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Koreanische Begriffe

Ich Liste hier mal ein paar Sachen auf die in der Story auftauchen. Für die, die keine Ahnung von Korea und ihren Worten haben ^^

Ich hoffe es hilft euch weiter ;)

 

 

Annyeonghaseyo: Hallo, Guten Tag

 

Annyong: Hi, Hallo, Tschüss

 

Omo: wird im Koreanischen benutzt um Erstaunen auszudrücken, man könnte es mit Oh mein Gott! übersetzen

 

Daebak: bedeutet so etwas wie "großer Erfolg", wird oft im Sinne von "besonders toll" benutzt - und ist zudem der Name des ersten deutschen Onlineshops für K-Pop-Fanartikel  

 

Dongsaeng: Anrede, die sowohl von Jungs als auch von Mädchen benutzt wird, um von Jüngeren zu sprechen - egal, ob diese männlich oder weiblich sind. Wir unter Geschwistern wie auch unter Freunden verwendet.

 

Fighting: Ist einfach eine Art Schlachtruf, den Fans von K-Pop-Stars benutzen, um sie anzufeuern. Man findet das Wort auch in der koreanischen Schreibweise Hwaiting (gesprochen Haiting - es gibt in der koreanischen Sprache nämlich kein F).

 

Hyung: Anrede, die von Jungen benutzt wird, um von älteren Jungs zu sprechen. Wird sowohl unter Brüdern wie auch unter Freunden verwendet.

 

Maknae: bedeutet im Koreanischen "Nesthäkchen" .Maknae ist ein koreanischer Begriff, den man für das jüngste Mitglied der Familie oder einer Gruppe verwendet. Daher wird das jüngste Mitglied einer K-Pop-Band auch Maknae genannt.

 

Noona: Anrede, die von Jungen benutzt wird, um von älteren Mädchen zu sprechen. Wir ebenfalls unter Geschwistern wie auch unter Freunden verwendet.

 

Oppa: Anrede, die Mädchen in Korea benutzen, um von älteren Jungs zu sprechen. Hat die Bedeutung von "älterer Bruder", obwohl es nicht wirklich nur für den älteren Bruder, sondern für alle Jungs gebraucht wird.

 

Unnie: Anrede, die Mädchen in Korea benutzen, um von älteren Mädchen zu sprechen. Hat die Bedeutung von "ältere Schwester", wird aber wie "Oppa" nicht nur für wirkliche Schwestern benutzt.

 

Ajumma: bedeutet, eine Frau mittleren Alters die verheiratet ist oder alt genug ist, um zu heirateten. Ajummas haben gesellschaftlich ein hohes Ansehen und erinnern die Jugend häufig an Regeln und Vorschriften.

 

Appa: bedeutet Vater, Papa

 

Eomma: bedeutet Mutter, Mama

 

Saranghae(yo): liest man auch häufig. Es handelt sich hierbei schlicht und ergreifend um die schönsten drei Worte der Welt - "Ich liebe dich" :)  

 

Merong: Merong (Lautmalerei) meint das Geräusch wenn man jemandem anderen die Zunge rausstreckt um ihn zu Bleidigen. Wörtlich lässt sich das Wort auf deutsch einfach mit "Ätsch" oder "Ätschi", und Ähnlichem übersetzen. Im Koreanischen wird es oft verwendet, wenn man jemanden nervt, ärgert oder provoziert.

 

Aigoo: Aigoo ist ein Klageausdruck. Mit Aigoo ist meist seufzen gemeint ,es wird auch oft in Siuationen benutzt in denen man seufzen will aber nicht kann oder darf. Man kann das Wort nicht wörtlich übersetzen. Aigoo bedeutet so viel wie Oje.

 

Aegyo: bedeutet soviel wie  anziehend, bezaubernd, reizend oder süß . Generell ,wird das Wort häufig aufgrund kindlichen Charms und Unschuld benutzt. Aegyo wird eher für Menschen benutzt die durch ihr Niedlichkeit, Bescheidenheit, Schamgefühl, Bedachtsamkeit und Ergebenheit verzaubern können. Aegyo ist der Ausdruck dafür , wenn man sich süß verhält oder süß spricht. Meist wird dann in einer höheren Stimmlage geredet . Koreanische Mädchen benutzen Aegyo , um zu bekommen , was sie wollen oder , damit eine andere Person nicht mehr sauer auf einen ist .

 

Aish: ist ein koreanischer Ausdruck, der soviel heißt wie: Mist, Oh sch*** oder Oh Nein.

 

Ne: heißt Ja

 

Aniyo/Ani: heißt Nein

 

Pabo: Dumm, Blöd...

Kapitel 1 – Heimliche Liebe

 

Das Jahr 2012

 

Ich kann nicht aufhören ihn die ganze Pause lang an zu starren. Seine schwarzen Haare, wie die ihm ins Gesicht fallen. Seine braunen Augen die leuchten, wenn er sich für etwas begeistert und sein strahlendes Lächeln die einen dazu auffordern, selbst zu lächeln.

„Erde an Sora“, ruft Yisol meinen Namen und fuchtelt mit ihrer Hand vor meinem Gesicht herum.

 

Ich schaue meine Freundin an. „Hör auf, ihn die ganze Zeit an zu starren“, beschwert sie sich. Ich laufe rot an. „Ist es so offensichtlich?“, will ich von ihr wissen. Sie nickt mit dem Kopf. „Jeder Blinder mit einem Krückstock kann es sehen, dass du Hals über Kopf in ihn verliebt bist.“

 

Ich kaufe auf meine Unterlippe herum. „Wann wirst du es ihm mal gestehen?“, fragt sie mich. Ich zucke mit der Schulter und schaue verlegen auf meine Hände, die auf meinem Schoss ruhen.

„Deine einseitige Liebe geht schon zwei Jahre lang so. Irgendwann muss es ein Ende haben“; meckert sie herum.

„Was, wenn ich ein Korb von ihm kriege?“, möchte ich von Yisol wissen. Sie nimmt meine Hände in die ihre. Ich schaue zu ihr rauf. Sie lächelt mich liebevoll an. „Was, wenn nicht? Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“, sagt sie. Ich kaue abermals auf meiner Unterlippe herum.

 

Ich bin mir da noch immer sehr unsicher. Ich bin nicht gerade nicht Yisol Sie hat eine umwerfende Figur. Die Jungs in unserer Schule stehen bei ihr Schlange. Ich dagegen bin das total Mauerblümchen, wenn man es so sagen kann. Ich trage eine dicke schwarze runde Brille. Ich habe ein rundes Gesicht und versuche sie durch zwei Zöpfen zu retuschieren. Ich habe nicht das Model aussehen wie meine Freundin. Ich habe etwas mehr Speck auf den Hüften und wenn ich nicht ein Sportmuffel wäre, könnte ich es ändern. Das Wort liegt bei: KÖNNTE!

 

Yisol klatscht auf einmal in die Hände und holt mich wieder aus meinen Gedanken heraus. „Ich habe eine Idee. Wie wäre es mit Karaoke Abend? Wir fragen ihn und seine Freunde. Ein paar Mädels holen wir noch dazu, damit die anderen Kerle abgelenkt sind und so wirst du Zeit mit ihm verbringen. Und dann am Ende seid ihr ganz sicher ein paar“, erzählt sie ihren Vorschlag.

 

Ich überlege kurz und nicke dann. „Karaoke klingt gut“, stimme ich ihr letztendlich zu.

„Nach der Schule gehen wir beide Shoppen und kaufen uns heiße Teile für den Abend“, äußert sie sich und ich nicke abermals. Shoppen ist mein Leben. Und mit meiner besten Freundin Shoppen zu gehen ist sowieso das Beste überhaupt.

Mein Blick schweift wieder zu ihm. Er spielt mit seinen Freunden Fußball. Ich sehe wie ihn die Schweißperlen von der Stirn runter rollen. Sogar wenn er schwitz sieht er richtig gut aus. Er lacht als ihm seine Freunde was sagen. Ich kann sein Lachen bis hier her zur Bank unter dem Baum hören.

 

Sein Lächeln raubt mir jedes Mal den Atem. Wieso um Gotteswillen muss er so gut aussehen?

Einerseits danke ich dem Herrn da oben, dass er so einen perfekten Kerl erschaffen hat. Aber anderseits bringt dieser Typ auf dem Feld mich jedes Mal um. Auf einmal schaut er zu mir rüber. Als sich unsere Blicke treffen, lächelt er wieder. Ich schaue sofort mit knall rotem Gesicht meine Hände an und würde am liebsten davon laufen.

 

Hat er bemerkt dass ich ihn die ganze Zeit angestarrt habe? Ich hoffe nicht! Das wäre sowas von Peinlich, denke ich mir und stehe sofort auf. „Yisol ich gehe schon mal rein“, sage ich ihr. „Ähm. Okay. Dann regel ich das mit heute Abend und wir sehen uns dann im Klassenraum.“ Ich nicke bei ihren Worten und gehe mir schnellen Schritten Richtung Schulgebäude.

Bevor es zum Unterricht klingelt, setzt sich Yisol auf ihren Platz neben mir und zeigt mit dem Daumen nach oben. Also geht es klar.

Er und seine Freunde sind heute Abend dabei. Ich lächele und kann es jetzt schon kaum erwarten.

 

Der Rest des Unterrichts verläuft nur sehr schleppend und dann klingelt es schon zum Schulenden. Ich packe meine Sachen ein und hacke mich bei meiner Freundin ein. Wir verlasen die Klasse und gehen auf das Schultor zu. Ich sehe schon vom weiten die Limousine, die auf mich wartet.

Ein Mann im schwarzen schicken Anzug macht mir die Tür auf. Ich steige mit Yisol ein und bitte meinen Fahrer uns in die Einkaufsstraße zu fahren.

Nach etwa fünfzehn Minuten erreichten wir unser Ziel. Wir steuern sofort auf die Geschäfte zu und probieren ein Outfit nach dem anderen aus. Wie immer hat meine Freundin mehr Auswahl.

 

Ich reiche der Kassiererin meine Karte und zahle unsere Einkäufe. Die Tüten trägt einer der Angestellten meiner Familie. Er ist dafür da, mich über all zu begleiten und all meine Wünsche zu erfüllen.

Wir steigen danach wieder in die Limousine und fahren zu mir nach Hause. Dort angekommen, setzten wir uns an den großen Esstisch und essen erst mal etwas, was unsere Hausköchin gekocht hatte.

 

Nach dem Essen verschwinde ich mit Yisol in meinem Zimmer. Sie wirft sich auf mein großes Himmelbett und schaut die Decke an. „Wo ist der Rest?“, fragt sie mich. Ich werfe mich neben ihr hin und zucke mit der Schulter. „Vater und Mutter bestimmt in der Firma und Unnie ist vielleicht noch im College“, antworte ich ihr und richte mich auf. „Wollen wir uns schon fertig machen?“, hacke ich nach und sie richtete sich ebenfalls auf. „Ja, wieso auf nicht.“

Wir stehen vom Bett auf und machen uns für den Karaoke Abend fertig.

Kapitel 2 – Karaoke Abend (1)

Ich betrachte mich im Spiegel. Ich finde meine Kleidung ganz gut für den Abend. Ob es ihm auch gefallen wird?

Ich drehe mich noch einmal um und betrachte meinen Rücken im Spiegelbild. Ich hab ein süßes Blümchenkleid an, das mir bis zu den Knien geht und dazu ziehe ich mir die passenden Stiefel an. Mein Blick gleitet zu meiner Freundin Yisol. „Man sieht dein Outfit heiß aus“, stelle ich fest und beiße mir auf die Unterlippe. Ich wünschte, ich könnte auch sowas tragen ohne darin wie eine Presswurst aus zu sehen.

 

Ich senke meinen Kopf und schaue geknickt meine Füße an. Yisol bemerkt es und kommt auf mich zu. Sie nimmt mein Kinn zwischen ihren Händen und zwingt mich, sie an zu sehen. „Du siehst echt hübsch aus Sora. Er wird dir sofort verfallen“, sagt sie und lächelt liebevoll. Ich lächele sofort zurück. „Meinst du es wirklich?“, hacke ich nach und sie nickt mit dem Kopf. „Ja ansonsten ist er ein totaler Trottel“, fährt sie fort.

 

Ich sehe mich noch mal im Spiegel an. Sie hat recht. Ich sehe gut aus, denke ich mir. Yisol nimmt meine Hand und zieht mich aus dem Flur. Wir gehen die Treppen runter und die Eingangstür öffnet sich. „Unnie“, rufe ich als ich meine große Schwester Marin sehe. Marin sieht mich an und lächelt. „Geht ihr aus?“, möchte sie wissen. Ich nicke breit grinsend mit dem Kopf. „Wir gehen Karaoke singen“, antworte ich ihr. Meine Schwester geht zu mir rüber und schaut mich von Kopf bis Fuß genauer an. „Siehst echt süß aus Dongsaeng.“ Ich werde leicht rot im Gesicht. „Danke Unnie“, bedanke ich mich bei ihr und bemerke den Blick meiner Schwester die sie Yisol widmet. Ich weiß was meine Schwester von meiner besten Freundin hält.

 

Sie mag sie nicht wirklich. Sie ist im glauben das sie nur mit mir befreundet ist, weil ich Geld besitze. Eher gesagt meine Eltern viel Geld haben. Ich komme aus einer Reichen Familie. Seit Generationen an gehört uns eine Hotelkette die im ganzen Asien verbreitet sind. Überall im Asien stehen unsere Hotels. Ich brauche mir niemals Sorgen um Geld zu machen. Irgendwann Erben meine Schwester und ich die Firma und wir werden sie weiterleiten.

„Wir gehen jetzt Unnie. Sag Appa und Eomma das sie ich ausgegangen bin“, bitte ich sie. Marin nickt und geht nach oben in ihr Zimmer. Ich hacke mich bei Yisol ein und wir verlassen das große Haus, das eher einer Villa gleicht.

 

Ich lebe da schon mein ganzes Leben lang. Meine 16 Jahre, im diesen Haus.

Wir gehen die Steinstufen herunter und um den Brunnen herum. Eine Limousine wartet bereits auf uns. Wir steigen in den Wagen ein und sofort fährt der Fahrer los.

Nach etwa 20 Minuten erreichen wir die Karaokebar. Der Fahrer öffnet die Tür für uns und wir steigen aus dem Wagen aus. „Ich rufe sie, sobald wir nach Hause wollen“, berichte ich dem Mann im schwarzen Anzug. „Jawohl, junge Dame“. Er verbeugt sich bei mir und steigt in den Wagen. Ich sehe wie der weg fährt und lächel dann meine Freundin an.

 

Sie schaut mich an und ich gebe ihr ein Zeichen das wir los gehen können. Wir betreten die Karaokebar und dann sehe ich ihn unter all den anderen. Er sticht sofort heraus. In Privater Kleidung sieht er verdammt gut aus, stelle ich fest. Er sieht aber auch in allem gut aus.

Yisol geht sofort auf die Gruppe zu. Sie begrüßt die alle und stellt mich den anderen vor. Ich lächele und begrüße sie ebenfalls.

 

Die Gruppe unterhält sich angeregt miteinander. Ich tippe an Yisols Arm. Sie schaut mich an. “Ich frage nach unseren Raum“, erkläre ich ihr. Sie nickt und so gehe ich rüber zum Tresen wo ein Junge hinter dahinter steht. Ich sage ihm, dass wir einen Raum Reserviert haben und er bittet uns dann sofort zu Folgen.

Die Tür geht auf und wir betreten den Raum. Richtig Schick. Ich habe für uns extra das VIP Zimmer gebucht.

Wir bestellen uns Getränke. Alle nähmen Alkoholische Drinks. Ich bleibe lieber bei meiner Apfelschorle.

 

Um ehrlich zu sein habe ich noch nie Alkohol getrunken und ich kann mich auch nicht mit dem Gedanken anfreunden, sowas zu trinken. Die Leute benähmen sich danach immer so komisch und sind nicht mehr sie selbst. Was Alkohol aus Menschen nur macht.

Ich schaue zu meinem Schwarm rüber. Er bestellt sich ebenfalls eine Apfelschorle. Ich quicke vor Freude innerlich auf. Er nimmt genau das gleiche. Ich kann einfach nicht aufhören zu lächeln.

 

Einer der Freunde von ihm steht auf und greift nach dem Mikrofon. „Lasst die Party steigen“, brüllt er lautstark und macht einen X beliebigen Song an. Er fängt an mit zu sinken und trifft gar kein Ton.

Nach gut fünf Minuten werden unsere Getränke gebracht. Der Junge der hinter dem Tresen stand, stellt das Tablett ab und schaut mich mit so einem komischen Blick an, das ich nicht deuten kann. Er lächelt mich an und verschwindet dann.

Yisol stößt mich an die Seite an und ich schaue sie rasch an. „Der Typ steht wohl auf dich“, meint sie und alle Blicke gleiten zu mir. Ich beiße mir auf die Unterlippe und werde knall rot im Gesicht.

 

Ich mag es nicht so angestarrt zu werden und somit greife ich nach meinem Glas, doch jemand kommt mir zu vor. Ich folge der Hand und Blicke in die wunderschönsten Augen die ich je auf der Welt gesehen habe. Er lächelt und reicht mir mein Glas. „Komapsuminda“, bedanke ich mich bei ihm und nehme einen großen Schluck aus meinem Glas.

„Geonbae“, ruft einer der Jungs und alle stoßen miteinander an. Ich bemerke es etwas spät und will mit machen, doch dann ist es schon vorbei. Jemand stößt mit seinem Glas an meinem an und ich schaue wieder in das lächelnde Gesicht von ihm. Ich werde nur noch röter im Gesicht.

 

Ich bin ihm heute näher als all die Jahre zu vor, denke ich mir und könnte vor Freude schreien.

Die ganze Zeit lang schaue ich ihn klein heimlich t an. Er hat sichtlich Spaß mit all seinen Freunden. Ihm fällt es sehr leicht sich mit anderen zu unterhalten. In der Schule ist er bei allen sehr beliebt. Vor allem bei uns Mädchen. Ich kann es ihnen nicht mal verübeln. Er sieht einfach zu gut aus. Wenn er lächelt dann schmelze ich sofort. Sein alles bringt mich jedes Mal um den Verstand.

 

Ich schaue meine Freundin an. Sie Flirtet mit einem der Jungs. Ich stelle mein Glas ab und gehe aus dem Raum raus. Ich muss dringend auf die Toilette und suche im Flur nach der Damentoilette, kann es aber nicht finden. Der Typ am Tresen bemerkt es und kommt zu mir rüber. „Suchst du was?“, fragt er mich. „Ähm ja. Die Damentoilette“, antworte ich ihm. „Es ist die Treppe runter“, erklärt er mir. Ich nicke und mache mich auf dem Weg nach unten.

Ich finde es fort sofort. Nach dem ich meine Blase erleichtert habe, wasche ich mir meine Hände und gehe dann wieder nach oben. Frische Luft währe eigentlich jetzt eine gute Idee. In dem Raum ist es ganz schön warm, denke ich mir und verlasse die Karaokebar. Draußen Atme ich die Frische Nachtluft ein.

 

Auf einmal steht jemand neben mir. Ich schaue zu der Person neben mir und sehe ein bekanntes Gesicht. Das ist doch der Junge hinter dem Tresen, stelle ich fest. Er lächelt mich an. „Ist dir nicht kalt?“, möchte er wissen und schaut in den Nachthimmel. Ich schüttle mit dem Kopf. „Wieso bist du alleine raus?“, hackt er nach. „Um Luft zu schnappen“, erkläre ich ihm. Er schaut mich wieder an. „Du bist wohl Schülerin?“ Ich schaue ihn an und nicke. „Wie alt?“, fährt er fort. „Sechzehn.“ „Schönes alter“, meint er zu mir und reicht mir seine Hand hin. „Ich heiße Himchan.“ Ich ergreife seine Hand und lächele. „Sora“

 

Himchan und ich unterhalten uns noch eine Weile. Er Studiert Musik und Gesang.

Auf einmal streckt er seine Hand in meine Richtung und ich zucke automatisch zusammen. Er streicht mir eine Haarsträhne hinters Ohr. Ich schaue zu ihm rauf und er lächelt. „Da hatte sich eine Haarsträhne an deiner Brille verfangen“, berichtet er mir und grinst. „Du bist echt süß“, fährt er fort und sofort schießt mir die röte ins Gesicht.

 

Wir hören ein räuspern hinter uns. Rasch drehen wir uns um und ich blicke in das Gesicht von ihm. „Deine Freundin ruft nach dir.“ Ich nicke und schaue Himchan an. „Ich muss rein“, und verbeuge mich bei ihm. Er lächelt und ich gehe wieder rein.

 

Ich komme in den VIP Raum und Yisol wirft sich in meine Arme. „Sora. Kleine Sora wo warst du denn?“, möchte sie wissen. Ich ziehe meine Freundin auf die Sitzbank. „Hast du etwa geflirtet?“, hackt sie nach und werde ich rot wie eine Tomate. „Oh du bist ja so süß Sora“, quickt sie und zieht mich einfach auf die Bühne. „Lass uns deine Stimme hören Sora“, kreischt sie und drückt mir ein Mikrofon in die Hand. Ich schaue sie und dann das Ding in meiner Hand. „Du hast eine wundschöne Stimme Sora. Lass uns alle an dieser Teilhaben.“ Ich kaue auf meine Unterlippe herum.

 

Ich spüre den Blick von ihm. Ich schlucke heftig und beschließe es zu machen. Er ist hier und beobachtet mich, denke ich mir und wähle einen bestimmen Song.

Die Melodie fängt an und alle starren mich neugierig an.

Dann setze ich an. Ich lasse all meine Gefühle in dieses Lied spiegeln. Es ist wie für ihn gemacht. Ich fange an meine Hüften zu bewegen. Ich kann mich an jeden Schritt der Chorographie dieses Liedes erinnern. Ich kenne all die Songs von T-Ara und auch all die Tanzschritte kenne ich.

 

 T-ARA - Sexy Love (Dance Ver MV) (German)

https://www.youtube.com/watch?v=2f1L_U7tCHI

 

 

Kapitel 3 – Karaoke Abend (2)

 

 

Nach dem ich den Song zu Ende gesungen habe, herrscht Totenstille im Raum. Alle sehen mich mit weit aufgerissenen Mündern an.

Yisol springt von ihrem Sitz auf und klatscht in die Hände. „Bravo“, ruft sie und der Rest stimmt ihr zu.

 

Sie stürmt auf mich zu. Ich schaue peinlich berührt zu Boden. „In Sora steckt ein großes Talent“, äußert sich Yisol und umarmt mich ganz stürmisch. „Das ist meine beste Freundin“, berichtet sie und zieht mich zu den anderen an den Tisch hin.

Eh ich reagieren kann, drückt sie mich auf den Platz neben meinem Schwarm.

Als sich unsere Blicke treffen, lächelt er auf. Ich kaue nervös auf meine Unterlippe herum.

„Hast eine wunderschönes Stimme Sora“, sagt er zu mir und ich schaue ihn überrascht an. Er kennt meinen Namen?

Röte teigt in mir auf. Mein Schwarm kennt meinen Namen. Ich könnte vor Freude los schreien.

 

„Komapsuminda“, bedanke ich mich bei ihm. Er lächelt abermals auf. Ich greife nach meinem Glas, doch er ist schneller und somit greife ich ins Leere. Er reicht mir das Glas. Ich sehe ihn an und kann es nicht glauben, dass ich direkt neben IHM sitze. Ich kann sein Parfüm riechen und Gott verdammt, ich glaube ich sterbe gleich.

„Ich heiße Jimin“, stellt er sich mir vor. „Ich weiß“, sage ich und lächele ihn an.

„Hast du schon mal dran gedacht Musik zu machen?“, fragt er mich und ich schüttle mit dem Kopf. Ich habe zwar Klavier und Cello Unterricht, aber ich bin der Meinung dass ich dafür kein Talent habe.

 

„überlege es dir mal“, sagt Jimin zu mir. Ich kaue auf meine Unterlippe wieder herum. Ich mache das jedes Mal, wenn ich nervös oder aufgeregt bin.

„Ich…ich werde die Firma meiner Familie übernähmen“, antworte ich ihm. Er nickt mit dem Kopf. „Stimmt ja. Deinen Eltern gehören mehrere Hotelketten.“

Er weiß das? Ich hole tief Luft. Beruhig dich Sora. Das weiß doch jeder in deiner Schule, dass deine Familie Hotels besitzen, sage ich zu mir in Gedanken.

 

„Ich stehe auf und er sieht mich an. „Wohin willst du?“, will er von mir wissen. „Ich muss für junge Damen“, antworte ich ihm und gehe raus. Ich ziehe die Tür hinter mir zu und lehne mich dran. Ich schließe die Augen und Atme tief durch.

„Alles in Ordnung mit dir?“, fragt mich eine bekannte Stimme. Ich öffne die Augen und sehe in das besorgte Gesicht von Himchan.

Ich nicke mit dem Kopf. „Alles okay Himchan“, und lächele ihn an. Er lächelt zurück und geht zu den Tressen rüber.

 

Ich folge ihm einfach und lehne mich etwas vor, um zu sehen, was er da macht.

Ich beobachte, wie er etwas auf ein Stück Papier schreibt. Himchan faltet das Papier zusammen undreicht es mir. Ich schaue ihn fragend an.

„Meine Nummer. Melde dich einfach bei mir. Ich würde mich freuen, wenn wir mal was gemeinsam unternähmen könnten“, erklärt er mir lächelnd.

Ich werde ganz rot im Gesicht. Soll das dann wie ein Date sein? Ach quatsch. Wir verstehen uns einfach nur gut. Das ist alles, rede ich mir ein und nicke Stumpf. Ich nähme das gefaltete Papier und stecke es mir in meine Rocktasche rein.

„Sora!“, ruft jemand nach mir. Ich schaue zur Seite und entdecke Jimin. Er kommt auf mich zu und nimmt meine Hand. Ich schaue unsere Hände und dann ihn an. „Lass uns reden“, meint er zu mir und zieht mich von hier weg.

 

Wir betreten einen leeren Raum. Er löst seine Hand von mir und setzt sich auf eine Sofaecke, dabei schaut er mich an.

Ich schaue meine Hand die noch bis vor kurzen er gehalten hatte. Es kribbelt immer noch ganz angenehm.

Ich kaue auf meine Unterlippe herum. Er klopft mit der Hand auf den leeren Platz neben ihm. „Komm her und setzt dich“, bittet er mich und ich nicke.

 

Nach dem ich mich neben ihm gesetzt habe, greift er nach meiner Hand. Ich blicke in sein lächelndes Gesicht.

„Weißt du, das du echt süß bist Sora?“, äußert er sich und röte steigt in mir auf. Verlegend sehe ich zu Boden.

Er umfasst mein Kinn und zwingt mich ihn an zu sehen. Ich schaue in seine wunderschönen braunen Augen. Ich fühle mich sofort zu ihm hingezogen. Ich beiße mir auf die Lippe und sehe wie er mir näher kommt.

 

Was wird das? Will er mich etwa küssen? Habe ich dann meinen ersten Kuss mit Jimin? Ich kneife mir die Augen zu und warte bis ich seine Lippen, auf meiner spüre, doch eh ich sie fühlen kann, wird die Tür aufgerissen und ich springe wie von der Tarantel gestochen zur Seite und starre zur Tür. „Mian das ich euch störe, aber ihr müsst gehen, es wollen andere hier rein“, erklärt uns Himchan. Ich nicke und stehe sofort auf. Ohne Jimin an zu sehen, stürme ich aus der Tür. Mir ist auf einmal ganz heiß und ich habe das Gefühl das mein Magen gerade Achterbahn fährt oder ich habe tausende von Schmetterlingen in meinem Bauch.

Als ich um die Ecke biege, bleibe ich stehen und klatsche sanft auf meine Wangen. „Beruhig dich Sora“, murmel ich zu mir selbst.

 

Beinahe hätte ich meinen ersten Kuss mit Jimin. Der Park Jimin, in den ich schon seit zwei Jahren heimlich verliebt bin und mich bis heute nicht traue ihm, meine Gefühle zu gestehen.

„Sora wo bist du?“, höre ich die Stimme meiner Freundin. Ich schaue um die Ecke und sehe wie Yisol nach mir sucht. „Sora!“

 

Ich gehe auf sie zu. „Was ist denn?“, will ich von ihr wissen. „Dein Handy klingelt schon die ganze Zeit. Ich glaube du solltest mal ran gehen“, erklärt sie mir. Ich folge ihr in den VIP Raum und stelle fest dass die meisten schon ganz schön Betrunken sind. Jimin kann ich nirgends entdecken. Wo er wohl hingegangen ist? Ich schüttle mit dem Kopf und hole aus meiner Handtasche mein Handy heraus. Es ist mein Vater. Ich gehe aus dem Raum und nähme ab.

 

„Sora komm sofort aus der Bar raus. Ich warte bereits draußen auf dich mit einem Fahrer“, sagt mein Vater zu mir. Ich nicke und lege auf. Ich hole tief Luft und gehe wieder rein in unserem Raum.

„Yisol ich muss nach Hause. Mein Vater wartet bereits draußen auf mich“, erkläre ich ihr.

„Och nö. Muss das sein“, beschwert sie sich und ich nicke mit dem Kopf. „Ja.“ Sie schaut mich an und kann es letztendlich verstehen. Sie weiß dass meine Eltern es nicht mögen, wenn ich so spät in der Nacht noch draußen bin. Sie machen sich sorgen, das mir etwas passieren kann. Ich kann froh sein, das sie mir nicht ein Bodyguard aufdrücken, der rund um die Uhr in meiner Nähe ist und mich mit Adlersaugen bewacht.

 

„Ich zahle dann schon mal. Ihr könnt ruhig weiter feiern“, erzähle ich ihr und schaue auf die Uhr. Es ist kurz nach 22 Uhr. Ich beschließe bis 24 Uhr den Raum zu bezahlen und all die Getränke. „Ihr könnt weiter feiern. Ich zahle schon mal im Voraus“, fahre ich fort und Yisol wirft sich in meine Arme. „Du bist die aller beste Sora“, quickt sie und gibt mir einen Kuss auf die Wange. Ich lächele und versabschiede mich noch von allen ehe ich zum Tresen gehe.

 

Himchan steht wieder hinter dem Tresen. „Ich möchte zahlen. Kannst du bitte bis 24 Uhr den Raum noch für die Gruppe lassen. Ich zahle es auch jetzt sofort“, berichte ich ihm. Er zieht die Augenbrauen hoch und nimmt meine Karte die ich ihm rüber reiche.

Nach dem er durch das Kartelesegerät gefahren ist mit meiner Karte, reicht er es mir wieder. „Melde dich bitte bei mir“, bittet er mich noch. Ich nicke und gehe zum Ausgang. „Gute Nacht“, ruft er noch hinter her. Ich nicke abermals und verlasse die Karaokebar.

Auf der Straße sehe ich schon den Wagen meines Vaters.

Die Tür vom Wagen wird mir von dem Fahrer aufgemacht und ich steige in den Wagen ein. Ich begrüße meinen Vater.

 

„Wenn ich dich nicht angerufen hätte, wärst du noch immer in diesem zwielichtigen Bar. Das gehört es sich nicht junge Dame. Wir verbringen unsere Zeit nicht an solchen Orten. Was würden nur die Menschen über uns denken? Schalt mal dein Griebs ein“, tadelt er mich. Ich entschuldige mich bei ihm und verspreche dass es nicht noch mal vorkommt.

Zu Hause angekommen, kriege ich noch eine Standpauke von meiner Mutter. Es war so ein schöner Tag und den machen sie nieder.

 

Ich kann nie machen, was ich will. Immer muss es nach ihnen gehen. Enttäuscht gehe ich in mein Zimmer und ziehe mich fürs Schlafen um.

Während ich vor meiner Schminkkommode sitze und meine Haare käme, denke ich darüber nach, wie sich der Kuss wohl angefühlt hätte, wenn Himchan uns nicht gestört hätte.

Ich lege den Kamm weg und schüttle mit dem Kopf. Ich lege meine Hände auf die Wangen und versuche die röte die in mir aufsteigt zu verdrängen. „Nicht darüber nachdenken Sora“, flüstere ich und lege mich ins Bett um zu schlafen.

Meine Gedanken kreisen abermals zu Jimin. Ich bin ihm heute näher gekommen als jemals zu vor.

 

 

Kapitel 4 – Oppa!

 

 

Ich stehe neben meiner Mutter und Marin, meiner älteren Schwester. Wenn ich was gefragt werde, beantworte ich immer stehst freundlich. Ich muss die ganze Zeit über lächeln. Nicht weil ich es will, nein, weil ich es muss.

 

Ich lasse meinen Blick über den großen und überfüllten Raum mit Menschen in schicken Kleidern schweifen und entdecke ein bekanntes Gesicht. Ich gehe breit grinsend auf die Person zu. „Oppa!“, rufe ich und er dreht sich um. Als er mich entdeckt, lächelt er und umarmt mich ganz fest. „Sora“, flüstert er und ich rieche sein Aftershave. Dieser Geruch ist mir all zu bekannt. Als wir noch Kinder waren, stibitze er das Aftershave seines Vaters und wollte so wie sein Vater immer sein.

 

Wir lösen uns von der Umarmung und er wuschelt mir durch das Haar. „Oppa!“, beschwere ich mich und richte mein Haar wieder. „Du hast dich kein bisschen verändert Sora“, meint er zu mir und kneift mir in die Wange. „Aua“, zische ich und kneife ihn auch.

Die Leute um uns herum, werfen uns komische Blicke zu. Meine Schwester kommt auf uns zu. „Annyong Gikwang“, begrüßt Unnie ihn. Er lässt meine Wange los und begrüßt ebenfalls meine Schwester. „Hallo Noona.“

 

Marin schaut zwischen uns beiden hin und her. „Du hast dich echt nicht verändert. Ärgerst immer noch mein Dongsaeng“, stellt sie fest. Gikwang kratzt sich verlegen am Hinterkopf. „Ist es so?“ Marin nickt. „Ja. Du weißt schon, was sich neckt das liebt sich“, fährt sie fort und sofort laufe ich rot wie eine Tomate an. Ich blicke Oppa an. Er ist ebenfalls ganz rot im Gesicht. Ich muss kichern. Er bemerkt es und kneift mich an die Seite. „Auch wenn ihr euch schon lange nicht mehr gesehen habt, solltet ihr euch hier beherrschen“, tadelt sie uns. „Ne“, sagen Gikwang und ich im Chor.

 

Marin hat recht. Ich bin hier auf einer Öffentlichen Veranstaltung und sehr viele Augen ruhen auf mir.

Jeder Schritt von mir wird verfolgt und sobald ich etwas nicht angemessen verhalte, wird schon Getratsch.

 

Gikwang greift nach meiner Hand. „Lass uns wo anders hingehen. Ich weiß ebenso gut, das du solche Voranstellungen auch hasst“, äußert er sich und da kann ich ihm nur zustimmen. „Wo wollen wir hin Oppa?“, frage ich ihn. Er schaut mich an und grinst. „Sag ich nicht“, und zieht mich einfach hinter sich her.

Wir verlassen die Halle und ich sehe wie er auf einen roten Porsche zusteuert. Seit wann hat er so einen Wagen?

Er öffnet mir die Tür. Ich bedanke mich und setzte mich in den Wagen. Sobald auch er drin ist, fährt er los.

 

Ich betrachte seinen Wagen. Die schwarze Ausstattung passt zum rot des Auto. „Seit wann hast du ein Auto und ein Früherschein Oppa?“, will ich von ihm wissen und fahre mit meiner Hand über die Lederausstattung entlang.

Gikwang fängt an zu lachen. „Seit ich zwanzig bin.“ Ich runzel die Stirn. Ist es schon so lange her, seit dem wir uns das letzte Mal gesehen haben?

 

Er bemerkt meinen Blick. „Denkst du gerade nach, wann wir uns das letzte Mal gesehen haben?“

Ich nicke mit dem Kopf und wieder lacht er. „Das war vor drei Jahren. Bevor ich nach USA Flog um dort zu Studieren“, erklärt er mir.

Ich neige meinen Kopf skeptisch zur Seite. „Ist es schon so lange her?“, hacke ich nach. Gikwang grinst. „Ja kleine Sora. Es sind bereits drei Jahre vergangen. Und hast du mich vermisst?

 

Ich blase in meinen Wagen Luft ein. Er pickt mir auf die Wangen, so dass ich mit Geräuschen die Luft heraus lasse. Abermals lacht er auf. „Du bist echt süß Sora.“

Ich werde ganz rot im Gesicht. Als wir Kinder waren, hatte er mich immer geärgert und als wir größer wurden, machte er mir Komplimente und kaufte mir Geschenke.

Ohne zu ahnen wie lange ich über die alten Tage gedacht habe, hält der Wangen an. Ich schaue ihn an. Er lächelt und steigt aus dem Wagen aus. Nach wenigen Sekunden geht meine Tür auf und er hilft aus dem Wagen raus. Mit einem langen Kleid ist es eher leichter einzusteigen, als aus zusteigen.

 

Als ich diesen Ort ansehe, sehe ich ihn wieder an. „Du hast diesen Ort nicht vergessen?“, stelle ich fest. Er grinst. „Natürlich nicht“, und zieht mich auf die Schaukeln zu. Wir setzten uns hin. Ich hebe meinen Kopf und sehe in den Abendhimmel. Die Sonne geht bereits unter und färbt den Himmel Orangerot.

 

„Gehst du wieder nach USA zurück“, frage ich ihn und schaue ihn wieder an. Er schließt die Augen. „Ja. Ich werde da noch weiter zu Studieren. In vier Jahren komme ich erst wieder nach Busan zurück. Ich habe gerade Semesterferien und vermisste meine Familie“, antwortet er mir.

 

„Ach so ist es“, sage ich und schaue meine Füße an. In den High Heels ist es hier ein wenig unpassend. Ich ziehe sie aus und werfe sie auf die Seite. „Ach du Schreck!“, ruft Gikwang. Mein Blick huscht überrascht zu ihm und dann schaue ich mich um. Ich kann niemanden hier sehen. Fragend sehe ich ihn wieder an. „Was ist los?“, möchte ich wissen.

„Es stinkt“, stellt er fest. Ich ziehe die Luft ein und runzel die Stirn. „Stimmt doch nicht.“ „Doch. Deine Füße verpesten die Luft. Zieh bitte deine Schuhe wieder an“, äußert er sich. „Yeh!“, brülle ich und springe von der Schaukel auf. Er springt ebenfalls runter. „Gleich wird es tote Vögel regnen“, neckt er mich. „Du bist so ein Pabo“, brumme ich und renne auf ihn zu.

 

Er läuft sofort los und lacht. „Bleib stehen Oppa“, brülle ich und stolper über mein langes Kleid. Ich lande prompt auf den Boden. „Ah!“, schreie ich vor Schmerzen. Gikwang kommt sofort angeschossen und kniet sich vor mich hin. „Wo tut es weh?“, fragt er mich mit besorgter Stimme. Ich grinse und springe auf ihn drauf. Er fällt rückwärts auf das Gras zurück. „Habe ich dich“, äußere ich mich und setzte mich auf ihn drauf. Ich kitzle ihn und er muss daraufhin laut lachen.

 

„Nimmst du es zurück oder ich werde dich weiterhin kitzeln“, drohe ich ihn. „Nein“, kichert er. Ich schnippe ihn auf die Stirn. „Nimmst du es zurück“, fahre ich fort“ „Nein. Niemals“, schreit er. „Na gut. Wie du es willst“, sage ich und kitzle ihn weiter bis er endlich aufgibt. „Schon gut. Ich gebe auf. Deine Füße stinken nicht“, gibt er kichernd nach. Ich stehe auf und hebe triumphierend die Hände in die Luft. „Gewonnen“, jubel ich.

Kapitel 5 – Confession

 

 

Ich kann einfach nicht aufhören ihn dabei zu beobachten. Ich bin froh dass ich mir in diesem Jahr den Platz am Fenster ergattern konnte. So kann ich ihn jedes Mal sehen, wenn er mit seiner Klasse Sport draußen macht.

