Cover

Eine Familie, ein Job, ein Chaos

Inhaltsverzeichnis


Eine Familie, ein Job, ein Chaos


Zweimal Eins ist besser keins

 

Flammen der Gerechtigkeit



Nimm dir keine Hex zur Ex



Master of Desaster



Alte Sünden rosten nicht



























Eine Familie, ein Job, ein chaos



„Verdammt wie viele kommen denn da noch?“ ‚murrte Anna verstimmt. Sie schwang die Hellebare erneut und schlug einem weiteren Zombie den Kopf ab. Doch immer, wenn sie einen enthauptet hatte, folgte schon der nächste. Schaloon Moorwick zerschnitt in der Zeit mit ihren Dolchen, die Körper der Untoten wie Butter. Stonò Abgeh hielt die Meute mit seinem Katana in Schach. Sydria schnitt einen Zombie mit dem Schwert in zwei Teile und sah zur Seite. Der Geist schwebte über dem Grab und sah auf den Totenschädel denn er in der Hand hielt. Seine Haut war fast transparent und seine Augen unkonzentriert. Er schien, als wäre er mit seinen Gedanken ganz wo anders.

Grüner Rauch stieg aus dem Schädel und schlängelte sich über den Boden. Während die andren versuchten die Zombies in Schach zu halten, kämpfte sich die Blauhaarige einen Weg zu dem Mann. Vor dem Grab blieb sie stehen und sah den Mann ohne jegliche Emotionen an. „Wenn ich dir verrate, wer dir das alles angetan hat, gehst du dann auf die andre Seite und pfeifst deine Lakaien zurück?“ ‚schlug die Rockerin vor. Der Mann hob den Kopf und sah sie mit leeren Augen an.

„Ich nehme das Mal als ein ja. Ich mach die Geschichte kurz, weil ich lange Storys hasse. Dein Bruder hat auf deinen Namen in einem Casino gespielt. Irgendwann hatte er so hohe Schulden, das er sie nicht mehr zahlen konnte. Deswegen ist das Eintreiben zu dir gekommen. Dein Bruder wusste das du niemanden Geld zahlen würdest dem du keines Schuldest. Deswegen haben sie einen Auftragsmörder auf dich angesetzt. Nachdem du gestorben bist, hat dein Bruder die Firma und das Familienvermögen übernommen. Deine Frau kam dahinter und versuchte Beweise zu finden. Allerdings hat dein Bruder einen Mann bezahlt, der behaupten sollte, er hatte eine Affäre mit ihr. Das wurde durch die Hilfe deines lieben Brüderchens öffentlich gemacht. Niemand glaubte ihr und sie würde dafür verachtet Ehebruch begangen zu haben. Sie hielt es irgendwann nicht mehr aus und beging Selbstmord. Wenn du dich also an deinem Bruder rächen willst, musst du erst wiedergeboren werden“ ‚erklärte sie in aller Ruhe.









Mit traurigem Blick sah der Mann auf den Totenschädel seiner Frau herab. Eine weitere Gestalt erschien neben dem Grab. Dabei handelte sich um eine Frau mit langen schwarzen Haaren und grünen Augen. Auch ihr Körper war fast vollkommen durchsichtig. Der Mann sah in ihre Richtung und stand auf. Dann ließ er den Knochenkopf in seiner Hand explodieren und die Zombies fielen bewegungslos zu Boden. Lächelnd nahm er die Hand seiner Frau und sah zu der Priesterin. „Danke“ ‚meinte er nur, bevor die beiden sich endgültig aufgelöst hatten. Schaloon steckte ihre Dolche zurück in die Halterungen an ihren Knöcheln und ging auf ihre Tochter zu. „Ist das was du gesagt hast wahr?“, wollte sie wissen.

