Cover

Vorwort

Dies ist mein erstes Buch. Ich liebe es zu lesen und selbst zu schreiben, denn dabei hat man die Möglichkeit in seine eigene Welt abzutauschen, seine eigene Welt zu erschaffen und einfach einmal dem Alltag zu entfliehen. Mit diesem Buch möchte ich euch einen kleinen Einblick in meine "Welt", meinen Zufluchtsort geben.

 

Ich liebe den Spruch "I love books. I love that moment when you open one and sink into it. You can escape from the world, into a story that's way more interesting than yours will ever be." von Elizabet Scott, denn genau so ist es bei mir, wenn ich lese, aber auch wenn ich schreibe.

 

So, das war es jetzt erst einmal von mir, viel Spaß beim Lesen!

Kapitel 1

"Und bist du schon aufgeregt?" Mein Dad sieht mich erwartungsvoll an.

"Und wie!", antworte ich ihm und das entspricht der Wahrheit.

 

Ich heiße Mila, bin 17 Jahre alt und hatte fast mein ganzes Leben lang kein richtiges Zuhause. Mein Dad war wegen seines Berufes sehr oft versetzt worden und da meine Mutter aufgrund ihres Berufes, sie war Schriftstellerin, sehr flexibel war sind wir eben mitgezogen.

Das gute daran war, dass ich so schon an sehr viele Orten war und dadurch schon vier Sprachen flüssig sprechen kann: Englisch, Deutsch, Spanisch und Französisch. Ich habe das Leben auf Achse geliebt. War auf sehr, sehr vielen, unterschiedlichen Schulen und habe überall sehr viele Erfahrungen gesammelt.

Mir fehlte nie ein Zuhause, denn dort wo meine Familie war, war mein zuhause. Kennt ihr diesen Spruch: Wenn du dir aussuchen könntest, wo du gerade sein möchtest, wäre es ein Ort, oder eine Person? Naja, viele Menschen antworten auf diesen Satz: Zuhause oder bei meinem Partner. Meine Antwort dagegen würde lauten: bei meinen Eltern, denn egal wo wir sind, bei ihnen bin ich immer zuhause.

Klar, dass wird sich jetzt anhören als wäre ich das totale Elternkind, aber ganz im Gegenteil. Ich glaube ich fühle genau so, weil meine Eltern immer versucht haben, dass es mir gut geht und dass ich auch viel darf. Ich habe regelmäßig die Schule besucht, so wie jeder andere auch, nur eben immer nur für ein bis zwei Jahre, bevor wir wieder umgezogen sind.

 

Natürlich war es für mich immer schlimm, wenn ich meine Freunde nach kurzer Zeit schon wieder verlassen musste, aber so habe ich Freunde auf der ganzen Welt. Im großen und ganzen habe ich es also sehr genossen so viel unterwegs zu sein, doch das änderte sich schlagartig, als meine Mutter vor zwei Jahren plötzlich starb.

Für mich und meinen Dad brach unsere kleine Welt zusammen. Also beschloss mein Dad einen Antrag zu stellen in dem er wünschte von seiner Arbeit bei einem festen Standort eingesetzt zu werden. Was ihm schließlich, nach längerem hin und her auch gelang.

 

Durch das viele Reisen hat mein Dad in den vergangenen 10 Jahren sehr viel Geld verdient, wodurch wir ein mehr oder minder großes Vermögen zusammen hatten. Dadurch konnten mir meine Eltern immer schon sehr viel ermöglichen, wodurch ich viele Vorteile hatte. Ich wurde bekannten Fotografen vorgestellt und hatte dadurch schon viele Modeljobs, ich habe schon immer sehr viele Klamotten und ich hatte Gesangs und Gitarren Unterricht, wobei mir meine Mutter das Gitarre spielen schon sehr früh beigebracht hat.

Seit dem Tod meiner Mutter sucht mein Dad für uns beide ein Haus, das in der Nähe von seiner neuen Arbeit liegt und wurde vor einem halben Jahr fündig.

 

Ich habe dieses Haus noch nie gesehen, denn mein Vater wollte immer, dass es für mich eine Überraschung wird. Er dagegen ist seitdem sehr oft bei unserem neuen Haus gewesen um es fertig einzurichten und nun ist es endlich so weit.

Eine Wochen bevor mein erster Schultag an einem neuen Gymnasium beginnt, ziehen wir endlich ein. Normalerweise kann ich nicht mitten im Jahr an einer Schule anfangen, aber da nun noch Juni und Juli vor den Sommerferien Unterricht ist, hat mein Vater - fragt mich nicht wie - klären können, dass ich am Unterricht teil haben kann.

Ich kann es kaum erwarten. Wir sitzen nun schon zwei Stunden in unserem VW - Bus in dem wir schon so viel mir meiner Mutter erlebt hatten und sind immer noch nicht da. In diesem Moment fährt mein Vater an den Straßenrand und parkt. Ich sehe nach draußen und sehe nichts. Nein ernsthaft, da ist wirklich nichts. Nur Felder und ein paar einzelne Bäume.

 

"Wow, Dad. Ich muss schon sagen, unser neues Haus ist der Hammer. So offen. Aber Nasenbohren dürfen

wir da nicht, das würde ja gleich jeder sehen", sage ich belustigt. Mein Dad verdreht die Augen.

"Wir sind noch nicht da. Aber bald und deswegen...", er zieht einen Schal von der Rücksitzbank nach vorne und hält ihn mir vor die Nase.

"Das meinst du nicht ernst."

"Doch natürlich. Es soll bis zum letzten Moment eine Überraschung bleiben."

"Du weißt wie neugierig ich bin."

"Genau deswegen ja."

Er bindet mir den Schal um die Augen und testet ob ich noch etwas sehe.

"Du weißt, dass uns jeder der uns in unserer neuen Stadt so sieht, sofort für bekloppt hält oder?"

"Ja und du weißt, dass mir die Meinung anderer eigentlich schon immer egal war, da sie immer, egal wie

perfekt und vorbildlich man sich verhält etwas zu lästern haben."

Just in diesem Moment ertönt im Radio das Lied 'Lass die Leute reden' von den Ärzten. Mein Vater lacht laut auf.

"Siehst du die wissen es eben."

 

Er dreht das Radio laut auf und singt mit. Ja mein Vater singt. Und wie! Meine schöne Stimme habe ich von ihm und da Widerstand jetzt sowieso zwecklos ist singe ich laut mit. Keine zehn Minuten später hält er erneut.

"Darf ich den Schal abnehmen?"

"Noch nicht, warte."

Kurz darauf höre ich wie er aussteigt und die Autotüre auf meiner Seite öffnet. Er hilft mir aus dem Auto und sagt:"Jetzt darfst du sie abnehmen."

 

Sofort reiße ich mir den Schal vom Kopf und sofort klappt meine Kinnlade nach unten. Es ist P-E-R-F-E-K-T.

Vor mir sehe ich ein großes Haus das gleichzeitig so alt und total neu aussieht. An der Wand wächst Efeu nach oben, vor mir beginnt ein gepflasterter Weg durch einen Blumengarten zur Haustüre daneben steht in der offenen Garage ein 125 Motorrad. In matt schwarz. Moment einmal. Das ist genau so eine die ich immer

wollte. Auch mein Vater scheint zu bemerken, dass ich bei dem Motorrad angekommen bin.

 

"Mila, das ist dein Einzugsgeschenk, damit ich dich nicht immer zur Schule fahren muss. Die passende Lederjacke und den passenden Helm liegen in deinem Zimmer." 

Ich umarme ihn stürmisch.

 

"Na komm sehen wir uns das Haus von innen an."

Ich gehe den Weg durch die Blumen entlang bis zur Haustüre, dort steckt ein Schlüssel an dem ein Schutzengel und ein weiterer Schlüssel hängt. Ich sehe meinen Vater fragend an.

"Das ist deiner. Pablo, der sich um unseren Garten und auch ein wenig um Haus kümmert hat ihn vorhin noch gebracht."

Also sperre ich auf und gehe nach drinnen. Dort ist alles sehr freundlich und hell eingerichtet. Es gibt eine große Küche, ein Wohnzimmer, ein Büro, ein Bad, einen Speiseraum, einen Waschraum und das Zimmer von meinem Dad. Alles sehr schön eingerichtet. Mein Vater geht hinter mir her bis er schließlich sagt: "Na los geh endlich in dein Zimmer hoch. Das ist doch sicher viel interessanter für dich."

 

Ich grinse ihn an und sprinte die Treppe nach oben. Dort finde ich einen langen Gang von dem vier Türen weggehen, als ich die erste aufmache, sehe ich einen Fitnessraum mit einem Stepper, einem Laufband, einem Gerät für die Beine, ein Gerät für Hantelübungen und einem weiteren Gerät für die Arme.

Ich liebe Fitness. Früher war ich oft in Fitnessstudios, aber durch das viele umziehen, war das ziemlich kompliziert mit den Verträgen. Der Raum ist sehr offen. eine Wand ist komplett aus Glas und führt zu einem Balkon, die andere besteht aus einem riesigem Spiegel an dem eine Ballettstange befestigt ist. Früher habe ich Ballett getanzt, später bin ich zu Jazz und Hip-Hop übergegangen, wodurch ich zu vielen verschiedenen Musikrichtungen sehr gut tanzen kann.

Im nächsten Raum befindet sich ein Partyraum. An der Decke sind viele verschiedene Lichter befestigt, es stehen ein paar Stehtische und eine große Couch im Raum und in einer Ecke ist eine große Bar mit einem Kühlschrank. Der nächste Raum ist dann das Bad, besser gesagt, mein Bad. Denn als ich die Schränke aufmache, befinden sich nur meine Sachen darin. Ich könnte schreien. Mein eigenes Bad, oh man wie cool.

Jetzt stehe ich vor der letzten Tür, das heißt: Meine Zimmertür. Ich reise sie auf und komm aus dem Staunen nicht mehr heraus. In der Mitte von der Wand mir gegenüber steht leicht erhöht ein riesiges Bett. Ein großer Schreibtisch mit einem Laptop steht an der anderen Wand, neben einer Wendeltreppe, an der Wand bei der Tür steht ein großes Regal auf dem ein Fernseher mit einer Playstation 4 und mit einem Videorekorder und meiner zugegebenermaßen sehr großen DVD-Sammlung, das einzige, dass mir fehlt ist mein Kleidungsschrank, doch da entdecke ich eine Tür. Mein Vater wird doch nicht... . Ich renne auf die Tür zu und reise sie auf.

Jetzt kreische ich wirklich. Mein eigener, begehbarer Kleiderschrank! Und der ist auch noch riesig. Auf jeweils einer der schmalen Seiten des Raumes stehen meine Schuhe und meine Taschen auf den restlichen beiden Seiten stehen Regale und Kleiderständer mit meinen Röcken, Kleidern, Hosen, Oberteilen und Jacken.

Ich habe sehr viele Kleidungsstücke, das wusste ich ja schon immer, aber das hier überwältigt mich gerade, es ist unglaublich. Und da entdecke ich sie, die Lederjacke und den Helm, von dem mein Dad gesprochen hat. Er hat genau meinen Geschmack getroffen. Mit einer Engen und ein wenig kürzeren Lederjacke, in der man einfach nur heiß aussehen kann, fühle ich mich eben wohl und der Helm ist perfekt passend zu meinem Motorrad matt schwarz.


Als ich schließlich noch einmal in mein Zimmer gehe, fällt mein Blick erneut auf die Wendeltreppe. Wohin die wohl führt? Kurzerhand beschließe ich einfach nachzusehen. Oben angekommen, kann ich meinen Augen kaum trauen. Ich bin auf dem Dach! Besser gesagt auf einer Dachterrasse. Dort steht ein Tisch mit zwei Stühlen und daneben so eine Liege für zwei Leute. Da bemerke ich einen Zettel an dem Geländer. Darauf steht:

Ich hoffe dir gefällt unser neues Zuhause und du bist zufrieden mit deiner Einrichtung.

Wenn du in die Richtung, in der du gerade stehst, siehst, wirst du heute Abend sicher einen wunderschönen Sonnenuntergang über den  Dächern unseres neuen Zuhauses sehen. Vielleicht aber auch nur einen unserer netten Nachbarjungen, der übrigens auch auf deine Schule gehen ;).

Wenn du dagegen jetzt nach unten siehst wirst du sehen, wie sich die Sonne in unserem neuen, ultra coolen (Wie ihr Jugendlichen so schön sagt) Pool spiegelt. Und da heute so schönes Wetter ist könntest du ihn doch gleich einmal testen, unseren ultra coolen Pool.

Dein Dad

Und tatsächlich. Als ich nach unten sehe, sehe ich einen riesigen Pool an dem sich mein Vater schon sonnt.

Zum Glück in der längeren  Badehose, die ich ihm das letzte Jahr gekauft habe und nicht in diesen alten, ultra kurzen Badehosen. Schnell laufe ich in meinen Ankleideraum und suche mir meinen schwarzen Bandeau Bikini heraus, ziehe mich um und mache meine Haare mit einem Dutt oben am Kopf zusammen.

 Unten angekommen laufe ich durch den Garten und lande mit einer Arschbombe im Wasser, sodass auch mein Vater auf seiner Liege nass wird. Dann steige ich wieder aus dem Wasser und umarme ihn.

 

"Dad, dass ist der Hammer hier. Ich will hier nie wieder weg. Das muss dich ja ein halbes Vermögen gekostet

haben."

"Das viele Arbeiten hat sich eben endlich ausgezahlt. Es freut mich, dass es dir gefällt."

"Wie könnte es mir nicht gefallen? Geiler gehts kaum."

"Dann hol Sekt aus dem Kühlschrank, damit wir auf unser neues Zuhause anstoßen können."

"Dad es ist mitten am Nachmittag."

"Bei so einem Anlass darf man auch um diese Uhrzeit Alkohol trinken."

 

Soll mir recht sein. Also stehe ich auf, ziehe mir eine Hotpen und ein T-shirt über und gehe in die Küche um den Sekt zu holen, gerade als ich wieder nach draußen gehen will, klingelt es an der Haustüre.

Nachdem ich die Türe geöffnet habe stehe ich vor einem ziemlich gut aussehendem Jungen. Sofort fängt er an zu reden als hätte er den Text auswendig gelernt: "Hey ich bin von nebenan und meine Mam liegt ziemlich viel Wert auf Nachbarschaft und diesen Schwachsinn. Also hier ist ein Kuchen und äh willkommen in der Nachbarschaft oder so."

"Äh, danke."

Erst jetzt sieht er mich wirklich an.

"Oh, äh hey."

"Heißt das jetzt wir müssen euch auch Kuchen bringen oder irgendwie so etwas machen?"

"Naja keine Ahnung ich hab auf so etwas eigentlich immer null Bock, weil hier normalerweise nur so langweilige Schnösel herziehen."

"Oh, dann passen mein Dad und ich hier definitiv nicht rein."

"Geht mir genauso."

"Sag mal willst du eigentlich mit rein kommen, mein Dad und ich wollen gerade auf unser neues Zuhause

anstoßen." 

Wie zur Bestätigung hebe ich die Sektflasche in die Höhe.

"Ihr seit definitiv anders."

Er lacht. Er sieht echt süß aus wenn er lacht. Er hat so schöne, braune Augen denen ich sofort vertrauen würde.

"Oh nein, du hast jetzt bestimmt total den schlechten Eindruck von uns."

"Ganz im Gegenteil. Du bist mir ehrlich gesagt jetzt schon die Liebste hier."

Nachdem er das gesagt  hat wird er leicht rot. Aw wie süß.

"Das ist schön."

"Ach ich bin übrigens Finn von nebenan."

"Freut mich Finn von nebenan. Ich bin Mila und jetzt komm rein dann können wir alle zusammen anstoßen."

 

Ich gehe wieder nach drinnen um noch ein weiteres Glas zu holen, dabei sehe ich mich im Vorbeigehen in einem

Spiegel. Oh nein meine Haare sehen ja richtig beschissen aus. Wenigstens ist meine Mascara nicht verwischt.

 

"Oh, ich sehe normalerweise nicht so beschissen aus."

"Du siehst doch echt toll aus."

