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Ein Morgen mit fatalen Fehlern


Es war sehr früh als mein Wecker klingelte, viel zu früh um irgendwelche Tiere zu füttern um ein bisschen Kleingeld als Taschengeld zu kassieren. Als ich auf die digitale Anzeige schaute zuckte ich wie jeden morgen zusammen. Ich ließ mein Lieblingslied "Walking in a winterwonderland" (von Selena Gomez gesungen) meinen Wecker noch 5 Minuten dudeln, bis meine Freundin Neyssia mir ihr Kissen an den Kopf warf. " Kannst du etz nich mal dein Scheißlied ausmachen?", grunzte sie " Des is doch eh schon 100.000 Jahre her seit diese Tussi gelebt hat." Ich seufzte und stellte das Lied ab. Neyssia mochte ja Recht haben, das Lied war wirklich schon alt, wenn nicht sogar steinalt, aber ich mochte es trotzdem. Wiederstrebend setzte ich mich auf und warf das Kissen zurück zu meiner Freundin die 6 Meter weiter neben mir in ihrem Korb schlief. Jeder hatte seinen eigenen, das schöne war nur das diese Körbe über dem Boden schwebten. Okay das klang jetzt ein bisschen irre aber das waren wir ja auch. Ich stelle uns mal vor: In den vier höchsten "Betten", lagen ich und meine drei besten Freundinnen Miz, Mai-ling und Neyssia. Unsere Körbe befanden sich mindestens 13 Meter über dem Boden. Unter uns waren Kira, Emilia ,Samira, Lin und Vany. Und wieder darunter lagen Caro, Nelli, Niki, Lay, Eve und Marli. Und unter denen befanden sich wiederum Any, Dina und July. (wie im englischen der Juli). Wir waren 18 Personen und lebten in einem Internat. Natürlich gab es auch noch andere Leute die auch hier wohnten, zum Beispiel unsere Lehrer(insgesamt 15), die Jungs(insgesamt 24) und noch ein paar "wichtige Leute" die aber keiner wirklich kannte. Wir waren eine sehr kleine Gruppe und wie alle anderen sagten auch noch eine sehr wichtige. Naja wir wichtig waren wir ja auch wenn man bedachte das wir (die Kinder der Ninjatas) später die Welt regieren würden. Okay ich erzähle es lieber mal von Anfang: Es gab 17 Ninjatas (alles Frauen)die die Erde regieren. Ninjatas sehen so aus wie Menschen und leben auch so wie Menschen. Sie sind aber Beschützer von bestimmten Dingen, wie zum Beispiel der Musik, der vier Jahreszeiten, der Zeit... und vier der 16 Ninjatas sind die "Hauptninjatas". Es gab die des Himmels mit den Sternen, Monden und den Winden, es gab die mit den Gewässern dieser Erde, es gab die mit den Tieren und es gab die mit der Natur. Die Talaligs(so wurden die Hauptninjatas auch genannt) hatten jeweils ein Mal in der Handfläche. Aus diesem Mal konnten sie ihren Schutzbefohlenen her vorschießen lassen. Meine Mum zum Beispiel (die Beschützerin des Himmels) konnte aus kleine rötliche und bläuliche Sterne mit heftigem Wind aus ihrer Hand hervorbringen, oder Miz Mum konnte Wassersträhle aus ihrer Hand schießen die ganze Häuser zum Einsturz brachten. Bei Neyssias Mum dagegen sprießten je nachdem zu welchem Zweck Efeu oder irgendwelche stachligen Pflanzen aus der Hand mit denen sie andere leicht aufspießen konnte wenn es nötig war, während Mai-lings Mum ganz kleine und riesige Tiere wie ein Pferd aus der Hand kommen lassen konnte. Also wie man vielleicht schon erraten hat waren unsere ( Miz, Neyssias, Mai-lings und meine) Eltern die vier Talaligs, und deshalb wurden wir auch am meisten trainiert...