Sydria rollte mit den Augen und steckte ihr Schwert zurück in die Scheide. „Ich habe es nicht nötig einen Geist anzulügen. Selbst ich habe so was wie Moral“, meinte sie genervt. Anna und Stonò kamen dazu und steckten ihre Waffen ebenfalls wieder ein. „Du glaubst wirklich du hast Moral? Weißt du überhat, wie man das schreibt, Fangzahn?“, fragte ihr Vater lächelnd. „Moral ist dieses komische Ding was „nette“ Menschen haben, oder? Wer braucht denn so einen Schwachsinn?“, fragte Anna lächelnd. „Auf wessen Seite steht ihr eigentlich?“, grummelte Sydria vor sich hin. „Auf der, der Guten natürlich“, meinten ihre Eltern gleichzeitig. „Die Guten?! Urgh. Das wage ich aber schwer zu bezweifeln“, meinte sie offensichtlich angewidert.

„Ach ja, wenn Brüder versuchen sich gegenseitig umzubringen. Das erinnert mich an unsere Flitterwochen“, schwelgte Schalon in Erinnerung. Sydria sah ihre Mutter mir hochgezogener Braue an. „Ich weiß ich sollte nicht fragen, aber was meinst du damit?“, wollte sie wissen. „Ah ja ich erinnere mich daran, als wäre es gestern gewesen. Als mein Bruder versucht hat uns umzubringen. Weißt du noch? Er hat uns eu de Brinvillier ins Getränk gemischt hat? Sein Gesichtsausdruck werde ich niemals vergessen als wir nach zwei Wochen wieder zurück waren“, meinte Stonò Abghé lachend.

„Moment. Dein eigener Bruder hat versucht dich zu vergiften?“, fragte Anna verwirrt. Er zuckte die Schultern. „Er war eifersüchtig das ich ihm Schalon ausgespannt hatte. Eigentlich war er mit ihr zusammen“, meinte er gelassen. „Du warst mit Onkel Bruno zusammen?“, fragte Sydria nach. „Nicht lange. Nur zwei Jahre. Aber nachdem dein Vater seine Freundin betrogen und verlassen hatte, wusste ich das er der Richtige für mich ist. Also habe ich Bruno verlassen und bin mit deinem Vater durchgebrannt“, meinte Schalon gelassen.





„Ich wusste diese Familie ist nicht normal. Aber was genau ist dieses eu de Brinvillier?“, fragte Anna weiter. „eu de Brinvillier ist auch bekannt als; poudre de succesion, ist ein Gift, das schon im 16. Jahrhundert eingesetzt wurde. Weil es eben langsam wirkt, hatten es viele Ehefrauen benutzt um ihre Gatten aus dem Weg zu räumen um ihrer Gewalttätigen Ehe ein Ende zu setzen. Es ist Geruch und Geschmacklos und galt deshalb als praktisch unnachweisbar“, erklärte Sydria. Diese wissen hatte sie sich angeeignet für den Fall, dass sie ihren Schüler niemals loswerden würde. Schließlich hatte sie schon das Mal des Teufels und deswegen nichts zu befürchten. Doch glücklicherweise musste sie dieses Wissen niemals anwenden.



„Also stimmte das was du zu ihm gesagt hast? Aber wie hast du das rausgefunden?“, wollte ihre Mutter wissen. „Ganz einfach. Ich habe in Rehmgùs Wohnung das Testament seines Vaters gefunden. Darin schreibt er das Rehmgù der alleinige Erbe der Firma ist. Danach habe ich etwas in der Vergangenheit seines Bruders gestöbert und das Casino besucht, in dem er ständig war. Dort hatte ich einen…kleinen Plausch mit dem Besitzer. Und die Personenbeschreibung passte nicht zu Rehmgù sondern zu seinem Bruder, Brams. Als ich dann den Zeitungsartikel mit der angeblichen „Affäre“ gefunden hatte war die Sache klar. Wie konntet ihr all die Hinweise übersehen? Ich glaube ich muss euch eine Runde Brillen spendieren“, erklärte sie, als wäre es das offensichtlichste der Welt.



