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Interview-Partner: goya1948

Wie bei den anderen Interviews auch möchte ich euch an dieser Stelle unseren Interview-Partner goya1948 kurz vorstellen:

 

Selbstbeschreibung:

 

Ich bin ein eigentlich an allem interessierter Mensch, der vor gut drei Jahren begonnen hat lange Texte zu verfassen, die nichts mit der Schule zutun haben.

 

Alle meine Geschichten haben, egal ob kurze Texte, die ich noch nicht hier eingestellt habe, oder mein Buch, das Genre Fantasy, da ich es liebe etwas komplett unabhängiges zu machen und Gründe zu entwickeln.

 

Da ist es mir egal, ob ich Handlung oder das Aussehen der Welt begründe und beschreibe.Das einzige was mich wirklich vom "freien" Schreiben abhält ist der Schulalltag, der bisher sehr viel Zeit klaut.

 

 

Den Weg zu Goya´s Profil findet ihr im Klappentext oder hier:

 

http://www.bookrix.de/-goya1948/

Das Interview

 Wie viel von dir steckt in deinen Figuren?

 

Grundsätzlich steckt in einem Großteil meiner Figuren etwas von mir, schließlich habe ich sie erschaffen, dennoch würde ich nicht sagen, dass es viel ist, da ich "mich" in einer großen Bandbreite von Figuren verewigt habe und daher in jeder nur ein sehr kleiner Teil von mir steckt. Zudem gibt es auch Figuren, die überhaupt nichts von mir beinhalten, da ich auch das als wesentlich empfinde.

 

Was denkst du ist das Wichtigste bei der Charakterentwicklung bzw. worauf legst du besonders Wert?

 

Das Wichtigste bei der Charakterentwicklung ist meiner Meinung nach, dass jeder Charakter ein Geheimnis auf den Weg mitbekommt. Das sorgt dafür, dass man als Leser auch unwesentlichen Charakteren Aufmerksamkeit schenkt. Selbstverständlich ist das nicht immer möglich jedoch ist es ein Aspekt, auf den ich besonders wert gelegt habe. Der andere Aspekt ist, dass wenigstens die langfristig "genutzten" Charaktere eine Vergangenheit erhalten sollten, die dem Genre entsprechend nachvollziehbar ist. Für mich ist die Lebensgeschichte jedoch nicht unbedingt nachvollziehbar zu gestalten, denn in meinem Genre (Fantasy) ist die Realitätsnähe und somit die Nachvollziehbarkeit einer der für mich unwesentlichsten Aspekte überhaupt.

 

Was ist zuerst da, die Geschichte oder der Charakter?

 

Bei mir ist eindeutig der Charakter das Erste, das mir in den Gedanken herumschwirrt, da die Geschichte meistens eher beim Schreiben erwächst. Natürlich gilt das nur für die wichtigsten Charaktere also Protagonisten, Antagonisten und wesentliche Support-Charakter, alle anderen erwachsen mit der Geschichte.

 

Wie kommen sie zu dir bzw. woher holst du dir die Ideen dazu?

 

Die Hauptcharaktere sind bei mir immer die unausgereiftesten Charaktere überhaupt. Das mag wohl daran liegen, dass sie sehr früh entwickelt wurden. Ich persönlich erschaffe die Charaktere am liebsten wie die Geschichte selbst. Irgendwann macht sich die Geschichte selbstständig und auch neue Charaktere kommen, wann sie kommen wollen. Daher würde ich sagen, dass die meisten Ideen aus der Geschichte selbst stammen. Natürlich führt das ab und zu zu Charakteren, die exakt in die Geschichte passen, was ich zu verhindern versuche, denn jeder hat Ecken und Kanten. Bezüglich diesem halte ich mich an den Durchschnitt unserer Gesellschaft. - Mensch mit Problemen, Geheimnissen und Gefühlen.

 

Welcher war bisher dein schwierigster Charakter und wieso (woran lag das)?

 

Der schwierigste Charakter bisher ist Victor Natural, der Protagonist meines Buches "Das Geheimnis von Goya", denn ich finde es verdammt schwer einen Charakter zu entwerfen, den man mit dem Wort "normal" beschreiben kann. Selbstverständlich hat er auch seine außergewöhnlichen Probleme, allerdings sollte sein Charakter nichts Besonderes sein. Sozusagen der Otto-normal-Mensch und genau das ist mein Problem bei Victor.

 

Hast du Vorbilder in Sachen Charaktere?