Er sieht einfach so umwerfend aus. Selbst beim Laufen sieht er gut aus. Ich sehe wie er nun aus meinem Blickfeld verschwindet. „Oh nein“, schreie ich durch die Klasse und springe von meinem Platzt auf. Alle Blicke richten sich auf mich.

„Sora“, ruft der Lehrer und erst jetzt bemerke ich, dass ich meine Gedanken zu laut gesagt habe. Ich entschuldige mich und setzte mich mit knall rotem Gesicht auf mein Platz zurück.

Nach gut 20 Minuten ist der Unterricht vorbei als die Schulglocke ertönt. Die Schüler packen ihre Sachen zusammen.

 

Yisol wartet auf mich. „Was machst du heute?“, möchte sie von mir wissen, woraufhin ich mit der Schulter zucke. „Ich weiß noch nicht so recht“, und höre wie mein Handy Vibriert. Ich nähme mein Handy in die Hand und lese die Nachricht. Ein breites grinsen huscht über meine Lippen. „Ich hab eine Verabredung“, ändere ich meine Meinung und stecke mein Handy in die Tasche.

 

Yisol schaut mich verwundert an. „Bist du Jimin näher gekommen?“, hackt sie nach. Ich schüttle mit dem Kopf. „Ani“, und gehe aus der Klasse. Sie folgt mir und will den ganzen Weg lang wissen, mit wem ich mich nun treffe.

 

Am Schultor sehe ich den roten Porsche und ein bekannte Person. Er hat eine Sonnenbrille auf und lehnt an seinem Wagen dran. Als er mich erblickt, lächelt er auf.

„Oppa!“, brülle ich und renne in seine Arme. Er wirbelt mich durch die Luft, als würde ich nichts wiegen und wir wissen alle dass ich mehr auf den Rippen habe.

Ich spüre die Blicke der anderen Schüler. Wir hören ein räuspern hinter uns. Ich hab schon ganz vergessen, das Yisol noch da ist.

 

„Oppa kennst du noch Yisol?“, frage ich ihn. Er zieht die Sonnenbrille aus und sieht nun meine beste Freundin an. „Annyong Yisol!“, begrüßt er sie. Yisol klappt die Kinnlade herunter. „Gikwang?“, will sie wissen und kann nicht glauben, wenn sie vor sich stehen hat. Er nickt. „Jupp, der bin ich. Lange nicht mehr gesehen“, fährt er grinsend fort.

Yisol kennt auch Gikwang. Es war vor etwa sechs Jahren. Wir beide waren da zehn und Gikwang bereits 16.

 

Ja, Oppa ist sechs Jahre älter als ich, obwohl man ihm nicht immer das alter ansieht. Er verhält sich oft wie ein Kind und dennoch mag ich ihn, so wie er ist.

„Seit wann bist du wieder hier?“, möchte sie von ihm wissen. „Seit ein paar Tagen. Hab Semesterferien und bin meine Familie besuchen gekommen“, antwortet er ihr. „Das heißt du gehst dann wieder nach USA?“, hackt sie nach und er nickt mit dem Kopf. „Ja. In ein paar Tagen fliege ich wieder, weil das neue Semester beginnt“, erklärt er ihr. „Du kannst nun verstehen, wieso ich keine Zeit habe?“, frage ich meine Freundin. Yisol nickt mit dem Kopf. „Klar. Habt Spaß“, und wirft mir einen Handkuss zu. Ich greife danach und lege die Hand auf meine Brust.

 

„Man, ihr verhält euch wie ein paar“, äußert sich Gikwang und schüttelt mit dem Kopf.

„Bist wohl neidisch was?“, necke ich ihn und zeige ihm frech die Zunge. „Nein. Aber ich glaube ich muss mir ernsthaft Sorgen um dich machen“, sagt er und öffnet die Tür. Ich steige in den Wagen. Er lehnt sich an die Tür. „Stehst du und deine Freundin vielleicht auf Frauen? Mir könnt du es ehrlich sagen. Ich verrate auch nichts?“, möchte er wissen und zwinkert mir zu.

 

Yisol und ich lachen auf. „Nicht das wir es wissen“, rufen wir beide im Chor. „Okay. Falls sich da was ändert, dann sag mir Bescheid.“

Ich winke noch meiner Freundin zu und Gikwang macht die Tür hinter mir zu. Er winkt ebenfalls Yisol zu und steigt in den Wagen ein. Sofort fährt er los.

Alle Blicke sind auf diesen Wagen gerichtet. Die sind zwar gewohnt, dass ich von einer Limousine abgeholt werde, aber nicht von einem älteren Jungen in einem Porsche.

 

Die ganze Schule weiß, dass ich keinen älteren Bruder habe, sondern nur eine große Schwester, die bereits im Hotel arbeitet und sogar schon auf einem Hohen Posten sitzt. Sie leitet irgendeine Abteilung. Marin ist schon 25 Jahre alt. Sie ist viel, viel älter als ich.

Unnie war ein Wunschkind. Eigentlich wollten meine Eltern nie ein zweites Kind. Ich bin ein Unfall.

 

Ich weiß das, weil es mir meine Eltern schon sehr oft gesagt haben. Sie wissen, wie mich diese Worte kränken, nur um mir eins rein zu drücken, wenn ich nicht das mache, was sie von mir wollen.

Ich hab es einfach akzeptiert und lernte damit nach der Zeit um zu gehen. Früher musste ich dann immer weinen, aber irgendwann können die Worte einen nicht mehr verletzten. Man wird dagegen Resistent.

„Wo wollen wir hin? Vielleicht zum Spielplatz?“, möchte ich von ihm wissen. „Siehst es gleich“, sagt er und steuert das Auto auf irgendeinen Parkplatz. Ich schaue aus der Frontscheibe und erkenne das Gebäude. Hier hatten wir damals gerne Stundenlang Spiele gespielt.

Wir steigen aus dem Wagen und betreten die Spielhalle. Es weckte alte Erinnerungen in mir auf.

 

Das erste was wir damals hier gemacht hatten, war ein Rennspiel. Wir setzten uns auf die Motorräder. Ich muss kichern. „Was lachst du?“, fragt er mich. „Weißt du noch. Früher musstest du mir immer rauf helfen, weil ich von alleine nicht hoch kam“, erzähle ich. Er lacht sofort los. „Du warst damals schon so klein. Viel gewachsen bist du nicht“, neckt er mich, als er sieht, das ich noch gerade mit meinen Füßen den Boden berühre. „Yeh. Ich bin auch ein Mädchen und ich wachse bestimmt noch“, beschwere ich mich.

„Ist ja klar“, meint er daraufhin und wirft ein paar Münzen in die Maschinen rein. Wir wählen unsere Fahrzeuge und dann zählt der Computer von drei runter. Nach eins drücke ich sofort auf Gas und düse vor seiner Nase davon.

 

Nach wenigen Metern hat er mich aber eingeholt.

Leider verliere ich, so wie auch damals. Gikwang ist einfach zu gut in diesem Spiel. Wir spielen noch weitere Spiele an verschiedenen Dingen. In manchen kann ich doch noch gegen ihn gewinnen. Zum Beispiel beim Tanzspiel. Da war ich schon damals Unschlagbar.

Wir verlassen nach einigen Stunden die Spielhalle und fahren nun wo anders hin. Dieses Mal weiß ich es sofort. Das ist der Weg zum Spielplatz.

 

Dort angekommen, gehen wir auf die Schaukeln. Es herrscht eine Weile der Stille, bis er auf steht und zu mir rüber kommt. Ich sehe ihn von unten aus an. Er schaut mich mit einem merkwürdigen Gesichtsausdruck an, dass ich von ihm noch nicht kenne.

 

Er hockt sich auf einmal hin und wir haben nun Blickkontakt. Ich kaue auf meiner Unterlippe herum. Irgendwie ist diese Situation merkwürdig. Ich weiß nicht was gerade in ihm vorgeht.

Er greift nach den Ketten der Schaukel und zieht mich etwas näher zu sich. „Oppa was wird das? Weh du gibst mir eine Kopfnuss. Dann kannst du dir jetzt dein eigenes Grab schaufeln“, drohe ich ihm.

 

Er lässt die Ketten der Schaukel los und umfasst mit seinen Händen mein Gesicht. Ich sehe wie sein Kopf mir bedrohlich nahe kommt.

Will? Will er mich etwa? Ich komme gerade nicht mit meinen Gedanken klar. Will er mich gerade wirklich küssen? Frage ich mich in Gedanken und sehe wie seine Lippen meinen bedrohlich nahe kommen.

„Oppa“, flüstere ich und ich kann es schon kommen sehen.

 

Ich spüre etwas Warmes. Er öffnet die Augen und sieht was er gerade küsst. Er schaut mich verwundert und mit leichtem roten Gesicht an.

„Sora!“, raut er. Ich nähme meine Hand runter, die ich vor meinen Lippen hielt. „Mian Oppa“, entschuldige ich mich bei ihm.

„Sora!“, raut er abermals meinen Namen. „Mian Oppa, aber ich kann einfach nicht“, entschuldige ich mich wieder bei ihm.

„Sora ich liebe dich“, gesteht er mir auf einmal seine Gefühle. Ich reiße die Augen weit auf. Hab ich es richtig gehört? „Oppa!“

 

„Ich habe dich schon immer geliebt Sora“, offenbart er mir und zieht etwas aus seiner Hosentasche hervor. Er öffnet die klein schwarze Schachtel und holt ein Ring heraus.

Er nimmt meine Hand und zieht mir den Ring über meinen Ringfinger an.

Ich bin wie erstarrt. Macht mir gerade Gikwang einen Heiratsantrag? Ich schaue ihn und wieder den Ring an. „Oppa!“, sage ich seinen Namen.

 

„Sora ich will dich zu meiner Frau haben. Wir werden nicht sofort Heiraten. Du kannst in Ruhe deinen Schulabschluss machen und in fünf Jahren. Nach dem ich wieder aus USA zurück komme, heiraten wir. Könntest du solange auf mich warten?“, fragt er mich.

Mir kommen die Tränen. „Mian Oppa. Ich kann das nicht. Ich liebe dich nicht. Du bist schon immer für mich wie ein großer Bruder gewesen. Mein Herz gehört bereits seit einigen Jahren jemand anderen“, gestehe ich ihm.

 

Ich sehe, wie ich ihm gerade das Herz gebrochen habe. „Mian Oppa“, entschuldige ich mich bei ihm und ziehe den Ring aus. Ich nähme seine Hand und lege den Ring in seine Handfläche rein. „Mian Oppa. Ich kann heute und auch nicht in fünf Jahren deine Frau werden.“ Ich hab mich schon gefühlt Tausendmal bei ihm entschuldigt und dennoch habe ich das Gefühl dass ich gerade sein Herz in tausende von Stücken zerstört habe. Ich stehe auf und kann einfach nicht mehr. Ich will ihn nicht mehr so ansehen. Ich renne los. Tränen verdecken meine Sicht.

Kapitel 6 – Das Versprechen, das wir uns gaben

Ich weiß nicht wie lange ich schon mit verschleiertem Blick durch die Gegend laufe und geschweige, wo ich gerade bin.

Meine Gedanken kreißen nur um Gikwang. Ich habe ihm das Herz gebrochen. Ich bin ein wahres Monster. Ich habe meinem besten Freund, den ich schon von klein auf kenne, das Herz gebrochen. Er wird mich nie wieder sehen wollen. Diese Gedanken, zerreißen mein Herz nur noch mehr.

Ich kann einfach nicht aufhören zu weinen. Ich bin abscheulich. Ich verdiene keine Liebe von anderen. Ich bin ein wahres Miststück. Ich habe die Gefühle von einem sehr tollen jungen Mann gebrochen.

 

Ich erinnere mich, wie wir damals uns verkleidet haben und Hochzeit gespielt hatten. Er hatte schon immer alles für mich gemacht. Er war da, wenn meine Eltern mich ausgeschimpft haben und mir gesagt hatten, dass ich ein Unfall war und nie geboren werden sollte.

Immer, wenn es mir damals schlecht ging, war er für mich da und hatte mich zum Lachen gebracht.

 

Er war meine Sonne und meine Hoffnung auf eine schöne Zukunft. Er gab mir das Gefühl von Geborgenheit. Ich konnte mich bei ihm ausweinen und ihm alles sagen, was mir auf dem Herzen lag. Er war stehst für mich da und nun habe ich ihn verletzt. Sein Herz gebrochen.

Bilder aus alten Tagen schießen in mir hoch und dann kann ich mich an etwas erinnern.

 

 

 

Flashback

 

„Oppa musst du nach USA gehen?“, frage ich ihn, während wir auf unserem Lieblingsplatzt sind.

Er schaut mich von seiner Schaukel auf an. „Ja Sora. Aber ich verspreche dir, das ich ihn ein paar Jahren wiederkomme“, verspricht er mir und steht auf. Er kommt auf mich zu. Er greift nach den Ketten der Schaukel. Ich sehe zu ihm rauf. Er lächelt mich liebevoll an. Sofort schlägt mein Herz wie verrückt in der Brust. Er lässt die Ketten los und kniet sich vor mich hin.

 

„Wirst du auf mich warten Sora?“, fragt er mich und ich ihm nicke zustimmend zu. Er wuschelt mir durch das Haar. „Meine kleine Sora. Wenn ich wieder in einigen Jahren zurück komme, dann wirst du nur noch schöner sein und die Herzen der Männer brechen“, sagt er zu mir und legt seine Hände auf meinen Wangen. Ich werde ganz rot im Gesicht.

 

„Ich hoffe du wirst dir immer stets treu bleiben und veränderst dich für keinen Menschen. Niemand ist es wert, das man sich für die Person verbiegt. Ein Mensch der dich mag, wird dich so akzeptieren, wie du bist. Wirst du mir versprechen, das du dich für niemanden veränderst um ihnen zu gefallen?“, bittet er mich und reicht mir seinen kleinen Finger. „Klein Fingerschwur!“ Ich nicke abermals und hacke mit meinem kleinen Finger an seinem ein. „Versprochen Oppa.“

 

Er lächelt mich liebevoll an. Er löst seinen Finger von meinen und zieht seine heiß geliebte Kette aus. Er zieht sie mir an. „Diese Kette soll ein Versprechen sein, das ich wieder zu dir zurück komme. Ich werde dich dann was fragen und ich hoffe du wirst dann mit Ja beantworten“, fährt er fort und streicht mir durch das Haar. Ich werde nur noch röter im Gesicht. „Ist gut Oppa. Ich werde dir versprechen, das ich mit Ja antworten werde“, und lächel ihn an.

 

Flashback Ende

 

 

 

Oppa war meine alle erste Liebe. Ich hatte ihn damals sehr geliebt und er hatte schon immer Gefühle für mich. Jetzt weiß ich was er damals gesagt hatte.

Ich greife nach dieser Kette, die ich nie abgelegt habe. Ich umklammere sie ganz fest. Tränen rollen über meine Wange entlang.

„Oppa“, schluchze ich. Ich wische mir die Tränen aus dem Gesicht und renne los. Ich muss zurück. Bitte lass ihn dort noch sein. Bitte! Flehe ich in Gedanken.

 

Nach einer geraumen Zeit bin ich wieder am Spielplatz, doch er ist nicht zu sehen.

Gikwang ist weg. „Oppa!“, rufe ich durch das Spielplatz, aber das einzige was ich höre, sind die Vögel und die Autos auf der Straße.

 

Abermals kommen mir die Tränen. „Oppa!“, schreie ich und immer noch keine Antwort von ihm. Er hat mich verlassen, weil ich unseren Versprechen gebrochen habe.

Meine Knie geben unterm mir nach und ich sacke zu Boden. Automatisch greife ich nach der Kette und klammere mich fest an ihr. „Mian Oppa. Mian Oppa“, schluchze ich.

Ich verliere jegliches Zeitgefühl und bemerke nicht dass die Sonne bereits untergeht.

Eine Hand legt sich auf meine Schulter. Ich zucke zusammen und drehe rasch meinen Kopf zur Seite und blicke in das besorgte Gesicht von PARK JIMIN. Der Junge, der den Platz in meinem Herzen von Oppa ersetzt hat.

 

„Was ist passiert Sora? Wieso weinst du?“, fragt er mich und hockt sich hin. Ich muss nur noch mehr weinen. Dieser Junge hat alles verändert. Er hat sich zwischen Oppa und mir gedrängt.

Ich falle ihm um den Hals und schluchze bitterlich auf. Für einen Moment weiß er nicht was er machen soll, doch dann legt er seine Arme um mich und presst mich an seine starke Brust. Er fährt sanft mit einer Hand über meinen Rücken entlang.

 

„Was ist passiert Sora? Wieso bist du hier allein?“, möchte er von mir wissen, doch ich kann ihm noch keine Antwort geben. Es tut immer noch fürchterlich weh. Allein der Gedanke, dass ich Oppa nie wieder sehen werde, bricht mir das Herz. Er war meine ganze Welt gewesen bis irgendwann Jimin in mein Leben trat und alles auf den Kopf gestellt hatte. Es zählte von da an nur noch er. Die Lücke, die damals Oppa hinterlassen hatte, hatte er ausgefüllt und nun geht alles den Bach runter. Nur weil ich mich in den letzten drei Jahren, in jemand anderen verliebt habe, als Oppa im Ausland war. Mian Oppa.

 

Jimin schweigt nun die ganze Zeit über, als er merkt, dass ich ihm nicht antworte. Das einzige was von mir kommt, ist das schluchzen.

 

Nach dem ich mich beruhigt habe, löse ich mich von Jimin. Er sieht mich besorgt an. Ich beiße mir auf die Unterlippe, als ich feststelle dass ich sein Shirt ganz durchnässt habe, mit meiner ganzen Heulerei.

„Mian“, entschuldige ich mich bei ihm und zeige mit dem Finger auf sein Shirt. Er sieht die nassen Flecken und schüttelt mit dem Kopf. „Ist schon Okay Sora“, sagt er liebevoll. Er legt sein Kopf schief und lächelt. Mir schießt die röte ins Gesicht. Wieso muss Jimin mich so ansehen?

 

Er streckt seine Hände nach mir aus und wischt mir die Tränen aus dem Gesicht. Abermals beiße ich mir auf die Unterlippe. Es ist mir so peinlich, dass er mich weinen gesehen hat. Ich sehe dabei immer so hässlich aus.

Gerade will Jimin was sagen, als mein Handy seine Tat unterbricht. Ich greife nach meiner Handtasche die um meinen Hals hängt und öffne die Tasche. Ich hole mein Handy heraus und nähme ab.

„Sora wieso bist du noch nicht zu Hause? Die Schule ist schon längst zu Ende. Hast du auf die Uhr geschaut, wie spät es schon bereits ist?“, tadelt mein Vater an der anderen Leitung. „Mianhamnida Appa. Ich komme gleich nach Hause“, entschuldige ich mich bei ihm und lege auf.

 

Jimin steht auf und reicht mir die Hand hin. Ich schaue zu ihm rauf. Er lächelt wieder. Ich greife nach seiner Hand und bedanke mich bei ihm.

Ich gehe auf die Straße und sehe dann auf einmal Jimin neben mir. „Ich begleite dich nach Hause. Es ist bereits dunkel geworden“, erklärt er mir. Ich nicke und so gehen wir schweigend neben einander her.

 

Nach gut 8 Minuten erreichen wir mein Haus. Ich bleibe vor dem großen Tor stehen und drücke auf den Knopf. Nach wenigen Sekunden geht das Tor auf.

Ich drehe mich zu Jimin um. „Kamashamnida“, sage ich und verbeuge mich vor ihm.

Jimin lächelt mich abermals an. Ich lächele zurück und gehe durch das große Tor. Ich drehe mich noch mal um und sehe das Jimin immer noch auf dem ein und selben Platz steht. Er lächelt und winkt mir zu. Ich verbeuge mich und gehe weiter.

 

Zu Hause kriege ich eine Standpauke von meinen Eltern. Egal wie oft ich mich bei ihnen entschuldige. Die ignorieren es einfach.

Irgendwann darf ich in mein Zimmer gehen. Ich mache mich fürs Bett fertig und lege mich ins Bett.

Leider kann ich nicht einschlafen, so wie ich es gerne möchte. Ich muss an Oppa denken und schon schießen mir Tränen in die Augen.

Kapitel 7 – Texting

 

Ich wälze mich im Bett hin und her. Ich kann einfach nicht einschlafen. Tränen kommen auch schon lange nicht mehr.

Ich schaue auf meine Uhr. Es ist bereits 1 Uhr Nachts. Ich liege also schon drei Stunden lang wach  und kriege kein Auge zu.

Mein Handy vibriert auf meinem Schreibtisch und reißt mich somit aus meinen Gedanken, die wieder zu Oppa gewandert waren.

 

Ich stehe vom Bett auf und greife nach meinem Handy. Mit dem Handy in der Hand lege ich wieder zurück aufs Bett. Ich endsperre mein Handy und sehe das ich eine Nachricht von einer Unbekannten Person bekomme habe.

Ich gehe auf die Nachricht und schmeiße vor Schreck mein Handy zu Boden.

Habe ich es richtig gelesen? Ich beiße mir auf die Lippe und starre einige Sekunden mein Handy an. Ich greife wieder danach und lese mir die Nachricht durch.

 

Unbekannte Nummer: Hey Sora. Ich bin es, Park Jimin. Ich weiß dass es schon spät ist. Ich kann einfach keine Ruhe kriegen und wollte wissen, wie es dir geht. Wie geht es dir? Übrigens habe ich die Nummer von deiner Freundin Yisol. Ich hoffe dir macht es nichts aus ^^ und Mian, das ich dir so spät schreibe.

 

Ich beiße mir abermals auf die Unterlippe. Soll ich Jimin zurück schreiben? Er schläft bestimmt noch nicht, wenn er doch erst gerade die Nachricht verschickt hat!

Ich starre einige Minuten mein Handy an und beschließe ihm zurück zu schreiben.

 

Ich: Annyong Jimin. Ich habe noch nicht geschlafen. Kann nicht einschlafen -.-

 

Wieder starre ich mein Handy an. Soll ich diesen Text verschicken? Wie oft habe ich einen Text geschrieben und es wieder gelöscht. Ich schlucke schwer und drücke auf Senden.

Versendet! Ich habe eine Nachricht an Jimin geschickt. Schnell speicher ich die Nummer von Jimin auf meinen Handy und röte steigt in mir auf.

 

Ich habe nach 2 Jahren endlich die Handynummer von PARK JIMIN. Genau von dem Jungen, in den ich bereits zwei Jahren heimlich verliebt bin.

Mein Handy Vibriert in meiner Hand. Ich öffne die Nachricht und lese es mir durch.

 

Jimin : Wieso kannst du nicht einschlafen?

 

Ich starre mein Handy an. Allein das Herzchen bei seinem Namen bereitet mir ein Kribbeln in meinem Bauch und mein Herz rast wie verrückt in der Brust.

Soll ich ihm die Wahrheit sagen? Er hat mich schließlich weinen sehen. Also kann ich ihm den Grund doch nennen. Zumindest einen Teil. Ich werde ihm ganz sicher nicht sagen, dass ich meinem besten Freund Seit Kindheitstagen einen Korb gegeben habe, weil ich mich in dich verliebt habe?

Das verrate ich ihm bestimmt nicht. Der wird mich noch für verrückt halten.

Ich fange also an zu schreiben.

 

Ich: Ich hatte Streit mit meinem besten Freund. Er kam nach drei Jahren aus USA wieder und habe mich mit ihm gestritten. In ein paar Tagen fliegt er wieder weg. Er hasst mich jetzt bestimmt :(

 

Ja so geht es, denke ich mir und Sende ihm die Nachricht. Abermals starre ich auf mein Handy. Nicht mal nach 20 Sekunden Vibriert mein Handy in der Hand.

Ich öffne die Nachricht und lese es mir durch.

 

Jimin : Oh das ist nicht schön. Ich hoffe, ihr verträgt euch wieder. Wenn nicht, dann ist er ein Pabo. Wie kann man auf dich sauer sein ;)

 

Ich laufe rot wie eine Tomate an. Dieser Smiley und dann dieses Worte von ihm. Sie bringen mein Blut in Wallung.

Ich schreibe Jimin wieder und so geht es hin und her zwischen uns. Ich schaue irgendwann auf die Uhr und stelle fest, dass es bereits nach vier ist und ich schreibe immer noch mit Jimin.

Ich habe das Gefühl, das wir uns schon eine halbe Ewigkeit kennen. Er versteht mich so gut und ich habe das Gefühl, das wir auf derselben Wellenlänge sind.

 

Ich: Wir sollten endlich schlafen. Es ist bereits nach vier Uhr :/

 

Jimin : Schon so spät? Ich habe gar nicht gemerkt, wie schnell die Zeit umging!

 

Ich: Ja schon so spät. Ich habe es auch nicht mal gemerkt. Wir sollten wirklich ein wenig schlafen.

 

Jimin : Das sollten wir ^^. Hast du vielleicht heute Nachmittag Zeit?

 

Ich schaue mein Handy an. Wieso fragt er mich. Will er vielleicht mit mir ausgehen? Ich kaufe auf meine Unterlippe und schreibe ihm meine Antwort.

 

Ich: Ja. Wieso?

 

Jimin : Wollen wir was gemeinsam unternähmen? :D

 

Ich: Okay ^^

 

Jimin : Ich hole dich dann heute um 15 Uhr bei dir zu Hause ab ;)

 

Abermals blicke ich mein Handy an. Ein Date? Ich habe ein Date mit Jimin. Der PARK JIMIN in den ich seit zwei Jahren verliebt bin. Ich werde knall rot im Gesicht und schreibe ihm meine letze Nachricht.

 

Ich: Okay ^^. Gute Nacht JImin :)

 

Jimin : Bis dann Sora und träum was Schönes ;)

Kapitel 8 – Eine Verabredung mit Jimin

Ich lege mein Handy auf meinen Nachtisch und beschließe ein paar Stunden zu schlafen. Die Müdigkeit überrollt mich und so schlafe ich endlich ein.

Irgendwann werde ich um zehn Uhr wach. Ich stehe auf und ziehe mir Jeans und ein leichten Pulli an.

Nach dem ich fertig bin, fürs Frühstück, gehe ich nach unten in das Esszimmer. Es steht bereits alles auf dem Tisch.

 

Ich setzte mich auf einen leeren Platz und fange zu frühstücken an. Allein. So wie jeden Tag auch. Ich esse jeden Morgen und Abend allein. Es ist selten, das ich mit meinen Eltern und Schwester am selben Tisch sitze und wir gemeinsam was essen.

Ich kenne es nicht anders. Bin damit aufgewachsen. Bevor meine große Schwester zum College ging, hatte ich noch mit ihr fast jeden Tag gefrühstückt, doch danach hörte es auf und ich habe es so wie immer Akzeptiert.

Ich esse ein wenig, doch der Hunger vergeht, als meine Gedanken zu Oppa wandern. Ich fühle mich wieder schlecht.

 

Mein Blick wandert zur Uhr. Ich beschließe zu seinem Elternhaus zu fahren und in der Hoffnung das er mir verzeiht, das ich unser Versprechen gebrochen habe.

Ich stehe auf und verlasse das Haus. Ein Wagen steht schon bereit für mich. Ich hab noch während dem Frühstück Bescheid gegeben das ich noch wohin muss.

Nach dem ich ihm Auto sitze, sage ich meinen Fahrer, das er zu Oppas Elternhaus fahren soll.

Schon nach zehn Minuten erreiche ich das Haus. Ich steige aus dem Wagen und gehe die Steinstufen hinauf. Die Tür geht auf und eins der Angestellten begrüßt mich. Ich will in Haus, doch da stellt sich mir bereits jemand in den Weg. „Oppa ist nicht da“, sagt die kleine Schwester von Gikwang. „Wo ist er?“, hacke ich nach. „Unnie. Er ist schon sehr früh am Morgen zurück nach USA geflogen“, antwortet sie mir.

 

Mein Herz fühlt sich auf einmal sehr schwer an. Ich kann es mit Oppa nicht klären. Er ist einfach weg, noch bevor ich es mit ihm klären konnte.

Ich beiße mir auf die Unterlippe. „Ahro kannst du mir vielleicht seine Nummer aus USA geben?“, fragt ich sie.

Ahro zieht die Augenbrauen hoch. „Damit du ihn wieder verletzen kannst Unnie? Das mache ich ganz sicher nicht“, keift sie mich an.

 

„Du weißt es?“, möchte ich von ihr wissen und sie nickt mit dem Kopf. „Er kam gestern heulend nach Hause und hat sein Herz bei mir ausgeschüttelt. Ich wusste es von Anfang an, dass du ihm am Ende nur das Herz brechen wirst. Ich verstehe nicht, was mein Oppa an dir so toll findet. Sieh dich doch an. Du bist fett und hässlich. Mein Bruder hat eine bessere verdient“, sagt sie mit Arroganter Tonart dass mir fast die Luft zuschnürt.

Wo ist das süße kleine Mädchen von damals geblieben? Wo ist das Mädchen, das anfingt zu weinen, wenn ihr großer Bruder seine Zeit mit mir verbrachte als mit ihr?

 

„Lass dich nicht mehr hier Blicken Unnie“, zischt sie noch und knallt die Tür einfach zu.

Ich schließe die Augen und versuche nicht in Tränen aus zu brechen. Ich hab es doch verdient. Ich war gemein zu ihm und nun habe ich meine Strafe bekommen, denke ich mir und gehe die Stufen wieder runter. Ich steige in den Wagen und werde nach Hause gefahren.

Zuhause angekommen, gehe ich in mein Zimmer und lege mich ins Bett. Ich starre eine Zeitlang die weiße Decke über mir an.

Ich starre sie bestimmt schon Stundenlang an, als ich meine Augen von der Decke abwende und auf die Uhr sehe.

 

Sofort springe ich auf. Ich habe nicht mal eine Stunde Zeit um mich für das Date mit Jimin fertig zu machen. Ich stürme zum Kleiderschrank und schnappe mir ein Kleidungsstück nach dem anderen. Ich halte es vor meinem Körper und schaue in den Spiegel.

Irgendwann habe ich das passende gefunden und ziehe es mir an. Nach dem das Outfit sitzt, mache ich mir die Haare. Ich flechte sie zu zwei süßen Zöpfen und lege etwas Lipgloss drauf und schaue in den Spiegel.

Ich habe mir ein Knielanges Blümchenkleid angezogen. „Sieht gut aus Sora“, murmel ich zu mir selbst und verlasse mein Zimmer. Auf dem Weg zur Tür, schnappe ich mir meine Handtasche und höre schon, wie es an der Tür klingelt.

Ich gehe die Treppen hinunter und erblicke Jimin schon im Flur. Als er mich sieht, lächelt er auf.

 

Er hat sich eine dunkle Jeans und ein weißes Shirt angezogen.

Wir begrüßen uns und dann verlassen wir mein Elternhaus.

Wir gehen schweigend die Straße entlang. Ich schaue hin und wieder verlegen zu ihm rüber. Er hat seine Hände in seinen Hosentaschen vergraben.

Sein Blick ist geradeaus auf die Straße gerichtet. Aus dieser Sicht sieht er einfach umwerfend aus.

 

Irgendwann schaut er mich an und lächelt. Ich sehe rasch zu Boden. „Du siehst echt süß aus“, gesteht er und sofort schießt röte in mein Gesicht.

„Du…du auch“, flüster ich und beiße mir abermals auf die Unterlippe. Er lächelt und nimmt einfach meine Hand. Ich schaue ihn rasch an. Als sich unsere Blicke treffen, lächelt er wieder und sofort sehe ich wieder weg.

„Du bist wirklich süß“, sagt er und schaut wieder gerade aus. Wir kommen an eine Bushaltestelle an und dann steigen wir in den nächsten Bus, der vor uns anhält.

Kein leerer Platz ist vorhanden und es ganz schön voll und Eng um Bus. Ist auch kein Wunder. Es ist Wochenende.

Jemand drückt von hinten, so dass ich an Jimin gepresst werde. Ich kann seine Bauchmuskeln spüren und Gott verdammt, das fühlt sich so gut an.

Unauffällig schnuppere ich an seinem Shirt und er riecht so verdammt nach ihm. Ich liebe diesen Geruch.

 

Seine Hand legt sich um meine Hüften. Ich sehe zu ihm rauf. Er lächelt, so dass man seine strahlend weiße Zähne sehen kann.

An ihm ist einfach alles perfekt, denke ich und kann meine Augen nicht von ihm abwenden.

„Wir sind da“, sagt er und zieht mich dann aus dem Bus raus. Ich kann kaum mit ihm Schritt halten. „Jimin du bist zu schnell“, rufe ich. Er bleibt sofort stehen und sieht mich an. „Mian“, entschuldigt er sich bei mir und geht diesmal langsamer.

„Wo gehen wir eigentlich hin?“, will ich wissen.

„Das siehst du gleich. Wir sind fast da“, antwortet er mir und hält weiterhin meine Hand. Ich spüre die Wärme, die von ihm abgibt und dann kribbel meine Hand noch so angenehm. Ich könnte sie für immer halten.

 

Nach einigen Minuten bleiben wir vor einem großen Lagerhaus stehen. Er holt ein Schlüssel aus seiner Hosentasche und öffnet die dicke silberne Stahltür. Er nimmt meine Hand und gemeinsam betreten wir das Lagerhaus. Er führt mich durch die ganzen Gänge und irgendwann bleiben wir vor einer weiteren Tür stehen. Er greift wieder nach einem Schlüssel und öffnet auch diese.

Er zieht mich rein und wir stehen in einem dunklen Raum. Seine Hand löst sich von mir. „Jimin?“, rufe ich seinen Namen. „Bleib da stehen Sora“, sagt er mir und ich mache das, was er von mir verlangt.

 

Auf einmal wird es hell und bunt. Ich blicke mich um und meine Kinnlade fällt herunter. Dieser Raum sieht nicht wie ein Lagerraum aus. Über all an den Wänden hängen bunte Lichterketten und Poster von verschiedene Bands. Manche kenne ich und einige nicht.

In einer Ecke des Raumes, steht ein großes Sofa mit Kissen und ein paar Decken und vor dem Sofa ein kleiner Tisch.

 

Jimin kommt mit einem Lächeln zu mir und nimmt meine Hand. „Und wie findest du es hier?“, möchte er von mir wissen. „Das sieht schön aus“, gestehe ich und bin wirklich baff. „Was ist das hier für ein Ort?“, will ich wissen. „Mein Privater Ort um zu entspannen“, antwortet er mir und zieht mich auf das Sofa.

Wir nähmen darauf Platz. Abermals schaue ich mich um. Ein großer Spiegel hängt an der Wand und auf der anderen Seite steht eine große Musikanlage. Ich sehe ihn an. „Für was nutzt du diesen Ort?“, frage ich ihn neugierig.

Er steht auf und geht zur Musikanlange. Er macht diese an und stellt sich mitten in dem Raum. Er stellt sich in die Richtung von dem Spiegel und fängt an zu Tanzen.

Ich schaue ihm dabei faszinierend zu. Seine Bewegungen passen zu der Musik. Sie gleiten nur so dahin. Und Gott verdammt. Das sieht so heiß aus.

Es sieht aus, als ob er noch nie was anderes in seinem Leben gemacht hat, als nur zu Tanzen.

Als der Song endet, sieht er mich an. „Fürs Tanzen Sora. Ich tanze sehr gerne und wie ich mal bei der Karaokebar festgestellt habe, tanzt du auch oder nicht?“ und geht auf mich zu. Er nimmt meine Hand und zieht mich mitten in den Raum.

 

Ich beiße mir auf die Unterlippe. „Ja schon“, gestehe ich und werde ganz rot im Gesicht. Er legt eine Hand um meine Hüfte und presst mich an sich. Ohne ein Wort zu sagen, fängt er an seine Hüften zu bewegen. Ich spüre die Reibung unserer Becken.

Ich hab das Gefühl das mein Magen gerade Loopings fährt und dann das Feuer. Ich glaube innerlich zu verbrennen.

Nach drei weiteren Songs umfasst er mit seiner Hand mein Kinn, so dass ich ihn nun ansehen muss.

 

Ich liebe seine braunen Augen. Ich könnte sie Stundenlang ansehen ohne Müde zu werden.

Er neigt seinen Kopf leicht schief und kommt mir immer näher.

Will er mich jetzt küssen? Habe ich endlich meinen ersten Kuss und das mit Park Jimin? Der Park Jimin in den ich schon seit zwei Jahren heimlich verliebt bin?

Mein Herz fängt wie wild in der Brust zu schlagen an und dann spüre ich schon seine zarten weichen perfekten Lippen auf meine.

Park Jimin küsst mich gerade wirklich! Ich habe meinen aller ersten Kuss mit Jimin. Ich darf jetzt nur nicht ohnmächtig werden, denke ich und versuche einfach das zu machen, was er macht.

 

Er löst sich von mir und sieht mich lächelnd an. „Du bist so wunderschön Sora“, raut er und presst wieder seine Lippen auf meine.

Automatisch lege ich meine Arme um seinen Nacken. Seine Hände umschlingen meine Körper und ziehen mich noch fester an ihn.

Sein Kuss wird nach und nach fordernder. Nach wenigen Minuten gehe ich auf einmal rückwärts, als er mich nach hinten schiebt. Ich verliere das Gleichgewicht und lande auf das weiche Sofa. Er nimmt neben mir Platz.

 

Ich spüre seinen Blick. Er umfasst abermals mein Kinn und küsst mich hungrig. Sein Körper presst mich nach hinten auf das Sofa zurück.

Ich hab nun das Gefühl, das nicht nur mein inneres brennt, sondern auch mein äußeres.

Ich lege wieder meine Hände um seinen Hals und spüre seine ganze Körperwärme auf mir.

Weitere Minuten vergehen, ohne dass wir unsere Lippen voneinander lösen.

Seine Hand legt sich auf meinen Oberschenkel. Einige Sekunden ruht sie dort bis er damit nach oben fährt und unter mein Kleid. Dort, wo seine Hand meine Haut berührte, brennt es Lichterloh.

 

Auf einmal klingelt das Handy von mir. „Jimin“, flüstere ich, als ich mich von seinen Lippen löse. Er will mich wieder küssen, doch ich drücke ihn weg. „Ich muss da ran gehen Jimin“, fahre ich fort und kriege ihn endlich von mir runter. Er setzt sich auf und fährt sich durch die bereits verwuschelten Haare entlang.

Ich greife nach meiner Handtasche und hole mein Handy heraus. Ich sehe schon auf dem Display, das es mein Vater ist. Ich gehe dran und schon keift mein Vater mich an. „Ja ich bin gleich zu Hause Appa“, und entschuldige mich bei ihm, bevor ich dann auflege. „Es tut mir Leid Jimin, aber ich muss jetzt nach Hause. Mein Vater ist wütend, das ich nicht zu Hause bin“, erkläre ich ihm.

 

„Soll ich dich nach Hause bringen?“, fragt er mich und ich schüttle mit dem Kopf. „Nein. Meine Schwester ist hier in der Nähe und holt mich ab“, antworte ich ihm und stehe auf.

„Okay“, sagt er und steht ebenfalls auf. Wir sehen uns an. Ich beiße mir auf die Lippe und weiß nicht was ich machen soll. Er lächelt und gibt mir einen sanften Kuss auf die Lippen. „Wir sehen uns dann“, raut er mir ins Ohr. Ich nicke und verlasse das Lagerhaus.

An einer Straßenecke wartet bereits meine große Schwester auf mich. Bevor ich in den Wagen steige, richte ich noch mal meine Haare und mein Kleid. Nach dem ich im Wagen bin, fährt dieser los.

 

Meine Schwester sieht mich an. „Du warst mit einem Jungen zusammen“, stellt sie fest. Ich beiße mit auf die Unterlippe. „Sei Vorsichtig Sora. Ich möchte nicht, das man dir das Herz am Ende bricht“, fährt sie fort. „Ne Unnie“, sage ich und schaue verlegen auf meine Hände.

Kapitel 9 – Ich liebe dich!

 

Ich liege in meinem Bett und denke an den gestrigen Tag mit Jimin nach. Ich hatte ein Date mit ihm und dieser Tag war der schönste meines Lebens. Ich werde es nie vergessen, denke ich mir.

