Shane seufzte, als July aus dem Haus kam. Sie schleppte sich mit einem riesigen Koffer ab und hatte große Mühen, die lange Treppe herunter zu kommen. Er beeilte sich aus dem Wagen zu steigen, um ihr zu helfen.
„Himmel, wir fahren zwei Tage dahin. Was hast du denn da alles eingepackt?“ ächzte er halb verärgert, halb belustigt, als er den schier Tonnen schweren Koffer übernahm. Er selbst hatte im Kofferraum einen kleinen Rucksack und eine Kleidertasche für seinen Anzug.
„Als Mann hast du gut reden. Wahrscheinlich trägst du den ganzen Tag Jeans und T-Shirt und ziehst dann nur für die Trauung deinen Anzug an. Aber von uns Frauen und grad von uns Brautjungfern wird mehr erwartet.“ Und dann folgte für die nächste Stunde ein Vortrag darüber, wie sehr sich Frauen immer noch einem Bild unterwerfen müssten, dass aus uralten Zeiten stammte. Wenn July so drauf war, hatte es keinen Zweck sie zu unterbrechen. Am besten war es, man ließ sie ausreden und wartete schweigend, bis ihr Vortrag von selbst endete. Was er tatsächlich genau dann tat, als sie vor dem alten Landhotel ankamen, dass Julys Onkel für die Hochzeit seiner einzigen Tochter gemietet hatte. Shane hielt vor dem großen Portal an und blickte sie von der Seite an:
„Wenn es dich so nervt, warum machst du bei dem Zirkus denn mit? Als Frau kannst du doch heute entscheiden, ob du dich dem gesellschaftlichen Diktat unterwirfst oder nicht.“
Sie setzte gerade zu einer Antwort an, als ihre Tür geöffnet wurde.
Ein Mann im Smoking reichte ihr galant die Hand, um ihr beim Aussteigen zu helfen. Als Shane selbst ausgestiegen war betrachtete er den Mann, den er zunächst für einen Hausangestellten hielt.
Er war groß, mindestens einen Meter neunzig. Die Anzugjacke verbarg zwar vieles, aber das Hemd darunter lag eng am Körper an und malte ein deutliches Bild von einem athletischen, durchtrainierten Körper. In dem männlich geschnittenen Gesicht blitzten ein paar smaragdgrüne Augen und umrahmt wurde das Ganze von kurzen schwarzen Haaren und einem sauber gestützten Fünf-Tage-Bart. In Shanes Bauch kribbelte es, genau sein Beuteschema.
„Hallo Michael, danke schön.“ Erklang July´s Stimme und sie drückte dem Mann einen Kuss auf die Wange. Michael Fuller – ihr Cousin. July erzählte immer mit Sternchen in den Augen von ihm. Wie toll er war, wie intelligent und gutaussehend. Sie war schon als kleines Mädchen in ihn verschossen gewesen. Tja, doofe Blutsverwandtschaft. Aber er konnte es ihr nachempfinden. Dieser Kerl war definitiv eine eins in der Top Ten der heißesten Typen, die er je gesehen hat.
„ist Susan auch hier?“ fragte sie scheinbar unschuldig.
„Ja, sie macht sich gerade frisch. Soll ich euch beim Gepäck helfen?“ Oh Gott diese Stimme… Spätestens jetzt war er diesem Michael Fuller hemmungslos verfallen. Doch bevor seine Männlichkeit in Frage gestellt würde schnappte er sich Julys Koffer und seinen Rucksack.
„Danke, es geht schon!“ rief er eilig und bemühte sich, das schwere Ding möglichst männlich zu tragen. Zum Glück hängte July sich gleich an Michaels Arm und ließ sich von ihm hinein führen.
Während Shane hinter ihnen her stolperte, ärgerte er sich über seinen Stolz…
„Ein Doppelzimmer? Was hast du denn gesagt wer ich bin?“ fragte Shane ungläubig, als sie im Fahrstuhl standen.
„Nun ja, es könnte sein, dass ich gesagt hätte, ich käme mit meinem festen Freund.“ Sie blickte ihn mit einem unschuldigen kleine Mädchen Augenaufschlag an und flehte mit ihrem Blick um Verzeihung.
„Du hättest mir vorher sagen sollen, dass ich hier Hetero spielen muss.“ grummelte er du ließ sich auf das Bett fallen. Schuldbewusst setzte sie sich neben ihn.
„Ich hatte Angst, dass du dann nicht mitkommen würdest.“
„Ich hab dich noch nie hängen lassen. Aber bitte sei zukünftig ehrlich mit mir.“
Ihre Antwort wurde vom Schrillen des Zimmertelefons abgeschnürt.
„Ja bitte?“ July lauschte eine Weile, antwortete immer wieder mit „hmm ok.“ Oder „ja klar“ dann legte sie auf.
„In einer halben Stunde findet das Probeessen statt. Wir werden gebeten, schon in Abendgarderobe zu erscheinen, damit der Fotograf schon mal Lichtverhältnisse und Filter abstimmen kann.“
Shane seufzte und raffte sich auf.
