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Ben und der Zauberbaum

 

 

Überlege gut, was du wirklich willst - es könnte ja sein, dass du es bekommst.

(Unbekannt)

 

Inhaltsverzeichnis

 

 

 

  1. Ben und der Zauberbaum
  2. Ben auf Einbrecherjagd
  3. Ben und der Schneemann
  4. Ben feiert Weihnachten
  5. Ben und die Schildkröte

 

 

 

Ben hatte es nicht leicht. Immer wurde er in der Schule gehänselt. Keiner wollte neben ihm sitzen, keiner lud ihn nachmittags zum Spielen ein und im Sport wurde er immer als Letzter in die Mannschaft gewählt.

 

Ben hatte sich im Laufe der vier Grundschuljahre irgendwie damit abgefunden, ein Außenseiter zu sein. Dabei wusste er eigentlich gar nicht, warum es so war. Seine Mutter konnte ihm auch nicht helfen. Oft sprach er mit ihr vor dem Schlafengehen über dieses leidige Thema.

 

„Was mache ich denn falsch, Mama?“, fragte er immer und immer wieder.

„Ich weiß es nicht. Ich kann auch nicht begreifen, dass die anderen dich nicht mögen!“, seufzte sie und strich ihrem Jungen über die blonden Locken, die wirr um seinen Kopf tanzten.

„Vielleicht sind sie neidisch, weil du so gut in der Schule bist!“, vermutete sie. Doch war das ein Grund? Ben gab nicht an mit seinen guten Noten und er ließ alle abschreiben.

„Morgen schreiben wir Mathe, da musst du mir die Daumen drücken!“, sagte er. Dann gab er seiner Mutter einen Gute Nacht Kuss und schlief ein.

Vor der Klassenarbeit hatte er eigentlich keine Angst, denn er war sehr gut im Rechnen. Doch er hatte Angst, was wohl wieder passieren würde. Jeden Tag passierte eigentlich etwas Schlimmes mit ihm. Seine Mutter hatte schon so oft mit der Lehrerin gesprochen, doch die frechen Jungs erwischten immer einen Augenblick, in dem keine Aufsicht da war.

 

Am nächsten Morgen schien die Sonne von einem knallblauen Himmel. Es waren die ersten warmen Tage im April und Ben vergaß für einen Augenblick seine Sorgen. Er stieg auf sein Fahrrad und radelte los. Er hatte es nicht weit bis zur Schule, es waren nur zwei Kilometer. An der Kreuzung traf er schon auf Kevin. Er war der Anführer der fiesen Jungs. Kevin schien auf ihn zu warten. Auch das noch! Das konnte nichts Gutes bedeuten ...

 

 

„Ich muss heute in Mathe neben dir sitzen, ist das klar?“, sagte er im barsch statt eines freundlichen Hallos. Ben nickte. Er wusste, dass jede Widerrede zwecklos war. Kevin hatte alle Jungs hinter sich. Es war schrecklich.

Wenige Minuten später war es auch schon soweit. Frau Rösler teilte die Mathearbeiten aus und blickte streng durch die Klasse.

„Wer abschreibt, bekommt eine Sechs!“, rief sie böse. Alle wussten, dass man sehr gut aufpassen musste.

Ben rechnete und rechnete. Die Aufgaben waren leicht für ihn. Da hörte er ein gefährliches Zischen.

„Schieb dein Heft an den Rand, ich kann nichts sehen!“, hörte er die Stimme von Kevin. Ben erschrak. Er hatte furchtbare Angst vor Frau Rösler, aber auch vor Kevin. Dann überlegte er: „Vielleicht wird Kevin netter zu mir, wenn ich ihm helfe!“

Vorsichtig schob er das Heft an den Rand. Kevin schrieb so schnell er konnte die Lösungen ab.

„Danke, du darfst heute Nachmittag mit ins Baumhaus!“, flüsterte er. Frau Rösler blickte die Jungen wütend an.

„Ruhe, sonst nehme ich euch die Hefte weg!“, schnauzte sie.

 

 

Ben glühte vor Freude. Er durfte mit ins Baumhaus! Das war ja toll! Immer schon hatte er die Jungen um das Baumhaus beneidet, dass sie im letzten Frühjahr gebaut hatten. Er hatte es oft bewundert, doch er durfte nie mitspielen. Vielleicht war das ja heute ein neuer Anfang? Vielleicht würde er bald dazugehören?

 

Aufgeregt kam er am Mittag nach Hause.

„Mama, ich darf mit ins Baumhaus!“, rief er aufgeregt. Die Mutter sah ihn verwundert an. Hoffentlich war das keine Falle. Wieso sollten die Jungen plötzlich so nett zu ihrem Sohn geworden sein? Sie traute dem Frieden nicht, sagte aber nichts dazu.

 

So schnell hatte Ben noch nie seinen Teller aufgegessen und seine Hausaufgaben erledigt. Er wollte so schnell wie möglich zum Baumhaus.

Da sah

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Publisher: BookRix GmbH & Co. KG

Text: Dörte Müller
Images: Dörte Müller
Cover: Dörte Müller
Publication Date: 04-15-2017
ISBN: 978-3-7438-5509-0

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