Ich bin wie jeden Tag allein zu Hause. Meine Eltern arbeiten auch an Wochenenden und meine Schwester ist mit ihren Freundinnen unterwegs.

Ich schaue auf die Uhr. Es ist kurz nach 14 Uhr. Ich hole tief Luft und beschließe einfach in den Garten zu gehen.

Ich stehe vom Bett auf und gehe zur Tür als mein Handy ein Nachrichtenton von sich gibt. Ich gehe zu meinem Schreibtisch und lese die Nachricht.

 

Jimin : Hey! Hast du heute Zeit? :D

 

Mein Herz setzt für einige Sekunden aus. Jimin hat mir geschrieben. Er hat mich wirklich angeschrieben und fragt mich, ob ich heute Zeit habe. Und wie ich Zeit habe. Ich weiß schon gar nicht, wie ich meine Langeweile vertreiben kann.

Lächelnd schreibe ich ihn sofort zurück.

 

Ich: Ja ich habe heute Zeit ^^

 

Nicht mal drei Sekunden später schreibt er mir zurück. Ich lese seine Nachricht und kann einfach nicht aufhören zu lächeln.

 

Jimin : Kann ich vielleicht zu dir kommen? Wir könnten dann zusammen ein Film schauen oder so ^^

 

Ich drücke mir das Handy auf die Brust und Atme tief durch. Beruhig dich Sora, sage ich zu mir in Gedanken und schreibe ihm rasch meine Antwort.

 

Ich: Ja kannst du gerne. Wann willst du her kommen?

 

Ich fange an zu zählen und bei fünf gibt mein Handy ein Nachrichtenton von sich. Ich lese die Nachricht mir durch und schreibe ihm so gleich zurück.

 

Jimin : Okay. Ich bin dann so in einer Stunde bei dir :D

 

Ich: Alles klar. Dann sehe ich dich in einer Stunde ^^

 

Mein Herz fängt an zu rasen wie verrückt. Jimin kommt zu mir. Er wird das erste Mal in meinem Haus sein. Ich versuche nicht laut los zu schreien. Ich will nicht, dass mich die Angestellten im Haus hören.

Ich beiße mir auf die Unterlippe und stelle fest, dass ich mich noch fertig machen muss. Ich rase ins Badezimmer und springe unter die Dusche. Nach dem Duschen Föhne ich meine Haare und ziehe mir ein süßes schwarzes knielanges Kleid mit weißen Pünktchen drauf an.

Soll ich meine Haare offen lassen oder lieber zu meinen Standard Zöpfen. Ich drehe mich rechts und links vor dem Spiegel um. Zöpfe sind besser, denke ich mir und flechte sie mir sofort. Nach dem ich mir noch Lipgloss auf die Lippen aufgetragen habe, schaue ich mich noch mal im Spiegel an. Perfekt!

 

Lächelnd gehe ich die Treppen runter und auf den Weg zur Küche. „Haben wir vielleicht etwas zu Knabbern da?“, frage ich eins der Hausangestellten. „Ja aber sicher doch meine junge Dame“, sagt die Hausangestellten und fischt aus einem Schrank ein paar Tüten heraus. „Soll ich sie in eine Schüssel tun?“, fragt sie mich. Ich nicke. Sie will diese in eine Porzellanschüssel rein tun. „Nicht in so ein Ding. Plastik reicht auch“, erkläre ich ihr. „Sind sie sicher junge Dame?“, hackt sie nach und ich nicke abermals. „Ja.“

Sie holt aus einem Schrank eine große Plastikschale heraus und schüttet das ganze Knabberzeug in die Schüssel rein.

 

„Könnte ich auch zwei Gläser und Saft bekommen?“, frage ich die Frau. Sie zieht die Augenbrauen hoch. „Kriegen sie besuch? Kommt Frohlein Yisol?“, möchte sie wissen.

Ich beiße mir auf die Unterlippe. „Ani. Jemand anderes und ich möchte dann nicht gestört werden“, gestehe ich und versuche dabei nicht rot an zu laufen. Die Frau sieht mich argwöhnisch an. „Also ist es ein junger Mann.“ Röte schießt mir nun doch in den Kopf. Die Frau lächelt. „Ich verrate nichts junge Dame. Wenn sie nichts dagegen haben, bringe ich ihnen gleich die Sachen hoch in ihr Zimmer.“

Ich nicke und bedanke mich bei ihr. Danach verlasse ich die Küche und schaue auf die Uhr. In ein paar Minuten kommt er her.

 

Ich gehe im Wohnzimmer hin und her. Nervosität steigt in mir hoch. In wenigen Minuten ist Jimin hier und wir werden alleine in meinem Zimmer sein.

Meine Gedanken gleiten zum gestrigen Kuss. Allein bei den Bildern die in meinem Kopf auftauchen, bricht in mir Hitze auf.

Ob er mich heute auch küssen wird? Sofort lege ich meine Hände auf die Wangen und spüre die Wärme auf meinen Wangen.

 

Zum Glück unterbricht mich die Haustürklingel meine Gedanken. Ich muss mich zusammen reißen, tadel ich mich in Gedanken und gehe zur Tür. Eins der Angestellten hat diese mittlerweile aufgemacht und Jimin tritt in den Flur.

„Annyong“, begrüßen wir uns beide. Er lächelt mich liebevoll an. Ich gehe zu ihm und bleibe vor ihm stehen. „Süß siehst du aus“, sagt er zu mir und schon werde ich wieder ganz rot. Ich bedanke mich ganz schüchtern bei ihm.

 

Er greift nach meiner Hand. „Wohin sollen wir gehen?“, fragt er mich. Ich schaue unsere Hände und dann ihn an. „In mein Zimmer“, antworte ich ihm leise. „Okay. Dann führ mich dahin süße Sora.“ Ich nicke und gehe mit ihm Händchenhalten die Treppen rauf und gleich in mein Zimmer.

Ich mache die Tür hinter mir zu. Er lässt sein Blick über mein Zimmer schweifen.

„Das passt alles zu dir“, stellt er fest und sieht mich an.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Bild vom Zimmer von Sora)

 

Ich schaue auf unsere Hände und weiß so gar nicht was ich machen soll.

„Ich hab ein paar Filme mitgebracht. Welches wollen wir schauen?“, fragt er mich und hebt seine andere Hoch in dem er eine Tüte hält.

 

Ich zucke mit der Schulter. „Irgend eins. Such du aus“, antworte ich ihm. Jimin nickt und geht zum DVD Player. Er wirft eine CD ein und ich hab derweil den Fernseher angemacht.

Ich schaue auf mein Bett. Gemütlich ist es, wenn wir darauf liegen oder sitzen würden, denke ich mir. Er bemerkt meinen Blick. „Lass uns hinlegen“, und greift nach meiner Hand. Er zieht mich auf das Bett rüber und macht sich darauf gemütlich. Ich mache es ihm nach. Zumindest versuche ich es. Mit einem Kleid ist es wenig unvorteilhaft, stelle ich fest.

Also liegen wir da und schauen uns ein Film an. Etwas mit Action stelle ich fest. Ist nicht wirklich so meins. Ich mag lieber Romantische Komödien Filme.

 

Da fällt mir ein, dass ich doch Knabberzeug hier habe. Ich schaue zum Schreibtisch. Da stehen die Schale und zwei Gläser mit einer Flasche Saft. Ich stehe auf und hole die Schale. Ich stelle es auf dem Bett ab und reiche ihm dann ein Glas mit Saft drin. Er lächelt und greift danach.

Unsere Finger berühren sich. Ich spüre ein kribbeln in den Fingern. Ich schaue ihn an und unsere Blicke treffen sich.

Er bedankt sich und nimmt einen Schluck aus seinem Glas. Ich nicke und gehe wieder zum Schreibtisch rüber. Ich nähme mein Glas und trinke sofort alles aus. Danach schüttel ich mir noch etwas ein und gehe wieder zum Bett zurück.

Ich stelle mein Glas auf dem Boden ab und setzte mich auf das Bett hin.

Nach einer gefühlte Ewigkeit habe ich das Gefühl das meine Beine eingeschlafen sind und bewege mich auf dem Bett hin und her. „Leg dich doch neben mir hin“, sagt er und deutet auf dem Platz neben ihm.

 

Ich beiße mir auf die Unterlippe und lege mich so wie er auf den Bauch hin.

Mein Blick schweift zu Jimin und ich beobachte ihn, wie er faszinierend den Film anschaut. Es ist wohl ganz sein Element, denke ich mir und wandere mit meinen Augen über seine Augenbrauen, Augen, Nase und bei den Lippen bleiben sie stehen.

Diese vollen Lippen haben mich geküsst und beiße mir automatisch auf die Lippen.

Auf einmal berühren sich unsere Füße und er schaut mich an. Ich kann einfach nicht weg sehen. Es ist, als ob er mich Verzaubert hat.

 

Er rutscht etwas näher zu mir und schon spüre ich seine warmen Lippen auf meine. Der Kuss ist am Anfang sanft, doch desto länger wir uns küssen, desto Leidenschaftlicher wird es.

Er drückt mich auf die Matratze, so dass ich nun auf dem Rücken liege und er über mir ist.

Ich bekomme kaum noch Luft und Atme nur noch stoßweiße aus der Nase.

Seine Lippen wandern über meinen Hals entlang und bleiben an meiner Halsbeuge liegen. Ich spüre ein Saugen und ein lecken. Nach wenigen Minuten wandert er mit seinen Küssen weiter über meinen Körper entlang.

 

Ich hab das Gefühl das meine Haut brennt, an den Stellen, wo er mich berührt.

„Jimin“, flüstere ich seinen Namen. Er hört sofort auf damit und sieht mich an. „Hab ich dir weh getan?“, fragt er mich. Ich schüttle mit dem Kopf. „Ich..ich hab…noch nie“, gestehe ich ihm und röte steigt in mir auf.

„Das ist für mich auch das erste Mal“, äußert er sich und küsst mich auf die Lippen. „Ich will dich so sehr Sora“, raut er mir ins Ohr und küsst mich abermals.

Mein Herz sagt ja, mein Verstand sagt nein. Es meint, dass ich seinen Worten nicht glauben solle. Ich beschließe auf mein Herz zu hören.

„Jimin ich..ich liebe dich!“, beichte ich ihm meine Gefühle. Er lächelt mich liebevoll an. „Ich dich auch Sora. Du bist so süß und wunderschön“, raut er und bedeckt abermals meine Lippen.

 

*Achtung, jetzt kommt Smut, für die, die sowas nicht gerne lesen. Geht auf nächsten Kapitel weiter*

 

Nach wenigen Sekunden wandern seine Küsse über meinen Hals entlang und ich spüre wie er meinen Reißverschluss des Kleides öffnet. Er hat kein Problem damit, weil der Reißverschluss an der rechten Seite liegt.

Langsam zieht er mir mein Kleid herunter und bedeckt dabei meine Haut mit seinen heißen Lippen.

Ich liege nun nur noch in Unterwäsche unter ihm. Ich verdecke mit meinen Händen so gut wie es geht, meinen Körper. Er zieht mir meine Hände weg. „Du brauchst dich nicht zu schämen Sora. Du bist wunderschön so, wie du bist“, sagt er mir und bedeckt abermals meinen Körper mit feurigen küssen.

Ich hab das Gefühl das ich nun Lichterloh brenne und es kann nie mehr wieder gelöscht werden.

Langsam macht er sich an meiner Unterwäsche zufassen und zieht auch diese von mir runter.

 

Röte steigt in mir auf. Es ist mir peinlich, nackt unter ihm zu liegen. Er spritzt meine Beine etwas auseinander und dann spüre ich etwas in meiner intimen Mitte. Ich sehe zu mir runter und werde nur noch röter im Gesicht.

Jimin leckt mich! Allein dieser Gedanke, lässt mein inneres aufschreien. Die Liebe meines Lebens ist mit mir zusammen und berührt und küsst an stellen, wo ich immer dachte, das die niemand jemals berühren oder küssen wird.

 

Ich kralle meine Hände in das Bettlacken und stöhne seinen Namen. Nach einigen Minuten löst er sich von dort. Ich spüre sofort die Leere und sehe ihn an. Er zieht sich aus.

Ich wandere mit meinem Blick über seine starke Muskulöse Brust und als er sich an seiner Hose zu schaffen macht, verdecke ich sofort mein Gesicht mit meinen Händen.

Ich höre sein Lachen. Das Bett senkt sich und ich spüre ihn neben mir. „Dir muss es nicht peinlich sein Sora“, und nimmt meine Hand. Er legt meine Hand um etwas. Ich spüre etwas Warmes und weiches.

 

Ich öffne die Augen und schaue auf meine Hand. Als ich sehe, was ich gerade halte, werde ich rot wie eine Tomate.

„Jimin“, flüstere ich. Er lächelt und nimmt meine Hand die gerade seinen Schwanz in der Hand hält. Er fährt mit unseren Händen rauf und runter. „So macht man das Sora“, erkläre er mir.

Ich beiße mir auf die Unterlippe und fahre langsam über sein Glied entlang. Ich höre dabei wie er leiste stöhnt.

Abermals beiße ich mir auf die Unterlippe. Ich sehe zum ersten Mal in meinem Leben einen Jungen nackt und halte den Schwanz von Jimin in meiner Hand.

Nach weiteren Minuten nimmt er meine Hand und zieht sie von sich weg. Er steht vom Bett auf. Er nimmt seine Hose und sucht etwas in seiner Hosentasche. Mit einem kleinen quadratischen Ding in der Hand kommt er wieder zurück.

 

Er reißt die Packung auf und erst jetzt sehe ich, dass es ein Kondom ist. Er zieht es sich über sein bereits hartes steifes Glied.

Ich kneife die Augen zusammen als er sich über mich beugt. Ich spüre seine Lippen auf meine und erwidere seinen Leidenschaftlichen Kuss all zu gerne.

Während wir uns küssen, legt er sich über mich und wandert mit seinen Lippen über meinen Körper entlang. Weitere Minuten vergehen bis er mich ansieht. „Es wird am Anfang weh tun. Ich werde auch ganz vorsichtig sein“, sagt er zu mir. Ich nicke und spüre wie etwas in mir eindringt.

 

Es zieht und schmerzt. Sanft streicht er über mein langes Haar entlang und küsst mich auf die Lippen.

Er lässt mir Zeit, sich an seine Länge zu gewöhnen. „Bis du nun bereit?“, fragt er mich. Ich nicke und spüre wie er noch tiefer in mir eindringt. Ich dachte schon, er wäre bereits ganz drin.

Weitere Sekunden vergehen. „Geht es?“, will er wissen. Ich nicke abermals. „Dann werde ich weiter machen“, fährt er fort und ich nicke wieder.

Er fängt an sich in mir zu bewegen. Ich kneife die Augen vor Schmerzen zusammen. Ich wusste nicht, wie schmerzhaft es sein kann.

Nach und nach verwandelt sich der Schmerz in Lust auf. Ich beiße mir auf die Lippen um nicht laut auf zu stöhnen.

 

„Las es raus süße“, raut er. Ich mache das was er sagt und befreie meine Lust. Ich stöhne unter ihm und kralle mich in mein Bettlacken fest.

„Komm für mich süße“, sagt er und bewegt sich nun schneller in mir. Ich spüre die Welle die mich überrollt und schreie meine Lust heraus.

„Gut so süße“, sagt er stöhnend und bewegt sich noch ein paar Mal bis er nun selbst kommt und sich im Kondom ergießt.

 

Keuchend schaut er mich an und küsst mich, bevor sich aus mir heraus zieht und sich von mir runter rollt.

Ich lege verlegend die Hände auf mein Gesicht. Ich hab meine Unschuld an Park Jimin verloren.

Das Bett hebt sich, was mich veranlasst nach zu sehen, was er macht. Er zieht sich das Kondom aus. Tut es in Papiertüchern einwickeln und wirft diese in einen Mülleimer.

 

Lächelnd kommt er zu mir aufs Bett zurück. Er legt sich hin und zieht mich an sich.

Ich kuschel mich an seine starke Brust und schließe meine Augen. „Du bist so süße Sora“, flüstert er mir ins Ohr. Ich lächele über seine Worte und kuschel mich noch fester an ihn. „Ich liebe dich Jimin!“, gestehe ich ihm abermals meine Gefühle und schlafe in seinen Armen ein.

Kapitel 10 – Broken Heart

Als ich meine Augen öffne ist es bereits morgen. Hab ich so lange geschlafen? Ich wandere mit meiner Hand über das Bett entlang. Kein Jimin?

Sofort richte ich mich auf und sehe mich im Zimmer um. Jimin ist weg und seine Kleidung die auf dem Boden lag, ist auch nicht mehr da.

Ich fahre durch meine Haare und schaue auf die Uhr. Da fällt mir ein, dass ich doch heute wieder Schule habe. Vielleicht ist er deshalb schon weg um sich für die Schule fertig zu machen.

 

Ja das muss es sein, denke ich mir und gehe zum Schrank um mein Bademantel zu holen. Ich ziehe es mir an und gehe ins Bad. Beim gehen spüre ich einen schmerz. Ich hab mal gelesen, dass Frauen beim ersten Mal immer schmerzen haben.

Ich gehe unter die Dusche und drehe den Wasserhahn auf. Ich fange an mich ausgründlich zu waschen. An meinen Beinen und zwischen denen sehe ich Blut. Mein Blut.

Ich wasche alles von mir ab, bis ich mich frisch fühle und steige wieder aus der Dusche raus. Ich trockne mich und ziehe mir den Bademantel wieder an.

Ich verlasse das Bad und gehe in mein Zimmer. Ich föhne mir die Haare und ziehe mir die Schuluniform an.

 

Nach dem ich fertig bin, wander ich mit meinem Blick über mein Zimmer. Die Schüssel mit den ganzen Chips liegt verstreut auf den Boden und mein ganzes Bett ist zerwühlt. Ich beiße mir auf die Unterlippe und gehe zum Bett rüber. Ich hebe die Bettdecke hoch und sehe Blut im Bett.

 

Abermals beiße ich mir auf die Unterlippe. Die Angestellten die mein Bett beziehen werden, werden es sehen. Ich rauf mich durch die Haare und weiß nicht was ich machen soll.

Sie wissen auch davon Bescheid dass ich Herrenbesuch hatte. Wenn sie eins und eins zusammen zählen werden, dann wüssten sie was hier los wahr, wenn sie nicht schon bereits gestern mein lautes stöhnen mit bekommen haben.

Ich ziehe meine Bettsachen aus und beschließe sie weg zu werfen. Beweise müssen weg, denke ich mir und stopfe diese in eine Tasche rein. Nach dem ich neue Bettsachen übergezogen habe, lasse ich es so aussehen, als ob ich alleine drin geschlafen habe und verlasse mein Zimmer mit meiner Schultasche und der anderen Tasche. Ich werfe sie irgendwo in einen Mülltonne.

 

Im Esszimmer setzte ich mich hin und esse zum Frühstück. Der ganze Tisch ist reichlich bedeckt. Ich habe aber nicht viel Hunger und esse daher nur ein bisschen. Nach dem Frühstück verlasse ich das Haus.

Ein Wagen wartet bereits auf mich. Ich steige ein und sofort fährt der Fahrer los.

Nach einiger Zeit komme ich in der Schule an. Ich steige aus und sehe wie der das Auto weg fährt. Ich schaue mich rasch um und gehe mit schnellen Schritten über die Straße. wo ich eine große Mülltonne sehe. Ich werfe die Tasche mit dem Bettzeug drin, in die Tonne und gehe wieder zum Schulgebäude rüber.

 

Ich kann jetzt schon kaum erwarten Jimin wieder zu sehen. Ich beiße mir auf die Unterlippe und suche ihn an den Orten, wo er sich immer aufhält.

Nach einer gewissen Zeit finde ich ihn draußen auf dem Sportplatzfeld. Er steht mit seinen Freunden da und unterhält sich mit ihnen. Ich höre sie lachen und auch er lacht.

Er steht mit dem Rücken zu mir.

 

Ich beschließe ihn zu überraschen und gehe mi leisen Schritten auf ihn und seine Freunde zu.

Ein paar Meter vor ihm bleibe ich auf einmal stehen, als ich Worte höre, wo ich glaube, mich verhört zu haben.

„Sie ist wirklich so dumm. Sie hat mir alles abgekauft was ich gesagt habe. Ich wusste von Anfang an, dass Reiche Mädchen wie sie leicht zu haben sind. Und sie ließ sich gleich am zweiten Tag von mir Flach legen“, erzählt er und lacht dabei.

Redet Jimin über mich? Redet er tatsächlich so über mich? Mein Park Jimin redet so über mich?

 

„Und dann ist sie noch Jungfrau Jungs. Ich hab sie entjungfert. Also Jungs. Ich habe die Wette zu 100 Prozent gewonnen“, fährt er fort und hält seine Hand hin.

Mein Herz hört auf zu schlagen und ich habe das Gefühl das gerade meine Welt zusammen gebrochen ist. Jimin ist doch nicht so ein Mensch? Das glaube ich nicht.

Seine Freunde reichen ihm das Geld hin. Er steckt sie grinsend in seine Hosentasche ein.

„Jimin“, sage ich seinen Namen und lasse meine Schultasche fallen. Er dreht sich sofort um. Als er mich sieht, schaut er zuerst überrascht, doch es wandelt sich schnell auf ein Lächeln um. „Hast du es mitbekommen?“, fragt er mich.

Ich nicke und versuche nicht in Tränen aus zu brechen. „Ist es war Jimin?“, will ich von ihm wissen.

 

Jimin lacht auf. „Ja. Denkst du wirklich ich würde mit dir ausgehen?“ Ich nicke abermals bei seinen Worten mit dem Kopf. Seine Freunde und er brechen noch mehr in Gelächter aus.

„Sie dich mal an Mädel und dann mich! Es gibt große Unterschiede. Du bist fett und Hässlich. Ich dagegen sehe super gut aus. Die Mädels liegen mir zu Füßen“, fängt er an zu protzen.

Ich hole tief Luft und spüre wie mein Herz gerade in tausende von Stücken bricht.

Seine Freunde klatschen mit Jimin ein. „Es war wirklich leicht dich um den Finger zu wickeln. Ich hab schon von Anfang an gewusst dass du dich in mich verschossen hast. Hast mir gestern auch mein Glauben bestätigt, als du mir deine Gefühle gestanden hast. So konnte ich dich schneller Ficken Mädel.“

 

Seine Worte schmerzen. Ich habe das Gefühl das ich gerade keine Luft kriege. Mein ganzer Körper zittert und tränen rollen über meine Wange entlang.

„Och jetzt weinst du auch noch! Dann heul doch. Selber schuld, wenn du auf meine Masche reingefallen bist Mädels. Ich hab dich nie geliebt und werde es auch nicht. Das tut keiner hier. Dir werden nur Jungs nähern, wegen dem Geld. So wie du aussiehst, will dich niemand freiwillig anfassen“, stochert er weiter auf meiner Wunde herum.

Ich hab nie geglaubt das Jimin so ein Mensch ist. Es kann einfach nicht wahr sein. So ist Jimin nicht, rede ich mir selbst ein.

 

„Ich hab mit dir gespielt Mädel. Du warst eine Wette. Wir haben gewettet, wie lange ich brauche um dich ins Bett zu kriegen und das habe ich schon am zweiten Tag geschafft. Obwohl mich alles an dir ekelt. Du Fette Kuh.“

Ich fühle mich auf einmal so dreckig und will nur noch weg von hier. Ich balle meine Hände zu Fäusten. „Ich hasse dich PARK JIMIN“, schreie ich und renne los. Ich will so weit wie es geht von hier weg.

Ich höre hinter mir, wie er und seine Freunde lachen. Sie lachen mich aus. Sie lachen mein Herz aus. Er hat auf meinen Gefühlen auf mein Herz getreten, das werde ich ihm NIEMALS verzeihen.

 

Ich laufe mit Tränen in den Augen die Straße entlang. Wohin weiß ich auch nicht. Ich weiß nur, dass ich nicht mehr hier sein möchte.

Ich laufe wie in Trans durch die Straßen. Ich weiß nicht wie lange ich schon umher irre. Ich spüre wie meine Füße nach der Zeit weh tun.

Als ich wieder zu Sinnen komme, stehe ich am Strand. Ich blicke das Meer vor mir an. Mein Herz schmerzt so sehr, dass ich mir wünsche, dass es endlich aufhört.

Immer wieder höre ich seine Worte in meinen Gedanken, was noch mehr schmerz verursacht. Ich sacke zu Boden und fasse mich an die schmerzende Brust.

 

Ich versuche nach Luft zu holen, doch ich hab das Gefühl das ich gerade ersticke.

„Du bist eine Wette. Ich habe mit dir gespielt“, schießen mir seine Worte durch den Kopf und dann seine beleidigende Worte. „Du Fette Kuh.“

Ich will nicht mehr. Ich hasse mich, dass ich ihn geliebt habe. Ich hasse mich dafür, dass ich ihm alles geglaubt habe. Er hat mich berührt. Er hat mich geküsst. Er hat mir meine Unschuld geraubt. Er hat mein Leben zerstört. Meine zwei jährige einseitige Liebe geklaut. Ich will die Zeit zurück haben, die er mir genommen hat.

Ich kneife meine Augen zusammen und schreie meinen schmerz heraus. „ICH HASSE DICH PARK JIMIN.“

 

Ich öffne meine Augen und krabble auf das Meer zu. Ich spüre das kalte Wasser auf meinen Knien und Händen. Ich bewege mich dennoch weiter. Eine Welle überrollt mich und durchnässt mich nun komplett. Ich spucke das Salzwasser, aber krabble immer tiefer in das Meer hinein.

Ich spüre wie das kalte Wasser durch Mark und Knochen geht. Für Frühling ist es zu kalt um im Meer zu baden. Aber ich bade ja nicht. Ich will einfach nur von hier weg und nicht mehr auf dieser scheiß Erde leben.

 

Ich bin bereits bis zum Hals drin und schlucke immer wieder das salzige Wasser, sobald Wellen über mich rollen.

Auf einmal zieht mich jemand hoch. „Lass los“, schreie ich und versuche mich aus dem Griff dieser Person zu befreien.

„Sind sie verrückt?“, keift mich die Person an. „Lassen sie mich los“, brülle ich abermals und schlage um mich.

 

Doch die Person schafft mich aus dem Meer raus zu holen. Ich spüre den Sand auf meiner Haut und Kleidung. Der Sand klebt an meiner nackten Haut und auch das kalte Stoff.

Ich versuche wieder ins Wasser zu krabbeln, doch die Person hält mich abermals auf.

„Lassen sie mich los“, schreie ich abermals. Die Person hält mich gut fest. „Das kann ich nicht. Ich lasse nicht zu das sie sich hier umbringen“, ruft er und drück mich an sich.

„Das kann ihnen doch egal sein“, keif ich und schlage ihn. Ich schaffe es mich von dieser Person zu befreien und laufe auf das Meer zu.

 

Abermals legen sich Arme um mich und reißt mich zu Boden. „Ich will Sterben“, schluchze ich und sehe alles verschwommen.

Die Person packt mich am Kopf und sieht mich an. „Sora!“, höre ich meinen Namen. Ich blinzle ein paar Mal und erkenne die Person nun.

„Himchan“, flüstere ich und lege meine Arme um ihn. Weitere tränen brechen aus mir heraus.

 

„Was ist passiert Sora?“, will er von mir wissen. Ich kann kein Wort rausbringen. Mein ganzer Körper zittert wegen der Kälte und dem tiefen Schmerz. Himchan umfasst mein Gesicht wieder und sieht meine blauen Lippen und wie bleich ich ganz bin.

Er schaut mir in die Augen und ich glaube, er sieht den Schmerz in mir drin. „Kein Typ ist es wert sich um zu bringen Sora“, sagt er mir und drückt mich an sich. Ich schluchze an seiner Brust weiter.

 

 

Kapitel 11 – Herz aus Glas

 

Ich öffne meine Augen und bemerke dass ich in einem ganz anderen Ort bin. Ich schaue mich um und stelle fest dass es irgendeine Wohnung ist. Mein Blick bleibt bei einer Person stehen. Ich sehe nur sein Hinterkopf, doch an die roten Haare erinnere ich mich sofort.

„Himchan“, rufe ich seinen Namen. Er dreht sich um und lächelt. „Bist du endlich wach?“, stellt er fest und klappt sein Laptop zu bevor er dann zu mir rüber kommt. Er setzt sich an den Rand des Bettes.

 

Ich richte mich auf und stelle fest dass ich ganz andere Kleidung anhabe. Sofort lege ich meine Hände vor die Brust. „Hast du mich umgezogen?“, will ich von ihm wissen, was ihn veranlasst zu grinsen. „Ja, ein Problem?“ Sofort schießt röte in mir auf. Er bemerkt meinen geschockten Gesichtsausdruck und lacht auf. „Nein nur ein Scherz. Meine Nachbarin hat dich umgezogen.“

 

Erleichtert Atme ich auf. Er streicht mir eine Haarsträhne hinters Ohr. „Kannst du mir nun genau sagen, warum um Gotteswillen du dich umbringen wolltest?“, fragt er mich.

Mein Herz zieht sich zusammen und ich kämpfe stark mit den Tränen. Bilder und Worte schießen in mir hoch. Bilder wie Jimin mich verächtlich angesehen hatte und Worte die mich beleidigten und zu tiefst verletzten.

 

Ich schaue zum Fenster und merke dass es dunkel draußen ist. „Ich muss nach Hause“, sage ich nur und stehe vom Bett auf. Ich suche nach meiner Schuluniform. Am Ende finde ich sie an einem Wäscheständer. Ich nähme die Kleidung und will von hier verschwinden.

Himchan ergreift meine Hand und stoppt mich. „Sora.“ Ich schaue ihn an. „Ich muss nach Hause. Meine Eltern machen sich bestimmt schon sorgen“, fahre ich fort.

Er sieht mich mit ernstem Gesichtsausdruck an. „Ich bringe dich nach Hause. Du weißt nicht mal wo du gerade bist“, erklärt er mir. Ich beiße mir auf die Lippen und gebe nach. Schließlich hat er recht. Ich weiß nicht wo ich gerade bin.

 

Wir gehen zur Tür, doch Himchan bleibt stehen und sucht nach etwas. Nach einigen Sekunden reicht er mir eine Tüte. „Pack deine Schuluniform da rein, die sind noch nicht ganz trocken. Ich nicke und verlasse mit ihm seine Wohnung.

Ich folge ihm durch das Treppenhaus und bleibe stehen als wir draußen sind. Er schnappt sich ein Helm und reicht es mir. „Zieh es dir an“, bittet er mich. Ich schau auf den Helm und dann auf das Fahrzeug auf den er rauf steigt.

 

Ein Motorrad? Ich war noch nie auf so einem Ding drauf. Ich beiße mir abermals auf die Lippen. „Ich fahre auch Vorsichtig“, sagt er zu mir und reißt mich aus den Gedanken. Ich nicke abermals und ziehe mir den Helm über. Da ich mein Fuß nicht Hockriege, ziehe ich die schwarze Sporthose höher die anscheinend ihm gehören, wie auch sein grauer Kapuzenpulli.

Nach dem ich mich auf das Motorrad gesetzt habe, halte ich mich zögerlich an ihm fest. Er greift nach meinen Händen und umschlingt sie um seinen Körper. „Du muss dich fester halten, ansonsten fällst du runter und ja nicht los lassen“, tadelt er mich. Ich nicke mit dem Kopf wieder und er startet seine Maschine, nach dem er sein Helm aufgesetzt hatte.

 

Ich spüre den kalten Wind auf meiner Haut und es fühlt sich richtig gut an. Ich kann auch sein Parfüm wahrnähmen. Es erinnert mich an Jimin und als ich Jimins Lächeln vor meinen Augen sehe, rollen mir die Tränen über die Wange entlang.

Ich kann nicht glauben dass der schönste Mensch in meinem Leben nur mit mir gespielt hatte. Dass er es nicht ernst mit mir gemeint hatte. Ich war für ihn ein Spielzeug. Eine Wette.

Ich schluchze bitterlich auf. Himchan bemerkt es und streicht mit einer Hand über meine Hände entlang.

Ich hab das Gefühl das gerade alles unter mir zerbricht. Werde ich mich je wieder verlieben können?

 

Wird es einen anderen Menschen in meinem Leben geben, den ich genau so lieben werde, wie ich es eins bei Jimin tat?

Wieder habe ich an seinen Namen gedacht und weiteres Schluchzen entweicht aus meinen Lippen. Ich lege meine Stirn auf den Rücken von Himchan.

Er legt wieder seine Hände auf das Lenkrad und lenkt die Maschine um eine Scharfe Kurve.

Ich hebe meinen Kopf und sehe den Abhang hinunter. Was wenn ich los lasse und diese herunter falle? Sterbe ich sofort? Ich schließe die Augen und lasse einfach meine Hände los. Sofort greift er nach einer meiner Hände und zieht mich an sich. „Bist du verrückt Sora“, brüllt er, damit ich ihn verstehe.

 

Da ich kein Wort sage, hält er an. Ich steige von Motorrad ab und gehe Richtung Abhang. Himchan folgt mir so gleich und greift nach meiner Hand um mich zum stehen zu bewegen.

„Sora“, ruft er und sieht mein verheultes Gesicht. „Lass los“, keif ich ihn an und versuche mich aus seinem Griff zu befreien.

 

„Keiner ist es wert, dass du dein Leben ein Ende setzt. Egal was passiert ist, gib ihnen nicht die Möglichkeit dich noch mehr zu verletzten“, hör ich seine Worte.

„Ich will nicht mehr“, schreie ich und versuche mich weiterhin zu befreien. Er legt seine Arme um mich und presst mich an sich. Ich schlage um mich. „Lass lieber deine Wut heraus. Schrei so laut du kannst aber versuch am Leben zu bleiben“, erklärt er mir.

Ich balle meine Hände zu Fäusten. „ICH HASSE DICH. ICH HASSE DICH PARK JIMIN“, schreie ich so laut ich kann und sacke zu Boden.

 

Sanft streicht mir Himchan über den Rücken entlang. „ICH HASSE DICH, DAFÜR DAS DU MIR ALLES GERAUBT HAST. ICH HASSE DICH JIMIN“, kreisch ich und schluchze abermals auf.

Ich lasse all meine Wut heraus. Es vergehen gefühlt Stunden bis ich mich ein wenig beruhigt habe. Himchan bemerkt es und zieht mich auf die Beine. Er schiebt mich auf das Motorrad und nach dem wir beide sitzen, fährt er los.

 

Nach gut 20 Minuten erreichen wir mein Elternhaus. Er bleibt mit seiner Maschine vor dem großen Tor stehen. Ich steige ab und reiche ihm den Helm zurück. „Kamashamnida“, bedanke ich mich bei ihm und drehe mich um, doch dann fällt mir etwas ein. Ich drehe mich zu ihm um. „Sag mal Himchan. Woher weißt du wo ich wohne?“, möchte ich von ihm wissen. Er setzt sein Helm ab und kratzt sich am Hinterkopf. „Jeder weiß, wer du bist Song Sora. Der weiß dann, wo du Lebst“, antwortet er mir.

Das stimmt. Jeder, der mich kennt, weiß wo ich Lebe. Selbst Menschen die ich nie gesehen habe, wissen wer ich bin. Ich nicke mit dem Kopf und drehe mich um, nach dem ich mich wieder bei ihm bedankt habe.

 

Er lächelt und schaut mir nach, bis er mich nicht mehr sieht. Ich höre vom weiten, wie er davon fährt.

Vorsichtig öffne ich die Haustür. Es herrscht Stille im Haus. Alle sind wohl schon im Bett. Ich gehe leise die Treppen hoch und schließe mich in meinem Zimmer ein. Kaum bin ich am Bett angekommen, sacke ich zu Boden und breche in Tränen aus.

Ich versuche tief Luft zu holen, als ich das Gefühl habe, das ich ersticke. Ich greife mit meiner Hand an die schmerzende Brust.

 

Es tut weh. Fürchterlich weh. Ich wusste nicht, wie schmerhaft eine Liebe sein kann.

Hätte ich doch nur auf meine Schwester gehört, dann müsste ich nicht dieses Leid ertragen.

Sie hatte mich gewarnt vorsichtig zu sein, doch ich habe auf mein verfluchtes Herz gehört.

So vergehen Tage. Ich verlasse mein Zimmer nicht mehr. Gehe nicht zur Schule, weil ich nicht ertragen kann, ihn dort zu sehen. Sein Lächeln zu sehen und sein Lachen zu hören. Ich will nicht von ihm ausgelacht werden und weitere Worte hören, die mich nur noch mehr verletzten.

 

Meinen Eltern interessiert es nicht, wie es mir geht. Sie haben bemerkt, dass etwas nicht stimmt, doch ihnen ist die Arbeit wichtiger als ihre eigene jüngste Tochter. Unnie schaut hin und wieder nach mir, aber ich spreche kein Ton.

Selbst als die Angestellten im Haus versuchen mich zum Reden zu bewegen. Schweige ich wie ein Grab.

 

Das einzige was ich seit gestern mache, ist die Wand vor mir an zu starren. Ich ziehe meine Beine an mich. Ich hab aufgehört zu weinen. Es kommen keine Tränen mehr. Ich starre einfach stumm die Wand vor mich an. Mein Blick ist dabei leer.

Ich versuche all die Bilder und den Schmerz zu vergessen. Ich beschließe mich nie wieder in jemanden zu verlieben. Ich will nicht noch einmal diesen Schmerz ertragen. Keinem werde ich jemals wieder mein Herz verschenken. Das Herz was eins aus Glas  war und zerstört wurde von ihm, muss zu einem Eis werden.

Ich muss kalt werden. Keine Gefühle zu lassen, denke ich mir. Wenn ich nie wieder so leiden will, muss ich kalt wie Eis werden.

Kapitel 12 – Unerwünscht

Ich gehe den Schulflur entlang und spüre die Blicke der anderen. Sie wissen bereits Bescheid, dass ich von Jimin verarscht wurde. Die Jungs versuchen genau das gleiche wie Jimin bei mir und die Mädchen lachen mich aus und mobben mich nicht nur mit Worten. Sie benutzen auch Gewalt.

 

Ich ertrage es einfach. Es gibt niemanden der mir hilft. Yisol ist jedes Mal nicht da, wenn mich jemand von den anderen mobbt. Es ist besser so, wenn sie auf Abstand geht, ansonsten kriegt sie das auch noch zu spüren und ich will nicht, dass meine einzige Freundin, wegen mir Leidet.

 

Jimin habe ich ein paar Mal in der Schule gesehen. Er spielte einfach weiter und umgarnte vor meinen Augen andere Weiber die auf seine Masche reinfielen, so wie ich damals.

Aber seit einigen Tagen habe ich Jimin nicht mehr gesehen. Gerüchten zu Folge ist er mit seiner Familie irgendwo weg gezogen. Besser so. Ich muss wenigstens seine Scheiß Visage nicht mehr sehen.

(Oh Gott, schmerzt meine Brust :(. Jimin hat keine scheiß Visage. Er sieht einfach heiß aus ♥ Verzeih mir mein Baby. Nimm meine Worte nicht ernst >.<)

 

Als ich wieder zu Hause bin, gehe ich in mein Zimmer und komme da nicht mehr heraus. Ich verbringe damit meine Zeit, die Wände meines Zimmers an zu starren und spreche mit niemanden mehr.

 

Ich liege auf meinem Bett und starre die weiße Decke an. Auf einmal wird mir ganz schlecht und ich muss mich übergeben. Ich halte meine Hand vor dem Mund und renne ins Badezimmer. Ich schaffe noch gerade mich über die Kloschlüssel zu beugen und spucke. Es ist das zweite Mal an diesem Tag das ich mich übergebe.

Nach dem ich mein Mund ausgespült habe, gehe ich in mein Zimmer und lege mich ins Bett.

Weitere Tage vergehen und es wird mir nicht besser. Ich kann nicht zur Schule, weil es mir richtig schlecht geht und ich mich sehr oft übergebenen muss.