"Haha hast du meine Haare nicht gesehen?"

"Ja doch die sind halt nass, aber naja meine Haare sind auch nass."

Stimmt das fällt mir erst jetzt auf. Er hat auch noch seine Badehose an.

"Warst du beim Baden?"

"Ja mit ein paar Freunden an einem nahegelegenem See. Du kannst ja mal mitkommen wenn du willst."

"Wenn es deinen Freunden Recht wäre gerne."

"Die freuen sich sicher. Ich frag sie später mal. Wir fahren sicher in den nächsten Tagen mal wieder."

"Gib mir dann einfach Bescheid."

"Gibst du mir deine Handynummer, dann schreibe ich dir."

"Ja klar, warte."

Ich hole kurz mein Handy und gebe es ihm, während er mir seines hinhält. Ich speichere mich ein und gebe es

ihm zurück.

"Woher kommst du eigentlich, Mila?"

"So ungefähr von überall."

Er sieht mich fragend an.

"Naja weißt du mein Dad wurde früher sehr viel versetzt, also von seiner Arbeit und da meine Mutter

Schriftstellerin war, war es leicht für uns mitzukommen. Für uns hieß das, immer nach circa ein bis zwei Jahren

in eine neue Stadt zu ziehen."

"War das nicht dumm für dich immer wieder irgendwo hin zu ziehen, wo du wieder keinen kennst und immer

wieder deine alten Freunde zu verlassen."

"Weißt du ich kenne nichts anderes seit ich klein war. Ich habe es geliebt immer wieder neue Erfahrungen zu

machen, so viel zu erleben und so viel kennen zu lernen. Dadurch hatte ich so viele Möglichkeiten."

"Hast du dich dann nicht mit der Sprache schwer getan?"

"Naja anfangs schon aber jetzt kann ich Spanisch, Englisch, Deutsch und Französisch fließend sprechen."

"Wow das ist beeindruckend. Aber wenn ihr es so liebt wieso seit ihr jetzt an einen festen Ort gezogen?"

"Naja meine Mam starb vor zwei Jahren und seit dem war das Herumreisen einfach nicht mehr das selbe. Weißt du früher habe ich kein Zuhause gebraucht, denn egal wo wir waren, wenn meine Eltern bei mir waren, war das wie ein Zuhause, vielleicht habe ich mich deshalb immer so gut mit ihnen vertragen, aber seit meine Mam gestorben ist, war es einfach anders. Anstelle des Gefühls, dass man zuhause ist, war einfach nur Trauer. Alles hat uns an sie erinnert. Deshalb haben wir beschlossen an einen festen Ort zu ziehen. Mein Dad hat alles geplant und ich durfte heute das erste mal hierher."

"Das mit deiner Mam tut mir leid."

"Ja das war eine sehr harte Zeit für uns, aber jetzt komm jetzt stoßen wir endlich auf eine neue Zeit an."

 

Als wir in den Garten kommen sitzt mein Vater auf seiner Liege.

 

"Wurde aber auch Zeit Mila. Ich dachte schon ich müsste hier verdursten... . Oh wer ist den dieser Junge?"

"Dad das ist Finn."

"Hallo Finn, schön dich kennen zu lernen."

"Freut mich auch Sie kennen zu lernen Mr. ...ähm."

Finn sieht hilfesuchend zu mir.

"Lancaster, aber du kannst mich auch Jack nennen. Das wäre mir lieber. Und bitte sieze mich nicht. Das mag

ich privat nicht so gerne."

"Na gut dann schön dich kennen zu lernen Jack."

"Trinkst du mit uns auf unser neues Zuhause?"

"Sehr gerne."

 

Finn blieb dann noch eine ganze Weile und erzählt uns ein wenig über das Leben hier und schimpft über ein

paar Spießer, während wir ihm von unserem Leben auf Achse erzählen.

 

"Wow, so ein Leben hätte ich auch gerne geführt."

"Ja, aber es ist auch nicht schlecht wenn wir jetzt mal an einem Ort wohnen."

Nachdem Finn gegangen war grinst mich mein Dad an.

"Was schaust du denn so?"

"Ich wusste, dass es nicht lang dauern wird bis wieder die nächsten bei dir Schlange stehen, aber so schnell?

Ich bin beeindruckt. Wenn du ihn mal abends mit nach Hause nimmst will ich davon nichts mitbekommen ja?"

"Oh man, Dad!"

"Aber er war schon ein lieber Kerl."

"Ich geh jetzt hoch, Dad."

"Haha ich sag doch nur die Wahrheit."

Ich bin ehrlich gesagt sehr froh, dass mein Dad damit so locker umgeht. Ich meine es ist ja nicht selbstverständlich, dass bei mir mit 17 Jahren Jungs übernachten dürfen. Aber er vertraut mir voll und ganz. Ich hatte zwar noch nie Sex und bin ehrlich gesagt auch sehr froh darüber, da ich finde das das etwas besonderes ist und ich mich noch nie zu einem Jungen so hingezogen gefühlt habe, dass ich mit ihm schlafen hätte wollen.

Einmal war ich mit einem Jungen zusammen, mit dem ich sogar geschlafen hätte, es hinterher aber bestimmt bereut hätte, denn er hat einen Monat bevor ich wegzog wild mit einer ehemaligen, guten Freundin geknutscht hatte und ich hatte sie auch noch dabei erwischte.

Seine Entschuldigung war, dass er meinen Umzug nicht verkraftet hätte. Naja mir hat dieser Ausrutscher von ihm auf jeden Fall den Abschied erleichtert. Geheult habe ich trotzdem noch drei Monate danach, aber wir waren ja auch eine ziemlich lange Zeit zusammen und er war auch noch mein erster und seit dem auch einziger Freund. So etwas wollte ich mir so schnell nicht mehr antun. Seit dem habe ich ab und an einmal einen Jungen mit nach Hause genommen, aber weiter als knutschen und kuscheln bin ich nie gegangen. Ihr denkt euch jetzt wahrscheinlich, was meine Eltern davon hielten und wie es gegenüber anderen herübergekommen musst, die nicht wussten, dass ich nie mit den Jungen, die ich immer mit nach Hause nahm schlief, von mir halten mussten, aber ihr müsst euch vorstellen, dass diese Leute euch vermutlich nicht mehr oft in eurem Leben begegnen werden und ich bin zudem auch noch jemand, der eigentlich, wie mein Vater, nicht viel auf die Meinung anderer gibt.

Diese Einstellung hat mir schon sehr viele Erfahrungen und auch sehr viel Spaß eingebracht. Meine Mutter hatte nur immer zu mir gesagt, dass ich bloß verhüten solle, wenn ich dann mit einem Jungen schlafen wollte, der Rest wäre ihr egal und würde nur mich etwas angehen. Dafür war ich ihr immer sehr dankbar und dennoch ließ ich nie einen Jungen an mich heran. Ich war einfach noch nie bereit genug, obwohl es schon viele Gelegenheiten gegeben hätte.

Als ich nach oben gehe zeigt mir mein Handy an, dass ich eine neue Anfrage auf Facebook habe und als ich nachsehe von wem, ist sie von Finn. Ich bestätige sie und sehe mir sein Profilbild an.

 Er sieht genau so aus wie ich ihn kennengelernt habe: Gut gelaunt, hübsch, offen und freundlich. Mich würde interessieren, von wem er das Bild machen hat lassen, da es eher professionell aussieht. Ich kenne mich ein wenig damit aus, da ich selber eine kleinere Ausstattung habe. Meine Gedanken werden von einer Whatsapp Nachricht unterbrochen. Sie ist von Finn:

 

Dein Bild auf Facebook ist echt richtig schön.

 

Ich sehe mir mein Bild noch einmal an.

 Dann antworte ich ihm:

 

Kann ich nur zurückgeben.

 

Wir fahren übrigens übermorgen schon wieder zum See und die anderen würden dich gerne kennenlernen. Bist

du dabei?

 

Na klar. Ich freue mich schon.

 

Die anderen sind auch schon neugierig. Du wärst die erste aus meiner Gegend die nicht spießig ist.

 

Haha nein also spießig bin ich definitiv nicht. Das war ich noch nie und das würde auch nicht zu mir passen.

 

Ja ich glaube du wirst ganz gut zu uns passen.

 

Seit ihr nur unter Jungs oder sind auch Mädchen dabei?

 

Wir sind drei Jungs und zwei Mädchen. Also keine Sorge du bist nicht alleine.

 

Oh das hätte mir nichts ausgemacht. Ich habe kein Problem damit wenn ich nur mit Jungs unterwegs bin. Ich

hab mich schon oft viel schneller mit Jungs angefreundet und bin meistens auch lieber mit Jungs befreundet,

weil es da nicht so schnell Zickereien gibt.

 

Irgendwie bist du anders als die meisten Mädchen, die ich kenne.

 

Anders ist doch nicht unbedingt schlecht.

 

Nein ganz im Gegenteil.

 

Ja ich bin vielleicht nicht das typische Mädchen. Ich hasse Zickereien, ich zocke gerne, mache viel Sport und

lästere nicht gerne. Aber gleichzeitig gehe ich unglaublich gerne shoppen und habe deshalb auch ziemlich viele

Klamotten und habe vor Freude gekreischt als ich meinen begehbaren Kleiderschrank heute gesehen habe und

trage auf Partys und manchmal auch so total gerne High Heels. Ich bin total leicht zu erschrecken und bei

Horrorfilmen habe ich dann schreckliche Angst.

 

Du zockst?

Haha als du gekreischt hast, habe ich gedacht ihr seit auch so schnöselige Nachbarn, die schon ausrasten,

wenn auch nur ein Fusselchen auf dem Boden liegt.

 

Klar zocke ich. Habe mir letztens erst die neue Playstation 4 gekauft. Ich weiß nicht wieso, aber mir macht so

etwas total Spaß.

Du hast das gehört?

 

Wie siehts aus, hast du morgen schon was vor, oder hättest du Lust auf einen Zockernachmittag bei mir?

Haha das war kaum zu überhören.

 

Klar wann soll ich kommen?

Oh Gott wie peinlich!

 

So gegen 15.00 Uhr?

Halb so schlimm. Wie gesagt ich bin die Schreie schon gewohnt, nur eben normal aus einem anderen Grund.

 

Passt ich komm dann rüber.

Erwartet deine Mam einen Kuchen oder so?

 

Ne meine Mam ist auch keine so eine Spießerin und war ehrlich gesagt heute ziemlich froh, als ich ihr erzählt

habe, dass ihr eigentlich ziemlich cool seit.

 

Eigentlich?

 

Definitiv

 

Schon besser.

Finn ich geh jetzt schlafen.

Ich bin noch ziemlich geschafft von der langen Fahrt.

Also bis morgen, gute Nacht.

 

Gute Nacht, Mila.

Kapitel 2

Am nächsten Morgen werde ich von den Sonnenstrahlen die durch mein Fenster strahlen geweckt. Also stehe ich auf und suche mir in meinem Kleiderschrank eine passende Kleidung für heute. Ich entscheide mich für ein bauchfreies Top mit einem Cardigan darüber und dazu eine Hotpan. Dann gehe ich ins Bad und dusche, glätte mir meine Haare, putze meine Zähne und schminke mich dezent, meine morgendliche Routine im Bad also. Dann schnappe ich mir meinen Helm, meine Bikerjacke und meine alte Bikerhose, die ich ich zum fahren über meine Hotpan anziehen muss, damit meine Beine beim Fahren bedeckt sind.
Dann laufe ich nach unten und schreibe meinem Vater einen Zettel, dass ich in die Stadt fahre. Nachdem ich meine 125er aus der Garage gezogen habe fahre ich los. Wie sehr ich dieses Gefühl beim Fahren vermisst habe wird mir erst jetzt wieder klar. Ich liebe es einfach Motorrad zu fahren.
Innerhalb von 20 Minuten bin ich in der Stadt, wobei ich nach 15 Minuten an meiner Schule vorbei gekommen bin. In der Stadt angekommen gehe ich erst einmal zum Bäcker und kaufe mir ein belegtes Brötchen und einen Coffee to go. Dann fahre ich zu einem nahegelegenem See und setze mich auf eine Bank um mein Frühstück zu genießen. Es dauert nicht lange bis ein ein Mädchen, das circa in meinem Alter ist und Sportklamotten an hat auf mich zu joggt. Sie lässt sich neben mich auf die Bank fallen und sieht mich erschöpft an.

"Shit bin ich unsportlich geworden", schimpft sie.

"Oh wieso das?"

"Ich weiß auch nicht, vielleicht liegt es auch nur daran, dass ich gestern feiern war."

"Haha oh ja, das kenne ich nur zu gut."

"Ach übrigens, ich bin Molly."

"Ich bin Mila."

"Bist du neu hier? Ich hab dich hier noch nie gesehen."

"Ja gestern hergezogen."

"Gestern erst? Hä, aber gehst du dann schon zur Arbeit?"

"Ne mein Dad konnte das irgendwie regeln, dass ich das restliche Schuljahr noch hier zur Schule gehen kann."

"Oh oke cool, auf welche Schule gehst du dann und in welche Klasse?"

"Gymnasium, Oberstufe, Q11."

"Schade ich gehe in die zehnte. Wäre cool gewesen, wenn wir in einer Klasse wären."

"Stimmt."

"Hätte mich auf jeden Fall gefreut. Ich lauf dann mal weiter. Vielleicht sieht man sich mal wieder."

"Ja, bis dann."

 

Mollys Sicht:

Wieso ist mir dieses Mädchen nur so bekannt vorgekommen? Als ob ich sie schon sehr oft gesehen hätte. Ich

laufe meine Runde noch zu Ende und komme erschöpft zuhause an. Sport ist wohl doch Mord. Obwohl ich Sport eigentlich total liebe und auch regelmäßig ins Fitnessstudio gehe, bin ich heute total erschöpft. Ich muss allerdings wahrscheinlich auch erwähnen, dass ich in der vorherigen Nacht noch feiern war. Nachdem ich mich noch einmal gedehnt habe gehe ich ins Bad, ziehe meine verschwitzen Klamotten aus und springe unter die Dusche. Das tut gut. Ich lasse das Wasser über meinen Körper fließen. Es gibt doch echt nichts, was nach dem  Sport besser tut, als eine angenehme Dusche. Dort denke ich dann noch einmal über meine Begegnung mit diesem Mädchen von vorhin nach. Sie war sehr hübsch und als sie ihren Namen sagte, kam sie mir noch bekannter vor. Ich steige aus der Dusche und gehe in ein Handtuch gewickelt in mein Zimmer.

Mila, Mila, Mila. Das gibt es doch nicht ich kenne sie ganz sicher. Als ich so durch mein Zimmer sehe fällt es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen. Sie ist Mila Lancaster! Eine der jüngsten Mädchen, die es im Modelgeschäft schon sehr weit gebracht hat. Kein Wunder, so hübsch wie sie ist. Auch in meinem Zimmer hängt ein Foto von ihr, da ich es sehr beeindruckend fand wie weit sie es in diesem Alter schon gebracht hat. Vermutlich habe ich sie vorhin nur noch nicht erkannt, weil sie nun eine andere Haarfarbe hat, nämlich braunhaarig, und noch ein wenig älter aussieht. Auf dem Foto, das neben vielen weiteren von meinen Freunden, meinem Bruder und mir und anderen Menschen von denen ich, wie von Mila, beeindruckt war, hat sie nämlich eine eine ganz blonde Haarfarbe.

 Ich liebe dieses Foto, da sie darauf so unglaublich natürlich und glücklich aussieht, obwohl sie das eigentlich auf jedem Foto tut. Leider glaube ich, dass sie nun schon länger keinen Modelvertrag mehr hatte, was ich sehr schade finde. Doch niemand weiß den Grund, wieso sie so plötzlich aus der Modelszene verschwand. Umso froher bin ich sie nun endlich einmal persönlich gesehen zu haben. Sie hat sich in dem einem Jahr, seit sie nicht mehr gemodelt hat, noch sehr verändert. Sie ist  noch hübscher geworden und sieht auch reifer aus. Schnell rufe ich meinen Bruder an. Nach dem zweiten Klingeln geht er ran.

"Hey was ist, Kleine?"