 

Ich nutze sehr gerne Figuren aus Filmen und Animes als Vorbilder, denn sie sind durch das Medium Fernsehen schon nicht dazu geeignet sie ins Printmedium zu kopieren. Somit verhindere ich auch gleich, dass ich Charakter eins zu eins übernehme. Jedoch versuche ich auch des Öfteren Charaktere aus dem "Nichts" zu erschaffen. Selbstverständlich ist das schwerer als Vorbilder zu nutzen, aber so distanziere ich mich weiter von den Vorlagen anderer Charakter.

 

Benutzt du einen Charakterbogen oder hältst du die Details anderweitig fest?

 

Ich benutze sogar extrem umfangreiche Charakterbögen und auch viele andere Notizen bezüglich der Geschichte oder der Handlung. Bei Kurzgeschichten ist es zwar kein Problem sich alle Charakter zu merken, allerdings ist es bei den über 30 Charakteren meines Buches sehr schwer sich alles zu merken, daher halte ich auch viel überflüssiges fest. Frei nach dem Motto: Wer weiß, wann man es mal braucht.

 

Kannst du dich noch an deinen ersten eigenen Charakter erinnern? Wie war er so?

 

Ganz ernst, ich habe keinen Schimmer. Ich habe bereits so viele Charakter ausgearbeitet, viele davon zwar wieder verworfen, aber den Ersten. Keine Ahnung.

 

Würdest du ihn heute wieder so konzipieren?

 

Nein, denn egal was für ihn gilt er wäre nicht mehr nutzbar für mich. Wenn ich ihn verworfen habe, wird das sicherlich Gründe gehabt haben und die sind auch heute noch aussagekräftig genug, um ihn erneut zu verwerfen. Wenn er in eine Geschichte gekommen ist, habe ich ihn ja bereits verwendet und ich versuche mehrfache Verwendung eines Charakters auszuschließen.

 

Was sind deiner Meinung nach die häufigsten Fehler bei der Charakterentwicklung?

 

Ich würde mal sagen, dass das die schwerste Frage ist. Ich persönlich lese nicht so viele Bücher, daher kenne ich auch nicht sonderlich viele Charakter im Vergleich zur Anzahl der existierenden. Jedoch würde ich mal sagen, dass der häufigste Fehler der Charakterentwicklung im Aspekt des Geheimnisses liegt. Ich finde, dass viel zu viele Nebencharakter "verschwendet" werden, um irgendwelche billigen Probleme zu beseitigen, jedoch wird ihnen nichts Interessantes mitgegeben. Somit würde ich im Großen und Ganzen das nutzen von "Statisten" in Büchern als häufigsten Fehler sehen. Meiner Meinung nach sollte man das lassen.

 

Wie gestaltest du die Dialoge, damit die Figuren unterschiedlich klingen und welchen Stellenwert schreibst du den Gesprächen in deinen Texten zu?

 

Ich bringe in Dialogen direkt die Charakterzüge der Charakter ein. Somit spricht ein radikaler Charakter viel direkter und viel aggressiver als ein strategischer Charakter, der eher bedacht und begründet spricht. Das Gespräch ist meiner Meinung nach zwar ein wichtiger Aspekt meiner Texte, allerdings haben Schriften (z. B. Inschriften, Schriftrollen, Zeitungsartikel, usw.) einen höheren Stellenwert gegeben, denn ich finde, dass das Gespräch meistens zu sehr vom Wesentlichen ablenkt und großteils nur den Figuren eine eigene Meinung gibt, ohne aus ihrer Perspektive schreiben zu müssen. Zudem sind die meisten Gespräche in meinen Texten sehr unsymmetrisch, um das Wissen dieser einen Person zu vermitteln.

 

Gibt es etwas, dass du deine Figuren niemals tun lassen würdest?

 

Selbstverständlich, allerdings habe ich keine Ahnung was. Alles, was mir einfällt, lasse ich meine Figuren auch machen, doch halte ich mich von sexuell Anstößigem fern oder "verpacke" es in einer Situation, in der es entweder direkte Kritik übt oder nicht auffällt.

 

Könntest du als deine Figuren eine Perspektive im Leben einnehmen, die dir selbst zuwider ist oder vor der du dich fürchtest?

 

Ja aber natürlich. Zum Beispiel die Perspektive des psychopathischen Serienkillers oder die des Kronzeugen. Ich persönlich finde, dass gehört dazu, wo sonst hat man denn die Möglichkeit eine solche Perspektive einzunehmen. Zudem ist es doch unmöglich eine solche Perspektive zu vermeiden, wenn man mit dem Protagonist-versus-Antagonist-Build arbeitet.