Da es nicht mehr so weiter gehen kann, zwingt mich eins der Hausangestellten zum Arzt zu fahren.

 

Ich werde untersucht und bekomme mein Resultat sofort. Ich weiß nun, weshalb mir so schlecht geht.

Zu Haus verkrieche ich mich wieder in mein Zimmer und lasse die Worte der Ärztin durch meinen Kopf gehen. Immer und immer wieder.

Am späten Abend sind meine Eltern und meine Schwester zu Hause. Ich rappel mich vom Boden auf und gehe die Treppe runter. Meine Eltern sitzen im Wohnzimmer. Mein Vater ist in seine Zeitung vertieft, während meine Mutter ein Buch liest.

Ich bleibe vor ihnen stehen und weiß nicht so recht wie ich anfangen soll. Ich räuspere mich. „Appa. Eomma ich muss euch was sagen.“ Sie heben ihre Köpfe und blicken mich neugierig an.

 

Ich schlucke hart. „Ich weiß nicht wie ich es sagen soll“, fange ich an zu stottern und beiße mir auf die Unterlippe.

„Was ist denn nun Sora?“, fragt mich meine Mutter. „Willst du weiterhin so dastehen? Wir haben was Besseres zu tun“, beschwert sich mein Vater und sieht mich herausfordernd an.

Ich schlucke den Klos hinunter und starre den Boden unter mir an. „Ich bin Schwanger“, flüstere ich und hoffe sie haben es gehört.

„Sprich lauter Sora und hör auf den Boden an zu starren. Schau uns gefälligst an, wenn du mit uns sprichst“, tadelt mein Vater mich.

 

Ich hebe meinen Kopf und sehe meine Eltern an. „Ich bin Schwanger“, gestehe ich ihnen.

Mein Vater springt vom Sessel auf und rollt die Zeitung zusammen. „Was bist du für ein Kind?“, schreit er mich an und schlägt mich mit der Zeitung. „Du ungehobeltes Ding. Wie kannst du uns sowas sagen“, fährt er fort und Wut steht ihm ins Gesicht geschrieben.

Mein Vater lässt die Zeitung zu Boden fallen und ersetzt diese mit seinen Händen. „Deine Mutter hätte dich von Anfang an nie kriegen sollen. Ich hatte ihr damals gesagt, sie solle dich abtreiben, aber sie hörte nicht auf mich und nun haben wir das Resultat davon“, brüllt er mich an und hört endlich auf mich zu Schlagen.

 

Er ist ganz rot im Gesicht. Seine Augen funkeln bedrohlich. „Ich will dich nie mehr hier sehen. Gibt mir all deine Kreditkarten und verschwinde sofort aus diesem Haus. Ich will dich nie mehr sehen. Du kannst meinet wegen in der Gosse leben und dort hoffentlich verrecken“, keift er mich an.

 

Ich sehe meine Mutter an. Sie legt ihr Buch zur Seite und schaut mich an. „Hätte ich doch nur damals auf meinen Mann gehört, dann müssten wir jetzt nicht mit dir rumplagen, du undankbares Kind“, tadelt sie und steht auf. Sie kommt zu mir rüber. „Du warst von Anfang an ein Unfall. Wir wollten dich nie. Du abscheuliches Kind. Verschwinde von hier und lass dich nie mehr hier blicken“, schreit nun meine Mutter mich an und gibt mir eine kräftige Backpfeife.

Ich halte mit der Hand meine Wange, die nun von dem Schlag brennt. „Appa! Eomma!“, murmele ich.

 

„Verschwinde schon“, brüllt mein Vater und zeigt mit dem Finger Richtung Flur

Ich gehe ein paar Schritte als mein Vater mich aufhält. „Wo sind deine Karten?“

Ich schaue ihn an. „In meinem Zimmer“, antworte ich ihm und sofort lässt mein Vater mich los. „Dann geh jetzt und komm nie wieder her“, fährt er fort.

Ich senke meinen Blick und gehe in den Flur. Ich ziehe mir meine Hausschuhe aus und schlüpfe in meine Straßenschuhe. Ich bin bereit zu gehen und nie wieder her zu kommen.

Ich gehe durch die Haustür und blicke noch mal zurück. Wie ich meine Eltern kenne, werden sie es mir nie verzeihen. Sie wollten mich nie und das hatten sie schon oft genug gesagt. Ich bin ein Unfall und hätte nie auf die Welt kommen sollen.

 

Ich drehe mich um und verlasse nun endgültig den Hof. Leb wohl mein Elternhaus, denke ich mir. Auf einmal packt mich jemand. Ich drehe mich um und blicke in das Besorgte Gesicht meiner großen Schwester. Sie holt etwas aus ihrer Brieftasche und reicht es mir. „Nimm es Dongsaeng. Du kannst es gebrauchen.“

 

Ich umarme meine Schwester unter Tränen. „Danke Unnie“, schluchze ich. „Geh zu irgendeiner Freundin von dir. Wenn sich hier alles gelegt hat, dann melde ich mich bei dir“, erklärt sie mir. Ich nicke und gehe nun weiter.

Wo soll ich nur hin? Ich habe nur eine einzige Freundin. Ich beschließe zu ihr zu gehen. Nach gut 15 Minuten komme ich an ihrer Wohnung an. Ich höre sie und ihre Eltern. Sie lachen und haben sehr viel Spaß.

 

Ich beiße mir auf die Unterlippe und Klingel an der Tür. Einige Sekunden vergehen und die Tür geht auf.

Ich schaue den verwirrten Gesichtsausdruck von Yisol. „Was machst du so spät hier?“, fragt sie mich überrascht.

„Meine Eltern haben mich aus dem Haus raus geworfen. Ich weiß nicht wohin ich gehen soll. Kann ich vielleicht für eine Weile bei dir bleiben?“, frage ich sie gerade aus und will ihr den Grund so gleich sagen, doch sie fängt an zu reden. „Das kannst du nicht.“

Ich schaue sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Warum nicht? Ich werde auch leise sein“, frage ich sie.

 

Yisol fängt an zu lachen. „Weil ich nichts mehr mit dir zu tun haben will Sora. Wenn deine Eltern dich aus dem Haus geworfen habe, dann brauche ich dich nicht mehr“, sagt sie gerade aus und mein Herz setzt für einige Sekunden aus.

„Yisol?“, sage ich ihren Namen. „Nenn nie wieder meinen Namen. Ich will ihn nicht aus deinem Mund hören Sora. Ich war nie eine Freundin für dich. Ich hab dich nur ausgenutzt so wie all die anderen Menschen in deinem Leben es auch tun. Ohne Geld bist du Nutzlos für uns alle.“

 

„Und was ist mit unserer Freundschaft? Hast du vergessen das wir uns schon von klein auf kennen?“, will ich von ihr wissen. Sie lacht abermals auf. „Da war ich nur aus Mitleid mit dir befreundet“, antwortet sie mir und tränen rollen über meine Wange entlang. Ich wusste nicht dass meine einzige Freundin so über mich denkt.

„Yisol“, sage ich abermals ihren Namen. „Ich hab dir gesagt, sag nie wieder meinen Namen du hässliche Fette Kuh. Ich brauche dich nicht mehr. Verschwinde von hier und lass dich nicht mehr hier blicken eh du nicht wieder bei deinen Eltern lebst“, keift sie mich an und knallt Eiskalt die Tür vor mir zu.

 

Jetzt ist meine Welt nun endgültig unter mir zusammen gebrochen. Ich habe nun niemanden mehr.

Keine Familie und keine Freundin. Es gibt niemanden zu denen ich nun gehen kann.

Ich verlasse das Gebäude und weine vor mich hin.

All die Jahre mit der ich mit ihr verbracht habe, war eine einzige Lüge.

Kapitel 13 – Leb wohl Busan!

Mein Kopf lehnt an einer kalten Fensterscheibe. Ich sehe zu wie Busan vor mir verschwindet und immer kleiner wird.

Leb wohl Heimat. Ich hoffe wir sehen uns nie wieder, denke ich mir und schließe meine Augen.

 

Es ist besser, wenn ich von hier verschwinde und irgendwo ein neues Leben anfange. Irgendwo, wo mich niemand kennt. Ich sitze also in einem Zug und fahre. Wo fahre ich noch mal hin? Ich schaue auf mein Ticket. Seoul! Der einzige Zug der um die Zeit von Busan fuhr.

Ich wollte schon immer mal nach Seoul. Also wieso soll ich nicht von nun an dort Leben und mein neues Leben dort starten?

 

Das Geld was mir meine Schwester gegeben hat, hat für Ticket gereicht. Ich kann mir noch was davon zu essen kaufen, aber mit der Unterkunft wird es sehr eng. Ich beschließe mir erst dort Sorgen zu machen. Jetzt will ich einfach nur den Kopf frei kriegen.

Nach etwa zwei ein halb Stunden komme ich in Seoul an. Ich lege meine Hände um meine Arme und versuche die Kälte zu ignorieren.

Ich hab nur ein rosa dünnen Pullover und eine dunkle Jeans an. Ansonsten habe ich keine Kleidung mit. Meine Eltern haben mich in dem raus geworfen, was ich anhabe.

Ich kneif meine Augen vor Schmerzen zusammen. „Bleib stark Sora. Du hast dir versprochen, kalt wie Eis zu werden“, tadel ich mich selbst und gehe einfach. Ich gehe einfach, wohin mich meine Füße tragen.

 

Nach einer geraumen Zeit bleibe ich vor einem Hähnchen Restaurant stehen. Mein Magen fängt an zu knurren.

Ich hab Hunger. Ich schaue durch das große Fenster. Der Laden ist noch offen und kaum sind Menschen drin. Ich lecke mir über die Lippen. Ich will was essen. Ich muss was essen. Ich trage schließlich ein Baby in mir, denke ich mir und betrete den Laden. Ich bestelle mir etwas und setzte mich dann hin.

Nach einigen Minuten kriege ich mein Essen und ich greife danach zu. Ich verschlinge es regelrecht.

 

Auf einmal rollen Tränen über meine Wange entlang. Ein Hähnchen Stück gleitet aus meiner Hand und ich fange an zu schluchzen.

Ich muss an früher denken. Yisol und ich haben es früher sehr gerne zusammen gegessen, Wir haben uns was zu mir liefern lassen und uns Haufen weiße Dramen angeschaut und dabei Hähnchen gegessen.

 

Es wird nie wieder so wie früher sein. Meine einzige Freundin war nie eine Freundin für mich. Sie hatte mich all die Jahre ausgenutzt. Zu erfahren, dass sie nicht die einzige ist, die das mit mir gemacht hat, macht den Schmerz noch großer.

Auf einmal taucht Jimins lächeln vor meinen Augen auf und ich kann nicht mehr aufhören zu weinen. Die paar Gäste, die im Laden sind, starren mich verdutzt an.

 

Jimin hat mein Herz in Stücke gerissen. Ich hab ihm alles gegeben und er hatte nur mit mir gespielt. Seine Liebe zu mir war falsch und ich war drauf rein gefallen.

War ich wirklich so blind vor Liebe? Hab ich wirklich gedacht, dass mich so ein Typ wie Jimin lieben könnte? Ja, das habe ich gedacht und ich lag falsch.

„Ich hasse dich PARK JIMIN!“, schreie ich durch den Laden und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen.

 

Jemand setzt sich auf einmal neben mich hin und streicht über den Rücken entlang. „Nicht weinen mein Kind“, höre ich eine ältere Frauenstimme. Ich nähme meine Hände vom Gesicht und sehe eine alte Frau an, die liebevoll lächelt.

„Was ist passiert mit dir mein Kind?“, möchte sie wissen und streicht mir über die Haare entlang.

 

Ich beiße mir auf die Lippen und umarme sie einfach. Ich schluchze abermals auf.

„Es wird alles gut mein Kind“, sagt sie beruhigend. Ich mag ihre Stimme. Sie klingt so freundlich und harmonisch. Ich schaue sie an. Sie lächelt immer noch. Ihr Lächeln strahlt Liebe aus. Ich glaube, ich kann der alten Dame vertrauen. Mein Herz und mein Verstand stimmten mir zu.

„Meine Eltern haben mich aus dem Haus raus geworfen. Meine Freundin ist nicht meine Freundin. Ein Jungen den ich liebe, hatte nur mit mir gespielt und nun kriege ich ein Baby von ihm“, fange ich an zu erzählen.

 

Sie hört mir aufmerksam zu und streicht mir dabei beruhigend über den Arm entlang. „Von wo kommst du mein Kind?“, möchte sie wissen. „Busan“, schnief ich. „So einen weiten Weg hast du auf dich genommen. Weißt du wo du Leben kannst?“, hackt sie nach. Ich schüttle mit dem Kopf. „Und was ist mit Geld?“. Ich strecke ihr die paar Scheine, die ich noch habe hin. Sie schaut meine Hand und dann mich an. „Du armes Ding“, sagt sie und nimmt mich in dem Arm. „Wenn du mir versprichst, mir im Laden zu helfen, dann kannst du bei mir Leben. Ich wohne alleine über den Laden und Hilfe kann ich sehr gut gebrauchen“, erklärt sie mir.

Ich schaue die alte Frau an. Sie lächelt. „Wirst du hier bleiben und mir versprechen, zu helfen?“

 

Ich beiße mit auf die Lippen. Ich beschließe ihr zu zustimmen. Ich hab entweder die Wahl auf der Straße zu Leben oder hier bei der Frau. Die Frau ist mir lieber als die dunkle gefährliche Straße.

„Okay“, gebe ich nach und sie nimmt mich abermals in den Arm. „Gute Entscheidung mein Kind. Bleib solange wie du willst.“

 

Ein paar Monate vergehen. Ich lebe bei der alten Dame, die ich liebevoll Halmeoni (Großmutter) nenne.

Sie behandelt mich wie ihr eigenes Enkelkind. Ich hab sogar ihren Namen angenommen. Ich heiße nicht mehr Song Sora, sondern Yoon Sora.

„Sora kannst du die Kunden bedienen, die gerade rein gekommen sind?“, ruft mich Halmeoni. „Ne“, rufe ich zurück und eile an einen Tisch.

Die beiden Mädchen am Tisch starren zuerst mein Bauch und dann mich an. Ich kann deren Missbilligen Blick deutlich erkennen.

 

Sie sind nicht die ersten die mich so ansehen. Ja ich bin Schwanger und ja, ich weiß, dass ich noch jung bin für ein Kind. „Habt ihr genug gestarrt?“, frage ich die beiden Mädchen. Sie schauen sofort auf ihre Karten und sagen was sie haben wollen. Ich gehe in die Küche und sage Großmutter die Bestellung auf.

 

„Omo. Hast du schon was von der Band BTS gehört?“, höre ich die Weiber sogar bis hier hin.

„Ja. Die sieben Jungs sind ja so Mega Scharf“, sagt das andere Mädchen und dann schreien sie auf einmal auf. Ich renne sofort nach vorne. „Was ist los?“, möchte ich wissen. Die beiden Mädchen starren den kleinen Bildschirm an, der an einer Ecke einer Wand hängt. Ich folge deren Blick und als ich dort jemanden erkenne, lasse ich ein Teller fallen und ein lautes scheppern ist durch den Laden zu hören. Halmeoni kommt aus der Küche geflitzt. Sie schaut mich an. „Was ist passiert Sora?“, fragt sie mich.

 

Mir schießen Tränen in die Augen und all die Erinnerungen an ihm. Alles was er mir angetan hat. Er ist ein Star geworden, während ich hier bin und nicht mal einen Schulabschluss habe.

 

 

*Flashback*

 

Ich sitze im Büro des Direktors. Er schaut mich und dann meinen bereits sichtbaren Bauch an. „Es tut uns leid Sora, aber wir können sie nicht mehr hier Unterrichten. Die Eltern der anderen Mitschüler haben sich beschwert“, sagt mir der Direktor gerade heraus.

„Was ist bitte daran so schwierig? Ich bin Schwanger und hab keine Ansteckende Krankheit. Ich gehöre immer zu den besten in dieser Schule“, frage ich ihn.

„Das ist richtig, aber der Ruf dieser Schule wird durch sie verschlechtert. Die Eltern der anderen Schüler haben mich drum geben sie raus zu werfen, oder sie schicken ihre Kinder auf eine andere Schule“, erklärt er mir.

 

Ich hole tief Luft. Wieso werde ich von allen wie Dreck behandelt? Ich dachte, dass in einem anderen Ort, wo mich niemand kennt, es mir besser gehen wird. Doch das ist nicht der Fall. Schwanger in meinem Alter zu sein, werden Mädchen wie ich von allen wie eine Krankheit behandelt. Korea muss sich endlich ändern, denke ich mir.

„Die Eltern der Schüler haben Angst, dass sie ihre Kinder dazu veranlassen Dinge zu tun, die sie nicht dürfen“, fährt er fort.

„Sie meinen Sex haben und Schwanger zu werden oder was?“, will ich wissen und stehe auf. „Ich versteh schon. Dann machen sie gut“, meine ich nur noch und verschwinde aus dieser Schule.

 

*Flashback Ende*

 

 

Halmeoni folgt meinen Blick und sieht mich an. „Geh nach oben und ruh dich für eine Weile aus Sora“, sagt sie mir und schiebt mich Richtung Treppe.

Ich gehe nach oben und verkrieche mich in meinem Zimmer. Ich setzte mich auf den Boden. Ziehe meine Beine an mich und vergrabe mein Gesicht in meinem Schoss.

Tränen rollen über meine Wange entlang. Ihm ging es die ganze Zeit gut. Er ist ein Star geworden und du musst so Leben, denke ich mir abermals. Dieser verdammte PARK JIMIN!

Kapitel 14 – Ich hasse DICH!

 

 

 

Das Jahr 2017

 

Fünf Jahre später.

„Ne Halmeoni (Großmutter). Ich gehe gleich die Sachen kaufen. Ich bin gerade auf den Weg in den Kindergarten um Sarang ab zu holen“, sage ich und lege dann auf.

Ich betrete das Grundstück vom Kindergarten und sehe schon wie mein Sonnenschein mit anderen Kindern spielt. Als sie mich entdeckt, springt sie auf und rennt auf mich zu.

Ich gehe in die Hocke und breite meine Arme aus. Sie schlingt ihre kleinen Hände um mich und drückt sich ganz fest an mich.

 

„Ich hab dich vermisst meine kleine Sonne“, rau ich ihr zu. Sie schaut mich mit ihren großen und wunderschönen dunkelbraunen Augen an. „Mama, die anderen Kinder haben mir gesagt, dass ich lüge, dass mein Papa nicht im Himmel bei den Engel ist“, erzählt sie mir und zeigt mit dem Finger auf eine kleine Gruppe von Mädchen und Jungen die mit einander spielen.

 

Ich lächele sie an und gebe ihr einen Kuss auf die Stirn. „Dein Papa ist wirklich bei den Engeln im Himmel und passt auf uns auf“, lüge ich, denn sie kennt nicht die Wahrheit und sie soll niemals wissen, dass ihr Vater ein großes Arschloch ist, der mir das Herz vor einigen Jahren gebrochen hat, denke ich mir.

Sarang lächelt auf und zeigt den Kindern, die sie gehärgert haben, die Zunge als sie zu uns rüber schauen und nimmt meine Hand dann.

Ich verabschiede mich nun bei den Kindergärtnerinnen und wir beide machen uns auf den Weg zum nächsten Supermarkt.

„Sarang sei vorsichtig“, tadel ich meine Tochter, die mit dem Ball auf den Bürgersteig spielt, während wir gehen.

 

Auf einmal rollt der Ball auf die Straße. Sarang läuft dem Ball hinterher. Ich springe sofort hinter meiner Tochter her und werfe mich schützend über sie.

Ich höre, wie die Bremsen eines Autos quietschen. Die Autotür wird zugeschlagen. „Sind sie Lebensmüde?“, schreit mich jemand an. Ich richte mich auf und sehe einen etwas älteren Herren an. „Und Sie? Warum rasen sie hier so?“, keif ich zurück.

Sarang klammert ihre kleinen Hände an meine und versteckt sich hinter meine Beine.

„Pass besser auf deine kleine Schwester auf, ansonsten kriegst du jede Menge Ärger mit euren Eltern.“

 

Sarang tritt hervor. „Das ist meine Mama Ajusshi“, sagt sie und versteckt sich wieder hinter mich. Der Mann schaut zwischen uns hin und her. Ich weiß was er denkt. So denken alle, sobald sie erfahren, dass sie meine Tochter ist.

Ich hab die Nase voll und ziehe einfach Sarang von der Straße weg. „Das nächste Mal rufe ich die Polizei“, brumme ich noch hinter mich her und lasse Mann verdattert auf der Stelle stehen.

Sarang dreht ihren Kopf zur Seite und zeigt dem Mann frech die Zunge.

 

Nach einigen Sekunden steigt der Mann in den Van wieder ein.

„Was ist passiert Hyung?“, fragt ihn eine raue starke Stimme. Der Mann dreht sich auf dem Sitz um. „Ein Kind sprang auf die Straße und die junge Mutter beschwerte sich, dass ich besser aufpassen soll“, erzählt er den Jungs, die im schwarzen und verdunkelten Scheiben im vom Van sitzen.

Er dreht sich dann wieder um und startet den Motor um weiter zu fahren. „Wenn sie nicht besser auf ihr Kind aufpassen kann, sollte sie es damals abtreiben lassen“, murmelt er vor sich hin.

 

Ich gehe an dem schwarzen Van mit den verdunkelten Scheiben vorbei, der noch auf dem ein und selben Platz steht, obwohl der Motor heult.

Nichts ahnend, das dort eine Person sitzt, der mein ganzes Leben verändert hatte. Und nichts wissend, dass wir uns schon in Kürze wiedersehen werden.

 

Sarang und ich haben Eingekauft und nun gehen wir endlich nach Hause.

Vor einem Plakat bleibt sie auf einmal stehen. Ich schaue zurück. „Komm schon Sarang. Halmeoni wartet auf uns“, rufe ich ihr zu. „Mama ich will dahin“, berichtet sie mir und zeigt dem Finger drauf.

Ich gehe zu ihr rüber und als ich das Plakat erblicke, den ich sehr gut vorher übersehen habe, verspüre ich den tiefen Scherz und mir wird ganz schlecht.

Ich hab in all den fünf Jahren versucht alles was mit ihm zu tun hat, zu um gehen und zum Teufel war es verdammt schwer. Das kann mir keiner glauben.

Warum ausgerechnet muss meine Tochter ihn und die anderen aus der Gruppe mögen?

Warum macht mir meine Tochter es alles nur so schwer? Wieso ist sie so vernarrt in diese Band?

 

Ich nähme die Hand von ihr und ziehe. „Komm Srang“, sage ich, doch sie bewegt sich kein bisschen. „Sarang. Halmeoni wartet auf uns“, tadle ich sie.

„Mama“, ruft sie und zieht einen Schmollmund. „Sarang“, rufe ich abermals und ziehe sie noch mal. Sie lässt meine Hand los und fängt an zu weinen. Sie weiß, wie ich es hasse, sie weinen zu sehen. Das zerbricht mir immer das Herz.

Alle auf der Straße blicken uns an und tuscheln.

Ich hole tief Luft und gebe letztendlich nach, was ich immer mache. Sie kriegt immer ihren Willen. „Na gut.“

 

Sarang fängt an sich zu freuen und wir gehen zu dieser dämlichen Autogrammstunde zu der sie unbedingt gehen möchte.

Wir stellen uns hinter all den schreienden jungen Mädchen an, so wie ich es gerade festgestellt habe. Es gibt nur ein paar Jungs und die benähmen sich auch nicht besser, wie die Girls hier.

 

Ich kann ihn von hier aus schon sehen. Er hat seine Haare PINK gefärbt. Ich sehe wie er all den weiblichen Fans angrinst und am liebsten würde ich sein dämliches grinsen in den Arsch stecken und ihn in den Mars befördern, damit ich ihn nie wieder sehen muss, denke ich mir.

Nach fast einer Stunde, wo ich das Gefühl habe, mich jeden Moment zu übergeben, ist Sarang dran.

Sie hüpft auf das Podest und wird freundlich von den ältesten von ihnen empfangen. Zumindest scheint es mir so, weil er älter und Erwachsen wirkt, als all die anderen jungen Männern neben ihm.

 

Er spricht mit ihr. Sie lacht und geht weiter zu dem nächsten. Sie alle Strubeln ihr durch das Haar und lächeln bei ihrer zuckersüßen Stimme.

Sie redet mit einem, der wohl der jüngste von ihnen zu sein scheint. So wie ich es nach dem Aussehen beurteilen kann. Ich kann mir schon denken über was sie mit ihm redet. Als er eine Action Figur in die Hand nimmt, weiß ich, dass ich richtig lag. Sie reden über ihre Lieblingssuperhelden.

Einer von ihnen mischt sich damit ein. Er erinnert mich komisch weiße irgendwie an ein Alien.

 

Dann zum Schluss ist sie bei ihm angekommen. Er lächelt sie an und streicht ihr über das Haar entlang. Sie lächelt goldig auf.

Ich trete näher um besser hören zu könne, über was sie sich unterhalten.

Er reicht ihr seine Autogrammkarte. „Du bist ein süßes Mädchen. Wie alt bist du?“, fragt er sie. „Vier!“, antwortet sie ihm und hält vier Finger hoch. „Das ist ein sehr schönes Alter“, fährt er fort und schaut zu mir rüber. Er lächelt.

Am liebsten würde ich auf ihn zu stürmen und ihm sein dämliches Lächeln ausprügeln, denke ich mir.

 

Er streicht ihr noch mal durch das Haar. „Und nun geh zu deiner Unnie wieder, die auf dich wartet“, sagt er ihr.

Sarang schüttelt den Kopf. „Das ist meine Mama. Ist sie nicht hübsch?“, erzählt sie munter drauf los. Er sieht mich wieder an und lächelt.

Ich bleibe aber kalt und ignoriere ihn einfach, obwohl alles in mir Kocht. Ich muss mich zusammen reißen um nicht über seinen Hals her zu fallen und zu erwürgen.

„Möchtest du mein Papa sein?“, fragt sie ihn und reise bei ihren Worten die Augen weit auf. Das hat sie ihn doch nicht wirklich gefragt?

Jimin lächelt abermals. „Dann wird aber dein Papa ganz bestimmt traurig sein.“

Sarang schüttelt mit dem Kopf und hält ihren Zeigefinger in die Luft. „Mein Papa ist bei den Engeln im Himmel und passt auf Mama und mich auf“, dabei schaut sie zur Decke nach oben.

 

Er findet es süß und fährt ihr wieder durch das Haar. In mir steigt nur noch mehr Wut auf. Er soll gefälligst seine dreckigen Finger bei sich behalten und meine unschuldige Sarang in Ruhe lassen, denke ich mir. Ich kralle meine Hände fester um die Tüte und gehe auf das Podest hoch.

 

Ich greife nach der Hand meiner Tochter und ziehe sie von hier weg.

Ich spüre die Blicke der Jungs auf mir. Sie können denken was sie wollen. Ich kann es nicht mehr ertrage ihn in meiner Nähe zu haben.

Seime Stimme zu hören und sein Gesicht zu sehen, bringen nur all die Wunden wieder zurück, die ich so gut wie es geht verdrängt habe.

Ich habe ganze fünf Jahre gebraucht um ihn zu vergessen und habe alles Mögliche gemacht um mich nie wieder an ihn zu erinnern oder ihn irgendwo zu sehen.

Es war schwer und dann muss ausgerechnet mich meine Tochter dazu bringen, ihn wieder zu sehen. Warum? Ich kann es nicht verstehen!

Kapitel 15 – Weil du mein Leben zerstört hast

„Sora kannst du bitte etwas ausliefern“, ruft mir Halmeoni aus der Küche zu. „Ne“, antworte ich und stelle ein Teller mit heißen Hähnchen auf den Tisch die ein paar ältere Herren bestellt haben. „Danke Sora“, bedankt sie einer von ihnen. „Aber immer wieder doch Herr Cho.“ Er ist unser Stammgast im Restaurant. Er und die anderen beiden Männer an diesem Tisch.

„Was macht Sarang überhaupt? Wir haben den kleinen Wirbelwind noch nicht gesehen“, stellt Herr Cho fest.

„Sie spielt bei einer Freundin“, antworte ich ihm. „Ach so“, sagt dieser nun und greift nach dem Hähnchen.

 

Ich lächele und gehe nach hinten. Ich nähme eine Tasche die auf dem Tresen steht in die Arme. „Wo soll es hin Halmeoni?“, frage ich Großmutter. Sie wischt sich die Hände an ihrer Schürze ab und reicht mir ein Zettel. „Das muss dort hin und bitte beeile dich mein Kind. Du musst danach noch was ausliefern“, erklärt sie mir. Ich nicke und verlasse den Laden.

Vor dem Laden steht ein weißer Roller. Ich stelle die Tasche hinten ab und setzte mich drauf. Nach dem ich mir den Helm über den Kopf gezogen habe, fahre ich los.

Ich bringe eine Bestellung einer Familie. Sie haben zwei Töchter und irgendwie erinnern mich die beiden jungen Mädchen am meine große Schwester und mich. Wir haben uns damals auch sehr gut verstanden.

 

Ich setzte mich auf meinen Roller wieder und schließe die Augen. Ich Atme tief durch. Das war alles früher. Du hast keine Eltern und keine Schwester mehr. Es gibt nur noch Halmeoni, Sarang und mich. Die sind deine Familie, rede ich auf mich ein und fahre los.

„Halmeoni ich bin wieder da“, brülle ich durch den Laden und gehe nach hinten. Ich stelle die Tasche ab und schon reicht mir Großmutter einen weiteren Zettel hin. „Pack die Sachen, die auf dem Tresen stehen ein und bring es bitte an diese Adresse“, berichtet sie mir. Ich nicke und nähme die mehreren Schalen die mit Hähnchen und verschiedenen Saucen gefüllt in die Hände und stecke sie in die Tasche rein. „Ich bin dann mal weg“, rufe ich und gehe nach vorne. Ich höre wie die Glocke an der Tür klingelt. Ich begrüße den Gast mit einer Verbeugung und öffne meine Augen.

 

Ich sehe in ein grinsendes Gesicht. „Oppa“, murmel ich und er lacht auf. „Ich liebe es so von dir so begrüßt zu werden“, sagt er zu mir. Ich schüttle mit dem Kopf. „Halmeoni Woojin ist da“, schrei ich durch den Laden. Sofort kommt die alte Dame aus der Küche gestürmt und drückt Woojin ganz fest an sich. Es sieht witzig aus, wie Großmutter den großen schlanken Jungen an sich drückt, der mehr als zwei Köpfe über sie ragt und somit die etwas füllige alte Dame klein aussehen lässt.

 

 

„Halmeoni du erdrückst mich“, beschwert er sich. „Ich war doch vor drei Tagen erst hier gewesen“, fährt er fort.

Sie löst sich von ihm und schlägt ihm auf den Hintern. „Du frecher Jungen“, schimpft sie und ich muss lachen, als ich die beiden beobachte.

„Und du meinst, das reicht aus, um mir dein hübsches Gesicht zu zeigen?“, tadelt sie ihn und kneift ihm in die Wange.

„Halmeoni. Das ist peinliche. Alle starren uns schon an“, beschwert er sich und wird ganz rot im Gesicht. Als er mich ansieht, muss ich nur noch mehr lachen. „Sogar deine liebe Sora lacht mich aus“, fährt er fort.

Sie lässt endlich seine Wangen los. „Sollen doch alle schauen und außerdem wissen alle sowieso das du mein Enkelsohn bist“, meint sie und all die Gäste im kleinen Hähnchen Restaurant nicken zustimmend zu.

 

Halmeoni schaut mich an. „Willst du immer noch hier rum stehen? Fahr die Bestellung aus“, wendet sie sich an mich. Ich beiße auf die Unterlippe. „Ne Halmeoni“, und will durch die Tür, doch Woojin stellt sich vor mich hin. „Soll ich dich hinbringen?“, fragt er mich. Ich schüttele mit dem Kopf. „Nein, es geht schon. Verbringt ein wenig Zeit mit Halmeoni“, sage ich und schiebe ihn zur Seite. „Bis dann“, rufe ich und verlasse nun den Laden. Ich stelle die Tasche auf den Roller und steige ein. Sobald ich den Helm aufgesetzt habe, fahre ich los.

Nach etwa zwanzig Minuten erreichte mein Ziel. Ich ziehe mein Helm aus und steige vom Roller ab.

 

Mein Blick gleitet zum schicken Hochhaus das über mir ragt. Ich muss schlucken. Wer hier wohnt, hat garantiert viel Geld, denke ich mir und nähme die Tasche in meine Hand. Ich gehe auf das Gebäude zu. Warum ist mir dieses Hochhaus nicht vorher aufgefallen?

Ich lasse mein Blick über die gegen schweifen und weiß auch nun warum. Diese gegen protzt nur so vor Geld. Wer hier wohnt badet nur damit. All die Villen und Hochhäuser hier stinken nahezu davon. Ich hatte vorher nie einen Kunden gehabt, der sich aus einem kleinen Hähnchen Restaurant was bestellt.

 

 

Ich hole tief Luft und betrete das Hochhaus. Ich denke nur: Augen zu und durch!

Es sieht nicht nur von außen teuer aus. NEIN. Es sieht auch ihnen teuer aus, stelle fest, als ich im Gebäude drin bin. Ich hole den Zettel aus meiner Hosentasche. Streiche es etwas glatt, da sich das Papier in meiner Hosentasche sich zerknüllt hatte. Ich schaue auf den Zettel. Die Wohnung befindet sich im letzten Stock. Ich schaue zum Fahrstuhl und schlucke schwer.

Ich suche nach einem Schild das mir verrät, wo es zu den Treppen geht. Nach einigen Sekunden finde ich es und gehe auf eine Tür zu. Ich öffne sie und gehe die Treppen hoch.

Ich bin froh dass ich Fit genug bin um nicht so schnell aus der Puste zu kommen.

Wenn ich daran denke, wie ich vor fünf Jahren ausgesehen hätte, wäre ich schon in der zweiten Etage kaputt.

 

Ich habe mich verändert. Ich bin nicht mehr das fette reiche Mädchen von vor fünf Jahren und ich trage auch keine Brille mehr. Meine Zöpfe habe ich aufgegeben und trage meine Haare entweder ganz offen oder zu einem Zopf.

Nach der Geburt von Sarang habe ich angefangen zu Trainieren und bin schlang wie eh und je.

 

 

Nach knapp zehn Minuten erreiche ich die Etage und stelle fest dass es ein Penthaus ist.

Die Person die da drin wohnt, trieft nur so vor Geld, denke ich mir und klingel an der Tür.

Die Sprechanlage geht an und fragt mich, wer ich bin. Ich sag ihm, dass ich vom Hähnchen Restaurant bin und die Bestellung liefere. „Einen Moment bitte“, ruft dieser und hält noch den Knopf fest. „Jungs es gibt fressen“, höre ich noch. „Hyung nimm dein Griff vom Knopf“, schreit einer ihn an.

 

Ich muss ein Lachen verkneifen und warte einfach bis die Tür aufgeht.

Nach einigen Sekunden geht diese auf und ohne mich an zu sehen, bittet die Person mich rein. Ich bedanke mich und gehe mit der Tasche rein.

„Stell es einfach auf den Tisch im Wohnzimmer ab“, ruft nur dieser mir zu. Ich nicke und gehe einfach durch den langen Flur entlang bis ich das Wohnzimmer erreiche.

Ich stelle die Tasche auf den Boden ab und hole das Essen heraus, was ich auf den Tisch abstelle. Dann greife ich nach der Tasche und lasse mein Blick über den großen Flur schweifen.

Das Wohnzimmer ist in Weiß, schwarz und grau Tönen gehalten. Sehr schick, muss ich zugeben

Es hat etwas an sich hat, was mir gefällt und die offene Küche ist auch hell gehalten, bis auf die schwarzen Stühle.

 

 

Ich schaue weiter und mein Blick bleibt an dem großen Fenster hängen. Ich gehe näher dran.

Omo. Ein Pool auf dem Dach, denke ich mir und muss an mein früheres Elternhaus denken. Das Haus war eine Villa, aber im Vergleich zu diesem hier, ist es hier noch protziger denke ich mir und versuche alles sofort zu vergessen. Ich klopfe mir auf die Wangen. Vergiss es Sora. Du musst dein früheres Leben vergessen. Du bist nicht mehr Song Sora, sondern Yoon Sora, tadel ich mich selbst und schaue weiter aus dem großen Fenster. Wenn ich näher zum Pool gehen würde, könnte ich von dort aus die Stadt sehen, stelle ich fest.

 

 

„Schön nicht wahr?“, fragt mich eine Männliche Stimme hinter mir. Ich nicke. „Ja sehr schön“, stimme ich zu und ich hab das Gefühl, das ich die Stimme von irgendwo her kenne und als ich mich zu der Person umdrehe, blicke ich in SEINE Augen.

Die Augen die ich vergessen habe. Er lächelt mich an, als sich unsere Blicke treffen.

Lächel nicht so, denke ich mir. Dieses Lächeln habe ich versucht zu vergessen.

Er lächelt immer noch so wie früher. Nur sieht er etwas älter aus und seine Wangen sind schmaler geworden.

Die Wangen, die ich immer geliebt hatte. Die Wangen, die ihn niedlich machten und die ich so gerne rein kneifen wollte.

 

Seine Augen werden auf einmal größer und deutet mit einem Finger auf mich. „Wir kennen uns doch von irgendwo her?“, stellt er fest.

Ich beiße mir auf die Unterlippe. Hat er mich erkannt? Weiß er dass ich Sora bin? Dass er mich damals verarscht und mit mir gespielt hatte?

Ich schlucke heftig den Klos hinunter und mein Hirn schreit mich an, das ich verschwinden soll.

 

Ich habe das Gefühl, das mein Herz gerade wieder in tausende von Scherben zerbricht und die alte Wunde reißt wieder auf.

Ich kämpfe gegen meine Tränen an. Nicht weinen Sora. Du hast kein Grund mehr zu weinen. Wenn er dich erkannt hat, dann schlag ihn. Schlag ihn grün und blau, sagt nun mein Hirn, als es aufgegeben hat, mir zu sagen, dass ich verschwinden soll.

„Du bist doch…du bist doch die Eomma von dem süßen Mädchen“, sagt nun Jimin und ich Atme erleichtert auf. Er hat mich nicht erkannt.

 

Auf einmal wird der Schmerz noch größer. Er hat mich vergessen. Er hat vergessen, was er mir damals angetan hat und führt so ein Luxus Leben.

Nun steigt Wut in mir auf. Dieser Arsch hat mein Leben zerstört. Er hat mir alles genommen und nun führt er ein besseres Leben als ich!

Das ist unfair. Dieser Bastard verdient es nicht und dann sagt mein Herz mir: Er hat niemals das Recht auf deine Tochter. Auf eure Tochter. Schweig und spiele einfach mit.

„Ja das bin ich“, sage ich kalt und strecke meine Hand aus. Er sieht mich fragend an. „Das Geld für die Bestellung“, und nenne ihm den Preis.

„Hyung du bist dran mit Zahlen“, ruft er einem Typen zu, der gerade die Treppe runter geht. Ich drehe mich um und erkenne diesen jungen Mann wieder. Er gehört auch zu der Band in dem JIMIN ist.

 

Allein das ich seinen Namen in meinen Gedanken ausspreche, führt dazu, das mir übel wird. Reiß dich zusammen Sora, tadel ich mir und gehe zu dem Typen der nun im Wohnzimmer steht. Ich strecke meine Hand aus und nenne ihm die Summe die sie mir Schulden.

Er holt aus seiner Hosentasche seine Brieftasche heraus und reicht mir das Geld. „Den Rest kannst du gerne behalten“, sagt er mir und zwinkert mir zu.

„Kamashamnida“, bedanke ich mich und bin dabei zu gehen, als sich Jimin wieder räuspert. „Deine Tochter ist echt süß. Sie sieht ganz und gar nicht nach dir aus. Muss wohl nach ihrem Vater kommen“, äußert er sich.