Ich verdrehe die Augen. So nennt er mich schon seit drei Jahren und dabei ist er nur ein Jahr älter als ich. Ziemlich genau sogar. Er hat in einem Monat Geburtstag und wird 18 und ich habe in zwei Monaten Geburtstag und werde 17. Vermutlich stehen wir uns aber auch aufgrund des geringen Altersunterschied sehr nahe. Unsere Eltern sind fast immer in der Arbeit und so waren wir schon immer eher auf uns alleine gestellt.

"Du wirst nie glauben wen ich heute morgen beim Joggen getroffen habe."

"Nein, aber du wirst es mir sicher gleich erzählen."

"Mila Lancaster!"

"Und das war noch einmal?"

"Oh man, Rayn. Dieses Mädchen, das bis vor einem Jahr als Model gearbeitet hat."

"Die Blonde?"

"Ja, nur dass sie jetzt nicht mehr blond ist und ich sie daher nicht erkannt habe. Ich freue mich gerade riesig sie einmal getroffen zu haben."

"Das freut mich für dich. Aber pass auf, nicht dass sie recht eingebildet ist und dich verletzt."

"Nein so hat sie gar nicht gewirkt. Ich habe nämlich beim Joggen mit ihr unterhalten und sie war total offen und freundlich. Sie geht sogar ab nach den Ferien auf unsere Schule."

"Sie war also nicht überheblich?"

"Nein sie war genau so wie sie auf den Bildern aussieht. Total hübsch und nett. Von Überheblichkeit war keine Spur auch nicht in ihren Augen und du weißt ja, Augen lügen nie."

Ich merke wie Rayn am anderen Ende der Leitung schmunzelt.

"Das freut mich für dich. Und wie ist es zuhause so?"

"Naja ziemlich leer ohne dich, aber morgen fahre ich mit den anderen an den See. Und bei dir?"

"Sehr geil. Ich versteh mich super mit unserem Onkel und es gibt richtig geile Discotheken hier."

"Lass mich raten. Du hast dir schon wieder eine aufgerissen?"

"Eine?"

"Oh man, Rayn. Wie kriegst du sie nur immer alle ins Bett?"

"Vergiss nicht du wärst auch schon beinahe mal mit einem wildfremden Kerl ins Bett gestiegen."

"Ja und du weißt auch, dass ich froh bin es nicht getan zu haben."

"Naja. Was spricht schon gegen ein bisschen Spaß?"

"Gut, dass du Ende Juli 18 wirst und daher schon alt genug bist, das selbst entscheiden zu können."

"Ja und du weißt auch, dass ich schon länger keine feste Bindung mehr suche."

"Ja seit eineinhalb Jahren."

Damals wurde Rayn sehr verletzt und seitdem wurde er ein richtiger Playboy. Er hat schon so oft irgendwelche Tussen mit nach Hause genommen.

"Ja..."

"Ich bin aber davon überzeugt, dass es sich noch ändern wird."

"Ich weiß gar nicht ob ich das möchte."

"Wir werden es sehen. Ich leg jetzt auf Rayn, bis in zwei Tagen."

"Ja wir werden sehen."

 

Milas Sicht:

 

Ich sehe Molly noch ein bisschen hinterher. Die Menschen hier sind echt offen. Jetzt habe ich schon zwei nette Leute in meinem Alter, innerhalb von zwei Tagen kennengelernt.

Später gehe ich noch ein bisschen shoppen und kaufe mir einen neuen Trianglbikini, den ich mir schon sehr lange gewünscht habe.

 

Um 14:30 komme ich nach Hause. Dort richte ich mir noch einmal die Haare und locke sie ein wenig. Dann gebe ich meinem Dad Bescheid und gehe anschließend zur Nachbartür. Eine schlanke Frau mit Jenas und chilligem Oberteil öffnet mir die Tür.

"Oh du bist bestimmt Mila."

"Ja genau. Schön Sie kennenzulernen... ähm."

"Lily. Finn ist oben in seinem Zimmer du kannst zu ihn gehen. Die Treppe rauf, zweite Tür links."

Oben angekommen klopfe ich an seine Türe.

"Ja?"

Als ich die Türe aufmache, steht Finn in Boxershorts vor mir.

"Oh shit, sorry, ich dachte 'ja' heißt soviel wie 'herein'."

Wir müssen beide lachen.

"Schon oke. Ich wollte mich nur noch schnell umziehen. Du kannst dir derweilen ein Spiel aussuchen."

Wir zocken den ganzen Nachmittag durch und ich habe so viel Spaß wie schon lange nicht mehr. Als seine Mutter ins Zimmer kommt überredet sie mich gemeinsam mit Finn noch zum Essen zu bleiben. Also gehen wir mit ihr hinunter in die Küche und essen zusammen. Das Essen war echt köstlich, danach beschließen Finn und ich noch einen Film anzusehen. Also sitze ich mich in seinem Zimmer auf das Bett, während er den Film einlegt. Einen gruseligen Film. Na toll.

"Du weißt, dass ich dann total Angst bekomme?"

"Ja das weiß ich."

Er grinst mich an.

"Es kommt mir vor als würden wir uns schon ewig kennen und du wärst mein bester Freund und möchtest mich

jetzt damit ärgern."

Er sieht mich nachdenklich an.

"Mir kommt es auch so vor als würden wir uns ewig kennen."

"Ich bin irgendwie froh, dass ich mich so gut mit dir verstehe."

"Und ich bin froh, dass du hierher gezogen bist."

"Hast du eigentlich eine beste Freundin?"

"Ne, halt nur so gute Freundinnen, wieso fragst du?"

Ich grinse ihn schief an.

"Ich kenne dich zwar noch nicht so gut, aber hatte in den vergangenen zwei Tagen schon sehr viel Spaß mit

dir und irgendwie vertraue ich dir total und würde dir so ziemlich alles erzählen, also, möchtest du mein bester

Freund sein, Finn?"

Er lacht mich ein bisschen wegen meiner komischen Frage aus.

"Ja, Mila, ich möchte dein bester Freund sein. Aber um das gleich einmal klarzustellen, mehr Hoffnungen

brauche ich mir nicht machen, oder?"

"Da du nun mein bester Freund bist, nein."

"Schade, aber gut das ich das jetzt weiß."

Ich boxe ihm in die Seite.

"Jetzt starte endlich den Film, damit ich ihn hinter mich bringen kann."

Ich ziehe mir seine Bettdecke bis zum Kinn, um mich bei gruseligen Stellen notfalls dahinter verstecken kann

und lehne mich an ihn.

"Verdammt ich glaube ich will doch nicht dein bester Freund sein, wenn du dann für mich tabu bist."

"Tja, ich hab dich aber schon als meinen besten Freund ausgesucht."

Der Film war echt gruselig. Ich habe mich irgendwann ganz eng an Finn gekuschelt und habe einfach die

Augen zugemacht. Anscheinend bin ich dann sogar eingeschlafen, denn irgendwann höre ich Finns Stimme.

"Hey du kleiner Schnarchzapfen, dein Dad hat dich jetzt schon zwei mal angerufen, ich glaube er macht sich

schon Sorgen wo du bleibst."

Gleichzeitig streicht er mir über das Gesicht, um mich wach zu bekommen.

"Was?"

"Dein Dad, Mila. Ich glaube er möchte, dass du nach Hause kommst."

Plötzlich schrecke ich hoch.

"Oh Fuck wie spät ist es schon?"

"Keine Sorge es ist erst 22:00 Uhr."

"Ist der Film schon aus?"

"Nein ich habe nur auf Stopp gedrückt. Willst du ihn noch fertig schauen, oder lieber gleich nach Hause

gehen?"

"Ich bin irgendwie total müde, Finn. Ich glaube ich gehe nach Hause und wir holen das wann anders nach."

"Ja warte ich bring dich noch schnell rüber."

"Das musst du nicht."

"Ich weiß doch, dass du jetzt sicher Angst hast."

Er zwinkert mir zu und ich muss schimpfend zustimmen. Also begleitet er mich bis zu meiner Haustüre und

umarmt mich dort.

"Also morgen gehen wir zum Schwimmen. Nicht vergessen."

"Mach ich nicht und danke für den schönen Tag. Ich bin echt froh, dass du mein neuer bester Freund bist."

 

Am nächsten Tag bin ich schon etwas nervös. Heute werde ich Finns Freunde kennenlernen. Ich ziehe meinen

neuen Bikini und darüber ein kurzes Sommerkleid an, mache meine Haare zu einem Dutt zusammen und

schminke mich dezent. Kurz darauf werde ich von Finn abgeholt. Auch er steht vor einem Motorrad.

"Hey Süße. Du siehst echt gut aus", begrüßt er mich.

"Dankeschön, Finn."

"Freust du dich schon?"

"Ja total, aber irgendwie bin ich auch ganz schön aufgeregt. Was ist wenn sie mich nicht mögen?"

"Das werden sie. Ich mag dich ja schließlich auch. Ich glaub dich muss man einfach mögen."

"Oh, glaub mir ich kann auch ganz anders. Wenn man mich oder meine Familie und Freunde beleidigt kann ich

ganz schon ausrasten."

"Das glaub ich sofort. Finde ich aber nur noch besser."

Nun wende ich mich seinem Motorrad zu.

"Ich wusste gar nicht, dass du auch Motorrad fährst."

"Auch?"

"Ja ich fahre auch. Ich liebe es Motorrad zu fahren, es..."

"... gibt einem das Gefühl von unglaublicher Freiheit", beendet Finn meinen Satz. Verwundert sehe ich ihn an.

"Ja genau!"

Er lacht ein wenig.

"Du bist wirklich anders, Mila. Ich glaube ich kenne sonst kaum ein Mädchen, dass Motorrad fährt."

"Doch ich liebe es."

"Du verwunderst mich von Tag zu Tag mehr."

Ich lache vergnügt.

"Dann wird dir mit mir sicher nie langweilig werden."

"Davon bin ich überzeugt."

"Na los. Ich hole noch mein Motorrad und dann können wir los."

"Schade und ich dachte schon du würdest bei mir mit fahren."

"Haha, da muss ich dich wohl enttäuschen."

Ich hole mein Motorrad aus der Garage und Finn pfeift anerkennend durch die Zähne.

"Heißes Teil."

"Oh ja. Das war mein Willkommensgeschenk von meinem Dad."

"Na dann los."

Wir steigen beide auf und sind in 10 Minuten am See angekommen. Hier ist es wirklich wunderschön. Es gibt sogar einen Sandstrand.

"Die anderen sind schon da", reißt mich Finn aus meinen Gedanken und sieht mich von der Seite an.

"Du brauchst wirklich nicht nervös sein."

"Wenn du das sagst."

Ich lächle ihn an.

Als wir bei einer kleinen Bucht, die abgeschirmt von Blicken, ein wenig abseits ankommen sind, sitzt dort eine ziemlich große Gruppe an Jugendlichen in meinem Alter.

"Hey Leute, also das ist... ", will Finn mich vorstellen.

"... Mila!", beendet eine weibliche Stimme seinen Satz.

Moment mal, die Stimme kenne ich doch. Als ich mich ihr zuwende, sehe ich Molly auf mich zu laufen. Ich grinse sie an.

"Hey, Molly. So schnell sieht man sich wieder."

"Haha stimmt du hast recht. Übrigens weiß ich jetzt wer du bist."

"Gruselig, was meinst du damit?"

Sie lacht laut auf.

"Du bist Mila Lancaster. Ich kenne dich durch deine Modeljobs."

"Ich wusste nicht, dass sich das so verbreitet."

"So gut wie du in deinem Alter schon warst. Und ich interessiere mich sehr für bekannte Models."

Ich werde ein wenig rot.

"So bekannt bin ich auch wieder nicht", antworte ich verlegen.

"Aber unglaublich gut. Ich liebe deine Fotos."

"Das freut mich sehr, Molly."

"Jetzt komm, dann stellen wir dich den Restlichen vor."

Nachdem ich allen vorgestellt wurde, stellte ich fest, dass sie alle sehr offenherzig und nett waren. Sie nahmen mich alle sofort in ihrer Gruppe auf und dafür war ich ihnen sehr dankbar. Ich verstand mich mit allen auf Anhieb sehr gut, ganz besonders auch mit Molly. Wir schienen sehr viel gemeinsam zu haben.

"Wir müssen unbedingt in den Ferien noch was zusammen machen, ich mag dich jetzt schon total gerne", sagt sie jetzt.

Ich stimme ihr sofort zu.

"Wie wärs bei dir in drei Tagen? Ich will die nächsten Tage noch ein wenig Zeit mit meinem Dad verbringen, immerhin kennt er hier noch keinen."

"Ja klar. Passt perfekt! Magst du gerne Sport?"

"Ja ich liebe Sport!"

"Wie wärs wenn wir dann erst zusammen ein wenig Sport treiben und dann einen gemütlichen Filmeabend bei mir machen?"

"Klingt sehr gut. Ich brauche sowieso mal wieder eine neue Trainingspartnerin. Allerdings nur unter der Bedingung, dass ich dann bei dir duschen darf!"

Sie lacht laut los.

"Natürlich! Ich will ja nicht, dass du stinkst wenn du neben mir beim Filmeansehen sitzt."

Ich stimmte in ihr Lachen mit ein. Ich haben noch ein wenig Spaß zusammen bis ich mich schließlich verabschiede und auf den Weg nach Hause mache.

Zuhause angekommen fragte ich meinen Dad ob er Lust hätte morgen seinen Tag mit mir zu verbringen. Er war total begeistert und freute sich über mein Angebot. Wir beschlossen endlich einmal wieder Fotos zu schießen, was eine große Leidenschaft von uns beiden war und auch immer noch ist.

 

Am nächsten Tag schminke ich mich dezent und machen meine Haare schön. Dann suche ich mir verschiedene Outfits raus und mache mich mit meinem Dad auf die Suche nach einer schönen Kulisse. Da mein Dad schon eine weiß fahren wir mit dem Auto dorthin. Sie liegt ein Stückchen entfernt von der Stadt in der Nähe eines Sees. Wir verbrachten den ganzen Tag dort und ruhten uns nur zwischendurch ein wenig aus und aßen die mitgebrachten Brötchen. Am Ende des Tages sind wir beide total fertig, aber auch richtig glücklich. Das Fotografieren hat uns nach so langer Zeit wieder unendlich viel Spaß gemacht. Ein Foto davon stellte ich als ich zuhause bin auf Instagram und ein anderes, das mich irgendwie genau so zeigt wie ich bin als Profilbild in Whatsapp.

Ich liebe solche Bilder, denn sie sind spontan und man kann einfach man selbst sein. Ich muss mich vor der Kamera nie verstellen und so viele lieben mein ehrliches Lachen. Es dauert nicht lange da bekomme ich auf Instagram schon die ersten Kommentare:

 

So hübsch!

Du wirst hier vermisst... :(

Immer noch sportlich wie damals ;)

So kennen wir dich

Meine Süße, sieht hammer aus

 

Und so weiter. Das war immer so. Meine Freunde von überall her schreiben mir immer liebe Kommentare. Auch bekomme ich immer sehr viele Likes auf meine Bilder, worauf ich allerdings nicht sehr viel Wert lege. Ich meine klar jeden freut es, da es doch ein Zeichen von Beliebtheit ist, aber was bringt mir das? Eben. Gar nichts. Umso mehr freut es mich allerdings, dass als ich Whatsapp öffne eine Nachricht von Molly erscheint.

 

Wow, wie schön ist bitte dein neues Profilbild?!

 

Haha, du Süße, dankeschön!

 

Hast du das heute aufgenommen?

 

Ja mit meinem Dad.

 

Das zeigt dich irgendwie genau so wie ich dich kennengelernt habe. Offen, freundlich, lachend und glücklich.

 

Du bist so eine Liebe! Ich mag dich irgendwie jetzt schon so gerne.

 

Ich dich auch ich bin total froh dich kennengelernt zu haben. Aber eine Frage habe ich, Mila. Wieso hast du das Modeln aufgehört, wenn es dir noch immer so extrem liegt?

 

Weißt du es liegt eine ziemlich harte Zeit hinter mir, ich kann es dir einmal persönlich sagen, schreiben möchte ich darüber ungern das finde ich irgendwie nicht richtig.

