---Sam`s Sicht---
Als ich endlich die letzte Kiste aus meinem Zimmer trug seufzte ich. Wieder einmal zog ich mit meiner Schwester um. Eigentlich sollte ich mich mittlerweile daran gewöhnt haben, doch es war schwer. Ich hatte mich gerade erst eingelebt und schon musste ich, in einer fremden Umgebung, wieder neu anfangen.
Ich sollte mich und meine Schwester erst einmal vorstellen. Mein Name ist Sam Kantez, bin 17 (werde aber in ein paar Tagen schon 18) und gehe zur Uni. Meine schwarzen Haare könnte ich mal wieder färben, denn am Ansatz, sah man schon wieder meine blonden Haare. Meine Statur ist eher zierlich für einen Jungen. Klar manche haben mich auch schon mit einem Mädchen verwechselt. Doch meine Schwester hat braune, kurz geschnittene Haare und war athletisch. Sie ist 22 und ein Genie. Deswegen konnte sie auch mehrere Klassenüberspringen und ihre Uni früher beenden. Wir zwei sind ein kaotisches Team, aber wenn es drauf an kommt, halten wir wie Pech und Schwefel zusammen.
Innerhalb von 4 Jahren hatte ich 17 Schulen besucht und an jeder Schule lief es gleich ab. Die meisten Schüler kamen einfach nicht damit klar, dass ich schwul bin. Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht und trotzdem waren alle schockiert darüber, wenn sie es herausfanden. Nur eine Handvoll von Schülern akzeptierte mich so wie ich war und alle waren Mädchen. Klar, mit ihnen kann ich einfacher über Jungs reden, wer am heißesten ist und wer überhaupt nicht geht. Doch dieses Mal sollte es sich ändern. Da mein Name auch zu einem Mädchen passte, hatte ich beschlossen mich an der neuen Schule für ein Mädchen auszugeben. Deswegen habe ich extra Sport abgewählt, damit niemand hinter mein Geheimnis kommen kann.
"Sam, kommst du?", erklang die Stimme meiner Schwester Eona von der Tür und ich sah noch einmal in mein altes Zimmer.
"Ich komme schon.", rief ich ihr zu und ging mit der Kiste auf dem Arm nach draußen.
"Bist du dir wirklich sicher, dass du als Mädchen auf die neue Schule willst?", fragte mich meine Schwester, während ich die letzte Kiste in das Auto lud.
"Ja. Ich bin mir sicher. Als Kerl hatte ich bisher nicht wirklich Glück. Vor allem wenn sie herausfanden, dass ich schwul bin.", antwortete ich ihr und machte den Kofferraum zu.
"Du weißt, dass ich immer hinter dir stehen werde.", sagte sie und lächelte mich aufmunternd an.
"Na komm. Lass uns fahren. Je schneller sind wir dort, desto schneller können wir auspacken.", meinte ich und setzte mich ins Auto. Seufzend setzte sich meine Schwester hinter das Lenkrad und startete den Motor. Während der Fahrt schwiegen wir, bis sie auf einen abgelegenen Rastplatz fuhr. "Warum halten wir? Du musst doch nicht schon wieder aufs Kloh.", wollte ich verwundert wissen und sah meine Schwester an.
"Nein, dass nicht. Doch ich möchte dir etwas geben.", erklärte sie mir und kramte etwas von der Rückbank hervor. Als sie die Schachtel zutage gefördert hatte, reichte sie mir diese mit einem verschwörerischen Grinsen. "Ich denke, damit wirst du es leichter haben, dich für ein Mädchen auszugeben." Neugierig machte ich die Schachtel auf und staunte nicht schlecht. "Ich hoffe 80 C ist groß genug für dich.", sagte sie und unterdrückte ein lachen.
"Ich ... Ich weiß nicht, was ich jetzt sagen soll.", entgegnete ich überrascht. Denn in der Schachtel lagen 3 verschiedene BH`s, ein Hautspray und ein paar Silikonpolster.
"Ein einfaches Danke würde reichen.", meinte sie und wuschelte mir durchs Haar.
"Du bist die Beste Schwester.", entgegnete ich ihr und zog sie stürmisch in eine Umarmung. Lachend begann sie mich zu Kitzeln und ich begann lauthals zu lachen.
"Na komm. Zieh sie schon an. Dann wird jeder gleich wissen, dass du ein Mädchen bist. Nicht war, Samantha."
"Soll ich etwa auf die Herren Toilette gehen und mit Brüsten wieder raus kommen?", fragte ich etwas neben der Spur und sah meine Schwester vorwurfsvoll an.
"Nein. Hier ist doch niemand weit und breit. Zieh dich einfach um.", antwortete meine Schwester und lachte leise. Ja ich war echt noch verschlafen, denn als ich mich umsah, war wirklich weit und breit keine Menschenseele zu erkennen.
"Ist ja gut. Ich hab halt nicht solange geschlafen wie du.", hielt ich dagegen und zog mein Shirt aus. Während ich den schwarzen BH anzog, las sich meine Schwester die Gebrauchsanweisung für das Spray durch. Als ich dann die Silikonpolster in die Körbchen legte meinte ich: "Aber man sieht, dass die Falsch sind. Man sieht ja den Rand. Darauf wird niemand reinfallen."
"Deswegen habe ich das Spray geholt. Es ist genau deine Hautfarbe und soll die Randstellen verdecken. Damit wird es schon nicht auffallen.", entgegnete sie und sprühte die Randstellen mit dem Spray ein.
"Es fällt jetzt wirklich nicht mehr auf.", hauchte ich überrascht und zog mein Shirt wieder an.
"Bereit für ein neues Leben?", fragte mich meine Schwester und sah mich fragend an.
"Bereit, Schwester. Auf in unser neues Leben.", antwortete ich ihr und sie fuhr wieder los.
...
Als meine Schwester vor einem Haus in einer Kleinstadt hielt, sah ich sie an und fragte: "Du hast ein Haus gekauft?"
"Nein. Nicht gekauft. Das ist das Haus unserer Großeltern. Wir haben es doch geerbt, weil es nur noch uns gibt.", antwortete meine Schwester leise und sofort bereute ich es gefragt zu haben. Denn unsere Eltern starben vor 6 1/2 Jahren bei einem Autounfall. Seitdem habe ich nur noch meine Schwester. Sie war kaum 18 und hatte sofort das Sorgerecht für mich beantragt. Da sie nicht wollte, dass ich zu einer fremden Familie kam. Bis sie mit der Schule fertig war, wohnten wir hier bei unseren Großeltern. Als sie eine Stelle in einer entfernten Stadt bekam, zogen wir dort, vor 4 1/2 Jahren, hin und ich entdeckte, dass ich schwul war. Nach dem ich mich geoutet hatte, ging es für mich bergab. Doch meine Schwester half mir immer wieder aufzustehen und half mir bei meinen Problemen ohne mich mit ihren zu behelligen.
Aber alles im allen, war ich froh wieder hier zu sein. Denn zumindest kannte ich mich hier aus. "Dieses Jahr geht’s für mich ja schon zur Uni.", sagte ich und fuhr mich durch meine Haare.
"Hei. Kopf hoch. Die Uni ist nicht so schlimm wie du jetzt denken magst. Sie macht sogar richtig Spaß. Naja, manche Fächer. Betrachte sie unvoreingenommen. Dann wird schon alles gut werden.", meinte Schwester und stieg aus.
"Ja und weit zur Uni hab ich es nicht.", stimmte ich ihr zu und stieg ebenfalls aus dem Auto aus.
"Stimmt. Da ich dich jeden morgen mit nehme musst du nicht in das Wohnheim ziehen.", scherzte meine Schwester und öffnete den Kofferraum. Zusammen trugen wir die Kisten hoch auf die Veranda, damit wir sie nach und nach in das Haus tragen konnten.
"Zum Glück müssen wir die Möbel nicht noch aufbauen.", sagte ich erleichtert, als wir die letzten Kisten ins Haus trugen.
"Ja. Ansonsten müssten wir noch mehr aufbauen und du wolltest noch mit dem aufbauen der Möbel warten, bis wir hier einziehen.", neckte mich meine Schwester und schloss die Tür.
"Ist ja gut. Du hattest ja recht.", stimmte ich ihr zu und trug zwei Kisten ins Wohnzimmer.
"Auf was hast du Hunger? Pizza oder Chinesisch?", erklang die Stimme meiner Schwester aus der Küche und ich musste nicht lange überlegen.
"Pizza!", rief ich begeistert und sie begann zu lachen. Ich hörte wie sie bei einer Pizzeria in der Nähe anrief und zwei Pizzen bestellte. "Lass mich raten. Die Pizza kommt erst in einer halben Stunde.", riet ich und ging zu ihr in die Küche.
"Genau. Also können wir noch in Ruhe ein paar Kisten auspacken.", sagte sie fröhlich und stellte gerade ein paar Teller in den Schrank.
"Na gut. Ich bring mal ein paar Kisten hoch in mein Zimmer.", murmelte ich und beginne damit Kisten in mein altes Zimmer zu tragen, welches ich früher mit meiner Schwester geteilt habe.
---Eona`s Sicht---
Während ich gerade in der Küche beschäftigt war, hörte ich wie Sam Kartons nach oben brachte. Gerade als ich den letzten Karton ausräumen wollte, klingelte es an der Tür. >Nanu? Die Pizza kann das aber nicht sein.<, dachte ich verwundert und ging zur Tür.
---Eona`s Sicht---
Als ich sie öffnete standen zwei Jungs vor der Tür. "Hallo ihr zwei. Kann ich euch irgendwie helfen?", fragte ich freundlich und lächelte.
"Wir wollten sie nur in der Nachtbarschaft begrüßen. Wir wohnen grade die Straße runter in dem Hochhaus.", sagte der schwarzhaarige und reichte mir die Hand.
"Wer ist denn da an der Tür?", kam die Stimme meines Bruders von oben und ich hörte wie er die Treppe runter kam.
"Kommt rein. Wir beißen schon nicht.", meinte ich und trat zur Seite. Die zwei Jungs kamen rein und ich fügte hinzu: "Rechts ist das Wohnzimmer. Wollt ihr vielleicht was trinken?"
"Wir haben momentan kein Durst.", antwortete der Blonde und die zwei gingen mir nach ins Wohnzimmer. Kurz nach uns kam dann Sam ebenfalls ins Wohnzimmer.
"Wer hat denn geklingelt?", fragte er bevor sein Blick auf die zwei Jungs viel. "Hallo."
"Hallo. Mein Name ist Chris und das ist Josh.", stellte der schwarzhaarige Junge sich und seinen Freund vor.
"Ich bin Eona und das ist meine Schwester Sam.", meinte ich und wir reichten uns gegenseitig die Hand.
"Hier hat lange niemand mehr gewohnt. Wir dachten schon, es würde nie jemand mehr einziehen.", sagte Josh und sah sich um.
"Eigentlich gehörte uns das Haus schon bevor wir hier wieder eingezogen sind. Vorher haben unsere Großeltern hier gelebt.", erklärte ich ihm und Sam ließ sich neben mich auf das Sofa fallen.
"Echt? Naja, wir wohnen erst seit kurzem hier. Ich habe hier ebenfalls Familie, deswegen weiß ich auch, dass das Haus schon eine Weile leer steht.", sagte Chris und lächelte.
"Wann kommt eigentlich die Pizza? Ich hab einen riesen Hunger.", fragte mich Sam und ich lachte.
"So in 10 Minuten. Du frisst mir ja noch die Haare vom Kopf. Pass auf, nicht dass es auf die Hüften wandert wie bei Tante Berta.", antwortete ich ihm lachend und Sam wurde rot. Das brachte mich noch mehr zum lachen, genauso wie unser Besuch.
"Läuft hier etwa eine Verschwörung gegen mich oder was?", wollte er wissen und sah mich vorwurfsvoll an.
"Mach dir doch nicht gleich in die Hosen. Noch ist keine Verschwörung im Gange.", erklärte ich ihm immer noch schmunzelnd.
"Meine Großmutter meinte, dass ihr schon mal eine Weile hier gewohnt habt. Aber sie wusste nicht warum ihr weggezogen seit.", sagte Chris und verkniff sich einen weiteren Lachanfall.
"Ja, damals haben wir bei unseren Großeltern gelebt. Doch als ich ein Job Angebot bekam, zogen wir weg.", sagte ich und warf ein Blick auf ein altes Familienfoto.
"Warum sind hier keine Bilder von euren Eltern?", fragte Josh und sah sich um.
"Unsere Eltern starben vor 6 1/2 Jahren bei einem Verkehrsunfall. Deswegen haben wir auch hier bei unseren Großeltern gewohnt, bis Eona ihr Studium beendet hatte.", antwortete mein kleiner Bruder traurig und seufzte. "Ich bin kurz an der frischen Luft."
"Pass auf dich auf. Und wehe du lässt deine Pizza kalt werden.", sagte ich vorsichtig und umarmte ihn kurz.
"Klar. Und du reist das Haus nicht ab.", entgegnete er und ging aus dem Haus.
"Hab ich etwas falsches gesagt?", wollte Josh vorsichtig wissen und sah Sam hinterher.
"Nein. Aber Sam hatte unsere Eltern wahnsinnig lieb. Sie hat sehr an ihnen gehangen. Es war mein Glück, dass ich 4 Jahre älter bin als sie. So konnte ich das Sorgerecht für sie beantragen, als ich 18 war.", erklärte ich ihm und atmete tief durch.
"Wau. Ich bin überrascht, dass ihr so stark seit.", sagte Chris anerkennend.
"Sam, mimt nur die Starke. Sie verlässt sich auf mich und meine Stärke. Nur ich weiß manchmal nicht, wo ich die Stärke her nehmen soll für uns beide.", seufzte ich und lächelte traurig.
"Du hast einen wirklich sehr starken Charakter.", murmelte Josh und ich sah ihn dankbar an.
"Hei Josh, wollten wir nicht noch zu meinen Großeltern gehen und bei ihnen essen?", fragte Chris seinen Freund und der lächelte verschmitzt.
"Das hätte ich jetzt total vergessen.", antwortete er peinlich berührt und lächelte.
"Wir sehen uns ja bestimmt noch mal.", sagte ich und unterdrückte ein Lächeln.
"Hat uns wirklich gefreut euch beide kennen zu lernen.", verabschiedeten sich die zwei an der Tür und liefen die Straße hinunter. Keine zwei Sekunden später kam der Pizzaservice und brachte die zwei Pizzen. Nachdem ich sie bezahlt hatte, kam auch schon Sam zurück und schnupperte.
"Lecker meine Lieblings Pizza.", murmelte er und schnappte sich den obersten Pappkarton.
"Ich kenn dich auch gut genug, um zu wissen was du gerne isst.", erwiderte ich schmunzelnd und setzte mich zu ihm ins Wohnzimmer. Sam schaltete den Fernseher ein. "Heute suchst du mal aus was wir schauen.", sagte ich zwischen zwei Bissen und sofort schaltete er auf seinen Lieblingskanal um. "Und was hast du morgen für Pläne?", fragte ich und holte eine Flasche Cola aus einer der Kisten.
"Auspacken, was soll ich sonst großartig machen. Das Semester geht erst in 4 Tagen los.", antwortete er und atmete tief durch.
"Wie fandest du denn die zwei Jungs? Passen sie in dein Beuteschema?", wollte ich neugierig wissen und sah ihn fragend an.
"Der schwarzhaarige ist schon süß, doch der ist schon vergeben. Würde er auf Mädchen stehen, hätte er mir oder dir auf den Ausschnitt gestarrt.", entgegnete er schroff und sah aus dem Fenster.
"Noch kannst du deine Meinung ändern und musst nicht als Mädchen dort an die Schule.", sagte ich sanft und legte ihm die Hand auf die Schulter.
"Ich habe es satt so behandelt zu werden, als hätte ich eine gefährliche Viruserkrankung.", meinte er und stand auf. "Bis morgen. Ich leg mich schlafen."