 

Ich balle meine Hände zu Fäusten und drehe mich reflexartig zu ihm um. „Sie sieht wie ich aus. Sie ist mein Ebenbild, verstanden“, schnauz ich ihn an. Ich will nicht die Leute sagen, dass sie ihrem Vater ähnlich sieht, obwohl sie nicht mal wissen, wer der Leibliche Vater meines Kindes ist.

 

„Sie ist meine Tochter und du hast kein Recht irgendetwas dazu zu sagen“, fahre ich ihn an. Jimin hebt die Hände hoch. „Immer mit der Ruhe.“

„Was ist hier los? Macht Jimin schon wieder jemanden an?“, fragt eine andere Stimme. Ich ignoriere die Person. „Ich warne dich Junge. Sag niemals was oder ich mache dich kalt“, drohe ich ihm und tippe stark mit dem Finger auf seine Brust. Ich hab das Gefühl, das mein Finger verbrennt, doch ich versuche das Feuer zu verdrängen.

Ein anderer kommt dazwischen. „Wow. Immer mit der Ruhe junge Dame“, sagt er mir. Ich kneife die Augen zusammen und sehe den Typen an. Er lächelt leicht. „Was hat Jimin wieder angestellt?“, will er wissen.

 

„Hyung Jin, ich hab nichts getan“, verteidigt sich Jimin. Der andere, der mit das Geld gegeben hat, schlägt Jimin auf den Hinterkopf. „Du bist zu nahe getreten, vielleicht redet sie nicht gerne über den Vater des Mädchens“, sagt er und lächelt mich breit an, so dass seine Grübchen heraustreten. „Entschuldige dich bei ihr sofort“, fährt er fort.

„Hyung“, brummt Jimin. „Hör auf Namjoon“, ruft einer von hinten und wirft sich auf das Sofa.

Jimin sieht mich an und verbeugt sich bei mir, nachdem er nachgegeben hat. „Choesonghamnida“, entschuldigt er sich bei mir.

Ich sehe ihn wütend an und beschließe einfach zu gehen ohne seine Entschuldigung an zu nähmen.

Er hat es nicht verdient, dass ich es annähme, schließlich hat er alles zerstört, was damals mir gehörte.

 

Auch wenn ich Sarang über alles liebe, hat er dennoch mein Leben kaputt gemacht. Mit meinen Gefühlen damals gespielt, obwohl er wusste, dass ich ihn über alles geliebt habe.

Ich drehe mich einfach Eiskalt um und gehe in den Flur.

„Willst du es nicht annähmen?“, höre ich eine andere Stimmer. Ich zeige nur meinen Mittelfinger und knalle die Tür hinter mir zu.

Mir ist es egal, wenn sie nie wieder bei Hähnchen Restaurant bestellen. Dieses dreckige Geld kann er behalten.

 

Es ist mir lieber so, dann muss ich ihn wenigstens nicht noch einmal sehen und kann mein Leben weiter Leben.

Ich gehe die Treppen runter. Auf einmal packt mich jemand am Arm. Ich drehe mich um und blicke wieder in diese verdammten Augen!

„Wieso bist du so unfreundlich zu mir? Habe ich dir was getan?“, will er wissen.

Ja hast du. Du hast mich verarscht. Auf mein Herz herumtreten und mein Leben in ein einziges Scherbenhaufen verwandel, schreie ich in meinen Gedanken.

Ich schlage seinen Arm von mir weg. „Fas mich nie wieder an“, brülle ich ihn an. Er packt mich nun an den Schultern. „Wieso bist du so zu mir?“, bohrt er wieder nach.

Ich koche vor Wut. „Weil du ein Arschloch bist“, keif ich an. „Wenn du es genau wissen willst.“

 

Er zieht die Augenbrauen hoch. „Du kennst mich nicht mal und sagst sowas zu mir?“, will er wissen.

Ich schiebe ihn von mir weg. Ich kenne dich, du verdammter Wixxer, schreie ich in Gedanken und drehe mich wieder um. Doch er hindert mich dabei.

„Lass mich durch oder ich schreie“, drohe ich ihm. Er zuckt mit der Schulter. „Mach doch. Es wird dich keiner hören können. Die Wände sind dick gebaut“, meint er zu mir, klopft leicht mit der Hand auf die weiße Wand neben ihm und schaut mich an. „Jetzt sag mir einfach was ich dir angetan habe?“, fährt er fort.

 

Ich kneife die Augen zusammen. „Na gut. Wenn es dich glücklich macht“, gebe ich nach und balle meine Hände abermals zu Fäusten. „Weil du mein Leben zerstört hast“, schreie ich und stoße ihn nun zur Seite. Ich renne die Treppen runter so schnell ich kann und lasse ihn fragend im Treppenflur stehen.

Nach einigen Minuten erreiche ich meinen Roller. Ich werfe die Tasche drauf, setzte mein Helm auf und drücke auf Gas.

Als ich den Wind im Gesicht spüre, kann ich nicht mehr meine Tränen aufhalten und sie fließen über meine Wange entlang.

Kapitel 16 – Abserviert

Jimin POV

 

Ich bin wie versteinert. Ich weiß gerade nicht was hier passiert ist und dann schießen mir ihre Worte durch den Kopf: Weil du mein Leben zerstört hast.

Warum habe ich ihr Leben zerstört? Ich kenne sie doch nicht mal. Haben wir uns etwa schon irgendwo mal gesehen und ich kann mich nicht mehr an sie erinnern?

Aber bei so einer Schönheit würde ich mir doch sofort einfallen!

Ich kratze mich am Hinterkopf und schau auf das Geld, was auf den Boden liegt. Ist ihre Wut auf mich so groß, das sie darauf verzichtet? Wird sie da nicht von ihrem Chef Ärger bekommen?

 

Ich hocke mich hin und sammle das Geld ein. Nach dem ich es eingesammelt habe, stelle ich fest, das Hyung mit lauter kleinen Scheinen bezahlt hat. Warum um Gottes willen trägt er so viel Kleingeld bei sich?

Ich zucke mit der Schulter und gehe in die Wohnung. „Wo warst du Jimin?“, will Tae von mir wissen.

 

Ich gehe zu Hyung rüber und drücke ihm das Geld in die Hand. „Was soll das?“, will Namjoon Hyung wissen. „Dein Geld. Sie hat es mir ins Gesicht geschleudert“, antworte ich ihm und werfe mich auf das große Sofa.

Die Jungs schauen mich fragend an. „Was?“, brumme ich.

„Warum hasst dich das Mädchen?“, fragt Jungkook gerade heraus. Ich zucke mit der Schulter. „Ich weiß es doch selbst nicht.“

 

Namjoon reibt sich am Nacken. „Kennt ihr euch vielleicht?“, möchte er wissen. Ich zucke abermals mit der Schulter. „Nein. Nicht das ich wüsste.“ „Hyung vielleicht kannst du dich nicht dran erinnern und sie schon?“, sagt Taehyung. Ich fahre mir durch das Haar. „Nein, das kann nicht sein. Bei ihrem hübschen Aussehen, würde ich mich sofort erinnern“, erkläre ich ihnen.

 

„Es gibt endlich ein Mädchen die Jimin einen Korb gegeben hat“, sagt Yoongi einfach mal so heraus und nimmt ein Stück Hähnchen in die Hand. Er beißt herzhaft hinein.

Ich schaue sofort Yoongi mit drohenden Augen an.

„Schade dass sie ihre kleine Tochter nicht mitgebracht hat. Sie ist voll süß. Ich hätte gerne mit ihr gespielt“, plappert Taehyung drauf los.

„Du bist doch verrückt Tae. Sie kann doch nicht ihr Kind bei ihrer Arbeit mitnähmen“, tadelt Jin ihn. Taehyung zieht einen Schmollmund. „Ich hätte es aber schön gefunden.“

„Ich hab das Gefühl das ich sie schon mal irgendwo gesehen habe?“, sagt Hobi und kratzt sich nachdenklich am Kinn.

 

Alle Blicke gleiten zu ihm. „Kennst du sie?“, will ich von ihm wissen. Hoseok schüttelt sofort mit dem Kopf. „Nein, aber ihr Kind. Irgendwie habe ich das Gefühl, das sie jemanden ähnlich sieht, den ich kenne, aber mir fällt es einfach nicht ein“, erzählt er.

Ich ziehe die Augenbrauen hoch. Der eine will mit der kleinen Tochter von der jungen Lieferanten spielen und der andere behauptet, sie sieht jemanden ähnlich, den er kennt.

 

Mir schießt etwas durch den Kopf und ich richte mich sofort auf. „Hyung!“, rufe ich und sehe Jin an. Er richtet seinen Blick auf mich. „Was ist Jimin?“

„Bei wem hast du das Essen bestellt?“, möchte ich von ihm wissen. Jin kratzt sich am Hinterkopf. „Ich hab es nicht bestellt, es war Namjoon“, antwortet er mir und schaut den anderen Braunhaarigen großen an.

Namjoon deutet mit einer Handbewegung Richtung Küche. „Da liegt ein Flyer auf dem Tisch.“

 

Ich stehe auf und gehe zur offenen Küche rüber. Ich schnappe mir den Flyer von den Tressen und halte diese nach oben. „Ist es das Hyung?“

Namjoon schaut zu mir rüber und Nickt. „Ja das ist es. Ich dachte, wir probieren mal bei jemand anderen das Essen aus. Immer ein und demselben Laden ist mir zu doof geworden“, sagt er und schnappt sich ein Stück Hähnchen. Er riecht einmal dran und beißt Herzhaft hinein. „Hm…sehr lecker“, sagt er schmatzend und beißt abermals hinein.

Ich schaue meine Freunde an, wie sie die ganze Hähnchen Schenkel verdrücken. Es sieht so aus, als hätten sie schon Tagen nichts mehr gegessen, was nicht stimmt. Vor zwei Stunden hatten sie ganze sechs große Pizzas verputzt.

Ich richte meinen Blick wieder auf den Flyer. Soll ich einfach mal dort anrufen und nach ihr Fragen?

 

Ich starre das Stück Papier in meiner Hand einige Minuten an und verschwinde damit in mein Zimmer.

Ich hau mich auf das Bett und hole mein Handy aus der Hosentasche. Ich wähle die Nummer, die auf dem Flyer steht.

 

Es dauert einige Sekunden bis jemand abhebt. Eine ältere Stimme begrüßt mich sehr freundlich und möchte wissen, was ich geliefert haben will.

„Annyeonghaseyo. Vor kurzem war eine junge Lieferanten bei mir gewesen und sie hat ihr Geld vergessen. Könnten sie mir bitte sagen, ob sie schon da ist?“, will ich wissen und höre wie die ältere Frau etwas murmelt, aber verstehe kein Wort.

„Warten sie einen Moment“, sagt sie an der anderen Leitung. Ich nicke mit dem Kopf, obwohl sie das nicht sehen kann.

Einige Sekunden vergehen.

„Annyeonghaseyo“, begrüßt mich eine andere Stimme. Es ist ihre Stimme. Ich erkenne es sofort.

 

„Annyong“, sage ich. „Du hast das Geld vergessen“, fahre ich fort.

Es ist ein Moment Still in der Leitung. „Ani“, meint sie zu mir.

„Doch hast du. Du hast es auf mich geschleudert im Treppenflur. Kriegst du kein Ärger von deinem Chef oder Chefin?“, hacke ich nach.

Wieder ist es still am Telefon. „Bist du noch da?“, hacke ich nach, doch keine Antwort kommt.

 

Ist sie immer noch sauer auf mich? Aber warum? Was habe ich ihr getan? Diese Fragen schießen mir schon die ganze Zeit durch den Kopf und ich will endlich die Antwort wissen.

„Dieses Geld kannst du dir in den Arsch schieben Arschloch“, mault sie mich auf einmal an.

Ich zucke bei ihren Worten zusammen. Hat sie mich gerade Arschloch genannt?

„Ich will mir nichts in den Arsch schieben. Mein Hintern ist eine Einbahnstraße“, sage ich ihr und muss mir ein grinsen verkneifen. Das war doch eine gute Antwort!

„Das ist mir scheiß egal du Penner. Ruft nie wieder hier an. Weder du, noch jemand von deinen Idioten von Bandkollegen. Wir werden euch nicht mehr beliefern. Dieses Essen ist mir für euch zu Schade drum“, brummt sie am Telefon.

 

Oh ha. Sie klingt immer noch so angepisst. Aber warum? „Kannst du mir sagen, warum du so unfreundlich zu mir bist? Was habe ich dir getan?“, will ich nun endlich wissen.

„Weil du ein Selbstverliebtes Arrogantes Arschloch bist. Wenn ich dich schon allein sehe, ist mir zum Kotzen zu Mute und deine Stimme ist ein grauen“, pampt sie mich an und legt auf.

Diese Worte sitzen. Ich kriege einfach kein Wort mehr raus.

 

Noch immer halte ich das Handy an meinem Ohr und es ist still.

Ich liege auf dem Bett und bearbeite ihre Worte. Es steht eindeutig fest, dass sie mich nicht mag und das kann und will ich nicht akzeptieren. Bis her habe ich noch nie einen Menschen getroffen, der mich hasst. Ich bin beliebt bei allen und nun habe eine Person getroffen, die eindeutig ein Hass auf mich hat obwohl wir uns nicht mal kennen.

Ich muss es ändern. Ich kann nicht damit Leben, das mich jemand so beleidigt und mich nicht ausstehen kann.

 

Ich springe vom Bett auf und gehe nach unten. Ich habe auf einmal Hunger bekommen und hoffe das mir die Jungs was übrig gelassen haben.

Ich gehe die Treppe runter und dann erstarre ich an der letzten Stufe.

Ich reibe mir die Augen. Hab ich es richtig gesehen? Ist es ein Traum? Ich kneife mir an die Wange. Nein, es tut weh, also kein Traum.

 

„Was soll das Jungs?“, frage ich die beiden jüngeren und sofort schießen ihre Köpfe in die Höhe. Als sie mich sehen, springt Jungkook vom Sofa weg. „Es ist nicht das, wonach es aussieht Hyung. Ich bin ausversehen auf Taeyhung Hyung gefallen“, versucht sich Jungkook da raus zu reden.

 

„Ja, du bist ausverstehen auf Taes Lippen gefallen! Das soll ich dir glauben?“

„Ja Jimin Hyung. Das kannst du mir glauben. Ich schwöre es. Ich hab mich am Tischbein gestoßen und viel direkt auf Taehyung Hyung drauf, dabei habe ich seine Lippen getroffen“, erzählt er mir.

Kapitel 17 – Warum ausgerechnet, ihr?

Sora POV

 

„Sora du solltest dich heute lieber ausruhen“, tadelt mich Halmeoni, doch ich schüttel mit dem Kopf. „Ani. Mir geht es gut. Keine Sorge Halmeoni“, versuche ich sie zu beruhigen und öffne den Regenschirm.

„Aber Sora du bist Krank und gehörst ins Bett. Außerdem regnet es in Strömen“, versucht sie mir die Lieferung aus zu reden. Ich schüttele mit dem Kopf. „Ich mache nur noch diese Lieferung und dann lege ich mich ins Bett. Versprochen“, erkläre ich ihr und lächel sie an.

Halmeoni holt tief Luft. „Okay. Aber du kommst sofort nach Hause und wenn du merkst, das dir schlecht wird, dann ruf Woojin an. Er wird dich abholen kommen.“

 

Ich nicke bei ihren Worten abermals mit dem Kopf und gehe dann los durch den Regen. Ich bin froh dass die Lieferung nur ein paar Blocks von hier entfernt ist.

Nach einiger Zeit erreiche ich das Gebäude. Ich gehe die Treppen hoch und klingel dann an einer Tür.

 

Es dauert eine Weile bis ein Mann nur in Boxershorts bekleidet die Tür öffnet. Ich schließe sofort die Augen und nenne ihm den Preis, das er mir für die Lieferung Schuldet. Er ruft dann etwas zu jemanden und dann höre ich eine Weibliche Stimme. Der Typ verschwindet. Ich kann es an seinen Schritten hören und öffne wieder meine Augen.

Ich nenne den Preis und strecke meine Hand aus. Nach wenigen Sekunden wird mir das Geld gereicht. Ich verbeuge mich und will gehen. „Sag mal. Du kommst mir voll bekannt vor“, sagt die Weibliche Stimme.

 

Ich drehe mich um und blicke in mir sehr bekanntes Gesicht. Yisol! Seit wann ist sie in Seoul? Kommt mir die Frage in den Kopf.

Ich versuche mein Gesicht in meiner Jacke zu verstecken. „Mianhae. Ich muss jetzt los“, und will verschwinden, als sie mich an der Hand packt. „Ich habe dich schon irgendwo mal gesehen“, stellt sie fest und versucht mir ins Gesicht zu sehen, doch ich weiche ihr ständig aus.

 

„Mianhae. Aber ich muss jetzt wirklich los“, und reiße ihr meine Hand aus dem Griff und renne los.

Ich habe nie damit gerechnet sie hier zu sehen und spüre wie die alte Wunde wieder aufgerissen wird.

Die Worte von damals kommen in mir hoch und ich hab das Gefühl das ich mich übergeben muss. Ich laufe also noch schneller. Reiße die Tür auf und renne auf einen Busch zu und dann übergebe ich mich.

 

Warum muss ich die Menschen treffen, die mein Leben zerstört haben? Ich will doch einfach ein ruhiges Leben führen. Warum tun die es mir an? Was habe ich ihnen getan, das sie so zu mir waren und nun wieder in meinen Leben auftauchen, wo ich endlich angefangen hatte, das alles zu vergessen?

 

Ich gehe einfach ohne Regenschirm weiter. Da ich eh schon nass bin bis auf die Knochen, ist es jetzt auch egal, denke ich mir und mache mich auf dem Heimweg.

Nach einigen Minuten wird mir ganz schwindlig und dann ist auf einmal alles schwarz und ich sacke zu Boden.

 

Ich öffne langsam meine Augen und muss mich erst an die Helligkeit gewöhnen. Nach dem es wieder geht, schaue ich nach rechts und stelle fest das ich an einer Maschine angeschlossen bin. Also bin ich in einem Krankenhaus.

Ich spüre auf einmal Präsens neben mir und schaue zur anderen Seite und blicke in ein mir sehr bekanntes Augenpaar das mich wohl die ganze Zeit beobachtet hat.

„Gut dass du wach bist“, sagt Jimin und lächelt mich an. Ich richte mich auf und will mir den Schlauch aus der Hand entfernen, als er mich wieder auf das Bett zurück schiebt. „Der Arzt meint, du hast hohes Fieber und musst heute hier bleiben“, sagt er zu mir. Ich drücke ihn aber von mir weg.

 

„Lass mich“, keif ich ihn an und richte mich wieder auf, doch spüre schon, wie das Schwindelgefühl wieder aufkommt. Es droht mich aufs Bett zu werfen, doch ich kann und will es nicht. Ich will ihn nicht länger in meiner Nähe haben.

Ich stelle meine Füße auf den Boden ab und mache einen Schritt als mir schwindelig wird und ich in seine Arme falle.

„Ich hab dir doch gesagt, du musst im Bett bleiben“, zischt er mich an und legt mich ins Bett hin.

 

„Wie bin ich hier her gekommen?“, möchte ich von ihm wissen und stelle fest, dass ich Patientenkleidung anhabe. Mich hat wohl jemand umgezogen! Sofort schaue ich ihn an. „Du hast doch nicht etwa mich?“, frage ich ihn und deute auf die Kleidung.

Er schüttelt den Kopf. „Ani. Das war eine Krankenschwester“, und setzt sich auf ein Stuhl neben mein Bett.

 

Habe ich ihn gebeten etwa Platzt zu nähmen? Ich glaube nicht!

„Du bist auf der Straße zusammen gebrochen. Gut das ich unterwegs war und dich gesehen habe“, erzählt er mir und schaut mich besorgt an.

Er will seine Hand auf meine Stirn legen, doch ich schlage sie noch rechtzeitig weg. „Fass mich nicht an“, keif ich ihn an.

 

„Sora!“, ruft jemand nach meinen Namen. Sofort richten sich unsere Blicke in die Richtung und ich sehe wie Woojin auf mich zu gerannt kommt. „Sora was ist passiert?“, will er von mir wissen und legt mir seine Hand auf die Stirn. „Ich bin wohl auf der Straße zusammen gebrochen“, antworte ich ihm und lächel leicht.

Woojin schaut mich fürsorglich an. „Du hättest einfach auf Halmeoni hören sollen“, tadelt er mich und streicht mir sanft über das Haar entlang.

 

„Wie hast du das erfahren?“, möchte ich von ihm wissen und bemerke erst jetzt dass er in seinem Arztkittel herumläuft. Also bin ich in dem Krankenhaus, in dem er arbeitet.

„Mir hat eine Schwester gesagt, dass du hier bist“, antwortet er mir und schaut Jimin an. „Du bist wohl, der sie aufgefunden hat. Komapsuminda“, bedankt er sich bei ihm.

 

Jimin nickt mit dem Kopf nur. Woojin schaut mich wieder an. „Mach das nicht noch einmal Sora. Was soll Sarang ohne ihre Mutter machen?“, tadelt er mich wieder.

„Sie hat ja zur Not dich“, sage ich ihm und lächele ihn an. Sofort schaut Jimin neugierig zu mir rüber.

Mir schießt etwas durch den Kopf. „Wenn ich nicht mehr da bin, wirst du dich liebevoll um unsere Sarang kümmern. Das wirst du doch machen, Jagi?“, und lächele Woojin an.

Röte steigt in sein Gesicht auf und er kratzt sich verlegen am Hinterkopf. „Ähm…Jagi?“

Ich packe ihn an den Kragen seines Hemdes, ziehe ihn zu mir runter und küsse ihn vor Jimin auf die Lippen.

 

Er soll wissen, dass ich jemand anderen habe. Dass ich glücklich bin, auch wenn er immer noch nicht weiß wer ich bin und mich nicht mal erkennt.

Ich will ihn verletzen. Ihn spüren lassen, was er mir damals angetan hat. Er muss wissen, wie es ist, wenn jemand dich belügt, mit deinen Gefühlen spielt und am Ende auf dein Herz tritt. Spür diesen Schmerz, du verdammter Mistkerl.

 

Ich kann Jimins Blick ganz deutlich spüren und mir schießt eine verrückte Idee durch den Kopf und will Jimin nur noch mehr verletzten.

„Kannst du mich mit nach Hause nähmen Jagi. Ich mag keine Krankenhäuser und das weißt du auch“, bitte ich Woojin mit zuckersüßer Stimme.

Woojin reibt sich am Nacken. „Ähm…ich gehe dann Mal die Papiere unterschreiben. Warte aber hier auf mich“, und verschwindet dann.

 

„Dein Freund?“, möchte Jimin von mir wissen als Woojin aus der Sicht ist. Ich blicke Jimin an und nicke mit dem Kopf. „Ne. Mein Freund. Der Vater meines Kindes“, belüge ich ihn, denn beides ist gelogen. Ich bin weder mit Woojin zusammen, noch ist Sarang sein Kind, sondern Jimins Tochter.

 

„Er ist Arzt“, stellt er fest und schaut auf seine Hände. Er scheint nach zu denken oder auch verletzt. Ich kann es nicht ganz an seinem Gesichtsausdruck deuten, doch ich hoffe dass er verletzt ist. Er muss wissen, wie es ist, Schmerz zu spüren.

„Und wieso arbeitest du dann?“, fährt Jimin fort und schaut mich wieder an. „Weil ich eine Unabhängige Frau sein möchte und mein Mann nichts dagegen hat“, belüge ich ihn abermals.

 

„Sora“, sagt Woojin meinen Namen und reicht mir eine Tüte hin. „Da ist Kleidung drin. Zwar von mir, da deine noch ganz nass ist“, erklärt er mir. Ich nicke und nähme die Tüte in die Hand. „Ich gehe mich umziehen Jagi“, sage ich und verschwinde in eins der Toiletten.

Nach dem ich umgezogen bin, gehe ich wieder zurück und spüre die Blicke der beiden jungen Männer.

 

„Du siehst in meiner Kleidung wie ein Zwerg aus“, stellt Woojin fest und lacht. „Yehh“, brumme ich und ziehe einen Schmollmund. „Aber ein süßer Zwerg“, fährt er fort und kneift mir in die Wangen. „Jetzt lass uns gehen, Sora“, und zieht mir eine Jacke über.

„Danke noch mal dass du meine Sora gefunden und sie hier her gebracht hast“, bedankt sich Woojin bei Jimin und zieht mich Richtung Ausgang.

 

Ich schaue über meine Schulter und kann den Blick von Jimin sehen. Ich kann Enttäuschung und Schmerz in seinen Augen erkenne. Auf einmal verspüre ich einen Stich in meiner Brust. Wieso tut es mir weh, ihn so zu sehen?

Kapitel 18 – Red Passion

Ich bin vorne und bereite schon mal alles vor, um den Laden bald zu öffnen, als ich auf einmal ein lautes Krachen aus der Küche höre. Sofort schieße ich los und entdecke Halmeoni auf dem Boden liegen.

Ich eile zu ihr und rufe sie. „Halmeoni. Halmeoni“, und schnappe ihre Hand. Ich fühle ihren Puls und der ist ganz schwach. Schnell schnappe ich mir mein Handy aus der Hosentasche und rufe einen Rettungswagen.

 

Nach geraumer Zeit bin ich im Krankenhaus und laufe im Flur auf und ab. „Sora“, höre ich Woojins Stimme. Er kommt auf mich zu und nimmt mich in den Arm. „Was ist passiert?“, will er von mir wissen und ich erzähle ihm, dass ich etwas krachen gehört habe und als ich in die Küche kam, lag Halmeoni auf den Boden.

 

Woojins Familie erscheinen nun auch. Seine Mutter zieht die Augenbrauen hoch und schaut mich verächtlich an. „Das ist alles deine Schuld. Sie hätte dich nie aufnähmen sollen.“ Sie gibt mir immer für alles die Schuld. Sie hasst mich und ich bin es daran gewohnt. Woojins Vater hingegen ist anders. Er sagt nicht viel und ich habe das Gefühl das er einfach lieber gar nichts sagt um ja kein gemecker seiner Frau zu hören.

 

Die Tür geht auf und ein Arzt kommt zu uns. In seinem Gesichtsausdruck kann ich erkennen, dass es schlechte Nachrichten sind. „Es tut mir leid, aber wir konnten einfach nichts mehr tun. Es war einfach viel zu spät. Mein Herzliches Beileid“, sagt er zu uns und verschwindet.

Tränen fließen meine Wange entlang und auf einmal verspüre ich einen kräftigen Schlag im Gesicht.

 

Ich halte meine Hand an die Wange und schau mit weit aufgerissenen Augen Woojins Mutter an. „Das ist alles deine Schuld. Du bringst nur Unglück. Verschwinde sofort aus dem Haus meiner Mutter“, schreit sich mich durch das ganze Krankenhaus an.

„Aber…wo sollen Sarang und ich hin?“, will ich wissen. „Das ist mir egal. Pack sofort deine Sachen und halte dich von meinem Sohn fern“, brüllt sie und zieht Woojin von mir weg.

„Mom“, sagt Woojin. „Halt dich da raus mein Sohn oder sie wird auch noch Unglück über dich bringen.“

 

Ich gehe auf die Knie. „Bitte. Bitte. Lassen sie wenigstens Sarang für eine Weile bei euch Leben bis ich eine Wohnung für uns gefunden habe“, flehe ich sie auf Knien an.

Woojins Mutter zieht die Nase hoch. „Das geht nicht. Sie ist dein Balg. Sieh zu wie du damit klar kommst.“

 

„Mom!“, sagt Woojin und hockt sich vor mich hin. „Keine Sorge. Du kannst Sarang bei mir lassen. Ich passe schon auf sie auf“, sagt er mir und legt eine Hand auf meine Schulter. „Mach dir keine Sorgen. Wenn du Hilfe brauchst, dann frag mich“, und lächelt mich an.

„Hör auf so freundlich zu diesem Mädchen zu sein. Dieses Balg von ihr ist nicht dein Kind, also kümmere dich nicht um sie“, schimpft seine Mutter mit ihm.

 

Woojin richtet sich auf und schaut seine Mutter an. „Das ist mir egal. Wie kann ich Sora und Sarang im Stich lassen. Halmeoni hatte mich mal drum gebeten gehabt, wenn irgendetwas mit ihr passiert, dann solle ich mich um die beiden kümmern. Ich hab es Großmutter versprochen“, äußert er sich und dann verpasst sogar seine Mutter ihm einen Schlag ins Gesicht. „Du bist total verrückt. Ich dulde es nicht“, und stolziert davon.

Woojins Vater klopft ihm auf die Schulter. „Wir werden jetzt alles für die Beerdigung vorbereiten, kümmer du dich um die beiden Mädchen“, sagt er und geht nun auch.

Eine Woche später. Ich habe endlich eine Wohnung gefunden und konnte direkt dort einziehen, dennoch muss ich mir einen Job suchen und das mache ich jeden Tag, sobald Sarang im Kindergarten ist.

 

Ich gehe durch die Straßen und klappere jede noch so kleine Geschäfte ab und frage ob sie einen Job für mich haben. Ich würde alles tun. Jedoch kriege ich überall eine Absage, sobald ich ihnen sage, dass ich eine kleine Tochter habe.

Niedergeschlagen setzte ich mich irgendwann auf eine Bank und lege meinen Kopf in den Nacken.

 

Wo bitte soll ich eine Arbeit finden. Über alle kriege ich absagen. Ich habe keine Ausbildung abgeschlossen, geschweige einen Schulabschluss.

Ich starre in den Himmel und richte mich dann auf. Mein Blick gleitet nach vorne. Ich lese den Schriftzug vom Gebäude. „Red Passion.“ Das ist ein Nachtclub, denke ich mir. Soll ich dorr nach einem Job fragen. Nach irgendeinen?

Ich stehe auf und gehe auf das Gebäude zu. Ich ziehe an der Tür. Sie ist offen, stelle ich fest und betrete das Gebäude.

 

Ich gehe durch den langen Flur entlang bis mich ein großer stark gebauter Mann entdeckt. „Was kann ich für Sie tun?“, fragt er mich. „Ich suche nach einem Job. Haben sie eins für mich?“, will ich von ihm wissen.

Er schaut mich von Kopf bis Fuß an. „Folg mir“, meint er daraufhin und geht. Ich folge ihm. An einer Tür klopft er an. „Warte kurz hier“, sagt er und verschwindet in diesen einen Raum. Einige Sekunden später geht die Tür auf. „Der Chef will dich sehen.“ Ich nicke und gehe hinein.

 

Ein Mann mittleren Alters sitzt auf einem Sofa und neben ihm sitzen vier aufgetakelte Frauen mit Lackierten und Manikürten lange Fingernägel. Irgendwie gefällt mir das hier nicht.

 

Er mustert mich kurz. „Sorry aber wir haben keine Jobs frei“, sagt er und lässt sich von einem der Mädchen eine Weintraube in den Mund stecken.

Ich beiße mir auf die Unterlippe. Ich brauche einen Job oder ich kann die Miete für die Wohnung nicht zahlen und dann müssen Sarang und ich raus.

Ich gehe auf die Knie. „Ich brauche dringend Arbeit. Irgendeins. Egal was. Ich mache alles“, flehe ich ihn an.

 

Abermals mustert mich der Mann und dann deutet er mit einer Bewegung dem Mann neben mir etwas. Ich werde gepackt und auf die Beine gestellt. „Dreh dich“, befiehlt der ältere Mann.

 

Ich drehe einmal um meine eigene Achse und bleibe dann wieder stehen. Der Mann muster mich erneut und lehnt sich etwas vor.

Er fährt sich durch die fast nur noch grauen Schulterlangen Haare entlang. „Du würdest alles machen?“, hackt er nach. Ich nicke mit dem Kopf. „Ne.“

Er neigt sein Kopf nach rechts und dann nach links. „Würdest du in Separaten Räumen dich mit Männern treffen und ihnen ein wenig Gesellschaft leisten?“, will er von mir wissen.

Ich nicke wieder mit dem Kopf. „Ne“, sage ich obwohl dieser Gedanke mich anwidert. Ich wollte sowas nie machen und konnte nie verstehen, wie es die anderen Frauen tun und dennoch bin ich hier und stimme zu, dasselbe zu machen.

 

„Okay. Heute Abend fängst du an. Sei Pünktlich“, sagt er mir. Ich nicke und gehe zur Tür. „Ach“, sagt er und ich drehe mich zu ihm um. „Zieh dir was Hübsches an und mach dich bitte zurecht. Kein Kunde wird bei deinem Aussehen Zahlen. Desto aufreizender desto mehr Kohle kriegst du.“

 

Ich nicke mit dem Kopf. Bedanke mich und verschwinde dann aus dem Gebäude. Auf dem Weg nach Hause fließen mir die Tränen. Egal wie sehr ich diese Arbeit auch hasse, mir bleibt keine Wahl. Ich muss an Sarang denken. Wenn ich nicht meine Tochter hätte, würde ich alles hinschmeißen und mich schon längst in Hangang ertränken.

Vor einem Geschäft bleibe ich stehen. Ich schaue mir die Kleidung von den Schaufensterpuppen an. Ich brauche Kleidung für den Club. Ich habe nichts im Schrank was passen könnte.

 

Ich betrete den Laden und durchstöber die Wäscheständer nach was passendes. Als ich die Preise von denen sehe, fallen mir fast die Augen aus. Ich beiße mir auf die Unterlippe und beschließe es zu Kaufen, auch wenn ich es mir eigentlich nicht leisten kann, dann muss ich halt ein Monat nur Reiß essen.

 

Nach dem ich den Laden verlassen habe, hole ich Sarang vom Kindergarten ab und muss mit meiner Vermieterin etwas abklären.

„Können sie bitte auf Sarang aufpassen?“, bitte ich sie. Sie ist am hin und her überlegen. „Bitte. Ich habe arbeit gefunden und kann heute Abend anfangen.“ „Wieso so spät? Was ist das für ein Job?“, will sie von mir wissen.

„Es ist ein Restaurant das nur abends einen Job zu vergeben hat. Ich bitte sie. Sie wird eh um die Zeit schlafen. Sie müssen nur hin und wieder nach oben gehen um nach den rechten zu schauen.“

 

„Na gut, aber dafür will ich dann etwas mehr Geld. Wenn ich noch die Babysitterin spielen muss“, beschwert sie sich. „Ne. Sie kriegen mehr Geld von mir“, und bedanke mich bei ihr tausendmal.

 

Am späten Abend lege ich Sarang zum Schlafen hin und mache mich für die Arbeit zu Recht. Damit die Vermieterin nicht bemerkt, dass ich sie wegen meinem Job angelogen habe, ziehe ich mir erstmals normale Straßenkleidung an und ziehe mich dann im Nachtclub um.

Ich gebe meiner Tochter einen Kuss auf die Stirn und verlasse leise die Wohnung. Gebe meiner Vermieterin Bescheid und mache mich auf den Weg zu meinem neuen Job.

Ich muss an den Türstehern vorbei, die mich erst mal nicht rein lassen wollten, bis ich ihnen erklären musste, das ich neu bin und erst dann konnte ich rein.

 

In der Toilette mache ich mich schnell noch fertig und werde gebeten zum Chef zu kommen. Ich trete in den Raum, in dem ich heute Nachmittag schon war.

 

 

Er mustert mich genau. Lehnt sich vor und grinst. „Man erkennt dich ja kaum wieder. Gut siehst du aus kleines. Wie ist dein Name?“

 

„Yoon Sora“, antworte ich ihm. Er neigt den Kopf nach rechts und dann nach links. „Ab heute heißt du Poly hier.“ Ich nicke mit dem Kopf. „Ne.“ „Gut. Im Raum 10 wartet ein Gast auf dich. Unterhalte ihn gut POLY“, sagt er und ich kann deutlich in der Stimme erkennen, dass es eine Warnung ist, ja nichts dummes an zu stellen. „Ne“, antworte ich und werde von einem großen Mann im schwarzen Anzug in den Raum 10 geführt.

 

Bevor ich rein gehe, hält mich der Mann noch auf. „Stell dich gut an. Der Boss mag es nicht, wenn man nicht auf ihn hört. Wenn du deinen Job behalten willst, dann mach deine Arbeit und schweig“, erklärt er mir. Ich nicke und betrete den Raum.

„Das ist Poly. Sie ist neu“, stellt mich der Mann im schwarzen Anzug dem älteren Gentleman vor. Der alte schmierige Mann im teuren Anzug mustert mich und grinst auf. „Komm her süße und leiste deinem Oppa Gesellschaft“, bittet er mich. Ich nicke und setzte mich neben den Herren hin.

 

Er geht sofort auf Tuchfüllung und berührt zuerst meinen Arm und dann ruht seine ekelhafte faltige Hand auf meinem Oberschenkel.

Ich muss etwas tun. Ihn abfüllen. Dann schläft er hoffentlich ein, denke ich mir und greife nach der teuren Whisky Flasche. „Oppa darf ich dir was zu trinken geben?“, frage ich ihn und spiele ihm auf süßes Mädchen vor. Er steht bestimmt auf diesen Lolita Mist, denke ich mir und klimpere mit meinen Wimpern. „Aber gerne doch Poly“, sagt er und reicht mir sein Glas. Ich fülle dieses bis zum Rand und nähme es ihm aus der Hand. „Darf ich das machen, Oppa?“ und tu wieder auf süß.

 

Er lächelt. „Brave Poly“, meint er und ich kippe ihm den Kurzen in seinen Mund. Er gibt mir einen Klaps auf den Oberschenkel. „Du weiß was dein Oppa mag.“

„Ne, Oppa“, antworte ich und fülle erneut sein Glas mit Whiskey bis zum Rand voll.

Kapitel 19 – Alte bekannte

Ich schwinge meine Hüften im Takt zur Musik und tu so, als würde ich gerade sehr viel Spaß dabei haben, was aber nicht der Fall ist. Ich könnte kotzen, bei den Berührungen dieses Mannes, mit dem ich gerade in einem Raum bei Red Passion bin.

Es ist nur ein Job, sage ich mir immer wieder. Es ist meine Arbeit und mehr auch nicht.

Ich arbeite seit eine Woche hier und ich hasse es. Ich HASSE es und dennoch tu ich es, weil ich das Geld brauche. Geld um zu Überleben. Dreckiges Geld das ich brauche um meine Tochter groß zu ziehen. Es ist alles für Sarang. Wenn es nicht für sie wäre, würde ich alles aufgeben…auch mein Leben.

Wieder spüre ich eine Hand auf meinen Hintern. Der Mann lächelt mich an und kneift mir in den Po.

 

Ruhig bleiben Sora. Tief durch Atmen, denke ich mir und tu so, als würde ich nichts merken. Dann drückt er mir ein Mikrofon in die Hand. „Sing mir ein Lied, Poly“, bittet er mich. Ich lächel falsch auf. „Aber sicher doch Oppa. Was soll ich singen?“, frage ich ihn. „Alles was du willst, lass mich nur an deine Wunderschöne Stimme Teilhaben“, antwortet er mir. Ich nicke einfach brav und gehe zu der Karaoke Maschine und wähle einen Song und dann geht es los. Ich singe so wie er es möchte und Tanze dazu.

 

Eh ich zu Ende gesungen habe, greift der Typ mir das Mikrofon aus der Hand und drängt mich gegen die Wand. Seine Hand wandert von meinem Hals runter über meine Brust und dann weiter zu meinem Bauchnabel und zerreißt mir mein rotes mit Perlen verziertes Top.

Ich schreie laut auf und halte mir die Hand vor meinen Oberkörper, während mir Tränen über die Wange entlang rollen.

 

Als der Man seinen Blick über meinen Körper wandert, verzieht er das Gesicht und möchte gerade was  sagen, da wird die Tür bereits aufgerissen und zwei Männern in schwarzen Anzügen zerren den Typen von mir weg.

 

„Was habt ihr mir hier für beschädigte Ware gebracht“, brüllt der. Ein dritter Mann in schwarzen Anzug, der durch die Tür tritt, schaut mich an. Wir starren uns direkt an. „Him…chan!“, sage ich und er reißt die Augen auf. „Sora“, stellt er fest.