 

Oh natürlich das musst du auch nicht.

 

Danke für dein Verständnis, Molly.

 

Das ist selbstverständlich. Ich freue mich allerdings schon darauf dich näher kennenzulernen. Denn bis jetzt weiß ich noch nicht so viel über dich, nur das du unglaublich nett und fotogen bist und dass dein Dad total gute Fotos macht.

 

Das mit dem Fotografieren ist eine Leidenschaft von mir und meinem Dad, wenn du willst kann ich auch mit dir einmal Fotos machen.

 

Oh ja ich hab immer noch kein schönes Profilbild von mir.

 

Soll ich gleich am Freitag wenn ich bei dir übernachte meine Kamera mitnehmen?

 

Braucht dein Dad die Kamera am Freitag?

 

Dein jeder von uns hat seine eigene Kamera, also das dürfte kein Problem werden.

 

Na gut, dann sehr gerne. Lass uns aber bitte vor dem Sport Fotos machen, sonst sehe ich ja unmöglich aus! 

 

Haha ja klar machen wir. Ich freue mich schon auf Freitag, aber ich gehe jetzt schlafen, Molly.

Gute Nacht.

 

Ich mich auch, Süße.

Gute Nacht.

 

Die nächsten Tage vergingen wie im Flug und ich freute mich schon riesig auf Freitag. Als es dann endlich soweit ist, packe ich meine Schlafsachen, meine Badeartikel, eine enge Jeans und ein bauchfreies T-shirt, meine Kamera und noch ein paar Sachen, die ich zum Fotografieren benötige in meine Tasche und ziehe mir gleich meine Leggins und mein T-Shirt, die ich später auch zum laufen anlassen werde, an, da ich erstens oft so herumlaufe und zweitens ja nur Fotos mache und nicht selbst vor der Kamera stehen werde. Dann fahre ich mit dem Motorrad zu Molly. Sie wohnt nur etwa 12 Minuten von mir entfernt. Bei ihr angekommen schiebe ich mein Motorrad unter den Carport und gehe auf die Haustüre zu. Noch bevor ich klingeln kann reißt Molly diese schon auf.

"Da bist du ja endlich!"

"Hey, Molly!"

Ich umarme sie herzlich und sie bittet mich herein.

"Mein Bruder ist gerade noch bei einem Freund, wir können also gleich ungestört Fotos machen. Deine Tasche kannst du in mein Zimmer legen, komm mit."

In ihrem Zimmer angekommen staune ich nicht schlecht. Eine Zimmerwand ist komplett mit Fotos und Postern beklebt und es sieht hammer aus. Ich entdecke sogar ein Foto von mir.

"Da bin ja ich", sage ich erstaunt.

"Ja das ist eines meiner Lieblingsfotos. Ich hoffe es stört dich nicht."

"Ganz und gar nicht. Es freut mich ehrlich gesagt total."

"Das ist gut. Schau mal ich hätte mir dieses Outfit für die Fotos ausgesucht. Was sagst du dazu."

"Fühlst du dich wohl darin?",frage ich während ich mich zu dem Outfit umdrehe.

Wow, es ist wirklich ein schönes Outfit. Ein schönes, besticktes T-shirt und dazu eine enge dunkelblaue Hose.

"Ja, darin fühle ich mich wohl."

"Es sieht auch hammer aus. Na dann los, umziehen und dann werden Fotos gemacht."

Wir gehen nach unten, machen Musik an und schießen Fotos und haben dabei unglaublich viel Spaß. Wir albern herum und flechten aus Blumen Kränze, die wir uns auf den Kopf setzten. Und dann schieße ich DAS Foto. Molly sieht dabei einfach nur traumhaft aus. Als ich es mir ansehe, bin ich richtig stolz.

"DAS ist es."

"Das ist was?"

"Das ist da perfekte Foto."

"Zeig her."

Neugierig kommt Molly zu mir. Als ich ihr das Foto zeige klappt ihr Mund leicht auf.

"Es ist echt schön."

"Du wirst erst noch schauen wie schön es noch wird."

"Häh?"

"Mich stört nur der Hintergrund auf dem Foto noch. Der lenkt irgendwie noch ab. Ich bearbeite es noch auf meinem Laptop, wenn es dir recht ist."

"Aber den hast du doch zuhause, oder?"

"Nein den habe ich dabei."

"Na dann los."

"Oke, aber du darfst erst das Endergebnis sehen."

"Das ist nicht fair!"

"Dann ist der Effekt viel größer, glaub mir."

"Na gut, aber dann beeile dich. Ich kann es kaum erwarten."

Eine Viertelstunde später bin ich fertig. Molly wartet schon die ganze Zeit ganz aufgeregt.

"Molly, ich bin fertig."

Kaum habe ich das gesagt, sprintet sie auch mich zu und als sie dieses Mal das Foto sieht, klappt ihre Kinnlade wirklich nach unten.

"Wow. Das ist unglaublich! Wie hast du das hinbekommen?"

"Durch jahrelange Übung und durch meinen Dad, der mir unglaublich viel beigebracht hat."

"Es ist wunderschön, Mila. Ich hatte noch nie so ein schönes Foto von mir."

Ich kann ihr nur zustimmen. Das Foto ist wirklich unglaublich schön.

Molly sieht dabei schon viel reifer aus und so natürlich. Durch den schwarzen Hintergrund sticht sie richtig hervor. Nachdem wir das Foto noch ein wenig bewundert haben und Molly es kurzerhand auf Facebook als Profilbild eingestellt hat, mit dem Spruch: Little moments like this, with people we won't forget <3, was mich total freut, beschließen wir nun endlich laufen zu gehen. Als wir eineinhalb Stunden später total erschöpft und verschwitzt wieder bei Molly ankommen, sagt Molly ich dürfe als erstes ins Bad, da ich der Gast bin. Ich bin ihr deshalb total dankbar. Also schnappe ich mir meine Badeartikel und mache mich auf den Weg ins Bad. Ich beeile mich natürlich, damit Molly nicht so lange warten.

Als ich in ein Handtuch gewickelt und mit nassen Haaren wieder in Mollys Zimmer gehe, sprintet sofort Molly ins Bad. Gerade als ich meine Dessous angezogen habe, reißt jemand die Zimmertür auf. Ich dachte es wäre Molly, die vielleicht ihre anderen Klamotten, oder ein Handtuch vergessen hat, doch dann sagt eine männliche Stimme plötzlich: "Kann ich dir vielleicht behilflich sein, obwohl mir das ausziehen deutlich mehr Spaß machen würde."

Ich schreie erschrocken auf und drehe mich um. Vor mir steht ein unglaublich heiß aussehender Kerl.

"Nein danke, ich kann mich durchaus selbst anziehen und für dich wird es sicher nicht die Gelegenheit geben mich auszuziehen."

Schnell schnappe ich mir mein bauchfreies T-Shirt und ziehe es über.

"Das ist wirklich schade." Er kommt einen schritt auf mich zu und sieht mich anzüglich an.

"Hallo kannst du mal verschwinden? Ich ziehe mich gerade an!"

"Viele andere Mädels würden sich über meine Hilfe freuen."

"Tja ich bin aber keine von deinen Mädels."

"Vielleicht wirst du, aber eines davon."

"Ich werde sicher keines von deinen Flittchen."

Ich will ausholen und ihm eine klatschen, aber er scheint es zu bemerken und hält meine Hände fest um mich wenige Sekunden später näher an sich zu ziehen.

"Bist du dir da sicher?"

Verdammt es ist ganz schön schwer sich in der Nähe von ihm zu konzentrieren, obwohl ich ihn ja eigentlich noch gar nicht kenne. In diesem Moment fällt mir auf, was für wunderschöne blaue Augen er hat.

Man, Mila, reiß dich zusammen!

"Willst du mich gerade als billige Schlampe bezeichnen?", zische ich ihm entgegen.

"Das habe ich nie gesagt. Obwohl ich nichts dagegen hätte."

Er lässt seinen Blick an mir hinunter gleiten.

"Obwohl, ein bisschen mehr Oberweite wäre mir schon lieber."

Wütend reiße ich mich los.

"Arschloch. Raus aus dem Zimmer, ich will mich anziehen!"

"Ich hab dich doch eh schon in Unterwäsche gesehen, Babe."

"Nenne mich nicht so."

"Wie? Babe?"

"Ja."

"Ich finde es passt zu dir. Babe, ja das passt definitiv. Wie heißt du eigentlich."

"Mila, obwohl ich nicht glaube das dich das etwas angeht."

Nachdem ich das gesagt habe, weiten sich seine Augen ein wenig und er tritt einen Schritt zurück.

"Du bist es wirklich",sagt er nun fast flüsternd.

"Wer bin ich?"

"Mila Lancaster."

"Woher weißt du das?"

"Meine kleine Schwester war und ist immer noch total begeistert von dir und hat mir erst neulich wieder gesagt wie hübsch du bist."

"Sie ist so eine Liebe."

Plötzlich wird sein Gesichtsausdruck ganz hart.

"Wehe du tust ihr weh, dann kann ich für nichts mehr garantieren!"

"Für was für einen Menschen hältst du mich eigentlich? Du hast mich jetzt schon als billiges Flittchen und nun auch noch als schlechten Menschen dargestellt. Du kennst mich doch nicht einmal." Auf einmal habe ich Tränen in den Augen. Auch er scheint es zu bemerken, weshalb ich schnell meinen Blick senkte. Doch er legte seine Finger unter mein Kinn und zwang mich dadurch ihn anzusehen.

"Sorry, das war dumm von mir. Aber es geht eben um meine kleine Schwester."

"Ich würde nie jemanden absichtlich verletzen. Wie kannst du nur so etwas von mir denken?"

"Es tut mir leid."

"Kannst du jetzt bitte gehen."

"Und du bist dir sicher, dass du nicht Hilfe beim anziehen brauchst."

Ich sehe ihn fassungslos an. Dieser Junge scheint es wirklich nicht zu verstehen. ich gehe ganz nah auf ihn zu fahre ihm leicht mit meinen Fingern über die Brust und sage:" Nein das schaffe ich schon noch alleine."

Dann drehe ich mich um und hole meine Hose. In dem Moment höre ich, wie die Badetüre geöffnet wird. Auch dieser Kerl scheint es zu bemerken, denn er schlüpft schnell aus dem Zimmer. Auf dem Gang ertönt jetzt Mollys Stimme.

"Oh hey Rayn! Seit wann bist du wieder hier?"

"Seit vorhin."

"Na gut. Ich sehe mir später noch einen Film mit Mila an, willst du mit sehen?"

"Ja klar, aber nur wenn es ein guter Film ist."

"Klar doch, dann bis später."

Kurz darauf kommt Molly ins Zimmer.

 

 

Kapitel 3

Rayns Sicht:

Nachdem Molly in ihrem Zimmer verschwunden ist und die Türe hinter sich zugezogen hat, stelle ich mich dahinter.

 

 "Hast du Rayn schon kennengelernt?", höre ich meine Schwester fragen.

 "Ja, aber es war keine so besonders erfreuliche Begegnung."

 "Oh nein was ist passiert."

 "Naja der erste Satz, denn ich von ihm gehört habe, war eine Anmache."

"Oh nein. Das tut mir echt leid, Mila. Ich hätte dich warnen sollen. Das war eigentlich total vorhersehbar."

"Schon okey, Molly. Es ist ja nicht deine Schuld."

"Wie findest du ihn sonst so?"

"Er hat unglaubliche Beschützerinstinkte dir gegenüber, davor habe ich großen Respekt."

"Ja, dadurch stehen wir uns sehr nahe. Und sonst? Wie findest du ihn sonst so?"

Ich höre Mila lachen. Sie hat echt ein sehr schönes Lachen.

"Was meinst du damit?"

"Naja Aussehen, Charakter, so etwas halt."

"Das gute Aussehen liegt wohl in der Familie. Und seine Augen, die faszinieren mich echt, die sind richtig schön. Aber Charakter kann ich dir bis jetzt noch nicht viel gutes sagen, bis auf diesen Beschützerinstinkt."

Ich wende mich von der Tür ab und gehe in mein Zimmer. Oh man. Lauschen ist normal gar nicht meine Art, doch irgendwie macht mich dieses Mädchen neugierig. Nicht viele Mädchen hätte nach meiner Anmache vorhin so reagiert, sondern hätten sich direkt an mich geschmissen. Das verwirrt mich. Sie scheint irgendwie anders zu sein. Ich finde es irgendwie zwar schade, dass sie nicht auf meine Anmache eingegangen ist, da ich sie richtig scharf finde und auch ihrer Oberweite nicht, wie ich behauptet habe, zu klein fand, sondern ehrlich gesagt perfekt groß, aber irgendwie macht es sie nur noch interessanter. Nur mein Freund da unten findet ihre Abneigung zu meiner Anmache extrem schade. Shit sie ist eine Freundin deiner Schwester reiß dich mal zusammen ermahne ich mich selbst, doch meinen kleinen Freund scheint das null zu interessieren. Der findet Mila nur unglaublich heiß und kann es nicht erwarten sie zu spüren.

Wie hat sie das mit mir angestellt, dass ich sie, kaum nachdem ich sie das erste mal gesehen habe unbedingt ficken will? Liegt es daran, dass sie mich nicht sofort ran gelassen hat? Nein, das nicht. Das haben vor ihr auch schon ein paar Mädchen und auch bei ihnen hat es mir nichts ausgemacht. Nachdem ich mir jetzt einen runter geholt habe und später noch ein bisschen Musik gehört habe, ruft mich Molly zum Essen.

Also gehe ich nach unten. Schon auf der Treppe steigt mir ein unglaublich köstlicher Geruch in die Nase. Gekocht wird bei uns eher selten. Meine Eltern geben uns, wahrscheinlich als Entschuldigung dafür, dass sie nie da sind, genug Geld, dass wir uns so ziemlich jeden Tag etwas bestellen können. In der Küche bestätigt sich nun mein Verdacht. Der Tisch war schön gedeckt und es standen mehrere Töpfe darauf.

"Ihr habt gekocht?", frage ich verwundert.

"Ich habe noch nie jemanden getroffen, der so gut kocht wie Mila, ich schwörs dir, Rayn."

Mila dreht sich um und wird leicht rot. Das sieht echt total süß aus. Verdammt! Süß? Was ist denn mit mir los? Seit wann finde ich so etwas süß? 

"Naja so gut koche ich nun auch wieder nicht."

"Paperlapap! Das brauchst du gar nicht leugnen. Und jetzt setzt euch sonst wird das Essen kalt."

Also setze ich mich auf meinen Platz und Molly auf ihren. Mila sitzt jetzt gegenüber von mir. Ich tu mir etwas von dem Fleisch und den Beilagen auf den Teller und probiere ein Stück. Daraufhin weiten sich meine Augen ein Stück und ich sehe Mila an. Diese blickt verunsichert zurück.

"Wow, Molly hat echt nicht gelogen. Wie gut kochst du bitte?", gebe ich erstaunt von mir. Das Essen war einfach nur köstlich.

"Ach ihr übertreibt."

"Wo hast du gelernt so zu kochen?"

"Meine Mutter hat mir das gelernt.", als sie das sagt wird ihre Stimme leicht traurig. Habe ich etwas falsches gesagt? Ich sehe zu Molly, die kaum merklich den Kopf schüttelt. Sie weiß also Bescheid. Also tue ich so als hätte ich nichts bemerkt und esse genüsslich weiter. Als wir fertig sind und gemeinsam abgeräumt haben gehen die Mädchen nach oben um sich gleich ihre Schlafsachen anzuziehen und ich gehe gleich ins Wohnzimmer. Als sie wieder nach unten kommen, sehe ich Mila an. Sie hat kurze Mädchenboxershorts und ein bauchfreies T-Shirt an. Sie scheint meinen Blick zu bemerken und sieht mich fragend an.

"Meinst du nicht, dass dir so kalt wird?", frage ich kühl.

Sie zuckt ein wenig zusammen und ich sehe in ihren Augen, dass ich sie verletzt habe. Verdammt, wieso mache ich das?