"Alles klar. Schlaf gut.", sagte ich und sah meinem kleinen Bruder besorgt hinter her. >Ach Brüderchen. Ich will doch nur, dass du Glücklich wirst.<, dachte ich traurig und seufzte. Als es langsam auf Mitternacht zu ging, machte ich den Fernseher aus und ging in die Küche. Dort schmiss ich zuerst die leeren Pizzakartons in den Müll und nahm danach noch eine Schlaftablette. Ich nahm sie deshalb so spät, damit Sam nichts mitbekam. Denn seit unsere Eltern starben, schlief ich nur noch sehr schlecht und wachte nachts von Albträumen auf. Und dass sollte Sam nicht mitbekommen.
---Sam`s Sicht---
Ich lag noch lange wach in meinem Bett. Schlafen konnte ich in der ersten Nacht nie in einer neuen Umgebung. Okee wirklich fremd war es ja nicht, da ich hier schon einmal gewohnt hatte. Doch ich war solange nicht hier gewesen, dass es mir fremd vorkam. Über den Satz meiner Schwester dachte ich noch lange nach, dass ich mich noch um entscheiden könnte. Aber wollte ich das? Auf diese Frage fand ich keine Antwort. Wie auf so viele Fragen nicht. Anscheinend schlief ich irgendwann ein.
Als ich die Augen aufschlug, blieb ich liegen. Ich hatte keine Lust aufzustehen. Nach ein paar Minuten klopfte es an der Tür und meine Schwester öffnete die Tür einen Spalt breit. "Hei. Wie wärs wenn wir heute einen kleinen Ausflug machen? Nur wir zwei, wie in alten Zeiten.", fragte sie vorsichtig.
"Wohin geht es denn?", wollte ich zu erst wissen und setzte mich auf.
"Das ist eine Überraschung, aber ich weiß sie wird dir gefallen.", erklärte sie mir und öffnete die Tür ganz.
Seufzend gab ich nach und murmelte: "Ja, von mir aus." Langsam stand ich auf und suchte mir meine Klamotten zusammen. "Ich bin grad noch schnell duschen."
"Lass dir Zeit. Es hat keine Eile. Wir können auch erst gegen Mittag losfahren.", schlug sie vor und lächelte leicht.
"Dann fahren wir gegen Mittag. Wenigstens kann ich dann noch ein paar Klamotten auspacken und mich einrichten.", stimmte ich zu und ging in das angrenzende Badezimmer. Ich hörte noch wie Eona die Tür schloss und die Treppen hinunter ging.
---Eona`s Sicht---
Seufzend ging ich die Treppe runter und begann das Frühstück vorzubereiten. Ich wusste, dass es ihm schwerfiel wieder hier zu sein. Doch ich hoffte, dass ich das Richtige getan hatte. Nach einer halben Stunde kam Sam runter und begann den Tisch zu decken.
"Was hast du eigentlich geplant?", fragte er und ich lächelte über seinen Versuch.
"Netter Versuch, aber du wirst dich gedulden müssen bis es soweit ist.", entgegnete ich ihm und stellte die Pfannkuchen auf den Tisch.
"Wenn es um Überraschungen geht, kann man dir echt nichts entlocken.", murrte er und schenkte uns Kaffee ein.
"Das müsstest du mittlerweile doch wissen.", sagte ich sanft und umarmte ihn sanft.
"Da hast du Recht, aber ich würde es gerne wissen.", hielt er dagegen und schmiegte sich kurz in meine Umarmung, bevor er sich seufzend löste.
"Ich weiß. Doch es wird heute ein toller Tag werden.", versprach ich ihm und wir setzten uns an den Tisch. Schweigend begannen wir zu essen. Nachdem Frühstück, verkrümelte sich Sam wieder oben in seinem Zimmer während ich den Tisch abräumte. Den Rest des Morgens verbrachte ich damit, das Wohnzimmer einzurichten. Für mich verging die Zeit so schnell bei der Arbeit. Als ich auf die Uhr sah, stellte ich erschrocken fest, dass es schon 14:30 Uhr war. Schnell stellte ich die Vase an ihren Platz und schob den Karton zur Seite. "Sam. Bist du fertig?", rief ich hoch und wartete im Flur.
"Sofort. Ich zieh mich nur noch schnell um.", kam die Antwort und ich lehnte mich gegen die Wand. Es dauerte nicht lange und Sam kam die Treppe runter. Er hatte ein Top und kurze Shorts an. Die Randstellen der Polster waren perfekt verdeckt, durch das Spray. Unsicher sah er mich an und fragte: "Kann ich so gehen?"
"Klar. Du siehst süß aus. Jeder Kerl müsste dir eigentlich sofort verfallen.", antwortete ich und zog ihn in eine Umarmung.
"Dann lass uns mal los. Bevor ich mich noch mal umziehen will.", sagte er und ging zur Tür.
"Bevor du jetzt raus gehst, kommt der erste Teil der Überraschung.", meinte ich und reichte ihm einen Schlüssel. "Jetzt können wir gehen. Da du ja jetzt deinen eigenen Haustürschlüssel besitzt."
"Danke, aber das hätte doch Zeit gehabt mit dem Schlüssel.", sagte er und wurde leicht rot.
"Nein hatte es nicht. Und nun los. Wir wollen endlich los.", scheuchte ich ihn aus dem Haus und zog hinter mir die Tür zu. Schnell schloss ich ab und zusammen gingen wir zum Auto.
"Kannst du mir nicht einen Hinweis geben wohin es geht.", bat mich mein Bruder und ich lächelte.
"Dort verschlägt es viele Menschen hin.", gab ich nach und nannte ihm den Hinweis.
"Damit kann man ja gar nichts anfangen.", murrte er und ließ sich auf den Beifahrersitz fallen.
"Du hast nicht gesagt was für ein Hinweis genau.", entgegnete ich schmunzelnd und fuhr los. Nach ein paar Versuchen gab er auf und beobachtete die vorbeiziehende Landschaft. Als wir dann nach Haudenburg einbogen sah er mich verwundert an. Wieder versuchte er sein Glück, doch immer wieder verneinte ich. Als wir dann schließlich auf dem Parkplatz parkten, sah er sich neugierig um. Nach dem wir ausgestiegen waren, gingen wir in Richtung der Einkaufspassage.
"Gehen wir etwa Shoppen?", fragte er und sah mich fragend an.
"Ja. Und dann gehen wir noch woanders hin.", antwortete ich ihm und lächelte über sein strahlendes Gesicht.
"Du bist wirklich die beste Schwester aller Zeiten.", rief er aus und umarmte mich.
"Das haben große Schwestern so an sich.", stimmte ich ihm zu. Er legte mir einen Arm um meine Thallie und ich legte einen Arm um seine Schulter. "Dann lass uns mal die Geschäfte stürmen, Schwesterherz."
Lachend gingen wir die Einkaufspassage entlang und begannen in verschiedenen Läden Klamotten anzuprobieren. Wir machten Späße und alberten herum wie schon seit langem nicht mehr. Es schien mir fast so, als würde sich Sams Idee als gut erweisen. Doch schon bald sollte es sich als Irrtum heraus stellen.
Nachdem wir die ganze Einkaufspassage abgeklappert hatten, setzten wir uns in eines der vielen Cafés und bestellten uns Kaffee und Kuchen. Während wir gemütlich dort saßen, redeten wir über ein paar der Typen die wir getroffen hatten. Natürlich lästerten wir auch über ein paar.
"Der Tag war wirklich die Wucht, Schwester.", meinte mein Bruder und stellte die Einkaufstüten in den Kofferraum.
"Und der Tag ist noch nicht vorbei.", meinte ich lachend und grinste vielsagend.
"Was kann denn den Tag noch viel besser machen?", wollte er wissen und sah mich mit großen Hundeaugen an.
"Die funktionieren schon lange nicht mehr. Steig ein, dann wirst du es sehen.", erklärte ich ihm und startete den Motor.
"Komm schon. Kannst du mir nicht einen kleinen Hinweis geben wo wir jetzt hinfahren? Was kann denn so spät denn noch aufhaben? Wir haben ja schon fast 20 Uhr.", bettelte mein Bruder vom Beifahrersitz aus.
"Auch dort sind viele Menschen.", meinte ich und lachte über sein schmollendes Gesicht.
"Du bist fies, Schwester.", sagte er beleidigt und grummelte vor sich hin.
"Wir fahren kurz nach Hause und stellen das Auto ab. Denn wir kommen dort auch gut zu Fuß hin.", sagte ich nur und überhörte seinen Kommentar geflissen. Als wir das Auto vor unserem Haus abgestellt hatten, gingen wir in Richtung Kirmes.
"Was wollen wir denn hier? Die Kirmes ist doch nicht da.", meinte mein Bruder und legte mir wieder den Arm um die Hüfte.
"Warte einfach ab, Sam. Du wirst schon sehen, warum wir hier sind.", entgegnete ich und mittlerweile ertönte laute Musik aus der Ferne. Als wir um die letzte Ecke bogen, blieb mein Bruder überrascht stehen. "Erinnerst du dich an diese Kirmes?"
"Ja. Du hast mich von deinem erst verdienten Geld hier her eingeladen.", antwortete mein Bruder und zog mich weiter.
"Jetzt hast du es aber eilig. Die Kirmes läuft doch nicht weg.", sagte ich lachend und hielt locker mit ihm Schritt.
"Ich weiß noch wie wir hier so viel Spaß zusammen hatten. Was wollen wir zu erst machen?", fragte er mich und sah mich neugierig an.
"Wie wärs wenn wir heute einen drauf machen. Schließlich hast du ja morgen Geburtstag. Komm schon wir feiern rein.", schlug ich vor und mein Bruder strahlte.
"Du bist die beste Schwesterherz.", stimmte er zu und zusammen schlenderten wir zur Kirmes.
---Sam`s Sicht---
Ich war so glücklich. Meine Schwester dachte wirklich an alles und heiterte mich immer wieder auf.
---Sam´s Sicht---
Als meine Schwester kurz zu einem Getränkestand huschte, setzte ich mich an einen freien Tisch und lächelte über den bisherigen Tag. Während ich in Gedanken versunken war, bekam ich nicht wie meine Schwester mit den Koktails zurück kam. "Sam… Sam.", riss mich die Stimme meiner Schwester aus meinen Gedanken.
"Ja, was ist denn?", fragte ich verwirrt und sah meine Schwester an.
"Du starrst so in der Gegend rum, als wärst du gar nicht hier. Komm schon. Der Abend ist noch jung. Wir haben noch eine lange Nacht vor uns.", antwortete meine Schwester und schob mir einen Koktail zu. "Prost, kleine Maus.", meinte sie und prostete mir leicht zu.
"Prost.", stimmte ich mit ein und prostete leicht zurück. Nachdem ich einen Schluck probiert hatte, stellte ich den Koktail an und wollte meine Schwester gerade etwas fragen, als wir unterbrochen wurden.
"Wer seit ihr zwei Süßen denn? Ich hab euch noch nie hier gesehen. Wie wärs wenn ihr mir dem King Gesellschaft leistet.", meinte eine männliche Stimme. Als wir uns zu der Stimme zu wandten, wusste ich schon was meine Schwester sagen würde.
"Tut mir leid. Wir haben schon andere Pläne. Der King muss sich leider mit einer anderen Trophäe zu frieden geben.", erwiderte sie schnippisch und funkelte ihn an.
"Was fällt dir ein...", begann er doch er wurde erneut von meiner Schwester unterbrochen.
"Geh uns nicht auf die Nerven und such dir jemand anderen zum Nerven. Wir wollen deine Gesellschaft überhaupt nicht.", fuhr sie ihn an.
"Genau. Wenn wir Gesellschaft wollen, suchen wir sie uns schon selbst.", stimmte ich mit ein und sah den Kerl genervt an.
"Ihr wisst nicht, wen ihr vor euch habt.", fauchte er bevor noch jemand dazu kam.
"Hei. Belästigst du schon wieder junge Damen? Langsam hab ich die Nase voll. Verschwinde endlich und lass die Damen in Ruhe.", sagte eine grimmige Stimme. Überrascht sah ich, dass King den Rückzug antrat und ich wandte meinen Blick zu dem Typ. Als ich ihn ansah, stockte mir kurz der Atem und ich sah schnell wieder weg, um zu verbergen, dass ich rot wurde.
"Danke sehr führ ihre Hilfe.", sagte meine Schwester und reichte ihm die Hand. "Ich bin Eona und das ist meine kleine Schwester Sam."
"Freut mich. Ich bin Shun.", erwiderte der Typ und ich musterte ihn aus dem Augenwinkel. "Ich glaube deine Schwester ist etwas schüchtern.", bemerkte er und ich hörte das Lächeln in seiner Stimme.
"Nur etwas.", murmelte ich und ich hörte Shun leise lachen.
"Wenn du willst, leiste uns doch etwas Gesellschaft.", schlug meine Schwester vor.
"Ich muss leider noch etwas an dem Schießbudenstand helfen, aber in einer halben Stunde habe ich Feierabend. Dann können wir ja gerne um die Häuser ziehen.", meinte er und zuckte entschuldigend mit den Schultern.
"Wir können warten.", meinte ich und lächelte zarkhaft.
"Na dann. Beeile ich mich.", stimmte er zu und verschwand mit einem kurzen Winken wieder zu seinem Stand.
Kaum war er außer hörweite hörte ich meine Schwester sagen: "Du stehst auf ihn."
Sofort wurde ich knallrot und sagte leise: "Na und. Er sieht schon süß aus. Doch was ist, wenn er nicht auf mein wahres Ich stehen sollte."
"Dann ist er dumm und wir würden uns wieder große Packungen Eiscreme essen und uns Titanic anschauen.", entgegnete sie und hob mein Kinn an.
"Du hast gewonnen. Auf einen Versuch kann ich es ankommen lassen.", gab ich mich geschlagen und seufzte.
"Auf einen wundervollen Abend.", meinte sie und wir prosteten uns noch einmal zu. Wir unterhielten uns und tranken gemütlich unsere Koktails leer. Diese halbe Stunde verging wie im Flug.
"Ihr habt ja wirklich gewartet.", erklang Shuns Stimme und ich sah auf.
"Natürlich. Immerhin war es ja mein Vorschlag, dass du uns Gesellschaft leisten könntest.", sagte meine Schwester und trank ihren Koktail aus.
"Hei Shun! Wollen wir um die Häuser ziehen?", fragte jemand und ein fast gleich aussehender Typ kam auf uns zu.
"Tut mir leid, Ryo. Ich habe schon diesen zwei Damen hier zu gesagt.", erwiderte Shun lachend und klopfte Ryo auf die Schulter.
"Guten Abend die Damen.", begrüßte uns Ryo und verbeugte sich leicht.
"Du bist ein alter Schleimer und du wunderst dich, warum die Damen hinter dir her sind.", meinte Shun und nahm ihn in den Schwitzkasten. Während die zwei kabbelten, begannen ich und meine Schwester zu kichern.
"Jetzt blamierst du mich noch vor zwei so wunderschönen Damen.", beschwerte sich Ryo und Shun ließ ihn los.
"Nur weil ich der jüngere von uns beiden bin, muss ich nicht schwächer sein als du.", entgegnete Shun und ich stand auf.
"Ich bringe noch schnell die Gläser weg. Wehe ihr zwei bringt meine Schwester in Verlegenheit.", meinte meine Schwester lachend und verschwand schnell mit den leeren Gläsern.
---Eona`s Sicht---
Als ich die Gläser weggebracht hatte, trank ich noch einen Kurzen und genoss das Kribbeln, welches danach durch meinen Körper ging. Nachdem ich noch einmal kurz durchgeatmet hatte, ging ich wieder zurück zu den anderen und lächelte.
"Hei. Da bist du ja wieder.", meinte mein Bruder und kam auf mich zu.
"Denkst du etwa ich lasse dich mit den zwei Streithammeln alleine. Vergiss es. Ich würde den ganzen Spaß nicht verpassen wollen.", entgegnete ich und lachte über die beleidigten Gesichter von Shun und Ryo.
"Hast du das gehört? Das können wir ja nicht auf uns sitzen lassen, Ryo.", sagte Shun empört und sah Ryo an.
"Ja. Wir werden heute Abend die perfekte Begleitung für euch zwei junge Damen sein.", stimmte Ryo mit ein und lächelte vielversprechend.
"Da sind wir zwei aber mal gespannt.", sagte Sam und ich lachte.