 

Wenn du über Charaktereigenschaften im Allgemeinen nachdenkst, welche 3 Eigenschaften würdest du deinen Charakteren nie geben? Und warum?

 

Schwere Frage: Ich würde sagen "personenbezogen sehnsüchtig" und "dauerverliebt" gehören eindeutig dazu, denn ich hasse es Liebe zu beschreiben und daher würde ich alle Charaktereigenschaften vermeiden, die es unvermeidbar machen Liebe darzustellen. Als dritte Eigenschaft wäre der "unbesiegbare" Charakter, denn das wäre ja langweilig.

 

Bei der Herausarbeitung des Charakters von Figuren spielen ja viele Dinge eine Rolle, positive, wie auch negative (z. B. Angewohnheiten und Macken). Wie lässt du das Ganze ineinanderfließen?

 

Da ja wie bereits erwähnt, die meisten meiner Charakter aus der Geschichte heraus "geboren" werden, sind sie immer das, was mir gerade in den Sinn fällt. Ich kümmere mich überhaupt nicht um so etwas wie das bewusste Zusammenstellen von Charaktereigenschaften und ihr "zusammenfließen", denn mein bisschen Menschenkenntnis verursacht schon genug Vermischung. Man merkt doch, ob die Figur im eigenen Kopf wirklich ein Charakter ist oder ob es eine Kiste voll Eigenschaften ist, die einfach zusammen geschmissen wurde.

 

Sicher hast du auch einige Antagonisten im Peto, würdest du sagen, es macht Spaß diese Gegenpole zu entwerfen oder ist es eher ein lästiges Übel?

 

Ich persönlich habe am meisten Spaß mit den Antagonisten, denn sie sind viel weiter entwickelt als der Protagonist, denn dadurch erzeugt man zwangsläufig einen Wandel des Protagonisten. Antagonisten sind meiner Meinung nach eindeutig die schwierigsten Charaktere, wenn es mir nicht Spaß machen würde, hätte ich die Handlung selbst zum Gegenpol gemacht und nicht extra eine ganze Palette an Antagonisten entworfen, die einen eigenen "Roten Faden" durch die Geschichte ziehen.

 

Noch einmal zu den Antagonisten. Welcher von deinen ist dein Liebster? Und warum?

 

Mein Lieblingsantagonist, das ist schwer. Von den Charakteren, die eindeutig Antagonisten sind, ist es Cyrus Arestion der Engel des Todes. Er ist mit Abstand der Charakter, in dem die meiste Arbeit steckt und er symbolisiert mit seiner gesamten Erscheinung, dass was ich als Antagonisten verstehe. Von denen, die man nicht eindeutig als Antagonist ansehen muss, ich allerdings als solche ansehe, ist es Miraculum Sanator de Morte (lath. Wunderheiler vor dem Tod), dem auch der Prolog gewidmet ist. Dieser Charakter ist das was ich als Marionettenspieler bezeichnen würde. In gewissem Maße zieht er die Fäden in der Handlung und doch bleibt er verborgen und hilft dem Protagonisten.

 

Was würde dieser Antagonist tun, wenn er einer Spinne begegnet?

 

Cyrus Arestion: Nichts. Die Spinne wäre ihm sowas von egal. Eventuell würde er versehentlich drauf treten mehr aber auch nicht. Miraculum Sanator de Morte: Er würde sie in Ruhe lassen und Abstand halten.

 

Gebrauchst du bei der Entwicklung der Figuren eher das Schema „Schwarz-Weiß“ oder eher „Graustufen“?

 

Ich versuche das "Graustufen"-Schema zu nutzen, doch würde ein Großteil meiner Figuren auch in das "Schwarz-Weiß"-Schema passen.

 

Beschreibe uns doch einmal, wie du bei der Entwicklung eines neuen Charakters vorgehst.

 

Der Entwicklung der Charakter beginnt meist mit der ersten Nennung im Text, wenn sich der Charakter dazu eignet weiterhin aufzutreten beginne ich damit einen Charakterbogen zu erstellen, der erst einmal Grundsätzliches enthält. Also Alter, grobes Aussehen und Adjektive die das Verhalten beschreiben. Dieser Bogen wird dann bei jeder Nennung in der Geschichte oder, wenn mir etwas zu ihm einfällt, um den jeweiligen Aspekt ergänzt.

 

Was für Geschichten stecken hinter der Entstehung deiner Figuren?