"Wir haben ja schließlich Decken und ich habe auch fast nichts anderes an als Mila", antwortet mir Molly sauer. Ich sehe ihr an, dass sie enttäuscht von mir ist. Entschlossen sehe ich von ihnen weg.

"Sehen wir uns einen Horrorfilm an?", fragt Molly nun.

Mila lacht und antwortet: "Sag mal steht ihr hier alle auf Horrorfilme? Mit Finn musste ich mir letztens auch einen ansehen." Ruckartig drehte ich meinen Kopf wieder zu ihr.

"Du kennst Finn?", frage ich sie erstaunt.

"Ja, er wohnt neben mir."

"Dann bist du das Mädchen von dem er mir erzählt hat."

"Er hat von mir erzählt?", fragt sie mich interessiert. Wieso stört mich das bloß, dass er sie zu interessieren scheint?

"Ja aber nicht viel",antworte ich schnell. Das war gelogen. Er hat mir ehrlich gesagt ziemlich viel von ihr erzählt, allerdings nie ihren Namen erwähnt. So wie er sie beschrieben hat ist sie ein ziemlich tolles Mädchen. Sie war sogar schon bei ihm, aber gefickt haben die beiden noch nicht, das weiß ich.

Wir setzten uns auf die Couch und ich setzte mich ohne groß nachzudenken neben Mila, sodass auf dem kleinen Sofa kaum mehr Platz für Molly ist. Auch Mila scheint das aufzufallen, denn kurz darauf fragt sie:"Oh, Molly, willst du dich auf die Couch setzen, ich will dir nicht deinen Platz wegnehmen."

"Oh nein, kein Problem. Ich sitze eh am liebsten im Sessel", sagt sie ganz ernst, was glatt gelogen war.

Molly saß sonst immer auf der Couch. Nun wirft sie uns auch noch eine Decke zu und sagt:"Hier ein Decke wird euch schon reichen oder?"

Mila sieht mich verunsichert an, aber ich nicke nur und sehe Molly an, doch diese ist ganz mit dem Fernseher beschäftige. Also nehmen ich die Decke und lege sie über meine und Milas Beine. Diese hat sie angewinkelt auf die Couch gelegt, wodurch sie leicht zu mir gelehnt dasitzt. Ich würde nur zu gerne wissen was Molly hier für ein Spiel spielt. Als erstes das mit dem Horrorfilm, Molly hasst Horrorfilme, dann das mit ihrem Platz auf der Couch und jetzt das mit der Decke. Das Einzige was ich weiß ist, dass Mila definitiv nichts davon weiß. Das sehe ich ihn ihren Augen als ich sie unauffällig ansehe.

Sie hat wunderschöne Augen. Haselnussbraun mit kleinen goldenen Sprenkeln. Ich muss mich überwinden meinen Blick von ihr abzuwenden.

Als wir uns den Horrorfilm dann ansehen, drückt sich Mila schon bei der ersten spannenden Stelle an mich. Sie scheint es gar nicht zu bemerken, so vertieft ist sie in den Film. Deshalb lege ich wie von selbst meinen Arm um sie und ziehe sie ein wenig näher an mich. Sie lässt es geschehen. Auch als ich beginne mit ihren Haaren zu spielen. Bei der nächsten gruseligen Stelle vergräbt sie sogar ihr Gesicht an meiner Brust. 

"Keine Sorge, das ist nur ein Film", raune ich ihr ganz leise, sodass es Molly nicht mitbekommt, mit meiner rauen Stimmt ins Ohr.

Sie zuckt leicht zusammen und sieht mich dann an. Dann dreht sie ihren Klopf so, dass sie ganz nah an meinem Gesicht ist.

"Ich weiß, und trotzdem macht es mir Angst. Kindisch, ich weiß."

"Ganz und gar nicht."

Sie lächelt mich an und wendet sich wieder dem Film zu. Ich ziehe sie noch ein Stück weiter zu mir, sodass sie fast auf meinem Schoß sitzt und lege beide Arme um sie. War das Mollys Plan? Wollte sie uns verkuppeln? Nein, dass bezweifle ich.

 

 Milas Sicht:

Das war echt süß von ihm. Es kommt mir fast so vor als wolle er mich vor dem Film beschützen, als würde er bemerken wie extrem große Angst ich dabei habe. Er zieht mich noch ein Stück zu sich, sodass ich nun ganz nahe bei ihm bin. Wieso zieht mich seine Nähe nur so an? Eigentlich habe ich das Gefühl als würde ich ihn für das wie er mich vorhin beleidigt hat, nicht mögen, doch gleichzeitig finde ich ihn unglaublich heiß. Als er mir vorhin mit seiner rauen Stimme zugeflüstert hat, begann mein Herz schneller zu schlagen und auch jetzt, wo er wieder begonnen hat mit meinen Haaren zu spielen scheint es sich nicht beruhigen zu wollen. Aber vielleicht liegt es ja auch nur am Film, denn der ist wirklich ziemlich gruselig. Nachdem der Film endlich aus ist beschließen wir uns noch irgendeinen harmlosen Film anzusehen. In der Mitte des Films muss ich wohl eingeschlafen sein - ich habe das so an mir leicht einzuschlafen -, denn als ich die Augen wieder öffne ist es draußen schon hell und ich liege in Mollys Zimmer. Von Molly ist keine Spur also gehe ich ins Bad um mich ein wenig frisch zu machen, ziehe mein T-Shirt und meine Jeans an und gehe nach unten.

"Na Schnarchzapfen, bist du endlich ausgeschlafen?", werde ich in der Küche von Rayn begrüßt.

"Ich habe geschnarcht?", frage ich nach. Oh nein, bitte nicht, wie peinlich wäre das denn?!

"Nein hast du nicht, du hast geschlafen wie ein kleines Baby. Ich habe noch nie jemanden so süß schlafen sehen wie dich", antwortet mir Molly und wirft Rayn einen bösen Blick zu, den er gekonnt ignoriert.

"Setz dich zu uns wir haben schon Frühstück gemacht", sagt nun Molly, also setze ich mich zu ihnen an den Tisch.

"Die anderen wollen heute Abend ausgehen und wollen, dass du mitkommst. Du bist doch dabei oder?"

Ich bin mir nicht sicher, doch als Molly mich flehend ansieht, kann ich nur zusagen. Sie freut sich total, dann wendet sie sich Rayn zu.

"Hast du eigentlich schon mein neues Facebookprofilbild gesehen?"

"Ne, seit wann hast du ein neues?", fragt er mit vollem Mund.

Er hat echt keine Manieren.

"Mila hat es gestern von mir aufgenommen, warte ich zeige es dir."

Schnell packt sie ihr Handy aus und hält ihm das Bild vor die Nase. Als er es sieht weiten sich seine Augen leicht und er sieht mich an. In seinen Augen sehe ich reine Bewunderung.

"Du hast das Bild aufgenommen?"

"Ja, hat sie. Unglaublich oder?", ruft Molly dazwischen.

Ich werde schon wieder rot. Oh man, ich hasse das. Das ist total peinlich.

"Ja, unglaublich", sagt er, ohne den Blick von mir abzuwenden. Auch ich halte seinem Blick stand, bis er sich räuspert den Kopf schüttelt und aufsteht.

"Naja egal, sieht nicht schlecht aus Molly."

"Nicht schlecht, dein Ernst Rayn?", fragt Molly sauer.

Er zuckt nur leicht mit den Schultern und geht dann aus der Küche, ohne sich noch einmal umzudrehen. Komischer Kerl.

Kurz nach dem Frühstück verabrede ich mich mit Molly für heute Abend zum herrichten für die Party bei mir. Dann schiebe ich ich mein Motorrad unter dem Carport hervor, ziehe meine figurbetonende Bikerjacke an, setze den Helm auf und schwinge ein Bein über das Motorrad. In dem Moment merke ich, wie mich jemand anstarrt, also wende ich meinen Blick zum Fenster. Und tatsächlich. Hinter einem der Fenster steht Rayn und sieht mich an. Seinen Blick kann ich jedoch null deuten. Er sieht so zurückgezogen aus. Zum Glück bemerkt er meinen Blick durch die getönte Visierscheibe meines Helmes nicht.

Ich starte den Motor und fahre davon.

Zuhause angekommen teile ich meinem Dad mein Vorhaben für den Abend mit und er scheint sich sehr für mich zu freuen, dass ich so schnell Anschluss gefunden habe.

Oben suche ich mir denn erst einmal ein schönes Kleid heraus. Es ist schwarz, leicht rückenfrei und betont meine, zugegeben recht schöne, Figur. Dazu lege ich mir noch schwarze High Heels und dann rufe ich Finn an. Nachdem wir telefoniert haben weiß ich, dass wir zu sechst ausgehen werden: Finn, Molly, Rayn, ich und noch zwei weitere Freunde von den Dreien.

Molly kommt dann so gegen 20:00 Uhr zu mir und wir gehen gemeinsam nach oben. Sie ist ganz begeistert von unserem Haus. Als sie meinen begehbaren Kleiderschrank sieht kreischt auch sie los.

Als erstes machen wir uns ans Schminken. Ich schminke mich dezent und betone aber meine Augen mehr als sonst, sodass diese mehr herausstechen. Anschließend sind die Haare dran. Ich glätte Mollys Naturlocken und sie macht mir in meine glatten Haare ein paar große Locken, die mir schön über den Rücken fallen. Als wir fertig sind, staunen wir nicht schlecht. Wir sind begeistert vom Ergebnis.

Schnell schlüpfen wir in unsere Kleider. Molly hat ein kurzes, trägerloses Kleid und dazu rote High Heels an. Dann bestellen wir uns ein Taxi und machen uns auf den Weg zur Discothek. Von weitem können wir schon die Anderen sehen. Als wir aussteigen kommen sie auf uns zu.

"Wow, ihr zwei seht echt heiß aus", begrüßt uns Finn grinsend. Ich lächle ihn an.

"Meint ihr nicht, dass die Kleider ein wenig zu kurz sind", fragt Rayn uns verächtlich.

Was ist den mit dem schon wieder los?

"Du hältst mich doch eh schon für ein billiges Flittchen, also kann dir das doch egal sein", gebe ich schnippisch zurück, hacke mich bei Finn unter und gehe an ihm vorbei. Natürlich nicht ohne einen gekonnten Hüftschwung, den ich als Model gelernt habe. Ich spüre förmlich seinen Blick auf meinem Arsch, was mir nun wirklich egal ist. Und überhaupt, so kurz ist mein Kleid nun wirklich nicht, es reicht circa bis zehn Zentimeter unter den Arsch und wenn ich mich hier umsehe, ist mein Kleid definitiv eines der Längeren.

"Was war das denn gerade?", fragt Finn mich nun erstaunt.

"Sagen wir einfach Rayns und meine erste Begegnung verlief nicht gerade prickelnd."

"Er hat dich angemacht oder?"

"Ja, aufs Übelste."

"Ich hätte dich vermutlich vorwarnen sollen, es war klar, dass er dich früher oder später anmachen würde."

"Wieso war das klar?"

"Erstens: sieh dich doch mal an. So hübsch wie du bist würde dich vermutlich jeder Junge, der nur ein wenig Mut hat ansprechen und zweitens: Rayn ist ein Playboy."

"Toll, das soll er mal schön lassen."

"Gefällt er dir nicht?"

"Doch klar... ."

"Aber?"

"Einerseits ist er total lieb und auf der anderen Seite hat er so ein blödes Benehmen, so wie eben. Was sollte das?"

"Er hat wohl deine Abfuhr nicht ganz verkraftet. Anders kann es nicht sein, denn er findet dich definitiv heiß."

"Du bist süß Finn."

"Danke, aber wie kommst du jetzt darauf?"

"Das ist mir gerade wieder aufgefallen. Du bist einfach der tollste beste Freund den ich je hatte."

"Das ist schön zu hören", sagt Finn und gibt mir einen leichten Kuss auf die Wange. Hinter mir höre ich, wie jemand lautstark die Luft einzieht. Was war das denn? Naja egal.

Drinnen angekommen ziehe ich erst einmal Finn auf die Tanzfläche. Ich liebe tanzen. Doch kaum eine Viertelstunde später steht Rayn neben uns.

"Darf ich mal ablösen?", fragt er Finn.

"Klar doch, du kennt doch mich und meine zwei linken Füße", lachend geht Finn von der Bühne und lässt mich mit Rayn alleine.

"Hast du nicht Angst jemand könnte dich mit so einem 'Flittchen' wie mir sehen?", zische ich ihn an.

Ja, ich bin immer noch sauer wegen vorhin.

"Jetzt hab dich doch nicht so, Ich hab nur darauf hingewiesen, dass dein Kleid sehr kurz ist."

"Hast du dich mal umgesehen? Die Kleider der anderen Mädchen sind noch viel kürzer."

"Die sind ja auch nicht mit mir hier."

"Ach komm schon. Mit wie vielen von diesen Flittchen hattest du schon etwas?"

Er sieht mich verlegen an.

"Siehst du also urteile nicht über mich."

In diesem Moment ertönt ein langsamer Song im Club und es bilden sich Paare, die eng zusammen tanzen. Entschlossen drehe ich mich um und will von der Tanzfläche gehen, doch da hält mich Rayn an der Hand fest und dreht mich wieder zu sich. Plötzlich ist mein Gesicht nur wenige Zentimeter von seinem entfernt. Er legt seine Hände um meine Hüfte und zieht mich noch ein Stück näher zu sich. Ich lege meine Arme um seinen Hals und sehe ihm in die Augen. Ich kann seinen Blick aber leider nicht deuten. Was soll das denn jetzt? Er fährt mit seinen Fingern über meinen nackten Rücken bis er wieder den Stoff meines Kleides berührt, ganz knapp über meinen Po hält er kurz inne. Wieso lasse ich das mit mir geschehen. Als er dann allerdings mein Gesicht mit seiner Hand berührt, sein eigenes leicht neigt und immer näher kommt reiße ich mich entschieden los, drehe mich um und gehe von der Tanzfläche. Was war das denn gerade? Ich hätte mich fast nicht mehr beherrschen können. Schnell gehe ich an die Bar und bestelle mir einen Drink. Schon werde ich von einem Kerl rechts von mir angesprochen.

"Hey wer bist du denn?"

Ich kenne ihn zwar nicht, habe aber im Moment auch sehr wenig Lust auf Smalltalk.

"Tut mir leid, ich bin gerade nicht in der Stimmung um zu plaudern", gebe ich daher wenig freundlich zurück. Beleidigt zieht er von Dannen.

"Was war das denn gerade?", fragt mich Finn, der plötzlich neben mir steht.

"Was meinst du? Das mit Rayn, oder das mit dem Kerl gerade?"

"Das du diesem armen Kerl gerade einen miesen Korb gegeben hast, habe ich mitbekommen", sagt er grinsend,"ich meine das mit dir und Rayn."

"Das wüsste ich auch gerne. Was sollte das?"

"Naja ihr habt ziemlich eng getanzt und er hat das wohl als perfekte Gelegenheit gesehen dich zu küssen."

"Er wollte mich also wirklich küssen?"

"Soweit ich ihn kenne, ja."

"Oh man dann habe ich heute schon zwei Kerlen einen Korb gegeben."

"Ich glaube das schadet Rayns Ego nicht. Bereust du es, ihn nicht geküsst zu haben?"

"Keine Ahnung", gebe ich wahrheitsgemäß zurück. Ich lasse meinen Blick durch die Menge schweifen. Und da sehe ich ihn wieder. Dieses mal tanzt er eng umschlungen mit irgendeiner blonden Tusse. Seine Hände liegen auf ihrem Arsch. Es scheint als würde sie ihn küssen wollen, doch in diesem Moment dreht er seinen Kopf und begegnet meinem Blick. Mir wird schlecht.

"Ich muss hier weg", presse ich heraus und da auch Finn meinen Blick gefolgt war, lässt er mich gehen.

 Ich renne aus dem Club und dann die Straße entlang, dann erst werde ich langsamer. Ich habe Tränen in den Augen. Verdammt wieso hat mir denn das jetzt etwas ausgemacht? Aber gut welches Mädchen würde das gerne sehen? Er hat sich zuerst an mich ran gemacht und als ich nicht nicht zu haben war hat er sich sofort eine Andere gesucht. Aber gut irgendwie bin ich ja auch selbst schuld. Wieso habe ich es zugelassen, dass wir so eng tanzen, ich mag ihn doch eigentlich gar nicht!