Während mein Korb sachte zu Bode schwebte zog ich mich schnell um, denn ich war sowieso schon viel zu spät dran. Und da heute eh das erste mal war wollte ich nicht gleich zu spät kommen. Als ich am Boden ankam war ich bereits umgezogen, nur noch meine Jacke und meine Handschuhe fehlten, es war nämlich eiskalt draußen. Und als ich aus dem Fenster sah blieb mein Mund offen stehen, der erste Schnee! Ich liebte den Schnee und nicht nur weil ich im Winter Geburtstag hatte. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht (obwohl ich so früh aufgestanden war) machte ich mich auf den Weg zu den Tieren nach draußen, und da unser Internat auch nicht besonders groß war dauerte es nur ein paar Minuten bis ich das riesige Portal erreichte, das mich in das wunderbare Winterwunderland führen sollte. Als ich die riesige Tür auf schwang wehte mir ein eiskalter Wind ins Gesicht und zerzauste meine Haare. Genüsslich sog ich tief die Luft ein und bahnte mir einen Weg durch den ca. 50 Zentimeter hohen Schnee zu dem Stall der Tiere. Innen angekommen klopfte ich erst mal meinen Wintermantel ab der schon nach den 60 Metern Fußmarsch voller Schnee war. Fröhlich grinste ich dem Esel Pepe zu der mich aus seinen treuen, warmen Augen erstaunt anblickte und streichelte seinen warmen Kopf. Er zuckte zurück, das war bei fast allen Tieren so die wir aus irgendeinem (meist schrecklichen) Grund aufgenommen hatten. Manche hatten ein bis zwei Beine verloren, manche sahen nichts mehr, andere wiederum waren mit Tierversuchen fast zu tode gequält worden und so weiter und so weiter... Und alle diese Tiere hatten wir aufgenommen um sie zu heilen oder ihnen noch ein schönes restliches Leben zu machen. Das alles hatten die Tiere den Talaligs der Tiere zu verdanken die sich (warum wohl) auch sehr für sie einsetzten. Doch da ich momentan mein Taschengeld wieder aufbessern wollte hatte ich Mai-lings Arbeit(oder eher ihr Vergnügen) für zwei bis drei Monate übernommen, auch wenn es ihr sehr schwer gefallen war sich von ihren Tierlieblingen zu trennen.
Seufzend machte ich mich an die Arbeit, um wenigstens schnell fertig zu werden.Vielleicht hatte ich ja danach auch noch ein bisschen Freizeit bevor die Schule los ging.

Die Sonne ging war gerade aufgegangen als ich aufwachte. Der ganze Himmel war rosa und orange bemalt und der Himmel wurde auch schon von ein paar Sprenkeln bedeckt. Josy war schon weg bei den Tieren. Ich fand es schrecklich das ich meine Lieblinge heute morgen nicht sehen und mich mit ihnen unterhalten konnte, ich vermisste sie jetzt schon, obwohl ich erst gestern Abend mit ihnen gesprochen hatte.
Inzwischen waren wohl alle anderen im Saal auch wach denn jeder tuschelte mit irgendjemand anderem. Da Neyssia noch schlief steuerte ich mein Bett mit meinen Gedanken zu Miz die auf ihrem Bett lag und las. "Morgen!", grüßte ich sie in freundlich Ton uns stupste mit meinem Korb an ihren. "Ah morgen Milli! (Eigentlich hieß ich Mai-ling aber niemand nannte mich so) Na wie hast du geschlafen?"
Wir unterhielten uns noch ein bisschen über Schule wo wir auch leider gleich danach hin mussten. Als Josy ankam war sie ganz nass und voller Schnee bedeckt. SCHNEE? "Es schneit!", verkündete Josy auch noch zu allem Überfluss, diejenigen die es noch nicht verstanden hatten (oder nicht verstehen wollten) hatten jetzt auch keine Zweifel mehr. Die Hälfte der Mädchen stieß in Freudenschreie aus, die andere Hälfte seufzte eher genervt. Ich liebte (genau wie Josy) den Schnee und ließ mein Bett so schnell wie möglich zum Fenster schweben um aus dem Fenster zu schauen. Tatsächlich, die ganze Welt da draußen war mit weicher Watte bedeckt. Ich seufzte, der Tag fing ja wirklich unerwartet gut an!
Als wir alle zum Frühstück durch die Gänge marschierten unterhielt ich mich mit Sammy. Ihre Mutter war die Beschützerin der Vierjahreszeiten und genau wie ich liebte sie den Schnee. Neyssia trottete dagegen nur mit verquollen Augen neben mir her und schaute düster. Ihr gefiel es gar nicht das es schneite, denn "dann waren alle Pflanzen von einer eiskalten Decke bedeckt unter der sie erfroren", so wie sie es ausdrückte. Sie brummelte genervt vor sich hin, doch man verstand nur ein paar einzelne Wörter.Die ganzen Gänge des Hauses waren mit Kaminen in denen ein wohlig warmes Feuer prasselte besetzt und es roch schon hier nach Toast und Kakao.
