Henry Wolff
Vergangenheit und Gegenwart
aus der Reihe
Der letzte Kampf um die Welt
(Erster Teil)
Version 1.04
00.000 Wörter
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
Belletristik
Genre: Fantasy, Abenteuer
Meta: Fantasy, Liebe, Verrat, Mord, Sex, Gewalt, Zwerge, Riesen, Elfen, Zauberer, Magie, Kobold, Drachen, Wolf, Werwolf, Götter, Druide, Götterdämmerung, Abenteuer, Odin, Walküre, Walhalla, Asgard, Norne, Fenriswolf, Hel, Thor, Kampf, Schwert, Nibelungen, Wikinger, Alberich, Alben, Midgard, Langschiff, Folter, Räuber, Geister, Troll, Burg, Ritter, Rüstung, Krieg, Tarnkappe, Bogen
Der letzte Kampf um die Welt, 1. Teil, Version v1.04
Vergangenheit und Gegenwart
Eine Liebe. Ein Mord. Ein Fehlurteil. Ein neuerlicher Mord.
Eine Reise. Eine Wiederkehr.
Krieg in der Vergangenheit. Krieg in der Gegenwart.
Liebe und Hass. Treue und Verrat.
Die neun Welten der nordischen Götter. Wenn Heimdall sein Horn bläst und die Riesen die Götterburgen erstürmen, dann gürten die Helden in Walhall ihre Schwerter.
Und es begann in Midgard.
„Tiefer!“, befahl Ragnar.
Drago nickte versonnen und tat wie verlangt.
„Ja, tiefer!“, kicherte Wulf und haute dem neben ihm stehenden Ingolf voll Begeisterung auf die Schulter.
Der strahlte mit leuchtenden Augen und gab den Schlag ohne große Umstände zurück.
„Noch tiefer!“, bellte Ragnar.
Und wieder folgte Drago dem Befehl. Ganz wie ein überzeugter Gefolgsmann. Oder ein besserer Diener. Oder ein vollkommener Sklave. Mit so wenig eigenem Willen, wie man es sich nur wünschen konnte.
„Oh ja, noch tiefer!“, kicherte Wulf und begann voller Freude zu tanzen.
„Viel tiefer!“, forderte Ragnar. „Hinein in den Dreck!“
„Hi, hi!“, feixte Wulf und tanzte um Ingolf herum. „Immer hinein in den Dreck, diese Sklavenschlampe!“
„Sklavenschwein, Sklavenhure“, stimmte Ingolf mit ein und begann nun seinerseits ein paar Tanzschritte zu erproben.
Während Drago drückte wie ein Mann. Und das war er. Nicht geistig. Körperlich aber allemal.
So presste Drago ganz fest und stetig zu. Drückte den schmalen Kopf des Sklaven dem Boden entgegen. Hinein in den Dreck. Hinein in Urin und Scheiße. Hinein in jene Abfälle, welche die Schweine hinterließen oder bislang verschmähten.
Ja genau, diese ganze Aktion fand in dem großen Schweinepferch statt. Welcher alle Tiere des Dorfes beherbergte. Die nun, teils gelangweilt, teils interessiert, zuschauten. Wohl in der Hoffnung, einen Nachtisch außer der Reihe zu ergattern.
Nicht zum ersten Mal. Und schätzungsweise auch nicht zum letzten Mal. Denn menschliches Fleisch stand eigentlich nicht auf dem Speiseplan. Dafür war der tägliche Spaß zu groß. Es sei denn, die Handlung mündete in einen Unfall.
Marcus, so hieß der Sklave, konnte da schon so einiges berichten. Einige Erlebnisse zum Besten geben. Die in schöner Regelmäßigkeit und relativ kurzen Abständen über ihn hereinbrachen. Immer wieder.
Er war nicht der einzige Sklave hier im Dorf. Bei Weitem nicht. Und auch nicht der Einzige, den man der grünen Insel im Westen entriss. Landsleute gab es zuhauf. In diesem Dorf, in den Nachbardörfern. In diesem ganzen verdammten kalten Land!