„Wer soll denn auf so etwas kommen. Aber egal. Hauptsache der Fall ist gelöst. Jetzt ist nur die Frage: Wer räumt das Chaos hier auf?“, meinte Stonò gelassen. Anna verzog das Gesicht und stemmte eine Hand in die Seite. „Aufräumen? Sehe ich aus wie von der Tatortreinigung? Ich bin ein Dämon nicht die Putz Kavallerie“, meinte sie genervt. „Wer´s kaputt macht, muss auch aufräumen. Wenn ich untergehe, nehme ich dich mit mir“, meinte Sydria schulterzuckend. „Urgh. Hätte ich gewusst, dass ich mir selbst hinterher putzen muss, wäre ich in der Hölle geblieben“, maulte die Rothaarige vor sich hin. „Hätte ich gewusst, dass der Fall zu einer Liebesgeschichte gehört, hätte ich den Auftrag nicht angenommen. Aber jetzt ist das Kind schon in den Brunnen gefallen“, meinte die Blauhaarige genervt.





Mit einem lauten Seufzer ließ sich Sydria auf ihr Bett fallen. Es war genau heute vor drei Jahren, dass ihre Eltern sie zurück ins Leben geholt hatten. Und somit war es drei Jahre her, seit „er“ aus ihrem Leben verschwunden war. Seufzend schloss sie die Augen. „Was ist los? Du ziehst ein Gesicht, als hätte dir einer die Butter vom Brot gestohlen“. Sie öffnete die Augen und sah zur Seite. Ein Geist mit langen scharfen Klauen stand vor ihrem Bett. Er grinste, wodurch seine scharfen Reißzähne aufblitzen. Seine rotglühenden Augen musterten sie schelmisch.

„Ich wusste der Tag würde hässlich werden, aber mit dir habe ich nun wirklich nicht gerechnet“, meinte sie und setzte sich auf. Der Geist zuckte die Schultern und setzte sich neben sie aufs Bett. „Du bist so charmant wie ein Kaktus. Also was ist los?“, fragte Roghé erneut. Sie schnaubte verstimmt. „Es ist nichts. Ich habe nur kurz an „ihn“ gedacht“, meinte sie kurzangebunden. Roghé gluckste amüsiert. „So emotional kenn ich dich gar nicht. Du vermisst deinen Lover? Ich soll wohl eifersüchtig werden, oder?“, gackerte er. Die Priesterin schnaubte und schubste den nervigen Geist des Betts. Er sprang schnell wieder auf und zuckte die Schultern. „Ich bin erst fünfundzwanzig. Ich bin viel zu jung um irgendeiner Verflossenen vielleicht-Liebe, hinterher zu trauern“, meinte sie. „25? Komm schon das kauft dir keiner ab. Du bist doch älter als der erste Vulkan der Welt“, meinte er grinsend. Sie verdrehte die Augen. „So alt bin ich auch wieder nicht. Ich bin erst dreihundert Jahre jung“, gab sie schließlich zu.



„Wow noch so jung. Aber ich bin auch erst vierhundert Jahre alt und werde von der Frau meiner Alpträume immer wieder zurückgewiesen. Ich kann deinen Frust daher vollkommen verstehen“, meinte Roghé gelassen. Sydria stand auf und öffnete die Tür. „Wo gehst du hin?“, wollte er wissen. „Raus. Ich brauch frische Luft“, meinte sie, ohne ihn anzusehen und ging aus dem Zimmer. Doch sie hörte, wie er ihr folgte. „Ich begleite dich. Frische Luft klingt gar nicht so übel“, trällerte er vergnügt. „Aber nur ohne“, meinte sie. „Ohne was?“, wollte er wissen. „Ohne dich“, kam die Antwort ohne Zögern. Draußen schloss Sydria die Haustür und atmete die kühle Luft ein. Sie wollte es nicht zugeben, aber sie vermisste die kleine Plage von Zeit zu Zeit.









Auch wenn er mehr ärger gemacht hatte als ein Elefant in einem Porzellanladen, irgendwie war es seltsam, wenn er nicht an ihr klebte wie ein tagealter Kaugummi an der Tischplatte. Verträumt sah sie in den leeren Nachthimmel hinauf. „Du vermisst ihn wirklich, oder? Soll ich Babajagar frei lassen damit es so ist, als wäre er noch hier?“, schlug der Farus freudig vor. „Das wäre zwar großartig, aber nicht das gleiche. Ich meine er hatte den IQ einer leeren Rosinenschachtel. Die Flexibilität von Treibholz und wahr so vertrauensvoll wie ein Toaster, der über einer gefüllten Badewanne schwebt, aber ich weiß auch nicht. Ich denke…ich hatte mich daran gewöhnt jemanden an meiner Seite zu haben den ich in Gefährlichen Situation als Schutzschild benutzen könnte“, meinte sie mehr zu sich selbst.

