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Reisesplitter Malta

 

  

 

Vorwort

 

Im Jahre 2003 hatte ich das Glück eine Reise nach Malta zu unternehmen. Aus meinen Reiseaufzeichnungen ist das vorliegende Buch entstanden, das ich hiermit erstmals der Öffentlichkeit vorlege.

Entstanden ist eine Sammlung von Beobachtungen, Beschreibungen und Gedichten. Es ist kein herkömmlicher Reisebericht, nichts ist sortiert. Aber ich hoffe, meine Reisesplitter bringen trotzdem ein wenig Vergnügen und ab und zu ein Lächeln auf das Gesicht des geneigten Lesers. Für Abwechslung ist gesorgt und manche meiner Splitter sind durchaus mit einer Prise Humor angereichert.

 

So lade ich Sie herzlich ein und hoffe, dass Ihnen das Buch ein wenig Freude bereitet.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

René Deter

 

 

Ein Überblick

 


 © Joe MiGo /Creative Commons License

 

 

Teil 1 - Malta

Malta gliedert sich in Ridges und dazwischen liegenden Tälern. Das ringsum liegende Meer ist allenthalben zu spüren, spätestens wenn das Wasser in den zahlreichen Buchten an den meistens felsigen Strand plätschert und dort seine Spuren hinterlässt.

Dabei zeigt sich die Landschaft ganz unterschiedlich. Der Süden der Insel wird von einer markanten Steilküste geprägt (Dingli-Klippen), der Norden dagegen durch eine großflächige Bebauung städtischer Moloche. Dazwischen liegt die Stadt der Paläste, Mdina, gerne auch die stille Stadt genannt, umgeben von starken Mauern. Auch zeigen sich verstreut liegende große Dörfer und immer wieder Kirchen, denn Malta ist eine Insel der Kirchen, geprägt durch die Zeit der Großmeister und eines noch heute strengen katholischen Glaubens.

Hier und da finden sich steinmauerumstandene Felder, die auf dem kargen Land der Felseninsel im feuchteren Frühjahr eine kleine Ernte einbringen, aber im Sommer bereits wieder nur Staub aufweisen.

Im Osten findet sich der Hafen von Marxalokk und die bekannte blaue Grotte.

Aber was Malta einzigartig macht, sind die unzähligen Tempel- und Dolmenanlagen aus alter Zeit, die ältesten Europas und der Welt, von einem unbekannten Volk erbaut. Aber auch die Hinterlassenschaften römischer Zeit und der Zeit der Ritterorden zeigen die Einzigartigkeit. Die Paläste der Großmeister wie dem Red Tower oder dem Verdala Palace sind nur zwei der einzigartigen Paläste, die in Mdina kulminieren.

Letztendlich ist das Bild aber auch durch die Wachttürme geprägt, die notwendig zum Schutz der Insel waren. So vielschichtig die Geschichte ist, so vielfältig ist auch die Zahl derer, die das Eiland erobern wollten.

Vieles ist erhalten, einiges auch untergegangen, aber für Freunde der europäischen Geschichte ist die Insel ein Muss.

 

 

Teil 2 – Gozo

Gozo, die kleine, aber grünere Nachbarinsel Maltas, auch gerne als kleine Schwester der Hauptinsel benannt, zeigt sich teilweise sehr zerklüftet, bestehend aus zugigen Höhen und tief eingeschnittenen Tälern. Dadurch weist sie einen ganz eigenen Charme auf und eine Unzahl von Legenden und Sagen, auf denen die Gozitaner (oder besser Gaulitaner) sehr stolz sind. Nicht zuletzt wird ihre Insel als eine der möglichen Calypso-Inseln der griechischen Sage gehandelt.

Über allem thront die Inselhauptstadt Victoria mit ihrer markanten Zitadelle.

Die Küste zeigt versteckte Buchten und Plätze, nicht zuletzt ist die tief ins Land führende Bucht von Xlendi sehr sehenswert.

Auch hier zeigen sich die alten Tempel, wie die von Gigantija, und Dolmen in reichlicher Zahl und natürlich die Kirchen, darunter die bekannte Wallfahrtskirche Ta Pinu, die aus jüngerer Zeit stammt.

Aber das ist längst nicht alles, was die Gaulitaner-Insel so faszinierend macht. Auch hier heißt es, selbst auf Entdeckungsreise zu gehen.

 

Teil 3 - Comino und Cominotto

So zauberhaft sind die kleinen Felseninseln im Gozo-Channel zwischen Malta und Gozo, die nur durch die blaue Lagune voneinander getrennt sind und zahlreichen Filmen bereits als Kulisse diente.

Nicht nur das türkise Wasser lockt zu einem Bade ein, sondern auch eine Fahrt zu verborgenen Höhlen und Grotten.

Natürlich gibt es auch hier den Wachtturm, der über alles wacht.

 

Teil 4 – St Pauls Inseln, Fungus Rock, Fifla und Filfoletta Die Inseln, die am Eingang zur St. Paus Bay liegen, sind unbewohnt, aber sie gelten trotzdem als etwas Besonderes. Den hier strandete einst der heilige Paulus, der den Inseln und auch der Bucht seinen Namen gab.

Der Fungus Rock lagert der Insel Gozo vor und galt als idealer Punkt der Beobachtung. Er wird auch als Fels des Generals bezeichnet und ist heute Naturschutzgebiet.

Fifla und Filfoletta sind die südlichsten Felsen des maltesischen Archipels und mittlerweile streng geschützt. Dabei wurde Fifla in britischer Besetzungszeit als Übungsplatz für Munition missbraucht und auch teilweise zerstört. Wie man nachlesen kann, stand auch auf diesen Felsen einst eine kleine Kapelle, die aber bei einem Erdbeben eingestürzt ist.

Bei guter Sicht ist zumindest die größere der beiden Inseln (Fifla) von den Dingli-Klippen aus zu sehen.

 

 

Der Anflug auf Malta

 

Sollten Sie Malta mit dem Flugzeug erreichen, wie es allgemein üblich ist, so machen Sie sich zu einem phantastischen Anflug bereit.

Bereits über der 90 km von Malta entfernten Insel Sizilien, die den berühmten Fleck unter dem italienischen Stiefel darstellt und auch durch Palermo und dem Vulkan Ätna bekannt ist, sieht man mal von der gefürchteten sizilianischen Mafia ab, beginnt der Sinkflug Ihres Ferienfliegers. Spätestens jetzt ist es ihnen bewusst, dass ihr Urlaub im meistens trockenen und sonnigen Süden Europas beginnt.

Einige Flugminuten später kommt bereits das maltesischen Archipel in Sicht. Zuerst werden Sie dabei Gozo, die kleine und etwas grünere Schwester Maltas erkennen, auf der bereits der Sagenheld Odysseus dem Charme der dort einstig hausenden Kalypso erlag.

Mit etwas Glück sehen Sie nur Augenblicke später Comino und Cominotto mit der darin eingebetteten blauen Lagune, die schon für mehrere Filme herhalten musste, bevor Sie schließlich an der namensgebenden Hauptinsel des Staates Malta vorbeifliegen.

Doch denken Sie jetzt ja nicht, dass das schon alles war, was sie im Anflug genießen können.

Sollten Sie so denken, haben Sie weit gefehlt.

Sie nähern sich der Insel nördlich, die Start- und Landebahn des maltesischen Airports liegt aber im südöstlichen Teil der Insel und erstreckt sich von Südost nach Nordwest. Das bedeutet aber für Ihren Urlaubsflieger nichts anderes, als eine große Schleifen zu fliegen, um sich der Landebahn so anzunähern, wie es erforderlich ist, um Sie sicher auf die Insel zu bringen.

Diese Schleife im Sinkflug ist wirklich ein berauschendes Erlebnis, da nicht zuletzt man denken könnte, dass die rechte Tragfläche das Wasser des Mittelmeeres fast zu berühren scheint. Besonders wenn man auf dieser rechten Seite sitzt, bekommt man doch ein flaues Gefühl im Magen, dass sich aber wieder sofort legt, wenn man die Kurve überstanden hat und das Flugzeug in gerader Bahn zur Landung auf dem Malta International Airport ansetzt.

Dabei kann man im tiefen Überflug deutlich die Hafenanlagen der Marsaxlokk Bay bei Birzebbuga erkennen. Hier findet sich der einzige Industriehafen Maltas.

Nur Sekunden später setzt man mit der Maschine sicher auf der Landebahn des Airports auf und harrt der Dinge, die einem in den nächsten Minuten erwarten. Aber Angst braucht man nicht zu haben. Pass- bzw. Ausweiskontrolle und Zoll arbeiten so professionell, wie Sie es in Deutschland gewöhnt sind.

Im Prinzip steht Ihrem Urlaub nicht mehr im Wege. Wie auch immer, Sie sind auf Malta herzlich willkommene Gäste.

 

Maltas Norden

 

Der Norden Maltas sieht wie eine große Stadt aus. Das ist insofern nicht verwunderlich, da 25% des maltesischen Landes bebaut ist, vorrangig eben im Norden.

