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Leseprobe

Robin Theis

 

 

Toxin: Eine giftige Kurzgeschichte

 

 

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1. Version, Juni 2015

 

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Inhalt:

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Kurzgeschichte

Auch eine tolle Geschichte

Toxin: Eine giftige Kurzgeschichte

 

1

 

Fass mich an und du stirbst.

Wirklich. Im Grunde will ich dich nicht einmal töten oder habe Aggressionsprobleme, sondern es liegt in meiner Natur. Mein Name ist Walter und ich bin ein „schrecklicher Giftfrosch“, und etwas stolz kann ich sagen, dass ich das giftigste Landlebewesen der Welt bin, und umso mehr hatte es mich sehr gewundert, als mich einer dieser Menschen adoptieren wollte.

Mein Herrchen, der Typ der mich adoptierte, gefällt wohl meine halb knallgelbe, halb metallisch gelbgrüne Hautfarbe, die mich je nach Sonnenlicht gold glänzen lässt oder er mag meine pechschwarzen Knopfaugen. Mein Herrchen muss auch ziemlich einsam oder ziemlich verrückt sein, dass er mir so viel seiner Zeit schenkt. Er starrt mich an, bewundert jede meiner Bewegungen, liebt es, mir zuzusehen wie ich mein Essen verschlinge, wie ich ohne Grund in meinem Terrarium von Ast zu Ast springe. Manchmal wirkt er etwas unheimlich, aber eigentlich ist er ziemlich liebenswert.

Hier ist alles langweiliger als zu Hause im Regenwald, aber eine annehmbare Alternative zu diesem Zoo. Dort betatschten täglich aufgeregte Schulkinder mit ihren kleinen fettigen Händen gegen meine frisch polierte Glasscheibe, klopften dagegen, in der Hoffnung ich würde euphorisch an die Glasscheibe springen oder besser noch; ich würde meinen Teil der Glasscheibe ablecken, an dem Punkt, wo gegenüber die fettige Kinderhand wartet. Sie klopften immer noch und ja, ich hatte sie bemerkt, doch nein, ich machte keinerlei Kunststückchen, die sie von mir erwarteten. Die meiste Zeit versuchte ich mich totzustellen. Doch auch dies schüchterte die klebrigen, kleinen Patschehändchen nicht ein, die gegen meine Scheibe hämmerten. Ach, was bin ich froh, hier bei meinem Herrchen zu vegetieren, mit dem ich ein Gentleman Agreement zu haben scheine, das besagt, dass wir uns gegenseitig so wenig wie möglich belästigen.

Er klopft nie an meine Scheibe, während ich ihn nicht beschuldigend anstarre, wenn mein großes, hünenhaftes Herrchen mit einem Becher Eis heulend auf seiner Couch sitzt und auf eine flimmernde Kiste mit bunten Bildern starrt.

Mein Herrchen sieht nicht so wie die anderen Menschengestalten aus, die mich in diesem Zoo längere Zeit lang anstarrten. Die anderen Menschen sahen gebrechlicher aus, viel kleiner, viel blasser und mit großen Brillengläsern über ihren Augen, in denen sich mein goldener Körper spiegelte. Mein Herrchen hat ein sehr breites Kreuz, aber keinen aufgeblasenen Bauch, wie die Zoobesucher, die ihr klebriges Eis an meine frisch polierte Fensterscheibe schmierten. Oh ja, mein armes Terrarium im Zoo tut mir noch heute Leid, genau wie die Leute, die jeden morgen die Scheibe mit aller Liebe blitzblank putzen, damit mich diese Menschenwesen überhaupt erkennen konnten.

Jedenfalls ehrt es mich, wie gut mein Herrchen doch mit mir umgeht. Ich scheine für ihn mehr

Imprint

Publisher: BookRix GmbH & Co. KG

Publication Date: 06-10-2015
ISBN: 978-3-7368-9920-9

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