"Mila!", höre ich jemanden nach mir rufen.

Finn? Nein, seine Stimme war das nicht. Doch schon im gleichen Moment sehe ich, wie Rayn um die Ecke kommt.

"Verschwinde!", rufe ich ihm  entgegen.

"Mila, verdammte Scheiße! Was sollte das?"

"Was meinst du damit?"

"Wieso rennst du einfach aus dem Club?"

"Ist das gerade dein Ernst?", frage ich ihn entgeistert.

Er scheint es echt nicht zu begreifen.

"Du bist so ein Arsch, Rayn."

Er kommt auf mich zu und schon wieder habe ich Tränen in den Augen.

"Geh weg, verdammt!"

"Nein, ich will aber nicht." Seine Stimme ist plötzlich ganz sanft.

"Ich will dich aber nicht sehen."

"Wieso bist du aus dem Club gelaufen?"

"Weißt du was das für ein Gefühl war? Zuerst machst du dich an mich ran und als ich dich nicht ran lasse machst du sofort mit einer anderen rum."

"Ich habe nicht mit ihr rumgemacht."

"Ach komm ich habe dich doch gesehen."

"Wir haben nur getanzt."

"Das habe ich gesehen."

"Und außerdem sind wir nicht zusammen, also bin ich dir auch keine Rechenschaft schuldig."

Schön langsam werde ich sauer. Wütend beiße ich auf meine Lippen um ihn nicht anzuschreien.

"Zum Glück nicht. Mit so einem wie dir möchte ich nicht einmal zusammen sein."

Ich drehe mich um und gehe davon, als ich wieder herumgedreht werde und plötzlich Rayns Lippen auf meinen spüre. Zuerst bin ich erschrocken, doch dann erwidere ich seinen Kuss. Ich drehe mich ganz zu ihm um, schließe die Augen und schmiege mich an ihn. Er drückt mich an die Wand, die hinter mir ist und ich lege meine Hände um seinen Hals um ihn noch näher zu mir zu ziehen. Er spaltet meine Lippen mit seiner Zunge und umspielt meine damit. Ich stöhne leise auf. Verdammt was mache ich da. Ich kann deutlich seine Erregung in seiner Hose spüren, doch als er nun mit einer Hand meinen nackten Oberschenkel hinauffährt, stoppe ich ihn für einen kurzen Moment.

"Warte", flüstere ich zwischen zwei Küssen.

Kurz lässt er von mir ab.

"Was ist mit Molly. Ich glaube nicht, dass sie das so toll finden würde."

"Würde? Jetzt ist es doch eh schon egal."

Für ihn scheint das Thema abgehackt zu sein, denn er will mich schon wieder küssen. Ich halte ihn davon ab, indem ich ihm meine Hand auf die Brust lege und ihn leicht von mir schiebe. Er verdreht die Augen.

"Mila. Jetzt mach dich doch nicht verrückt. Molly wird das verstehen."

"Sie ist im Moment meine einzige gute Freundin hier und ich möchte das nicht aufs Spiel setzen."

"Sie hatte am Freitag auch nichts dagegen. Sie hat sich sogar gefreut, dass ich dich nach oben getragen habe."

"Du hast mich nach oben getragen?"

"Natürlich wie wärst du sonst in dein Zimmer gekommen? Obwohl das nicht einmal leicht war, so schwer wie du bist."

Ich sehe ihn fassungslos an. Ich und schwer? Der hat sie wohl nicht mehr alle. Solche Kerle sind der Grund, wieso so viele Mädchen magersüchtig sind und sich nicht mehr hübsch finden. Entschlossen will ich ihn wegschieben. Leider ist er definitiv stärker wie ich und ich schaffe es nicht. Plötzlich wird sein Gesichtsausdruck hart und er drückt mich erneut gegen die Wand. Er legt eine Hand rechts neben meinen Kopf und die andere in meinen Nacken. Dann küsst er mich erneut, doch nicht so wie zuvor. Nun fühlen sich seine Lippen hart und seine Küsse viel verlangender an. Ein heißer Schauer jagt mir über den Rücken. Verdammt fühlt sich das gut an. Er fährt mit seinen Händen über meine Brüste und massiert sie leicht. Erneut beginne ich zu stöhnen. Er grinst in den Kuss hinein, doch es ist kein freundliches Grinsen. Es wirkt eher wie ein Siegergrinsen. Er meint also er hat mich für sich gewonnen? Schlagartig höre ich auf zu stöhnen und schmiere ihm eine.

"Fass mich nie wieder an", zische ich ihm entgegen.

Er hält sich die Wange und sieht mich immer noch grinsend an.

"Ach komm, als hätte es dir nicht gefallen, Babe."

Ich drehe mich einfach weg und gehe die Straße zurück.

"Ach ja. Ich würde nicht mehr zu den anderen in den Club gehen, deinen Haaren nach zu urteilen würde jeder vermuten, dass du gerade so richtig hart durchgenommen wurdest."

Anstatt ihm zu antworten, zeige ich ihm ohne mich umzudrehen den Mittelfinger. Vorne an der Straße, gehe ich zu einem Taxi und setzte mich hinein.

Der Taxifahrer, ein älterer Herr, der ziemlich freundlich aussieht, sieht mich fragend an. Ich schüttele nur erschöpft den Kopf und nenne ihm meine Adresse. Ich will nur noch nach Hause. Dort angekommen ziehe ich mich nur noch schnell um und lasse mich dann ins Bett fallen.

Kapitel 4

 Rayns Sicht:

 

Diese Mädchen bringt mich noch um den Verstand. Was ist nur los mit mir? Warum beleidige ich sie nur immer? Und wieso möchte ich sie, kaum dass ich sie sehe sofort küssen? Klar sie ist mega heiß und hat einen Traumkörper, aber das haben auch noch andere. Aber bei ihr ist das anders. Ich kann die Augen kaum von ihr abwenden. Deshalb musst ich mich auch vorhin mit dieser Tusse ablenken. Die war ja nicht einmal hübsch, aber eben leicht zu haben. Ich lehne mich an die Wand, an die ich sie vorhin gedrängt habe. Was habe ich nur wieder falsch gemacht? Sie ist doch total auf mich eingegangen. Sie hat sich nicht einmal abgewendet, als ich ihre Titten gestreichelt habe.

Erst als meine Schwester ins Spiel kam wurde sie unsicher. Und dann? Stimmt, dann habe ich gesagt, dass sie schwer war, was natürlich überhaupt nicht stimmt. Sie war total leicht und ich hatte keinerlei Schwierigkeiten, sie zu heben. Wieso habe ich das dann gesagt? Und wieso hat es mich vorhin gestört, als Finn ihr einen Kuss auf die Wange gegeben hat? Sie ist schließlich nicht mein Besitz!

Um mich abzulenken gehe ich zurück in den Club, in dem mich schon wieder das nächste Mädchen angräbt. Ich gehe auf ihre Anmache ein und stehe wenig später mit ihr draußen in einer anderen Seitengasse. Noch immer sind meine Gedanken bei Mila. Entschlossen hebe ich das viel zu voll gekleisterte Mädchen auf einen Stromkasten, der in der Nähe steht, hebe ihr den Rock hoch, ziehe ihr den String zur Seite und dringe ohne großes Vorspiel in sie ein. Schon stöhnt sie laut auf. Kann sie nicht still sein? Ich will an Mila denken. Ist das falsch? Ist es falsch, dass ich hier während ich mit solch einem Flittchen vögele nur an Mila denke. Ach, ich sollte mich einfach ein bisschen ablenken, sicher bin ich nur kurzfristig ein wenig von ihr abgelenkt worden. Ich stoße noch ein paar mal hart meinen Schwanz tief in das Mädchen, dass ich nicht einmal kenne bevor ich komme. Dann ziehe ich meinen Schwanz aus ihr heraus und verschließe meine Hose. Sie sitzt noch immer mit weit gespreizten Beinen vor mir.

"Willst du mich nicht auch noch zum Höhepunkt bringen?", flüstert sie mir angeregt zu.

"Ich muss los, sorry", lüge ich.

Sie sieht mich enttäuscht an, doch ich drehe mich einfach um und gehe. Komisch sonst besorge ich es den Mädchen so richtig, aber irgendwie ist mir heute die Lust vergangenen.

Den restlichen Sonntag verbringe ich damit mir ein paar Vorwürfe von Finn anzuhören, der natürlich mitbekommen hat, dass zwischen mir und Mila etwas lief. Ich solle sie nicht als eines meiner Sexobjekte sehen. Hallo? Spinnt der? Ich bin sein bester Freund und er kennt meine Art nun wirklich schon lange genug!

Durch ein Klopfen an der Tür werden meine Gedanken unterbrochen.

"Ja?", gebe ich genervt von mir.

"Da hört sich ja jemand begeistert an."

Meine kleine Schwester kommt ins Zimmer und lässt sich neben mich aufs Bett fallen.

"Wehe du machst mir jetzt auch noch Vorwürfe wegen gestern", knurre ich sie an.

"Nein für seine Gefühle kann man nichts."

"Gefühle? Vergiss es, ich hasse das Mädchen."

"Erstens ist Hass auch ein Gefühl und zweitens lügst du."

"So ein Schwachsinn. Du kennst mich, ich bin ein Playboy."

"Du bist nur ein Playboy um dich vor deinen Gefühlen zu schützen."

"Selbst wenn, so bin ich eben und ich lasse mir sicher nicht mein Konzept durch so ein Mädchen durcheinander bringen."

"Sie verwirrt dich, stimmts?"

"Sie nervt mich. Seit sie da ist verhalten sich alle anders. Du und Finn ganz besonders."

"Nur weil wir erkannt haben, dass sie auch besonders ist, aber keine Sorge das wirst du früher oder später, wenn du es zulässt, auch noch begreifen."

Mit diesen Worten verlässt Molly wieder mein Zimmer. Was soll denn das? Verschwören sie sich jetzt alle gegen mich? Die können mich alle mal. Wütend schleudere ich den Football, den ich die ganze Zeit gegen die Wand geworfen habe, quer durchs Zimmer.

 

Milas Sicht:

 

Ich bin ganz schön aufgeregt. Morgen beginnt mein erster Schultag an einer neuen Schule. Man sollte meinen das ich das inzwischen gewohnt sein sollte, doch so ist es nicht. Finn hat mir versprochen mit mir zusammen mit dem Motorrad hinzufahren. Gerade suche ich mir heraus was ich anziehen will. Am Ende entscheide ich mich für eine enge Jeans und ein leicht bauchfreies Top mit langem Cardigan darüber. Diesen werde ich ins Helmfach legen, da es sicher doof aus schaut wenn er unter meiner Lederjacke hervorlugt. Abends sehe ich noch ein wenig fern und gehe dann frühzeitig ins Bett um am nächsten Tag ausgeschlafen zu sein. Nachdem ich mir den Wecker gestellt habe schlafe ich sofort ein.

Als ich am nächsten Morgen durch meinen Wecker unsanft geweckt werde muss ich mich überwinden aus dem warmen Bett zu kriechen.

Nachdem ich schnell geduscht habe richte ich meine Haare und schminke mich dezent. Dann schlüpfe ich in meine Klamotten und ziehe meine weinroten Vans an. Nachdem ich mir meine Echtledertasche mit einem Block und ein paar Stifte geschnappt habe, werfe ich noch einen Apfel dazu, verabschiede mich mit einem Kuss auf die Stirn von meinem Dad und gehe nach draußen. Dort atme ich erst einmal die Morgenluft ein und sehe mich dann nach Finn um. Auch er steht vor seinen Motorrad und winkt mir zu. Ich lege meinen Cardigan in das Helmfach, ziehe meine Lederjacke an und starte den Motor meines Motorrades. Dann fahre ich hinter Finn her zur Schule. Dort angekommen, spüre ich direkt die Blicke von einigen Schülern. Ich steige elegant von meinem Motorrad ab, nehme den Helm vom Kopf und schüttle meine Haar. Als ich mich umsehe, starren mich wirklich einige Schüler an. Einige Mädchen sehen mich freundlich an, andere herablassend und wieder andere neidisch. Auch einige Jungs sehen mich an, bei den meisten erkennt man sofort, dass sie mich heiß finden. Das verunsichert mich ein wenig. 

"Du scheinst keine schlechte Wirkung auf die Jungs hier zu haben", flüstert mir auch Finn zu. Da entdecke ich in der Menge auch Rayn. Als sich unsere Blicke begegnen sieht er mich ausdruckslos an. Da versteh mal einer diesen Kerl!

Schnell wende ich meinen Blick ab und gehe mit Finn in das Gebäude, wo er mir sogleich das Sekretariat zeigt. 

"Schaffst du den Rest alleine, Süße?", fragt er mich.

"Ich denke schon", gebe ich unsicher zurück und gebe ihm einen leichten Kuss auf die Wange, dann betrete ich das Sekretariat. Eine unfreundliche Sekretärin sieht mich an.

"Mein Name ist Mila Lancaster und ich soll hier meinen Stundenplan abholen."

"Ja hier. Du hast Mathematik in der ersten Stunde. Raum 135. Treppe rauf, Gang entlang letzte Tür rechts."

Ich bedanke mich und mache mich auf den Weg.

Vor der Tür angekommen atme ich noch einmal tief durch, bevor mich eine eher junge, männliche Stimme hereinbittet. Als ich eintrete steht ein sehr junger, gut aussehender Lehrer vor mir.

"Guten Tag, wie kann ich dir behilflich sein?"

"Hallo, ich bin Mila, die neue Schülerin."

"Ah ja, Mila Lancaster, richtig?"

" Ja genau."

"Ich denke vorstellen wirst du dich nicht groß müssen wir sind schließlich nicht mehr in der Unterstufe."

Dafür bin ich ihm sehr dankbar.

"Setzt dich doch bitte auf den freien Platz neben Rayn. Wir reden gerade über unsere Exkursionsfahrt übernächste Woche, weißt du davon schon etwas?"

"Nein noch nicht."

"Wenn du möchtest könntest du dich bis Ende dieser Woche noch bei mir melden. Der Rest der Klasse fährt auch mit und ich denke, das wäre für dich keine schlechte Gelegenheit den Anschluss zu finden."

Ich nicke ihn dankbar an und sehe mich im Raum um. Neben Rayn soll ich mich setzen, dass wir doch nicht dieser... . Doch wird er. In der vorletzten Reihe am Rand sitzt er alleine auf einer Doppelbank und neben ihm Finn und ein weiterer Freund, der am Freitag beim feiern dabei war.

Finn grinst mich schon an und so gehe ich auf ihre Reihe zu, schenke Finn noch ein Lächeln und setze mich dann neben Rayn.

Die Hälfte der Stunde ist schon um und ich bemerke, wie mich Rayn die ganze Zeit anstarrt.

"Habe ich etwas im Gesicht, oder wieso starrst du mich so an?", zische ich ihn nicht gerade freundlich an.

"Ich habe dich nicht angestarrt."

"Das ist gelogen."

"Woher willst du das wissen?"

"Ich merke doch, dass du mich anstarrst."

Ups das war vielleicht eine etwas komische Aussage. Ich merke es wenn er mich anstarrt? Auch er zieht eine Augenbraue nach oben und sieht mich belustigt an. Verdammt sieht er heiß aus. Schon wieder spüre ich dieses Kribbeln und den wohlig warmen Schauer, den es mir auch über den Rücken gejagt hat, als er mich küsste. Am liebsten würde ich ihn zu mir ziehen und ihn küssen, aber ich reiße mich zusammen. Verdammt seit wann stehe ich auf arrogante, selbstverliebte Playboys? Ich muss schleunigst etwas dagegen tun, sonst tue ich mir bloß selbst weh.