Um das kulturelle Zentrum Valetta, Landeshauptstadt, Hafenstadt und kulturelles Highlight maltesischer Geschichte, finden sich eine Menge weiterer Städte und städtischer Siedlungen. Insgesamt wirkt dieser Konglomerat als eine Großstadt mit mehreren Stadtteilen und Stadtteilzentren.

Interessant ist es in diesem Zusammenhang zu wissen, dass es in Malta nur wenige echte Städte gibt, obwohl eine ganze Menge Siedlungen städtischen Charakter haben.

Städte sind lediglich die Orte, die nach Großmeistern benannt wurden. Im Falle der Hauptstadt Maltas war es der Großmeister La Valette, der der Stadt seinen Namen lieh.

Genau genommen war er der Gründer der Stadt Valetta. Zuvor war Mdina, die stille Stadt, das Zentrum der Insel. Diese kleine Stadt besteht eigentlich nur aus einer großen Kathedrale und zahlreichen Palästen, zwischen denen sich schmale Straßen und Gassen ziehen, umgeben von einer markanten Mauer, die nur an wenigen Stellen Zutritt zur Stadt erlaubt. So war/ist sie perfekt bis in die heutige Zeit geschützt.

Doch dazu an späterer Stelle mehr. Zurück zum städtischen Norden.

Unbestritten ist hier die größte Konzentration von Menschen festzustellen. Lediglich im Bereich der St. Pauls Bay lässt sich eine ebensolche Konzentration an Bebauung feststellen. Doch ist sie in keinster Weise mit der Konzentration rings um Valetta zu vergleichen.

Hier gehen die Orte fließend ineinander über, sind kaum als eigenständige Siedlungen zu trennen. Nur die blauen Ortsschilder links und rechts der Straße, die mit Verlaub zum Teil schon sichtbar bessere Zeiten gehabt haben mögen, kündigen die unterschiedlichen Siedlungen an.

Es ist eine gewisse Faszination dieser Sache nicht abzuschreiben, wie die Orte versuchen, ihre Identität zu wahren. Das ist ein Malta, das zwischen Tradition und Moderne gefangen ist.

Und wenn es Sie interessiert, sollen an dieser Stelle auch noch einige Namen fallen. Die Namen der Orte sind so verschieden wie die Orte selbst, aber sie klingen überaus blumig und vornehm : Valetta, Sliema, Vittorosa, Senglea, Floriana, San Gwann ...

 

Maltesische Fahrkünste

 

Sollten sie vor ihrer Reise Ambitionen gehabt haben, das Ländchen per Auto zu erkunden, so sollten Sie sich guter Nerven gewiss sein. Denn die werden Sie auf Malta brauchen.

Nicht nur allein, dass hier nach wie vor wie auch in England Linksverkehr herrscht ( woran man sich aber spätestens nach einigen Tagen angepasst hat), sondern auch die Tatsache des Fahrens an sich, ist in Malta eine Kunst.

Der Fahrstil mancher maltesischer Verkehrsteilnehmer und der legendär schlechte Zustand vieler Straßen machen das Autofahren zu einem Abenteuer der ganz besonderen Art, dem manche normale Autofahrer nicht gewachsen sein könnten.

Wer spürt, den besonderen maltesischen Anforderungen nicht genügen zu können, der sollte hier aufs Autofahren verzichten und sein Glück mit den zum Teil museumsreifen, aber durchaus fahrtüchtigen gelben Bussen versuchen. Auf Malta gibt es ein recht gut ausgebautes Busnetz.

Doch zurück zu den maltesischen Fahrkünsten.

Viele Malteser halten Autofahren für Faustrecht und machen schon mal eine dritte Spur auf, wo es nur zwei Spuren gibt. Und so mancher von ihnen glaubt auch, dass er immer Vorfahrt hat. Sie werden in Gesprächen mit einheimischen Autofahrern immer den Kürzeren ziehen und Ihren Wortschatz um einige unfeine Worte bereichern.

Auch sind die Vehikel so mancher Fahrer nicht das allerneueste Modell und röhren schon gewaltig. Aber das sind eher Ausnahmen.

Doch erschrecken Sie nicht, wenn die Reifen in Kurven erbärmlich quietschen und ein jedes musikalisch geschultes Ohr beleidigen. Auf den abgefahrenen Straßen gehört das Quietschen von Reifen zum guten Ton. Es ist hier Gang und gebe. Und die Straßen tun ihr Übriges dazu.

Auch finden Sie hier häufig mehr als gewagte Überholmanöver. Und auch das Einhalten von Geschwindigkeitsbeschränkungen ist nicht das Ding eines jeden maltesischen Autofahrers.

Besonders die Fahrer der auf Malta sehr gebräuchlichen Mini-Busse sind dabei zuweilen sehr aggressiv. Wenn Ihnen etwas am Fahrstil der Anderen nicht passt oder „ihre Gegner“ einfach zu langsam sind, dann wird gedrängelt, gehupt, eine zweite Spur in die gleiche Richtung aufgemacht oder einfach mit unflätigen Wörtern nur so um sich geworfen. Dann heißt es immer, sich dezent zurück zu halten und keineswegs einzumischen.

Aber zumindest werden rote Ampeln nicht überfahren. Das lässt hoffen. Und da auch Unfälle nur selten vorkommen, kann man sagen, dass das chaotische System maltesischer Fahrkunst offensichtlich ganz gut funktioniert, auch wenn es für die meisten Autofahrer aus unseren Breiten eher ein unaussprechliches Rätsel sein dürfte.

Wenn Sie immer noch Lust haben, auf Malta Auto zu fahren, so möchte ich Sie nicht daran hindern, denn mit dem Auto lässt sich so einiges auf Malta verhältnismäßig bequem erreichen. Und verfahren können Sie sich auch nicht, denn wo immer sie auch hinfahren, Sie kommen immer an das blaue Meer bzw. den steinigen Küsten Maltas...

 

 

Nachtleben in Bugibba

 

Wenn zur achten Stunden des Abends langsam die Sonne am Horizont hernieder sinkt und sich anschickt, der Nacht platz zu machen, dann erwacht das Leben auf den Straßen. Von Qawra über Bugibba bis nach St. Paus Bay gehen die Menschen auf die Straßen und genießen die kühlende Brise, die von der St. Pauls Bay herüber weht und der Hitze des Tages eine angenehme Frische verpasst, die sich weitaus besser ertragen lässt.

Dazu säuselt der Wellenschlag des Meeres an der steinigen Küste und es rauschen die Blätter der Palmen der Islets Promenade.

Den gesamten Tag über findet man nicht so viele Personen auf der Straße wie in der Dämmerung zur hereinbrechenden Nacht.

Die Geschäfte sind offen, ganz egal, was sie den Kunden anbieten. Getränke, die auf Malta unerlässlich sind, aktuelle Tageszeitungen aus ganz Europa, die die Urlauber auf den neuesten Stand in ihrer Heimat bringen, Souvenirs aller Couleur, Gold- und Silber-Schmuck, Bekleidung und allerlei andere Sachen lassen sich bis zur zehnten Stunde des Abends in Ruhe und ohne zu schwitzen einkaufen.

Zudem haben die Restaurants und Kneipen geöffnet und werben mit Angeboten um ihre Kunden. Die internationale maltesische Küche ist durchaus zu empfehlen.

Außerdem sollte man auch Kinney getrunken haben, ein maltesisches Nationalgetränk, dass dort in rauen Massen genossen wird und ein wenig an Cola erinnert, aber besonders eisgekühlt doch einen etwas anderen Geschmack aufweist.

Aber auch das maltesische Bier ist nicht zu verachten. Jeden biererprobten Deutschen wird eine Büchse Cisk gut schmecken. Und er braucht für die Büchse keinen Pfand bezahlen! Welch eine Erleichterung, denkt man an das deutsche Pfandsystem.

Wenn man besonders viel Glück hat und zur rechten Zeit am rechten Ort ist, kann man noch ein Platzkonzert der maltesischen Garde erleben. Und so ein Konzert hat es wirklich in sich, denn es spielen Könner auf ihren Instrumenten.

Sie können sich sicher sein, dass der Mix aus Militärmusik, Bigband und klassisch gespielten Pop gemischt mit einer Prise Weltmusik sie in seinen Bann ziehen und nicht allzu schnell wieder loslassen wird. Der exakte militärische Gruß an das dankbare und applaudierende Publikum des Dirigenten tut dabei noch sein Übriges dazu.

Wer mehr auf Fun und Vergnügen steht, wird zur dieser fast nächtlichen Stunde aufs Beste bedient. Autoscooter, Spielhallen, das Oracle Casino im „New Dolmen“ sowie viele weitere Attraktionen laden dazu ein, Geld bis zum Umfallen auszugeben, sofern man es sich leisten kann oder möchte.

Die Lichter der Stadt im Einklang mit dem verschwindenden Abendrot bieten allerdings auch so genug für einen Rausch aller Sinne. Natürlich ist ein solcher Abend ein wirkliches Glücksgefühl für einen jeden, der ihn hier erleben darf. Genießen Sie es!