„Dann geh ich aber zuerst in die Dusche!“
Sie kamen gerade noch pünktlich im Dinnersaal an, als die Helfer der Hochzeitsplanerin allen ihre Plätze zuwiesen. July und Shane saßen an einem Tisch ganz vorn, wo alle Familienmitglieder der Braut platziert waren – auch Michael Fuller und seine Frau Susan.
„Hallo Susan, schön dich zu sehen“ begrüßte July sie und platzierte Shane geschickt zwischen ihr und ihrem Mann. „Das ist mein Freund Shane. Liebling, das ist Susan und Michael, meinen Cousin hast du ja vorhin schon kennen gelernt!“
„Freut mich.“ Shane nickte Michael zu und reichte Susan dann die Hand. „July sagte, dass Sie ihren Mann managen? Das klingt ja hochspannend!“
Von July wusste er, dass Michael Profibasketballer war und Susan erst Managerin, dann Ehefrau war. Doch die gute Susan schien ihn gar nicht zu bemerken.
„Susan!“ Michael war sichtlich aufgebracht und versuchte sie unter dem Tisch mit dem Fuß anzustoßen, doch er erwischte dabei Shanes Schienbein.
„Au!“ entfuhr es dem Getroffenen und Michael erschrak peinlich berührt.
„Oh Gott, dass tut mir leid.“ Entschuldigte er sich umgehend. „Susan hört gerade einer Telefonkonferenz zu. Das Probeessen war zeitlich etwas ungünstig für sie.“
Jetzt bemerkte Shane die kleinen In-Ear Ohrstöpsel, die geschickt hinter der blonden Lockenpracht versteckt waren. Er nickte zum Zeichen, dass er verstanden hatte und rieb sich sein Schienbein.
Da begann auch schon die Probe und die Hochzeitsplanerin erklärte per Mikrophon den Ablauf. Shane hatte das letzte Mal mit zwölf im christlichen Feriencamp auf Kommando gegessen und jetzt fühlte er sich schmerzlich in diese Zeit zurück versetzt. Für jeden Gast kam ein Kellner, ein Glas Champagner in der Hand. Simultan wurden die Gläser den Gästen vor gesetzt.
„Lachs oder Hummer?“ fragte der Kellner Shane, der ihn fragend ansah.
„Möchten Sie das Gericht mit Lachs oder mit Hummer?“
„Ähm gibt es nichts anderes? Etwas, das nicht im Meer herum geschwommen ist?“
Der Kellner schüttelte bedauernd den Kopf.
„Dann lassen Sie bitte den Hummer weg und bringen mir nur die Beilage. Und wenn die Soße mit Hummersud zubereitet wurde, dann bitte auch ohne Soße.“
Aus dem Augenwinkel konnte er sehen, wie July die Augenverdrehte, dabei wusste sie eigentlich dass er Allergisch auf Schalentiere war und darum komplett auf Fisch verzichtete. Michael dagegen schmunzelte amüsiert.
„Ich nehme dasselbe wie er!“ sagte er zu seinem Kellner und zwinkerte ihm zu.
Der Verlauf des Essens wurde erstaunlich angenehm. Michael war ein interessanter Gesprächspartner, anders als Shane von einem Profisportler erwartet hatte. Sie sprachen über Politik, Gesellschaft und Kultur, während Susan das gesamte Probeessen mit den Knöpfen im Ohr verbrachte und July von ihrer Großtante Emilia in Beschlag genommen wurde.
In Shanes Augen wuchs Michael immer höher, da sie viele Gemeinsamkeiten hatten. Umso schmerzlicher fühlte sich die kalte Dusche an, als Susan ihr Telefonat endlich beendete und ihre Aufmerksamkeit wieder ihrem Mann widmete.
„Michael Darling, wir müssen am Montag direkt nach Seattle fliegen. Die Verträge liegen Unterschriftsfertig vor und Chester meinte, sie seien alle nach unseren Wünschen ausgefertigt.“
Susan hatte einen leicht arroganten Tonfall, der Shane innerlich aufstieß. Auch ihr Blick war hochnäsig, jetzt wo sie ihre Aufmerksamkeit den Anwesenden zukommen ließ. Fast wünschte er sich, sie möge wieder telefonieren. Wie konnte jemand wie Michael so eine Person lieben?
Endlich wurde das Probeessen für beendet erklärt und die Gesellschaft lockerte sich auf. Shane fühlte sich plötzlich etwas verlassen, denn July konnte sich von Tante Emilia nicht loseisen und musste sie in ihr Zimmer begleiten. Also beschloss er, sich einfach ein wenig um zu sehen.