Die Auswahl war also groß. Daran konnte es nicht liegen. Warum also war er nur, mit einigen wenigen anderen, der Liebling dieser Menschen hier?
Nicht, dass man ihn mit Liebe im herkömmlichen Sinne bedachte. Dafür aber umso mehr mit Aufmerksamkeit. Und nicht im Guten, sondern nur im schlechten Sinne.
Marcus wurde gequält. Geistig und körperlich. Geschlagen und erniedrigt. Mit Worten und der Peitsche. Und noch so manch anderem.
Fast alle hatten sich gegen ihn verschworen. Als gäbe es ein Wettstreit der Fiesheiten.
„Friss Scheiße!“, stieß Ragnar gerade hervor.
„Oh ja, Scheiße!“, freute sich Wulf und tanzte noch wilder.
„Na, wie schmeckt das?“, wollte Drago wissen.
Und stupste Mund und Nase immer wieder schmerzhaft in die stinkende Masse. Griff nebenbei selbst herzhaft hinein. Und schmierte das Zeug in die schulterlange Mähne des Opfers. Bis die feuerrote Haarpracht sich in eine schwarzbraune Masse verwandelte.
Was Wulf und Ingolf über alle Maßen inspirierte. Schon rissen sie dem hageren Kerlchen die zerfledderten Klamotten vom Leib. Bis nur noch schneeweiße Haut zu sehen war. Die aber ebenso schnell, genau wie das Haar, mit Kot und Urin behandelt wurde.
„Dreh ihn um!“, verlangte Ragnar. Und als er Dragos fragenden Blick bemerkte: „Dreh das Stück Scheiße auf den Rücken! Ja, gut so. Reiß ihm sein widerliches Sklavenmaul auf!“
Und wieder tat Drago wie verlangt. Obwohl er dieser elenden und kraftlosen Made doch noch so gern die Nase gebrochen hätte. Wie schon einmal. Aber aufgehoben war nicht aufgeschoben.
Zudem war er voller Vorfreude. Denn er wusste, was jetzt kam. Auch dieses halbe Hemd von Sklave wusste es. Genau wie die anderen. Es war nicht das erste Mal und es kam immer wieder gut.
Eigentlich kümmerte sich Ragnar nicht um die Leibeigenen. Höchstens, wenn er Langeweile hatte. Oder aber seine Kampftechnik zu verfeinern gedachte. Etwas Training brauchte. Ach ja, natürlich auch, wenn er die Laune seiner Gefolgsleute heben wollte oder musste.
Aber mit diesem Sklaven, fast noch ein halbes Kind, hatte es eine besondere Bewandtnis. Zum einen war der wahre Name des Burschen nicht Marcus, sondern Trotz. Immer und überall.
Zum anderen stand dieser Weichling seinem Bruder Leif ziemlich nahe. Kein richtiger Bruder, um genau zu sein. Eher ein Halbruder. Oder besser noch, der Ziehsohn seiner Eltern, ein Findelkind. Behütet, geliebt, umsorgt.
Widerlicher verschissener Bastard!
Und dieses Hassobjekt kümmerte sich bei jedem Aufeinandertreffen um diesen Feuerschopf. Beschützte ihn sogar streckenweise. Warum auch immer. Vielleicht, weil Sex im Spiel war, wie manche Zungen behaupteten.
Unwichtig. Zumindest für den Moment. Wichtiger aber, dass Ragnar den Fremdling in seiner Familie hasste. Aus vollem Herzen. Dieses Findelkind! Ein Geschenk der Götter, wie seine Eltern gern behaupteten. Dieses Miststück, welches ihm etwas wegnahm. Etwas, das ihm nicht zustand!