„Ich zahle so viel Geld hier und ihr bringt mir eine beschädigte Ware“, schreit der Mann wieder. Automatisch wandert Himchans Blick über meinen Oberkörper und dann ruht dieser zu lange auf meiner langen Narbe am Bauch.

Ich beiße mir auf die Unterlippe und schaue zu Boden, während mir noch immer Tränen über die Wange rollen.

 

Auf einmal spüre ich etwas. Ich schaue hoch und stelle fest, das Himchan mir sein Jackett über mein Oberkörper gelegt hat. „Bringt ihn von hier weg und er hat Hausverbot hier“, sagt er den anderen beiden Männern in schwarzen Anzügen. Sie nicken „Ne. Hyungnimm“, und zerren den Typen aus dem Raum.

Nach dem diese weg sind, schaut mich Himchan erneut an. „Was machst du hier Sora?“, will er von mir wissen.

 

Ich schließe die Augen und versuche so gut wie möglich mein halb nackten Körper zu verdecken. „Es ist eine lange Geschichte.“ Dann spüre ich etwas Warmes. Ich öffne meine Augen und stelle fest, dass mich Himchan umarmt. „Egal was ist. Ich bin da und höre dir zu“, flüstert er mir ins Ohr. Ich nicke und schlinge meine Arme um den Körper von Himchan und vergrabe mein Gesicht an seine warme Brust.

 

Irgendwann sitzen Himchan und ich auf dem großen Sofa und erzähle ihm, was alles in meinem Leben passiert ist.

„Du weißt dass ich in einen Typen verliebt war“, fange ich an zu erzählen. Himchan nickt mit dem Kopf. „Ne.“

„Dieser Kerl hat mir das Herz gebrochen nach dem er das bekommen hatte, was er von Anfang an haben wollte. Er hatte nur mit mir gespielt. Ich war eine billige Wette für ihn gewesen“, fahre ich fort und senke meinen Blick, während meine Hände auf meinem Schoss ruhen.

 

„Einige Wochen später habe ich festgestellt dass ich Schwanger bin und daraufhin haben mich meine Eltern aus dem Haus geworfen, weil ich eine Schande für sie bin.“

Himchan legt seine Hände auf meine. Ich hebe meinen Kopf und blicke in seine braunen Augen. „Hast du diesem Jungen mit dem Baby gesagt?“, möchte er wissen. Ich schüttle mit dem Kopf. „Kurz bevor ich erfahren hatte, das ich ein Baby kriege, zog seine Familie und er weg“, antworte ich ihm.

 

„Und was machst du hier?“, will er wissen. „Weil ich Busan verlassen habe. Ich hatte kein Ort wo ich hin gehen konnte. Meine Freundin, wo ich dachte, sie währe meine einzige beste Freundin, beruhte nur auf Lügen. Sie wollte nichts mehr mit mir zu tun haben, nur weil ich kein Geld mehr habe. Von daher bin ich nach Seoul gekommen. Eine ältere Frau nahm mich bei sich auf, doch sie ist vor einigen Wochen verstorben“, erzähle ich weiter und ich berichte ihm, wie ich hier her kam und wieso ich diese Arbeit mache.

 

„Egal was ist, ich bin für dich da Sora. Du kannst auf mich zählen“, höre ich seine Worte und er schenkt mir ein liebevolles lächeln. Genau dieses lächeln, was ich in diesem Moment brauche.

 

Kurzzeit später klopft es an der Tür und dann tritt eine Person in den Raum. Er verbeugt sich vor uns. „Hyungnimm. Der Chef hat gesagt, das Poly für heute nach Hause gehen kann“, und legt dann etwas auf den Tisch. „Ihre Kleidung“, fährt er fort. Verbeugt sich noch mal vor uns und verschwindet dann aus diesem Zimmer.

 

Himchan steht auf und ich hebe meinen Kopf in seine Richtung. Er steckt seine Hände in die Hosentasche. „Zieh dich in Ruhe um und komm nach draußen. Ich bringe dich nach Hause“, sagt er mir. Ich nicke mit dem Kopf und sehe wie er zur Tür geht. Zieht seine Hände aus der Hosentasche und verlässt den Raum.

Nach dem ich mich umgezogen habe, verlasse ich das Gebäude und sehe Himchan, wie er an einem schwarzen Motorrad angelehnt steht.

Als er mich sieht, lächelt er auf, nimmt einen Helm und reicht es mir als ich bei ihm stehe. Ich nähme es an und setzte den Helm auf.

 

Er schwingt einen Fuß über seine Maschine und nach dem ich auch sitze, startet er diese. „Wo wohnst du?“, fragt er mich. Ich schüttle mit dem Kopf. „Lass uns irgendwo hin fahren.“

„Wie wäre es mit etwas zu essen?“ Sofort nicke ich mit dem Kopf, auch wenn ich nicht wirklich Hunger habe.

 

Er nickt und dann fährt er los. Ich spüre den Wind auf meinem Gesicht und schließe die Augen. Etwas legt sich um meine Hände und dann zieht er mich näher an sich. „Halt dich fest und mach es nicht wie vor einigen Jahren“, tadelt er mich. Ich nicke stumpf und drücke mich fester an ihn.

 

Ich kann seinen Aftershave wahrnähmen und ich muss gestehen, das er wahnsinnig gut riecht. Ich schließe meine Augen, lege meinen Kopf auf seinen starken gut gebauten Rücken und nähme seinen männlichen Geruch in mich auf.

Während der Fahrt frage ich mich, wieso ich mich damals nicht in Himchan verliebt habe. Er war früher so nett zu mir. Er hätte bestimmt nicht mit mir gespielt. Er würde mich besser behandeln als alle anderen Kerle auf der Welt.

Soll ich vielleicht was mit ihm anfangen und hoffen dass er mein gebrochenes Herz zusammen flicken kann?

 

Wäre es so falsch was mit ihm an zu fangen? Ich weiß das Himchan um einiges älter ist als ich, aber das alter spielt keine Rolle und ich glaube das Himchan mir nie weh tun würde. Er ist anders als Jimin.

 

Ich hebe meinen Kopf und schaue ihn von der Seite an. Er sieht ziemlich gut aus mit seinen schwarzen Haaren. Auch wenn er nach außen wie ein ziemlicher Gangster Bad Boy in dieser Aufmachung und verhalten wirkt, weiß ich, dass er nicht so ein Mann ist.

Ich weiß dass es ziemlich naiv von mir ist, nur nach so kurzer Zeit und die paar Male in denen ich ihn getroffen habe, zu glauben, dass er nicht wie Jimin ist. Ich habe einfach Vertrauen zu ihm.

 

 

Kapitel 20 – Kisses

Jimin POV

 

„Dir wird es sehr gefallen Jimin. Das ist der beste Nachtclub in den du je warst“, sagt einer der Hyungs zu mir. Ich respektiere die drei sehr, aber manchmal bin ich mir nicht sicher wieso ich sie so zu ihnen bin, wenn ich weiß, dass sie die Frauen wie ein Sexobjekt sehen.

Einer der Hyungs legt mir eine Hand um die Schulter. „Vertrau uns Jimin. Es wird dir sehr gefallen“, sagt dieser und zwinkert mir zu.

 

„Ich hoffe das Poly heute da ist“, meint ein anderer. „Wer ist Poly“, möchte ich wissen. Einer der anderen jungen Männer klopft mir auf die Schulter. „Die heißestes Schnecke die man je gesehen hat. Ihre Kurven reißen dich um den Verstand. Ich hoffe sie trägt heute wieder etwas was viel mehr Haut zeigt“, erzählt er mir.

Ich fahre mir durch die Haare und sehe wie die drei den Club betreten. Ich schaue rauf zu der Schrift dieses Clubs und lese vor mich hin: Red Passion.

Rote Leidenschaft denke ich mir. Mir kommt dieser Club jetzt schon suspekt vor und dann schießt mir etwas durch den Kopf. Ich habe diesen Namen schon ein paar Mal gehört. Hier verkaufen Frauen ihre Zeit und manche sogar ihren Körper für uns Männer.

 

Ich hasse solche Orte. Männer haben einfach nicht das Recht Frauen als ein Objekt zu sehen. Ich gebe zu, dass ich früher ein Arsch war. Ich habe damals die Mädchen verarscht und mit ihnen gespielt, aber seit ich ein Star bin, hat sich alles verändert und auch die Sicht zu das Weibliche Geschlecht.

Sie haben es verdient mir Respekt behandelt zu werden und ich frage mich, warum Frauen das machen, die hier sind?

Auf einmal zieht mich einer der Hyungs in diese zwielichtige Bar rein, obwohl jeder weiß, was das für ein Ort ist.

 

Wir kriegen einen Raum zu geteilt und machen uns auf dem großen Sofa bequem. „Ich habe nach gefragt ob wir Poly kriegen und wisst ihr was, sie ist heute hier und hat Zeit“, berichtet einer von ihnen und grinst zufrieden auf.

Was das für eine Frau wohl ist, die ihren Körper für Geld verkauft, frage ich mich und senke meinen Blick als jemand Getränke auf den Tisch stellt, das meine Hyungs bestellt haben.

Nach wenigen Sekunden geht die Tür auf und ich höre Schritte einer Frau die Stöckelschuhe trägt.

 

Sie begrüßt alle mit: „Annyeonghaseyo Oppas. Ich bin Poly und leiste euch heute Abend Gesellschaft.“

Ich hebe meinen Blick und schaue die Frau an. Als ich direkt auf ihr Gesicht starre klappt mir die Kinnlade herunter, das ist doch dieses junge Mädchen die Hähnchen ausliefert und mich aus irgendeinem Grund nicht ausstehen kann.

Sie erkennt mich. Ihr Blick wird auf einmal ganz finster. Jedoch als einer der Hyungs ihr einen Arm um die Schulter legt, schaut sie den jungen Herren neben ihr an und lächelt. „Was kann ich für euch tun Oppa?“, fragt sie ihn.

 

Hyung grinst auf. „Trink mit uns Poly“, antwortet er ihr und zieht sie auf das Sofa zu.

Sie nimmt direkt neben zwei meiner Hyungs Platz. Sie drücken ihr Alkohol in die Hand. „Trink Poly. Oppa hat es für dich gemischt“, sagt er ihr. Sie lächelt auf und bedankt sich bei ihm.

Als sie merkt, dass ich sie immer noch anstarre, trinkt sie ihr Glas leer, ohne von mir weg zu schauen.

 

„Das hast du Fein gemacht“, äußert sich einer meiner Hyungs und drückt ihr einen weiteren in die Hand. „Und dieses auch“, befehlt er ihr. Sie nickt, lächelt und trinkt auch diese mit einem Zug leer.

Mein Blick wandert über sie. Das sind nicht ihre echten Haare. Wenn man sich nicht auskennen würde, würde man glatt glauben, dass die echt sind. Ich erkenne es sofort, dass es eine rote Perücke ist.

Meine Augen wandern weiter über ihren Körper entlang. Kommt es mir so vor oder ist sie dünner geworden?

Dieses sehr kurze schwarze dünne Kleid passt einfach nicht zu ihr. Nichts passt zu ihr. Dieser Ort ist nichts für sie.

 

 

Warum ist sie hier? Die hatte doch vorher einen vernünftigen Job gehabt, auch wenn es ein Hähnchenladen ist, ist es besser als diese Bar hier. Dort musste sie nicht ihre Zeit und Körper verkaufen.

Warum macht sie das? Hat sie Geld not? Wurde sie wegen mir aus den Laden geworfen, weil sie Namjoon Hyungs Geld nicht angenommen hatte?

Mir schießen so viele Fragen durch den Kopf die ich ihr so gerne stellen möchte. Ich öffne meinen Mund um was zu sagen, als mir jemand zu vor kommt. „Poly sing für uns. Wir lieben deine Stimme“, bittet einer der Hyungs sie.

 

Sie lächelt. Steht auf und greift nach dem Mikrofon. „Ich darf doch singen, was ich möchte, oder nicht Oppa?“, fragt sie und lächelt auf. Das ist doch ein gespieltes lächeln?

Die drei nicken sofort begeistert. „Was immer du möchtest Poly“, sagt einer von ihnen. Sie lächelt abermals auf und wählt einen Song.

Die Melodie fängt an und dann geht es los. Sie fängt an zu singen und dabei bewegt sie sich geschickt.

 

http://www.dailymotion.com/video/x1zlw9d

(Tahiti - Oppa You Are Mine)

 

Nach einigen Sekunden zieht sie einen von ihnen hoch und bewegt sich aufreizend an ihm, was ihm natürlich gefällt. Die anderen beiden gesellen sich dazu und sie bewegt ihren Körper so, als hätte sie noch nie im Leben was anderes gemacht als sexy zu Tanzen.

Ich gebe zu, ihre Stimme klingt wunderbar doch irgendwie kommt mir diese bekannt vor. Ich hatte sie schon mal von irgendwo her gehört, aber woher?

Ich kenne sie doch gar nicht und habe sie noch nie im Leben gesehen, aber warum habe ich das Gefühl das ich sie bereits kenne?

 

Ich fahre mir durch die Haare und schaue sie wieder an. Sie bemerkt meinen Blick. Wieder diese Augen die mich Hasserfühlt anschauen.

Was hat sie nur gegen mich? Was habe ich ihr getan? Ich kann es echt nicht verstehen, was sie gegen mich hat.

 

Ich sehe wie einer meiner Hyungs seine Hand auf ihren Hintern wandern lässt. Sie merkt es, jedoch ignoriert sie es und lächelt falsch auf.

Ich kann deutlich spüren, dass sie diesen Job hasst und warum macht sie es dann? Denkt sie nicht an ihre Tochter?

Ich weiß nicht wie lange wir hier sind, auf jeden Fall amüsieren sich meine Hyungs sehr, während ich Poly dabei beobachte und mir tausende Dinge durch den Kopf gehen, aus denen ich einfach nicht schlau werde.

 

Gegen Morgengrauen, setzte ich meine Hyungs in ein Taxi ab, weil sie total betrunken sind und dann warte ich vor dem Club auf sie.
Ich muss sie fragen. Ich muss wissen warum sie all das hier tut? Ich will und muss es einfach wissen.

 

Ich weiß nicht wie lange ich hier im kühlen Herbstwind vor dem Gebäude auf sie warte. Irgendwann höre ich Schritte. Ich sehe sie. Sie unterhält sich mit ein paar jungen Frauen, die anscheinend auch im Club arbeiten. Sie verabschieden sich und dann will sie auf die Straße zu gehen, als ich mir schnell ihre Hand schnappe. Sie dreht sich um und Blickt mich mit voller Hass an, als sie erkennt, wer sie zum stehen bewegt hat.

„Was willst du?“, brummt sie mich an. „Warum bist du hier? Du hast doch im Hähnchenladen gearbeitet?“, will ich von ihr wissen.

 

„Das geht dich nichts an“, keift sie mich an und versucht sich aus meinem Griff zu befreien. „Das ist kein guter Ort für dich“, sage ich ihr. Sie lacht bitter auf. „Ach was?“, meint sie sarkastisch. „Und ich habe gedacht das ist ein Spielplatz“, und reißt ihre Hand aus mir los.

Eh sie weiter gehen kann, schreie ich ihr zu. „Denkst du nicht an deine Tochter?“ Sofort dreht sie sich um und verpasst mir eine Backpfeife. Ich halte meine Hand an die glühende Wange. „Zieh nie wieder meine Tochter in den Dreck“, zischt sie und Zorn steht ihr im Gesicht geschrieben.

 

„Ich meine nur. Du kannst in so vielen Orten arbeiten die sicherer sind als dieser Ort hier“, erkläre ich ihr. Wieder lacht sie auf. „Als ob mich irgendjemand nähmen würde, die nicht mal einen Schulabschluss hat.“

Ich reiße die Augen weit auf. „Du hast nicht die Schule beendet?“, will ich wissen. „Ani. Weil ich raus geworfen wurde wie Stück Dreck, nur weil ich Schwanger damals war“, knurrt sie und schlägt mit der Faust mehrere Male auf meine  Brust drauf ein bis es schmerzt. „Und wessen Schuld ist es?“

 

Ich ziehe die Augenbrauen hoch. Was will sie damit sagen? Soll das jetzt meine Schuld sein, dass sie keinen Schulabschluss hat oder dass sie so jung Schwanger wurde? Ich kenne sie doch nicht mal.

„Was willst du damit…“, frage ich sie, werde jedoch unterbrochen, als jemand „Sora“, ruft. Sie dreht sich um und lächelt auf, als sie die Person erkennt. „Oppa“, quickt sie und geht auf die Person zu.

 

Mein Blick wandert zu diesem Typen. Er steigt von seinem Motorrad ab. Ich schaue ihn genauer an. Er hat schwarze Kleidung an und wirkt wie ein Gangster drin. Als sie auf ihn zu geht, grinst er schief auf und nimmt sie dann fest in den Arm.

 

„Oppa“, sagt sie und schaut ihn an, als sie sich von der Umarmung lösen. „Ich bringe dich nach Hause Bab“, erklärt er ihr und schaut zu mir rüber. „Wer ist der?“, fragt er sie. Sie schaut über ihre Schulterhinweg zu mir. „Ein Arschloch. Ignorier ihn einfach“, antwortet sie ihm und lächelt ihn an. Dieses Mal ist es ein aufrichtiges Lächeln und kein gespieltes.

 

Ihr lächelnd sieht so wunderschön aus. Dieses Lächeln passt zu ihr.

Sein Blick durchbohrt mich. Hat er mich erkannt? Ich ziehe die Jacke meines Reisverschlusses höher und versuche ein wenig mein Gesicht zu verdecken.

Diese Augen machen mir irgendwie Angst und so wie er mich anschaut, sagt mir nichts Gutes. Ich traue diesem Typen nicht.

 

Erneut grinst er auf, während er mich beobachtet, packt er ihr sie am Kinn. Grinst dieses Mal dreckig auf und küsse sie einfach vor meinen Augen auf die Lippen.

Sie schlingt ihre Arme um seinen Hals und erwidert seinen Kuss. Ist er ihr Freund? So ein Gangstertyp ist ihr Freund? Das glaube ich nicht? Er ist kein guter Umgang für sie. Denkt sie nicht an ihre Tochter?

 

Nach ein paar Sekunden löst er sich von ihr und reicht ihr ein Helm. „Lass uns nach Hause fahren Bab“, sagt er ihr. Sie nickt, setzt den Helm auf und steigt auf seine Maschine.

Eh er los fährt, blickt sie mich an. Wieder diese Augen, doch jetzt erkenne ich auch etwas anderes in ihr: Traurigkeit!

 

Der Typ schaut mich an. Grinst abermals und braust dann davon. Ich stehe da und starre ihnen hinter her.

Warum habe ich bei diesem Kerl kein gutes Gefühl und warum glaube ich zu wissen, dass ich Sora bereits kenne? Doch woher?

Kapitel 21 – Weil wir eine Familie sind

Sora POV

 

Ich verlasse Red Passion und sehe wieder Jimin vor dem Gebäude. Als er mich entdeckt, kommt er sofort auf mich zu.

So wie jeden Tag versucht er mit mir zu reden, doch ich ignoriere ihn. „Kannst du mir bitte verraten wieso du mich so sehr hasst?“, will er von mir wissen. Ich bleibe stehen und schaue ihn finster an. „Weil du Park Fucking Jimin bist“, antworte ich ihm und sehe wie Himchan mit seiner Maschine anhält.

 

Ich gehe auf ihn zu ohne weiter auf Jimin zu achten. Nehme den Helm den Himchan mir reicht, steige auf seine Maschine und dann fährt er los. Ich sehe noch im Seitenspiegel wie Jimin in unsere Richtung starrt.

Seit zwei Wochen kommt er zu Red Passion und geht mir auf die Nerven mit seinen Fragen und seiner Stimme.

Nach knapp Zehn Minuten hält das Motorrad. Fragend schaue ich Himchan an. „Ich bin gleich wieder da“, sagt er mir und geht in eine dunkle Straße. Ich entdecke dort einen Wagen in den dann Himchan steigt.

 

Ich beobachte das Ganze. Er unterhält sich mit jemand. Ich kann die Person nicht erkennen

 

 

Himchan Blickt mich an. Sein Blick wirkt so ernst und dann reicht ihm die Person etwas. Sieht wie ein Umschlag oder so aus. Auf jeden Fall etwas weißes.

 

Himchan zieht etwas aus der Innentasche seiner Jacke und reicht es der Person. Sein Mund bewegt sich und dann steigt er aus dem Wagen.

Ich sehe wie er wieder zu mir rüber kommt und sein Helm wieder anzieht. „Wer war das und was ist das für ein Umschlag?“, frage ich ihn neugierig. „ich habe von einen bekannten Geld geliehen und es ihm heute zurück gezahlt“, antworte er mir und steigt auf seine Maschine wieder rauf.

 

„Wollen wir noch irgendwohin?“, möchte er von mir wissen. Ich schüttle den Kopf. „Gerne, aber die Vermieterin ist mit Sarang allein in meiner Wohnung und wenn ich wieder spät nach Hause komme, wird sie sich beschweren.“ Okay. Dann bringe ich dich nach Hause“, sagt er und fährt los.

Fünf Minuten später erreichen wir meine Wohnung. Ich steige von seinem Motorrad ab. „Bis Morgen dann und danke noch mal Himchan“, bedanke ich mich lächelnd bei ihm.

Himchan und ich sind gute Freunde geworden. Ja man kann das was zwischen uns als Freundschaft bezeichnen, aber um ehrlich zu sein würde ich gerne mehr als nur eine Freundin für ihn sein.

 

Er lächelt mich an und wünscht mir noch gute Nacht bis er dann weg fährt und ich dann nach oben in meine Dachwohnung gehe.

„Danke dass sie auf Sarang aufgepasst haben“, flüstere ich, weil Sarang schläft. „Sie sollten nicht so spät arbeiten. Was für ein Restaurant hat bis fast in den Morgengrauen offen“, beschwert sie sich wie immer.

Wieder entschuldige ich mich bei ihr und lege mich dann müde ins Bett.

 

Mit nur vier Stunden Schlaf stehe ich auf, bereite das Frühstück vor. Lasse meine Tochter was essen und bringe sie in den Kindergarten.

Nach dem Kindergarten beschließe ich ein paar Lebensmittel zu kaufen. Nach dem dies getan ist, mache ich mich auf den Weg nach Hause.

 

Vor einem Schaufenster erstarre ich als ich meine älteste Schwester entdecke. Sie schaut mich ebenfalls an. „Lange nicht mehr gesehen Sora“, sagt sie und nimmt mich in den Arm. „Unnie“, flüstere ich. „Ich habe mir so sehr gewünscht dich in Seoul zu treffen“, fährt sie fort und lächelt mich an. „Hast du Zeit? Können wir reden?“

Ich nicke bei ihren Worten und wir gehen in ein Cafe wo wir uns an einen Platz setzten und uns unterhalten.

„Was führt dich nach Seoul Unnie?“, will ich von ihr wissen. „Appa“, antwortet sie mir und schaut mich nun mit ernstem Gesichtsausdruck an. „Appa liegt in Seoul Krankenhaus. Es geht ihm sehr schlecht Sora“, fängt sie an zu erzählen.

 

„Und was hat das mit mir zu tun?“ frage ich kalt und spüre einen Stich in meiner Brust. „Ich weiß das Appa und Eomma gemein zu dir immer waren und dich auf die Straße gesetzt haben, aber jetzt brauchen sie dich.“

„Klar doch. Als ich sie gebraucht haben, haben sie mich fort gejagt und nun, wo es Appa schlecht geht, soll ich wieder angekrochen kommen oder was?“

„Ich kann dich verstehen Sora“, versucht sie auf mich ein zu reden. „Nichts kannst du verstehen. Weißt du wie es mir ging? Was ich alles erleben musste? Wie es mir in all den Jahren ging. Was ich ertragen musste?“, keif ich sie an und stehe ruckartig von meinem Platz auf, so dass der Stuhl krachend zu Boden fällt. Alle Starren uns an, doch es ist mir egal.

 

„Unsere eigenen Eltern haben mich aus dem Haus geworfen, nur weil ich gewagt hatte mich zu verlieben und letztendlich Schwanger wurde. Sie haben ihre eigene Tochter raus geworfen und haben nicht ein einzigen Tagen nach mir gesucht. Stattdessen musste ich in Medien erfahren was ihr denen als Lüge aufgetischt habt“, keif ich sie an und kämpfe stark gegen meine Tränen an.

Ich schnappe mir meine Handtasche und will nur noch aus dem Cafe raus, doch meine Schwester Marin schnappt sich meine Hand. „Weil wir eine Familie sind Sora. Bitte“, fleht sie mich an. „Appa möchte dich sehen.“

 

Ich hole tief Luft und gebe letztendlich nach. Halbe Stunde später stehe ich vor der Tür des Krankenhauszimmers meines Vaters. Ich schließe meine Augen und kann es nicht glauben dass ich nach all den Jahren meine Eltern wieder sehen werde.

 

Vorsichtig öffnet Marin die Tür und ich folge ihr so gleich in das Zimmer. „Appa“, ruft Marin mit ihrer sanften Stimme. Sie geht auf das Krankenbett zu und streicht zärtlich über den Handrücken unseres Vaters entlang.

Als ich meinen Vater so Leblos im Bett liegen sehe mit all den Schläuchen und Apparaten, kommen mir sofort die Tränen. Er ist nicht wieder zu erkennen.

„Was…was hat Appa?“, frage ich mit zerquetschter Stimme. „Krebs. Appa hat Krebs und die Ärzte können nichts mehr für ihn machen Sora“, sagt sie mir und ich sehe wie ihr die Tränen herunter rollen. „Appa wird Sterben Sora.“

 

Ich trete an das Bett meines Vaters näher und meine Beine geben unter mir nach und ich sacke auf meine Knie zusammen. „Appa“, schluchz ich und vergrabe mein Gesicht an seine Brust.

„Wae?“, frage ich mit erstickter Stimme. Die Tür geht auf und ich höre Schritte. Die hören sich nach meiner Mutter an. Ich würde auch nach 20 Jahren diese wiedererkennen. Ich stehe auf und blicke in das Gesicht meiner Mutter.

„Sora“, sagt sie und geht mir schnellen Schritten auf mich zu und nimmt mich in den Arm. „Verzeih uns Sora. Verzeih uns dass wir dich aus dem Haus geworfen haben. Das ist wohl die Straffe dafür, dass wir so schlechte Eltern zu dir waren“, bittet sie mich unter Tränen um Verzeihung.

 

Ich kann nicht mehr aufhören zu weinen und all der Schmerz ist für einen Augenblick verschwunden.

„Komm wieder zurück zu uns Sora. Wir brauchen dich“, sagt Unnie zu mir. Ich schaue sie an. „Du musst an die Stelle von Vater an den Platz der Firma“, fährt sie fort. „Warum ich? Was ist mit dir?“, will ich von ihr wissen. Sofort senkt sie ihren Blick. „Ich kann nicht Sora.“ „Warum nicht?“, hacke ich nach. „Deine Schwester hat auch Krebs und muss behandelt werden Sora“, erklärt mir Mutter.

 

Ich erstarre augenblicklich. Wie kann das bitte sein? Sie ist noch so jung und hat Krebs? „Ihr belügt mich doch nicht?“

Marin schüttelt den Kopf. „Ich habe wie Vater Krebs. Bei mir wurde es noch frühzeitig entdeckt aber nicht bei Appa“, erzählt sie und schaut unseren Vater an, der wie eine Leiche im Krankenbett liegt und die Lebensrettenden Maschinen ihn am Leben erhalten.

„Ich muss ins Ausland für eine lange Zeit um mich Richtung behandeln zu lassen damit der Krebs nicht wieder kommt. In Deutschland gibt es einen Spezialisten und da ich für eine lange Zeit nicht hier bin, musst du die Firma leiten. Bitte Sora.“

 

Ich schaue meine Schwester, meine Mutter und dann meinen Vater an. Egal wie viel Schmerz sie mir zugefügt haben. Wir sind eine Familie und sie brauchen mich.

„Ich werde es machen, aber es wird nach mir gehen und nach meiner Tochter Sarang. Ich mache das nur für sie. Ich möchte das es ihr später an nichts fehlt. Ich werde zurück nach Hause kommen, aber ihr müsst all meine Entscheidungen akzeptieren“, sage ich und sehe meine Schwester und meine Mutter wieder an. Sie schauen sich einander an und nicken dann. „Okay.“

Kapitel 22 – Truth

„Mian Himchan. Ich gehe wieder zu meiner Familie zurück. Sie brauchen mich“, entschuldige ich mich bei ihm. Er schüttelt den Kopf. „Ist schon Okay. Ich freue mich das du dich mit deiner Familie vertragen hast“, sagt er und nimmt mich fest in den Arm. „Aber vergiss mich hier nicht“, raut er mir ins Ohr. „Ganz sicher nicht“, meine ich zu ihm und löse mich aus der Umarmung.

 

Er lächelt liebevoll an. „Ich freue mich wirklich für dich. Gehst du nach Busan zurück?“, will er wissen. Ich beiße mir auf die Unterlippe. Niemand weiß das Appa schwer Krank ist. Meine Mutter und Schwester haben es noch nicht der Öffentlichkeit preis gegeben.

 

Gehe ich nach Busan zurück? Ja, irgendwann bestimmt. Aber nicht solange Appa hier im Krankenhaus liegt und sein Zustand sich nicht verbesser hat.

Ich schüttele mit dem Kopf. „Ani. Meine Familie lebt hier. Also bleibe ich hier“, antworte ich ihm. „Das ist schön. Dann werden wir uns hoffentlich hin und wieder sehen.“ Ich nicke bei seinen Worten mit dem Kopf. „Pass auf dich auf Himchan“, verabschiede ich mich von ihm und verlasse das Gebäude.

Ich habe bei Red Passion meinen Job gekündigt, woraufhin der Chef nicht sehr erfreut darüber war. Doch er kann mich nicht zwingen hier zu arbeiten. Es war meine freie Entscheidung hier her zu kommen und meine Entscheidung meinen Job zu Kündigen.

 

Zwei Stunden später laufe ich hin und her. Ich bin nervös wie noch nie zu vor. In wenigen Minuten werde ich mich der Welt stellen.

Ich wage einen kurzen Blick durch einen Türspalt und muss schwer schlucken als ich die ganzen Reporter im Saal erblicke.

Sie sind alle wegen einer Neuigkeit hier. Ich höre die Stimme meiner Schwester und dann bekomme ich das Zeichen.

Die Tür wird vor mir geöffnet und ich betrete den großen Saal. All die Photographen fangen an Bilder von mir zu schießen, während ich versuche nicht über mein langes dunkel blaues Kleid zu stolpern, das meine Figur gut betont und dennoch elegant und Erwachsen aussieht.

 

Ich verbeuge mich vor allen, als ich mich hinter einen Tisch stelle.

Noch bevor ich mich hingesetzt habe, schießen die Reporter mit all ihren Fragen los. Marin bittet um Ruhe und ich nähme Platz zwischen meiner Mutter und meiner Schwester.

Ein Reporter hebt seine Hand los. Marin nickt ihm zu und er stellt nur eine Frage. „Wir haben gehört, sie waren im Ausland und haben dort ihren Abschluss gemacht. Wo waren sie und was Studieren sie?“

 

Ich schließe die Augen. Ich wusste es. Ich wusste dass meine Familie die Öffentlichkeit belogen hatte. Ihnen die Wahrheit verschwiegen haben um ja nicht als schlechte Menschen dar zu stellen, doch heute werde ich nicht Lügen, auch wenn das heißt, das meine Familie im schlechten Licht stehen wird. Die werden es schon überleben.

Die Welt muss die Wahrheit wissen und ich hoffe dass eine bestimmte Person vor dem Fernseher sitzt und all dies mit kriegt.

 

Es ist Zeit mich zu stellen. Es ist Zeit das jeder die weiß was ich erlebt habe und es ist Zeit das diese eine Person den Schmerz seines Lebens erfährt, wie ich vor fünf Jahren.

Ich öffne meine Augen. „Das ist falsch. Ich war nicht im Ausland“, antworte ich dem Reporter und schon werfen alle ihre Fragen in den Raum.

Ich stehe von meinem Platz auf. „Ich möchte ganz ehrlich zu euch sein. Ich erzähle euch meine Geschichte“, fange ich an zu reden und schaue in die Kamera das Live ins Fernsehen überträgt.

 

„Vor fünf Jahren habe ich jemanden über alles geliebt.“ „Haben sie die Person geheiratet?“, unterbricht mich eine Reporterin. „Lassen sie mich bitte weiter erzählen. Ich sage euch schon alles. Hört bitte zu“, erkläre ich ihnen und erzähle weiter, dabei schaue ich wieder in die Kamera. „Diese Person hatte jedoch mit mir gespielt. Er hatte mich nie geliebt und mein mit meinen Gefühlen gespielt. Als jedoch meine Familie Wind mit bekam was das Resultat am Ende war, warf mich meine Familie aus dem Haus. Sie warfen mich aus dem Haus, nur weil ich es gewagt habe jemanden zu lieben und am Ende Schwanger wurde. Deshalb musste ich das Haus verlassen, weil ich so jung Schwanger wurde. Ich habe alles hinter mich gelassen und habe hier in Seoul ein neues Leben angefangen. Egal wie schwer es für mich war, ich habe alles ertragen. Alles für mein Kind das mich brauchte. Ich musste jedoch bitterlich erfahren was es heißt eine junge Mutter zu sein. Dennoch habe ich mich nicht unterkriegen lassen. Selbst als ich nachts in einem Club arbeiten musste. Ich tat es für meine Tochter. Ich weiß was ihr denkt und wisst ihr was? Das ist mir egal. Ich bin auch nur ein Mensch und ich habe nur an meine Tochter gedacht. Jede Frau würde es für ihr eigenes Kind tun“, beende ich meine Worte und gehe zur Tür. Ich öffne diese und nähme lächelnd die Hand meiner Tochter.

 

Mit ihr gehe ich wieder an meinen Platz und kann deutlich sehen, wie mich meine Mutter und Schwester ansehen. Die sind nicht erfreut dass ich vor der ganzen Welt mein Leben offenbart habe, aber das ist mir egal. Ich mache jetzt das was ich will und wenn es ihnen nicht passt, haben die Pech gehabt und ich habe von Anfang an gesagt, dass ich es auf meine Art machen werde. Sie haben es vor drei Tagen Akzeptiert.

 

„Das ist Sarang. Sarang ist meine vier Jährige Tochter“, stelle ich den Medien meine Tochter vor. Ich knie mich vor meiner Tochter hin. „Sag Hallo zu ihnen“, sage ich ihr. Sarang schaut mich und dann all die Menschen im Saal an. „Muss das sein Eomma?“, fragt sie mich. Ich nicke. Sie schaut wieder die Menschen im Saal an. „Was geht?“, ruft sie und macht eine Pose. Alle im Raum fangen an zu lachen und Fotografieren sie.

 

Nach dem ich meine Tochter vorgestellt habe, nähme ich auf meinem Stuhl wieder Platz. Sarang setzt sich auf meinen Schoss.

„Was ist nun mit dem Vater des Kindes?“, fragt mich ein Reporter. Ich schaue wieder in die Kamera und hoffe dass er zu sieht. Er soll diesen Schmerz erfahren. Er muss wissen, wie es sich anfühlt.

Ich blicke kalt in die Kamera das nur ihm galten soll. „Er ist Tot. Sarang hat keinen Vater, weil er für uns beide Tot ist. So ein Mensch hat nicht das recht Sarang als sein Kind an zu sehen oder geschweige meinen kleinen Sonnenschein als sein Kind zu bezeichnen“, antworte ich ihm.

 

Sarang schaut mich über ihren Schulterhinweg an. „Eomma, du hast gesagt, das Appa im Himmel ist. Hast du mich angelogen?“, will sie wissen. „Dein Appa ist im Himmel Sarang.“ „Aber du hast gerade gesagt dass du Appa als Tot siehst, also Lebt er noch oder nicht?“, hackt sie nach.

Warum muss meine Tochter auch nur so schlau für ihr Alter sein? Denke ich in Gedanken und hole tief Luft. „Sarang, dein Appa ist kein guter Mensch, darum habe ich gesagt dass er im Himmel ist“, gestehe ich ihr. „Appa war gemein zu dir?“, will sie wissen. Ich nicke. „Hat er dich zum Weinen gebracht?“, fragt sie wieder. Ich nicke erneut. Sofort legen sich ihre kleinen Arme um mich. „Saranghaeyo Eomma“, haucht sie mir ins Ohr und gibt mir einen Kuss auf die Wange. „Ich dich auch, mein Sonnenschein“, woraufhin alle im Raum alle „Awww“, rufen.

Kapitel 23 – News

Jimin POV

 

Seit drei Tagen habe ich Sora nicht mehr aus dem Gebäude von diesem Club gesehen und auch als ich nach gefragt habe, habe ich keine Antwort bekommen.

Ich frage mich ob es ihr gut geht. Ob sie nicht Krank geworden ist? Wenn ich nur wüsste, wo sie wohnt, dann könnte ich sie besuchen fahren.

 

Ich lehne mich auf dem Sofa zurück und fahre mir durch die Haare. „Hör auf zu Träumen Jimin“, reißt mich Namjoon Hyung aus den Gedanken und setzt sich mit ein Stück Pizza in der Hand neben mir Platz. „Die Pizza wurde geliefert. Nimm dir schnell was, eh Kookie oder Jin Hyung alles weg futtern“, sagt er zu mir.

 

Ich seufzte auf und gehe in die Küche um mir ein Stück Pizza zu nähmen. Aus der Küche höre ich schon wie der Fernseher angeschaltet wurde und durch die Wohnung dröhnt. „Macht mal leise Jungs“, rufe ich aus der Küche.

 

Nach einigen Sekunden ist es nicht mehr allzu laut und ich drifte wieder in meine Gedanken ab.

Warum hasst sie mich? Was habe ich nur falsch gemacht? Kennen wir uns und woher dann?

Ich nähme mir aus dem Schrank einen Teller und tue mir gleich vier Stück Pizza auf den Teller, weil ich weiß, dass ich später schlechte Karten haben würde. Am Ende werden sich eh Jin und Kookie um das letzte Stück schlagen, von daher nähme ich jetzt lieber etwas mehr.

 

Mit dem Teller in der Hand gehe ich ins Wohnzimmer. Ich setzte mich wieder auf meinen Platz zurück und stecke mir ein Stück Pizza in den Mund.

„Ist das nicht das Mädchen die uns Hähnchen geliefert hatte?“, fragt Taehyung und kratzt sich überlegend am Kopf.

Mein Blick gleitet zum Fernseher und dann sehe ich Sora. „Macht mal etwas lauter“, bitte ich meine Freunde. „Erst ist es dir zu laut, dass wir es leise machen mussten und jetzt willst du es wieder lauter haben. Entscheide dich Hyung“, beschwert sich Jungkook. „Klappe Maknae und mach das, was dir dein Hyung gesagt hat“, keif ich ihn an. Er rollt mit den Augen und dreht die Lautstärke wieder rauf.

 

Aufmerksam verfolge ich das was im Fernsehen gesagt wird und lese den Titel der unten im Bildschirm angezeigt wird: Song Sora wieder zurück.

Mir klappt die Kinnlade herunter. Sora, ist die Sora die ich einsmal aus Busan kannte. Sie schaut in die Kamera und mir läuft ein kalter Schauer über den Rücken.

Ich höre ihre Worte. „Vor fünf Jahren habe ich jemanden über alles geliebt.“

Sie meint damit mich. Sie hatte mich geliebt und ich habe mit ihren Gefühlen gespielt. Ich war damals so ein Arsch zu ihr gewesen. Mir kommen all die Erinnerungen an damals zurück.

„Ach wie süß. Sie redet über ihre erste Liebe“, sagt Taehyung. „Seit still Jungs“, brumme ich und werfe ein Kissen auf Tae, weil er immer noch plappert über Dinge die eh niemanden hier interessiert.

 

Gespannt höre ich ihren Worten zu und wenn ich gewusst hätte, was jetzt kommt, hätte ich mir am liebsten in den Hintern getreten.