Der Dinnersaal hatte einen Zugang zur Terrasse und zum Garten und dort hin schlenderte er gemächlich. Immer wieder nickten ihm die anderen Gäste, denen er begegnete zu. Im Garten war es endlich leer und ruhig. Die Anlage war in mehrere Abschnitte eingeteilt. Rechter Hand lag ein Park mit Rosenbeeten und weißen Bänken im Kolonialstil. Fast erwartete man Scarlett O´Hara und Rhett Butler Arm in Arm dort lustwandeln zu sehen. Der mittlere Teil war geprägt von einer riesigen Rasenfläche ohne weiteren dekorativen Elementen. Offenbar fanden hier Festivitäten wie die morgige Hochzeit statt, denn eine Riege von sechs Gärtnern harkte gerade frischgemähtes Gras zusammen. Shanes Interesse galt jedoch der linken Seite des Gartens, wo sich ein riesiger Irrgarten aus Buchsbaum-Hecken darauf zu warten schien, dass er ihn erkundete. Lächelnd machte er sich auf den Weg, leicht hinkend, denn sein Schienbein schmerzte doch immer noch. Etwas enttäuscht stellte Shane fest, dass der Irrgarten nur von außen riesig und verwirrend wirkte. Im Inneren war er so einfach aufgebaut, dass man sich nicht verlaufen konnte, und so erreichte Shane recht schnell das Zentrum. Hier war ein hübscher Pavillon gebaut, der von Efeu umrankt war. Die Hecken schluckten jedes Geräusch vom Hotel und so herrschte hier absolute Stille der Natur. Shane setzte sich auf eine der schmalen Holzbänke die im Pavillon an der Wand standen und lauschte dem Zwitschern der Vögel und dem Summen der Bienen. Genießerisch schloss er die Augen und döste vor sich hin.
Es war für Mitte Mai bis lang recht kalt gewesen, doch jetzt schien die Sonne und wärmte ihn. Ohne die Augen zu öffnen zog er sein Jackett aus, nahm die Krawatte ab und öffnete die oberen Knöpfe seines Hemdes.
„Man fühlt sich gleich wie ein anderer Mensch, sobald die Schlinge weg ist, nicht wahr?“ erklang eine warme Stimme aus dem Nichts. Erschrocken öffnete Shane die Augen und sah direkt in Michaels Gesicht, der lächelnd vor ihm stand.
„Entschuldigung, ich wollte dich nicht erschrecken.“
„Nein, alles ok.“ Beschwichtigte Shane sogleich, um nicht als schreckhafte Tussi dar zu stehen. „Ich hatte nur nicht damit gerechnet, hier jemanden anzutreffen.“
Michael lachte leise und deutete auf den Platz neben Shane auf der Bank.
„Darf ich?“
„Natürlich!“
Als Michael sich setzte, konnte er sein Aftershave riechen – Limonenblüte!
„Es ist wunderschön hier. Und so ruhig.“ Sinnierte Michael und sah sich um. Shane inhalierte immer noch seinen Duft und gab nur ein zustimmendes „Hmm“ von sich.
„Du und July also…“ es war mehr eine Feststellung als eine Frage, doch er blickte Shane jetzt ins Gesicht, als ob er auf eine bestimmte Antwort warten würde. Shane wurde es mulmig. So lange ihn niemand direkt gefragt hatte, machte es ihm keine Probleme, als ihr Freund auf zu treten. Doch jetzt fühlte es sich absolut falsch an.
„Naja, also… eigentlich sind wir einfach nur Freunde. Aber das darfst du bitte niemandem verraten. July würde mich umbringen!“ Er war definitiv der schlechteste beste Freund, den es auf der Welt gab! Doch Michael machte eine Geste, als würde er seinen Mund abschließen und den Schlüssel wegwerfen. Dann lächelte er ihn wieder bezaubernd an.
„July ist es leid, bei Familienfesten immer gefragt zu werden, warum sie noch keinen Mann hat. Darum hat sie mich gebeten, sie zu begleiten.“ Verräter!
„Schon in Ordnung, mir ging es ja auch lange so, bis ich Susan geheiratet habe.“ Irgendwie klang diese Aussage so schrecklich traurig. Shane musterte Michael lange, der jetzt wie gebannt auf die Efeuranken auf der gegenüberliegenden Wand starrte. Er wirkte plötzlich so verletzlich. Seine Augen nahmen einen traurigen Ausdruck an und seine wunderschön geschwungenen Lippen pressten sich auf einander.
Verträumt hing Shane an Michaels männlicher Silhouette, schien dessen Traurigkeit körperlich spüren zu können. Wie hypnotisiert zog es ihn immer näher an ihn heran. Sanft strich er Michael eine Strähne aus der Stirn. Als dieser sein Gesicht ihm zu wand, näherten sich ihre Lippen einander wie magnetisiert. Kurz vor der Berührung hielt Shane kurz inne, doch Michaels Hände griffen zärtlich nach seinem Gesicht und zog ihn heran, bis sich ihre Lippen trafen. Wie elektrisiert kribbelte es plötzlich überall in Shanes Körper und sein Herz machte einen Hüpfer. Die Sonne schien mit einem Mal heller zu strahlen und der Gesang der Vögel klang viel melodischer. Er roch die Blumen, die Erde und Limonenblüten.