Shun bot Sam seinen Arm an und er harkte sich ein. Ich harkte mich bei Ryo ein und wir entfernten uns von der Kirmes. Wir nahmen Kurs auf eine Kneipe, in welcher ich damals öfters war. Als wir hinein kamen, sah uns die Barkeeperin an und ein Lächeln erschien auf ihrem Gesicht.
"Eona. Trügen mich etwa meine Augen? Seit wann bist du wieder hier?", begrüßte sie mich lächelnd und umarmte mich.
"Ich bin erst seit gestern wieder hier. Du hast dich nicht verändert.", antwortete ich ihr.
"Kommt. Ihr bekommt den besten Platz in meiner bescheidenen Kneipe.", sagte sie und wir folgten ihr. An einem Tisch angekommen, setzten wir uns und die Frau sagte: "Ich bring euch gleich den besten Schnaps." Mit diesen Worten war sie auch schon davon gehuscht.
"Du kennst diese Frau also?", fragte mich Shun und ich lächelte vielsagend.
"Ja. Natsuki und ich waren zusammen auf der Uni. Sie hat schon damals die besten Partys geschmissen und dann hat sie die Kneipe ihrer Eltern übernommen, nach unserem Abschluss. Ihre Eltern haben damals wirklich viel Umsatz mit unseren Partys gemacht.", antwortete ich ihm und Sam sah mich nur ungläubig an. "Mach doch nicht so ein Gesicht, Sam. Damals war ich noch in meinen Wildenjahren."
"Und was hat das geändert?", fragte Ryo und sah uns beide an.
Sam sah traurig auf die Tischplatte und ich antwortete: "Durch einen tragischen Tod in unserer Familie."
"Tut mir Leid. Ich hätte nicht fragen sollen.", entschuldigte sich Ryo sofort.
"Hier ist euer Schnapps.", sagte Natsuki und stellte uns 4 Gläser und eine große Flasche Grappa auf den Tisch.
"Perfektes Timing.", murmelte ich und schenkte uns gleich einmal ein.
"Vergiss mich nicht. Es ist lange her seit damals.", meinte sie und stellte noch ein 5tes Glas auf den Tisch. "Ist sie überhaupt alt genug?", fragte mich Natsuki leise.
"Kann ich dich kurz sprechen?", fragte ich leise und sie nickte. "Ich bin gleich wieder da. Sam, kopf hoch und blas keine Trübsal. Immerhin hast du in einer halben Stunde Geburtstag.", meinte ich und ging mit Natsuki etwas abseits.
"Seit wann ist Sam ein Mädchen?", wollte sie flüsternd von mir wissen und sah auf meinen kleinen Bruder.
"Natsuki. Du musst darüber stillschweigen bewahren. Bitte versprich es mir.", flüsterte ich flehendlich zurück.
"Na klar. Ich verpetze dich oder deinen Bruder nicht.", versprach sie mir und ich atmete erleichtert auf.
"Okee. Sam ist schwul. Wir sind die letzten 4 Jahre dauernd umgezogen, weil ihn niemand so akzeptieren wollte wie er ist. Deswegen hat er beschlossen sich ab jetzt für ein Mädchen auszugeben.", erklärte ich ihr und ihr ging ein Licht auf.
"Oh. Und Sam wird gleich 18, richtig?", fragte sie und lächelte geheimnisvoll.
"Ja. Doch diese zwei Typen haben ihn jetzt wieder in seine Depression gezogen.", antwortete ich ihr und musterte sie.
"Nicht mehr lange. Schaff ihn mal kurz aufs Kloh. Diese zwei Herren nehme ich mir mal kurz zur Brust.", sagte sie nur und ich schüttelte den Kopf.
"Von mir aus. Ich möchte Sam sein Geschenk eh in aller Ruhe übergeben.", stimmte ich zu und wir gingen zurück. Ich legte Sam die Hand auf die Schulter und flüsterte ihm ins Ohr: "Komm mal mit. Ich will dir etwas geben."
"So die zwei Herren, ihr müsst mal die zwei Schwestern kurz entschuldigen. Außerdem möchte ich kurz mit euch etwas klären.", meinte Natsuki und die zwei Typen sahen mich verwirrt an.
"Keine Sorge. Sie wird euch schon nicht den Kopf einreisen.", sagte ich lachend und zog Sam hinter mir her aufs Kloh.
---Sam`s Sicht---
Als ich mit meiner Schwester auf dem Klo war, zog sie eine kleine Schachtel aus ihrer Handtasche und reichte sie mir. "Eona, das wäre doch nicht nötig gewesen.", meinte ich und öffnete es. Als ich den Ring sah, hauchte ich: "Er ist wunderschön."
"Mutter hat für jeden von uns beiden, so einen Ring anfertigen lassen. Ich habe meinen von Großmutter bekommen und du bekommst jetzt deinen von mir.", sagte sie und steckte mir den Ring an meinen rechten Ringfinger an.
"Danke, dass bedeutet mir so viel.", hauchte ich und wischte mir die Tränen weg, welche mir die Wange runter liefen.
"Du musst doch nicht weinen.", sagte meine Schwester und tupfte mir die Augen. "Natsuki dürfte jetzt auch soweit sein."
"Was habt ihr denn gemacht?", fragte ich vorsichtig und erntete nur ein grinsen von meiner Schwester. "Na super.", meinte ich und folgte meiner Schwester wieder zurück. Als wir an den Tisch kamen, grinste Natsuki schon und meine Schwester schüttelte den Kopf.
Nachdem wir uns gesetzt hatten, fragte Shun meine Schwester: "Wie kann etwas so liebenswert aussehen und dennoch sich wie ein Teufel benehmen?"
Meine Schwester lachte laut. "Lass sie das bloß nicht hören.", sagte sie nur und ich kicherte.
"Stimmt. Natsuki wirft schon mal gerne Bratpfannen auf andere.", stimmte ich mit ein und die zwei blieben still.
"Lasst ihr euch schon davon den Wind aus den Segeln nehmen oder war das meiste nur heiße Luft?", wollte meine Schwester wissen und stellte jedem ein Glas Grappa hin.
"Natürlich nicht. Wir sind die perfekten Begleiter für euch.", entgegnete Shun.
"Deswegen werden auch wir die Rechnung zahlen!", meinte Ryo und ich lächelte.
"Das ist ein Wort.", sagte ich und lachte. "Ihr habt keine Ahnung, wie viel meine Schwester trinken kann."
"Das werden wir ja sehen!", meinte Ryo herausfordernd und ich sah meine Schwester an.
"Um was wetten wir?", fragte sie und lächelte ihn frech an.
"Hm. Der Verlierer muss in Unterwäsche über die Kirmes rennen.", schlug er vor und ich versuchte mir ein lachen zu verkneifen.
"Die Wette gilt. Ich hoffe Shun kann dich später noch zurück tragen.", meinte sie siegessicher und schlug in Ryos Hand ein.
"Ich wette 20 auf meine Schwester.", murmelte ich zu Shun und der lachte.
"Und ich setze 20 darauf, dass deine Schwester verliert.", entgegnete er mir und Natsuki kam wieder zu uns.
"Natsuki, du hast nicht noch zufällig drei Flaschen deiner Hauseigenenkreation da oder?", fragte Eona sie und Natsuki überlegte nur kurz.
"Nur drei Flaschen? Jetzt bin ich aber etwas enttäuscht. Sonst hast du doch mehr getrunken.", meinte sie beleidigt und ich lachte.
"Nein. Eona meint, sie könnte mich unter den Tisch trinken.", erklärte Ryo trocken und Natsuki lachte. "Warum finden es alle nur so komisch, dass ich gegen sie gewinnen werde?"
"Du kannst nicht gegen sie gewinnen.", meinte Natsuki nur und holte ein Tablett mit leeren kleinen Gläsern und drei Flaschen ohne Etikett drauf. "So. Einmal die Gläser und die drei Flaschen.", meinte Natsuki und stellte alles auf den Tisch.
"Machst du mit Shun und Sam Schiedsrichter?", fragte meine Schwester während sie Ryo eine Flasche, sich eine und mir und Shun eine hinstellte. Ich und Shun bekamen jeweils ein kleines Glas und die restlichen teilte sie zwischen Ryo und sich auf.
"Klar. Ich hab auch schon mal einen Eimer hingestellt für dich Ryo.", meinte sie und setzte sich lachend neben mich.
"Noch kannst du einen Rückzieher machen.", meinte sie und beide öffneten die Flaschen vor sich.
"Das selbe wollte ich gerade zu dir sagen.", entgegnete er ihr und sie lachte.
"Ach ja. Die Wettschulden werden morgen Abend beglichen, wenn der größte betrieb auf der Kirmes ist.", meinte Natsuki und lachte über Ryos Gesicht. "Wenn schon denn schon."
---Eona`s Sicht---
Ryo und ich schenkten uns die ersten 10 kurze ein und warteten. "Ladys First. Würde ich sagen.", meinte meine Schwester und lächelte mir ermutigend zu.
"Ich hab nichts dagegen.", stimmte Ryo zu und ich nickte.
.....
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, hatte ich einen riesen Schädel wie schon seit Monaten nicht mehr. "Verdammter Kater.", fluchte ich leise und kroch aus meinem Bett. Leise ging ich zu meinem Bruder ins Zimmer und lächelte. Shun und er lagen zusammen in seinem Bett und kuschelten. Vorsichtig machte ich ein Foto und ging runter in die Küche. Dort saß zu meiner Verwunderung Ryo und kochte gerade Kaffee. "Mach mir einen verdammt starken Wachmacher. Ansonsten schlafe ich wieder ein.", grummelte ich und setzte mich an den Tisch.
"Aye Aye Mam.", meinte Ryo und salutierte bevor er sich an den Kaffee machte. "Schlafen Sam und Shun noch?"
"Ja. Ich glaube, wir haben die zwei ins Nirwana gesoffen.", antwortete ich und fuhr mir durch meine kurzen Haare.
"Ich hoffe mal nicht. Ansonsten bringt mich meine Mutter um. Ich höre sie jetzt schon meckern.", seufzte er und stellte mir den Kaffee vor die Nase.
"Danke. Sei froh dass du noch deine Mutter hast.", entgegnete ich ihm und trank einen großen Schluck.
"Ich nehme mal an, dass das der Todesfall ist von dem ihr gestern kurz gesprochen habt.", mutmaßte er und setzte sich mir gegenüber.
"Ja. Unsere Eltern kamen bei einem Autounfall ums Leben. Wir waren gerade auf dem Rückweg von einem Restaurant, als der Lkw auf unsere Spur kam und uns frontal erwischte. Sam hatte ein gebrochenes Bein und ich ein leichtes Schädelhirntrauma. Doch für unsere Eltern kam jede Hilfe zu spät. Wir sahen sie sterben.", bestätigte ich seine Vermutung und er weitete vor Schreck die Augen.
"Das ist grausam.", sagte er nur und nahm meine Hand.
"Nun ja. Ich muss stark sein. Das bin ich Sam schuldig.", meinte ich und sah in den Kaffee.
"Ich glaube, niemand kann sich in deine Lage versetzen.", murmelte er und atmete tief durch.
"Nun ja. Trübsal blasen bringt sie auch nicht wieder ins Leben zurück.", meinte ich und straffte meine Schultern. "Hast du Hunger?", fragte ich ihn und stand auf.
"Ja. Schon.", antwortete er überrascht und sah mich an.
"Gut. Dann mach ich schon mal Frühstück.", sagte ich und begann ein große Portion Omelett zu zubereiten.
---Shun's Sicht---
Langsam wurde ich wach. Als ich endlich halbwegs wach war, bemerkte ich, dass Sam in meinen Armen lag und schlief. Verdammt. Was war gestern alles passiert? Hatte ich etwa...? Oha. Vorsichtig stand ich auf und zog mein Shirt wieder an. Dann bemerkte ich, dass meine Hose offen war und ich sah zu Sam. Sie lag nur in ihrer Unterwäsche da und ich spürte, wie mir die röte ins Gesicht stieg. Schnell machte ich die Hose zu und ging zur Tür.
Aber an der Tür ließ mich ein Stöhnen innehalten. Verdammt sie wachte auf. Leise ging ich raus und machte die Tür hinter mir zu. Ich verstand mich mittlerweile nicht mehr. Eigentlich war ich doch Schwul und stand doch gar nicht auf Frauen und dennoch hatte ich mit Sam geschlafen. Verwirrt ging ich die Treppe runter und folgte dem Geruch von Frühstück und Kaffee.
---Sam's Sicht---
Als ich die Augen aufmachte, lag ich alleine in meinem Bett. Shun war anscheinend schon aufgestanden. Schade. Ich würde eigentlich noch gerne Kuscheln, aber anscheinend hatte er Hunger. Als ich an mir hinunter sah, bemerkte ich zwei dinge: 1. Ich lag nur in BH und Unterhose da und 2. Die Polster hatten perfekt gehalten und waren noch perfekt abgedeckt an den Rändern. Leise stand ich auf und warf mir einen Bademantel über. Dann ging ich ebenfalls runter in die Küche und sah, dass meine Schwester schon Frühstück gemacht hatte.
"Guten morgen.", murmelte ich und setzte mich neben meine Schwester.
"Und gut geschlafen?", fragte sie mich und reichte mir eine Tasse Kaffee.
"Bis auf diese Kopfschmerzen ja.", antwortete ich und trank einen Schluck.
"Die Mischung von Natsuki war echt der Hammer.", stimmte mir Ryo zu und lachte. "Dann muss ich ja heute Abend in Boxershorts über die Kirmes laufen."
"Das wirst du aber unserer Mutter erklären.", meinte Shun und boxte ihm auf den Arm.
"Mach ich.", versprach er ihm und plötzlich klingelte ein Handy.
"Das ist meins.", meinte meine Schwester und ging mit dem Handy nach neben an. Nach einer Weile kam sie wieder, sie wirkte irgendwie nervös. "Tut mir leid. Aber ich muss gleich los. Gerade hat unsere alte Vermieterin angerufen."
"Was wollte die denn?", fragte ich zwischen zwei Bissen und kaute in Ruhe.
"Ach. Ich hab nur etwas vergessen.", antwortete sie und wuschelte mir durch die Haare.
"Hei.", sagte ich nur.
---Eona`s Sicht---
>Mist. Jetzt muss ich mir noch die Familien Fotos holen, dass wird Sam total runter ziehen, wenn er in den Karton schaut.<, dachte ich grimmig und begann den Tisch abzuräumen.
Da klingelte wieder ein Handy und Ryo ging ran. "Ja! ... Wo genau liegt denn das Problem? ... Ich mach mich gleich auf den Weg.", sprach er in sein Handy und seufzte, als er auflegte.
"Sag bloß, Lea hat schon wieder was mit ihrem Auto!", sagte Shun übertrieben verwundert und verkniff sich einen Lachflash.
"Anscheinend hat sie wieder ihren Keilriemen verloren und keine Strumpfhose dabei, um ihn notdürftig zu ersetzen.", bestätigte Ryo ihm und atmete tief ein.
"Was fährt sie denn für ein Auto?", fragte ich und stellte gerade die Pfanne in das Spülbecken.
"Ein Opel Corsa, Baujahr 94'.", antwortete Ryo und sah mich verwundert an.
"Ich glaube mal, dass ich noch einen haben dürfte. Warte mal kurz.", meinte ich und huschte kurz in die Garage. Nachdem ich in ein paar Kisten nachgesehen hatte, wurde ich schließlich fündig und kam mit dem Keilriemen zurück in die Küche. "Der müsste eigentlich passen.", sagte ich und reichte Ryo den Keilriemen.
"Danke, aber warum kennst du dich denn so gut mit Autos aus und warum hast du hier Keilriemen?", wollte er wissen und nahm den Keilriemen dankend.
"Ich habe mein Studium damit finanziert, in dem ich in einer Werkstatt gearbeitet habe.", erklärte ich und lächelte verlegen.
"Ich bin beeindruckt.", sagte Shun und trank seine Tasse Kaffee leer.
"Ich muss leider los. Könntest du den Rest wegräumen Sam?", fragte ich und wusch mir schnell die Hände.