„Was war das für ein Mistkerl, der einfach mit ihr gespielt hatte. Wie kann man nur sowas einem Mädchen antun?“, sagt Jin und schüttelt angewidert den Kopf. „Kein Wunder das sie so kalt ist“, meint Yoongi und stopft sich eine ganze Pizza in den Mund.

 

„Ihre Familie ist echt nicht besser und das sie noch alle belogen hat, wegen ihr. Von wegen Ausland. Das arme Ding war so jung auf sich allein gestellt und hatte keine Wahl als wiederwertige Jobs zu verrichten“, äußert sich Namjoon und schmeißt seine Stück Pizza auf ein Teller zurück. „Da vergeht mir echt der Hunger“, fährt er fort und schüttelt sich. Yoongi greift nach dem Teller von Namjoon. „Wenn du nicht willst, dann esse ich es“, meint dieser.

 

Sofort greift Namjoon nach seinem Teller. „Lass die Griffe bei dir Hyung. Ich kann es auch später essen“, tadelt er ihn und schlägt Yoongi auf die Finger. „Aus. Pfui.“

Ich schüttele den Kopf und schaue wieder zum Fernseher. „Sie hat ihr Kind mit gebracht“, stellt Hoseok fest und lächelt als er das süße kleine Mädchen sieht. „Aber echt Leute. Dieses Kind erinnert mich an irgendjemanden den ich ganz gut kenne“, meint dieser und kratzt sich überlegend an der Stirn.

 

Als Sora wieder in die Kamera schaut, kommt mir erneut ein kalter Schauer über den Rücken. Wie kann die Sora von damals nur so kalt schauen?

Ich schließe meine Augen und erinnere mich an das was ich damals zu ihr gesagt habe: „Ich hab mit dir gespielt Mädel. Du warst eine Wette. Wir haben gewettet, wie lange ich brauche um dich ins Bett zu kriegen und das habe ich schon am zweiten Tag geschafft. Obwohl mich alles an dir ekelt. Du Fette Kuh.“

 

Als die Frage mit dem Vater des Kindes kommt. Reiße ich die Augen auf. Das ist unmöglich! Ich kann das nicht sein. Nein! Ich habe ein Kondom benutzt. Dieses kleine Mädchen ist nicht meine Tochter. Das kann nicht sein. Unmöglich, rede ich mir selbst ein.

Wieder dieser kalte Blick von ihr. Sie hasst diese Person wirklich sehr. „Er ist Tot. Sarang hat keinen Vater, weil er für uns beide Tot ist. So ein Mensch hat nicht das recht Sarang als sein Kind an zu sehen oder geschweige meinen kleinen Sonnenschein als sein Kind zu bezeichnen.“

 

Ich halte die Luft ein. „Das kann ich ihr nicht übel nähmen. Ich würde ihn auch hassen und ihn für Tot erklären“, sagt Namjoon Hyung und isst nun doch seine Pizza weiter.

Sie redet mit ihrer Tochter und bei deren Gespräch erstarre ich.

Ich war gemein zu ihr. Ich habe sie zum Weinen gebracht. Ich bin der Vater dieses Kind. Sarang ist mein Kind.

 

Ich merke nicht mal selbst dass mir eine Träne die Wange herunter fährt. „Sarang ist meine Tochter. Ich bin dieser Kerl von dem sie spricht“, spreche ich meine Gedanken laut aus.

Auf einmal ist es ganz still im Raum. „Hyung!“, höre ich Jungkooks Stimme. „Ich war dieser verdammte Arsch, der damals mit ihren Gefühlen gespielt hatte.“

„Das ist doch nicht deine Art Jimin“, sagt Yoongi. Ich schaue ihn an. „Ich war damals in Busan ein Idiot. Ich habe mit den Gefühlen von Mädchen gespielt und am schlimmsten habe ich Sora verletzt, obwohl sie es nicht verdient hatte. Zu damals und heute liegen Unterschiede“, erkläre ich ihnen und kralle meine Finger in meine Haare.

 

„Kein Wunder das mir dieses Kind so bekannt vorkommt. Sie ist das Ebenbild ihres Vaters“, stellt Hoseok fest und schlägt sich auf die Stirn. „Das hätte mir früher auffallen sollen.“

„Alles okay mir dir Jimin?“, fragt mich Namjoon Hyung. Ich hebe meinen Kopf. „Du weinst?“, stellt er fest. Ich fahre mit meinen Hände über meine Wange entlang und spüre die Nässe unter meinen Fingerspitzen. Ich weine wirklich.

 

„Ich muss dort hin“, und springe von meinen Platz auf. Sofort greift Namjoon meine Hand. „Bist du verrückt? Dort sind Reporter. Wenn du da hingehst, wird es Probleme bereiten. Alle würden wissen, dass du dieser Kerl bist“, tadelt er mich.

„Was soll ich machen Hyung? Ich muss mit Sora sprechen und sie um Verzeihung bitten, sonst werde ich nie mein Kind sehen. Ich habe vier Jahre ihres Lebens verpasst. Ich möchte nicht noch mehr verpassen.“

 

„Als ob sie dir verzeihen wird Jimin. Denk mal darüber nach was sie gerade vor laufender Kamera gesagt hat. Du bist für sie TOT. Sie hasst dich und wenn du ihren Blick gesehen hast und das hast du, weißt du ganz genau das du es bei ihr verkackt hast und zwar so richtig“, äußert sich Yoongi.

Ich lasse mich niedergeschlagen auf das Sofa zurück fallen. Hyung hat recht. Sora hasst mich zu tiefst und wenn ich blind dahin gehe, würde es noch mehr Probleme geben.

Ich muss mit Sora unter vier Augen reden und wenn es sein muss, gehe ich auf die Knie und bitte sie um Verzeihung.

Kapitel 24 – Kalte Augen. Kalte Worte

Vor gut zwei Wochen lies die Erbin Song Sora von Zeus Mischkonzern eine Bombe mit ihrem Geständnis platzen.

Es wurde lange darüber gesprochen. Über Dinge die sie der Öffentlichkeit vor laufender Kamera gestanden hatte.

Sie hatte in einem zwielichtigen Nachtclub gearbeitet und viele glauben dass sie dort sogar ihr Körper verkaufte.

Dazu wurde sie mit 17 Jahren Schwanger, von einem Jungen den niemand kennt, aber es wird heiß darüber diskutiert was es für ein junger Mann es sein konnte der ihr Leben so drastisch verändert hatte, das die Eltern sogar ihr eigenes Kind aus dem Haus geworfen haben und dazu hatte ihre Familie über ihr Weg bleiben alle belogen.

Nun wird sie die Firma Zeus führen, weil vor wenigen Stunden der Präsident von Zeus, Song Jeguk verstarb. Erst heute kam es heraus, dass er Krebs im Endstadion hatte und dies die Familie wieder für sich behielt.

Viele haben sich daraufhin gefragt! warum Song Sora und nicht Song Marin die Firma weiter leiten wird? Der Sekretär der Familie erklärte so eben das Marin nach Ausland geht um sich für eine sehr lange Zeit aus zu ruhen und sie für das was ihre Eltern getan haben, so alles wieder gut machen möchte bei ihrer jüngeren Schwester.

 

Der Nachrichten Sprecher schaut seine Kollegin an. „Was es noch so für Neuigkeiten geben wird bei dieser Familie?“ Seine Kollegin zuckt mit der Schulter. „Das werden wir wohl bald schon erfahren“, und nun richten beide ihre Blicke zur Kamera. „Das waren die SBS News. Wir sehen uns morgen wieder um die gleiche Zeit“, verabschieden sie sich bei ihren Zuschauern.

 

 

Sora POV

 

Eigentlich möchte ich mich nicht mehr hassen. Mein Hass hatte schon so viel zerstört. Eine Zerstörung, die du erschaffen hattest. Eine Zerstörung, die dir gebühren sollte.

Eigentlich möchte ich nicht mehr Menschen verletzten die mir wichtig sind. Diese Verletzungen haben mich so sehr gequält. Eine Qual, die du heraufbeschworen hattest. Eine Qual, die dir gebühren sollte und nicht ihnen.

Eigentlich möchte ich nicht mehr Lügen. Meine Lügen haben mich ruiniert. Ein Ruin, den ich dir vorbereitet hatte. Ein Ruin, der dir gebühren sollte.
Eigentlich möchte ich diesen Körper nicht mehr entweihen. Meine Entweihungen haben mich so viel gekostet. Die Kosten, die du mir übertragen hattest. Die Kosten, die du tragen solltest.
Eigentlich möchte ich dich dafür bezahlen lassen. Die Rechnung, die jedoch nie aufgegangen war, für mich. Doch das einzige Mittel an dich ranzukommen war, ist der Körper, den wir schon so lange teilten.
Der Körper, den ich bewohne. Mein Körper – Mein ICH.
Ist es da nicht logisch, dass ich mich dabei selbst zerstöre, und mir dabei einrede, es wäre meine Rache an DIR?

Darum frage ich mich! Was, wenn ich vorher gewusst hätte, was meine Rache für eine Auswirkung auf all das haben würde, was noch auf uns zukommt. War es richtig von mir gewesen?

Hätte ich es dennoch getan und es dann NIEMALS bereut?

 

 

Ich bin wie versteinert. Ich kann es nicht glauben dass dieser Bastard an diesem Tag sich her getraut hat. Weiß er nicht dass die Medien vor der Tür stehen und nur darauf warten dass etwas passiert? Das ich etwas wieder gestehe was die Welt nur wieder dazu führen würde, über mich schlechte zu reden und sie am glauben lasse, sie währen Heilige. Was für ein Dreck!

Ich gehe mit geballten Fäusten direkt auf ihn zu und sehe wie hinter ihm seine Freunde auftauchen. Stehen sie trotz allem hinter ihm, obwohl sie doch bereits wissen was für ein Arsch er ist und warum ich ein Hass auf ihn habe?

 

„Sora“, sagt er meinen Namen. Eh er weiter spricht, verspürt er einen kräftigen Schlag in seinem Gesicht. „Sora“, flüstert er entsetzt und hält sich die brennende Wange. „Verschwinde“, zische ich ihn an. Einer seiner Freunde tritt näher. „Könnt ihr das bitte unter vier Augen klären und nicht hier“, flüstert der große ältere Braunhaarige.

Ich kneife die Augen zu kleinen Schlitzen zusammen. „Verschwinde von hier. Du hast nicht das Recht hier auf zu tauchen“, brumme ich ihn an.

 

„Sora wir wurden von der Agentur hier her geschickt“, sagt nun einer der anderen Jungs. Hatte er nicht vor einiger Zeit Lila Haare gehabt und jetzt sind die grau oder so.

„Das ist mir egal. Verschwindet oder ich rufe die Sicherheitsleute“, drohe ich ihnen.

„Kann ich Sarang sehen?“, fragt mich Jimin und erneut verspürt er einen Schlag im Gesicht von mir. „Erwähne nie mehr den Namen meiner Tochter“, knurre ich zwischen den Zähnen hervor.

 

„Sie ist aber auch mein Kind“, entgegnet er mir. „Du hast kein Recht ihr Vater zu sein“, fauch ich ihn an und will ihm erneut eine verpassen als jedoch jemand nach meiner Hand greift. Ich blicke zur Seite und schaue in das Gesicht meiner Schwester. „Es reicht Sora. Es reicht. Appa ist heute früh verstorben. Nimm bitte Rücksicht“, sagt sie mir und ich kann die roten verheulten Augen meiner Schwester genau erkennen.

 

„Tut es dir nicht leid, das Appa ohne sich von dir zu verabschieden und zu Entschuldigen von uns ging. Er hatte so lange darauf gewartet und als wir dich endlich wieder hatten, kam Appa nicht wieder zu sich?“, fragte sie mich mit ernster Stimme.

 

Ich hole tief Luft und lasse meine Hand sinken. „Ich tue es nur für Appa, aber die sollen von hier verschwinden. Vor allem den Blonden in der Mitte will ich nie wieder sehen“, gebe ich nach und schaue Jimin an. „Hast du gehört. Verschwinde von hier oder ich gehe sofort hier aus der Tür“, und deute mit einem Handzeichen Richtung Eingangstür. „Und Teile der ganzen Presse mit, wer der Arsch ist, der mein Leben zerstört hatte und was glaubst du wird passieren?“, will ich von ihm wissen und kneife meine Augen leicht zusammen.

 

„Was ist nur aus der süßen kleinen Sora geworden die ich eins mal kannte?“, möchte er wissen.

Ich fange an zu lachen. „Sie ist an dem Tag gestorben, als du auf ihr Herz getreten bist und es in tausende von Stücken zerrissen hattest. Schau in meine Augen und du wirst nur kälte sehen“, antworte ich ihm und tatsächlich sieht er mich an als ob er versuchen würde in mein Herz zu Blicken.

Es ist nichts mehr da. Es gibt keine Liebe in mir oder welche die ich verschenken könnte. Das kleine bisschen Liebe das ich noch in mir trage, gehört allein meiner Tochter Sarang.

 

„Ist das nicht BTS?“, hören wir Stimmen im Flur. Ich Blicke mich um und sehe all die Menschen die sich nun um uns versammelt sind.

Sofort setzen die Jungs ein Lächeln auf und verbeugen sich vor den älteren. „Egal was zwischen dir und ihm passiert ist. Das liegt in der Vergangenheit. Hör auf eine Szene zu machen oder du wirst erneut von den Medien schlecht gemacht“, flüstert Marin.

 

Abermals balle ich meine Hände zu Fäusten. „Das ist mir verdammt noch mal scheiß Egal Unnie. Sollen die doch“, zische ich und kann einfach meine Wut nicht mehr unterdrücken. Ich will nicht noch länger Jimin sehen.

 

Er bereitet mir nur noch mehr Schmerz den ich in Hass umwandeln möchte. Ich will ihn auch verletzten so wie er es mit mir getan hatte.

Egal wie viele Jahre bereits vergangen sind, diese Wunde die er mir zugefügt hatte, wird niemals wieder heilen können.

Er muss denselben Schmerz spüren. Ich möchte ihn am Boden sehen. Zerstörung in seinem Gesichtsausdruck. Verzweiflung in seinen Worten und Tränen in den Augen die um Verzeihung betteln. All das möchte ich bei ihm sehen.

 

Einer der Jungs mit bordoroten Haaren drängt sich zwischen seinen Freunden hervor und stellt sich vor mir hin. Er lächelt aufrichtig und reicht mir einen Blumenstrauß. „Das mit deinem Appa tut uns allen wirklich leid. Big Hit und wir möchten unser aufrichtiges Beileid aussprechen für Präsiden vom Mischkonzern Zeus, Herr Song Jeguk“, und drückt mir diese in die Hand.

 

Ich schaue die Blumen an und lasse es kalt auf den Boden fallen. „Euer Beileid könnt ihr euch in den Arsch schieben“, brumme ich und um ihnen deutlich zu zeigen, was ich von ihnen halte, trete ich mit meinem Fuß auf den Blumenstrauß, auch wenn die wunderschönen Blumen dafür nichts können.

„Jetzt verzieht euch von hier“, zische ich. Jimin greift nach meiner Hand. „Was soll das? Warum bist du so kalt?“, will er wissen.

 

Erneut lache ich. „Weil ich so wegen dir geworden bin“, und reiße meine Hand von ihm los. „Fass mich nie wieder an“, schreie ich und verpasse ihm abermals ins Gesicht. „Lass dich nie wieder vor meinen Augen blicken“, knurre ich und drehe ihm gefühlskalt meinen Rücken zu. Ohne noch mal nah hinten zu schauen, gehe ich herzlos den Flur entlang.

Ich höre das ganze Getuschel der Menschen. Ich bleibe stehen. Schließe meine Augen. „Was ist nur aus der kleinen Sora geworden?“, höre ich eine Frau sagen. „Die wird Zeus ins Ruin bringen“, sagt ein anderer.

 

Ich mache meine Augen auf und sehe die Menschen um mich herum an. „Klein Sora existiert nicht mehr, begreift es endlich ihr Erbsenhirne“, brülle ich und halte mich mit aller Gewalt an meinem Kleid fest. „Und außerdem wird es Zeus besser als je gehen, weil ich alles zerstören werde, wer sich der Firma und mir in den Weg stellt und wenn ihr nicht sofort eure Klappe haltet, dann werdet ihr als erstes Platt machen“, drohe ich erbarmungslos.

 

„Poly“, höre ich eine bekannte Stimme und es gibt nur einen der mich hin und wieder so nennt. Ich drehe mich um und sehe wie Himchan vor dem Eingang steht.

Ein Lächeln breitet sich auf meinen Lippen und sofort renne ich los. Vorbei an all den Menschen die nur das Geld sehen. An meiner Schwester Marin die schon immer alles bekam und vorbei an Jimin der mich mit seinen Blicken verfolgt.

 

Ich springe in die Arme von Himchan und presse meine Lippen auf seine. Sofort erwidert er meinen Kuss. Während sich seine Arme um mich legen, verfällt unser Kuss in ein Leidenschaftliches Zungenspiel und mir ist durchaus bewusst dass gerade alle zu uns rüber schauen und alles mir Adlersaugen verfolgen.

 

Nach dem Kuss löse ich mich von ihm. „Lass uns von hier verschwinden Oppa“, sage ich zu ihm. Er schaut über meinen Kopf hinweg und fängt an zu grinsen als er Jimin ansieht. „Alles Baby“, stimmt er mir zu und schnappt sich meine Hand. Noch einmal sieht er Jimin an. Erneut grinst er auf und zieht mich hinter sich her. Doch weit kommen wir nicht, denn jemand greift nach meiner Hand. „Geh nicht!“, bittet Jimin. Ich drehe mich zu ihm um und reiße meine Hand aus ihm los. „Das ist ein Fehler wenn du mit ihn mit gehst. Er ist nicht gut für dich“, meint Jimin.

 

Ich lache sarkastisch auf. „Du aber schon oder was?“ „Ich weiß dass ich Fehler bei dir begangen habe, aber ich verspreche dir, dass ich alles wieder gut machen werde“, bittet er mich.

Ich kneife die Augen leicht zusammen. „Ich werde nicht noch mal den gleichen Fehler machen, Bastard. Nicht noch einmal“, antworte ich ihm und verschränke meine Finger mit denen von Himchan. „Er ist mein neues Leben und eins weiß ich. Er spielt nicht mit mir. Seine Gefühle sind ernst“, fahre ich fort und schaue Himchan an. „Lass uns gehen OPPA.“ Er nickt bei meinen Worten und wir verschwinden aus diesem Ort.

Kapitel 25 – Ist es ein weiterer Fehler?

Ich scrolle weiter nach unten und ziehe die Augenbrauen hoch. Song Sora verkauft ihren Körper.

 

Die hören einfach nicht damit auf. Sie stochern immer noch in meine Vergangenheit herum, obwohl ich ihnen bereits alles erzählt hatte.

Ich klicke auf eine andere Seite und lese den Artikel über mich. Allein die Überschrift: Kontakt zur Mafia!

 

Ich sehe die Bilder von Himchan und mir. Er sieht in seiner Schwarzen Kleidung und diesem Typischen Himchan Blick wie einer von der Mafia aus, aber ich weiß das er nicht zur dieser Sorte gehört. Was geht ihnen überhaupt was an, ob ich mit Himchan zusammen bin und was mit Mafia zu tun habe? Sollten die nicht dann Angst vor mir haben?

 

 

Ich gehe auf andere Webseiten und bekomme immer mehr schlechte Laune. „Arg…“, schreie ich und schlage mit der Faust auf den Tisch. Sofort gleiten alle Blicke zu mir. „Glotz wo anders hin“, zische ich und greife nach der Soju Flasche die auf meinem Tisch steht. Ich schaue mir die Flasche an. Ach was Solls? Denke ich mir und kippe einfach die durchsichtige Flüssigkeit in meinen Mund.

 

Nach dem ich die Soju Flasche geleert habe, stelle ich die auf den Tisch ab. „Ajumma noch eine bitte“, rufe ich und schaue auf mein Tablett das vor mir liegt an.

 

Nach wenigen Sekunden wird mir eine neue Flasche gebracht. Ich beschließe auch diese einfach aus zu leeren und schlucke alles auf einmal herunter.

 

Ich spüre wie der kalte Alkohol in meinem Hals brennt. Nach wenigen Sekunden jedoch verspüre ich ein wolliges warmes Gefühl das sich in mir ausbreitet und ich fühle mich nun viel besser.

Breit grinsend schiebe ich mein Tablett zur Seite und bestelle so gleich eine weitere Soju Flasche.

 

Nach dem diese mir gebracht wurde, greife ich danach, jedoch ins Leere. Ich kneife die Augen zusammen. Bin ich etwa so betrunken?

„Ich glaube das reicht Sora“, höre ich eine bekannte Stimme. Ich hebe meinen Kopf und starre in das ernste Gesicht von Jimin. „Was willst du?“, keif ich ihn an und möchte ihm die Flasche aus der Hand nähmen. Er versteckt sofort den Alkohol hinter seinem Rücken. „Gib her?“, schreie ich ihn an.

 

„Du hattest schon genug getrunken!“, meint er zu mir. Ich springe von meinem Stuhl auf und gehe torkelnd auf ihn zu. Kurz bevor ich vor ihm stehe, knicke ich in meinen Absatzschuhen um und drohe zu fallen. Gerade noch rechtzeitig kann Jimin mich noch fangen und wir blicken uns in die Augen als er mich in seinen Armen hält.

 

Ich hatte ganz vergessen wie wunderschön seine waren. Wie sehr ich seine braunen Augen damals über alles liebte und wie viele male ich mich nach diesen gesehnt hatte.

Er streicht mir eine Haarsträhne hinters Ohr und mein Herz fängt wie verrückt in der Brust zu schlagen an.

 

Das ist nicht richtig. Das ist ganz und gar nicht richtig. Wieso schlägst du wieder für ihn? Warum?

Eh ich mich versehe, spüre ich seine Lippen auf meine. Seine warmen samt weichen Lippen die ich eins Mal geliebt hatte.

 

Mein Kopf schreit mich an, während mein Herz und alles andere in mir nach ihm sennen. Nach seinen Lippen die mal mein Körper liebkosten. Seine Berührungen die über meine Haut fuhren und dabei eine Gänsehaut verschaffte. Seine Stimme die meinen Namen sagte.

 

„Jimin“, flüstere ich zwischen unseren küssen. „Ich habe dich vermisst Sora“, raut er in mein Ohr und ich spüre wie sich alle meine Haare bei der Gänsehaut aufrichten.

Er löst sich nach einigen Minuten von meinen Lippen um Luft zu holen. Er schaut auf meine Hand. Greift nach dieser und zieht mich ohne ein weiteres Wort hinter sich her.

 

Mein Blick gleitet zu unseren Fingern die sich ineinander verschränkten.

Mein Kopf schreit mich an. Ich solle diesen Fehler nicht noch einmal machen, doch mein Körper bewegt sich einfach. Es macht, was es möchte. Während mein Herz wie verrückt in der Brust schlägt, sehnt sich mein Körper jetzt schon nach ihm.

 

Ist es ein Fehler? Wird es ein Fehler sein? Ich bleibe auf einmal stehen und zwinge so ihn dazu, sich zu mir um zu drehen. Fragend blickt er mich an. Ich hebe meinen Kopf und sehe wohin er mich hinführen wollte.

 

„Lass uns zu mir gehen“, sage ich mit leiser Stimme, den ihn ein Hotel möchte ich nicht. Kein weiterer Skandal, den ich oder geschweige er sich überhaupt leisten kann. Er neigt seinen Kopf zur Seite. Ich beiße mir auf die Unterlippe und ziehe aus meiner Handtasche die Autoschlüssel heraus. Ich werfe diese Jimin zu.

 

Er kommt auf mich zu. Küsst mich und dann ziehe ich ihn hinter mir her. Ich bringe uns zu meinem Wagen, das am Straßenrand vor dem kleinen Stand parkt, in dem ich noch vor wenigen Minuten saß und mich betrunken habe.

Er öffnet die Autotür und hält mich ganz Gentleman like die Tür auf. Nach dem ich eingestiegen bin, setzt er sich auf die Fahrerseite. Sieht mich an. Ich kann seinen Blick auf meinen Lippen spüren.

 

Ich möchte gerade was sagen, doch seine Lippen liegen bereits auf meine. Erneut ermahnt mich mein Kopf, das ich diesen Fehler nicht machen solle oder ich werde es bereuen, doch ich kann nicht. Ich will ihn. Alles in mir sehnt sich nach ihm.

 

Nach dem er sich von mir gelöst hat. Fährt er los. Da er nicht wissen kann, wo ich Zurzeit Lebe, gebe ich ihm Navigationsgerät die Adresse ein und diese befolgt Jimin wie aufs Wort. Während der ganzen fahrt lang, ruht seine Hand auf meiner oder er gibt zärtliche Küsse auf meinen Handrücken.

 

Kurze Zeit später erreichen wir das Haus, in dem ich Lebe. Die Forte zur Einfahrt öffnet sich und Jimin fährt durch den langen Weg entlang, bis er den Wagen vor dem Haus anhält.

Ich weiß dass ich hier und jetzt aufhören kann, doch ich kann einfach nicht. Ich habe das Gefühl das ich regelrecht verhungere. Verhungere, wenn ich ihn nicht endlich haben kann.

 

Wir steigen aus dem Wagen aus und küssend gehen wir die Steintreppe zur Haustür hoch. Ich öffne diese und stolpernd betreten wir den großen dunklen Flur.

Im Haus herrscht Stille und überall ist es stockdunkel. „Wo geht es lang?“, will er von mir wissen. Ich nähme seine Hand und ziehe ihn die Treppen hoch. Nach dem wir mein Zimmer erreicht haben und die Tür hinter uns ins Schloss fällt. Spüre ich Jimins hungrige Lippen.

 

Während wir uns küssen, reißen wir uns fast alle Kleider aus dem Leib und Tummeln zu meinem Bett.

Als ich das Bett an meinen Kniekehlen spüre, schubst mich Jimin und ich falle Rückwerts auf mein Bett. Er legt sich über mich und küsst mich erneut.

 

Abermals schreit mein Kopf dass ich hier stoppen soll, doch ich sehne mich zu sehr nach ihm. Ich fahre mit meiner Hand unter sein Shirt. Spüre jeden einzelnen Bauchmuskel von ihm und ziehe ihm dann das Shirt über den Kopf aus. Ich werfe es auf den Boden.

Meine Finger fahren erneut über seine Muskeln entlang. Ich schubse ihn, so dass er auf den Hinter landet und fange an sein Oberkörper zu küssen.

 

 

(Achtung: Smut)

 

Seine Hände wandern über meine Hüften entlang und weiter rauf zu meinen Brüsten. Er öffnet mir den BH und schmeißt diese zu seinem Shirt auf den Boden.

Er packt mich auf einmal und wirft mich auf das Bett zurück. Seine Lippen wandern über meine Halsbeuge entlang. Er saugt sich an einer Stelle fest. Verpasst mir einen Knutschfleck und leckt dann über die wunde Stelle entlang.

 

Seine eine Hand knetet eins meiner Brüste, während die andere über meinen Bauch entlang fährt und dann unter meinen Tanga verschwindet.

Ich spüre wie sein Finger in meine Mitte eindringt und ich keuche stöhne seinen Namen. „Jimin!“

 

Er lächelt und küsst mich abermals und beißt mir auf die Unterlippen. Ich weiß was er will und öffne für ihn meinen Mund. Seine Zunge leckt über meine Lippen und dann vorführen unsere Zungen einen wilden Tanz auf.

 

Er schiebt ein zweiten und dann einen dritten Finger in mich rein und ich kann förmlich spüren, wie die Welle gleich über mich rollt. „Jimin…ng…ick…oh…komme“, stöhne ich stoßweise aus.

Nach meinen Worten zieht er sich aus mir heraus. Streift mir meinen Tangen vom Hintern und wirft diese auf den Boden neben dem Bett.

 

Kurz richtet er sich auf, um sich seiner Jeans und so gleich seiner Boxershorts zu entledigen.

Mein Blick wandert zu seinem bereits aufrechten Freund. Er bemerkt es und grinst auf.

 

Ich muss mir auf die Lippen beißen und kann es kaum erwarten seine volle Länge in mir zu spüren. Er schiebt meine Beine etwas auseinander und platziert sich zwischen meinen Beinen.

Ich schließe meine Augen und warte auf den schmerzhaften Moment, doch es kommt nicht, stattdessen spüre ich, wie seine Finger über meine Haare entlang streichen. „Ich habe dich vermisst Sora“, raut er mir ins Ohr und beißt mir ins Ohrläppchen.

 

Mein Kopf schreit erneut, dass ich es ihm nicht glauben soll. Das er wieder mit mir spielt, wie vor fünf Jahren.

Ich höre dennoch nicht auf meinen Kopf, sondern auf meinen Körper das verlangend unter ihm erzittert, als seine Hände meine nackte Haut entlang streift.

 

„Jimin“, flüstere ich. Er grinst erneut und dann spüre ich diesen süßen schmerz als er in mich eindringt und ich stöhne vor Wonne auf.

Nach wenigen Sekunden zieht er sich aus mir heraus. Reibt seine spitze an meinen Kitzler und bringt erneut meinen Körper zum erzittern. „Jimin“, flehe ich ihn an und drücke ihm mein Becken entgegen. „So ungeduldig“, raut er und dringt mit einem Schlag ganz in mich rein, was uns beide zum stöhnen bringt. „Wie ich diese enge vermisst habe“, wispert er in mein Ohr und fängt an sich zu bewegen. Erst langsam, doch bei jedem stoß, beschleunigt er sein Tempo.

 

„Jimin…ah…ich…explo…diere“, schreie ich fast und kralle meine Fingernägel in seine perfekten Arschbacken und schlinge meine Beine um seine Hüften um ihn noch tiefer und intensiver zu spüren.

Er wird auf einmal ganz langsam. Jedoch werden seine Stöße härter und dann rollt die Welle über mich. Ich werfe meinen Kopf in den Nacken und ich schreie zum letzten Mal seinen Namen.

 

Er ist jedoch noch nicht fertig und macht weiter bis er letztendlich sich in mir ergießt und noch ein paar pump bis er sich aus mir herauszieht und sich neben mich aufs Bett fallen lässt.

 

Ich schiebe mich zu ihm. Lege meinen Kopf auf seine Brust, schließe dabei meine Augen und klammere mich fest an ihm, aus Angst er könnte verschwinden, wie beim ersten Mal vor fünf Jahren.

Er gibt mir einen sanften Kuss auf die Stirn. „Ich habe dich vermisst Sora“, höre ich seine Stimme bevor ich in den tiefen Schlaf falle.

Kapitel 26 – Sie ist meine Tochter

Jimin POV

 

„Eomma“, ruft eine sanfte Stimme. Nach wenigen Sekunden geht die Tür auf und irgendetwas klettert aufs Bett. „Eomma“, höre ich wieder diese Stimme. Ich öffne meine Augen, bewege mich jedoch nicht.

 

„Sarang“, höre ich Soras Stimme. „Eomma wer ist das?“, fragt sie ihre Mutter. Ich drehe mich um und blicke in das süßeste Gesicht auf der Welt. „Sarang“, sage ich ihren Namen und lächele sie liebevoll an.

 

„BTS“, schreit sie auf einmal und springt in meine Arme. „Sarang geh von ihm runter“, tadelt sie ihre Tochter und zieht an der Decke um ihren wunderschönen Nackten Körper zu bedecken.

Sie schaut mich mit ihren großen dunklen Augen an. Eindeutig hat sie die Augen ihrer Mutter. „Bist du mein neuer Appa?“, fragt sie mich mit ihrer zarten Stimme.

Ich schüttle sofort mit dem Kopf. „Ich bin dein Vater. Dein richtiger Vater Sarang“, antworte ich ihr und sie macht ihre Augen sofort noch größer. „Wirklich?“, hackt sie nach und ich nicke wieder mit dem Kopf. Sie schlingt ihre Arme um meinen Nacken. „Ich hab dich lieb Appa“, flüstert sie. Ich drücke sie ganz fest an mich und tränen rollen über meine Wange entlang.

 

Ich sehe endlich meine Tochter. Mein Fleisch und Blut. Mein kleiner Engel und kann es nicht glauben das ich sie endlich in meinen Armen halte.

 

Die Tür geht auf einmal wieder auf und ich sehe die ältere Schwester von Sora. „Sarang komm sofort her“, ruft sie die Kleine zu sich. „Ich will aber nicht“, brummt meine Tochter in meinen Armen.

„Komm her oder ich gehe mit dir später kein Eis essen“, versucht sie ihre Nichte zu bestechen. „Ich will dann aber zwei Kugeln“, äußert sie sich und ich muss sofort grinsen. Ganz wie ich, denke ich mir.

„Okay“, gibt Marin nach und dann löst sich Sarang von mir. „Appa!“, sagt sie und dreht sich noch mal zu mir um. „Ne!“, antworte ich. Sie schaut mich wieder mit ihren großen Augen an. „Du läufst auch nicht weg und lässt Eomma und mich wieder alleine?“ Ich nicke bei ihren Worten. „Versprochen Engel.“ Sie lächelt auf und verschwindet mit ihrer Tante aus dem Zimmer.

 

„Arschloch“, zischt Sora auf einmal und springt förmlich aus dem Bett. Ich schaue sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Was habe ich falsch gemacht?“, will ich von ihr wissen und steige vom Bett auf. Sammle meine Kleidung ein und ziehe mir diese an.

 

„Alles. Fuck!…warum habe ich nur was getrunken?“, brummt sie und rauft sich an die Haare. „Warum habe ich diesen verfickten Fehler noch einmal begangen?“

„Das war kein Fehler Sora“, sage ich und gehe auf sie zu. „Doch. Das hier war alles ein Fehler“, meint sie erneut und hebt ihre Shirt vom Boden auf.

 

Ich packe sie am Arm. Sie dreht sich zu mir um und kann Tränen in meinen Augen sehen. „Ich will eine zweite Chance Sora. Ich will nicht noch mehr verpassen. Ich möchte ein Teil von Sarangs Leben sein. Ich will ihr Vater sein, wie ich es von Anfang an hätte sein müssen.“

„Sie ist meine Tochter“, zischt sie mich an. „Sie ist nicht nur deine Tochter. Sarang ist auch mein Kind und verflucht noch mal. Ich will dich und Sarang. Ich möchte an eurer Seite sein“, bitte ich sie.

 

„Wir wollen dich aber nicht“, keift sie mich an. Ich kneife die Augen zu kleinen Schlitzen zusammen. „Sarang will ihren Vater, nur du willst mich nicht. Gott Sora! Verflucht noch Mal. Verzeih mir endlich. Was muss ich noch tun damit du mir vergibst, für das was ich dir vor fünf Jahren angetan habe?“, will ich von ihr wissen.

 

„Die Zeit zurück drehen. Ich wünschte, ich hätte mich damals nie in dich verliebt gehabt. Ich wünsche, dass ich diese eine Nacht nie getan hätte. Ich wünschte, dass ich dich nie getroffen hätte. Also. Kannst du die Zeit zurück drehen? Nein?“, brüllt sie mich an und reißt ihre Hand von mir los.

„Sora“, flüstere ich und sehe wie sie ihr Shirt über den Kopf streift. Mein Blick gleitet über ihren Körper entlang und erst jetzt entdecke ich ihre Narbe am Bauch.

 

Sie bemerkt sofort, worauf ich hin schaue und zieht ihr Shirt über diese Stelle. Ich packe am Saum ihres Shirts und ziehe es wieder hoch. „Was ist das für eine Narbe?“, möchte ich von ihr wissen. Warum ist es mir nicht vorher aufgefallen?

 

Sie schlägt meine Hand von sich. „Durch einen Unfall, den ich damals hatte. Sarang und ich währen fast gestorben“, antwortet sie mir und zieht nun ihre Jeans an.

Ich packe sie und will es genauer wissen. „Was für ein Unfall?“, hacke ich nach. „Jetzt interessiert es dich? Jetzt wo du weißt das du eine Tochter hast, bin ich dir wichtig?“, knurrt sie und lacht auf einmal sarkastisch auf. „Du hattest sicher vor knapp fünf Jahren von dem schlimmen Unfall an der Sambongro gehört?“, will sie von mir wissen. Ich lasse mir die Info durch den Kopf gehen und dann fällt es mir wieder ein.

 

„Ich war das Mädchen. Ich war das Mädchen die vom Auto überfahren wurde und um ihr Leben gekämpft hatte, während es dem Autofahrer blendend ging. Sarang die noch damals in meinem Bauch war und ich mussten um unser Leben kämpfen. Nur weil dieser Arschloch im glauben war, das er betrunken noch Auto fahren kann. Diese verfluchte Narbe erinnert mich immer wieder aufs Neue was ich alles ertragen musste. Es erinnert mich daran, dass wir fast gestorben wären. Sarang ist alles was ich habe und sie bedeutet mir mehr als alles andere auf der Welt. Ich will nicht, dass ihr etwas passiert und du bedeutest Unglück Park Jimin“, antwortet sie mir und macht sich auf den Weg zur Tür.

 

Eh sie verschwinden kann, umarme ich sie von hinten. „Verzeih mir Sora. Ich bitte dich. Ich möchte nur noch diese eine einzige Chance. Ich flehe dich an. Vergib mir“, bettle ich sie an und lege meinen Kopf auf ihre Schulter. „Ich brauche euch beiden. Dich und unsere Tochter“, fahre ich fort und bedecke ihre Halsbeuge mit zärtlichen küssen.

 

Ich spüre wie ihr Körper erzittert. „Das ist viel zu spät Jimin. Du hattest mich zu tiefst verletzt das ich nur noch Hass für dich empfinde“, sagt sie und dennoch kann ich in ihrer Stimme erkennen, das sie lügt. Sie hat Gefühle für mich. Sie liebt mich noch wie damals.

 

„Ich werde dir beweisen, dass ich es ernst mit dir meine. Ich werde dich nie mehr wieder weh tun. Das verspreche ich dir“, raue ich ihr ins Ohr.

„Versprich nichts, was du nicht halten kannst Park Jimin und jetzt lass mich los“, knurrt sie auf einmal und reißt sich aus meinen Armen.

 

„Appa“, ruft Sarang und betritt das Zimmer. „Appa ich will mit dir ins Spielplatz“, fährt sie fort und nimmt meine Hand. „Lass uns zum Spielplatz gehen.“ Ich nicke lächelnd mit dem Kopf. „Alles was du willst Prinzessin.“

 

„Sarang sag auf Wiedersehen“, brummt Sora und nimmt ihre Hand. Sie zieht unsere Tochter von mir weg. „Ich will nicht. Ich will mit Appa spielen“, schreit Sarang und zieht an ihrer Hand. „Lass mich los Eomma. Ich will zu Appa“, brüllt sie und fängt an zu weinen.

 

„Dein Vater hat keine Zeit für dich“, meint Sora. „Ihr Vater hat immer Zeit. Er hat immer Zeit für seine Tochter“, äußere ich mich und gehe in die Knie. Ich breite meine Arme aus und dann rennt meine Tochter in meine Arme. Ich drücke sie ganz fest an mich. „Ich liebe dich Prinzessin.“ „Ich dich auch“, schluchzt sie. Ich schaue sie an und wische ihr die Tränen aus dem Gesicht. „Dein Vater wird dich nie wieder verlassen“, verspreche ich ihr und nähme ihre Hand.

 

Ich richte mich auf und schaue Sora an. „Wenn du schon nicht mit mir zusammen sein willst, dann lass mich wenigstens meine Tochter sehen. Ich habe das Recht auf sie und sie möchte mich auch sehen.“

Nach diesen Worten gehe ich einfach. Ich beschließe den Tag mit meiner Tochter zu verbringen. Ich will sie kennen lernen. Ich will einfach nichts mehr verpassen, was das Leben meines Kindes betrifft.

Kapitel 27 – Du wirst es NIEMALS sein!

Ich habe meine Augen geschlossen und gehe noch ein paar meiner Stimmphasen durch. Ich öffne meinem Mund und singe ein paar Strophen, dabei denke ich an Sarang. In den letzten Wochen habe ich sie so gut wie jeden Tag gesehen, auch wenn es nur ein eine halbe Stunde war. Ich hatte jede freie Minute ausgenutzt um Zeit mit meiner Tochter zu verbringen. Ich muss automatisch lächeln, bei den Gedanken an Sarang.