Nach dem ersten zaghaften Kuss schien ein Damm gebrochen, denn Michaels Hände verweilten nicht mehr an Shanes Wangen. Während seine Lippen sich immer leidenschaftlicher gegen die von Shane pressten, nestelte er an dessen Hemdknöpfen und versuchte ihn davon zu befreien. Doch auch Shane hielt sich nicht länger zurück und folgte der offensichtlichen Einladung und knöpfte weitaus geschickter Michaels Hemd auf.
Unbeholfen streiften sie sich gegenseitig Jacketts und Hemden ab und ließen diese achtlos auf die Erde fallen. Die Bank war gerade breit genug, dass Shane Michael darauf zurückdrücken und sich rittlings auf ihn hocken konnte. Durch den Stoff beider Hosen konnte er deutlich dessen Erregung spüren, und auch seine eigene Hose spannte sich vor Lust. Leidenschaftlich küssten und streichelten sie sich und Shane vergaß, wo sie waren und warum. Nur das jetzt und hier zählte, nur der Mann unter ihm, nur ihrer beider Lust. Ungeduldig fischte er Michaels Gürtel aus der Schnalle und wollte gerade den Hosenknopf öffnen, als plötzlich…
„Michael! Verdammt, wo steckst du!“ Susanns Stimme hallte durch den ganzen Irrgarten. Ruckartig sprang Michael auf und stieß Shane unsanft zu Boden.
„Oh Gott, es tut mir leid!“ stammelte Michael benommen und raffte Hemd und Jackett zusammen. „Tut mir leid, wirklich. Ich muss weg. Sie darf uns nicht zusammen sehen!“ und schon hastete er davon.
Shane blieb am Boden sitzend zurück, benommen von dem abrupten Ende seiner Leidenschaft. Blut rauschte tosend in seinen Ohren und in seiner Kehle versuchte ein Heulkrampf sich seinen Weg nach außen zu bahnen.
„Nein!“ presste er hervor und stand auf. Sein Gesäß schmerzte heftig von der unsanften Landung. „Verdammt, nein! Du heulst jetzt nicht!“ schalt er sich selbst. „Du wusstest, dass er heißes Eisen ist!“
Langsam löste sich der Heulkrampf in Luft auf und Shane sammelte ebenfalls seine Sachen wieder ein. Während er sich auf den Rückweg ins Hotel machte, zog er sich wieder an und klopfte sich den Staub ab.
Mit Erleichterung schaffte er es zurück in das Zimmer, das er mit July bewohnte, ohne jemandem aus der Hochzeitsgesellschaft zu begegnen. Als er die Tür hinter sich schloss und sich gerade über die Einsamkeit freuen wollte, steckte July plötzlich den Kopf aus dem Bad.
„Oh gut, du bist es. Ich dachte Emilia hätte sich doch gegen ein Nickerchen entschieden.“ Sie trug Trainingsanzug und hatte sich die langen Haare gerade zu einem Knoten zusammen gebunden.
„Cleo gibt gleich einen Yoga Kurs für die Brautjungfern. Magst du dich uns vielleicht anschließen? Danach gibt es eine finnische Sauna und Cocktails am Pool.“
Doch Shane winkte ab. Ihm war nicht nach Gesellschaft.
„Dann gibt es heute Abend keine offiziellen Programmpunkte mehr?“
„Nein, nichts, was uns „Normalsterbliche“ betrifft. Das Brautpaar und deren Eltern haben großes Fotoshooting unten am See. Der Rest darf die Annehmlichkeiten des Hotels genießen. Und was machst du, wenn du dich nicht mit mir sportlich betätigen willst?“ Sie beäugte ihn neugierig. Ahnte sie etwas?
„Ich werde mich ausruhen. Der Champagner ist mir nicht bekommen, denke ich.“ Nuschelte er und begann sich auszuziehen. Als er die Hose auszog starrte sie mit großen Augen auf sein Schienbein.
„Autsch, das sieht schmerzhaft aus!“ sagte sie und schnalzte mit der Zunge.
„Es geht schon wieder. Michael sollte überlegen, ob er nicht auf Fußball umsteigen will.“
Sie lachte über seinen Witz und griff nach einem Handtuch.
„Ich bin dann weg. Ab sieben Uhr gibt es unten ein Abendbuffet. Vielleicht sehen wir uns da. Bis später.“
Als er endlich allein war, zog er sich komplett aus und stellte sich unter die Dusche. Er hoffte, dass das warme Wasser ihm helfen würde, den Frust über diesen plötzlichen Abbruch einer romantischen Begegnung weg zu spülen. Doch vielmehr erinnerten die warmen Wellen ihn an Michaels Hände, wie sie sanft über seinen Rücken und seine Arme strichen. Fast konnte er die Lippen an seinem Hals spüren, den heißen Atem auf seiner Haut fühlen. Seine Lust wuchs erneut an und er schloss die Augen. Während er sich selbst streichelte, rief er sich den Augenblick im Pavillon wieder in Erinnerung – die warme Sonne, die kühle Brise, der Duft nach Limonenblüte…
„Oh Michael…“ hauchte er, während er sich vorstellte, dass der Begehrte sich langsam vor ihm kniete, und seinen Schwanz mit seinen weichen Lippen zu liebkosen begann.
