Der Gockel und die dicke blonde Wirtin
Fallingbostel
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Fallingbostel, ein Kurort in der Nähe von Walsrode in der Nordheide. In Fallingbostel gab es einen wundervollen Saal, angegliedert an dem Hotel „Zur Lieth“. Es lief so lala und ein etwas ungleiches Ehepaar Towarek
bewirtschaftete dieses Hotel. Sie war die geschäftstüchtige dicke blondgefärbte typische Wirtin, sehr beredt und manchmal witzig. Er war der Gockel, schlank immer mit Anzug und Tuch, der alles, was nicht schnell genug auf den Baum klet¬terte, anbaggerte. Nach meinen üblichen Geschäftsbedingungen fing ich an, sonntags eine feste Veranstaltung einzufüh¬ren.
Ab 17 Uhr ging’s los bis 22 Uhr. Ich plakatierte wie immer 14 Tage vor jeder Veranstaltung die ge¬samte Umgebung. Alle Bäckereien, Fleischereien und Einzelhandelsgeschäfte waren vor mir nicht sicher und wurden mit einem Veranstaltungsplakat und ein paar Freikarten beglückt. Die Veranstaltungen liefen hervorragend und da es mir langsam zuviel wurde, band ich meinen alten Hamburger Freund Hajo nach einigen Veranstaltungen mit ins Geschäft ein. Hajo arbeitete immer noch für Margarine Voss als Sachbearbeiter und freute sich über das zusätzlich verdiente Geld. Hajo schleimte um die dicke Wirtin und sie weinte sich bei Hajo über die Fremdgehaktivitäten ihres Mannes aus.
Ich nannte ihn den Gockel.
Der Gockel führte uns bei anderen Veranstaltungen, die ich in der Nähe Fallingbostels an anderen Tagen durch¬führte, immer seine neuen Eroberungen vor.
Meistens kam er als Vorhut und sagte: „Passt auf Jungs, wenn ich gleich mit meiner Königin komme, macht artig einen Diener und lasst uns umsonst eintreten“. Das war er, der Gockel aus Fallingbostel.
Doch dann hatte es sich ausgegockelt und ausge¬rechnet während einer Sonntagsveranstaltung musste er sich mit seinem Auto an einen Baum ver¬irren und war auf der Stelle tot. Die dicke Blonde wusste nicht, ob sie die Veran¬staltung abbrechen sollte oder nicht. Es war ohnehin kurz vor 21 Uhr, also eine Stunde vor dem regulären Ende, bis sie sich entschloss, doch abzubrechen. Ich wollte nicht abbrechen und sie wollte nicht den Verlust durch die Rückzahlung der Eintrittsgelder tragen. Ich sagte noch zu ihr, dass ihr Mann das bestimmt nicht gewollt hätte, und dadurch auch nicht wieder lebendig wird. Das waren zwei Sätze zuviel. Hochkantig flog ich aus diesem Geschäft in Fallingbostel. Es war Hajos große Stunde. Er, der sich bei ihr Lieb Kind machte, sollte die Veranstaltungen allein durchführen.Ausgerechnet Hajo, der überhaupt keine Ahnung von der Musik und auch über keinerlei Kontakte verfügte. Wieder diese Machtprobe. OK. Konkurrenzladen auftun und abwarten. Die guten Gruppen hielten zu mir und Hajo verlor das ganze Geld, was er mit mir verdiente, denn von nun an lief in Falling nichts mehr im Hotel zur Lieth. Es wurden nur noch billige und unbekannte Gruppen eingekauft und genau das war der Fehler.
Die dicke Towarek ging Pleite.
Ich übernahm nach sechs Monaten wieder das Ver¬anstaltungsruder mit guten Gruppen. Inzwischen holte ich populäre Gruppen wie die „Rattles“, „Lords“, „Rivets“, „Casey Jones and the Governers“, „Yankees aus Bremen“
und die Hütte lief wie die Feuerwehr. Das war das Stichwort. Eines schönen Tages wurde das Hotel „ Zur Lieth“ ein Opfer der Flammen. Was und wie das genau passierte habe ich nie erfahren.
Experiment Electrophorus - Kurzbeschreibung
Manfred Säuerling und Georg Rosenrunge, zwei Männer mit unterschiedlicher Hautfarbe, zwei Wissenschaftler auf zwei unterschiedlichen Gebieten, zwei Freunde mit unterschiedlichen Interessen, zwei Welten, die aufeinander treffen. Und doch haben die beiden etwas gemeinsam: die Vorliebe für das Abenteuerliche und die Faszination der Natur.
. Während einer Forschungsreise durch den tropischen Regenwald machen er und Rosenrunge schließlich eine bahnbrechende Entdeckung: biologische Energieressourcen, das Tier als Kraftwerk – die Operation Electrophorus beginnt. Aus der Entdeckung wird erst eine utopische Idee, dann eine Vision und schließlich gelingt es den beiden – ganz nach Alexander von Humboldts Theorien und einer Menge Experimente später – genau diese ungeahnte Stromquelle massen- und auch netztauglich zu machen.
Eine ganze neue Ära der Energiegewinnung beginnt und bedeutet somit das Aus für monopolisierte Preistreiberei herkömmlicher Energieerzeuger. Doch diese weltbewegende Entdeckung bringt nicht nur weitere Nominierungen für den Nobelpreis, sondern auch Schattenseiten – der Kampf der Giganten beginnt.
Publication Date: 01-31-2010
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Dedication:
Für die blonde dicke Frau Towarek und ihrem Gockel zu Ehren und Gedenken.