Und die Romantiker unter Ihnen können bei Bedarf auch noch eine Droschkenfahrt mit einer der bekannten maltesischen „Il-Karrozzin“ machen. Mit Laternenlicht durch die fast verkehrsfreien nächtlichen Straßen zu fahren hat sicherlich etwas für sich. Ein Genuss für allerhöchste Ansprüche ist es auf jeden Fall.

 

 

Die Zitadelle von Victoria auf Gozo

 

Als mächtiges Schutzschild erhebt sich die Zitadelle mit der Kathedrale über Gozo und zeigt die Macht, die einst von hier ausgegangen war, um die Insel zu regieren und natürlich zu beschützen.

Von den Festungsmauern, die fast ringsherum um Kirche und Zitadelle führen und die begehbar sind, bietet sich trotz meist sengender Sonne und nur wenigen erfrischenden Luftzügen ein phantastischer Blick über nahezu die gesamte Insel Gozo.

Unter sich erlebt man Victoria, die Inselhauptstadt, die von den Einheimischen aber auch Rabat gleich der Stadt auf Malta genannt wird. Zudem lassen sich ein Großteil der über der Insel verstreuten Dörfer sehen, die auf den höheren Insellagen der Insel gebaut worden waren. Nur die in den Buchten versteckten Orte, wie das in einer alten malerischen Piratenbucht gelegene Xlendi, lassen sich nur erahnen, aber nicht wirklich erkennen. Das tut dem herrlichen Ausblick aber keineswegs schaden.

 

 

 

Natürlich lassen sich auch die zum Teil in einem schlechten Zustand befindlichen Reste der Zitadelle sehen, die fast in einem krassen Gegensatz zur herrlichen Kathedrale zu betrachten sind, die sich gerade für eines der vielen Feste auf dem maltesischen Archipel bereit macht.

Ihre besten und gefürchtesten Zeiten haben die Gemäuer längst hinter sich gelassen, aber durch die Liebe der Gaulitaner, Gozitaner oder wie sie auch immer genannt werden, wurden die Reste so gut es ging gepflegt. Die Gozitaner sind stolz auf ihre Vergangenheit und die wollen sie natürlich mit dem Erhalt der Festung auch in andenkendem Ehren halten.

Die Mauern hatten ihnen Schutz geboten, als die Insel von Piraten, Türken oder anderen Eroberern überfallen worden ist Es waren sichere Bollwerke in der Höhe

eines Hügels. Zuweilen wurde die Zitadelle auch Hochburg genannt, um ihre exponierte Lage noch klarer zu stellen, als es ohnehin schon deutlich sichtbar war.


Natürlich ist auch die Kathedrale selbst einen Besuch wert, da sie all das verkörpert, was den Maltesern eine Herzensangelegenheit auch durch ihre besondere Vergangenheit ist. Der tiefe Glaube an Gott ist hier allgegenwärtig.

Im Innern ist die Kirche wie viele andere maltesische Kirchen auch prachtvoll ausgestattet und fast ein wenig verspielt eingerichtet, wobei aber der Heiligkeit des Ortes hoher Respekt bezeugt wurde. Tiefer Glaube und Prunk der Kirchen sind typisch für Malta.

Gleichen sich viele maltesische Kirchen durch einen fast identischen Baustil, so sind sie im Innern doch grundverschieden voneinander. Das macht einen ungeheuren Reiz aus, die Kirchen in Demütigkeit und Respekt zu den Leistungen ihrer Baumeister und zum Glauben aller Malteser und Gozitaner zu besuchen.

Wer sich dann noch näher mit Citadelle und Kathedrale beschäftigen will, sollte auf keinen Fall einen Besuch des Kathedralmuseums in Nähe der Kirche verpassen, in dem die Geschichte von Zitadelle und Kathedrale erzählt wird.

 

Gozo Channel

 

Der Gozo-Channel, der Malta und Gozo voneinander trennt und in dem Comono und Cominotto nebst einiger Felsen eingelagert sind und den Kanal in einen West- und in einen Ostteil trennen, ist eine Wasserstraße, die hervorragend dazu geeignet ist, von den hier verkehrenden Fähren der Gozo-Channel-Line sowohl den äußersten Westteils Maltas als auch den unmittelbaren Ostteils Gozos hervorragend zu beobachten. Sehr markant erscheint dabei der Red Tower auf Malta und die neogotische Kirche über dem Hafen von Gozo, in dem auch die Fähren von Malta anlegen. Natürlich sind auch die entsprechenden Orte auf Malta (Marfa und Cirkewwar) und auf Gozo (Mgarr und Ghanjsielem, an dessen westlichen Ortsrand sich das beeindruckende Gozo Heritage befindet) hervorragend zu überblicken.

Fährhafen von Gozo


 

 

Aber allein schon die beeindruckenden Felsenküsten der beiden Inseln sind allein den Blick würdig, der einem bei einer Überfahrt geboten wird.

Nicht zu leugnen ist der Blick zu Comino und Cominotto, zwischen denen sich die blaue Lagune befindet. Und auch die ausgespülten Höhlen Cominottos sind schon vom Schiff aus zu sehen. Allerdings ist es hier angebracht auf andere Art und Weise näher an die beiden Inseln heran zu kommen, denn schon allein ein Bad in der blauen Lagune ist mehr als aufregend.

Ich werde an geeigneter Stelle noch näher auf diesen nahezu paradiesischen Ort eingehen, der mir zu besuchen vergönnt war.

Einstweilen ist auch noch an das Meer erinnert, das man bei der 15-20minütigen Überfahrt zu Genüge zu sehen bekommt, dessen Fernblick die Seele beruhigt und dessen Nahblick so manchen harten Hund hatte schon weichwerden lassen...

 

Dingli-Kliffs

 

Die Dingli-Kliffs, benannt nach dem nahe gelegenen gleichnamigen Dorf markieren den höchsten Punkt des gesamten maltesischen Inselreiches. Mehr als 250 Meter hoch über dem Meer befindet man sich in einer luftigen Höhe und ist doch gleichsam fasziniert von der Weite des Blickes.

Man findet aber nicht nur eine berauschende Aussicht sondern auch eine Kapelle der 365 Kirchen Maltas. Sie weist die typische Bauform maltesischer Kirchen auf. Besonders die kleinen Kirchen und die Kapellen sind nahezu überall gleich in Form und Gestalt. Doch eine jede ist der Stolz des Volkes und verkörpert ein Stück der Kultur Maltas. Natürlich ist auch jede Kirche mit den unverzichtbaren Festas verbunden, in der die Kirchen im Glanz erstrahlen und alles das, was sie sonst von außen eher trist wirken lässt, ist dann einem bezaubernden Lichterspiel gewichen und erstrahlt in der Schönheit, die ein solcher Augenblick des Festes bieten kann.

Der Blick von den Dingli-Kliffs ist atemberaubend.

Wenn man in das Innern der Inseln schaut, bietet sich unter anderem ein Blick auf den Verdala-Palace, dem Sitz des maltesischen Präsidenten. Wenn die maltesische Flagge über den Türmen des Palace flattert, dann kann man sich sicher sein, das der Präsident auf seinem großzügigen und begrünten Anwesen angetroffen werden kann. Allerdings sind Palace und Anwesen natürlich gut bewacht.

Lässt man den Blick schweifen, sind die güldig erscheinenden Kuppeln der St. Katrein Church von Dingli nicht zu leugnen, wenngleich der größte Teil der Kirche von einer Gesteinskuppe verborgen worden ist.

Die Kapelle, neben der sich der atemberaubende Blick bildet, wird Madalena Chapel genannt und ist wie ein stolzer Trotz der Malteser über den Naturgewalten, die zuweilen auch die Inselgruppe im Mittelmeer heimsuchen kann.

Worüber allerdings die Männer sprachen, die im Schatten der Kirche saßen, das kann ich nicht sagen. Vielleicht haben sie nur über die Touristen gesprochen, die hier tagtäglich die eher karge und doch bezaubernde Landschaft Maltas bewundern. Vielleicht sprachen sie auch über das Wetter, die Kliffs oder die Welt und Gott.

 

Wendet man seinen Blick gegen Meer, so fällt einem natürlich die Höhe der Kliffs gegenüber dem Meeresspiegel auf, zudem bis auf ein kleines Plateau es fast senkrecht hinunter geht.

Schweift der Blick dann in die Ferne, so ist der Felsen Filfla noch gut zu erkennen, wenn der Dunst nicht überhand nimmt. Er bildet die Grenze Maltas gen Süden und wirkt wie ein Bollwerk, der Europa von Afrika zu trennen versucht, denn es sind weniger als 300 Kilometer bis dorthin.

Nirgendwo anders als hier erlebt man die maltesische Landschaft intensiver und bewusster. Hier zeigen sich alle Gegensätze Maltas auf, aber auch alle Schönheiten der Felseninsel. Es herrscht hier ein fließender Übergang der Elemente. Was er als begehrenswerter empfindet, muss der Betrachter für sich selbst entscheiden.

 

 

Wer Zeit hat und einen kleinen Spaziergang nicht fürchtet, findet etwas unterhalb des Aussichtspunktes bei der Madalena Chapel die berühmten und wie in den Felsen gemeißelten Karrenspuren, deren Herkunft und Bedeutung bis heute nicht restlos geklärt sind und schon zu mancher interessanten oder verrückten Theorie über Herkunft und Entstehung geführt hatte. Legende und Wahrheit halten sich hier die Waage. Es mag jeder für sich entscheiden, in welche Richtung er selbst tendiert.