Und so versuchte Ragnar dem Eindringling überall dort wehzutun, wo er nur konnte. Versuchte ihn zu ärgern, ihn in Misskredit zu bringen. Ihm etwas wegzunehmen, ihm etwas vorzuenthalten. Selbst von heftigen Schlägereien, bis aufs Blut, konnte das Dorf mittlerweile berichten.
Dieses Verhalten bestimmte Ragnars Tagesablauf. Aber es war nicht nur Hass. Es war auf Freude. Ein Grund dafür, warum er diesen elenden Sklaven jetzt nicht einfach umbrachte. Denn damit hätte er sich um den Spaß am nächsten Tag gebracht.
„Ich hab ihn! Du kannst seinen Durst stillen!“, griente Drago triumphierend seinen Anführer an.
Der nickte nur wie selbstverständlich. Stellte sich breitbeinig über Marcus. Nestelte an den Lederbändern seiner Hose herum. Schlug die Klappe zurück, die den Schritt verdeckte. Zerrte sein stolzes Glied heraus. Legte an, zielte und traf.
Gelber Urin gurgelte aus dem Mund des Sklaven. Der wie wild versuchte, seinen Kopf hin und her zu werfen. Bei Dragos Schraubzwingengriff allerdings ohne Erfolg. Und so schluckte Marcus schließlich das, was ihn über alle Maßen ekelte. Zwangsweise, denn ersticken war keine Alternative.
Ragnar grunzte und schüttelte den letzten Tropfen ab. Viel war es heute nicht. Morgen musste er daran denken und vorher etwas mehr trinken! Nun ja, morgen war auch noch ein Tag!
„Jetzt ihr!“, lud Ragnar seine Kameraden ein und trat beiseite.
Und noch während er seinen Hosenstall schloss, öffneten die anderen den Ihrigen. Und deckten den Sklaven mit der warmen dampfenden Flüssigkeit ein, welcher sich zu ihren Füßen wand.
„Kommt zum Schluss“, drängte Ragnar. „Ich muss los. Mein Vater hat die Krieger zur Beratung gerufen. Es geht um die Besetzung der Langschiffe. Um die Reiseroute. Mein Vater wird bald in See stechen und ich will wieder dabei sein.“
„Och, jetzt schon?“, schniefte Wulf. „Ich hätte gern noch ein wenig Spaß!“
„Natürlich, du Blödmann! Jetzt! Ihr müsst dabei sein! Ich will, dass ihr diesmal mit aufs Schiff kommt! Ich will, dass ihr während des Rates neben mir steht. Dass mein Vater euch sieht und nicht vergisst!“
„Ja, gut. Schon klar. Aber wir haben doch noch Zeit! Bevor die Alten so richtig in Fahrt kommen, wird doch noch gefressen und gesoffen. Bestimmt stundenlang. Bitte! Ich bin noch nicht fertig! Bitte! Nur noch ein kleines Weilchen! Ich komme auch nach“, bettelte Wulf.
„Du willst doch nicht etwa wieder diese Inselratte besteigen? Echt? Schon wieder?“, wunderte sich Ragnar. Und als Wolf und Drago strahlend nickten: „Ihr beide auch? Hier? Mitten in der Scheiße? Die Tiere dort hinten sind sauberer, als dieses Vieh hier! Wollt ihr etwa, dass die Schweine zusehen? Leute, ich werde nie begreifen, was ihr an vollgeschmierte Sklavenärsche findet! Wirklich nicht! Aber gut. Von mir aus. Macht nur, wenn ihr das braucht. Aber haltet euch nicht allzu lange damit auf. Spätestens mittags will ich euch in der großen Halle sehen! Sauber, gewaschen! Und du, Drago? Was ist mit dir?“
Der knurrte etwas Unverständliches in seinen Bart. Riss sich dann aber von der Szene los. Zwar hätte auch er sich nur zu gern erleichtert, aber seinen Anführer ließ er nie lange allein. Ohne diesen konnte er nicht. Wollte er nicht.
„Ich komm ja schon“, stieß Drago hervor.