Nach dieser Stunde vergleiche ich meinen Stundenplan mit dem von Finn und muss fest stellen, dass wir viel zusammen Unterricht haben. Leider auch mit Rayn zusammen. Mit beiden habe ich Sport, Mathematik und Biologie. Mit Finn alleine noch Geschichte und Geologie und mit Rayn Deutsch, Englisch und Chemie. Dann wird das mit dem aus dem Weg gehen mit Rayn wohl nichts werden. Ich sitze in Mathematik und Englisch direkt neben Rayn, in Chemie und Biologie nur einen Platz weiter und in Geschichte und Geologie neben Finn, in  Deutsch sitze ich neben einem netten Mädchen namens Amy und in Chemie und Biologie neben einen von Rayns Freunden. Meine Englischlehrerin und auch meine übrigen Mitschüler waren richtig begeistert von meinem Englisch, kein Wunder ich habe ja auch 1 Jahr in England und knappe zwei Jahre in Amerika gewohnt. Als wir am Donnerstag dann Sport haben freue ich mich schon richtig. Ich liebe Sport. Das ist eines der einzigsten Fächer in denen ich richtig abschalten kann und mein ganzes Können zeigen kann. Zu meinem Glück, ist zur Zeit auch noch Turnen das Thema. Die Jungs hassen es natürlich, bis auf wenige Ausnahmen und einige Mädchen wirken dabei auch ziemlich ungelenk. Sie scheinen heute die erste Stunde mit turnen zu beginnen, denn am Anfang soll jeder erst einmal zeigen was er kann. Dadurch, dass ich auch jahrelang getanzt habe kann ich gleichzeitig auch unglaublich gut turnen, da die meisten Turmübungen mit in Tänze eingebaut werden. Als ich an der Reihe bin stehen fast alle Schüler aus meinem Kurs daneben und schauen zu, auch Finn und Rayn befinden sich unter ihnen. Einige Mädchen sehen mich herablassend an. Denen werde ich es schon noch zeigen. Als unsere Lehrerin mir das Startzeichen gibt hole ich Anlauf mache eine Radwende gefolgt von einem Flickflack und ende mit einem gekonnten Salto und perfekter Landung. Plötzlich ist es in der Turnhalle mucksmäuschen still. Alle starren mich an, bis meine Lehrerin begeistert in die Hände klatscht.

"Unglaublich, wie sauber und gekonnt du das ausgeführt hast."

Auch die übrigen sehen mich nun begeistert an und sogar in Rayns Blick kann ich so etwas ähnliches wie Anerkennung sehen.

Er kommt mit Finn auf mich zu.

"Nicht schlecht", sagt Finn grinsend.

"Ja, ziemlich beeindruckend", fügt Rayn hinzu.

Ich bin echt stolz auf mich.

 

Rayns Sicht:

 

Wow, das war der hammer! Es sah unglaublich leicht aus bei ihr. In diesem Moment hat sie mich vollkommen in ihren Bann gezogen. Als sie jetzt so vor uns steht mit ihren zerzausten Haaren und den kurzen Sportklamotten, sieht sie unglaublich heiß aus. 

Ich sehe wie ein paar Mädchen aus der Cheerleadergruppe, die uns Footballspieler bei unseren Spielen immer unterstützen auf Mila zulaufen.

"Du musst eine Cheerleaderin werden!", ruft Britney ihre Anführerin und die anderen stimmen zu. 

"Ich weiß gar nicht ob ich das kann", gibt Mila verlegen zurück.

"So wie du gerade geturnt hast?"

"Na gut ich sehe euch vielleicht einmal beim Training zu."

Da die Cheerleader immer Donnerstags Nachmittag zeitgleich mit uns Footballspielern trainieren freue ich mich schon darauf, Mila in den heißen Cheerleaderoutfit zu sehen.

Als wir uns dann draußen aufwärmen, merke ich wie die Blicke einiger Jungs plötzlich zur Umkleide schweifen und einige sogar ein anerkennendes Pfeifen von sich geben. Als ich ihrem Blick folge, sehe ich Mila, die in den verdammt knappen Cheerleadershorts und bauchfreiem Oberteil dasteht. Sie hat echt einen Traumkörper. Am liebsten würde ich nun mit meinen Fingern über ihren Körper fahren und bei diesem Gedanken spüre ich schon wieder dieses Ziehen im Lendenbereich.

Verlegen geht Mila nun auf die anderen Mädchen zu. Sie scheint einige Komplimente zu bekommen, denn nun wirkt sie noch verlegener.

"Ich glaube, ich mache mir Mila das nächste Mal klar. Vielleicht besuche ich sie heute ja einmal", ertönt es plötzlich neben mir von Finn. Ich knurre leicht.

"Wenn du meinst", gebe ich schlecht gelaunt zurück.

Soll mir doch egal sein. Ich will eh nichts von ihr. Als ich noch ein paar mal den Blick zu den Cheerleadern werfe, sehe ich, dass Mila sich unglaublich gut anstellt. Ob es ihr aber wirklich Spaß macht kann ich nicht genau sagen.

 

Milas Sicht:

 

Klar ist es ein tolles Gefühl so schnell dazuzugehören, aber ich weiß noch nicht ob cheerleading dafür das Richtige ist. Ich meine es macht mir schon Spaß, aber ich weiß nicht, das Outfit ist mir definitiv zu knapp und ein paar richtige Tussen sind auch in der Gruppe. Eine hätte mich vorhin beinahe abgeworfen, als wir eine Hebefigur geprobt haben und ich konnte mich gerade noch abrollen, sonst wäre ich mit dem Gesicht voraus auf dem Boden gelandet. Nach dem Training sieht mich Britney erwartungsvoll an.

"Und?", fragt sie mich gespannt.

"Ich weiß nicht recht. Ehrlich gesagt würde ich mich lieber vorerst ein wenig eingewöhnen. Da ist mir das ein bisschen zu stressig."

Britney sieht enttäuscht aus. In diesem Moment höre ich wie hinter mir Rayns Stimme erklingt.

"Also das du dich mit deiner Figur überhaupt in so ein Outfit traust?"

Ich wende mich um und sehe puren Spott in seinen Augen. Sofort drehe ich mich wieder zu Britney um.

"Weißt du was, Britney ich bin doch dabei. Ihr könnt auf mich zählen."

Dann gehe ich mit einem gekonnten Hüftschwung an Rayn vorbei zu den Umkleiden und wieder spüre ich seinen Blick auf meinem Arsch. Nachdem ich mich umgezogen habe gehe ich zurück in den Gang. Kurz bevor ich die Türe zum Parkplatz erreicht habe, werde ich an meinem Arm herumgerissen und an die Wand gedrückt. Erschrocken sehe ich ihn an. In seinem Blick liegen so viele verschiedene Dinge. Wut, Überheblichkeit, aber auch Verlangen und wenn mich nicht alles täuscht, auch Leidenschaft.

Jetzt drückt er seine Lippen fest auf meine und fährt mir mit seinen Händen durch die Haare. Mein Kopf schreit lauthals 'Nein!', doch mein Körper reagiert ganz anders. Meine Hände legen sich um seinen Hals, mein Körper drückt sich nah an seinen und meine Lippen erwidern seinen Kuss. Was ist nur los mit mir. Sein Kuss wird immer fordernder bis ich mich endlich überwinden kann ihn leicht von mir zu schieben. Doch sofort wird sein Kuss härter. Er will es nicht zulassen, dass ich ihn wegschiebe. Entschlossen schubse ich ihn jetzt.

"Was soll das?", frage ich wütend, was leider durch die Tatsache, dass ich vom Küssen außer Atem bin, leicht gemildert wird.

"Was?"

"Wieso überrumpelst du mich so und küsst mich dann?"

"Ich will dir nur zeigen, dass du mir eh nicht widerstehen kannst, Babe."

"Verständlich, wenn man so überrumpelt wird, kann man sich ja gar nicht wehren."

Er drückt mich wieder leicht gegen die Wand und sein Gesicht kommt meinem gefährlich nahe.

"Rede dich nicht mit so einem Schwachsinn hinaus."

"Tue ich nicht. Auch auf der Party hast du mich so überrumpelt."

Er streift ganz leicht mit seinen Lippen die meinen und ich muss mich extrem anstrengen um ihn nicht erneut zu küssen. Was stellt er nur mit mir an? Mein Körper fühlt sich so zu ihm hingezogen. Jetzt beginnt er meinen Hals zu küssen.

"Wieso machst du das?", flüstere ich leise.

"Das weiß ich selbst nicht. Du bist schuld."

"Ich? Such dir doch eine andere von deinen 1000 Tussen und überfalle die."

Beim Gedanken an die ganzen Mädchen, bei denen er vermutlich nicht anders gehandelt hat wie bei mir, werde ich wieder wütend.

"Ich bin nicht eine von deinen Tussen, die du zu dir bestellen kannst um mit ihnen zu vögeln! Merk dir das."

Mit diesen Worten stoße ich ihn leicht von mir und gehe zu meinem Motorrad. Ohne mich noch einmal umzusehen fahre ich davon.

Der nächste Tag verläuft ganz ruhig. Ich gehe Rayn so gut es geht aus dem Weg und begegne ihm tatsächlich nur im Unterricht. In den Pausen sitze ich immer bei Molly. Ich liebe dieses Mädchen! Sie heitert mich immer auf.

Da für heute Abend nichts geplant ist, lege ich mich zuhause erst einmal hin und ruhe mich aus. Kurze Zeit später bin ich eingeschlafen und als ich wieder aufwache, fängt es schon an zu dämmern.

Also esse ich zu Abend, ziehe mir dann meine Schlafklamotten an und gehe auf die Dachterrasse um noch ein wenig Musik zu hören. Als es schon ziemlich dunkel ist ertönt plötzlich mein Handyklingelton. Es ist Finn.

"Hey meine Süße, wie gehts dir?"

"Naja ganz oke."

"Das hört sich aber nicht gerade prickelnd an. Willst du darüber reden."

"Ich denke das würde länger dauern."

"Dann komm doch einfach rüber."

"Ich bin schon in Boxershorts gekleidet."

"Umso besser, dann kannst du gleich bei mir übernachten."

Ich grinse. Der Kerl weiß einfach wie man mich um den Finger wickelt.

"Na gut. Ich bin in fünf Minuten bei dir."

"Bis gleich, Süße."

Schnell gehe ich nach unten und gebe meinem Dad Bescheid, dass ich heute bei Finn übernachten werde. Da er ihn sehr gerne mag, scheint es ihn nicht zu stören. Schnell schlüpfe ich in meine dünnen Turnschuhe und sprinte zu Finns Haus. Dafür, dass es bereits Sommer ist, ist es doch noch sehr frisch abends. Finn hat mir bereits die Haustüre geöffnet und schnell husche ich hinein. Ich begrüße ihn mit einem Küsschen auf die Backe und wir gehen nach oben in sein Zimmer. Dort setze ich mich auf sein Bett und er sieht mich erwartungsvoll an. Und dann sprudelt alles nur so aus mir heraus. Ich erzähle ihm sogar von dem Gefühl, das mich überkommt, sobald ich Rayn sehe und meinem ständigem Drang ihn anzusehen. Finn hört mir gebannt zu.

"Mila, kann es sein, dass du auf Rayn stehst."

"Das ist es ja genau. Ich weiß es nicht. Einerseits finde ich ihn so anziehend, heiß und ja sogar manchmal nett und andererseits ist er dann wieder so abweisend, kalt und herablassend. Und dann ist er auch noch ein typischer Playboy."

"Ich versteh dich vollkommen, aber vielleicht solltest du..."

Weiter kommt Finn nicht, denn in diesem Moment reißt jemand die Tür auf und sagt: "Hey, Alter. Deine Mutter hat mich ins Haus gelassen."

Dann erst erscheint Rayn im Zimmer. Als er uns sieht wechselt sein Gesichtsausdruck von wütend zu enttäuscht und wird dann vollkommen ausdruckslos.

"Verstehe", sagt er und dreht sich auf dem Absatz wieder um.

Verstehe? Was meint er damit? Also ich verstehe gar nichts mehr. Verwirrt sehe ich Finn an.

"Geh ihm nach", sagt dieser sanft.

Sofort springe ich auf und renne hinter Rayn her, der bereits aus dem Haus gegangen ist und nun auf dem Weg zu seinem Motorrad ist. Er hat auch ein Motorrad? Das wusste ich gar nicht. Er will gerade den Helm aufsetzen als ich laut "Halt!" schreie.

Er hält kurz inne setzt sich dann aber entschlossen den Helm auf. Ich greife nach seinem Arm. Als er ihn abschüttelt setze ich mich einfach hinten auf sein Motorrad.

"Ich gehe erst hier runter, wenn du mit mir redest", sage ich trotzig.

Er nimmt den Helm ab und sieht mich wütend an.

"Was willst du hören?"

"Was das eben sollte."

"Du meinst wohl nur weil du dich von mir ablenken musst kannst du mich an meinen besten Freund ran machen!"

"Wie bitte? Ich glaube du spinnst wohl! Ich mache mich nicht an Finn ran! Und von dir muss ich mich erst recht nicht ablenken!"

Was bildet der sich bitte ein? Wütend beiße ich auf meine Unterlippe.

 

Rayns Sicht:

 

Warum sieht sie nur so verdammt sexy aus wenn sie wütend ist? Oh Gott jetzt beißt sie sich auch noch in die Unterlippe. Wie soll ich mich da denn konzentrieren?

"Ach ja und wie erklärst du dir dann das was eben geschehen ist?"

"Was soll den geschehen sein? Wir haben nur geredet."

"Ach komm schon! Finn redet nicht nur mit irgendwelchen Mädchen. Er ist genauso ein Playboy wie..." Soll ich wirklich zugeben, dass ich ein Playboy bin? Direkt stolz bin ich nun auch wieder nicht darauf.

"Also erstens bin ich nicht irgendein Mädchen und zweitens bin ich nicht irgendein Flittchen, das sofort mit Finn ins Bett steigen würde. Du solltest endlich einmal aufhören, alle Mädchen auf das verdammt niedrige Niveau deiner Schlampen zu stellen."

"Ach komm bist du anders? Ich könnte wetten, das du irgendwann mit Finn ins Bett steigen würdest." Wieso verletzt mich diese Aussage nur selbst so?

"Nein sicher nicht. Ich mag ihn zwar sehr gerne, aber nicht auf die Weise, dass ich möchte, dass er mein Ers...", verlegen verstummt Mila.

"Dein was?"

"Ach nichts."

Ich denke noch einmal über das von ihr eben gesagte nach und plötzlich weiten sich meine Augen. Ich habe verstanden.

"Du hattest noch nie Sex?" Ich sehe sie verwundert an und als sie mir keine Antwort gibt, bin ich mir sicher, dass es stimmt. Sie hat wirklich noch nie mit einem Jungen geschlafen.

"Aber wieso?"

"Was wieso?"

"Wieso hast du noch nie mit einem Jungen gefickt?"

"Weil ich nicht eine von diesen Schlampen sein möchte, die mit dem nächstbesten, dahergelaufenen Jungen schläft. So bin ich einfach nicht. Ich möchte selbst entscheiden mit wem ich schlafen möchte."

"Aber war denn nie der Richtige dabei?"

"Von meinem ersten Freund dachte ich er wäre der Richtige, doch dann hatte er etwas mit einer damals sehr guten Freundin. Ab diesem Zeitpunkt habe ich mir geschworen mich nie wieder auf so ein Arschloch herein zu fallen."

Plötzlich sieht sie so verletzt aus, dass ich sie am liebsten in den Arm nehmen würde. Sie hat sich also aufgehoben? Davor habe ich enormen Respekt. Sie ist also wirklich keine von diesen billigen Flittchen. Obwohl ich das schon zuvor gewusst habe erleichtert es mich. Keine Ahnung wieso, aber es ist so.

"Wieso machst du dich dann jetzt so an Finn ran? Möchtest du nun plötzlich doch gefickt werden?"

Sie sieht mich erst schockiert an, doch dann sehe ich in ihren wunderschönen Augen, wie sehr ich sie damit verletzt  habe. Verdammt. Sie schwingt sich elegant von meinem Motorrad.

"Du hast mir wohl gerade nicht einmal zugehört", flüstert sie leise, dreht sich dann um und geht wieder zu Finns Haus. Verdammt, wieso kann ich das nur nicht lassen? Und wieso ärgert es mich so extrem, dass sie Finn viel lieber zu mögen scheint? Obwohl das ja wohl nur verständlich ist. Er ist ein unglaublicher Charmeur und ich? Naja ich bringe die Mädchen dazu mit mir zu vögeln, aber mehr? Nein. Das ist bereits einmal schief gegangen.