"Klar. Ist gar kein Problem. Fahr ruhig.", antwortete mir mein kleiner Bruder und ich küsste ihn auf die Stirn.
"Du bist ein Schatz. Ich werde mich beeilen, also dürfte ich zum Mittagessen wieder da sein.", sagte ich und Sam schmiegte sich kurz an mich. Als er sich wieder von mir löste, fragte ich Ryo: "Soll ich dich ein Stück mitnehmen?" Währenddessen zog ich mir eine Benchweste an.
"Wenn du zufällig nach Hiraschbächel fährst, wäre es ein Angebot, welches ich mit Freuden annehmen würde.", antwortete er und stand auf.
"Und ich soll unserer Mutter also erklären, wo du dich herum treibst nehme ich mal an.", meinte Shun missmutig und sah Ryo an.
"Du kannst auch Sam helfen.", warf ich ein und nahm meinen Schlüsselbund vom Harken.
"Dann helfe ich lieber Sam, als unserer Mutter zu erklären, dass du wieder mal gutherziger Samaritaner spielst.", stimmte er zu und begann mit Sam den Tisch abzuräumen.
Mit einem Winken in die Runde, verließen Ryo und ich das Haus. Nachdem wir losgefahren sind, sagte Ryo: "Mein Bruder war heute morgen ziemlich neben der Spur. Ich wette mit dir, er denkt, dass er mit Sam geschlafen hat und dass macht ihm zu schaffen."
Plötzlich rollte ein Ball vor das Auto und ich stieg in die Eisen. Kurz vor dem Ball kamen wir zum stehen und ein kleiner Junge lief auf die Straße. "Das war knapp.", murmelte ich und fuhr mir durch die Haare.
"Alles in Ordnung mit dir, Eona?", wollte er wissen und sah mich an.
"Ja. Mit mir ist alles in bester Ordnung. Aber warum sollte das Shun zu schaffen machen?", entgegnete ich ihm und fuhr erst weiter, als der Junge wieder in der Einfahrt verschwunden war.
"Ganz einfach, Shun ist schwul.", erklärte er mir und ich riss die Augen auf.
"Das wird ja noch was.", murmelte ich leise und seufzte.
---Shun's Sicht—-
Ich wusste nicht, wie ich mit Sam darüber reden sollte. Schließlich hatte ich ein totalen Blackout, was die letzte Nacht betraf.
"Stimmt etwas nicht, Shun?", fragte mich Sam und sah mich besorgt an.
>Sie ist kein Junge! Aber warum finde ich sie dann so anziehend?<, fragte ich mich und antwortete ihr: "Mir geht's gut." Während ich einen Teller abtrocknete, musterte mich Sam misstrauisch.
"Bist du etwa so neben der Spur, weil du heute morgen in meinem Bett wach geworden bist?", wollte sie wissen und ich erstarrte. Als ich schwieg, fuhr sie fort: "Es ist nichts zwischen uns passiert, Shun. Du musst dir da keine Gedanken machen. Ich glaube auch nicht, dass du auf mich stehst." Am Ende des Satzes war ihre Stimme nur noch ein leises Flüstern und ich sah sie überrascht an. In ihren Augen hatten sich Tränen gesammelt, welche sie versuchte zurück zu drängen.
"Hei. So ist es nicht...", versuchte ich es zu erklären, doch sie rannte bereits die Treppen hoch. Ich hörte, wie eine Tür zu geschlagen wurde und fluchte. >Verflucht.<, grummelte ich in meinen Gedanken und folgte Sam die Treppen hoch. Aus ihrem Zimmer hörte ich ein Schluchzen. Na super. Ich war auch so verdammt gut darin jemanden zu trösten.
Als ich an die Tür klopfte, kam es aus Sam´s Zimmer: "Lass mich in Ruhe!"
"Sam, bitte lass uns reden.", bat ich sie und öffnete die Tür einen Spalt breit. Sam saß auf ihrem Sitzsack und hatte die Knie angezogen. "Hei. Du musst doch nicht weinen.", sagte ich und ging auf sie zu. Ich kniete mich neben sie und nahm sie in den Arm. Sofort versuchte sich Sam aus der Umarmung zu lösen, gab aber schnell auf.
"Was willst du?", fragte sie und schniefte.
Selbst dieses Schniefen zerriss mir fast das Herz. "Sam. Wir kennen uns noch nicht sehr lange, aber in deiner Nähe fühle ich etwas, was ich seit langem nicht mehr gespürt habe.", versuchte ich es ihr zu erklären und wischte ihr zärtlich eine Träne von der Wange. "Das verwirrt mich, da ich eigentlich Schwul bin.", gestand ich ihr und sie sah mich überrascht an.
"Shun...", flüsterte sie leise und sah mich verwirrt an. Unsere Münder waren nicht weit voneinander entfernt. Also zog ich sie noch näher zu mir und küsste sie stürmisch.
Als meine Hand an ihrer Seite nach unten glitt, brach sie plötzlich den Kuss ab und sagte traurig: "Ich kann nicht Shun. Tut mir leid." Wie vor den Kopf geschlagen, blieb ich starr wo ich war. "Shun ...?", fragte sie leise ängstlich und sah mich mit großen Augen an.
"Ist schon in Ordnung. Ich glaube ich sollte gehen.", meinte ich und ließ sie los.
"Shun, warte ich kann’s dir erklären...", hörte ich ihre Stimme hinter mir rufen, doch ich rannte einfach aus dem Haus.
---Eona`s Sicht---
Gerade, als ich rechts auf dem Pannenstreifen hielt, begann mein Handy zu klingeln. Ich ahnte schon wer es war. "Hei Kleine, was ist los?", fragte ich besorgt und machte die Musik leise. Am anderen Ende der Leitung was einen total verheulte Sam. "Jetzt beruhig dich doch mal. Ich verstehe kein Wort von dem, was du sprichst.", sagte ich sanft und sah in den Rückspiegel.
"Ich glaube ich habs vermasselt.", heulte mein Bruder am anderen Ende der Leitung und schniefte.
"In einer dreiviertel Stunde bin ich wieder da. Im Gefrierfach steht Eis. Du musst nur den Film suchen. Ich beeile mich.", sagte ich und stieg aus. Ryo brauchte zu lange um einen Keilriemen einzubauen.
"Bitte beeil dich.", bat mich mein Bruder und ich atmete leicht durch.
"Natürlich. Ich bin in Nullkommanichts wieder da.", versprach ich ihm, während ich zu Lea und Ryo ging.
"Bis gleich.", murmelte sie und wir legten auf.
"Ryo, wenn ich es nicht besser wüsste, haben wir ein kleines und ein großes Problem.", meinte ich und sah ihm über die Schulter.
"Und die wären?", wollte er wissen und sah auf.
"Das kleine ist, dass du zu lange bei dem Keilriemen brauchst. Lass mich mal rann.", erklärte ich ihm und krempelte mir die Ärmel hoch, damit ich mich nicht dreckig machte.
"Jetzt sagst du mir auch noch, dass ich nicht gut Autos reparieren kann und du verschweigst mir auch noch das große Problem. Muss ich etwa davor Angst haben?", fragte er und machte mir platz.
"Ja, dass solltest du. Denn ich hab jetzt zu Hause, eine völlig aufgelöste Sam sitzen.", antwortete ich und setzte schnell den Keilriemen an seinen Platz. "So, dass war’s schon."
"Ach du scheiße. Was ist denn passiert?", wollte Ryo wissen und machte die Motorhaube zu.
"Keine Ahnung. Sam hat nur schrecklich am Telefon geweint. Deswegen muss ich mich jetzt auch beeilen", meinte ich und wischte meine Hände an der Hose ab.
"Na super.", murrte er und verabschiedete sich von Lea.
"Beeil dich.", sagte ich und ging zum Auto zurück.
"Ich komme ja schon.", entgegnete er und beeilte sich wieder auf den Beifahrersitz zu kommen. Schnell fuhren wir nach Hiraschbächel zu dem Haus meiner ehemaligen Vermieterin und ich holte schnell den Karton bei ihr. Als ich den Karton auf die Rückbank stellte, fluchte ich vor mich hin. "Was ist denn los?", fragte Ryo als ich einstieg.
"Ich hasse diese Frau.", antwortete ich ihm und fuhr los.
"Naja. Was könnte zwischen den Beiden denn vorgefallen sein? Hast du eine Ahnung?", wollte er nach einer Weile wissen und unterbrach damit die Stille.
"Ich hab keine Ahnung. Du sprichst am besten mal mit Shun und ich mit Sam. Dann treffen wir zwei uns heute Abend bei Natsuki.", meinte ich und bog die Ausfahrt nach Elkenbach ab.
"So machen wir’s am Besten.", stimmte er zu. An der Kirmes hielt ich an und Ryo stieg aus. "Bis heute Abend dann."
"Bis später. Und versuch Shun zu überreden mit zu kommen. Ich werd euch heute Abend alles erklären.", verabschiedete ich mich und fuhr nach Hause. Kaum war ich ausgestiegen, kam Sam aus dem Haus und warf sich mir, heulend, in die Arme. "Hei. Ich bin doch jetzt da.", sagte ich und strich ihm über den Kopf.
"Ich habs total vermasselt.", heulte er und barg sein Gesicht an meiner Schulter.
"Komm. Wir gehen erst einmal rein und dann beruhigst du dich erst mal.", meinte ich und ging mit ihm zurück ins Haus.
---Sam's Sicht---
Wie ein Häuflein Elend saß ich auf dem Sofa und heulte mir die Augen aus. Den BH und die Sillikoneinlagen hatte ich in eine Ecke geworfen. Ich wollte dieses Zeug nicht mehr sehen. "Beruhige dich. Ich bin doch jetzt da.", sagte meine Schwester und nahm mich in den Arm.
"Ich hab es auf ganzer Linie vermasselt. Er wird mich hassen!", schluchzte ich und vergrub mein Gesicht an ihrem Hals.
"Erzählst du mir was passiert ist? Dann kann ich dir helfen.", sagte meine Schwester und strich mir über den Kopf.
"Shun hatte gedacht, dass wir ... nun ja … halt Sex hatten. Doch als ich ihn aufgeklärt hatte, hätte ich ihm fast gesagt, dass ich ein Junge wäre. Aber stattdessen hat er mit mitbekommen, dass ich auf ihn stehe. Ich bin danach in mein Zimmer geflohen und er kam mir hinter her. Er hat mir gesagt, dass er schwul sei, aber irgendetwas für mich empfindet. Und dann hat er mich geküsst.", begann ich zu erzählen und putzte mir die Nase.
"Das ist doch wundervoll.", sagte sie und ich schüttelte den Kopf.
"Ja, schon. Aber als seine Hand in die Richtung, meines Schrittes schob, habe ich Angst bekommen. Also hab ich mich los gemacht und gesagt, dass ich nicht kann. Bevor ich Shun alles erklären konnte, war er auch schon weg.", berichtete ich und kuschelte mich in die Umarmung meiner Schwester.
"Wir bekommen das schon wieder hin. Dafür werde ich höchst persönlich Sorgen.", versprach sie mir und legte ihr Kinn auf meinen Kopf.
"Ich hoffe es sehr.", sagte ich und schniefte leise. "Kann ich nicht doch als Junge auf die Uni? Ich will nicht mehr als Mädchen leben.", schluchzte ich.
"Gut. Ich rufe schnell meinen alten Uni-Freund an und kläre das.", stimmte sie zu und stand auf. Eona wickelte mich noch in eine Decke ein, bevor sie nach neben an ging, um das zu klären. Als sie wieder kam, stellte sie zwei Schalen Eis auf den Couchtisch und legte eine DVD ein. "Jetzt bringen wir dich erst einmal auf andere Gedanken.", verkündete sie und reichte mir eine Schale.
"Du bist die beste Schwester überhaupt, Eona.", sagte ich während sie den Film einschaltete. Zusammen lümmelten wir uns auf das Sofa und sahen uns ICE AGE an, während wir unser Eis löffelten. Nach dem Eis köpften wir noch eine Flasche Jack Daniels. Mit der Zeit wurde ich wieder fröhlicher, was ich auf den Alkohol schiebe. So gegen halb 8, glaub ich, half mir meine Schwester in mein Bett und deckte mich zu.
"Ein Eimer steht neben dem Bett.", flüsterte sie und huschte leise aus dem Zimmer.
--- Eona's Sicht---
Als mein Bruder endlich in seinem Bett lag, schaltete ich den Fernseher aus und machte mich fertig. Um viertel nach 8 kam ich in Natsukis Kneipe und wurde schon von Ryo und Shun erwartet. "Entschuldigt meine Verspätung.", sagte ich und ließ mich auf einen Stuhl fallen.
"Was wolltest du uns erklären? Warum mir Sam erst Hoffnungen macht und mich dann abblitzen lässt?", wollte Shun wissen und sah mich an.
"Das ist auch ein Teil. Doch für die ganze Erklärung muss ich etwas weiter ausholen.", entgegnete ich und Natsuki brachte mir einen Schnapps.
"Wo ist denn Sam?", fragte sie und sah sich um.
"Zu Hause. Ich musste sie abfüllen, damit sie schlafen kann.", antwortete ich und Shun sah mich verwundert an.
"Du füllst deine kleine Schwester ab?", sagte Ryo ungläubig und sah mich fassungslos an.
"Falsch. Ich habe meinen kleinen Bruder abgefüllt. Sam ist in Wirklichkeit ein Junge.", entgegnete ich ihm und Shun keuchte auf.
"Was ... Sam ist ein Junge?", wiederholte er ungläubig und ich nickte. "Aber warum ...?"
"Wir sind in den letzten Jahren dauernd umgezogen, weil er des Öfteren zusammen geschlagen wurde. Die meisten kamen einfach nicht damit klar, dass er schwul ist. Deswegen hat er gedacht, er könnte es als Mädchen versuchen, doch du hast ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht.", antwortete ich ihm und kippte den Schnapps herunter.
"Aber warum hat er mich dann abblitzen lassen?", fragte Shun und sah mich völlig verdattert an.
"Ist das nicht offensichtlich? Er hat sich in dich verliebt. Ansonsten hätte ich jetzt zu Hause kein heulendes, betrunkenes Nervenbündel.", erklärte ich ihm und sah ihn ruhig an.
"Also jetzt noch mal für's Protokoll: Sam ist in Wahrheit ein Junge und hat versucht sich als Mädchen auszugeben, doch durch das er sich in Shun verliebt hat, hat ihn seine Meinung ändern lassen?", wollte Shun wissen und ich nickte.
"Jetzt hast du die Katze aus dem Sack gelassen, Eona.", meinte Natsuki und setzte sich neben mich. "Ja. Ich war die ganze Zeit über eingeweiht."
"Ich weiß nicht, was ich davon halten soll.", murmelte Shun und wich meinem Blick aus.
"Ich hoffe, dass du Sam noch eine Chance gibst. Er hatte wirklich Angst, dass du ihn nicht um seinetwillen lieben könntest. Als die Person die er ist.", sagte ich verständnisvoll und stand auf.
"Gehst du schon wieder?", fragte Natsuki und sah mich an.
"Ja. Ich hab schließlich einen betrunkenen Bruder zu Hause.", antwortete ich und lächelte entschuldigend.
"Kann ich mit kommen und mit Sam reden, wenn sie ... er aufwacht?", wollte Shun wissen und sah mich an.
"Natürlich. Dann könnt ihr morgen oder je nach dem wie Sam aufwacht, mit einander reden.", stimmte ich zu und lächelte.
"Ich leiste dir Gesellschaft, Eona.", meinte Ryo und die zwei folgten mir zu mir nach Hause.
"Du weißt ja wo sein Zimmer ist. Wenn ihr euch nicht einnig werdet, sperre ich euch beide in den Keller.", drohte ich ihm und folgte Ryo ins Wohnzimmer.
---Sam's Sicht---
Ich räkelte mich genüsslich, bevor ich mich langsam aufsetzte. Als ich neben mich sah, riss ich die Augen auf. >Shun! Was macht er denn hier? Hat er die ganze Zeit gewartet, dass ich aufwache?<, fragte ich mich und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Vorsichtig stand ich auf und zog mir etwas an. Natürlich keine Weiberklamotten mehr. Davon hatte ich die Nase voll.