Shane atmete heftiger, wünschte sich nichts sehnlicher, als dass diese Berührung Wirklichkeit würde, dass Michael plötzlich in seiner Tür stehen würde, zu ihm unter die Dusche trat und ihm gab, wonach er sich sehnte…
„Sorry, hab mein Stirnband vergessen!“ Julys Stimme wirkte schlimmer als eine kalte Dusche. Zum Glück war das Bad mit Dampf gefüllt.
„Verdammt July, du hast mich erschreckt!“ bellte Shane und hoffte inständig, sie habe ihn nicht gehört.
„Tut mir leid, ich bin schon wieder weg!“ rief sie in einem Singsang, der ihm gehörig auf den Nerv ging. Kaum war die Tür hinter ihr ins Schloss gefallen, sank er in der Duschkabine zu Boden. Frustriert schlug er gegen die Wand. Zweimal unterbrochen zu werden, kurz hinter einander. Die Frauen hier hatten ein beschissenes Timing…
Er hatte sich nach der frustrierenden Dusche erst einmal etwas hingelegt und ein paar Stunden geschlafen. Als er jetzt auf die Uhr sah, war es halb sieben. Er wusste nicht genau was ihn geweckt hatte, aber da er so langsam Hunger verspürte – nach dem spärlichen „Probeessen“ war das ja auch kein Wunder. Also zog er sich an und wollte sich auf den Weg nach Unten machen, als er vor der Zimmertür einen Zettel am Boden entdeckte, den jemand unter der Tür durchgeschoben haben musste. Neugierig hob er ihn auf und las:
Shane,
es tut mir leid. Kannst du bitte um 19 Uhr beim Pavillon sein?
Michael
Shane starrte eine Weile auf den Zettel und las die Worte wieder und wieder. Michael wollte sich wirklich mit ihm treffen. Aber warum? Wollte er die stürmische Affäre fortsetzen? Und seine Frau? Ein Blick auf die Uhr verriet Shane, dass er noch fünf Minuten hatte, es heraus zu finden. Achtlos ließ er den Zettel fallen und beeilte sich, zum Pavillon zu kommen.
Er schaffte es ohne aufgehalten zu werden zum Eingang des Irrgartens zu kommen, dann hielt er kurz an, um zu verschnaufen. Drei nach Sieben, das Hotel war weitläufiger als gedacht. Nachdem er wieder zu Atem gekommen war, ging er schnellen Schritts durch den Irrgarten bis er den Pavillon erreichte. Als er um die letzte Hecke bog, wäre er fast mit jemandem zusammen geprallt – Michael.
„Oh, du bist doch gekommen.“ hauchte dieser, als er Shane erkannte. Einen kurzen Augenblick standen sie wie zwei kleine Schuljungen vor einander.
„Ja, tut mir leid, ich hab den Brief erst gerade gefunden.“ Versuchte Shane die Situation zu enthemmen, mit Erfolg, denn Michaels Gesicht leuchtete auf, als seine Unsicherheit einem Lächeln wich.
„Schon ok, ich freue mich. Wegen heut Mittag… es tut mir wirklich leid. Ich hätte nicht so panisch reagieren dürfen…“ Doch Shane winkte ab. Er wollte nicht mehr daran denken.
„Nein, wirklich. Ich will es wieder gut machen. Susan wird uns nicht stören. Sie nimmt Abends immer eine Schlaftablette und legt sich um sechs hin. Wir haben ein paar Stunden für uns!“ Michael hatte Shanes Hände genommen und hoffnungsvoll gedrückt.
„Wofür Zeit?“ fragte Shane unschuldig. Er wollte ihn zappeln lassen, wollte dass er es aussprach. Er wollte hören, dass dieser Mann ihm sagte, dass er ihn wollte!
„Für unser erstes Date?“ Michaels Augen spiegelten die Unsicherheit wieder, die in ihm aufstieg. Es war eine stumme Bitte. Shane war sichtlich überrascht. Michael wollte ein Date mit ihm? Hier? Plötzlich zog Michael ihn mit sich und führte ihn zum Pavillon, der von Kerzenschein erleuchtet war. In seiner Mitte stand ein Tisch mit zwei Stühlen, gedeckt für zwei Personen. Shane blickte ihn überrascht an.