„Oho. Das sind neue Töne. Ich habe noch nie von dir gehört, wie du jemanden so für etwas lobst. Das trifft mich zutiefst das ich dir anscheinend so wenig bedeute“, meinte er und sah sie gespielt beleidigt an. „Mach n Kopf zu. Du bist eben mein einzig übrig gebliebener Anker“, meinte sie genervt. Roghé zog eine Braue hoch.



„Heißt das ich gebe dir halt?“, fragte er lächelnd. „Nein. Ich möchte dich über Bord werfen“, korrigierte sie. „Du bist und bleibst ein Schatz. Und einen Schatz vergräbt man“, meinte er gelassen. Sydria schloss die Augen und lauschte dem Wind. „Du bist an seinem Tod schuld“. Sofort öffnete sie wieder die Augen. Was war das für eine Stimme? „Du hast so vielen Leuten den Tod gebracht“. Es schien, als wäre die Stimme direkt in ihrem Kopf. „Wer bist du“, murmelte Sydria vor sich hin. Roghé sah sie verwirrt an. „Du hast so vielen das Leben genommen. Deine Existenz ist eine Bedrohung für sie alle“. Die Priesterin kniff die Augen zu und legte die Hände über die Ohren. Das war nicht wahr. Das war alles nicht echt. Das war alles…die Wahrheit? „Sara, Don, Marcel, sie alle fanden durch deine Hände den Tod“. Sydria sah auf ihre Hände, die mit Blut beschmiert waren. Wann hatte sie die Hände von den Ohren genommen? Und woher kam all das Blut?













Du sagst du bist einer von den Guten. Doch alles was du bringst ist Tod und Schrecken“. „Das ist nicht wahr! Halt die Klappe!“, schrie sie. „Sydria?“. Es schien, als würde Roghés Stimme von weit entfernt klingen. „Du solltest dich umbringen. Nur so wirst du die die liebst beschützen können“. Sydria öffnete die Augen. Jegliches Anzeichen von Leben war aus ihren orangen Augen verschwunden. Ihr blick wirkte leer wie der einer Marionette. „Ich sollte es beenden. Um sie alle zu beschützen“, murmelte sie vor sich hin. Wie ferngesteuert machte sie einen Schritt nach vorne. „Sydria?“. Seine Stimme klang wie durch Watte zu ihr durch. Umso weiter sie ging, umso mehr schien die Welt vor ihr zu verschwimmen. „Sydria, stopp! Sydria, hörst du mich?!“. Die Stimme wurde immer leiser und leiser. „Bring es zu Ende. Dein Leid und das aller die du in den Tod gestürzt hast. Breche den Bann und gib dich dem Gefühl der Freiheit hin. Warum solltest du dagegen ankämpfen“.



Als was sie vor sich sah war vollkommene Dunkelheit. Der Wind wehte ihr entgegen als sie immer weiter und weiter lief. Plötzlich packten sie zwei Hände an den Schultern und sie wurde zurückgezogen. Verwirrt blinzelte sie und hielt sich den Kopf. Die Stimme war verklungen. Verwirrt sah sie sich um. Vor ihr befand sich ein bodenloser Abgrund. Doch als sie sich umsah, konnte sie niemanden sehen. Wer hatte sie zurückgehalten? Und was war das für eine Stimme gewesen. Knurrend stand sie auf und seufzte. „Uff. Ich verlier wohl langsam den Verstand“, meinte sie zu sich selbst und machte sich auf den Rückweg.