Gerade als ich in meinen Hosen war und mir mein Shirt überstreifte, wachte Shun langsam auf. Unsicher blieb ich auf der anderen Seite meines Zimmers stehen und sah Shun vorsichtig an. Nachdem Shun realisiert hatte, dass mein Bett leer war, sah er sich um und entdeckte mich auf der anderen Seite. "Sam...", sagte er leise und stand auf.
"Shun ... Es tut mir leid, dass ich dir nicht gleich die Wahrheit gesagt habe. Ich hatte Angst davor, dass du Samantha liebst und nicht mich.", meinte ich und sah zu Boden. Eine leise Stille breitete sich zwischen uns aus und langsam sammelten sich tränen in meinen Augen.
"...", Shun stand schweigend da und ich spürte wie er mich ansah.
"Bitte sag doch etwas Shun oder warum bist du denn hier?", wollte ich wissen und sah ihn direkt an.
"Deine Schwester hat uns gestern Abend schon ein paar Sachen erzählt, deswegen will ich mit dir reden.", erklärte Shun nach einer Weile und machte einen Schritt auf mich zu.
"Aber ich habe dich angelogen. Ich nehme es dir nicht übel, dass du wahrscheinlich sauer auf mich bist.", sagte ich und senkte wieder den Blick.
"Ich bin verwirrt, Sam. Klar, ich verstehe auch warum du das gemacht hast, aber warum hast du es mir denn nicht gesagt?", fragte Shun und machte einen weiteren Schritt auf mich zu.
"Als ich es dir erklären wollte, bist du weg gerannt. Ich weiß, ich hätte es dir gleich sagen sollen, aber ich wusste einfach nicht wie ich anfangen sollte.", antwortete ich und fuhr mir durch die Haare.
"Ich habe dir auch nicht die Chance gegeben es zu erklären. Deswegen bin ich genauso schuld wie du.", entschuldigte sich Shun und stand nun vor mir. Doch in konnte ihn nicht ansehen. Also sah ich weiterhin zu Boden. Sanft legte Shun mir zwei Finger unter mein Kinn und hob es an, sodass ich ihn ansehen musste. "Wollen wir es noch einmal von Anfang an versuchen, ohne etwas zu verheimlichen?", fragte er und wischte eine Träne weg, die mir über die Wange lief. "Wein doch nicht wieder."
"Ich weine vor Freude. Gerne würde ich es noch mal versuchen und dieses Mal werde ich nichts verheimlichen.", versprach ich ihm und lächelte erleichtert. Shun überwand den Abstand zwischen uns und küsste mich sinnlich. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und erwiderte den Kuss hitzig. Als seine Lippe um einlass bat, öffnete ich meinen Mund und sofort entbrannte ein heftiger Zungenkampf. Als wir uns lösten, atmeten wir beide schwer. "Ich liebe dich, Shun.", flüsterte ich atemlos und sah ihn in die Augen.
"Ich liebe dich mehr, mein Hase.", entgegnete er und legte seine Hand auf meinen Knackarsch.
---Eona’s Sicht---
Ryo und ich hatten es uns auf dem Sofa bequem gemacht und sahen uns einen Film an. Während dem Film muss ich wahrscheinlich eingeschlafen sein, denn als ich aufwachte, lag ich in Ryos Armen. "Entschuldige.", murmelte ich verschlafen und setzte mich auf.
"Ist doch kein Problem.", entgegnete er und streckte sich.
"Wie viel Uhr haben wir eigentlich?", wollte ich wissen und sah kurz aus dem Fenster. Draußen war es schon hell.
"Es ist 10 Uhr. Sam und Shun sind auch noch nicht runter gekommen.", informierte mich Ryo und ich stand auf.
"Na dann mach ich uns mal was zu essen.", meinte ich und ging in Richtung Küche davon. Er folgte mir wenig später und begann den Kaffee zu kochen.
"Ich bin gespannt, wie es aus geht.", meinte Ryo und drehte sich zu mir um.
"Nicht nur du. Am liebsten würde ich hoch gehen und nach sehen, doch wenn Sam das mitkriegen würde, würde sie mich töten.", sagte ich wehleidig und Ryo begann zu lachen.
"Nicht nur du wärst Tod. Shun würde fast das gleiche machen.", stimmte er mir zu und holte zwei Tassen aus einem der Schränke.
"Ihr könnt ja versuchen durch das Schlüsselloch zu linsen, doch Shun und ich sind nicht mehr in meinem Zimmer.", erklang Sam´s Stimme und Ryo und ich drehten uns zu Sam um. Sam stand neben Shun und lächelte glückselig. Shun zog ihn zu sich und Sam quietschte vor Schreck auf.
"Dann hoffe ich mal, dass ihr euch ausgesprochen habt. Ansonsten werde ich ziemlich sauer.", meinte ich und stemmte meine Hände in die Hüften.
"Das haben wir. Und wir wollen es versuchen.", sagte Shun und zog Sam fest an sich.
"Gut. Ich hoffe es für dich, ansonsten werde ich wirklich sauer, wenn du meinem Bruder weh tust.", stellte ich ruhig klar und ging wieder an den Herd. Sam und Shun setzten sich an den Tisch und flüsterten leise miteinander. Ryo deckte in Ruhe den Tisch, während ich das Rührei zu bereitete. Als ich Sam und Shun jeweils einen Teller voll hinstellte, wurde es allerdings nicht bemerkt. "Sam! Shun! Kommt mal aus dem Himmel für Verliebten. Es steht essen auf dem Tisch.", meinte ich und sah die zwei an.
"Ist ja schon gut, Eona. Wir essen ja schon und starren uns nicht mehr an.", sagte Sam beschwichtigend und ich nickte leicht. Als jeder einen Teller und Kaffee hatte, begannen wir zu essen.
"Und was wollt ihr heute noch so machen?", fragte ich Sam und sah von der Zeitung auf.
"Ich wollte Sam meinen Lieblingsplatz zeigen, wo ich mich immer zurück ziehe wenn Ryo zu sehr nervt.", antwortete Shun und Sam begann zu strahlen.
"Wenn ihr noch etwas wartet mache ich euch ein leckeres Bento.", sagte ich und stand auf.
"Du musst dir doch keine Mühe machen.", meinte Sam und stand ebenfalls auf.
"Um ehrlich zu sein, habe ich schon ein Bento vorbereitet.", hielt ich dagegen und holte eine Box aus dem Kühlschrank. "Lasst es euch schmecken.", fügte ich hinzu und stellte es ihnen auf den Tisch.
"Du bist die Beste. Danke, Schwester.", meinte mein Bruder überschwänglich und hüfte auf mich zu, nur um mich zu umarmen.
"Vergiss nicht, dass Morgen die Uni anfängt.", meinte ich und er seufzte.
"Ich bin mal auf die Reaktionen gespannt, wenn ich mich oute.", flüsterte er und fuhr sich durch die Haare.
"Keine Sorge, solange ich da bin, werden sie dir nichts tun oder es auch nur versuchen.", versprach Shun und nahm Sam in seine Arme.
"Wehe wenn nicht.", murmelte Sam und schmiegte sich in seine Umarmung.
--- Shun’s Sicht---
Sam sah so verletzlich aus, sodass ich sie in meine Arme zog und ihr versprach, dass sie von niemandem mehr verletzt werden würde. "Komm. Gehen wir.", meinte ich und nahm das Bento.
"Komm nicht zu spät nach Hause, Sam.", sagte Eona noch und lächelte ihren Bruder sanft an.
"Versprochen. Bis später ihr zwei.", verabschiedete sich Sam und folgte mir nach draußen. Draußen schlenderten wir, händchenhaltend, zum Waldrand. Dieser grenzte an der Kirmes meiner Familie. Dort führte ich ihn einen schmalen, fast nicht sichtbaren, Pfad endlang. Als wir an einen großen Felsen kamen, zog ich ein paar Äste zur Seite und ein Durchgang wurde sichtbar. Sam ging voran, durch den Durchgang, und staunte. "Hast du das alles hier gemacht?", fragte er mich, als ich ebenfalls durch den Durchgang trat. Denn vor uns erstreckte sich eine Felsterrasse mit selbstgebauten Holzmöbeln.
"Ja. Ich habe den Boden geebnet und die Möbel gebaut. Vor allem habe ich noch ein verstecktes Schlafzimmer hier.", antwortete ich und stellte das Bento auf den Tisch. Ich hängte noch schnell meine Jacke über den Stuhl und drehte mich zu Sam um.
"Ein wirklich wundervoller Ort, doch mir würde jetzt eine Massage sehr gefallen.", säuselte er und lächelte mich verführerisch an.
"Du willst also jemanden der dich verwöhnt.", sagte ich und schlenderte auf ihn zu.
"Ja. Ich habe da an eine eher spezielle Massage gedacht.", stimmte er mir zu und sah mich mit seinen saphirblauen Augen an. Als ich vor ihm stand, schlang er seine Arme um meinen Hals und zog mich zu einem Kuss zu sich runter. Erst als ich ihn auf das Bett legte, sah er sich flüchtig um. "Es ist wundervoll.", murmelte er und zog mich zu sich auf das Bett. Ich küsste ihn kurz auf den Mund und küsste mich dann weiter zu seinem Schlüsselbein. Kurz bevor ich am Schlüsselbein ankam, schob ich meine Hände unter sein Shirt und schob es hoch. Er seufzte in den Kuss hinein und rekelte sich mir entgegen. Ich ließ meine Finger über seine erhitzte Haut wandern und kniff ein paar Mal in seine Brustwarzen. Durch die Liebkosungen, die ich ihm zu Teil werden ließ, begann er sich unter mir zu winden.
Mit der einen Hand wanderte ich zum Bund seiner Hose und öffnete ihn. Langsam ließ ich meine Hand über seine Beule wandern und versuchte seine Größe zu ertasten. "Spann mich nicht so auf die Folter.", säuselte Sam und bog sich mir verlangend entgegen.
"Ich möchte dich aber verwöhnen, mein Süßer.", entgegnete ich rau und zog langsam seine Hose samt Boxer runter. Sam stöhnte auf und zog mich zu einem Kuss herunter. Langsam wurde es auch in meiner Hose eng.
"Bitte Shun.", flehte er als ich seine Härte mit meiner Hand massierte. Mit meiner anderen Hand, fuhr ich seinen Rücken runter zu seinem Hintern. Als ich an seiner Rosette ankam, drückte ich vorsichtig einen Finger hinein und sofort stöhnte Sam auf. "Ja.", seufzte er. Während ich seine Härte weiter massierte, dehnte ich seine Rosette, sodass nach dem ersten ein zweiter folgte und dann auch noch der dritte. "Lass mich nicht länger warten.", bettelte Sam und wand sich unter mir.
"Wie du willst.", raunte ich ihm ins Ohr und zog meine Finger zurück. Schnell befreite ich mich von meinen Kleidern und beugte mich wieder über ihn. "Du bist so schön, wenn du so erregt bist.", befand ich, als ich mit meiner Härte in ihn eindrang. Sam stöhnte laut auf und bog sich mir entgegen. Nach dem ich zur Hälfte in ihn eingedrungen war, drang ich mit einem schnellen Stoß vollkommen in ihn ein. Sofort stöhnte Sam laut auf und krallte seine Fingernägel in meinen Rücken. Ich hielt still und wartete darauf, dass er sich daran gewöhnt hat.
"Ich halte das aus...", sagte Sam und wurde rot. Mit einem Nicken stimmte ich zu und begann mich aus ihm zurück zu ziehen, nur um gleich wieder in ihn einzudringen. Nach ein paar Minuten, begann ich langsam das Tempo zu steigern. "Mehr... Härter!", forderte er und sah mich mit seinen, vor lusst, verschleierten Augen an. Ohne ein weiteres Wort beschleunigte ich mein Tempo und stieß fest zu. Als sich dann Sam´s inneres zusammen zog, kam er auch schon.
"Dreh dich um.", verlangte ich und wischte meine Hand an dem Laken ab.
---Sam's Sicht---
Wie sollte ich mich denn umdrehen, wenn er bis zum Anschlag in mir war. Verwirrt sah ich Shun an. Er zog mein rechtes Bein auf die andere Seite und drehte mich so, dass ich auf allen vieren vor ihm kniete. "Shun...", stöhnte ich, als er wieder in mich stieß. Er küsste sich meinen Rücken hinauf, während er immer schneller in mich eindrang. Immer höher fixierte ich meinen Hintern, damit er noch tiefer in mich eindringen konnte. Mit seinen Händen spielte er wieder an meinem Schwanz, welcher langsam wieder hart wurde. Als er mit seiner Härte über eine bestimmte Stelle in mir strich, krümmte und wand sich mein inneres um ihn und ließ ihn aufstöhnen.
"Das gefällt dir wohl.", brachte er rau hervor und strich noch ein paar Mal über diese Stelle.
"Shun, bitte. Ich will dich.", keuchte ich und bog meinen Rücken durch. Während er an meiner Schulter knabberte, nahm er sein Tempo wieder auf und stieß hart zu. Währendessen ließ er meine Härte durch seine Finger gleiten und übte immer mehr druck aus diese aus. Nach ein paar Stößen, kamen wir zusammen. Ich spürte, wie sich Shun in mir ergoss.
Vorsichtig zog er sich aus mir zurück und ließ mich sanft auf die Matratze hinab. Er legte sich neben mich und zog mich in seine Arme. Unser Atem hatte sich noch nicht beruhigt, als er mir ins Ohr flüsterte: "Ich liebe dich."
"Ich dich auch.", gestand ich und schmiegte sich an seine Brust. Langsam dämmerte ich weg und erwachte erst gegen Mittag. Shun schlief noch tief und fest, als ich vorsichtig aus dem Bett krabbelte. Leise schlüpfte ich in meine Boxer und ging auf die Steinterasse. Ich setzte mich auf einen Stuhl. Plötzlich klingelte ein Handy. Meins konnte es nicht sein, also durchsuchte ich Shuns Jacke und förderte sein Handy zu tage. Es war eine SMS. In dem Ausschnitt der SMS stand: >Es war ein wirklich tolles Treffen mit dir. Ich würde...< Verwirrt öffnete ich die Nachricht und Tränen schossen mir in die Augen als ich weiter las: >... es gerne wiederholen. Du weißt ja, wo du mich findest, Süßer. Komm einfach vorbei. Für dich habe ich immer Zeit. In Liebe Daichi.<
Schnell machte ich die Nachricht wieder zu und markierte sie als ungelesen. Dann steckte ich sein Handy wieder in die Jacke. Hatte ich mich in ihm geirrt oder war das nur ein Missverständnis? "Was machst du denn für ein trauriges Gesicht?", fragte Shun und kam aus dem Schlafzimmer.
Sofort drängte ich die Tränen zurück und lächelte. "Ich habe nur nachgedacht.", antwortete ich ihm und beschloss ihn auf die Probe zu stellen. Shun setzte sich auf den anderen Stuhl und zog mich auf seinen Schoß.
"Ich glaube dein Handy hat geklingelt.", informierte ich ihn und reichte ihm seine Jacke.
"Danke, Süßer.", erwiderte er und holte sein Handy heraus. Er las die Nachricht nicht einmal sondern löschte sie sofort.
"Wer war es denn?", wollte ich ihn und sah ihn an.
"Niemand wichtiges. Alles, außer du, bist unwichtig momentan.", antwortete er und küsste mich.
Ich erwiderte den Kuss erleichtert. "Ein Glück. Ich dachte schon, dass ich einen Nebenbuhler um deine Gunst habe.", scherzte ich und schmiegte mich an ihn.
...
Gegen Abend gingen wir zurück zu mir. Dort angekommen verabschiedete sich Shun von mir und ich schmiegte mich in seine Umarmung.
Nach einer Weile lösten wir uns und ich ging schweren Herzens ins Haus. Meine Schwester lag auf dem Sofa und schlief. Leise ging ich die Treppen hoch und legte mich ebenfalls schlafen.
---Shun's Sicht---
Nachdem Sam nun zu Hause war, ging ich in Richtung Kirmes. Doch als ich Daichi sah, ahnte ich schon, dass etwas Schlimmes passieren würde. "Was willst du, Daichi?", fuhr ich ihn an und blieb etwas entfernt von ihm stehen.