Aber es steht fest, dass man sie sich ansehen sollte, wenn man auf Malta im Urlaub ist.

 

 

Das Azur Window

 

Das sogenannte Azur-Window, im Deutschen profan als Blaues Fenster bezeichnet, ist sicher eine der beeindruckendsten Naturschönhalten Gozos. Im Westen der Insel gelegen und über eine schmale und holprige Straße zu erreichen, endet die Fahrt zum Azur Window auf einem unaufgeräumt wirkenden Großparkplatz.

Aber unser Guide hatte mit seinem roten, klimatisierten Kleinbus noch ein Plätzchen gefunden. Doch aufgrund seiner maltesischen Fahrkünste war das wohl nur ein kleines Problem für ihn.

Das Felsentor selbst ist von einer bizarr-romantischen Schönheit, die sich einem eingerahmten Gemälde ähnelt, den aber nur die Farben gelbbraun, dunkelblau, hellblau und weiß vorkommen: Gelbbraun sind die Felsen des Rahmens jenes Bildes, dunkelblau ist die Farbe des Wassers, weiß dessen Gischt und hellblau die Farbe des sich darüber spannenden wolkenlosen Himmels.

Zuweilen fahren auch Boote des nahegelegenen Inlandsees durch ein düsteres Felsentor zum blauen Fenster hin. Zudem finden sich an einer günstig gelegenen Stelle Badegäste, die der Felsen mächtig sind und sich in den alten Salzpfannen am Strand die Sonne auf Kopf und Körper scheinen lassen.

Unweit entfernt und durch eine Bootsfahrt erlebbar findet sich der berühmte Fungus Rock, ein mächtiger aus dem Wasser aufragender Felsen, der sich wie ein Vorwerk zur Insel Gozo erhebt.

Wer Gottes Beistand braucht, dem sei die kleine Kapelle empfohlen, die an exponierter Stelle zwischen Azur Window und Inlandsee liegt und die Naturschönheiten stolz bewacht.

 

 


 

Natürlich lässt sich auch hier ein Wachturm der Ordensritter finden. Erbaut wurde er vom Großmeister Qawra, dessen Türme sich auf Malta so zahlreich finden lassen.

Bei einem Besuch von Gozo sollte man keineswegs sich diese beeindruckende Naturschönheit entgehen lassen, die ganz sicher zu den Highlights der kleinen Nachbarinsel von Malta gehört.

 

Red Tower

 

Einer der markantesten Tower der maltesischen Küste befindet sich auf dem westlichsten Ridge Maltas. Zur Zeit der Großmeister errichtet, ist der Tower einer der Paläste der Großmeister, die über das maltesische Eiland verstreut liegen. Zwei weitere wichtige Paläste sind der Verdala Palast, Sitz des maltesischen Präsidenten, und das Selmun Palace, ein Hotel der gehobenen Klasse.

Natürlich stechen auch sie markant aus der maltesischen Landschaft hervor, aber der Red Tower liegt noch wesentlich markanten auf dem Höhenzug.

Den Namen hat der Palast sicher von seinem rotem Äußeren bekommen, welches doch markant aus dem maltesischen Einheitsgelb hervor sticht und dem Augen ein ungewohntes Farbenspiel bietet, dass sich an den gelblichen maltesischen Ton schneller gewöhnt, als man es denkt.

 

Gozo Heritage

 

Das Gozo-Heritage ladet den interessierten Besucher zwischen Ghanjsielem und Xewkija zum Verweilen ein. Nicht nur, dass sich vor dem äußerlich doch recht schlichten Gebäude ein herrlicher Blick auf den Santa Cilja Tower und dem Dom von Xewkija, der viertgrößten Rundkirche Europas, bietet, sondern auch die Show, die einem als Gozo Experience geboten wird, ist äußerst sehens- und erfahrenswert.

 


 

Geboten wird ein multimedialer und vor allem audiovisuell beeindruckender Rundgang durch 7000 Jahre gozitanischer Inselgeschichte. Man fängt an in der Zeit, in der Odysseus auf Kalypso trifft, die in der Vorzeit auf Gozo ihre verführerische Höhle gehabt haben soll, die es noch heute als Kalypso - Grotte gibt. Zwar erheben auch andere Mittelmeer-inseln Anspruch auf diese alte Geschichte, aber Gozo ist geradezu prädestiniert dazu, die Kalypso-Insel zu sein.

Auf diese legendenhafte Einstiegsstory erfolgt ein phantastischer Rundgang durch die Geschichte der Insel. Wissenswert und informativ. Auf alles Wichtige wird eingegangen, in Wort und Bild umgesetzt.

Es fehlen die Worte, die Show zu beschreiben. Wer die Möglichkeit hat, sollte diese wunderbare Show sich selbst ansehen. Niemand bereut es.

Am Ende des 25minütigen Rundganges durch die verwinkelten Ausstellungsräume werden auf einer Großleinwand noch einmal die Schönheiten der Insel Gozo aufgezeigt.

Danach ist es möglich, in einem Souvenirshop allerlei Mitbringsel zu kaufen. An der kleine Bar sind zusätzlich erfrischende Getränke zu moderaten Preisen erhältlich. So wird der zuvor genossene Rundgang krönend abgeschlossen.

Wichtig ist es zu wissen, dass man den Rundgang in verschiedenen Sprachen genießen kann, u.a. auch in deutsch. Die Show englischsprachig zu erleben, ist aber auch kein Problem, da sehr sauber gesprochen wird. Aber sie sollten ein wenig mehr als nur Schulenglisch können.

Insgesamt ist es aber vor allem wichtig, überhaupt am Gozo Heritage Station zu machen, um die Gozo - Experience zu erleben.

Leider muss man schon sehr genau darauf achten, an jener Stätte nicht vorbei zu fahren, denn große Ankündigungsschilder, wie sie zum Beispiel in Deutschland üblich sind, findet man hier nicht.

 

 

Kunstgewerbe

 

In Ta´Quali, dort, wo sich der alte Flughafen Maltas befand, ist heute das kunstgewerbliche Zentrum der Insel zu finden.

Liegt die bekannte Glasbrennerei der Mdina Glas noch etwas außerhalb dieses kunstgewerblichen Zentrums, so ist in der Siedlung, z.T. in alten, sehr warmen Wellblechhallen jede Menge Kunstgewerbe anzutreffen.

Die wohl bekannteste hier ansässige Firma ist die Bristow Brewery, wo man den Arbeiten gleich denen bei Mdina Glas bei der Arbeit zusehen kann. Ein angeschlossener Verkaufsraum lädt zum fabriknahen Einkauf ein. Es lässt sich sicher so manches schöne Stück erwerben. Es lohnt auf jeden Fall sich hier einmal umzusehen.

Wer genug Zeit hat, der sollte sich das Kunsthandwerkerdorf Ta´Quali nicht entgehen lassen. Es lohnt sich. Und wer Angst hat, dort nicht hin zu finden, dem sei eines der zahlreichen lokalen Touristikunternehmen empfohlen, die geführte Touren durch das Kunsthandwerkerdorf anbieten.

 

Mosta Rotunda

 

Die im Ortszentrum von Mosta gelegene Kirche, auch als Dom bezeichnet, ist ganz sicher eine der prachtvollsten Kirchen des maltesischen Archipels und natürlich auch im Glauben der Malteser selbst.

Bekannt wurde die Kirche, als während des 2. Weltkrieges eine Bombe die Kuppel der Kirche durchschlug, anstatt auf den heiß umkämpften nahegelegenen alten Flughafen seine Zerstörungswut zu entfachen. Dich im Innern der Kirche explodierte die Bombe einfach nicht und ließ so rund 300 Gläubige am Leben. Es war wie ein Wunder, dass rein niemand eine Verletzung davongetragen hatte.

Das Einschlagloch ist im Gegensatz zum Rest der Kuppel nicht im Muster vergoldet worden, um immer an diesen schrecklichen, und doch so glimpflich ausgegangenen Tag zu erinnern. So blieb auch die drittgrößte Rundkirche der Welt ein Juwel, dass es zu bewahren gilt.

Auf dem Boden befinden sich die Grabmäler edler Herren und Großmeister, wie gleichsam auch alles Andere prachtvoll ausgestattet ist. Die hervorragende Baukunst maltesischer Kirchenbauer ist unverkennbarer maltesischer Stil.

Von außen ist der Bau in typischer Art errichtet, aber trotzdem sehr auffällig in seinen Verzierungen und Schmuck, zumeist aus Sandstein bestehend.

Die Malteser sind sehr stolz auf ihre Wunderkirche. Wer mag es ihnen in der sehr wechselhaften Geschichte Maltas verdenken. Sie betonen das Wunder der Mosta Rotunda gegenüber allen Besuchern. Kaum auszudenken, was gewesen wäre, wäre die Bombe im Innenraum der Kirche explodiert.