 

Bei fast allen die Geschichte des Textes, indem sie auftreten. Bei den Charakteren, die vor der Geschichte entstehen, ist das sehr unterschiedlich. Oft ist es so, dass sie aus meiner häufigen Langeweile entstehen. Beim Luftschlösserbau sozusagen.

 

Gibt es eine Gemeinsamkeit die alle Figuren von dir gemein haben?

 

Nicht das ich wüsste. Findige Leser werden sicherlich in meinem Buch etwas Derartiges finden, doch für alle meine Texte gemeinsam würde ich es ausschließen, dass sie alle irgendeine Gemeinsamkeit teilen.

 

Sind dir bestimmte Motive bei den Figuren wichtig, wie beispielsweise etwa Naturverbundenheit?

 

Das Geheimnis. Jede Figur sollte etwas verbergen, dass ist mir wichtig. Dabei ist es egal, ob es irgendetwas persönliches ist, wie zu Beispiel Homosexualität oder etwas das der Vergangenheit angehört. Jedoch muss ich zugeben, dass auch ich das nicht schaffe, obwohl ich es ja bereits öfters erwähnt habe.

 

Es gibt viele Arten von Protagonisten, wie den Tragischen oder den klassischen Helden. Welche Art bevorzugst du?

 

Denjenigen, der keine Ahnung davon hat, dass er irgendeine besondere Person ist. So würde ich meinen bevorzugten Protagonisten beschreiben. Er hat keine Ahnung, dass er besonders ist, und stolpert versehentlich in die Geschichte.

 

Verwendest du Stereotypen? Und in wiefern?

 

Selbstverständlich, ich kann nicht jeden einzelnen Nebencharakter einzeln ausarbeiten, daher benutze ich in Menschenmassen häufig bis immer Stereotypen. Z. B. die Truppen der Nomaden aus meinem Buch.

 

Wenn du dir vorstellst, du hättest deinen aktuellen Protagonisten, oder auch alle, aus „Das Geheimnis von Goya“ aufgrund von Stereotypen entworfen. Welche wären das?

 

Victor wäre dann eindeutig, der nervige Schüler. Ansonsten wüsste ich nicht, wer sonst noch als Protagonist angesehen werden könnte. Eventuell Prof. Theodor Reshelf, der ein Trottel wäre, wenn ich ihn nach Stereotypen erstellt hätte.

 

Und wie hättest du dieses Schema aufgebrochen, damit sie keine Stereos mehr sind?

 

Bei Victor ist es eindeutig, die Tatsache, dass er keinem in Erinnerung bleibt und somit darum kämpft nicht vergessen zu werden. Also im Endeffekt reißt ihn seine Geschichte aus dem Stereotyp heraus. Bei Prof. Reshelf ist es die Tatsache, dass er sehr hilfreich agiert und dennoch etwas verwirrt handelt.

 

Gibt es eine Figur, die dich schon länger auf deinem Weg als Autor begleitet oder die sich immer wieder in deinen Geschichten wiederfindet?

 

Ja, es gibt eine Figur, die mich begleitet hat. Die Figur Victor Natural existiert in Gedanken schon sehr lange nur habe ich sie erst im Buch zu Papier gebracht. Nein, ich vermeide es Charakter in mehr als einem Text zu nutzen, daher gibt es keinen Victor in anderen Texten als "Das Geheimnis von Goya".

 

Wie bekommst du deine Ideen für deine Charaktere?

 

Da ich als Schüler über eine Schule schreibe, ergibt sich das von selbst. Ich habe schon so viele Lehrer unterrichten gesehen, so viele Schüler lernen gesehen, auch ein Praktikum in einer Grundschule habe ich absolviert, somit sind die Charaktere im Bereich der Akademie vor allem dadurch inspiriert. Bei den anderen Charakteren ist es so, dass ich häufig Figuren aus meinen Träumen und Gedanken einfach zu Papier bringe.

 

Wie viel Zeit steckst du in ihre Entwicklung? Und was macht dir dabei am meisten Spaß?

 

Ich entwickle an den Charakteren solange, bis der ihnen zugehörige Text beendet ist. Am meisten Spaß macht mir dabei eigentlich die Ausarbeitung und Entwicklung der Antagonisten, jedoch ist jeder Charakter von den Aspekten auf seinem Charakterbogen gleich, also macht das eventuell gar keinen großen Unterschied.

 

Was schreibst du lieber - männliche oder weibliche Protagonisten?

 

Am liebsten schreiben ich weibliche Charakter, jedoch sind meine Protagonisten alle männlich, da ich die geschlechtliche Grundperspektive einfach kenne und weitaus einfacher zu beschreiben finde.