"Ich will dich, Shun. Und niemand anders soll dich haben. Ich bin der einzige für dich.", stellte dieser klar und ich funkelte ihn an.
"Nein. Ich bin wieder in einer Beziehung und die wirst du mir nicht kaputt machen!", entgegnete ich ihm brüsk und verschränkte meine Arme vor der Brust. Als er auf mich zu lief, stolperte er und ich fing ihn auf. Schnell stellte ich ihn auf die Füße und brachte wieder Abstand zwischen uns.
"Wer? Wer ist es?", fauchte er.
"Das geht dich nichts an, mit wem ich zusammen bin.", konterte ich und sah Daichi wütend an.
"Na warte, dass wirst du mir noch büßen. Du oder dein kleiner Freund!", schwor er mir und rauschte wütend davon. Sichtlich beunruhigt ging ich in meinen Wohnwagen und legte mich schlafen.
---Sam's Sicht---
Am nächsten Morgen wurde ich von meinem Wecker geweckt. Genervt schaltete ich ihn aus und stand langsam auf. Warum musste der Morgen immer so schnell kommen? Langsam machte ich mich fertig und packte einen Block und etwas zu schreiben in eine Tasche. "Bist du schon wach, Sam?", wollte meine Schwester wissen und kam zur Tür rein.
"Ja. Ich komme sofort runter.", meinte ich und nahm mein Handy vom Schreibtisch. Schnell schrieb ich Shun eine SMS und lief danach die Treppen runter. "Was gibt es denn zu essen?", wollte ich gut gelaunt wissen und kam in die Küche.
"Meine Special Pfannkuchen.", band sie mir auf die Nase und stellte mir einen Teller vor die Nase. "Hau rein. Wir müssen gleich los oder möchtest du an deinem ersten Tag schon zu spät sein?", witzelte meine Schwester und schenkte sich Kaffee nach.
"Ist ja schon gut. Ich beeil mich ja.", murrte ich zwischen zwei bissen und stellte mir vor, wie der erste Tag an der Uni so werden würde. Nachdem ich fertig war, folgte ich meiner Schwester nach draußen zum Auto.
"Na. Schon aufgeregt?", wollte meine Schwester wissen und wir stiegen ins Auto ein.
"Etwas, doch es geht schon. Irgendwie bekomme ich das Jahr schon rum.", entgegnete ich und seufzte. Shun hatte sich noch immer nicht gemeldet. Langsam machte ich mir sorgen, doch wenn ich Eona das erzählen würde, würde sie sich auch noch Sorgen machen. Also schwieg ich.
---Eona's Sicht---
Sam war während der Fahrt über still. Ich war nicht verwundert, denn keiner von uns wusste, wie die anderen reagieren würden, wenn er sich outen würde. Als ich auf dem Campus fuhr, kamen schon die anderen Studenten in Gruppen aus den Wohnheimen. "Willst du den Rest laufen?", fragte ich und sah Sam kurz an.
"Nein. Ich werde noch früh genug mit den anderen in Kontakt kommen.", entgegnete er und fuhr sich durch die Haare. Nachdem ich geparkt hatte, stiegen wir aus und schlenderten zum Sekretariat der Uni, um Sams Plan für die Seminare abzuholen. Ich wartete vor dem Sekretariat und musterte die Studenten. Sam kam schnell wieder raus und sagte zu mir: "Also mein erstes Seminar beginnt erst in ner Stunde."
"Gut, dann führe ich dich mal etwas rum, damit du dich schnell hier aus kennst.", meinte ich und begann Sam zu zeigen, wo er seine Seminare haben würde. Die Studenten gafften uns an, wodurch Sam immer unruhiger wird. "Lass dich nicht verrückt machen. Nach ein zwei Tagen legt sich das wieder.", sagte ich aufmunternd.
"Das sagst du so einfach. Du bist ja nicht hier die Neue.", beklagte sich Sam leise und versuchte die Blicke zu ignorieren.
"Nein. Ich bin eine neue Dozentin. Deswegen werde ich es fast genauso schwer haben wie du. Denn ich bin eine der jüngsten Dozentinnen hier an der Uni. Eigentlich bin ich die Jüngste.", belehrte ich ihn und ging mit ihm zu einem Büro. "Hier ist mein Büro. Falls etwas sein sollte, bekommst du einen Schlüssel. Ich werde meinen Stundenplan an die Wand hängen, damit du weißt, wo ich gerade sein sollte."
"Du benimmst dich fast wie eine Mutter, Eona.", befand er und ich lachte leise.
"Wir haben nur noch uns, Sam. Deswegen passe ich auf dich besonders gut auf.", entrüstete ich und entlockte ihm ein Glucksen.
"Hei. Bist du der Neue?", fragte eine Stimme hinter uns und wir drehten uns um.
"Ja, dass bin ich.", antwortete Sam und ich wartete ruhig.
"Die Dozentin, der das Büro gehört ist noch nicht da. Ich hoffe mal, dass sie nicht kommt.", schwafelte der Junge und Sam sah mich an.
"Falsch. Ich bin hier. Wenn du ein paar meiner Seminare belegt hast, werden diese leider nicht ausfallen.", erläuterte ich und der Junge bekam große Augen.
"Entschuldigung. Ich habe nicht gewusst, dass Sie die Dozentin sind. Ganz im ernst, Sie sehen eher aus wie eine Studentin.", versuchte sich der Junge heraus zu reden.
"Eigentlich hätte ich mich daran gewöhnt haben, aber es ist schmeichelhaft. In welchem Seminar hast du dich denn bei mir eingetragen?", fragte ich und schloss mein Büro auf.
"In Griechischer Mythologie und Griechischer Architektur.", antwortete der Junge und trat von einem Bein auf das Andere.
Nachdem ich grob meinen Plan überflogen hatte, stellte ich fest, dass ich ihn gleich in meinem ersten Seminar hatte. "Dann freue ich mich gleich auf das Wiedersehen. Aber einen gefallen könntest du mir tun.", sagte ich und gab Sam eine Kopie von meinem Plan.
"Und der wäre?", wollte der Junge skeptisch wissen und sah mich verwundert an.
"Wenn ich zum Seminarraum komme, soll noch niemand wissen, dass ich die neue Dozentin bin. Ich möchte wissen, wie die anderen darauf reagieren.", bat ich ihn und erwiderte den Blick ruhig.
"Klar, wenn es nur darum geht. Ich werde schweigen wie ein Grab.", versprach er und zog einen Imagineren Reisverschluss vor seinem Mund zu. Mit einem Winken verschwand er wieder und Sam fing an zu Kichern.
"Der war ja voll neben der Spur.", kicherte er und steckte meinen Plan in die Tasche.
"Ja. Vor allem werden sie uns in Verbindung bringen, nach der Vorstellrunde.", folgerte ich und lächelte. "So. Wir sehen uns dann in der Mensa.", verabschiedete ich mich und machte mich auf den Weg zu meinem ersten Seminar. Als ich in den Raum reinging und die Tür hinter mir schloss, drehten sich alle Studenten zu mir um. "Ich hoffe es sind alle vorzählig versammelt.", begrüßte ich die Gruppe, welche mich nur verwundert anstarrte.
"Wo ist denn die Dozentin?", fragte ein Mädchen mit wasserstoff blonden Haaren.
"Ich bin die Dozentin. Schiebt die Tische an die Wand und macht mal einen Stuhlkreis. Heute stellen wir uns erst einmal vor und morgen beginnen wir mit dem Stoff.", erklärte ich und viele der Augen, welche auf mich gerichtet waren, weiteten sich vor Überraschung. Schnell beeilten sich die Studenten einen Stuhlkreis zu bilden und ich setzte mich halb auf das Pult. Als jeder saß, begann ich mich vorzustellen: "Hallo. Mein Name ist Eona Kantez, bin 22 Jahre alt und habe mich entschlossen hier an der Uni zu lehren."
"Warum sind Sie erst 22? Das mein ich jetzt nicht respektlos, aber die meisten Dozenten und Professoren sind so um die 30 wenn sie hier an die Uni kommen.", meldete sich einer der Studenten zu Wort.
"Ihr würdet sagen, dass ich ein Genie bin. Da ich einen IQ von über 135 habe, konnte ich meine Schule früher abschließen und dem entsprechend auch die Uni. Deswegen steht jetzt eine 22 jährige Dozentin vor euch. Ein anerkennendes Raunen ging durch die Gruppe und ich lächelte.
"Wer war denn ihre Begleitung heute Morgen? Ich habe sie mit einem süüßen Jungen gesehen.", hakte ein Studentin nach und wurde etwas rot.
"Das war mein jüngerer Bruder. Er beendet dieses Jahr sein Studium und bleibt vielleicht ebenfalls als Dozent hier.", antwortete ich und die Studentin wurde noch röter. "Aber, aber, da muss man doch nicht rot werden. Wenn keine Fragen mehr an mich sind, stellt euch doch kurz vor. Einfach euern Namen, Hobbys und wenn ihr wollt könnt ihr noch sagen, warum ihr euch ausgerechnet Griechische Mythologie und Griechische Architektur ausgesucht.", forderte ich meine Studenten auf und warf jemandem den Schwamm zu. Der Schwamm wurde durch gereicht oder auch geworfen und jeder stellte sich kurz vor. Insgesammt hatte ich 37 Studenten/-innen. Die meisten interessierten sich dafür und wollten mehr über alles erfahen.
Bis zur Mittagspause, lernte ich meine Studenten kennen und beantwortete ihnen ihre Fragen zur Mythologie oder zur Architektur der Griechen.
....
Nachdem ich Sam in der Mensa ausgemacht hatte, setzte ich mich zu ihm und sah ihn fragend an. "Es ist alles in Ordnung.", murmelte er und lächelte leicht.
"Wie war dein Seminar?", wollte ich wissen und begann von der Lasange zu essen.
"Ganz in Ordnung. Man hat mich freundlich aufgenommen, sogar als ich gesagt habe, dass ich schwul bin. Es hat niemand gesagt, du Schwuchtel oder so etwas. Es sind sogar drei Schwule in dem Seminar.", berichtete er mir aufgeregt. "Da kommen sie auch schon.", sagte er aufgeregt und deutete in eine Richtung.
Als ich in die Richtung sah, sah ich zu meiner Überraschung Chris und Josch. Sie liefen mit einem weiteren Jungen auf uns zu. Den Jungen kannte ich aus meinem Seminar, von heute Morgen. Sein Name war Daichi. "Hallo ihr drei.", begrüßte ich sie und lächelte.
"Hallo Eona. Ich hab gar nicht gewusst, dass du die neue Dozentin hier bist.", sagte Josh verwundert und die drei setzten sich zu uns an den Tisch.
"Die Welt ist klein.", entgegnete ich und er lachte leise.
"Ja, dass stimmt.", pflichtete Chris mir bei.
"Ihr kennt euch?", fragte Daichi verwundert und sah uns abwechselnd an.
"Wir wohnen in einer Straße. Sie haben mich und Sam besucht, als wir dort eingezogen sind.", klärte ich ihn auf.
"Achso.", gab er zurück und das Essen verlief schweigend.
"Du Eona, die Studenten sind echt begeistert von dir. Sie sagen, dass sie noch nie eine bessere Dozentin hatten. Vor allem loben sie, dass du heute erst eine lockere Stunde machst und ihnen auch Fragen beantwortest, die sie am meisten interessieren oder sie ausfühlich im Seminar besprechen willst.", berichtete mir Josh und ich wurde etwas rot.
"Nun ja. Am ersten Tag kann man es schon mal locker angehen. Solange die Studenten gut mitarbeiten habe ich nichts dagegen.", meinte ich und atmete tief durch.
"Du hast es gut Eona. Gleich hast du erst mal ne Freistunde.", murrte mein Bruder und kratzte sich kurz im Nacken.
"Schon. Doch die Freistunden werde ich auch brauchen um mich vorzubereiten oder Klausuren zu korregieren.", hielt ich dagegen.
"Bei mir fallen die letzten zwei Seminare heute aus. Ich fahre dann mit dem Bus nach Hause.", informierte mich Sam und nickte.
"Dann weiß ich bescheid. Lass das Haus stehen.", sagte ich und stand auf. "Ich muss los. Der Papierkram erledigt sich leider nicht von alleine."
"Tschüss.", kam es von den anderen drei als ich ging.
...
Endlich. Endlich hatte ich Feierabend. Als ich vor dem Haus hielt, atmete ich tief durch. Schnell stieg ich aus und ging zur Tür. Nanu! Die Tür stand offen. Das passte überhaubt nicht zu meinem Bruder. Dann, als ich ins Haus ging, erschrack ich heftig. Alles war verwüstet und von Sam keine Spur. "SAM?", rief ich besorgt und begann das ganze Haus zu durch suchen. Wo war er? Sofort versuchte ich ihn auf dem Handy anzurufen, doch nur die Mailbox ging dran. Verdammt, er hatte das Handy aus. Auch das war untypisch für ihn.
Besorgt ging ich aus dem Haus und machte die Tür zu. Ich sprang in mein Auto und fuhr zur Kirmes. Dort angekommen, begann ich Shun zu suchen. Diesen fand ich gerade vor seinem Wohnwagen. "Shun!", rief ich und rannte zu ihm.
"Eona. Was ist denn passiert? Warum bist du denn so aufgewühlt?", fragte er sofort besorgt und kam mir entgegen.
"Sam ist verschwunden. Das ganze Haus sieht aus als hätte dort ein Kampf statt gefunden und Sam erreiche ich auch nicht auf seinem Handy.", schluchzte ich und Tränen brannten mir in den Augen.
"WAS?", gab Shun verwundert von sich und erstarrte.
"Ja. Vor allem, Sam ist nicht so. Er hätte mir eine SMS geschrieben oder mir einen Zettel hinterlegt. Ich mache mir riesige Sorgen um ihn.", gestand ich und die Tränen rannen mir über die Wangen.
"Wir müssen zur Polizei.", beschloss Shun und reichte mir ein Taschentuch. Dieses nahm ich dankend entgegen und wischte mir die Tränen weg.
Genau in diesem Moment kam Ryo um die Ecke und fragte: "Was ist denn passiert?"
"Sam ist verschwunden. Im Haus sieht es aus, als hätte ein Kampf statt gefunden und er geht auch nicht an sein Handy.", jammerte ich und Ryo sah mich geschockt an.
"Oh nein. Komm ich fahre euch zur Polizei. So lasse ich dich nicht ans Steuer, Eona.", teilte er mir mit und ich reichte ihm zitternd meinen Auto Schlüssel. Ryo fuhr uns zur Polizei, wo ich dann eine Vermisstenanzeige aufgab und die Polizei dann wenig später noch zu meinem Haus kam, um nach Spuren zu suchen.
---Sam's Sicht---
Verdammt tat mir der Kopf weh. Ein maskierter Irrer hatte mir zu Hause aufgelauert und mich niedergeschlagen. Klar ich hatte mich nach Kräften gewehrt, doch es hatte nichts gebracht. Langsam wurde mein Verstand wieder klarer und meine Sinne kehrten zurück. Wo war ich? Als ich mich umsah, bemerkte ich, dass ich in einem Käfig war. Mist. Ich war entführt worden und der Irre hatte auch noch mein Handy. Also konnte ich schon mal keine Hilfe rufen.
"Bist du endlich aufgewacht, du wertloses Miststück?", fragte eine Stimme die mir bekannt vor kam.
"Warum bin ich hier? Was habe ich dir gemacht?", verlangte ich zu wissen und stand schwankend auf.
"Du bist schuld daran, dass Shun nichts mehr von mir wissen will und dafür wirst du mir büßen.", verkündete die Stimme kalt. Verwirrt, sah ich mich um. Wo war die Quelle woher die Stimme kam. "Ich werde es dir heimzahlen. Stück für Stück werde ich dich zerstören.", versprach mir die Stimme und ich schauderte. Dann endlich, trat eine maskierte Person aus dem Schatten. Ich erschrack, als ich in seiner rechten Hand eine Waffe entdeckte und in der anderen, hielt er ein großes Glas. Das Glas reichte er mir und bedeutete mir, alles auszutrinken. Nachdem ich das Glas ausgetrunken hatte, wurde alles um mich herum schwarz.