Und schlich Ragnar hinterher. Der seinen Kopf unterdessen mit wichtigeren Sachen füllte. Wichtigere Dinge als ein Sklave. Wichtiger als ein Leben.
„Thoralf? Wirklich?“, stöhnte Leif und japste nach Luft. „Komm her du! Sag mir, dass dies nicht wahr ist!“
Sprach's und machte sich an die Verfolgung. Was nicht ganz so einfach war. Das Mädchen vor ihm war schnell. Und wendig.
Sogar ihr langer dicker Rock war hier im Wald nur wenig hinderlich. Und ihre Barfüßigkeit kein Nachteil. Während Leifs hohe Wildlederstiefel sich immer wieder im feuchten Morast festsaugten.
Lea dagegen schien mit Leichtigkeit über Stock und Stein zu schweben. Durch das Gestrüpp, über die Wurzeln, die Böschung hinauf.
Doch Leif war ebenso jung und kraftvoll und gab nicht so leicht auf. Auch war seine Hartnäckigkeit begründet, da er in ihrer Nähe jedes Mal reinweg verrückt wurde.
Da, Lea schlug einen Bogen. Ein Fehler! Instinktiv wählte Leif die Abkürzung und streckte die Hand aus. Ein, zwei Schritte noch, dann würde sie in seinen Armen liegen.
Doch das Schicksal lachte und warf ihm einen Ast zwischen die Beine. Noch im Fallen wagte Leif einen letzten Sprung. Bekam Lea tatsächlich doch noch an ihren Kleidern zu packen und riss sie mit zu Boden.
Die beiden fielen weich. Die Moospolster waren feucht und prall aufgepumpt. Leif schaltete schnell. Bevor Lea noch in den Zappelmodus verfiel. Schob sich, von ihren Knöcheln an, auf sie. Mit seinem ganzen Körper. Packte ihre Handgelenke und hielt sie fest.
Sein Mund suchte und fand süße Lippen. Üppig und rosig. Sehnsuchtsvoll. Verlangend.
Und so spielten sie miteinander, während das Blättergrün der Birken über ihren Köpfen mit den Schatten rang.
„Thoralf?“, fragte Leif noch einmal und ganz außer Atem.
„Ja. Warum nicht. Er ist süß. Er ist lieb. Er ist zärtlich und besitzt Ausdauer. Was man von dir noch nicht zu berichten wusste“, neckte ihn Lea und pustete Leif in die Nase.
„Na hör mal! Bislang schienen alle Mädels zufrieden. Du solltest sie mal fragen. Und es waren nicht wenige, die in meinen Armen um Gnade winselten! Kannst du glauben!“, versuchte Leif sich zu wehren.
Er meinte es nicht ernst. Ein Zwinkern verriet ihn. Aber unterm Strich hatte er recht. Die Frauenwelt hier im Dorf lag ihm zu Füßen. Ebenso die aus den Nachbardörfern. Von den Töchtern der Gaukler und fliegenden Händler ganz zu schweigen.
Und es lag nicht nur daran, dass er der Sohn des Häuptlings war. Denn zum Leidwesen anderer konnte Leif nämlich eine beneidenswerte Erscheinung sein eigen nennen. Exotisch sah er aus, lang und kraftvoll. Alles an seinem Platz und ausreichend vorhanden. Wie ein Herz es sich nur wünschen konnte.