Im Übrigen lässt sich eine Nachbildung in einem Seitenbereich der Kirche besichtigen, ganz in der Nähe zu einem vorzüglich ausgestatteten Souvenirstand.

Allein ein Kalender der Mostaer Kirche ist kein allzu schlechtes Mitbringsel.


 

Wenn man noch etwas Zeit nach Besichtigung der Kirche hat, sollte man sich den Ortskern von Mosta genauer betrachten. So manches schönes Bild oder Detail lässt sich mit den Augen erblicken. Die zarten Seiten eines insgesamt herben Ortsbildes sind so nicht zu übersehen.

 


 © Afr66 , in Public Domain gestellt. Straße in Mosta mit Blick auf die Rotunda

 

 

Viel Glück auf einer Entdeckungsreise und tiefe Ehrfurcht vor der wunderschönen Domkirche von Mosta und ihrer wundersamen, aber dennoch realen Geschichte.

 

 

Die Kathedrale von Mosta

 

Mosta Rotunda wirst Du genannt

Die wie ein Wunder hier noch steht

Mit der großen Kuppel im Kern

Eine der größten dieser Welt

Den prachtvollen Altären und Zierden

 

Keine Bombe konnte dich zerstören

Standhaft im Glauben dir zuteil werdend

Seit den schwarzen Tagen des Krieges

Die dich für immer berühmt machten

Möge es nie vergessen werden

 

 

Die Wallfahrtskirche Ta´ Pinu

 

Die bekanntesteKirche auf Gozo ist zweifelsfrei die freistehende Kirche von Ta´Pinu. Im Nordwesten der Insel gelegen wurde sie von 1920 – 1931erbaut und als Kathedrale geweiht. Nicht nur deswegen gilt sie als Maltas bedeutendster Marienschrein. 

 

Bekannt geworden ist die Wallfahrtskirche besonders durch den Papstbesuch Johannes Paul II. von 1990. Er segnete die Kirche erneut ein.

Sehr beeindruckend ist der riesige Vorplatz der Kirche, der in einem sehr gepflegten Zustand zu bestaunen ist. Die Ähnlichkeit mit einem paradiesischen Garten ist in diesem Zusammenhang nicht verkennbar. Zudem zieren zwei meistervoll gearbeitete Statuen den Platz.

Die Kirche selbst ist wesentlich prachtvoller als viele andere Kirchen Maltas, obwohl sie auch den typischen maltesischen Kirchenbaustiel aufweist. Der rötlich-gelbe Kalkstein begegnet uns hier ebenso wie in anderen Teilen der maltesischen Inselwelt.

Das Innere der Kirche wirkt dagegen sehr schlicht und eher zweckdienlich als das Innere zahlreicher anderer maltesischer Kirchen. Aber gerade diese Schlichtheit weist eine ungeheure Eleganz auf, die würdig genug ist, Gottes Werk auf Erden zu zeigen und den Glauben vieler Menschen zu schützen.

 

 


 

Zudem fasziniert die exponierte Lage des gesamten Kathedralenbaus und der filigrane Glockenturm außerhalb der eigentliche Kirche. Ein Besuch dieses heiligen Ortes kann nur empfohlen werden, insbesondere wenn man den verstorbenen Papst Johannes Paul II. sehr verehrt.

Die Kirche zählt zu den bedeutendsten Wallfahrtskirchen der Welt.

 

 

 

 

Mdina – die stille Stadt

 

Mdina ist die älteste Stadt Maltas. Sie war jahrhundertelang die Hauptstadt der Insel, ihr Kultur und Wirtschaftszentrum.

Auf einem Bergsporn gelegen ist sie von Mauern umgeben, die zum größten Teil selbst stärkere Erdbeben aushalten konnten.

Allerdings war aber auch im späten Mittelalter bei einem sehr schweren Erdbeben ein Teil der Stadt, nämlich der, der dem heutigen Rabat zugewandt ist, eingestürzt.

Man hatte ihn aber rasch wieder aufgebaut. Aber so lässt sich erklären, warum man hier die jüngsten Paläste Mdinas findet.

Überhaupt kann man die Stille Stadt eine Stadt der Paläste nennen, die auch heute noch überwiegend privilegierten Bürgern zustehen. 350 Einwohner teilen sich die zahlreichen Paläste heute. Besonders imposant ist die Kathedrale der Stadt, in der viele ehemalige Ordensritter der Malteser ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Interessant ist auch, das der Bischof im Krankheitsfalle durch ein Fenster am Gottesdienst in der Kirche teilhaben konnten. Sein Palastgemächer lagen nämlich direkt an der Kirche.

Der Ort selbst ist durch enge Gassen, vergitterte Fenster als Schutz vor Räubern und trüben Malta-Einheitsgelb der Palastmauern gekennzeichnet. Diese Mauern sind zumeist auch noch unverputzt. Lediglich jüngere Paläste weisen noch ein wenig Schmuck auf und sind farblich verschieden von den alten Palästen abgehoben. Die ältesten Gebäude der Stadt stammen im Übrigen aus dem 13. Jahrhundert. Sie sind an ihren Rundbogenfenstern deutlich zu erkennen.

Grün ist ein seltener Anblick Mdinas. Das Typische sind Innenhof-Gärten, die man durch die Straßen und Gassen, die um die Paläste herum führen, nicht sehen kann. In jenen Gärten genießen die Bewohner der Stadt ihre Ruhe, wie es schon seit hunderten Jahren nicht anders ist. Und sie werden aufgrund der touristischen Gruppen froh sein, diese Art der Rückzugsmöglichkeit zu haben.

Die Stadtbefestigung der zentral auf Malta gelegenen Stadt war zum Schutz vor Piraten und vor Überfällen fremder Herren gedacht. Die wechselvolle Geschichte Maltas zeigt deutlich auf, wie begehrt die Inselgruppe immer wieder aufgrund ihrer strategischen Lage zwischen Europa und Afrika war. Nicht umsonst wurde sie im zweiten Weltkrieg „Schild Europas“ genannt.

Allerdings war man trotz der Mauern nie wirklich sicher. Deshalb wurde als zusätzlicher Schutz eben wie schon genannt, die Fenster zu den Straßen und Plätzen hin vergittert.

Die Ruhe der Stadt und ihrer privilegierten Einwohner wird heute nur noch durch die nie abreißenden Touristenströme gestört. Aber stille Winkel, zu dem kein Tourist hinfindet, lässt sich im Labyrinth der Straßen und Gässchen sicher finden.

Nur eins kann man nicht erwarten: Schutz vor der brennenden maltesischen Sommersonne gibt es hier nicht. Die Straßen sind auch in schattigen Bereichen sehr stark aufgeheizt. Und der gelbe Sandstein Maltas tut natürlich sein Übriges hinzu...

 

 

 

 

St. Pauls Islands

 

Die beiden Inseln, von der die etwas Größere die Pauls-Statue trägt stolz aufgereckt trägt, sind wie zwei Wächter der dahinter liegenden Bucht zu betrachten.

Man sagt, dass der heilige Paulus 60 nach Christi Geburt genau hier gestrandet sei. Nachweisen konnte man das freilich bis heute nicht, aber die Malteser sind stolz auf ihren heiligen Patron, der ihnen das Christentum brachte und den alten Götterglauben weichen ließ.

 

 

Man kann von Glück reden, das die alten Tempel diesen Wechsel des Glaubens bis heute überstanden haben und nicht schon frühzeitig zerstört wurden.

Die St. Pauls Inseln sind klein und karg. Sie erscheinen sogar noch karger als das Hinterland der Bucht. Aber sie sind ein Symbol des christlichen Maltas. Und in diesem Sinne sollte man sie auch achten und ehren.

Dass sie auch Beschützer der St. Pauls Bay sind, versteht sich von selbst...

 

Blue Lagoon

 

Die blaue Lagune zwischen Comino und Cominotto ist zweifelsfrei wohl das schönste Fleckchen Erde bzw. Wasser, das das maltesische Archipel zu bieten hat.

Eingebettet von Felsen und doch offen ist das Wasser in türkisen Farben präsent und lädt ein, von der Reling des Schiffes zu springen, mit dem man den herrlichen Ort von Malta oder Gozo aus erreichen kann.

 

 

Einige Auserwählte haben auch das Glück, am Strand, der hier vorhanden ist, zu baden, denn auf Comino befindet sich ein Hotel der gehobenen Klasse. Zudem sind einige kleine Anlandungsmöglichkeiten vorhanden.

Meistens bleibt einem aber nur Reling oder Treppe, um von einem Schiff aus das herrliche Wasser zu genießen, dass einem in maltesischen Gewässern von der Südsee träumen lässt.

Allerdings sollte man unbedingt eine Brille tragen, trägt man sich mit dem Gedanken zu tauchen. Der höhere Salzgehalt des Mittelmeerwassers macht es unmöglich, mit offenen Augen zu tauchen, ohne das Auge zu schädigen.

Auch beim normalen Schwimmen ist eine Brille förderlich. Hat man auf sie verzichtet, ist ein sorgfältiges Ausspülen der Augen unbedingt erforderlich, um die Augen vor den schädlichen Einwirkungen des salzigen Wassers zu schützen.

