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Hätte ich doch nur...

 

Ein Sturm tobt in meinem Kopf und reisst jeden Gedanken mit sich, wirbelt ihn herum und wirft ihn weit entfernt in einen Abgrund. In eine Dunkelheit, die alles verschlingt und vernebelt. Einfach nur laufen, weg von Allem, von Jedem, in die Stille hinein.

 

Zurück in meine Einsamkeit hast du mir verwehrt. Du stelltest dich mir in den Weg, zwangst mich dich anzusehen.

Hätte ich doch nur weggesehen. 

Du hast gelächelt und ich wurde ruhig, fühlte Wärme. Eine Wärme, die Geborgenheit, Zuflucht, Sicherheit, Hoffnung suggerierte.

Hätte ich doch nur gefroren. 

Wir gingen Hand in Hand, gingen den Weg zusammen. Wir hielten einander fest, in eine Richtung.

Hätte ich doch nur die andere Richtung gewählt. 

Stundenlang sprachen wir über das Leben. Ich war gebannt von deiner Stimme, als sie die Bilder der Zukunft zeichnete.

Hätte ich doch nur weggehört. 

Deine Hände berührten mein Gesicht, strichen sanft über mein Haar. Ich fühlte sie auf meiner Seele, fühlte wie sie zu heilen begann.

Hätte ich doch nur nichts gespürt. 

Du hast mich nie allein gelassen, wolltest immer neben mir sein. Ich fühlte wie mein Raum zu deinem, mein Atemzug zu deinem wurde.

Hätte ich doch nur selbst geatmet. 

Wir wollten kämpfen, gemeinsam stark sein. Dein Kampf wurde zu meinem Kampf, meine Kraft wurde zu deiner.

Hätte ich doch nur für mich gekämpft. 

Ich liebte dich, jeden Moment mit dir, jeden Atemzug.

Hätte ich doch nur nicht geliebt. 

 

Der Sturm legt sich und in den Abgrund fallen kleine zarte Lichtstrahlen. Die Dunkelheit wird durchbrochen und der Nebel lichtet sich. Langsam erreicht das Licht die Gedanken, beginnt den Nebel zu lichten. 

 

Ich sehe dich nicht mehr.  

Ich friere.  

Ich habe die Richtung gewechselt.  

Ich höre nicht mehr zu.  

Ich spüre nichts mehr.  

Ich atme selbst.  

Ich kämpfe für mich. 

 

Ich liebe dich auf ewig. 

 

 

 

 

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Publication Date: 12-01-2021

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