Zuhause angekommen machte sie sich auf den Weg in die Bibliothek. An einem der fünf Meter hohen Regale stand eine Leiter, auf der eine gigantische Ratte stand. Die Ratte peitschte mit dem Schwanz und schien ein Lied vor sich hin zu pfeifen. „Ach das nennt man wohl eine Leseratte“, begrüßte Sydria ihren Mietfreien Unterbewohner. Die Ratte hielt in der Bewegung inne und drehte sich zu ihr um. „Sydria. Welch unerfreuliche Überraschung. Ich hätte nicht gedacht, dass du mal hierher finden würdest“, meinte Drolli lächelnd. „Nur weil ich nie lesen will, heißt das nicht, dass ich nicht lesen kann“, meinte sie gelassen.







„Was führt dich hierher meine Liebe? Ich glaube nicht, dass du plötzlich die liebe zu Büchern entdeckt hast“, fragte er amüsiert. „Wenn es keine Comics sind, bin ich nicht interessiert. Ich wollte nur ein bestimmtes Buch suchen“, gab sie den Grund für ihren Besuch preis. „Ich wusste gar nicht, dass du lesen kannst. Ich bin beeindruckt. Welches Buch suchst du denn?“, fragte der Bibliothekar weiter. „Das verfluchte“. Plötzlich änderte sich Drollis Gesichtsausdruck. „Du meinst doch nicht…“. Sydria sah ihn mit ernster Miene an. „Das verbotene Buch von Rehmù Drawn“, beendete sie für ihn den Satz. Drolli zog nervös an der Fliege um seinen Hals.



„Hat das nicht ein Farus versiegelt, um es zu bewachen?“, fragte er skeptisch. Die Blauhaarige lächelte leicht. „Dieser Perverse heißt Roghé. Und ja hat er. Ich meine die geheime Zweitauflage“, erklärte sie. Nur wenige wussten, dass es eine zweite Auflage gab. Und davon gab es nur ein Exemplar. Nachdem einige von Rehmùs Anhängern von seiner verdrehten Idee einer besseren Welt begeistert waren, hatten sie eine eigene Ausgabe des ersten Buches geschrieben. Als er aber in die Dämonenwelt zurückgeschickt wurde, war der Clan zerschlagen und alle Mitglieder wurden von „ihnen“ getötet. Ihr stellten sich immer noch alle Härchen auf, wenn sie an Gottes Söhne dachte.



„Willst du sagen du hast die geheime zweite Auflage und ich wusste nicht davon?“, fragte Drolli verwirrt. „Du bist nicht mein Tagebuch ich muss dir nicht alles verraten was ich weiß“, meinte sie gelassen. „Hm. Wenn die Ausgabe wirklich hier ist, werde ich sie finden. Oder mein Name soll nicht Jonathan Mergù sein“, meinte die Ratte und machte sich auf die Suche nach dem Buch. „Dein Richtiger Name ist Jonathan?“, fragte sie mit einem gehässigen Grinsen. „Ich habe viele Namen. Dichteste du etwa Drolli war schon immer mein Name? Ich hatte viele Namen als ich noch ein Mensch war“, meinte er gelassen. „Ich kann mir dich als Mensch gar nicht vorstellen“, murmelt sie vor sich hin.















„Ah du hattest Recht. Du hast wirklich die geheime zweite Auflage“, meinte er und zog ein dickes Buch aus dem Regal. Das Buch schien fast so gelb wie das Telefonbuch zu sein. Der Umschläge waren braun und von einer dicken Staubschicht verziert. Drolli sah das Buch in seiner Hand misstrauisch an, bevor er es in ihre Richtung warf. Mit Leichtigkeit fing sie es und sah es sich an. „Aber was genau willst du mit dem Totschläger eigentlich?“, wollte er wissen und setzte sich auf die oberste Stufe der Leiter. Sydria zögerte. „Ich will wissen ob man die Toten wieder zurück ins Leben holen kann“, meinte sie nach kurzem Zögern. Drolli zog eine Braue hoch.



