<font;_bold>Freiheit</font>
An klirrenden Wintertagen, wenn der pur weiße Schnee in weichen Flocken auf die Erde niederschwebt, wie unschuldige reine Engelsfedern. Dann ist ihr, als würde alle Last ganz langsam, kaum merklich, von ihr abfallen. Sie beginnt sich ganz frei zu fühlen, frei von all den Ketten, die sie im Alltag umschlingen. Ganz leicht, schwerelos. Sie fühlt sich nahezu als könne sie ge’n den schneeweißen Himmel schweben. Wie ein mit Helium gefüllter Luftballon, dem ein weinendes Kind wehmütig und weinend nachsieht. Aber dass geht nicht. Sie kann nur wehmütig ge’n den für sie unerreichbaren Himmel schauen und träumen. Denn sie hatte Höhenangst.
<font;_bold>Auszeit</font>
Ich liege im Gras, der Wind liebkost mein Haar, die Grashalme wiegen sich im Wind und die alte Pappel knarrt mit jeder Windböe. Es ist ein klarer Sommertag und die sanfte Briese ist mir mehr als willkommen. Den ganzen Tag über war es schwül im Büro gewesen, die Klimaanlage hatte irgendwann den Geist aufgegeben. Wenigstens hatte das unaufhörliche Brummen damit aufgehört, aber dann gab es nichts mehr, was die unerträgliche Wärme ferngehalten hatte. Irgendwann hatte ich es dann nicht mehr ausgehalten und habe das Büro unter irgendeinen trivialen Vorwand fluchtartig verlassen. Ich öffnete die Augen. Ich stand auf dem Firmendach.
<font;_bold>Bücher</font>
Bücher waren mir schon immer eine Zuflucht gewesen. Sie gaben mir ein Zuhause. Es gibt so viele von ihnen. Alle unterschiedlich. Alle einmalig. Ich konnte sie lesen. Immer und immer wieder. Sie waren für mich da.
Doch jetzt …
Da wo ich jetzt bin, ist alles anders. Ich erkenne sie nicht mehr wieder. Sie sind unantastbar. Ich kann sie nicht mehr greifen. Jetzt kommt mir alles so unwirklich vor. Anders. Fremd.
Der Raum, in dem ich jetzt lebe, ist eiskalt und leer. Ich bin allein und einsam. Meine Freunde haben mich schon lange verlassen. Traurig und enttäuscht klickte ich auf ausloggen.
Publication Date: 02-24-2010
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