Als ich wieder zu mir kam, lag ich auf einem Bett. Doch ich konnte mich nicht bewegen. Denn als ich es versuchte, bemerkte ich die Fesseln, welche mich wie ein X an den Ramen fesselte. "Was... Was soll das? Warum bin ich gefesselt?", nuschelte ich und versuchte mich zu erinnern. Doch da war nichts. Nur gähnende leere.
"Wieder bei Bewusstsein, Schlampe?", wollte die Stimme wissen und der Maskierte trat in mein Blickfeld.
"Warum kann ich mich nicht erinnern?", fragte ich und zerrte wieder an den Fesseln.
"Das wüsstest du wohl gerne, aber warum sollte ich dir meine Tricks verraten? Dann würde es mir ja keinen Spaß mehr machen. Vor allem könnte ich dich dann nicht mehr quälen.", unterbrach er mich und zog seine Waffe hervor. "Keine Sorge. Bald wirst du sehen, was während deines Black Outs passiert ist. Nur geduld du Schlampe." Mit diesen Worten ging er. Wieder zerrte ich an den Fesseln, doch ich bekam sie nicht auf. Egal wie ich daran zerrte. Mir blieb nichts anderes übrig als zu hoffen, dass Eona oder Shun mich finden würde. Shun! Was er wohl damit zu tun hatte? War mein Entführer sein Ex-Freund oder ein Stalker? Langsam dämmerte ich weg.
Ich wusste nicht wie lange ich geschlafen hatte, doch ich wurde unsanft aufgeweckt. Und zwar in dem ich einen Schlag in den Magen bekam. Mit einem Schrei wurde ich wach und sah den Entführer über mich gebeut vor mir. Dieser hatte wieder ein Glas bei sich, doch dieses Mal war es ein kleineres. Er löste die Fesseln von meiner rechten Hand und drückte mir das Glas in die Hand. "Trink!", befahl er und richtete erneut die Waffe auf mich.
Ich tat wie mir befohlen und trank auch dieses Glas aus. Schlagartig begannen meine Sinne zu schwinden und ich fiel zurück auf das Bett. Doch dieses Mal erwachte ich schneller. Ich bemerkte, dass sich meine Position geändert hatte. Ich lag zwar noch wie ein X auf dem Bett, doch jetzt lag ich auf dem Bauch und meine Hüften waren durch ein großes Kissen angehoben. Heftige Schmerzen übermannten mich plötzlich und ich stöhnte gequält auf. "Was..?", versuchte ich zu fragen doch mir wurde etwas über dem Mund geklebt, so dass ich zum Schweigen gebracht wurde.
"Endlich bist du wieder bei Bewusstsein. Jetzt wird deine Strafe beginnen!", laberte die Stimme meines Entfühters hinter mir. Als ich versuchte den Kopf zu drehen, packte er mich an den Haaren und hielt meinen Kopf so, dass ich nach vorne sehen musste. Erst jetzt fiel mir auf, dass dort ein Fernseher stand und ein Video lief. Ich erschrack, als ich erkannte, dass er mich auf diesem Video vergewaltigt hatte. Er riss mir das Klebeband von meinem Mund und ich schrie vor Schmerz auf.
"Nein... Nein!", stotterte ich entsetzt und zerrte an den Fesseln.
"Ja. Doch leider warst du nicht bei Bewusstsein. Ich denke, dass hätte mir mehr Spaß gemacht, wenn du bei Bewusstsein gewesen wärst. Aber jetzt holen wir das nach!", drohte die Stimme und zog meinen Kopf wieder so, dass ich zu dem Fernseher sah.
"Nein. Bitte nicht!", wimmerte ich und kniff meine Augen zusammen. Etwas stimmte nicht. Ich spürte einen leichten Druck in meinem Hintern.
"Oh doch und ich freue mich schon auf deine Schreie. Also enttäusch mich nicht.", hauchte mir die Stimme an mein Ohr und etwas wurde aus meinem Hintern gezogen. "Schrei für mich vor Schmerz und Pain.", flüsterte er mir zu und ich spürte seine Härte an meiner Rosette.
"NEIN!", schrie ich, als er mit einem harten, gnadenlosen Stoß in mich eindrang. Tränen liefen mir über die Wangen und mein Peiniger zog heftig an meinen Haaren.
"So ist es gut. Schrei so laut du kannst! Los mach schon!", brüllte er mich an. Währendessen begann er sich zu bewegen. Er zog seine Härte fast ganz heraus, nur um sie sofort in mir wieder zu versenken. Schnell und Hart fickte er mich und ich schrie bei jedem Stoß auf. Dazu zog er mich an meinen Haaren zu sich rann, wenn er wieder in mich eindrang, um seinen Stößen mehr Kraft zu verleihen. Als er sich dann schließlich in mich ergoss, schrie ich wieder auf. Nachdem er sich aus mir zurück gezogen hatte, verschwand mein Peiniger auch schon wieder. Ich lag da und weinte.
---Shun's Sicht---
Ich saß in dem Haus wo Sam mit Eona zusammen wohnte und wartete verzweifelt. Mehr konnte ich nicht tun. Ich konnte nur warten. Eona war mit den Nerven genauso am Ende wie ich, wenn nicht sogar noch schlimmer. Sie hatte den Direktor der Uni angerufen und ihn über Sams Entführung informiert. Sie hatte allerdings abgelehnt zu Hause zu bleiben, da sie sich unbedingt beschäftigen musste.
Am Abend kam Ryo vorbei und brachte chinesisches Essen mit. Nach dem Essen nahm Eona eine Schlaftablette und legte sich schlafen. Als Ryo und ich alleine waren, erwähnte dieser beiläufig: "Ich habe Mutter schonend beigebracht, dass du vorerst hier bleibst falls sich die Polizei meldet."
"Danke. Wenn ich diese Schwein erwische, dass Sam entführt hat, dann bring ich ihn um!", knurrte ich wütend und raufte mir die Haare. "Ich hoffe nur, dass es ihm gut geht."
"Das glaub ich dir, aber momentan können wir nur warten, dass die Polizei sich meldet.", meinte Ryo und legte mir die Hand auf die Schulter.
"Sie sollen sich beeilen. Der Entführer kann Sam alles mögliche antun.", äuserte ich meine größte Sorge und schloss meine Augen einen Moment lang.
"Laut Eona wurde sie heute in der Uni gut aufgenommen. Er hat sogar schon ein paar Freunde gefunden.", sagte er und schaltete auf die Nachrichten um. Vielleicht kamen sie ja so an Informationen. Doch fehlanzeige.
"Es ist zum verrückt werden. Niemand hat gesehen, was passiert ist.", rief ich aus und schlug mit der Hand auf den Tisch.
"Schlaf etwas. Ich bleibe wach, falls jemand anrufen sollte.", meinte Ryo und ich nickte geistesabwesend. Ich legte mich auf das Sofa und deckte mich zu. Nach einer Weile fielen mir die Augen zu.
---Sam's Sicht---
Wie lange ich alleine war wusste ich nicht. Doch mein Peiniger kam viel zu schnell zurück. Er hatte zwei Tabletten und ein Glas bei sich. "Bitte. Lass mich laufen.", flehte ich und kassierte dafür eine Ohrfeige.
"Warum sollte ich denn mein Spielzeug laufen lassen? Das ergibt doch keinen Sinn.", belehrte er mich und schluckte eine dieser Tabletten hinunter. "Wir werden die nächsten paar Stunden sehr viel Spaß haben.", hauchte er mir ins Ohr und mir lief es kalt den Rücken runter.
---Sam's Sicht---
Mein Peiniger legte mir ein Halsband für Hunde um und befestigte eine Kette daran. "Spielen wir doch etwas. Ich würde dir raten, dich zu fügen und zu tun was ich dir sage.", meinte er und biss mir in die Schulter. Wieder schrie ich auf und zerrte wieder an den Fesseln. Als er sich auf mich legte, presste er seine Härte wieder an meine Rosette und ich erstarrte.
"Nein. Bitte nicht schon wieder.", flehte ich mit kraziger Stimme und versuchte mich in eine andere Position zu bringen. Kaum hatte ich zu Ende gesprochen, zog er an der Kette und drückte mir damit die Luft ab. Röchelnd begann ich mich zu winden. Nach ein paar Sekunden ließ er wieder locker und platzierte meine Hüfte wieder richtig.
"Sprich mich gefälligst mit Meister an, Schlampe.", erläuterte er mir und ich bejahte mit einem Nicken. "Du lernst wenigstens. Vergiss nicht. Befolge jeden meiner Befehle oder es wird dir leid tun.", erinnerte er mich und zog kurz an der Kette. Ich hielt still und mein Peiniger lachte. "Wenn ich dich Ficke, will ich dass du schreist und dich wehrst. Wehe du machst es nur halbherzig, denn sonst würde es ja keinen Spaß machen!", raunte er mir in Ohr und nickte.
"Ja, Meister.", flüsterte ich senkte den Kopf. Ohne ein weiteres Wort drang mein Peiniger wieder in mich ein und ich schrie auf. Er fickte mich ohne rücksicht. Ich wusste nicht, wie lange es dauerte, doch irgendwann ging er wieder und ich lag wie ein häuflein Elend auf dem Bett. Warum ich? Was hatte das alles mit Shun zu tun? Irgendwann schlief ich wieder ein. Wie lange ich dieses Mal geschlafen hatte wusste ich nicht, aber als ich mich so gut es ging umsah, war mein Peiniger noch nicht wieder da. Komisch, aber so hatte ich Zeit um nachzudenken, wie ich fliehen konnte. Doch solange ich gefesselt war, war meine Flucht unmöglich.
Ich betrachtete meine Umgebung genauer. Als ich schließlich mein Handy und meine Klamotten entdeckte schöpfte ich neue Hoffnung. Wenn es mir gelänge, irgendwie an mein Handy zu kommen, dann könnten sich meine Chancen steigern. Aber dazu musste mich mein Peiniger von den Fesseln befreien. "Du wirst verlegt Schlampe!", sagte die Stimme und ich zuckte zusammen.
"Wohin werde ich gebracht?", fragte ich ängstlich und kassierte eine Ohrfeige.
"Ich habe dir gesagt, dass du mich mit Meister anreden sollst.", knurrte mein Peiniger und zog seine Waffe.
"Verzeiht Meister.", nuschelte ich und senkte beschämt den Blick. Als er mir die Fesseln abnahm, deutete er mit der Waffe auf meine Klamotten und befahl mir: "Zieh dich an. Schließlich will ich schnell wieder Spaß haben!"
Schnell torkelte ich zu meinen Sachen und ließ mein Handy unauffällig in der Innentasche meiner Jacke verschwinden. Nachdem ich mich angezogen hatte, fesselte mein Peiniger meine Hände auf dem Rücken zusammen. Warum müssen es Handschellen sein? Als er mir die Augen verband, bäumte ich mich kurz auf und kassierte wieder einen Schlag. Grob führte er mich weiter, bis wir anhielten. "Jetzt legst du dich in den Kofferraum und gibts keinen Muks von dir!", befahl mein Peiniger und schubste mich unsanft in den Kofferraum. Als der Deckel zu geschlagen wurde, schob ich meine gefässelten Hände über meinen Hintern und Beine, sodass sie jetzt vor meinem Körper waren.
Ich schob die Augenbinde nach oben, damit ich etwas sehen konnte. Schnell holte ich mein Handy raus und schaltete es ein. Zum Glück. Es war noch auf lautlos. Schnell schrieb ich Eona eine SMS: Lass mein Handy orten. Beeil dich. Sam. Dann machte ich das Handy auf Standby und versteckte es wieder in der Innentasche meiner Jacke. Jetzt schob ich die Augen binde wieder auf meine Augen und brachte ich meine Hände wieder auf meinen Rücken. Kaum war ich wieder in meiner Ausgangsposition, bremste der Wagen und hielt an. Ich wimmerte leise, als der Kofferaum geöffnet wurde und ich rausgezerrt wurde.
"Komm schon. Ich hab auch nicht mehr so viel Zeit!", brummte mein Peiniger und trieb mich vorwärts. "Stufe." Mit meinem Fuß hatte ich diese schon ertastet und tastete mich langsam vorwärts, die Treppen hinunter. Als ich unten angekommen war, schubste er mich weiter. Nach ein paar Schritten hielten wir an, dann nahm er mir die Augenbinde ab und ich sah mich um. Es war ein Kellerraum ohne Fenster. Das einzigste was dort stand, war ein Bett, ein Tisch und zwei Stühle. "Rein da.", meinte er und löste meine Fesseln. Als ich eingetreten war, kam er mir hinterher und schloss die Tür hinter sich.
"...", ich atmete tief ein.
"Zieh dich aus!", forderte mein Peiniger und stellte einen Korb auf den Tisch. Als ich mich nicht rührte, kam er auf mich zu und warf mich auf das Bett. Dann riss er mir die Kleider vom Leib und hielt mich fest, als ich mich versuchte zu wehren. "Du wirst mir noch mehrmals zu diensten sein, da du eh nichts wehrt bist.", knurrte er mir ins Ohr und biss fest in meinen Hals. Sofort schrie ich lauf auf und wimmerte, als er den Biss löste. Er nahm zwei paar Handschellen hervor und setzte sich auf meinen Brustkorb, damit ich mich nicht mehr winden konnte. Mit der ersten Handschelle band er meine Hände zusammen und mit der zweiten band er mich am Bett fest. Ich zerrte daran, weil ich nicht schon wieder ihn in mir haben wollte.
"Bitte nicht!", flehte ich und Tränen schossen mir in die Augen.
"Schweig!", herrschte er mich an und schlug mir ins Gesicht. Ich stöhnte vor Schmerzen auf und versuchte mich vergebens von ihm zu befreien. "Wir werden noch viel Spaß haben.", sagte er drohend und stand auf. Er zog sich aus und kam wieder zu mir.
---Eona's Sicht---
Als ich nach Hause kam, hörte ich ein Klingeln. Was klingelte denn da? Als ich endlich realisiert hatte, dass mein Handy klingelte, öffnete ich die SMS und starrte auf das Display. Sam! Schnell öffnete ich die Nachricht und stand auf. Er hatte sein Handy eingeschaltet. Sofort rief ich die Polizei an. "Polizeidienststelle, was können wir für Sie tun.", kam die Stimme aus dem Hörer.
"Mein Name ist Eona Kantez. Ich habe gestern eine Vermistenanzeige erstattet, da mein Bruder vermutlich entführt wurde. Er hat mir eine SMS geschrieben, dass man sein Handy orten soll.", schrie ich schon fast ins Handy und rannte die Treppen runter.
"Sind sie sich sicher, Miss?", harkte der Polizist nach.
"JA. Soll ich vorbei kommen und ihnen die SMS zeigen?", blaffte ich ihn an und kämmte schnell meine Haare.
"Ich werde sofort alles verannlassen, Miss. Kommen sie am Besten gleich vorbei, dann können sie mitkommen.", versuchte mich der Polizist zu beruhigen.
"Ich komme auch vorbei, aber ich bringe noch Shun und Ryo mit.", informierte ich ihn kühl und legte auf.
"Was ist denn los, Eona?", fragte Shun nieder geschlagen und kam aus dem Wohnzimmer.
"Hol Ryo. Es gibt eine Chance Sam zu finden.", erklärte ich und trank schnell ein Glas Wasser. Als ich wieder aus der Küche kam, standen Shun und Ryo schon an der Haustür und ich folgte ihnen nach draußen. Ryo fuhr uns zur Polizeistation und parkte. Zusammen gingen wir hinein und wurden sofort von dem zuständigen Beamten empfangen.
"Guten Tag. Ich bin Riku Masukama.", stellte er sich vor und ich nickte.
"Ich bin Eona Kantez und das sind Shun und Ryo. Shun ist Sams Freund.", erklärte ich und spielte mit dem Ring an meiner Hand.
"Wir warten nur noch auf das Ergebnis der Handyortung und dann fahren wir los.", legte er den Sachverhalt da und ich nickte nur.
"Wie lange wird das noch dauern?", wollte Shun wissen und bemühte sich ruhe zu bewahren.