„Ja, genau!“, feixte Lea. „Ist mir auch schon zu Ohren gekommen. Sehr viele. Aber vielleicht bist du ja auch deshalb so schnell! Ich meine beim Sex. Damit du alle schaffst.“
„Ja, ja“, knurrte Leif. „Mach dich nur lustig! Wir Männer sind nun mal so. Wir sehen euch, wir riechen euch. Dann kommt es über uns. Entzieht sich unserer Kontrolle. Unser Kopf dreht durch, unser Herz spielt verrückt. Und unser Unterleib geht eigene Wege. Und wenn wir unsere Last los sind, dann werden wir müde. Die Lust in den Armen einer Frau ist die Belohnung der Götter. Sie haben uns so gemacht. Also, worüber beschwerst du dich?“
„Blödsinn!“, kicherte Lea und saugte an seinem Kehlkopf herum. „Das redest du dir nur ein, weil es dir gerade so in den Kram passt. Du solltest mal Thoralf fragen. Der hält stundenlang durch. Sogar ganze Nächte.“
„Bist du nicht ganz richtig? Ich frage doch nicht meinen besten Freund! Was soll der von mir denken! Stundenlang? Echt? Glaub ich nicht“, pumpte sich Leif auf und knabberte an ihrem Ohrläppchen.
„Ach, wieso nicht? Nur, weil du nicht mehr als das Karnickelgehopse drauf hast, können es andere nicht besser? Und wieso nicht fragen? Ist das wieder so ein Männerding? Ja? Irgend so eine dämliche Angst, sich lächerlich zu machen? Wirklich? Nur gut, dass Mädchen schlauer sind“, schüttelte Lea den Kopf, umarmte den auf ihr liegenden Körper heftig und suchte erneut nach den Lippen.
„Blödsinn!“, versuchte Leif das leidige Thema zu beenden. „Aber sag, liebst du ihn?“
„Nein, keine Angst. Er mich übrigens auch nicht. Wir mögen uns nur. Wie Freunde. Wie Kumpel, wie Kampfgefährten. Schon von klein auf an. Und befriedigen tun wir uns nur so zum Spaß. Als Zeitvertreib, gewissermaßen.“
„Deswegen treibt ihr es miteinander? Aus Zeitvertreib?“
„Schwachsinn! Wir treiben es nicht miteinander. Was du dir wieder einredest!“
„Aber sagtest du nicht ...“
„Komm, beruhige dich. Er benutzt nur seine Lippen, seine Zunge und seine Finger. Mehr nicht.“
„Wirklich? Echt?“
„Echt!“
„Und du? Was benutzt du?“, wollte Leif ein wenig verzagt wissen.
„Ich? Na, was meinst du? Mund und Hände benutze ich. Mehr nicht. Außer, wir sind beide kurz vor dem Durchdrehen. Dann verhaken wir uns auch schon mal.“
„Oh. Na dann!“
„Was heißt das nun schon wieder?“, rätselte Lea und stülpte ihren Mund über seine Oberlippe.
„Na ja. Dann eben. Dann können wir doch endlich heiraten! Sag endlich ja und lass mich nicht mehr warten! Und hör auf, an meinem Freund herumzufummeln!“
„Warum beschwerst du dich eigentlich? Du selbst lässt doch auch nichts anbrennen. Außerdem hast du ja deinen Sklaven, der es dir besorgt. Schon viele Jahre lang, wie man hört.“
„Das war die Idee meines Vaters“, wehrte sich Leif. „Ragnar und ich sollen nämlich nicht zu früh in die Fänge böser Hexen geraten. Jedenfalls solange nicht, bis wir verheiratet sind. Was Ragnar und ich insgeheim treiben, dies darf mein Vater nie erfahren. Also ist lügen angesagt.“
„Na kommt schon, ganz so schlimm ist es ja wohl auch nicht“, kicherte Lea und massierte seinen Hintern. „Ich habe dich schon ein paar Mal erwischt, wie der rote Teufel gerade seine Hand in deiner Hose hatte. Dein Gesicht! Also, wirklich! Selbst die Götter hätten nicht seliger lächeln können.“
„Ja, schon. Der Bursche macht seine Sache ganz gut. Hat Talent. Warum auch nicht, dafür ist er ja da“, gab Leif zu. „Wenn sich nichts anderes findet, dann muss er ran. Aber es ist nicht das Gleiche wie mit dir. Nicht mal annähernd.“
„Und deinen Bruder Ragnar versorgt dieses spacke Ding auch?“
„Nein, wo denkst du hin! Ragnar platzt lieber. Oder macht es sich selber. Übrigens, viel öfter als ich. Letzte Nacht sogar dreimal. Und der Kerl glaubt tatsächlich, ich kriege nichts mit.“
„Er stöhnt wohl zu laut?“, wollte Lea wissen und schob ihre Hände Leif hinten in die Hose.