Beim Frühstück setzte ich mich nicht neben Neyssia, sie hätte mir sonst von wegen Schnee bestimmt die Ohren voll gejammert. Josys Versuch von ihr zu flüchten blieb erfolglos, den Neyssia schnappte sich den Platz neben ihr in allerletzter Sekunde. Josy ließ ihr Geschwafel wortlos über sich ergehen. Ich grinste, und während meine Blicke immer wieder zu den Fenstern huschten bei denen tausende Tonnen von Schneeflocken vorbeihuschten. Bei den Lehrern war die Meinung wie bei uns eigentlich geteilt, und bei den Jungs freute sich eigentlich jeder darüber. Da waren sie ausnahmsweise mal anständig. Während ich mit halben Ohr an der Unterhaltung von Kira und Mila zuhörte schaute ich zu Lin die mir genau gegenüber saß.Ihre Mutter war die Beschützerin des Todes, deswegen war sie manchmal auch ziemlich düster. Am Anfang war ich wie die meisten anderen vor ihr zurückgeschreckt aber inzwischen hatte ich durch Any (ihre beste Freundin) herausgefunden das sie ziemlich nett war. Doch heute sah Lin irgendwie seltsam aus. Ihre pechschwarzen Haare verdeckten ihr halbes blasses Gesicht und ihre Augen sahen irgendwie... Sie waren pechschwarz, so ähnlich wie schwarze Löcher. Kein Licht spiegelte sich in ihnen, und die Pupillen konnte man gar nicht sehen. Als Lin mich ansah zuckte ich zusammen. Hass lag in ihren Augen, so wie ich ihn noch nie gesehen hatte. Beunruhigt schaute ich zu den anderen, doch sie hatten Lins Reaktion gar nicht bemerkt. Ich wagte es nicht noch einmal ihr in die Augen zu schauen, sondern betrachtetet stattdessen meinen Buttertoast wie etwas was ich noch nie in meinem Leben zuvor gesehen hatte. Aber mein Getue blieb nicht unbemerkt. Nach einigen Minuten in denen ich meinen Toast gründlich erforscht hatte stieß Sammy die links neben mir saß mich mit dem Ellenbogen an. " Was begutachtest du denn deinen Toast so?" fragte sie mich. " Äh" erwiderte ich "Ach ich finde es nur interessant wie der...äh... ja also ob man sehen kann ob er Vollkornmehl gemacht wurde oder nicht." Sammy sah mich aus hochgezogenen Augen an. Dann flüsterte sie mir zu " gibs zu, du bist verliebt! " "Was? Nein, nie im Leben!" gab ich zurück doch meine heftige Reaktion ermutigte sie nur. " wer ist es denn?" sie betrachtete den Jungentisch sehr aufmerksam. Dort herrschte wie immer großes Chaos. Manche Jungs schmissen mit Semmeln als wären es Schneebälle andere probierten sich gegenseitig den heißen Kakao über den Kopf zu schütten, es war kurz und bündig einfach kindisch. Ich fragte mich echt wie man sich in so einen Knallkopf wie unsere Jungs verlieben konnte. Auch wenn sie 15 waren verhielten sie sich wie im Kindergarten.
" Also ich glaub kaum das es Alex ist", meinte Sammy mit zweifelndem Gesicht während sie Alex aufmerksam betrachtete. Er war der größte Streber den ich kannte und so sah er auch aus. Mit seinen glatt gelegten Haaren wirkte er eher wie ein Student der sich bei jedem Lehrer einschleimte. Neee auf den würde ich ganz bestimmt nie stehen. "Bei Mark glaube ich auch kaum das du Gefühle für ihn entwickeln könntest. Er sieht zwar gut aus und so aber im Kopf hat er nur Blaukraut." Blaukraut? Ich grinste. Sammy hatte recht, in so einen Typen würde ich mich nie im Leben verlieben, und wenn ich dafür eine Millionen bekäme. "Tim, Tobs und Max sind auch ausgeschlossen, die passen einfach nicht zu dir... dafür sind sie zu...kindlich.", machte meine Freundin weiter, während ich mich fragte ob sie je aufhören würde. " Ich bin echt nicht verliebt, okay? Wenn ich es wäre hätte ich es dir gesagt, klar?" , stellte ich klar doch Sammy tat so als würde sie mich gar nicht hören. Wenn sie jetzt die Namen aller Jungs aufzählen würde säßen wir morgen noch da. Okay nicht ganz bis morgen aber bestimmt würden wir zur spät zur Schule kommen und das war mir schon total oft passiert weil ich immer noch mit den Tieren geredet hatte. Aber dafür hatten die Lehrer natürlich kein Verständnis gezeigt.