Ansonsten steht einem Bad in der auch durch Filme berühmten Bucht nichts im Wege. Nicht umsonst wurde hier und auf Comino, Cominotto und den Grotten von Cominotto Teile der Filme „Popeye – Der Seemann“, „Gladiator“ und „ Monte Cristo“ gedreht. Wenn man diesen nahezu märchenhaften Ort einmal gesehen hat, wird man ihn auch in den Filmen erkennen.

Aber Achtung, der Wellengang ist nicht zu unterschätzen. Man sollte schon gegen etwas Wellengang anschwimmen und auch verzeihen können, mal einen Schluck salzigen Meerwassers zu schmecken zu bekommen.

Wer empfindliche Augen hat, sollte zudem eine Schutzbrille beim Baden tragen. Durch das Salzwasser können die Augen angegriffen und die Sehfähigkeit beeinträchtigt werden.

Im Übrigen ist auch eine Powerbootfahrt zu den schon erwähnten Grotten von Cominotto sehr empfehlenswert. Romantik und Abenteuerlust paaren sich hier und zeigen dabei eine tolle Romantik.

  


 

Entweder bucht man die Fahrt auf seinem Ausflugsschiff und wird vor Ort in die Powerboote verladen und spazieren gefahren. Man kann die Fahrt dorthin aber auch von Gozo oder Malta aus machen.

Phantastische Einsichten und Aussichten einer bizarren Meereswelt werden zu Genüge geboten. Allerdings ist das 20-25 minütige Vergnügen der Grottenbesichtigung nicht ganz billig. Die Investition lohnt sich aber auf jedem Fall.

Einen kurzen Blick auf die maltesische Südseebucht lässt sich auch von den zwischen Malta und Gozo verkehrenden Fähren erhaschen. Doch können sie nur einen ersten Einblick gewähren und einen Besuch des Ortes nicht ersetzen.

Lassen sie sich eine bietende Gelegenheit nicht entgehen, denn es ist nicht zu bereuen. Diese herrliche blaue Lagune ist einfach bildhübsch und zudem noch badenswert. Und wer gerne Filmdrehorte besucht, der sei dieser Ort sowieso empfohlen.

 

 

 

Xlendi

 

Xlendi ist sicher einer der schönsten Orte auf Gozo. Der Ort, am Ende der schlanken, von hohen Felsen umsäumten Xlendi Bay liegt, ist vorwiegend touristisch erschlossen, aber auch Einheimische findet man hier, die am schmalen Sandstrand baden, der die Bucht abschließt.

oben: Straße zum Strand in Xlendi, unten: die Bucht

 

 

Würde man nicht moderne Architektur finden und zahlreiche Touristen, so könnte man hier sicher den einen oder anderen Piratenfilm drehen. Die traumhafte Bucht ist dazu mehr als prädestiniert.

Viel zu sehen gibt es hier aber sonst nicht, aber der Treppenweg, der rechterhand die Felsen hinauf geht, ist sicher für den einen oder anderen Interessierten von belang, zumal von dort ein herrlicher Blick auf die Bucht mit den hier ankernden Schiffen, Fischerbooten und Yachten sowie dem Ort Xlendi genießbar ist.

Leider war mir aus Zeitgründen nicht vergönnt den Treppenweg zu ersteigen. Aber reizvolle Fotomotive würde es sicher zu- hauf geben. Aber auch auf dem Boden der Tatsachen, also auf dem Grund des Tales bieten sich zahlreiche Motive. Ein Hauch von Südsee ist auch hier zu spüren...

 

 

Die Wachtürme

 

Wenn man über die maltesische Insel fährt, fallen einem die zahlreichen Wachtürme entlang der Küste auf. An nahezu jeder exponierter Stelle findet sich ein solcher Turm. Sie wirken trutzig und sie sollten auch schon in alter Zeit trutzig sein.

Sie dienten in Zeiten der Ordensritter als Befestigung der Insel vor Eroberern und Plünderern aller Art, denn Malta wurde wie schon erwähnt immer wieder von räuberischen Gesindel und feindlich gesinnten fremden Truppen angegriffen. Der „Schild Europas“ führte den Namen nicht umsonst.

Baumeister der zahlreichen Wehrtürme waren die Großmeister des Malteserordens auf Malta. Viele der erhaltenen Türme sind auch nach ihnen benannt worden. So finden sich in der St. Pauls Bay der Wignacourt Tower und in Qawra ein Qawra Tower am Qawra -Point. Weitere bekannte Tower sind u.a. der Ghain Znuber Tower, der Lippia Tower und der Madliena Tower bei Madliena.

Ihre Zahl ist groß, denn der Schutz ihrer Insel war den Rittern heilig.

Auffällig ist, dass im Süden Maltas, also dort, wo die Steilküste sich 250 Meter über dem Meer emporhebt, die Tower seltener sind. Hier war man durch die natürlichen Gegebenheiten weites gehend geschützt.

Da die Türme zumeist gepflegt und gehegt wurden, sind die meisten auch heute noch in einem sehr guten baulichen Zustand.


 

Getränkeautomaten

 

Malta ist ein Land, in dem es fast überall öffentlich zugängliche Getränkeautomaten gibt, in denen man auf eine breite Produktpalette, u.a. mit dem maltesischen Nationalgetränk Kinney, zugreifen kann.

Doch zuweilen scheint es mit den Automaten auch Probleme zu geben. So konnte ich während meines Aufenthaltes im Künstlerdorf Ta´Quali bei Rabat an zwei dieser Automaten nicht einen Tropfen Trinken holen.

Es konnte für diese Pleite nur zwei Varianten geben: entweder waren beide Automaten defekt oder ich war zu blöd dazu, die Automaten richtig zu bedienen. Die Wahrheit lag wahrscheinlich irgendwo dazwischen.

Meinen Durst hatte ich jedenfalls nicht stillen können, aber ich habe etwas Geld im teuren Pflaster Malta gespart, obwohl...

Eigentlich habe ich mein Geld aus einem der Automaten nicht zurück erhalten. Das eingesteckte Geld hat der Automat geschluckt, das Trinken dazu jedoch nicht ausgespuckt...

Sei es, wie es sei. Ich hoffe, dass dies die Ausnahme von der Regel war, denn eigentlich ist Malta ein sehr gastfreundliches Land mit einer guten internationalen Küche...

Zum Glück gibt es ja noch Geschäfte, in denen man auch Trinken kaufen kann. Aber man sollte gut haushalten, denn Malta ist nicht eben billig. Getränke machen da keine Ausnahme.

 

 

In den Katakomben von Rabat

 

Ein Rest aus ältester christlicher Zeit sind die Katakomben von Rabat, in denen früher in einem verzweigten Gangsystem geheim Messen gehalten und später auch die Toten bestattet wurden.

Leider war zur meiner angesagten Besuchszeit der Strom in Rabat ausgefallen, wodurch leider nur die schmucklosen und auch recht kleinen Katakomben der St. Pauls Kirche von Rabat mit dürftigem Licht von Taschenlampen und Kerzen sehen konnte, währenddessen die eigentlichen prachtvollen Katakomben aus Sicherheitsgründen geschlossen bleiben mussten. Aber ein Blick auf Postkarten verriet bereits die Schönheit der unterirdischen Gemächer.

Aber auch die kleinen, zugänglichen Katakomben war auf ihre Art und Weise faszinierend. Die mageren Lichtverhältnisse taten dabei noch ihr Übriges dazu. Es war ein Erlebnis der ganz besonderen Art, wie es sicher nicht jeder erleben kann.

Es wirkten die Katakomben wie eine Anzahl von zusammen gefügten Grüften, unheimlich faszinierend. Der leicht modrige Geruch tat dazu noch sein Beitrag.

Die Gemächer, die sich zum Teil auch aus natürlichen Grotten zusammensetzen und erst viel später überbaut wurden, gab es schon zur Zeit des heiligen Paulus, der sich hier versteckt gehalten haben sollte. Die christliche Bewegung Maltas soll hier seinen Ausgang genommen haben.

Das Schönste sind die prachtvollen Fresken des größeren Komplexes, zu dem u.a. die Krypta von Sant Agata gehört, die dem Meister Salvatore d’Antonio zugeschrieben werden.

Leider hat der Zahn der Zeit an ihnen schon reichlich geknabbert. Der alte Glanz lässt sich trotzdem verspüren.

Natürlich soll das auch für die nächsten Generationen so erhalten bleiben. Deshalb werden die alten Katakomben gehegt und gepflegt, zeigen sie doch eine der interessantesten Teile der christlichen maltesischen Geschichte. Diese altvordere Zeit darf einfach nicht vergessen werden.

So ist es also auch nicht verwunderlich, dass man Eintritt für den größeren Komplex zahlen muss.

Die kleineren Gemächer unter einem Seitenschiff der St. Pauls Kirche dagegen sind kostenlos zu besichtigen. Sie vermitteln zumindest einen kleinen Blick darauf, was einem in den größeren Katakomben erwarten kann. Und geschichtlich sind sie ebenso bedeutend...

 

Maltas Pflanzen und Tiere

 

Wer auf Malta eine üppige Vegetation erwartet, der wird zumindest in der Sommerzeit sehr enttäuscht sein.