 

Im Hintergrund höre ich die anderen. Jungkook und Taehyung albern herum. Yoongi Hyung schläft auf seinem Stuhl, während er geschminkt wird.

Namjoon Hyung macht etwas an seinem Handy, während Hoseok Hyung mit Jin die Tanzschritte durchgeht.

 

Ich kann auch hören, dass der Fernseher im Hintergrund läuft. Es werden die Nachriten gezeigt.

„Gerade wurde bekannt gegeben das Song Sora. Die Erbin und neuste Präsidentin vom Mischkonzern Zeus vor den Traualter tritt“, spricht die Nachrichtensprecherin und sofort öffne ich meine Augen und schaue zum Fernseher rüber. Was ist mit Sora? Ich verstehe kaum ein Wort. „Seit mal alle Leise“, rufe ich und bitte eins der Stylisten die Laustärker zu erhöhen, was sie auch sofort macht.

 

„War überhaupt Song Sora verlobt?“, fragt der andere Nachrichtensprecher. „Davon hatte Zeus nie ein Wort erwähnt. Erst gerade gab der Sekreter bekannt dass die Hochzeit in kleinem Kreise stattfinden wird und nur die Wichtigsten Leute eingeladen wurden, unter den wenigen Verwandten. Den Mann den sie Heiratet, ist ein Arzt den sie schon seit ein paar Jahren kennt“, erzählt die Nachrichtensprecherin und dann wird das Gebäude in dem die Hochzeit stattfindet eingeblendet und dann spricht eine Frau davon.

 

Mein Kopf hat sofort ausgeschaltet. Alles in mir schreit. Ich kralle meine Finger in die Armlähnen und dann sehe ich sie. Wie sie in einem weißen langen Kleid aus einem Wagen steigt und lächelt.

Sofort springe ich von meinem Stuhl auf und will nur noch zu ihr. Ich muss zu Sora. Ich kann es nicht zulassen das sie jemanden Heiratet.

 

Ich renne zur Tür. „Wo willst du hin Hyung?“, fragt Jungkook mich. „Zu Sora“, antworte ich ihm und öffne die Tür. „Jimin, wenn es Bang Sihauk erfährt, dann wird es wieder Ärger geben“, tadelt mich Namjoon Hyung. „Das ist mir egal“, gebe ich von mir und renne aus der Tür.

 

„Jimin komm zurück“, ruft Jin Hyung. „Stell nicht wieder Blödsinn an“, meint Hoseok Hyung. „Lass Sie endlich los“, brüllt Yoongi Hyung hinter mir her.

Ich kann Sora nicht los lassen. Ich kann es einfach nicht. Ich habe erst zu spät festgestellt das ich Sora Liebe. Das tat ich schon vor fünf Jahren, nur damals hatte ich keine Ahnung was Liebe bedeutet. Doch jetzt weiß ich sie und ich weiß dass ich sie zurück haben möchte.

 

Draußen kann ich mir ein Taxi schnappen und der Taxifahrer bringt mich so schnell wie möglich zu der Halle in dem die Feier stattfinden wird.

 

Dort angekommen, reiche ich dem Taxifahrer Geld. Springe regelrecht aus dem Taxi und renne auf das Gebäude zu.

 

Die Männer vor der Tür wollen mich nicht rein lassen, doch als ich ihnen erzähle das ich im Auftrag von Big Hit bin um denen Persönlich zu Gratulieren, kann ich durch und mache mich auf den Weg zu ihr. Ich renne durch das Gebäude und reiße die Tür auf.

 

Ich stürme in die Halle rein und sehe sie vor dem Traualter stehen, während einer vor ihnen steht und Spricht: „So antworten sie mit Ja“

„Tu es nicht Sora!“, schreie ich so laut wie es geht.

 

Alle Blicke richten sich auf mich und sofort geht das Getuschel los. Ja hier steht gerade ein Weltberühmter Star und versucht die Hochzeit von Song Sora zu stoppen.

Ich gehe mit schnellen Schritten auf sie zu. „Heirate ihn nicht Sora. Du machst einen großen Fehler, wenn du ihn Heiratest“, sage ich zu ihr und bleibe vor ihr stehen.

 

Sie schaut mich mit ihren wunderschönen Augen an. „Woojin zu heiraten ist kein Fehler. Den Fehler den ich damals begangen hatte, war mich in dich zu verlieben“, keift sie mich an.

 

Ich nähme ihre Hand und will sie von da weg zerren, doch sie schlägt meine Hand von sich. „Ich werde nicht noch mal einen Fehler machen und dir vertrauen Park Jimin. Nicht noch einmal. Es hatte Jahre gekostet bis ich dich vergessen konnte und dann bist du wieder wie ein gewaltiger Sturm vor mir aufgetaucht und hast mein Leben erneut erschüttert“, fährt sie fort und sieht mich mit glasigen Augen an.

 

„Mian Sora. Ich habe Gesündigt. Dir das Herz gebrochen. Es tut mir unendlich leid. Bitte verzeih mir endlich“, flehe ich sie an und gehe in die Knie. „Bitte Sora“, sage ich, was fast wie ein Flüstern klingt.

 

„Ich liebe dich doch und du liebst mich auch. Ich weiß es“, und schluchze auf, während ich ihre Hand nähme und ihr Handrücken auf meine Wange drücke.

„Ich kann das nicht Jimin. Ich werde Woojin heiraten, weil ich ihn liebe und nicht dich. Nur er kann mich glücklich machen“, erklärt sie mir und reißt ihre Hand von mir weg. Sie dreht mir ihren Rücken zu.

 

Ich schließe die Augen und kann einfach meine Tränen nicht mehr aufhalten. Ich habe das Gefühl das mein Herz gerade in Stücke gerissen wird. Hatte Sora es damals auch so gefühlt wie ich? Hatte sie genau den gleichen Schmerz?

 

„Verzeih mir Sora. Ich flehe dich an. Gib mir die alle letzte Chance. Ich werde dich nie mehr wieder verletzten. Ich werde nicht noch einmal den Fehler machen und dich verlassen“, flehe ich sie abermals an und hebe meinen Kopf um sie an zu sehen, doch sie würdigt mich keines Blickes.

 

Ich sehe wie sie ihre Hände zu Fäusten ballt und wie ihr ganzer Körper zittert. Sie steht einige Sekunden da und ich starre sie an ohne ein Wort zu sagen an, doch auf einmal hebt sie ihre Hände und greift nach dem Ring. Sie zieht es sich den Ring über den Ringfinger an. „Ja, ich will dich Seo Woojin zu meinem rechtmäßigen Ehemann nehmen. Dich liebe und ehren bis der Tod uns scheidet“, sagt sie und ich habe das Gefühl das gerade mein Herz in tausende von Stücken gerissen wurde.

 

 

Sora POV

 

Mein Blick gleitet zu Jimin, der noch immer auf den Boden kniet und Tränen über seine Wange wie ein Wasserfall herunterrollen.

 

Mein Herz. Es tut verdammt weh. Ich habe das Gefühl das ich keine Luft kriege. Mein Herz will ihn zurück haben. Mein Körper sehnt sich nach seinen Berührungen. Ich muss mich stark zusammen reißen um nicht nach zu geben.

 

Du wirst mich vergessen. Was auch immer noch passieren wird. Du wirst einfach eine andere junge Frau treffen, sage ich die Worte in meinen Gedanken

Schau nicht zurück, damit ich nicht an Jimin fest halten kann. Niemals.

 

Du bist kein großartiger Mensch, Park Jimin Denk nicht zu sehr nach. Tu nicht so, als seist du nett, spreche ich in meinen Gedanken und versuche mir selbst alles ein zu reden.

Ich werde meine Liebe für dich auslöschen. Ich werde dich aus meinen Erinnerungen weg radieren. Wir können schließlich niemals zusammen sein. Nein! Niemals! Rede ich auf mich ein.

 

Ich schließe meine Augen und versuche tief durch zu Atmen. Ich Atme ein paar Mal Ein und Aus und dann öffne ich meine Augen. Ich kann einfach nicht anders. Meine Augen sehen wieder zu Jimin.

 

Ich habe es jedes Mal satt, die gleichen Worte zu hören. Ich weiß, dass ich dir irgendwann nichts mehr bedeuten werde. Du glaubst du liebst mich, aber in Wirklichkeit liebst du nur unsere Tochter.

 

Du wirst dich in eine andere Frau verlieben und mit ihr eine Familie gründen. Dann wird Sarang sogar dir nicht mehr wichtig. Ich fühle es.

Er ist schließlich kein so toller Mensch, also denk nicht mehr allzu sehr darüber nach.

 

Ich werde meine Liebe für dich auslöschen. Ich werde dich aus meinem Herzen löschen. Wir können nicht zusammen sein. NIEMALS! Sage ich in meinen Gedanken und sehe wie Jimin von ein paar Security Leuten gepackt und von hier weg gezogen wird.

 

Auf Wiedersehen Liebe, rufe ich in meinen Gedanken. Während sein mir zugedrehter Rücken immer dunkler wird.

Je weiter du weg gehst, desto mehr muss ich an dich denken. Ohne überhaupt zu wissen wieso, vermisse ich dich weiterhin.

 

NEIN! Ich muss meine Liebe für dich vergessen, weil wir NIEMALS zusammen sein können.

Kapitel 28 – Gibt es ein wir?

„Es ist nicht Fair Sora“, sagt Woojin nach einer Weile der Stille und ich blicke ihn mit verschleierter Sicht an. „Es ist einfach nicht Fair Sora“, wiederholt er seine Worte und ich kann es noch immer nicht verstehen was er damit sagen möchte.

 

Er packt meine Hand und reißt mit dem Ring aus dem Ringfinger. „Du verdienst diesen Ring nicht“, meint er und ich schaue ihn entsetzt an. „Was sagst du da, Oppa?“

„Du liebst mich nicht. Du hattest mich nie geliebt. In deinem Herzen wohnt nur eine Person und das bin nicht ich“, erklärt er mir und zeigt mit dem Finger dann auf Jimin der zur Tür weg getragen wird.

 

„Du liebst ihn. Du hattest ihn schon immer geliebt. Er ist auch der Vater deiner Tochter. Ihr gehört zusammen. Darum ist es nicht fair wenn nur ich Gefühle für dich habe“, fährt er fort und packt mich an den Schultern. „Schau dich doch nur an! Du weinst wegen ihm auf deiner eigenen Hochzeit.“

 

Ich weine? Ich fahre mit meinen Fingern über meine Wange entlang und spüre etwas kalten Nasses.

 

„Ich kann dich nicht Heiraten und deshalb sage ich auch Nein. Das ist meine Antwort“, und schubst mich leicht. „Nun geh schon und hole ihn wieder zurück. Er sollte schließlich hier stehen und nicht ich“, erklärt er mir und lässt mich los. „Nun verschwinde schon Sora“, schreit er mich an.

 

„Oppa?“, murmel ich. „Nenn mich nicht mehr so, Sora. Ich bin nicht dein Oppa und jetzt hau schon ab, bevor es zu spät ist“, tadelt er mich und schiebt mich vorwährst. „Hol dir deine Liebe zurück.“

 

Ich schaue ihn über meinen Schulterhinweg an. Er lächelt liebevoll. Er war immer für mich da. Ich habe ihm mein Leben zu verdanken und dennoch lässt er mich gehen, obwohl er mich liebt?

Er nickt mit dem Kopf zur Bestätigung, dass es schon klar geht. Ich hole tief Luft. Beuge mich vor. Packe mein Kleid am Ende des Saumes, ziehe es etwas hoch und renne los.

 

Ich renne über den langen Gang entlang, während meine Familie, Woojins Familie und all die Gäste mir nach schauen.

 

Es ist mir egal was sie alle von mir halten. Es ist mir egal was sie denken. Ich werde dieses Mal auf mein Herz hören. Vorbei mit meiner Rache die schon so vieles angerichtet hatte. Ich muss einsehen das ich nichts gegen die tiefen Gefühle für Jimin unternähmen kann. Er hatte schon immer mein Herz. Ihm gehörte schon immer mein Herz.

 

Auf dem Weg nach draußen, stolpere ich wegen meinen Absatzschuhen. Ich bleibe stehen, reiße sie von meinen Füßen und renne weiter.

Draußen sehe ich wie Jimin in ein Taxi steigen will. Du darfst nicht gehen. Du darfst nicht gehen Jimin, denke ich mir.

 

„Jimin!“, rufe ich seinen Namen. „Jimin! Steig nicht ein“, schreie ich hinter ihm her.

 

Sofort dreht sich Jimin um, als er seinen Namen hört und erblickt mich.

Ich renne in auf ihn zu. Schlinge sofort meine Arme um seinen Nacken. „Ich liebe dich Park Jimin. Ich habe dich damals geliebt, so wie auch heute Liebe ich dich. Ich werde dich immer lieben“, flüstere ich.

 

Er legt seine Arme um mich und drückt mich fest an sich.

„Du bist wieder da? Du bist es wirklich?“, fragt er und als Bestätigung, das ich es wirklich bin, presse ich meine Lippen auf seine samt weichen und die Göttlichsten Lippen auf der Welt. Er erwidere sofort meinen Kuss.

 

„Du bist es wirklich“, flüstert er und löst sich von mir. Er umfasst mit seinen Händen mein Gesicht. „Ich liebe dich Sora. Ich liebe dich über alles auf der Welt“, gesteht er mir seine Gefühle und wischt mit seinen Daumen mir die Tränen aus dem Gesicht.

 

„Du verzeihst mir auch?“, möchte er von mir wissen. Ich nicke lächelnd mit dem Kopf. „Ich verzeihe dir. Aber weh du machst einen weiteren Fehler, dann schwöre ich dir, das du dir dein eigenes Grab schaufeln kannst“, drohe ich ihm.

 

„Ich werde dich nie wieder verletzen. Ich werde dich auf Händen Tragen. Ich werde unsere Tochter und dich auf Händen tragen. Das verspreche ich dir. Ich werde euch nie Mals verlassen bis ich Sterbe und ich werde euch beiden für immer beschützen.“

„das will ich auch für dich hoffen“, sage ich scherzend und er presst erneut seine Lippen auf meine und dieses Mal ist der Kuss länger und Intensiver.

 

Alles was um uns herum passiert, ignorieren wir einfach. Es ist uns egal was die Welt über uns denkt. Wir wollen einfach wieder glücklich sein.

Wir möchten eine Familie sein. Gibt es ein wir bis in alle Ewigkeit?

 

 ______________

 

„Ich bin wirklich immer noch schockiert“, sagt die Nachrichtensprecherin zu ihrem Partner. Er nickt ihr zur Bestätigung zu.

 

„Ich selbst bin völlig von der Rolle. Ich hätte niemals im Leben gedacht das, Park Jimin aus BTS der Vater von Song Soras Tochter ist. Das er damals dieser Junge in Busan war, der mit ihren Gefühlen gespielt hatte“, stimmt ihr der Mann zu und schaut sie an. „Würdest du dem Kerl, der dir damals das Herz gebrochen hatte, noch mal eine Chance geben?“, will er von ihr wissen.

 

Die Nachrichtensprecherin schüttelt mit dem Kopf. „Niemals. Song Sora ist da aber wohl anders“, fährt sie fort.

 

„Ich glaube, wenn man sich wirklich liebt, dann geht es“, äußert er sich und schaut sich die Bilder im Hintergrund an. „Ich glaube, das ist ein Happy End den sich beide erträumt haben.“

 

Die Nachrichtensprecherin lacht auf. „Und was für ein Happy End. Jetzt fehlt nur noch die Mega große Hochzeit!“

Kapitel 29 – Kaltes Spiel

Ich schaue auf unsere verflochtenen Finger herunter. Als ich ihn dann anblicke, lächelt er mich an. Es ist sein typisches Lächeln das ich über alles Liebe und ich frage mich nur, wie ich all die Jahre ohne ihn überstanden habe?

 

Egal wie viel schmerzen du mir zugefügt hattest, es war ein Fehler dich zu hassen. Wir waren Jung und wussten nicht, was alles noch so passieren wird. Wir wussten es einfach nicht besser und nun? Und nun sind wir endlich zusammen, denke ich mir.

 

Ich liebe dich Park Jimin. „Ich liebe dich auch“, sagt er. Meine Augen werden groß. „Ich weiß dass du nur gedacht hattest und ich habe es halt laut ausgesprochen“, erklärt er mir und zieht mich an sich. Seine Arme schlingen sich um mich und dann spüre ich seine samt weichen Lippen auf meine.

 

Nach dem Kuss lösen wir uns und gehen Händchenhalten die Straße entlang. Wir genießen die Zweisamkeit und auch die Nächtliche frische Luft.

 

Es gab in den letzen zwei Wochen viel Tumult um uns beiden. Es gab vieles was wir beide klären mussten und diese zwei Wochen waren die schlimmsten die ich je hatte.

Ich bekam es mit den Hass der Fans von BTS zu tun. Sie griffen mich an. Bewarfen mich mit Eiern und Tomaten. Manche sogar mit Steinen. Es wurde so schlimm, dass ich mir Bodyguards anheuern musste, damit die mich beschützen. Dennoch sind die Fans der Meinung, dass ich Jimin nur zerstören werde?

 

Bin ich etwa so ein schlechter Mensch? Hat Sarang nicht das Recht auf ihren Vater? Sie musste vier Jahre ohne ihn aufwachsen. Sie hat es endlich verdient, Zeit mit ihrem Vater zu verbringen.

Habe ich es etwa nicht verdient mit dem Mann meines Kindes zusammen zu sein? Es ist ja nicht so, dass ich kein Geld habe, nur weil er Berühmt ist und deshalb mit ihm zusammen bin. Ich habe schließlich meine eigene Firma. Eine Firma die seit Generationen meiner Familie gehört. Irgendwann werden meine Kinder diese Firma Erben und es weiter Leiten.

 

„Worüber denkst du nach?“, möchte Jimin von mir wissen. Ich sehe ihn an und lächle. „An nichts Wichtiges. Nur das ich gerade sehr glücklich bin“, antworte ich ihm und wir schlendern durch eine Seitenstraße entlang. Ich bin froh dass wir wenigstens um diese späte Zeit unsere Ruhe von Fans und Hatern haben. Keine Bodyguards die uns beschützen müssen. Nur Jimin und ich.

 

Als wir um eine Ecke biegen, verspüre ich einen Schlag und dann wird alles nur noch schwarz um mich herum.

 

Ich öffne meine Augen und kneife diese dann fest zusammen, als ein gleisiger Schmerz durch meinen Kopf fuhr. Ich weiß nicht wie lange ich bewusstlos war. Ist es noch Nacht oder bereits helllichter Tag?

 

Auf einmal ertönt ein Lachen und dann packt mich jemand am Kinn. Ich blinzle ein paar Mal bis ich dann meine Augen ganz offen habe und blicke in mir ein allzu bekanntes Gesicht. „Endlich wach Prinzessin?“, fragt mich Himchan.

 

„Wo bin ich?“, flüstere ich und stelle fest, dass ich mich nicht bewegen kann. Ich versuche an den Seilen zu ziehen. Doch es funktioniert nicht. Er fährt mit einer Hand über meine Schläfe entlang und lässt mich aufzucken. „In einem Ort der nichts Gutes zu bedeuten hat“, und lacht höhnisch auf.

 

Mir schießt sofort Jimin durch den Kopf. Wir waren zusammen gewesen. Ich schaue mich um. Er versteht sofort wonach ich suche. „Mach dir keine großen Sorgen um ihn. Eher um dich. Denn es geht hier nur um dich, Prinzessin.“

 

Ich entdecke Jimin an einem Stuhl gefesselt. „Jimin“, rufe ich. Sein Kopf hängt schlaf wie sein Körper herunter. Die Fesseln halten ihn am Stuhl, damit er nicht herunter fällt oder herunter rutscht.

„Ihm geht es gut. Er schläft nur ein wenig, Prinzessin“, erklärt mir Himchan und packt mich grob am Kinn. „Schau mich gefälligst an, wenn ich rede“, brummt er und zwingt mich ihn an zu sehen.

„Was ist hier los? Warum sind wir hier?“, will ich von ihm wissen. Himchan neigt sein Kopf zur Seite und grinst schief auf. Es ist ein kaltes grinsen, was ich nicht von ihm kenne.

„Was los ist? Das kann ich dir sagen. Du bist los! Wenn du nur nicht wieder Glücklich geworden währst, dann wäre alles gut gewesen, aber nein. Ich muss durch den Medien erfahren das Sora mit diesem verdammten Arsch zusammen ist?“, schreit er und zeigt mit dem Finger auf Jimin. „der dir vor fünf Jahren das Herz gebrochen hatte.“

 

„Himchan?“, murmel ich seinen Namen. Er packt mich fest am Kinn. „Sag meinen Namen nicht, das kotzt mich an, wie alles andere an dir.“

„Warum“, flüstere ich wieder. „Ich hatte wirklich gedacht das Song Sora am Boden ist. Zerstört für immer. Keine Familie. Kein Geld und ein Balg am Halse das sie immer wieder daran erinnert, wie ihr Herz von einem Typen gebrochen wurde. Du solltest noch schmerz spüren. Einen viel schlimmeren Schmerz spüren, als ich“, brüllt er fast und lässt mein Kinn los.

 

Er geht zu einem Tisch rüber, das im herunter gekommenen Raum steht. Es riecht merkwürdig und etwas Ekelhaftes liegt in der Luft. Ich schaue mich um und kann kein Fenster sehen, nur eine Stahltür das vielleicht der Weg nach draußen führt.

Ich höre ein komisches Geräusch und schaue sofort wieder zu Himchan. Er nimmt etwas in die Hand. Ich kann es nicht erkennen, doch dieses Geräusch besagt nichts Gutes. Es lässt mich erschauern.

 

Er schaut mich über seinen Schulterhinweg an. Ein weiteres grinsen huscht über seine Lippen und lässt mir kalten schauer über den Rücken jagen.

„Warum willst du mich am Boden sehen?“, frage ich ihn, in der Hoffnung eine Lösung zu finden.

Himchan dreht sich um und geht dann wieder zu mir rüber. Er hockt sich vor mich in. Neigt erneut sein Kopf zur Seite. „Weil ihr mir eine wertvolle Person genommen habt“, antwortet er mir und hebt seine Hand.

 

Ich erblicke ein Bohrer in seiner Hand. Er bemerkt meinen Blick und lacht auf. „Das ist ein schönes Spielzeug das ich allzu gerne an dir ausprobieren möchte“, äußert er sich und lacht schelmisch auf.

Er lässt den Bohrer an und kommt mit diesem Ding mir näher, jedoch stoppt er, als er wahrnimmt, dass Jimin langsam wach wird.

Er schaut zur Seite. Ich folge seinem Blick und sehe wie Jimin seine Augen öffnet. Als er realisiert das er am Stuhl festgebunden ist, versucht er dran zu ziehen. Abermals lacht Himchan auf und geht zu Jimin rüber. „Auch schon wach, Superstar.“

 

Jimin hebt seinen Kopf und schaut Himchan an. „Du?“, sagt er erstaunt. „Ja ich und ich habe eine Überraschung für dich. Es macht doch nur halb so viel spaß, wenn du nicht zusehen würdest, wie ich mit Sora spielen werde“, äußert er sich und deutet mit einer Kopfbewegung auf mich.

 

Jimin blickt mich an und reißt die Augen weit auf. „Sora“, ruft er meinen Namen und versucht erneut an seinen Fesseln zu ziehen, jedoch ohne Erfolg. „Versuch es erst gar nicht, desto mehr du dich wärst, desto mehr wird es mir eine Freude bereiten meinen Spaß an Sora zu haben“, fährt Himchan fort und geht nun wieder zu mir rüber.

Er lässt den Bohrer an. Schaut zu Jimin rüber. Grinst auf und kommt mit dem Bohrer mir näher. „Tu ihr bitte nichts. Ich werde dir alles geben was du willst“, fleht ihn Jimin an.

 

Himchan lacht auf. „Ich brauche euer verdammtest Geld nicht, wenn du mir das anbieten möchtest. Das einzige was ich brauche ist meine Schwester wieder“, zischt er und hält mir den Bohrer vors Gesicht. Ich blicke direkt in das spitze Ding das gerade droht eins meiner Augen zu durchbohren.

 

„Stopp!!!!“, schreit Jimin so laut wie er kann. „Bitte tu ihr nichts. Ich flehe dich an. Lass sie los…wenn…ich kann deine Schwester zu dir bringen“, fährt Jimin fort und versucht verzweifelt daran, seine Fesseln zu lösen.

 

Himchan hört auf und blickt zu Jimin rüber. „Du kannst meine Schwester mir nicht bringen. Tote kann man nicht zurück bringen“, sagt er ihm und will wieder den Bohrer anmachen.

„Und warum willst du dann Sora weh tun?“, hackt Jimin nach.

 

Himchan richtet sich auf und geht zum Tisch rüber ohne seine Frage zu beantworten. Er legt den Bohrer weg und ich Atme erleichtert auf. Er nimmt aber nun etwas anderes in die Hand. Ich versuche zu erkennen was das ist und reiße die Augen weit auf als ich das Messer in seiner Hand entdecke. Er fährt mit dem Finger über die Messerscharfe klinke entlang. Sieht seinen Blutenden Finger an. Steckt diese in den Mund und grinst auf als er meinen Blick bemerkt. „Weißt du wie Blut schmeckt?“, möchte er von mir wissen.

 

Ich schüttle mit dem Kopf. Erneut grinst er auf und kommt zu mir rüber. Er schneidet sich in den Finger und steckt mir diese schließlich in den Mund. „Saug Prinzessin und lass dir das Blut auf der Zunge zergehen. Wenn man es einmal Probiert hat, dann will man mehr und keine Sorge, ich bin kein Vampir, nur jemand der auf Blut steht.“

 

Als er seinen Finger aus meinem Mund herauszieht, spucke ich das Blut heraus und kassiere daraufhin eine Ohrfeige. „Das hättest du nicht machen sollen Prinzessin“, und verpasst mir erneut eine.

„Schlag sie nicht“, schreit Jimin und zieht an seinen Fesseln. Er bewegt sich zu schnell und zu stark auf seinem Stuhl und kippt zu Boden.

Himchan lacht auf. „So ein Pabo!“, äußert er sich und widmet nun seine Aufmerksamkeit mir. „Prinzessin möchte bestimmt wissen, wieso ich so zu ihr bin?“, will er von mir wissen und ich nicke mit dem Kopf zur Bestätigung.

 

„War ja klar, dass die kleine Prinzessin es wissen möchte“, äußert er sich und fährt mit dem Messer leicht über meine Wange entlang. Ich spüre zwar die Klinke, jedoch keinen Schmerz.

„Meine Schwester hatte bei euch im Hotel Zeus gearbeitet als Zimmermädchen. Ich wusste von Anfang an, das ich sie hätte aufhalten müssen, dann währe sie noch am Leben“, fängt er an zu erzählen und ich kann pure Wut und Hass in seinen Augen erkennen.

 

„Deine Familie hat mir meine Schwester genommen. Sie wurde in eurem verdammten Hotel von einem Reichen Typen aus dem Ausland brutal Missbraucht und ihr habt es wie ein Unfall aussehen lassen als sie bei der Vergewaltigung ums Leben kam. Ihr hat alles vertuscht, nur damit eure Firma und euer Scheiß Hotel keinen schlechten Ruf bekommt“, erzählt er und rauft sich die Haare.

„Ihr seid schuld daran und ich hatte die Chance gesehen als du vor fünf Jahren vor mir aufgetaucht bist“, fährt er fort und fuchtelt mit dem Messer vor meiner Nase herum.

„Ich wollte dich schon dort vernichten, jedoch wurdest du aus deinem eigenen Elternhaus rausgeworfen und durch die Liebe verletzt. Also habe ich gedacht, das geschieht dir nur recht“, meint er und zuckt gleichgültig mit der Schulter.

 

„Dann, als wir uns wieder sahen im Club, wollte ich dich ganz tief unten sehen. Ich wollte dich noch weiter runter ziehen. Dich endgültig vernichten bis du selbst aufgegeben hättest“, und zeigt abermals mit dem Messer auf mich.

 

„Du hättest von dir aus, dich selbst zerstört. Doch dann meinte das Leben wieder so gut mit dir und das konnte ich nicht so hinnähmen. Du musst leiden. Du musst den Schmerz spüren, den ich all die Jahre noch fühle. Ich will dich nun selbst endgültig vernichten, damit du nie wieder auf dieser Erde wandern kannst, in der Hoffnung wieder Glück zu finden“, erklärt er mir und holt mit seiner Hand in dem er das Messer hält Schwung.

 

Ich kneife meine Augen zusammen und mache mich schon mal für den Schmerz bereit, jedoch vergehen Sekunden und ich spüre nichts.

Ich öffne meine Augen und sehe wie Jimin mit Himchan sich auf den Boden prügeln.

Ich ziehe an mein Fesseln, dabei lasse ich Jimin nicht aus den Augen. Jimin sitzt auf Himchan und schlägt mehrmals auf ihn ein. Irgendwie schafft jedoch Himchan ihn von sich zu werfen und nun ist er über ihn und prügelt auf ihn ein.

 

Jimin kann einigen Schlägen ausweichen und verpasst ihm selbst welche.

Ich sehe auf einmal wie Himchan nach etwas greift und eh ich rufen kann „Jimin pass auf“, ist es schon passiert.

 

Himchan sticht mit dem Messer in den Bauch von Jimin ein und ich schreie laut auf: „JIMIN!“ und ein Echo durchfährt den kalten Raum.

Irgendwie schaffe ich es mich aus den Seilen zu befreien. Ich packe den Stuhl. Gehe mit schnellen Schritten auf Himchan und brettere den Stuhl über seinen Kopf.

 

Sofort sackt Himchan über Jimin zusammen. Ich gehe auf die Knie. Schiebe Himchan von ihm herunter und ziehe Jimin an mich.

Tränen rollen meine Wange entlang, während ich mit einer anderen Hand auf seine Blutende Wunde drücke. „Nicht Sterben Jimin“, schluchze ich und drücke sein Leblosen Körper fest an mich. „Verlass mich bitte nicht“, flehe ich ihn unter Tränen an.

 

Das kann nicht unser Ende sein….

Kapitel 30 – Aufwachen!

- Sieben Monate später -

 

Es tut mir leid. Das sind die einzigen Worte, die in meinem Kopf sind. So sehr wie ich die liebe, so sehr schmerzt es mich.

Auch wenn ein oder zwei Tage verstreichen, lebe ich immer noch hier. Selbst wenn ein oder mehrere Monate vergehen, denke ich nicht, dass ich dich verlassen könnte.

 

Wegen dir, weine ich seit langer Zeit, denke ich mir und Tränen rollen über meine Wange entlang.

Es gibt nur noch Liebe in meinem Herzen für dich. Nur die Worte „Warum?“, die ich nicht sagen konnte, sind übrig.

 

Jimin, es tut mir leid, so schrecklich leid.

 

Ich weiß nicht, ob ich dich vergessen und weiterziehen sollte? Es tut mir leid, so schrecklich leid.

Ich liebe dich. Ganz egal wie sehr ich dich liebe, ich schlucke ganz allein die Tränen herunter, die im Regen vergossen wurden.

 

Was kann ich tun? Was willst du, das ich tu? Sag mir, was zu tun ist. Bitte sag es mir!

„Verlasse mich nicht so“, allein diese Worte sage ich, obwohl ich dich nicht beschützen kann.

 

Wegen dir, weine ich seit langer Zeit. Es gibt nur noch Liebe in meinem Herzen für dich. Nur die Worte „Ich liebe dich“, die ich nicht das letzte Mal sagen konnte, sind übrig.

 

Jimin, es tut mir leid, wirklich leid. Ich weiß nicht, ob ich dich vergessen und weiter Leben soll? Es tut mir leid, so schrecklich leid Jimin.

 

Jeder sagt dies so leicht dahin, aber obwohl ich versuche dich zu vergessen, dich ausradieren möchte und dir alles Übel nähme, vermisse ich dich sogar noch mehr.

 

Es tut mir leid Jimin, so schrecklich leid.

Ich weiß nicht, ob ich dich gehen lassen soll? Es tut mir leid. Es tut mir so schrecklich leid.

 

Ich liebe dich. Ganz egal wie lange diese Liebe für dich anhalten wird, ich schlucke all den Schmerz herunter.

 

Ich liebe dich!

 

Trotzdem liebe ich dich über alles, sage ich in meinem Kopf und kann meine Tränen einfach nicht mehr aufhalten. Sie wollen kein Ende finden.

 

Dich so zu sehen schmerzt. Schmerzt furchtbar und das ist allein meine Schuld. Ich hätte nie nach geben sollen. Ich hätte dich los lassen müssen, doch nun ist es zu spät. Ich kann dich nicht gehen lassen ohne dabei verrückt zu werden.

 

Ich greife nach seiner kalten Hand und drücke sie mir auf die Wange. „Verlass mich nicht. Bitte verlass mich nicht“, schluchze ich und küsse seinen Handrücken. „Wach bitte endlich auf Liebster. Mach bitte endlich deine Augen auf“, flehe ich ihn an und streiche mit einer Hand über sein wunderschönes Gesicht entlang.

 

„Wie lange willst du noch schlafen?“, frage ich ihn und gebe einen zarten Kuss auf seine Wange. „Sarang vermisst ihren Vater. Also wach auf. Sie möchte dir erzählen, was sie so alles erlebt hatte. Sie möchte ihrem geliebten Vater zeigen, wie groß sie mittlerweile geworden ist“, flüstere ich ihm ins Ohr und gebe erneut ihm einen Kuss auf die Wange. „Ich liebe dich Jimin.“

 

Mein Blick gleitet von ihm zu den Maschinen die an ihm angeschlossen sind. Sieben Monate. Sieben Monate liegt er bereits Leblos hier auf diesem Bett und nichts hat sich an seinem Zustand verändert.

 

Sieben Monate die noch nie so schmerhaft waren und so lang vorkamen, wie all die fünf Jahre ohne ihn. Ihn so Leblos im Bett liegen sehen ist für mich die reinste Hölle.

 

Ich lege meinen Kopf auf seine Brust und höre seinem leisen Herzschlag zu, während mir abermals die Tränen herunter rollen.

Ein klopfen an der Tür lässt mich aufrichten und dann geht diese bereits auf. „Miss Song“, sagt mein Sekreter. Ich wische mir schnell mit dem Ärmel meines Pullovers die Tränen weg und stehe auf. Ich gehe zu ihm rüber. Er reicht mir einen großen Umschlag. „Steht da auch alles drin?“, frage ich ihn, er nickt mit dem Kopf. „Wollen sie es wirklich machen?“, möchte er von mir wissen. „Es ist das richtige. Wir können nicht mehr diese Tat verschweigen“, antworte ich ihm. „Aber das könnte die Firma schaden“, äußert er sich.

 

„Ich weiß das, aber das ist das einzige wahre richtige. Ich möchte nicht, dass sowas schreckliches noch Mal passiert. Egal was auf die Firma zukommt, wir werden es schon schaffen“, erkläre ich ihm. Der Sekreter nickt verständlich mit dem Kopf und schaut zu Jimin rüber. „Gibt es keine Verbessrungen mit Herr Park?“

 

Ich schüttle mit dem Kopf und schaue traurig zu Boden. Er legt mir eine Hand auf die Schulter. „Lassen sie nicht den Kopf hängen Miss Song“, ermutigt er mich. Er verbeugt sich ein letztes Mal vor mir und geht dann aus dem Raum.

 

Ich drehe mich um und gehe wieder an meinen Platzt neben Jimin zurück. Mein Blick bleibt bei seinem wunderschönen und blassen Gesicht stehen.

 

Erneut kommen mir die Tränen und rollen über meine Wange entlang. Eine Träne fällt auf sein Augenlied und dann bemerke ich eine Bewegung. Sein Augenlied zuckt hin und her. „Jimin!“, schluchze ich und kann ganz deutlich sehen, das er Wach wird. Bitte werde wach, flehe ich in meinen Gedanken.

 

Ich weiß nicht wie lange es dauert, doch für mich fühlt es sich wie eine halbe Ewigkeit als er langsam seine Augen öffnet.

 

„Jimin“, flüstere ich seinen Namen und greife nach seiner Hand. „Jimin hörst du mich? Ich bin es, Sora“, frage ich ihn und seine Augen wandern zu mir. Er formt seine Lippen. Jedoch kommt kein einziges Wort aus ihm heraus. Ich schnappe mir schnell einen Glas und schüttle sofort Wasser hinein und halte es an den Lippen von Jimin.

 

Vorsichtig trinkt er daraus. In Sekundenschnelle stelle ich das Glas ab und greife erneut nach seiner Hand.

 

Er blickt mich an und dann lächelt er mich an. Sein typisches Jimin lächeln das ich über alles an ihm liebe und so sehr vermisst habe.

„Sora“, raut er. Ich lächele und beuge mich etwas über ihn. „Jimin“, sage ich seinen Namen. Er hebt seine Hand und streicht mir mit den Daumen eine Träne aus dem Gesicht. „Jimin“, schluchze ich und schlinge meine Arme um ihn. „Du bist endlich wach.“

 

Er legt ebenfalls seine Arme um mich. „Mian Sora“, entschuldigt er sich. Ich schüttle den Kopf und schaue ihn wieder an. „Du musst dich nicht entschuldigen. Du warst wegen mir in so einer gefährlichen Situation“, und löse mich von ihm. „Ganz egal was passiert, du darfst dich niemals für mich Opfern. Einer von uns muss für unsere Kinder Leben“, fahre ich fort und streiche über meinen dicken Babybauch entlang.

 

Sein Blick wandert sofort dahin und schaut erstaunt darauf. „Ist…ist…es?“, fängt er an zu stottern. Ich nicke mit dem Kopf. „Es ist dein Baby. Unser kleiner Sohnemann. Du wirst wieder Vater Jimin“, antworte ich ihm.

 

Seine Hand wandert zu meinem Bauch und streicht sanft über diese entlang. „Mein Sohn?“, hackt er nach. „Dein Sohn. Unser Sohn.“ Ein Lächeln breitet sich über seine Lippen auf. „Unser Sohn“, sagt er stolz und richtet sich auf. Ich helfe ihm schnell dabei und dann hält er seinen Kopf an meinem Babybauch. „Mein kleiner Sohn ist da drin“, fährt er stolz fort und gibt einen Kuss drauf.

 

Seine Arme schlingen sich um meine Hüften und er drückt mich näher an sich. „Ich liebe dich. Ich liebe unsere Tochter. Ich liebe meinen Sohn. Ich liebe euch alle drei über alles.“

„Ich liebe dich auch Park Jimin und möchte den Rest meines Lebens mit dir verbringen“, gestehe ich ihm und hole aus meiner Hosentasche etwas heraus. Ich nähme seine linke Hand und streife ihm einen Ring über den Ringfinger.

 

Er schaut auf seine Hand und dann auf meine in dem genau derselbe Ring im Ringfinger steckt. Sein Blick wandert zu mir. „Willst du mich Heiraten Park Jimin?“, frage ich ihn. Sofort greift er nach meinem Gesicht und drückt mir einen Kuss auf die Lippen. „Reicht dir das als Antwort?“, möchte er von mir wissen als er sich von meinen Lippen löst. Ich nicke lächelnd.

 

„Wo ist Sarang?“, will er von mir wissen, als er sich umschaut und feststellt dass sie nicht hier ist. „Sie ist mit ihren sechs Onkels unterwegs. In den sieben Monaten waren deine Freunde aus der Band eine sehr gute Hilfe für mich“, erkläre ich ihm.

 

Er nimmt mich wieder in den Arm. „Ich bin froh dass du nicht alleine warst, als ich hier lag“, äußert er sich und legt seinen Kopf erneut auf meinen Bauch. „Ich liebe euch drei“, flüstert er und lächelt überglücklich auf. „Jetzt wird alles gut.“

 

* THE END *

Imprint

Publication Date: 06-20-2017

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