Sammy plapperte aber einfach weiter. "Max hat schon Mila und bei dem dürftest du wissen das er nur einzig und allein sie liebt?! Ich hoffe mal das er es nicht ist." Ja das stimmte, bei Mila war das so eine Sache. Ihre Ma war die Liebe und wunderschön. Und Mila war auch total hübsch, JEDER Junge, wirklich jeder schaute ihr nach, und JEDER Junge hatte sich mindestens schon einmal in sie verliebt. Aber Mila sah nicht nur gut aus, sie war auch noch total intelligent, also kurz um : perfekt und noch dazu noch eine gute Freundin. Was ist mit Nyk? Nyk würde passen. "Boah man Sammy jetzt hör schon auf.", sagte ich zu ihr doch sie ließ nicht locker. "Milli und Nyk, Milli und Nyk!", grinste mich an doch ich gab auf es ihr auszureden sondern ignorierte sie einfach. Dann würde sie schon aufgeben. Wie ich mich täuschte...

Ich hasste den Schnee. Diese kalte Nässe die nun überall der Stadt verteilt war, war echt schrecklich. Dazu wehte auch noch so ein eiskalter Wind, nein das konnte mir echt erspart bleiben. Ich verstand die andere echt nicht, wie könnte man denn die Kälte lieben? Etwas mürrisch ging ich mit den anderen nochmal in unseren Schlafsaal um dickere Jacken anzuziehen, denn unser Schulgebäude war ungefähr 200 Meter vom Internat weg.
Zitternd liefen wir durch den Schnee und ab und zu segelte ein Schneeball durch die Luft. Ich ging etwas schneller um den Schneebällen zu entgehen doch mich trafen mindesten fünf Stück. Zusammen mit Caro, Nelli, Niki, Eve, Kira und Mila erreichten wir das Schulgebäude vor den anderen, wir waren alle nicht so Schnee begeistert. Im Schulhaus hatten sie Gott sei dank die Kamine angezündet, und so empfing mich und die anderen eine wunderbare Wärme die meine eiskalten Zehen langsam wieder auftaute. Während wir zum Klassenzimmer liefen taute der restliche Schnee ziemlich schnell wegen den Feuern weg. Zusammen mit den Jungs erreichten die anderen das Schneegebäude, schon nach den 200 Metern durchnässt.
In FB (Fähigkeitenbebesserung) versuchten wir unsere Fähigkeiten zu verbessern (war ja klar) und wir lernten auch sie zu beherrschen. Manchmal kriegten wir das hin, aber nur manchmal. Momentan war es ziemlich schwer für mich eine Pflanze geschweige denn ein winziges Blättchen aus meiner Hand zu "zaubern". Nichts rührte sich bei meiner Handfläche, gar nichts. Mein T-shirt war voller Schweiß und Wasser, denn Miz (der es anscheinend auch nich besonders gut ging) schleuderte die ganze Zeit heftige Wassersträhle unkontrolliert durch die Gegend, ich war nun schon zwei mal "duschen" gegangen... Na super das war ja jetzt schon ein Sch***tag.
Auch in den anderen Fächern ging es mir nicht besser. In Mathe (wir hatten auch "normale" Fächer) schreiben wir eine Ex und ich wusste fast gar nichts und in Bio mussten wir den Kopf des Orangutas mit Kunstknochen zusammen setzen und als ich fertig war viel mir mein Kunstwerk prompt herunter. Ich merkte schon wie ich den anderen langsam mit meiner schlechten Laune auf die nerven ging, ich nervte mich ja selbst. Das war seltsam, normalerweise war ich immer ziemlich gut drauf und auch ein sehr fröhlicher Mensch, aber jetzt...