„Ja, genau! Woher weißt du das? Hast du es mit ihm auch schon getrieben?“, stöhnte Leif und begann sich ausgiebig mit Leas Busen zu beschäftigen.
Begann schon bald darauf die Bänder von ihrem Leinenhemd am Halsansatz zu entknoten. Zog anschließend das Hemd so weit auseinander, bis er Leas Köstlichkeiten ganz für sich hatte.
Was für eine Haut! So rein und so weiß! Klein waren die Brüste, aber fest. Vielleicht würden sie noch größer werden, Lea war noch jung. Und wenn nicht, Leif war es egal. Er mochte es lieber eine Nummer kleiner, etwas schlanker. Während die meisten im Dorf dagegen die Fülligkeit anhimmelten.
„Was ist denn nun? Wollen wir nicht endlich ein Paar werden?“, fragte Leif noch einmal nach, bevor seine Zunge zärtlich die halb aufgerichtete Brustwarze umkreiste.
Lea lehnte den Kopf ein wenig zu Seite. Schloss die Augen. Und genoss das sanfte Spiel.
„Ich weiß nicht“, antwortete sie nach einer kleinen Ewigkeit.
„Wieso?“, fragte Leif verwirrt nach und unterbrach sein Spiel. „Ich dachte, du magst mich. Dachte, es ist alles klar!“
„Du meinst es wirklich ernst, oder?“
„Aber ja. Ich habe dich doch schon so oft gefragt! Schon vergessen? Dachtest du, dies wäre Spaß? Ich mochte dich vom ersten Augenblick an, als ich dich sah. Ehrlich. Wir waren noch Kinder. Damals.“
„Stimmt“, erinnerte sich Lea. „Du hattest Maulsperre und ich habe dir eine runtergehauen.“
„Ja, genau. Wenn ich bloß daran denke! Wie oft du mich verdroschen hast! Ist es das? Zögerst du deshalb? Weil ein gutes Weib nicht mehr Hand an ihren Mann legt? Und du mich weiter treten, kratzen und schlagen kannst?“
„Ha! Das glaubst auch nur du! Ich würde dich schon erziehen, kannste glauben. Und wenn ich dich dazu jeden Tag verjachten müsste. Nein, das ist es nicht. Ich glaube nur nicht, dass es mit uns gut geht.“
„Verstehe ich nicht“, brummte Leif und ließ seine Zunge wieder kreisen.
„Nicht? Erstaunlich. Nun, ganz einfach. Ich glaube nicht, dass du ein Mann bist, der in Ruhe ein Haus baut und Kinder groß zieht. Du bist anders als wir. Es gibt ein paar Stimmen, die sagen, dass die Götter dich hierher geführt haben. Dass du vielleicht sogar in Asgard geboren wurdest. Andere behaupten, du bist Lokis Blendwerk. Und nur hier, um uns zu verwirren. Ach, ich weiß auch nicht.“
„Was für ein Blödsinn!“, schnaufte Leif und nahm jetzt seine Lippen zur Hilfe.
„Wirklich? Ich weiß nicht. Du denkst anders als wir. Größer, weiter. Außerdem wohnt in dir eine Unruhe nach der Fremde.“
„Na ja“, schmatzte Leif, während Leas Hände seinen Rücken heraufwanderten. „Etwas von der Welt möchte ich schon gerne sehen. Aber
Publisher: BookRix GmbH & Co. KG
Text: Henry Wolff
Images: Henry Wolff
Publication Date: 09-30-2014
ISBN: 978-3-7396-8470-3
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