 

Erstellst du Steckbriefe o.ä. für deine Charaktere? Oder hältst du Details anderweitig fest?

 

Ja, für alle Charakter, die nicht Teil einer Menschenmasse sind.

 

Was ist für dich an einem Charakter besonders wichtig?

 

Für mich ist die Glaubwürdigkeit am Wichtigsten. Jeder wichtige Charakter sollte sein Handeln begründen können und somit wenigstens so wirken, als sei sein Handeln nachvollziehbar. Ein Charakter, dem man nicht abkauft, dass er so existiert oder so sein soll, ist einfach nur Blödsinn, daher ist mir die Glaubwürdigkeit so wichtig.

 

Welcher deiner Charaktere bereitete dir bei der Entwicklung bisher die größten Schwierigkeiten? Und welche waren das – Warum?

 

Beim Erschaffen einer Figur würde ich sagen, hatte ich noch nie große Schwierigkeiten, jedoch die Entwicklung eines Charakters im Verlauf der Geschichte macht mir des Öfteren Probleme. Der schwierigste Charakter ist eindeutig Yggdrasil, da er sich entwickeln muss, ohne als Figur aufzutreten.

 

Inwiefern beschäftigst du dich mit dem Background von Nebenfiguren?

 

Das kommt ganz darauf an. Wenn eine Nebenfigur langfristigen Einfluss auf die Geschichte nimmt, beschäftige ich mich mit ihr genauso wie mit einem Hauptcharakter, wobei der Background eingeschlossen ist. Ist die Nebenfigur eher unwesentlich und nur da, weil zum Beispiel ein Beruf ausgeübt werden muss (z. B. Wüstenführer oder Schaffner), dann beschäftige ich mich nicht sonderlich mit dem Background der Figur.

 

Achtest du auf bestimmte Details bei der Darstellung und Ausarbeitung deiner Figuren?

 

Teilweise. Ich versuche natürlich möglichst unterschiedliche Charaktere zu entwerfen, aber für den Charakter im Einzelnen konzentriere ich mich nicht auf bestimme Details, denn das Gesamtbild zählt am Ende.

 

Die Entwicklung im Großen und Ganzen betrachtet, wie gehst du an die Sache heran, wenn es darum geht, einen neuen Charakter zu erschaffen?

 

Die Entwicklung eines neuen Charakters beschreibe ich in Frage 20. Die Entwicklung eines Charakters im Verlauf der Geschichte ist im Großen und Ganzen recht simpel. Ich wechsel die Perspektive, aus der ich schreibe und wenn ich zurückkehre zu einer bereits genutzten Perspektive, ist die Entwicklung wieder etwas weiter. Ich persönlich finde es äußerst schwer eine Entwicklung zu beschreiben, ohne die Perspektive zu wechseln, sodass die Entwicklung nicht zu schnell verläuft. Daher trickse ich wie erklärt.

 

Welcher deiner Figuren würdest du selbst am gelungensten beschreiben?

 

Meine Lieblingsantagonisten Cyrus Arestion, wobei auch er sich, wie alle anderen, noch entwickelt und eventuell diese "Rang" verliert. Ich persönlich finde momentan, dass er, obwohl er so eindeutig ein Antagonist ist, dem Leser immer Fragen aufgibt, die diesen Antagonistenstatus in Frage stellen. Das ist, was ihn so gelungen macht.

 

Gibt es einen Tipp, der dir zu deiner Anfangszeit oder auch zwischendurch weitergeholfen hat?

 

Keine Mary Sues! Das war der Tipp der mich am stärksten geprägt hat, da ich häufig in dieses Schema gerutscht bin und durch diesen Tipp darauf aufmerksam wurde.

 

Hast du für unsere Mitglieder nützliche Tipps zur Entwicklung oder Weiterentwicklung?

 

Die Geschichte erschafft und entwickelt von selbst die Charaktere, die nötig sind. Macht was draus!

Danksagung

 An dieser Stelle möchte ich mich nochmals bei goya für seine Zeit und das Interview bedanken.

 

Weitere interessante Interviews oder nützliche Tipps und Informationen zur Charakterentwicklung findet ihr in der Gruppe "Fictional Characters" (Den Link dazu findet ihr ebenfalls im Klappentext).

 

 

Imprint

Publication Date: 05-28-2015

All Rights Reserved

Dedication:
Allen aktiven Mitgliedern der Gruppe "Fictional characters".

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