Als endlich Mittagspause war ging ich mich nicht zu den Mädels sondern zu den Jungs und setzte mich neben meinen Kumpel Nyk.Normalerweise saßen die Mädchen- und Jungs Tische getrennt (was eh total altmodisch war) aber in der Mittagspause waren die Lehrer nie im Essensraum. Ich und Nyk hatten uns schon im Sandkasten gekannt wenn wir nicht sogar schon früher in der gleichen Wiege geschlafen hatten. "Na, hast wohl schlechte Laune heute?" begrüßte er mich und grinste mir zu. "Ne ich tu nur so", entgegnete ich und bis in mein vegetarisches Sandwich. Alle waren hier Vegetarier, und das fand ich echt gut. "Ach komm", im Winter schneit es nun mal da kannst nich mal DU was dagegen tun!", meinte er und verschlang sein Sandwich ebenfalls, so dass es richtig unappetitlich aussah. "Du bist ekelhaft Nyk!" ,beschwerte ich mich, grinste aber trotzdem. Während ich weiter mein Sandwich aß dachte ich an heute früh wo Lin mich so seltsam angeschaut hatte. Und jetzt war sie nirgends zu entdecken. Auch im Unterricht hatte sie ihr Gesicht immer unter ihren Haaren versteckt und nie wie sonst immer die Lehrer genervt.
"Ach Nyk", rief Dan vom anderen Tisch zu uns herüber und unterbrach meinen Gedankenstrom "Wusstest du schon das Milli auf dich steht?" "Was???", wir zuckten beide zusammen, er weil er ja gemeint war und ich weil Milli eine meiner besten Freunden war. Und das hatte sie mir nicht erzählt? Ich konnte das nicht glauben. Nyk verschluckte sich so heftig das ich ihm mit Mark auf den Rücken klopfen mussten und dann erst brachte er ein Wort heraus. "Milli... auf MICH? Wieso?" "Woher weißt du des?",fragte ich Dan. "Ja ich weiß es von Mark, der weiß es natürlich von Mila und die weiß es von Samy glaub ich... keine Ahnung aber hast du Interesse Nyk?", meinte er mit unverkennbarem Interesse. "Was ne, doch, äh, ich weiß nicht?...",brachte er nur heraus. "Hey ich glaub nich das des stimmt", beruhigte ich meinen Freund. "Wenn Sammy das gesagt hat dann is des ganz sicher nich war, ich mein du weißt doch wie sie immer übertreibt." Er nickte dann schaute er zu Dan und rief "sag ihr bitte ich würde gerne mit ihr befreundet sein aber ich hab momentan kein Interesse. Es könnte sich aber auch wieder mal ändern wenn sie mir mal ein paar tolle Videos von ihr schicken würde.", er grinste und die anderen Jungs lachten. Nur Mila,Lay, Caro, Niki undich nicht. "Spinnst du?", meinte ich und auch Mila schaute Marc böse an. "Oh sorry hab vergessen das du ja mit ihr befreundet ist.", sagte Nyk und hob entschuldigend die Hände. Doch grinsen tat er immer noch. "Boah man ihr wisst doch das wir es nicht so gemeint haben",beschwichtigte uns Alex. "Aber interessant ist es ja schon das Milli auf dich steht Nyk." Ich rollte mit den Augen, sogar Alex der Streber glaubte Sammy. "Ich wette das sie sich nie im Leben in dich verlieben würde", rief Lay vom Ende des Tisches zu uns herüber. "Danke für das Kompliment Lay", Nyk stand dumm vor sich hin grinsend vom Tisch auf und brachte sein Tablett zurück. Und ich, ich musste so schnell wie möglich den Jungs klar machen das Milli nicht auf meinen besten Freund stand denn das tat sie doch wirklich nicht, oder?


Noch sieben Minuten, dann war endlich die Schule aus und ich konnte mich endlich entspannen. Ich wusste auch nicht wieso aber am heutigen Tag war ich die ganze Zeit total angespannt gewesen. Obwohl ich mich in der Schule eigentlich immer ziemlich leicht getan hatte, hatte ich heute total versagt. Naja das war jetzt auch egal, jetzt hatte ich es ja fast hinter mir. Irgendwie war heute niemand so richtig gut drauf. Nur Josy und Samy waren so begeistert vom Schnee das sie die ganze Zeit nach draußen sahen und über das ganze Gesicht strahlten. Ich wunderte mich eh was ich heute hatte, schließlich mochte ich den Schnee genauso wie Josy, aber heute lag etwas in der Luft, eine drückende Stille die keiner so richtig los bekam.
