Andreas Mummhardt
Alex und die Frauen – Teil 1
Eine Komödie von Andreas Mummhardt
Prolog
Ich möchte Ihnen gern von Alex erzählen. Oder eher schreiben, denn Sie hören mich ja nicht. Allerdings, wenn Sie viel Fantasie haben, können Sie sich meine Stimme auch vorstellen. Sie ist mitteltief, aber durchaus angenehm sympathisch. Aber kommen wir zum Thema: Alex.
Möglicherweise kennen Sie ja auch einen Alex oder EINE Alex, das gibt’s ja auch. Und vielleicht denken Sie schon jetzt: Ach wie langweilig! Aber, bitte gehen Sie nicht von Ihrem Alex aus, den können Sie nicht mit Meinem vergleichen - absolut nicht. Wenn Ihnen jedoch allein der Name schon die Lust auf diese Geschichte nimmt, stellen Sie sich doch einfach vor, sie handelt von Stefan oder Christian, Heike nicht, Heike passt nicht.
Also, Thema Alex. Alex macht sich vor allem beim Schreiben ganz gut, denn vier Buchstaben brauchen kein 10-Fingersystem, außerdem sind Buchstabendreher nicht so tragisch, denn mit ein bisschen Glück kommt Axel dabei heraus. Das fällt nicht sofort auf.
Bevor nun die Geschichte beginnt, möchte ich Sie darüber informieren, dass Alex keinen blassen Schimmer von diesem Buch hat. Ich finde, das sollten Sie wissen. Das ist fair. Er muss es auch nicht erfahren, wirklich nicht, das gäbe nur unnötigen Ärger.
Also, Alex. Tja, Alex ist halt Alex. Einzigartig in Aussehen und Benehmen. Aber vielleicht auch nicht, schließlich ist jeder Mensch auf der Welt einzigartig (zumindest noch, solange ich meinen Klon nicht zur Arbeit schicken kann). Aber er ist schon etwas Besonderes und mein Freund. Jeder sollte einen Freund wie Alex haben. Jemand, auf den man sich verlassen kann, wenn es gerade mal nicht nötig ist. Jemand, der einem zuhört, freiwillig, obwohl man gar nichts sagen will. Ja, jemand, der gebraucht wird, obwohl er selbst etwas braucht - womit wir uns langsam dem Hauptthema des Buches nähern: Alex. Ja, ich weiß, das wissen Sie schon. Sollte nur ein kleiner Scherz sein.
1
Alex ist mein alter Kumpel, den ich nach dem Schulabschluss aus den Augen verloren hatte. Unsere Wege trennten sich, um uns nach genau elf Jahren wieder zusammenzuführen.
In der Region, in der Alex und ich leben, liegt es nahe, nach Berlin zu fahren, wenn man eine Großstadt besuchen möchte. Ich selbst war einige Male in Berlin, um zum Beispiel mit den Kindern U-Bahn zu fahren, eine Tante zu besuchen oder um durch den Tierpark zu schlendern.
Alex ist schon oft in Berlin gewesen, weil es dort angeblich „die schicksten Frauen gibt Alter“. Dass er noch nie eine von dort mitgebracht hat, begründet er mit der extremen Heimatverbundenheit der jungen Berlinerinnen. Alex kennt Berlin mittlerweile so gut, wie die Pinkelecke auf dem Grundstück seines Vaters, die einer der Gründe dafür ist, dass seine Mutter jetzt woanders wohnt. Er ist ein Kind der späten 70er Jahre und hat die letzten Jahre der DDR mittelbewusst erlebt. Dieses Bewusstsein verleiht ihm eine innere Reife, die sonst nur Jungmanager zu Beginn ihrer großen Karriere versprühen.
Alex ist eine imposante Erscheinung. Sein Kopf hängt, zwar wackelig, aber ca. zwei Meter hoch, wenn er seinen krummen Rücken halbwegs gerade macht. In der Breite ähnelt er eher der mittleren, stark befahrenen Spur einer Ameisenstraße. Die Muskeln seines Körpers konzentrieren sich um den Bereich des rechten Zeigefingers herum, der durch jahrelanges Training mit der Computermaus eine imposante Größe erreicht hat.
Mein Freund verbringt sehr viel Zeit mit seinem Computer, um sich in der Handhabung von Strategiespielen fortzubilden. Ab und zu geht er auch einkaufen, über’s Internet. Das ist bequemer, als auf die Jagd zu gehen oder mit den eigenen Händen die Wursttheke zu durchwühlen, sagt er. Man müsse dafür ja nicht mal das Haus verlassen. Die ganze Sache mit seiner Traumfrau fang damit an, dass ich ihn fragte:
„Bist du eigentlich froh, dass du keine Freundin hast, die dich ins Shopping-Center
Publisher: BookRix GmbH & Co. KG
Publication Date: 10-29-2013
ISBN: 978-3-7309-5850-6
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Dedication:
Ich widme dieser Kurzgeschichte meiner Frau und meinen Kindern.