„Du willst was? Willst du etwa eine Zombie Apokalypse auslösen? Egal wie langweilig dir ist, das ist keine gute Idee. Such dir doch ein Hobby, wenn du nichts zu tun hast“, schlug die Ratte vor. Sydria schenkte ihm einem genervten Blick. „Ich will keine Apokalypse heraufbeschwören. Zumindest noch nicht. Es gibt nur eine Sache die ich…rausfinden möchte. Ich weiß das Rehmù eine Möglichkeit gesucht hatte die Toten wieder ins Leben zu holen. Und irgendwie hat er es auch geschafft. Ich weiß nur nicht wie. Er hatte viele verbotene Rituale und Zauber entdeckt die es so gar nicht geben dürfte. Ich bin mir sicher, dass in dem Buch steht, wie man die Toten weniger tot macht“, erklärte sie gelassen. „Einen verstorbenen zurück ins Leben holen. Meine Liebe, du hast aber nicht vor deinen nervigen Side-Kick zurückzuholen, oder doch?“, fragte Drolli skeptisch.



Er schien von dem Gedanken nicht begeistert zu sein. Sie schwieg. „Oh nein. Du willst ihn wirklich zurückholen. Findest du nicht, dass es hier viel ruhiger geworden ist, seit er weg ist? Außerdem hat er so viel Chaos angerichtet. Ich meine ich liebe es Bücher zu sortieren. Aber hinterließ die Bücher nicht gerade in einen ordentlichen Zustand“, murmelt er vor sich hin. Sie ignorierte sein gehämmert und blättert weiterdurch die Seiten. Endlich fand sie was sie suchte.















Um einen Menschen zurück ins Leben zu holen, muss man seine Seele in ein leeres Gefäß geben. Dafür stellt man das Gefäß in ein Pentagramm, das mit dem Blut des Beschwörers auf dem Boden gemalt wird. Anschließend muss man mit dem Hexenbrett Kontakt zu der Seele aufnehmen, die beschwört werden soll. Wenn die Seele zustimmt in die Welt zurückzukehren muss man folgenden Spruch aufsagen; Ghosts from the Dark. Give me this Soul free bring back was once taken from me. Fort that you shall have my Body and my Bone. This Deal should be done. So, gives back what is once was mine. Ist die Seele erst in dem Gefäß, so schließt man den Deckel. Nach vollendeter Beschwörung hat man 48 Stunden Zeit die Seele in einen Körper seiner Wahl zu setzen. Achtung! Ist die Seele schwacher als gewählter Körper werden Körper wie Seele implodieren und sind für alle Zeit verloren!



Grummelnd schlug sie das Buch wieder zu. Wieso beinhalteten diese Rituale immer Blut? Aber es war einen Versuch wert. „Bitte sag mir, dass es keine Möglichkeit gibt“, fragte die Ratte hoffnungsvoll. Sie schenkte ihm einen warnenden Blick. „Soll ich dich in etwas schlimmeres als eine Ratte verwandeln?“, fragte sie drohend. Er zuckte die Schultern. „Was sollte schlimmer sein?“, fragte er entspannt. Sie grinste diabolisch. „Wie wäre es, wenn ich dich in Distel verwandele? Oder eine Heuschrecke?“, schlug sie zwei Beispiele vor. „Du bist eine richtige Analdistel, hat dir das schon Mal jemand gesagt?“, meinte er murrend. „Distel? Diese kleinen stachligen Dinger? Nein dass noch nicht“, meinte sie gelassen.



„Dann bist du eben eine Arschgeige“, meinte er. Sie grinste. „Ich bin die Stradivari unter den Geiger“, meinte Sydria locker. „Wenn du ihn zurückholst, werde ich dir das nie vergeben“, meinte er mit ernster Miene. „Damit kann ich leben“. Er seufzte genervt und widmete sich wieder seinen Büchern. „Da widme ich mich lieber wieder der liebe meines Lebens. Nämlich meinen Büchern“. Damit schien die Unterhaltung beendet. Doch das ließ die Priesterin kalt und sie ging mit dem Buch unter dem Arm aus dem Raum.











Als

Imprint

Publisher: BookRix GmbH & Co. KG

Images: coverdesign-4you.com
Cover: coverdesign-4you.com
Publication Date: 02-17-2022
ISBN: 978-3-7554-1636-4

All Rights Reserved

Next Page
Page 1 /