Als es endlich klingelte seufzten alle erleichtert auf und verschwanden so schnell wie möglich aus diesem stickigem Klassenzimmer. Ich packte eher gemächlich meine Sachen, genauso wie Lin die sich heute irgendwie auch schon die ganze Zeit so seltsam benahm. Aber das war an einem Tag wie der heutige ja auch normal. Schweigend verließen wir zusammen das Klassenzimmer, in den Gängen war es jetzt schon so gut wie leer weil wir ja auch sehr wenige Schüler waren. Gedankenverloren schaute ich aus dem Fenster und versuchte aus diesem düsteren Tag noch einen wenigstens annehmbaren zu machen. Auf einmal bemerkte ich das Lin nicht mehr neben mir stand. Ich drehte mich um doch auch hinter mir war niemand, der ganze Gang war leer. Vielleicht war sie noch aufs Klo gegangen? Aber wieso hatte sie mir nichts gesagt? Naja wir hatten uns ja auch nicht unterhalten. Also ging ich zögernd weiter, wenn sie mit mir reden wollte hätte sie ja etwas gesagt.
In unserem Gruppenraum angelangt schmiss ich meine Schultasche erschöpft in eine Ecke und ließ mich in einen Sitzsack fallen der etwas versteckt hinter ein paar roten Sesseln lag. Ich schloss meine Augen und versuchte mich weg zubiemen, auf einen anderen Planeten, der nicht so kompliziert war wie dieser. Auf einmal tönte von irgendwo her Musik, es war eine ruhige einschläfernde Art schon ziemlich alt, irgendein Stück von Bach wahrscheinlich, und ich war überrascht das es mir gefiel. Ich stand eigentlich nicht so wirklich auf klassische alte Musik doch diese hier hatte etwas das mir die Tränen in die Augen trieb. Das war aber immer so wenn Dina (ich ging schwer davon aus das sie dieses Stück auf dem Klavier spielte, weil sie die Musik WAR) ein Stück spielte, man saß dann immer so wie verzaubert da und heulte. Manchmal war das sehr beruhigend manchmal nervte es aber auch an einem fröhlichen Herbsttag dazu sitzen und zu heulen.
Ich lag noch ungefähr fünf Minuten da und lauschte der Musik, dann machte ich meine Hausaufgaben die ich immer recht schnell hinter mich brachte. Josy, Neyssi und Milli machten unsere Hausis meistens spät abends zusammen oder schrieben sie manchmal einfach nur ab. Aber nicht von mir!!! Die drei konnten ruhig mal selber was lernen! Manchmal war Lay so gutmütig und zögerte für sie die Zeit hinaus, doch das war ja auch anstrengend, und so mussten die drei schon ziemlich oft nachsitzen. Aber trotzdem kratzten sie am Ende des Schuljahres immer noch haarscharf die Kurve und schafften es mit wenigstens nur einer fünf. Aber das galt nur für die schriftlichen Fächer.
Auf einmal surrte ein heller Lichtball vor meinen Augen umher und ich schreckte aus meinen Gedanken auf. "Miz, wo träumst du dich denn schon wieder hin?", Josy sprang neben mich und ließ nun aus ihrer Hand noch mehr blaue, rote und weiße Lichtbällchen schießen die mich umkreisten. "Hör auf damit Josy!", sagte ich und versuchte verzweifelt die Bällchen mit der Hand wegzuschleudern, doch mitten im Flug von mir weg drehten sie sich einfach wieder um und flogen mir um die Nase. " Ach Mann, bist du auch so schlecht drauf wie die anderen?", Josy schaute mich fragend an, doch die Bällchen schwebten weiter um meinen Kopf herum. " Ja wie soll ich den gut drauf sein wenn...", ich versuchte selbst schon die ganze Zeit einen Grund für meine Bedrücktheit zu finden. "Ja wie denn wenn deine blöden Bälle die ganze Zeit um mich