Bis auf meterhohe Yucca-Palmen und diversen anderen Palmen, einigen Kakteenarten, Hibiscus - Pflanzen und diversen verschiedenen Blumen nebst Unkräutern wird man nicht auf viel Vegetation stoßen. Das maltesische Einheitsgelb ist und bleibt die dominierende Farbe während des Sommers. Lediglich im Frühjahr wird dies durch ansehnliche grüne Wiesen unterbrochen, die aber aufgrund des kargen Bogens und Wassermangels recht schnell dahin welken.

Lediglich in den Orten findet man hier und da beruhigende Grünanlagen. Das trifft besonders auf die Touristenhochburgen zu.

Im Ortskomplex von Qawra – Bugibba - St.Pauls Bay ist dies besonders stark spürbar. Hier werden die Pflanzen besonders stark gepflegt, um den Besuchern ein angenehmeres Umfeld zu schaffen und die Orte vom Einheitsgelb abzuheben.

Hier und da sieht man dann vor den Hotelanlagen grünen Rasen, der jeden Tag gewässert wird, um die saftige Farbe zu erhalten. Es ist ein Statussymbol, über dem so mancher Mitteleuropäer nur den Kopf schütteln wird, insbesondere wenn er wöchentlich seinen Grundstücksrasen mähen muss.

Wer dieser Qual entfliehen will, der ist im Sommer auf Malta gut aufgehoben.

Im Übrigen ist die kleinere Nachbarinsel Gozo wesentlich grüner. Für das Auge ist es angenehmer, entlastet die Gelbdominanz mit einigen Farbtupfern.

Noch bescheidener gibt sich die wilde maltesische Tierwelt. Die wildesten Tiere auf Malta sind ein paar hoppelnde Hasen und schleichende Salamander. Ansonsten findet man einige Vogelarten, ewig lärmende Zikaden und Insekten verschiedenster Art.

In den privaten Haushalten und auf den Hotelanlagen dagegen ist die maltesische Katze zu Hause.

Zuweilen finden sich auch Hunde, aber weitaus weniger inflationär als in deutschen Städten und Dörfern.

Es ist traurig zu sagen, dass man im maltesischen Archipel nahezu keine Wälder mehr findet. Noch vor 10000 Jahren war Malta von Wäldern bedeckt und beherbergte den Zwergelefanten.

Der menschliche Einfluss hat die Inseln zu das gemacht, was sie jetzt sind. Holz wurde für Schiffe und die Tiere als Nahrung gebraucht. Aus der alten Zeit ist nur noch wenig übrig. Die Erde ist den Felsen gewichen. Das Bild wird heute von diesen Felsen geprägt und man muss mit den klar kommen, was da ist. Und das schaffen die Malteser recht gut.

 

 

Der Salamander

 

Frech die Mauer entlang kletternd

Trotzdem die Steine heiß geworden

Aber ganz in seiner Art flink zu sein

Bis er in einer Mauerspalte verschwindet

Das ist der kleine Salamander

 

 

Die maltesische Küste

 

Wie faszinierend die Küsten des maltesischen Archipels sind, wird einem fast nur klar, wenn man einen Schiffstörn macht, wie es mir vergönnt war.


 

Die stark zerklüftete Küste mit teilweise bizarren Felsformen wie der Blue Grotto, dem Azur Window oder dem bezaubernden Elefantenfelsen, den man auch schon in Filmen bewundern durfte, ist sehr sehenswert. Dazu dann der Blick auf die Buchten, in denen sich die Ortschaften drängen und der Blick auf die Wachtürme der Malteser-Ritter geben noch eine gehörige Portion Schönheit mit hinzu.

 

 

Dazu die blaue Lagune von Comino, die Wassergrotten von Cominotto, die stillen Piratenbuchten u.a. von Xlendi und der sicher zauberhafte Hafen von Marxalokk bieten weitere Gelegenheiten ins Träumen zu geraten.

Wenn man nicht gerade den Hilton-Tower sieht, der völlig unpassend für Malta wirkt, zeigt sich wirklich eine gelungene Einheit von Natur und Kultur mit ihren eigenen Charme, wie es sie zu betrachten lohnt.

 

 

 

Valetta

 

Die Stadt des Großmeisterpalastes, der mächtigen vorgelagerten Festung, der malerischen Silhouette, ist besonders schön im Schein der Abendsonne, wenn man westlich daran in Landesinnere mit dem Schiff fährt.

 

 

 

Hier zeigt sich eine verträumte Schönheit, wie sie auch schon vor hunderten Jahren ähnlich war. Keine Hektik zerstört das Bild, keine rasenden Menschen schaden der Schönheit. Es ist einfach nur zum Genießen.

Ich möchte an dieser Stelle nicht viele Worte über die Hauptstadt des Archipels verlieren, denn darüber kann man sicher ein ganzes Buch schreiben. Aber die malerische Schönheit der Stadt im Abendlicht ist sicher eine großartige Erfahrung, die einen jeden Törn mit überragender Größe abschließt.

 

 

Die Tempel

 

Bekannt durch Bücher, Fernsehen und allgemein den Medien genießen die Tempel und Dolmen auf Malta besondere Aufmerksamkeit. Bis heute haben sie nicht alle Rätsel preisgegeben, werden sie vielleicht nie preisgeben.

Ich hatte das Glück, einen direkt im Hotelkomplex eingebetteten kleinen Dolmen, der leider nicht mehr ganz vollständig war, zu sehen. Nicht umsonst hieß mein Hotel „New Dolmen Hotel“.

Für einen Besuch der größeren Tempelanlagen und Dolmen hat leider die Zeit nicht mehr gereicht. Aber Malta und auch Gozo sind mit ihnen nahezu übersäht. Manche sind gut erhalten, viele aber auch in einem beklagenswerten Zustand. Aber einen Besuch sind selbst die kleinsten Dolmen wert.

 

 

Segeltörn

 

Unbeschreiblich ist eine Fahrt auf einem Segelschiff an der Nordküste Maltas entlang bis in die stillen Buchten von Gozo und Comino.

Egal welchen Segler man für diesen Trip benutzt, alternativ ist natürlich auch die Fahrt auf anderen Schiffen empfehlenswert, die Einmaligkeit der maltesischen Küste ist von einem solchen Schiff aus überwältigend.

 

 

 

Man sieht die Städte im Norden des Landes, wie sie auf die Felszungen zwischen den Buchten gepresst wurden, aber auch die felsige Küstenlandschaft unbenutzter Gebiete, auf denen lediglich eine Tower in regelmäßigem Abstand sehen.

Zudem ist auch so manches verstecktes Juwel, wie zum Beispiel der Elefantenfelsen, nur vom Wasser aus zu sehen.

Leider ist auch der Klotz des Portomaso Business-Towers von Wasser aus gut erkennbar. Das jener fast 100 Meter hohe Turm überhaupt nicht in die Landschaft passt, bleibt auch dem Laien schöner Architektur und gewogener Bebauung nicht verborgen.

Auch die maltesische bevölkerung steht diesem höchsten Gebäude der Insel eher zwiespältig gegenüber.


 

Wer mutig genug ist und auch schwimmen kann, sollte sich ein Bad im Mittelmeer vom Schiff aus nicht entgehen lassen, egal ob in einer stillen Piratenbucht an Gozos Küste oder in der blauen Lagune zwischen Comino und Cominotto.

Allerdings sollte man etwas seefest sein, denn wenn das Schiff entgegen der Wellenrichtung fährt, kann es doch ein wenig schaukelig werden und sich so mancher Mageninhalt noch oben statt nach unten bewegen. Um dem zu entgehen, sollte man bei leichter Empfindlichkeit auf ein Frühstück und auf Essen an Bord verzichten. So kann man dem ein wenig entgegen arbeiten.

Beim Fahren mit den Wellen besteht dann kaum noch eine Gefahr. Es ist empfindlichen Mägen wesentlich bekömmlicher.

Doch jedes Unwohlsein wird mit grandiosen Ausblicken und –sichten belohnt, wie man sie von Land aus nie sehen würde. Aber auch das beruhigende Blau des Mittelmeerwasser ist sicher für manche geschundene Seele beruhigend und wohltuend.

 

 

Platzkonzert

 

Es genießen die Menschen am Misra Il-Bajia das freudig schöne Konzert der maltesischen Garde unter ihrem begeisternden Dirigenten mit dem Säbel als Symbol seines hochgestellten Ranges und doch herzlich-freundlichem Gruße zum umstehenden Publikum, das durch begeisterndem Klatschen den Musikern liebevoll dankt. Welch ein schönes Erlebnis am Abend in der beginnenden Dämmerung.

 

 

Knight-Wash-House

 

Aus alter Zeit erhalten ist das offene Ritter-Badehaus gleich neben der Straße in dem Dorf Fontana bei Viktoria auf Gozo. Aus festem Stein gemauert in der Zeit der Ritter ist es ein unerwartetes Erlebnis und Kuriosum zugleich. Leicht kann man das unauffällige Gemäuer des Mittelalters übersehen, dabei zeigt es doch eine sehr hohe Kultur. Zudem hat es sich bis in die heutige Zeit im Originalzustand erhalten, eine ganz beachtliche Zeit für einen Gebrauchsraum!