„Ich wünschte, wir könnten uns wo anderes treffen, aber das hier kann ich im Moment möglich machen… Bitte sag ja.“ Er hatte sich wirklich viel Mühe gegeben, hier etwas wundervolles zu organisieren. Romantisches Dinner mit liebevoller Kulisse. Er hatte sogar Polster für die Bank organisiert. Shane lächelte und zog Michael in seine Arme. Liebevoll stahl er sich einen Kuss, der süßer schmeckte als die süßesten Erdbeeren, die er je gegessen hatte.
„Ok, ich lass mich drauf ein. Zeig mir, wie ein Date mit dir aussieht!“
Michael hatte sich wirklich ins Zeug gelegt. Das Essen war fantastisch gewesen. Er hatte für beide Steak und Kartoffelauflauf mit einem gemischten Salat bestellt. Dazu ein passender leichter Wein und als Dessert ein Wahnsinns- Mousse au Choccolat. Während des Essens plauderten sie über alles Mögliche. Vergessen war der Stress und der Frust des Tages. Sie waren einfach zwei Männer die die gemeinsame Zeit genossen. Als sie sich dann dem Dessert widmen wollten, stand Michael auf und nahm seinen Stuhl herüber an Shanes Seite.
„Darf ich?“ fragte er und griff nach dem Löffel. Dann nahm er etwas Mousse auf und führte den Löffel zu Shanes Lippen. Einen Moment zögerte er, dann öffnete er den Mund und ließ zu, dass Michael ihn fütterte. Das Mousse schmeckte herrlich und der Geruch mischte sich mit dem männlichen Duft Michaels und dessen Aftershave. Eine unglaublich erotische Mischung. Als er etwas Dessert am Mundwinkel hatte, strich Michael mit dem Daumen darüber. Bevor er es jedoch abwischen konnte, nahm Michael seine Hand und führte den Daumen zurück zu seinem Mund. Zärtlich nahm er ihn zwischen die Lippen und leckte die Schokolade ab. Michaels Augen weiteten sich und seine Nasenflügel vibrierten. Es gefiel ihm. Shane wusste, was er zu tun hatte. Spielerisch ließ er seine Zunge kreisen und begann neckisch an Michaels Daumen zu saugen. Er konnte sehen, dass es ihn an machte. Und das wiederum machte ihn selbst an. Schnell war der Nachtisch vergessen. Michael zog ihn vom Stuhl hoch und küsste ihn leidenschaftlich.
„Ich will dich, Shane!“ keuchte er und dirigierte ihn zur Bank hinüber, wo ihr Abenteuer am Nachmittag begonnen hatte.
Hektisch hatten sie sich ihrer Kleider entledigt und sanken eng umschlungen auf die mit Polstern ausgelegte Bank. Shane spürte Michaels harten Körper auf seinem, küsste ihn gierig zurück und versuchte seine Hände dorthin zu dirigieren, wo er berührt werden wollte. Doch er konnte auch erkennen, dass Michael kein unbeschriebenes Blatt war. Er wusste sehr genau, wie er einem Mann Lust bereiten konnte. Mit der einen Hand umklammerte er Shanes Schaft und massierte ihn, mit der anderen Hand streichelte er seinen Po und ließ immer wieder einen Finger sanft zwischen seine Backen gleiten. Lustvoll stöhnte Shane auf und hatte das Gefühl, dass sich um ihn herum alles drehte, als zärtlich gedehnt wurde. Dann fühlte er Michaels harten Schwanz an seinem Po, was ihn erstarren ließ. Er entzog sich den leidenschaftlichen Küssen für einen Moment.
„Kondom?“ keuchte er und wollte Michael zurück schieben. Doch dieser griff über Shanes Kopf und hielt eine aufgerissene Packung hoch.
„Wie zum…“ begann er überrascht, denn er hatte nicht mitbekommen, wie er das Kondom übergestreift hatte. Doch Michael grinste ihn spitzbübisch an.
„Beim Essen… ich hab es kaum noch ausgehalten…“
Glücklich zog Shane Michael wieder auf sich herab und küsste ihn liebevoll. Als Michael sich langsam in ihn hineinschob, fiel Shane in einen Taumel aus Lust und Leidenschaft, der ihn alles vergessen ließ, was nicht mit ihnen beiden, jetzt und hier zu tun hatte…
Später lagen sie eng umschlungen auf der Bank. Mittlerweile war es draußen stockfinster, nur die Kerzen auf dem Tisch und der Vollmond spendeten ihnen Licht. Shane ruhte mit dem Kopf auf Michaels Brust und lauschte dessen Herzschlag. Sanft fuhr er die Konturen seiner wohl definierten Muskeln nach. Als er beim Sixpack um den Bauchnabel angekommen war, zuckte Michael leicht und lachte.
„Du bist kitzlig?“
„Ein bisschen. Wenn man die richtige Stelle trifft, so wie du gerade.“ Michaels Arme zogen sich fester um Shanes Körper.
„Sag mal… Warum hast du Susan geheiratet? Liebst du sie?“ Shane hoffte inständig, dass seine Frage nicht alles ruinieren würde. Doch Michael schien weiterhin entspannt. Es dauerte nur eine Weile, bis er antwortete: „Weißt du, das ist nicht so einfach.“ Eine Pause.