herum schweben?", meinte ich genervt und erhob mich seufzend von meinem Sitzsack. "okay okay sorry war ja nicht so gemeint!", sagte ich dann und half Josy auf die Beine, die Bälle waren längst wieder in ihrer Hand verschwunden. Zusammen gingen wir nach draußen auf unseren vollgeschneiten Pausenhof. Es sah wirklich schön aus und meine Bedrücktheit wandelte sich langsam in Staunen. Da es schon dunkel wurde ließ Josy aus ihrer Hand gelbweiße Lichtbälle fliegen und das hatte einen wärmenden Eindruck. Wir stapften im Schnee herum und versuchten uns einen Weg durch den verwachsenen alten Pfad zu bahnen der zu den Tieren führte. "Und hast du auch schon gehört was ich gehört hab?", fragte Josy beiläufig obwohl ich merkte das sie etwas beschäftigte. "Dazu musst du mir erstmal sagen was du gehört hast.", meinte ich und grinste Josy an."Na das Milli auf Nyk steht?!" "WAS???", ich sprang fast einen halben Meter zurück. "MILLI? AUF NYK?" Ich hatte anscheinend sehr laut gesprochen denn ein Schwarm Vögel erhob sich zeternd vom Baum und flog weg. "Wer hat dir das erzählt?" ich schaute Josy fragend an. "na das is ne lange Geschichte aber Sammy hat angefangen sie zu erzählen." "Man Josy, MILLI steht ganz sicher nicht auf ihn. Der ist ihr viel zu...menschlich. Er ist doch voll der Prolet! Und vor allem... ich mein, SAMMY hat des erzählt die verbreitet doch immer solche Geschichten." "Jaja hast schon recht ich war nur irgendwie entsetzt weil sies uns nicht erzählt hat.Naja was solls ich hof nur das Milli weiß was Sammy allen erzählt hat weil sonst könnte die Geschichte ien doofes Ende nehmen." "Oh ja. Ah schau ich wette sie ist bei den Tieren, da ist nähmlich Licht drinnen." Wir öffneten die Holtüre und uns empfing eine etwas wärmere Luft als die da draußen. Und tatsächlich saß Milli auf einem Hocker mit einer Wolldecke und las den Tieren irgendein Buch vor. Alles war ruhig, kein Tier gab einen Muks von sich nur Millis Stimme erfüllte den Stall. Ich räusperte mich und unsere Freundin fuhr zusammen. "Oh hi", sagte sie und klappte das Buch zu. "Was macht ihr dnen hier?", fragte sie. "Tja wies aussieht mach ich hier meinen Job wegen dem Geld aber"Josy sah sie im Stall um "den hast du ja schon gemacht." "Jahh" erwiderte Milli "Sie hatten so Hunger und Durst und ich wollte sie nicht länger warten alssen tut mir Leid. Das Geld kriegst du natürlich trotzdem!" "Ach passt schon", meinte Josy und klopfte ´Schnee von ihrem Mantel. "Uund... wir wollten noch mit dir reden Milli." "Ja? was gibts denn?", sie schaute uns fragend und erwartungsvoll an.
Dann passierte es. Ein Schwert schnitt meinen Rücken mit einem Ruck auf und ich fiel zu Boden. Der Schmerz umhüllte mich und jede Faser meines Körpers begann zu pochen. Es fühlte sich an wie als würden tausende von kleinen Glassplittern in meinem Rücken zu stecken. Sosehr ich mich auch anstrengte ich konnte meine Augen nicht öffnen. Meine Augenlieder wogen plötzlich Tonnen. Ich hörte nur Kilometer entfernt irgendwelche Schreie vermutlich die von Milli und Josy aber ich konnte nichts verstehen. "HAAALT! HÖR AUF!"schrie ich aus vollem Halse doch der Schmerz ließ nicht nach. "STOOOOOOOP!" Schweiß strömte an mir herunter und mein Kopf würde jeden Moment explodieren wenn ich nicht bald etwas tat. Doch ich konnte nichts anderes mehr machen außer mich zu krümmen und zu schreien. Was passierte da mit mir?