"Die Ergebnisse der Handyortung, Herr Masukama.", rief eine Polizistin und kam mit einem Zettel auf uns zu.
"Lassen sie es das Team wissen, dass wir los fahren. Sie sollen sich noch etwas Verpflegung mitnehmen, da wir auch den Täter erwischen wollen.", wies der Polizist sie an und nahm den Zettel mit der Adresse entgegen.
"Jawohl.", gab die Polizistin zurück und machte sich sofort daran den Befehl auszuführen.
"Kommen sie. Sie drei fahren bei mir mit.", meinte Riku und führte uns zu einem Polizeiauto. Ich setzte mich auf den Beifahrersitz und Ryo und Shun nahmen auf der Rückbank platz. Nach und nach kamen immer mehr Polizisten und besetzten die Autos. "Wir werden nicht mit Blaulicht dorthin fahren. Ansonsten könnte der Entführer gewarnt werden und seine Geisel als Schutzschild benutzen. Wir werden uns rund um das Gebäude verteilen und warten bis der Entführer aus dem Gebäude kommt. Dann schlagen wir zu. Doch wenn die Geisel bei ihm sein sollte, dann folgen wir ihnen nur bis wir die Geisel befreien können.", gab dieser zu verstehen und sah jeden von der Manschaft an.
"Jawohl.", stimmten das Team zu und besetzten die Fahrzeuge. Riku fuhr mit uns vorne weg. Ich beobachtete die Umgebung genau während der Fahrt.
"Verdammt, wo ist denn mein Handy?", fragte Shun und durchsuchte seine Taschen. Er grummelte bis er verstummte.
"Was ist denn Shun?", wollte ich wissen und drehte mich zu ihm um.
"Ich glaube ich weiß wer Sam entführt hat.", erklärte Shun und der Polizist wurde hellhörig.
"Wie meinen Sie das?", fragte Riku und sah in den Rückspiegel.
"Vorgestern Abend, nachdem ich Sam zu Hause abgeliefert hatte, bin ich meinem Ex-Freund begegnet. Er wollte nicht wahr haben, dass ich jetzt mit jemand anderen zusammen bin. Als er gestolpert ist, hat er sich an mir festgehalten. Wahrscheinlich hat er da mein Handy geklaut. Dann, als er gegangen ist, hat er noch gesagt, dass ich es bereuhen würde. Da hab ich mir nichts dabei gedacht, weil er sonst nie eine Drohung war gemacht hat.", antwortete Shun und fuhr sich frustriert durch die Haare.
"Wie heißt ihr Ex-Freund denn?", fragte Riku und schaltete das Funkgerät ein.
"Daichi, Daichi Ida.", antwortete Shun und ich erstarrte.
"Er geht auf die Uni an der ich Dozentin und Sam Student ist.", gab ich fassungslos von mir.
Den Rest der Fahrt verbrachten wir schweigend. Als wir anhielten, bemerkte ich, dass wir mitten im Wald waren. Das Team der Polizei hatte sich aufgeteilt und warteten auf den Befehl zum Zugriff.
---Sam's Sicht---
Als er endlich von mir abließ, sackte ich fix und fertig in mich zusammen. "Es macht mir immer mehr Freude dich zu misshandeln, Miststück.", lachte er und nahm die Waffe. Danach löste er die Fesseln und bedeutete mich an den Tisch zu setzen. Schwerfällig stand ich auf und ging zum Tisch. Ich setzte mich und wartete. Er stellte mir etwas zu Essen und zu Trinken vor mich hin und meinte: "Du sollst mir ja nicht ohnmächtig werden. Wir machen nur eine Pause. Danach geht es weiter." Sofort senkte ich den Blick und begann etwas zu essen. "Schön aufessen, Schlampe.", forderte er und drückte meinen Kopf näher zum Essen.
"Ja, Meister.", flüsterte ich und aß alles auf. Kaum war ich fertig, riss er mich hoch und hielt meine Hände auf dem Rücken zusammen.
"Jetzt werden wir noch etwas Spaß haben!", raunte er mir ins Ohr und ich schüttelte den Kopf.
"Ich kann nicht mehr. Bitte.", flehte ich und kassierte dafür wieder eine Ohrfeige.
"Heute wird es noch sehr lange dauern, bis ich mit dir fertig bin.", hauchte er in mein Ohr und presste mich an die Wand.
"Bitte. Ich brauch eine Pause.", versuchte ich es wieder und wabnete mich gegen eine weitere Ohrfeige. Doch dieses Mal, kniff er mir in die Brustwarze bis ich Schrie. Irgendwann gab ich es auf und sah beschämt zu Boden.
"Geht doch.", knurrte er und schob mich zu einer Tür. Diese war mir vorhin noch nicht aufgefallen, als er mich hier her brachte. Hinter dieser Tür war ein Bad mit einer großen Badewanne, einer Dusche, ein Kloh und ein Waschbecken. "Lass mir ein warmes Bad ein, Schlampe.", wies er mich an und stieß mich zu der Badewanne. Da ich keine andere Wahl hatte, ließ ich ihm ein Bad ein. Mein Peiniger war kurz verschwunden, doch er kam schnell wieder. Er hatte wieder ein Glas und eine Tablette dabei. Als das Wasser fertig eingelassen war, nahm mein Peiniger die Tablette und stieg ins Wasser. Unschlüssig blieb ich stehen und wartete. "Komm rein, Schlampe.", befahl mir mein Peiniger und ich stieg in die Wanne. Kaum war ich in der Wanne, zog er mich zu sich auf seinen Schoß sofort spürte ich seine Härte an meinem Hintern. Sofort wollte ich aufstehen, doch mein Peiniger hielt mich fest in dem er meine Hände auf meinem Rücken zusammen drückte. "Du willst doch nicht, dass ich böse werde oder? Nein, dass willst du nicht.", hauchte er mir ins Ohr und plazierte seine Härte an meiner Rosette. Leise wimmerte ich, als er seine Hände über meinen Körper wandern lies. Dann, als er mit einem Stoß in mich eindrang, schrie ich auf. Immer wieder zog er sich zurück und drang hart in mich ein.
Nach einer Weile stand er auf, während er noch in mir war, und drückte meinen Oberkörper auf den Rand der Wanne. "Bitte. Ich brauche eine Pause.", versuchte ich es erneut. Mein Peiniger zog mich vom Rand, während er weiter in mich eindrang. Mein Kopf war jetzt über dem Wasser. Jedesmal wenn er sich aus mir zurück zog, drückte er meinen Kopf unterwasser und wenn er in mich eindrang, zog er meinen Kopf wieder an die Oberfläche. Irgendwann ließ er mich ins Wasser fallen und ich kam, nach Luft ringend, wieder an die Oberfläche.
"Hol Handtücher.", herschte er mich an und ich beeilte mich zwei Handtücher zu holen. Als ich mit den Handtüchern wieder kam, stieg mein Peiniger aus der Badewanne und ich begann ihn abzutrocknen. Ohne mich eines Blickes zu würdigen ging er rüber in das angrenzende Zimmer und setzte sich auf den Stuhl. Langsam folgte ich ihm ins Zimmer zurück und blieb in einiger Entfernung stehen. "Komm her.", herschte mich mein Peiniger an und ich gehorchte. Unsicher stand ich da und sah zu Boden. Er zog mich zu sich und drückte mich dann auf den Tisch. "Bleib so liegen.", meinte er und kramte kurz im Korb.
"Was willst du machen, Meister?", fragte ich ängstlich und sah in die Richtung meines Peinigers.
"Ich werde dir etwas da lassen, das dich bis morgen beschäftigen wird.", erklärte er mir und kam mit ein paar Sachen zurück. Er zog mir Armstulpen an, sodass ich meine Hände nicht mehr nutzen konnte und fesselte diese auch noch durch Handschellen zusammen. Dann befestigte er eine Kette an den Handschellen und ließ die Kette auf den Boden fallen. Mein Peiniger verschwand danach kurz mit einem Eimer im Bad und kam ziemlich schnell mit dem Eimer zurück. Diesen Stellte er auf den Tisch und stellte sich hinter mich. "Doch bevor wir zum krönenden Abschluss kommen, möchte ich noch meinen Spaß.", grinste er und rammte seine Härte wieder in mich hinein. Ich schrie auf und drängte die Tränen zurück. Nachdem er fertig war, zog er sich zurück und zog sich an. Doch anstadt gleich wieder zu mir zu kommen, öffnete er eine Geheimtür und kam dann erst zu mir. Unsanft riss er mich hoch, nahm den Eimer und zerrte mich durch diese Tür. Es war ein kleiner Raum. Ungefähr so groß wie eine Besenkammer. Dort stand ein Stuhl, wie bei einem Frauenarzt. "Los setz dich.", fuhr er mich an und ich zuckte vor schreck zusammen. Als ich mich auf den Stuhl gesetzt hatte, löste er kurz die eine Schelle und bog meine Arme um die Rückenlehne herum. Dann fesselte er mich wieder und machte die Kette irgendwo fest. Dann nahm er einen langen Gurt, wickelte ihn mir ein paar Mal um meine Thallie und band ihn hinter der Lehne ebenfalls zusammen.
"Was habst du vor, Meister?", wollte ich leise wissen und meine Panik wuchs immer mehr.
"Das geht dich nichts an, Schlampe.", unterbrach er mich kalt und holte zwei weitere Handschellen. Mit diesen, fixierte er meine Füße auf den Trittflächen des Stuhls und schob diese weit auseinander. Leider konnte ich sie nicht wieder zusammen schieben. Also lag ich breitbeinig vor ihm ohne die Möglichkeit, mich zu bewegen. Zitternd schloss ich die Augen und stellte mir das Schlimmste vor, was er tun könnte. Doch mein Peiniger hatte etwas anderes vor. Ich hörte wie er den Eimer holte und ihn ganz in meiner Nähe abstellte. Vorsichtig öffnete ich meine Augen und sah, dass er mit einer vollen 5 Literspritze zwischen meinen Beinen stand.
Dann, als er diese an meiner Rosette ansetzte, bäumte ich mich gegen die Fesseln auf und wimmerte: "Bitte nicht." Doch er drückte mir die Hälfte in meinen Hintern, wodurch sich mein Bauch anfing zu Wölben. Als er die Wölbung begutachtete, drückte er noch mehr Wasser in mich hinein, bis er zufrieden war. Mittlerweile hatte ich schmerzen und ich stöhnte auf. "Bitte hör auf. Es tut weh.", flüsterte ich und mein Peiniger lachte.
"Oh nein. So schnell wird es kein Ende haben.", gab er drohend zurück und steckte mir einen Anaalstöpsel in die Rosette. Nachdem er noch einmal alles überprüft hatte, ging er aus dem kleinen Raum raus und schloss die Geheimtür. Ich hörte noch, wie er eine weitere Tür zu zog und dann wurde es Still.
Trotz der Schmerzen, versuchte ich zu schlafen. Doch durch einen Knall erwachte ich aus meinem leichten Schlaf. "Hier sind Klamotten, Herr Masukama. Der Vermisste muss hier gewesen sein.", sagte eine weibliche Stimme.
"Wir haben den Täter gefasst, aber er war alleine und in seinem Auto war nichts.", entgegnete eine andere Stimme. Ein wimmern entfuhr mir und ich biss mir auf die Lippe.
"Haben sie das gehört? Jemand ist noch hier. Aber wir haben alles abgesucht.", stellte die Frau fest.
"Hallo. Sam, bist du hier? Wir sind von der Polizei.", rief der Mann und kam der Geheimtür näher. Ich schwieg weiterhin und wartete ab. "Deine Schwester und dein Freund machen sich große Sorgen. Wenn du willst kann ich sie holen.", fuhr er fort und ich erstarrte.
"Nein. Sie sollen mich nicht so sehen.", entgegnete ich und zerrte an den Fesseln.
"Bist du hinter der Wand?", fragte er Polizist und ich schloss die Augen.
"Ja.", hauchte ich und bemerkte wie etwas an meinen Gelenken hinunter lief.
"Weißt du wie wir die Tür aufbekommen?", erklang die Stimme der Frau und ich dachte kurz nach.
"Er hat links in die untere Ecke getreten, da ging sie auf.", erklärte ich und tränen stiegen mir in die Augen. "Können sie Handschellen knacken?", wollte ich wissen.
"Wir werden dich gleich von den Fesseln befreien.", versprach mir die Frau und in mir keimte Hoffnung auf.
"Könnte mich die Polizistin raus holen? Bei ihr würde es mir weniger etwas ausmachen.", bat ich flüsternd und hörte wie jemand den Raum verließ.
"Alles klar. Ich hol dich da jetzt raus.", meinte die Polizisten und versuchte die Tür zu öffnen. Nach einer Weile sprang die Tür auf und die Frau kam rein. Ich sah sie nicht an, da ich mich schämte. "Jetzt bist du in Sicherheit.", sagte sie und begann meine Fesseln zu lösen. Als ich frei war, half sie mir aufzustehen und ich schwankte in Richtung des Badezimmers. Ich schloss die Tür und ließ das Wasser aus meinem Hintern heraus und wickelte mich in ein großes Handtuch. "Kann ich reinkommen Sam? Ich habe deine Klamotten.", kam es von der anderen Seite der Tür.
Vorsichtig öffnete ich die Tür und drehte ihr den Rücken zu. Nachdem sie mir geholfen hatte, mich anzuziehen, murmelte ich: "Danke."
"Kein Problem. Wollen wir nach oben gehen?", wollte sie sanft wissen und ich nickte.
"Wie lange war ich hier?", wollte ich wissen, während sie mich aus dem Bad führte.
"Heute war der 6 Tag an dem du vermisst wurdest. Hast du den Entführer erkannt.", fragte sie.
"Nein, aber seine Stimme kam mir bekannt vor. Einmal haben wir das Versteck gewechselt, da bin ich irgendwie an mein Handy gekommen.", antwortete ich und sah weiterhin zu Boden.
"Willst du mir erzählen, was er mit dir gemacht hat?", hakte die Polizistin nach und wir begannen langsam die Stufen hinauf zu gehen.
"Wenn er da war, hat er mich ...", ich konnte nicht und ich musste auch nicht weiter sprechen. Die Polizistin verstand.
"Jetzt bist du in Sicherheit. Der Entführer wurde geschnappt.", beruhigte sie mich und führte mich nach draußen.
Ich sah erst auf, als mich Eona in eine Umarmung zog und ich ihr Schluchzen hörte. "Ich bin so froh. Du lebst.", hauchte sie und vergrub ihr Gesicht an meiner Schulter. Erst jetzt begann ich zu realisieren, dass ich endlich frei war. Shun kam ebenfalls zu uns und umarmte mich und meine Schwester.
"Es tut mir so leid, Sam. Ich hätte die Drohung ernst nehmen sollen.", jammerte er und ich sah ihn an.
"Shun...", flüsterte ich und kuschelte mich an ihn. Jetzt konnte ich meine Tränen nicht mehr zurück halten. Ich krallte mich an seiner Brust fest, während ich anfing hemmungslos zu weinen.
3 Jahre später
---Sam's Sicht---
Mein Leben lief wieder soweit normal. Klar mich Quälten immernoch Ablträume, aber ich hatte den großteil der grausamen Misshandlungen, durch eine Teraphie überwunden. Ich hatte mein Studium abgeschlossen und war nun in einer anderen Stadt ein Dozent. Zusammen mit Shun wohnte ich in einer Wohnung in der Nähe der Uni. Meine Schwester und ich besuchten uns häufig. Mittlerweile hatte sie geheiratet. Natürlich einen starken Polizisten. Es war niemand anderes als Riku Masukama. Ganz erlich, sie passten zusammen.
Ich hoffte, dass ich jetzt endlich in Ruhe mit Shun zusammen leben könnte. Doch das Schicksaal sah doch etwas anderes für mich vorraus ....
Fortsetzung Folgt
Text: Rechte sind vorbehalten
Editing: -
Publication Date: 05-26-2013
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Dedication:
Das Buch habe ich für eine gute Freundin geschrieben. Sie ging mit mir durch Höhen und Tiefen und hat mir immer wieder Mut gemacht...
Danke dafür