„Im Profisport ist es immer noch ein Tabu schwul zu sein. Eine Weile konnte ich es gut verstecken, doch irgendwann kamen die Fragen auf. Warum bist du nicht verheiratet, warum sieht man dich nie mit einer Frau. Susan schaffte mir die Nervensägen vom Hals. Und aus Dankbarkeit wurde so etwas wie Vertrautheit. Als sie mich fragte, ob ich sie heiraten würde, sagte ich ja. Ich habe nicht überlegt, habe nie damit gerechnet mich zu verlieben. Doch dann kamst du…“
Shane setzte sich auf und blickte ihn fragend an.
„Du hast dich in mich verliebt?“ fragte er überrascht.
„Natürlich. Oder glaubst du, ich mache mir für ein One-Night-Stand die ganze Mühe? Ich wollte dich beeindrucken. Hatte gehofft, dass du… dass du auch mehr für mich empfindest, als nur ein kurzer Fick.“ In seinem Blick lag eine flehende Frage, die sich tief in Shanes Herz bohrte. Traurig lehnte Shane sich zurück. Gedankenverloren spielten seine Finger mit einem Efeublatt, dass herab gefallen war. „Ich… ich kann nicht.“ Begann er, und hielt inne, als er sah, wie Michaels Blick sich vor Trauer verzog. Der Anblick zerriss ihm das Herz.
„Bitte versteh mich, Michael. Ich finde dich fantastisch. Und unter anderen Umständen würde ich nie zögern. Aber Ich kann mich nicht verstecken. Ich habe zu viel für mein Commingout bezahlt, als das ich mich jetzt wieder verstecken wollte.“ Michael setzte sich nun ebenfalls auf und nickte mit traurigem Blick. „Das verstehe ich. Ich danke dir, für diesen schönen Abend.“
Schweigend zogen sie sich an und verabschiedeten sich voneinander. Getrennt gingen sie zum Hotel zurück.
Im Zimmer saß July auf dem Bett und schaute fern. Sie blickte ihn fragend an und merkte gleich, dass etwas nicht stimmte.
„Alles ok bei dir?“ fragte sie besorgt und klopfte einladend auf die andere Bettseite. Shane kickte die Schuhe von den Füßen und ließ sich neben sie auf die Matratze plumpsen.
„Ach, ich möchte eigentlich nicht darüber sprechen.“ murmelte er und griff nach der Tüte Chips, die sie vor sich auf der Decke liegen hatte. Sie schnappte sich die Fernbedienung und öffnete Netflix.
„Vier Hochzeiten und ein Todesfall? Oder ehr Schokolade zum Frühstück?“
„Hast du Casablanca im Angebot?“ Ihre Augen wurden groß.
„So schlimm?“ Er nickte und schob sich einen Chip in den Mund. Casablanca gehörte zu ihrem Liebeskummer-Ritual. Immer wenn es besonders schlimm war, hatten sie gemeinsam den Abend verbracht, diesen alten Schinken geschaut und Tonnenweise Coockie-Dough Eis verdrückt. Diesmal mussten Chips genügen. July suchte den Film raus und Shane schlüpfte zum dritten Mal heute unter die Dusche. Dieses Mal jedoch nur kurz. Er musste sich von den Überbleibseln ihrer Zweisamkeit befreien, und von Michaels Limonen-Blüten-Aftershave…
Als sie gemeinsam in dem Schwarzweiß-Streifen versanken und dieser zum Scheitern verurteilten Liebesbeziehung zusahen, versuchte er nicht daran zu denken, wie Michael ihn angesehen hatte, als er ihm sagte, dass er sich auf diese Heimlichkeit nicht einlassen könnte. Mühsam schluckte er einen Schluchzer hinunter und kämpfte gegen die Tränen.
„Michael?“ fragte July mit einem Mal und sah ihn von der Seite an. Überrascht starrte er zurück.
„Woher…?“
Sie zeigte auf den Zettel, der auf dem Beistelltisch lag. Er schloss kurz die Augen und blickte sie dann Entschuldigung suchend an. Doch sie nickte nur und drückte beruhigend seine Hand.
„Es ist ok. Ich glaub ich habe es immer schon geahnt. Willst du mir jetzt erzählen, was passiert ist?“
Er atmete tief durch und nickte kurz. Dann erzählte er ihr, was heute passiert war. Angefangen von ihrer zufälligen Begegnung nach dem Essen bis hin zu dem romantischen ersten Date, dass so absolut vernichtend geendet hatte. July war einfach wundervoll, sie wusste genau, wann sie schweigen und wann sie tröstend Summen musste. Wann er eine Hand auf der Schulter, einen Kuss auf der Wange oder einfach nur ein Kopfnicken brauchte. Am Ende hielt sie seine Hand fest und schüttelte den Kopf.