Mary die Talalig des Wassers


"Schnell du musst einen Lehrer holen oder einen Arzt tu irgendwas aber lauf so schnell du kannst!", schrie Milli mich an. Ich war wie gelähmt. "Was war passiert? Wieso lag Miz auf dem Boden und schrie vor Schmerz? "Mach schon!", fuhr Milli mich an. Ja genau, Miz retten Freundin retten, SCHNELL! aber wie? Wie hob man noch mal ein Bein? Nein, falsch das war der Arm. Scheiße! "Ich...ich kann nicht! Es geht nicht Milli!" flüsterte ich, mehr als ein Flüstern brachte ich nicht heraus. Meine Arme zitterten und ich konnte den Rest meines Körpers nicht mehr bewegen." Lauf Josy lauf! Du bist viel schneller als ich! Ich kann erste Hilfe leisten ich hoffe das das was bringt. Jetzt mach schon!" Miz gab grausame Töne unter uns, sie grugelte und eine blaue Flüssigkeit kam aus ihrem Mund geflossen. Okay ich schaffe das. SCHNELL! Dann endlich brach ich den Bann und rannte so schnell ich konnte durch die Tür. Zweige peitschten mir ins Gesicht und ich fiel total oft hin aber ich spürte den Schmerz gar nicht. So schnell ich konnte lief ich aus dme kleinen Wäldchen und zum Internat. Meine Lungen stachen weil ich zu wenig Luft bekam doch das machte mir nichts aus. Hier ging es um Leben, hier ging es um Miz, um meine Freundin. "HILFE!", schrie ich aus vollem Halse. "HIILFE!!HIER IM STALL!!" doch niemand hörte mich. Als ich endlich das Eichenportal erreichte war bekam ich keine Luft mehr, aber trotzdem musste ich weiter, so schnell es ging. Als ich die Tür aufschwang kam mir Frau Trude entgegen unsere Musiklehrerin. Sie hatten mich also doch gehört. "Ja was machst du denn da, Josy, so spät abends und vor allem hast du nach Hil..", weiter ließ ich sie gar nicht mehr reden. "Schnell sie müssen kommen, ich war mit Miz un Milli im Stall und auf einmal ist Miz zusammengekracht und hat sich gekrümmt vor Schmerz und sie hat geschrien und dann ist blaues Wasser aus ihrem Mund geflossen!" Während ich ihr das erzählte hatte wechselte ihr Gesicht von rot zu weiß. Ich zog sie mit mir und zusammen rannten wir so schnell es ging nach draußen. Sie zückte ihre Armbanduhr und drückte einen Knopf, es dauerte ein bisschen und dann ertönte die Stimme unserer Schulleiterin. "Trudi was ist denn los?"fragte sie doch "Trudi" unterbrach sie. "Schnell sie müssen den Arzt und ein paar Lehrhe zum Tierstall schicken, Miz liegt dort schreiend und zuckend auf dem Boden kommen sie schnell!" "WAS?Ja natürlich wir kommen!" Es machte klick und die Verbindung war unterbrochen. Während des Gesprächs waren ich und Frau Trude am Stall angelangt. Drinnen hörte man die Stimme von Milli die vermutlich auf Miz einredete während die noch immer erfüllt von Schmerzen laut aufstöhnte. So schnell wir konnten liefen ich und Frau Trude in den Stall. Milli war richtig erleichtert als sie uns sah. "Frau Trude kommen sie schnell ich weiß auch nicht was passiert ist sie lag plötzlich auf dem Boden und..." "Milli ich hab ihr schon gesagt was passiert ist", unterbrach ich meine Freundin. "Was ist das für eine Flüssigkeit die da aus ihrem Mund kommt Frau Trude?",fragte ich "ist das schlimm?" "Ich weiß es nicht!", meinte unsere Lehrerin und schluchzte dann plötzlich laut auf. "Oh nein wenn wir das gewusst hätten! Das das so schlimm kommen konnte, das hätten wir ja nie geahnt!" "Was?", Milli sah Frau Trude entsetzt an. "Was hätten sie nie geahnt? Was denn?" "Ach, nichts vergesst es einfach wieder tut mir leid." Ich hatte keine Zeit mehr Frau Trude auszuquetschen denn endlich kamen die Ärzte und die Lehrer. "Schnell schnell schnell schnell auf die Trage legen und ins Krankenzimmer bringen, geht zur Seite Kinder schnell schnell schnell!", dirigierte die Schulleiter die Ärzte. Als sie die zuckende Miz auf die Trage legten sah einer der ärzte die blaue Flüssigkeit und schrie auf. Er faselte irgendetwas in einer anderen Sprache und nun wirkten auch die anderen Ärzte entsetzt. "Was machen sie da?Helfen sie gefälligst Miz!", schrie Milli die Ärzte an und es war als würden die aus einer Trance erwachen. "Jaja wir müssen uns erstmal um das Mädchen kümmern.", stimmte nun auch einer der Ärzte Milli zu und sie bugsierten Miz hinaus in die kälte. "Miz halte durch" flüsterte ich in Gedanken immer wieder, "wir werden dir helfen! Wir schaffen das schon!"Aber da war ich mir nicht mehr so sicher. Immer daran glauben dann kannst du es schaffen hatte meine Mum mir einmal gesagt als ich sie mal ausnahmsweise sehen durfte. Damals war ich 6 Jahre alt gewesen, da hatte ich sie das letzte mal für einen ganzen Tag sehen können. Ich und Milli eilten den anderen stolpernd und schweigend hinterher. Niemand traute sich ein Wort zu sagen und niemand wollte etwas sagen.

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Publication Date: 10-20-2011

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Dedication:
für meine supadupa Jul ;)

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