Diese Bücher sind für Kindergartenkinder und Grundschulkinder geeignet. Naturphänomene werden anhand von kleinen Geschichten sehr einprägsam und deutlich. Dieser Band beschäftigt sich mit Lichteigenschaften in Form von Fluoreszenz und Lumineszenz.
Wir wissen alle, dass die Glühwürmchen mithilfe von zwei verschiedenen Stoffen Licht erzeugen können. Sie können somit Licht an und ausschalten, wenn sie es brauchen. So werben die Menschen um die Weibchen mittels Lichtsignalen. Hier erzähle ich eine Geschichte von zwei Fischen, die sich ineinander verlieben.
In einem großen Korallenriff, das von der Sonne beleuchtet wurde, schwammen viele Fische umher und küssten ganz bestimmte Korallen, die sie besonders liebten.
Je tiefer das Wasser war, desto dunkler war es auch. Ab einer Tiefe von ca. 20-30 m gelangt nur noch der blaue Lichtanteil durch das Wasser hindurch. Dort ist also alles, was man sehen kann, blau. Sehr viele Fische jedoch leben in absoluter Dunkelheit.
Einst lebten zwei Fische in einer großen Korallen zusammen. Der männliche Fisch sehnte sich so sehr nach einem Weibchen. Mit seinem Maul versuchte er Laute auszustoßen, doch niemand hörte ihn. Langsam wurde er zornig und dabei durchzuckten Lichtstrahlen seinen Körper. Erstaunt sah er sich um, denn in der hinteren Ecke der Koralle, da sah er plötzlich auch ein helles Leuchten. Er kannte diese Sprache: im ersten Satz sagt jeder Fisch- bzw. blinkt jeder Fisch, welche Art er ist. Danach kommen persönliche Angaben des Fisches, wie zum Beispiel Name und Lebensgewohnheiten. So wird zum Beispiel geblinkt: Hallo, ich bin ein Plattfisch, heiße Pina, mag warmes Wasser und durchstreife Korallen. Pina war ein Weibchen und auch auf der Suche nach einem Partner. Beide Fische tauschten also Lichtzeichen aus und kamen sich immer näher.
Sie berührten sich mit ihren Mäulern und an ihren Schuppen. Sie blinkten abwechselnd und konnten sich dadurch unterhalten. Sie kamen einander näher und liebten sich. Das Männchen blinkte ihr zu: „Schatz, ich möchte gerne deine Eier befruchten.“ Sie drehte sich langsam im Kreise und antwortete: „Bevor ich dich liebe, zeige mir bitte erst mal dein Haus.“ Plötzlich blinkte das Männchen unaufhaltsam als würde es sich schämen. Stimmt, er hatte ganz vergessen, ein Haus zu bauen. Bei dieser Fischart war es Aufgabe der Männchen, die Häuser zu bauen und sich später um die Eier zu kümmern. Nachdem das Weibchen die Eier gelegt hatte, konnten sie wegschwimmen und dem Mann das Feld überlassen. Das Männchen überlegte schnell, wie es sein Versäumnis nachholen könne. Na klar, fiel es ihm ein. Innerhalb der großen, verästelten Koralle hatten andere Männchen bereits Ablageschalen gebaut, diese jedoch wegen des Sturms verlassen. Er zeigte dem Weibchen also einige Exemplare und ließ, wie selbstverständlich, das Weibchen ihr Lieblingshaus aussuchen. Sie war entzückt, drehte sich mehrmals, und schien den Trick gar nicht bemerkt zu haben. Wenig später kam es zur Eiablage und das Weibchen meinte: „Hat mir Spaß gemacht! So, ich verabschiede mich jetzt von dir - mach es gut!“ Enttäuscht sank er auf den Boden und blinkte: „Warte! Wir müssen uns doch um unsere Kinder kümmern, wenn sie aus den Eiern geschlüpft sind.“
Doch das Weibchen schwamm sehr schnell davon und ließ ihren Mann allein. Er sorgte sich um seine Kinder. Als später das Weibchen noch mal zurück kam, um ihre Familie zu sehen, da wies er sie fort. „Du bist mir untreu gewesen. Jetzt musst du dir einen anderen Mann suchen. Mal schauen, ob du noch einen Blöden findest, der dir ein neues Haus baut.“ Wie dem auch sei, letztlich ist eine neue Familie entstanden.
Wie ihr wisst, wollen alle Kinder spielen. Es gibt kleine Fischkinder, die entdecken früh, dass sie blau leuchten können, so blau wie das Meer.
Manchmal passiert es unverhofft, dass sie ihre Lichtquellen einschalten und ihr ganzer Körper blau ist. Einmal machten zwei Fischkinder einen Ausflug. Floppy und Flippy schwammen um die Korallen herum. Als Floppy plötzlich hoch tauchte, da bekam sein Bruder Flippy Angst, weil er ihn nicht mehr sehen konnte. Er schwamm deshalb viel schneller, um seinen unsichtbaren Bruder einzuholen. Floppy schaltete sein Licht aus, drehte seinen Kopf ein wenig und grinste.
In dieser Situation mussten plötzlich beide grinsen, denn sie verstanden, was geschehen war. Beide vereinbarten miteinander, dass sie ihren Spielkameraden nichts davon erzählen würden. So kamen noch zehn Jungfische vorbei geschwommen und wollten mit den beiden spielen. Verstecken spielen, das wollte keines der Jungfische. Es hatte ja auch einen Grund:
Die kleinen Fische hatten böse Erfahrungen mit den Korallen gemacht. Als sie sich zwischen ihren Ästen verstecken wollten, da gab es unter ihnen Lebewesen, die sich furchtbar aufregten. Das ist natürlich verständlich, denn einige Jungfische hatten ihnen versehentlich Zweige abgerissen. Das tat den Korallen höllisch weh! Zur Strafe verspritzten diese eine ätzende Flüssigkeit. Deshalb beschlossen alle Kinder, im Meer Fangen zu spielen. Flippy und Floppy sollten von den zehn Kameraden gefangen werden. Doch wie sehr wunderten sich ihre Kollegen, als die beiden Minifische wie aus dem Nichts verschwanden. Leider hatten die beiden Geschwister nicht aufgepasst und einen Leuchtfisch übersehen. Dieser öffnete sein Maul sehr weit und hätte fast die beiden verschlungen.
Doch glücklicherweise sah die Mutter noch rechtzeitig die Gefahr und lenkte den Leuchtfisch mit ihrem hellen Licht von ihren Kindern ab. Dann versammelte sie alle spielenden Kinder in ihrer Heimkoralle. Sie erklärte: „Das war ganz schön gefährlich, Kinder! Immer
Publisher: BookRix GmbH & Co. KG
Text: Roland Jalowietzki
Images: Roland Jalowietzki
Cover: Bookrix
Publication Date: 11-05-2017
ISBN: 978-3-7438-3962-5
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