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Aktuell, individuell, lokal

Ich bin der einfach Mann, mit den einfachen Worten eines Ungelehrten, der einfache Mann der gerichtet und gewertet wird von den Allwissenden und den Blauäugigen.

Ich, der den Preis der auf seinem Etikett steht selbst bestimmen könnte und sich doch unter Wert verkauft.

Ich, der für die Existenz in den bitteren Krieg um Brot und Wein zieht, der an der Kasse steht und zahlt und zahlt und zahlt und sich ernährt und zahlt .

Ich bin der übersättigte, perverse Traum von Freiheit und Liebe unter Bäumen im Mondlicht und fallenden Blüten auf die Köpfe der Liebenden.

Ich bin der Ruhelose, der Rastlose, ich bin der Händler der seine wichtigsten Güter, die Zeit, die Zeit, die Zeit und die Ewigkeit und den Geist verkauft.

Der ruhelos und rastlos und geistlos die Schönheit des Sonnenuntergangs betrachtet und ihn nicht würdigen kann.

Ich bin der, der beobachtet, verachtet und nicht verändert und vielleicht die Zeit fristet mit der gleichen Art der Existenz wie ein Stein, rastend und ruhend und bewegungslos und kalt, wenn die Sonne die Oberfläche nicht erwärmt werd ich nicht warm.

Ich bin zeitloser als der Zeitgeist in seiner zerstreuten Art ohne Konsequenz fürs Leben und dem Leben danach, oder für das Diesseits und das Jenseits und den Hochwohlgeborenen und dem Armen und den Speichelleckern und den Krümmelfressern.

Ich bin Nichts an einem Ort an dem das Nichts die Herrschaft über mich erlangte. Ich bin der gut bezahlte Verlierer meiner Seele und meiner Moral und meiner Handlungsfreiheit.

Ich bin im Schatten, dort wo mich das Licht nicht reflektieren kann und sich auch sonst niemand reflektieren kann, dort wo der Narzisst die gähnende Leere seines Seins verspüren muss.

Ich bin in einem Land in dem es gilt imaginäre Mauern um sich und um die Familie zu ziehen um sich zu schützen um sich ab- und zu begrenzen.

Ich bin der, der nostalgisch in den Spiegel blickt und erkennt was früher einst war und heute nicht mehr wahr ist.

Ich bin der, der den Idealismus begrub um der Realität Platz zu schaffen, der der sich auf der UV-Bank im UV- Licht bräunt während die Sonne lacht und die Bäume flüstern und die Vögel ihre ewige Freiheit besingen, ich liege im Keller und werde braun um augenscheinlich gesund zu wirken um meiner Lehre der Leere Platz zu machen.

Ich bin der Anonyme auf Internetseiten und der Anonyme der über die Furunkel anderer heimlich im heimischen Bett lacht und bewertet und entwertet und gut riecht und Andere stinken.

Wer bin ich dort wo ich bin und wer wäre ich an einem anderen Ort. Gedanken verfliegen und die Zeit verfliegt, bestand hat das Nichts, die nicht Existenz.

Ständig auf der Jagd bin ich nach dem Euro der an einem Stock gebunden auf meinem Rückend ruhend und unerreichbar vor meiner Nase hängt, ich schmiege mich an dich o du wohlwollende Brust meines Arbeitgebers und Lebensnehmers. Du Herrscher über mein Bankkonto und mein Zeitkonto und mein Lebenskonto
wer wäre ich ohne dich?


Marc Hager

Imprint

Publication Date: 10-01-2011

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