„Ich kann dich verstehen. Die Situation wäre nicht einfach, und du müsstest deine Gefühle für ihn ständig verstecken. Aber ihr wärt trotzdem ein sehr schönes Paar geworden… Wenn du morgen nicht bei der Trauung dabei sein willst, kann ich es verstehen. Du könntest morgens früh nach Hause fahren. Ich finde schon eine Ausrede..“ Doch er schüttelte vehement den Kopf.
„Nein, ich stehe zu meinem Wort. Wir sind beide erwachsene Männer, wir können damit umgehen.“
Der nächste Morgen zeigte sich zumindest Wettertechnisch von seiner schönsten Seite. Perfekt für eine Trauung unter freiem Himmel. Shane ging gemeinsam mit seiner Freundin hinunter in den großen Speisesaal. Fürs Frühstück gab es leider wieder die Sitzordnung wie für das offizielle Essen, so dass sie wieder mit Susan und Michael am gleichen Tisch saßen. Diesmal platzierte July sich so zwischen den Männern, dass sie sich nicht mal direkt ansehen konnten. Michael selbst trug ein aufgesetztes Lächeln, während Susan wie immer abwesend schien. Sie hämmerte auf ihrem Smartphone herum und murmelte unverständliches vor sich hin. Wortlos nickten sie sich zu und widmeten sich jeder seinem Frühstück.
Der Kellner kam mit einer Kanne Kaffee und bot jedem an, die Tasse nachzufüllen. Shane ließ sich zum zweiten Mal nachschenken. Als er bei Michael ankam, beugte er sich leicht vor und fragte:
„Und, waren Sie gestern mit dem Arrangement im Pavillon zufrieden? War alles zu ihrer Zufriedenheit?“ Michael verschluckte sich und hustete, während Susan aufblickte und ihn verwirrt ansah.
„Michael, was meint er?“
„Ich meine das romantische Dinner, was wir auf Wunsch ihres Gemahls im Pavillon…“ während er sprach dämmerte es ihm und er errötete. So schnell es ging zog er sich zurück und ließ die Gäste am Tisch zurück.
„Michael? Hast du mir etwas zu sagen?“ keifte Susan los und der ganze Saal war mit einem Mal leise und aufmerksam. Mittlerweile hatte Michaels Hustenanfall aufgehört und er versuchte Susans Blick Stand zu halten. Shane schluckte und griff Julys Hand unterm Tisch.
„Ja, also weißt du, das war so…“ stammelte Michael und rutschte unruhig auf seinem Stuhl herum. Shane konnte nicht mehr an sich halten und sprang auf.
„Sag es ruhig, Michael. Das kann doch jeder wissen.“ Alle Augen wanderten zu ihm. Michael starrte ihn mit aufgerissenen Augen an.
„Er hatte für mich ein romantisches Dinner mit July organisiert. Ich bin nicht so kreativ, was das angeht. July ist immerhin meine erste Freundin.“ Erklärte er und lächelte July an, in der Hoffnung sie würde mitspielen. Als er Michael wieder ansah, starrte der ihn verblüfft zurück an. Für einen Augenblick strahlten seine Augen tiefe Dankbarkeit aus, dann aber nahmen sie einen seltsamen Ausdruck an.
„Nein, das ist nicht richtig.“ Begann er und stand auf. „Shane, danke, dass du mir helfen wolltest, aber es ist Zeit für die Wahrheit!“ Er sah seine Frau an, die unter dem Pfund Schminke in ihrem Gesicht plötzlich puterrot wurde.
„Susan, dieses romantische Dinner habe ich für mich und eine ganz spezielle Person bestellt. Eine Person, die mein Herz in einem Tornado erobert hat. Es war keine Absicht und ich wollte dir niemals weh tun, aber ich habe endlich den Menschen gefunden, der meine Seele vervollständigt. Und ich weiß jetzt, dass ich keine Minute mehr ohne ihn sein kann.“ Dann wandte er sich von seiner Frau ab und trat an Shane heran.
„Du hast mir gestern Abend gesagt, dass du dich nicht mehr verstecken kannst, weil du zu viel geopfert hast, um frei zu sein. Ich weiß jetzt, was das bedeutet. Ich will nicht mehr mit einer Lüge leben. Ich liebe dich Shane, und ich möchte mit dir zusammen sein, egal welche Konsequenzen das mit sich bringt!“ Dann nahm er Shanes Gesicht in seine Hände und küsste ihn zärtlich auf den Mund.
„Was sagst du?“ Shane sah sich um, sah in all die Gesichter die auf sie gerichtet waren. Susan war wutentbrannt aufgesprungen und hinaus gestürmt, doch Michael schaute nur ihn an und wartete auf seine Antwort. Und die konnte er ihm jetzt endlich geben: „Verdammt, ja. Ich will dich mit allem was es mit sich bringt!“
Text: Brianna Keanny
Images: Screenshot aus Sims 4 von EA Games,
Cover: Brianna Keanny
Publication Date: 06-15-2020
All Rights Reserved