 

Am Meer

 

Wild plätschern die Wellen

Gegen die Mauern, Felsen, Steine

Am Strand der St. Pauls Bay

Und spielen ein wundersames Lied

Mit einer herrlichen Melodie

Die nur hier entstehen kann

 

St Pauls Bay

 

Ort der Ausgelassenheit

Powerboote im Speedrausch

Dazwischen einige Jet-Ski

Und auch Paddelboote

Wie schwimmende Gäste

Das alles findet sich

hier in der St. Pauls Bay

 

Il-Karozzin

 

Wenn der Abend zur Nacht wird

Wenn die Sonne dem Meer entgegen sinkt

Wenn der Wind übers Wasser ins Land streift

Und das Leben auf Malta erwacht

Dann siehst hier die Kutschen fahren

In denen die Menschen die Ruhe genießen

In denen die Menschen die Kraft tanken

In denen die Menschen die Liebe entfachen

Und der Sonnenuntergang einfach genossen wird

Nur mit wenig Licht bekleidet

Aber mit ganz viel Charme gefahren wird

Genau das Richtige für die Zeit

Wenn das Leben auf Malta erwacht

In den Stunden des Abends

 

Das Piratennest

 

Ganz tief versteckt vor neugierigen Augen

In den kantigen Felsen der Ostküste Gozos gelegen

Weder von See, noch vom Lande wirklich zu sehen

In einer doch so wunder vollen Gegend des Eilands

Da trieben sie einst ihr grausames Unwesen

Waren der Schrecken der ehrbaren Kaufleute

Die die Wasser um das Archipel befuhren

Die Piraten von der Insel Gozo

 

 

Doch diese alte Zeit ist längst vergessen

Nur die Romantik ist übrig geblieben

Sie wird nie vergehen in den Herzen der Menschen

Die an diese schöne Bucht wahrhaft denken können

Sich der Faszination ergeben können

Ohne der Verklärung böser Zeiten zu verfallen

 

 

Die Festung St. Elmo

 

Vor den Toren Valettas, gleich hinter dem Meer an der steinigen Küste gelegen, findet sich das Fort St. Elmo. Das bekannte Fort wurde in einem bulligen Stil errichtet, durch starke Mauern gestärkt und geschützt, die auch heute noch ihre Macht zeigen.

 

 

Es bildet den Abschluss der nördlichen Wehr- und Verteidigungsmauern Valettas und hat während der wechselvollen Geschichte Maltas viele Funktionen ausgeübt. Der größte Teil der Anlagen erhielt sein Aussehen während der Herrschaft der Johanniter auf Malta in den Jahren 1670 – 1693.

Heute ist ein imposantes Bauwerk, dass die Hafeneinfahrten beiderseits der Halbinsel, auf der Valetta steht, einen würdigen Rahmen gibt.

 

 

Sliema

 

Sliema ist ein wenig ein Emporkömmling unter den maltesischen Städten. Ursprünglich ein kleiner Ort hat er unter der britischen Kolonialzeit einen rasanten Aufschwung genommen und ist heute eine der größten Städte des Landes.

In der östlich der Stadt gelegenen Bucht fahren heute nahezu alle Passagier- und Ausflugsschiffe ab, obwohl es nicht der Great Harbour ist, der eine Bucht weiter, sozusagen auf der anderen Seite von Valetta liegt, dessen Mauern man von Sliema gut sehen kann.

Auch der in diesem Buch beschriebene Schiffstörn hat hier seinen Anfang genommen.

 


 

An guten Tagen, und von denen gibt es viele auf Malta, herrscht an den Ablegestellen ein ziemliches Gewusel und muss sehr gut aufpassen, auch das richtige Schiff zu finden. Aber spätesten beim Vorzeigen der Bordkarte weiß man dann, ob man sich richtig angestellt hat.

 

 

Das Aquadukt

 

Inmitten der Inzel Gozo auf dem Wege von Victoria zum Azur Window findet sich fest auf dem kargen Land stehend ein Aquadukt. Viel ist nicht mehr erhalten, doch ist es eine der wenigen Spuren, die die römische Herrschaft auf dem maltesischen Archipel hinterlassen hat.

Doch selbst in den Resten sieht man den formvollendeten Bau, der von Säulen getragen wird, von denen eine der anderen gleicht.

Es ist ein unerwarteter Anblick, doch dafür umso schöner. Und es zeigt einen weiteren Aspekt der vielschichtigen Geschichte der Inseln im Mittelmeer.

 

 

Maltesische Katzen

 

Spitze Ohren

Schmaler Körper

Lange Beine

Das sind die maltesischen Katzen

Aber genauso kuschelig

Wie alle Katzen der Welt

 

  

Am Qawra-Point

 

Dort schaue hin, hinauf auf das Meer oder in die Buchten von St Pauls Bay und Salina Bay, die Qawra und auch Bugibba auf der kargen Felszunge fest einschnüren und kaum Platz lassen, ja alles kompakt und eng bebaut werden lassen.

Einst wachte hier ein einsamer Turm über das Wohl, doch jetzt pulsiert das Leben in den Hotels und Wohnanlagen und hat die felsige Landzunge der Ruhe entrissen, in der sie Jahrhunderte lang ruhte.

Doch der Qawra-Point mit seinem alten Turm, er blieb erhalten und hält seine Wacht, in leuchtendem Weiß als weithin sichtbarer Quaderbau. Mahnmal einer anderen Zeit!

  

 

Nachtlichter

 

Wenn abends das Leben wird geweckt, dann strömen die Menschen durch Gassen und Straßen, erholt von der Glut des Tages, bereit für die kühlende Nacht. Die Geschäfte leuchten in schillernden Farben, preisen ihre Waren und Souvenirs an, Zeitungen, Zeitschriften und Getränke. Die Bars und Restaurants erstrahlen im Glanz, gleich verzaubernd wie in einer anderen Welt. Überall erklingen fröhlicher Musik und das Klatschen begeisternder Hände.

Wenn die Nachtlichter kommen, dann neigt sich der Abend der Nacht zu, doch das frische und muntere Leben wird noch Stunden dauern, denn am Tage hatte es geruht.

 

  

Der Wignacourt-Tower von St. Pauls

 

Vor den Toren St. Pauls gebaut in den Zeiten ritterlicher Herrschaft entstand dieser Tower. Erbauer war der Großmeister Wignacourt im Jahre 1609, dem einige weitere Tower ebenfalls zugeschrieben werden.

Es ist ein mächtiger Festungsturm aus dem bekannten maltesischen Stein gemauert, wobei der Grundriss fast quadratisch ist. Wie die meisten anderen Wachtürme steht auch er an wichtiger und exponierter Stelle, die zugleich Blicke auf die Bucht als auch auf das Hinterland zuließ.

Auch heute ist der sanierte Turm immer noch ein Blickfang und kann wochentags am Vormittag besichtigt werden. Eine echte Empfehlung an der St. Pauls Bay.

 

  

Wellen

 

An der Küste aufschlagend mit brachialer Gewalt

Getrieben durch des Windes Kraft in Gischt spritzend

Als Wassertürme hinauf und rasch zusammenfallend

Bis die nächste Welle bricht

Sich anschickt ihre Vorgängerin zu übertrumpfen

Immer wieder und wieder

Bis der Sturm sich legt und das Meer in Ruhe lässt

 

 

Der Hafen von Bugibba

 

Da schwimmen die Boote, die man nur schwimmend erreicht, gleichsam in allen Größen und Farben vom Miniboot bis zum Ausflugsschiff. Eine wahre Pracht vor der Küste, die hier steil zum Ort emporstrebt und so dem kleinen Hafen von Bugibba einen ganz besonderen Flair verleiht.

 

 

Rabats Katakomben

 

In düsteren Gefilden unter Stadt, die da Rabat genannt

Da findest Du die Zeichen alter Zeit

In der erste Christen ihre Toten zur Ruhe betteten

In der die Römer Menschen zu Tode peinigten

Was noch heute düster und finster anmutet

Unter den Häusern und unter der Kirche

Der neueren Stadt Rabat gleich neben Mdina

Die Katakomben aus dem Stein der Insel gehauen

Bedrohend und doch zugleich auch faszinierend

Eine fremde Welt aus vergangener Zeit

 

 

Abschied

 

So vieles habe ich auf Malta noch nicht sehen können, weil die Zeit nicht gereicht hatte. Aber trotzdem war diese Reise ein sehr bleibendes Erlebnis.

Nicht alles konnte von mir beschrieben werden, aber ich hoffe trotzdem, Interesse für dieses Land zwischen Sizilien und Tunesien geweckt zu haben.

Wenn man Malta verlässt, winken einem die kleiner werdenden Inseln immer einen letzten Gruß zu und laden ein, sie wieder zu besuchen und immer neue Einblicke in eine faszinierende Kultur von ihren Anfängen bis in die jüngste Gegenwart zu erhalten. Möge das noch lange so bleiben!

 

 

 

  

 

 

Imprint

Text: René Deter
Images: R.D.
Publication Date: 03-02-2014

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