 

Sofort beschließe ich mich noch ein wenig abzulenken. Da ich sowieso noch bei einer Hausparty von irgendeinem Mädchen eingeladen bin fahre ich dorthin. Das Mädchen geht definitiv nicht auf meine Schule und ich glaube sie nur einmal auf einer Party gesehen zu haben, doch kaum komme ich bei ihr zuhause an, schmeißt sie sich an mich ran.

So ein ekeliges Verhalten! So etwas würde Mila niemals tun. Dennoch lasse ich mich von ihr hoch in ihr Zimmer führen. Dort angekommen schmeiße ich sie auf ihr Bett, wo sie sich sofort auszieht. Dann beuge ich mich über sie und sie spreizt die Beine um mich zwischen sie zu lassen. Ich fahre mit meinen Händen über ihre Brüste und sie stöhnt auf. Langsam beginne ich diese zu liebkosen und merke wie sie immer mehr erregt ist. Ich fahre mit meinen Fingern über ihre Spalte und merke, dass sie extrem feucht ist. Ich hole meinen Penis aus meiner Hose und sie umschließt ihn sofort mit ihrer Hand. Nachdem sie ihn ein wenig gewichst hat, schiebe ich ihre Hände beiseite und dringe ruckartig in sie ein. Ich behalte mein hohes Stoßtempo bei und bald merke ich wie sie sich unter mir verkrampft. Eng schließen sich ihre Muskeln um meinen Schwanz und auch ich komme. Ich ziehe mich aus ihr zurück und stehe auf.

Ich habe während des ganzen Sex nicht einmal gestöhnt, dass ist total ungewöhnlich für mich. Aber naja egal. Schnell ziehe ich meine Klamotten wieder über und verschwinde aus dem Haus.

Wieso mache ich das eigentlich immer? Mit irgendwelche Mädchen schlafen, die ich nicht einmal hübsch finde? Vielleicht sollte ich meine Einstellung mal ein bisschen überdenken. Andererseits will ich nie wieder so verletzt werden wie damals.

Kapitel 5

Milas Sicht:

 

Als ich am nächsten Tag aufwache schwirren meine Gedanken immer noch um Rayn. Verdammt er ist der gemeinste Playboy den ich kenne. Wieso kann er nicht so wie Finn sein. Leider habe ich für Finn von Anfang an nie mehr als Freundschaft empfunden. Bei Rayn dagegen ist es anders. Ihn würde ich am liebsten die ganze Zeit küssen, gleichzeitig könnte ich ihn aber auch durchgehend an die Wand klatschen.

Seufzend stehe ich auf. Ich bin gestern spät in der Nacht doch noch zu mir nach Hause gegangen. Irgendwie wollte ich nach Rayns Worten nicht mehr bei Finn schlafen. Es hat mich verletzt was er gesagt hat und ich wollte alleine sein. Finn hat mich zum Glück verstanden.

Das restliche Wochenende verlief recht ruhig und auch die Woche darauf war ziemlich ereignislos. Die letzten Fragen zur Exkursion in der folgenden Woche geklärt und am Donnerstag habe ich Cheerleadertraining. Dann ist es auch schon Samstag. Heute soll bei Tim, einem Footballspieler eine Party steigen. Die Cheerleader sind da natürlich auch eingeladen. Gerade stehe ich im Bad und mache mich zurecht. Ich schminke mich leicht, glätte meine Haare und ziehe eine knackige Jeans und eine helle, kurzärmlige Bluse an.

Finn holt mich um kurz nach 21:00 Uhr ab, da wir gemeinsam hingehen. Dort angekommen ist die Party schon voll am laufen und ich bekomme große Lust mich mal wieder so richtig zu besaufen. Sofort hole ich mir an der Bar ein starkes Getränk und gehe mit Finn zu den anderen.

Ich sehe wie Stacy, eine Tusse aus meiner Cheerleadergruppe, sich an Rayn ran macht. Soll sie doch. Ist mir doch egal. Schnell trinke ich mein Glas aus und hole mir ein neues. Ich tanze ein bisschen und unterhalte mich mit ein paar Jungs. Dabei fühle ich mich so beobachtet, dass ich mich umdrehe und sehe wie Rayn mich anstarrt. Schnell wendet er sich wieder Stacy zu. Ihre eine Hand liegt auf seinem Arsch und ihre andere auf seiner Brust. Irgendwie versetzt mir das einen Stich. Schnell hole ich mir ein neues Glas.

Plötzlich steht knapp hinter mir jemand und umfasst von hinten meine Taille.

"Meinst du nicht, dass du für heute schon genug getrunken hast?", fragt mich die leider allzu bekannte, raue Stimme von Rayn.

"Ich will mir nur Stacys hässliche Visage schön saufen. Leider benötige ich dafür ein paar mehr Drinks."

Er dreht mich zu sich um und schon wieder sind sich unsere Gesichter sehr nahe. Ich lehne mich an die Bar, da ich schon nicht mehr richtig stehen kann. 

"Du weißt dass du dich morgen an nichts mehr erinnern kannst oder?"

"Vielleicht war das ja mein Plan."

"Woran willst du dich denn nicht mehr erinnern?"

"An dich und deine dummen Weiber." Ups das war mir jetzt einfach so raus gerutscht.

 Schnell schiebe ich ihn auf die Seite und gehe ein Stück abseits. Verdammt ich bin wirklich richtig betrunken. Mein Blick auf die Uhr verrät mir das es bereits 2:00 Uhr morgens ist. Also beschließe ich Finn aufzusuchen und ihn zu fragen wann wir nach Hause gehen. Doch gerade als ich mich auf den Weg zu Finn mache stellt sich Nick, ein weiterer Footballspieler, in meinen Weg.

"Wo willst du denn so plötzlich hin, Püppchen?"

"Nach Hause."

"Ach wieso das denn? Lass uns doch noch ein bisschen Spaß haben."

Er grinst mich anzüglich an und kommt auf mich zu. Als er mein Handgelenk umgreift gifte ich ihn an: "Lass mich los!"

"Ach komm schon du willst es doch auch."

"Nein lass mich."

Er will mich küssen doch ich drehe den Kopf weg. Jetzt umschließt er mein Handgelenk fester.

"Aua du tust mir weh! Lass mich sofort los."

Schön langsam bekomme ich Angst, doch in diesem Moment merke ich, wie Nick hart von mir gestoßen wird. Er landet auf dem Boden und jemand anderes ergreift meine Hand. Ich werde hinter jemanden hergezogen bis wir auf dem Gehsteig draußen vor der Haustüre stehen, dann erst dreht sich dieser jemand um und ich erkenne das es Rayn ist. Er sieht mich wütend an, doch plötzlich ändert sich sein Gesichtsausdruck und er sieht mich beinahe liebevoll an.

"Alles oke bei dir?"

"Da du dazwischen gegangen bist zum Glück ja", meine Stimme hört sich sehr brüchig an. 

"Wieso trinkst du aber auch so viel dass du dich nicht mehr selbst wehren kannst?"

"Also erstens hätte ich mich gegen Nick sowieso nicht wehren können und zweitens kennst du den Grund schon."

"Also war das ernst gemeint? Der Grund bin also wirklich ich und Stacy?"

Ich nicke stumm. Verdammt wieso muss man nur so ehrlich sein, wenn man betrunken ist?

"Aber wieso?"

"Das weiß ich doch selbst nicht! Auf der einen Seite finde ich dich einfach nur schrecklich. Der Weg wie du mit Mädchen umgehst. Bäh. Aber auf der anderen Seite bist du gleichzeitig so... so..."

"Heiß?"

"Nicht nur das. Wenn du es zulässt kannst du richtig liebenswürdig sein."

Schon wieder ohne Vorwarnung küsst er mich. Doch dieses mal ist der Kuss ganz anders. Eher zurückhaltend und sanft. Nach kurzer Zeit löse ich mich wieder von ijm.

"Aber was zum Beispiel soll das dann wieder? Wieso küsst du mich einfach?"

"Ich kann nicht anders."

Schweigend sehe ich ihn an. Dann setzen wir uns wieder in Bewegung. Zweimal hätte es mich auf Grund des Alkohols fast hingehauen, doch jedes Mal fängt mich Rayn auf. Schön langsam scheint der Alkohol anzufangen stärker zu wirken. Denn als wir vor unserer Haustüre stehen und mich Rayn fragt ob ich alleine ins Bett komme schüttle ich entschlossen den Kopf  

"Na gut. Wo hast du dann die Haustürschlüssel?"

Verführerisch sehe ich ihn an.

"In meiner Hosentasche "

Er sieht mich grinsend an.

"Lass mich raten. du bringst ihn nicht mehr selber da raus?"

Entschlossen schüttle ich den Kopf. Also kommt er auf mich zu und umfasst mit beiden Händen meinen Arsch.

"Die Schlüssel sind vorne drin."

"Ich weiß, aber das war eine gute Gelegenheit deinen Arsch zu begrapschen."

 Ich kichere. Oh man ich hätte wirklich nicht so viel trinken sollen!

 

Als ich am nächsten Tag aufwache, weiß ich fast nichts mehr. Erst recht nicht wie ich von der Party nach Hause gekommen bin. Als ich mich umdrehe stoße ich gegen etwas weiches. Ist das etwa... . Oh Gott. Das ist ja Rayn! Dieser liegt nur in Boxershorts bekleidet neben mir. Langsam lasse ich meinen Blick an ihm herunter gleiten und bleibe an seinem Bauch hängen. Wow, er hat einen beeindruckenden Sixpack. Ich kann meinen Blick gar nicht abwenden.

 

Rayns Sicht:

 

Sie sieht einfach nur zu süß aus wie sie mich so anstarrt. Sie geht wahrscheinlich fest davon aus, dass ich noch schlafe. Jetzt gleitet ihr Blick noch ein wenig tiefer. Oh Gott, sie sieht mir doch jetzt nicht ernsthaft auf den Schritt?! Jetzt beißt sie sich auch noch auf die Unterlippe. Ich halte es nicht mehr aus und beginne glücklich zu schmunzeln.

"Wenn du nicht bald wo anders hinsiehst kann ich für nichts mehr garantieren."

Erschrocken sieht sie mich an.

"Ich habe nur... Wieso liegst du eigentlich in meinem Bett?"

"Weißt du echt gar nichts mehr?"

Verwirrt sieht sie mich an und schüttelt den Kopf.

"Hatten wir Sex?"

"Du wolltest das, ja. Aber ich wollte deinen Zustand nicht so schamlos ausnützen."

Jetzt klappt ihr Kinn nach unten.

"Ich wollte das?"

"Ja."

"Niemals du lügst mich an."

"Wieso sollte ich?"

"Stimmt. Aber wenn wir nicht Sex hatten wieso liegst du dann dennoch bei mir im Bett."

"Ich erzähle dir am besten alles von Anfang an. Also als erstes bist du gestern auf der Party von Nick ziemlich angegraben worden. Als er dich gegen deinen Willen festgehalten hat, habe ich dir geholfen und dich nach Hause gebracht. Du hast mir dann erklärt, dass du dich wegen mir und meiner dummen Weiber betrunken hast und hast mich dann angemacht, indem du so getan hast als könntest du deinen Schlüssel nicht mehr aus deiner Hosentasche holen und mich gebeten hast dir zu helfen. Dann hast du mich in dein Zimmer geschleift, wo ich dich natürlich ausziehen musste, da du das ja selbst nicht mehr geschafft hast. Was du allerdings geschafft hast war mich auszuziehen, obwohl ich vermutlich eh in Boxershorts geschlafen hätte. Dann hast du mich gebeten doch bitte bei dir zu bleiben. Nachdem du dich dann ins Bett gelegt hast, hast du mir angedeutet ich solle mich neben dich legen. Sobald ich dann dalag, bist du auf meinen Schoß geklettert und hast angefangen meinen Hals zu küssen. Nachdem du mir dann gesagt hast, dass du jetzt mit mir Sex haben möchtest, habe ich dir erklärt, dass ich deinen Zustand nicht ausnützen möchte. Du hast mir dann glücklich ins Ohr geflüstert, dass ich ja doch ein Gentleman bin und bist dann sofort auf meiner Brust eingeschlafen."

Während ich Mila den Ablauf von unserer Nacht kurz zusammen gefasst habe ist sie immer mehr rot geworden. Jetzt siehst sie mich verlegen an.

"Und das ist wirklich nicht gelogen?"

"Nein. Wieso sollte ich dich anlügen?"

"Oh man ist das peinlich."

"Ach eigentlich war es ganz süß."

"Ja totaaal."

"Und es hat mir gezeigt, dass du Sex mit nur haben möchtest, denn ein Betrunkener lügt nie."

"Vielleicht habe ich ja nur so getan, als wäre ich betrunken", raunt sie mir nun mit ihrer sexy rauen Stimme zu. Sofort nachdem sie das gesagt hat, lege ich mich über sie und stütze mich mit meinen Armen links und rechts von ihrem Kopf ab.

"Bist du dir da sicher?"

Ich senke meinen Kopf, bis ich nur noch ein paar Millimeter von ihren Lippen entfernt bin. Ich sehe in ihre wunderschönen braunen Augen, die sie schon halb geschlossen hat. Dann küsse ich sie ganz sanft. Meine Lippen wandern ihren Hals nach unten bis zu ihren Brüsten. Da sie eh nur Unterwäsche trägt, habe ich ihre Brüste schnell von dem lästigen BH befreit. Mila stöhnt leise auf und bewegt nun ihre Hände über meinen Körper. Sie streicht über meine Bauchmuskeln bis hinunter zu meinem Schwanz. Diesen befreit sie von den Boxershorts und gerade als sie anfängt ihn zu wichsen ertönt von unten die Stimme ihres Vaters.

"Mila! Kommst du zum Frühstücken?"

Erschrocken hält Mila inne.

"Fuck!"

"Antworte ihm doch einfach nicht und tu so als würdest du noch schlafen."

"Geht nicht ich habe es ihm versprochen."

Enttäuscht sehe ich sie an.

"Und jetzt?"

"Wirst du wohl eine kalte Dusche nehmen müssen."

Bei diesem Gedanken zieht sich ein belustigtes Schmunzeln über Milas Lippen.

"Nur wenn du mitkommst."

"Ein anderes Mal gerne."

"Das nehme ich beim Wort. Das nächste mal kommst du mir nicht aus."

"Ich würde jetzt auch lieber mit dir im Bett liegen bleiben."

Noch ein mal zieht sie mich mit ihren Händen in meinem Nacken zu sich hinunter und küsst mich fordernd. Dann lässt sie von mir ab und steht auf. Ich sehe ihr nach, wie sie nur mit einem schwarzen Stringtanga bekleidet zu einer Tür in ihrem Zimmer geht. Verdammt! Sie sieht echt richtig scharf aus. 

Da auch sie der Meinung ist, ich solle ihrem Dad nicht so begegnen und mein kleiner Freund sich erst einmal beruhigen solle, beschließen wir, dass ich mich raus schleiche. Vor der Haustüre entscheide ich mich dann noch schnell bei Finn vorbei zu sehen. Also klingle ich bei ihm. Zum Glück macht er mir auf und nicht seine Mutter. Bei meinem Anblick verzieht sich sein Geschichtsausdruck zu einem fetten Grinsen. 

"Sag mal bist du seit der Party gestern nicht mehr nach Hause gekommen oder wieso läufst du immer noch mit den selben Klamotten rum?"

"Ich habe bei Mila geschlafen."

Erstaunt zieht er eine Augenbraue nach oben.

"Du stehst auf sie stimmts?"

"So ein Quatsch. Nur weil ich bei ihr gepennt habe, muss dass doch nicht gleich heißen, dass ich auf sie stehe."

"Hattet ihr Sex?"

"Nein. Obwohl sie es wollte. Aber sie war so dicht und das wollte ich nicht ausnutzen."

"Siehst du, du stehst doch auf sie. Sonst wäre es dir egal ob sie dicht war oder nicht. Du hättest sie schnell flachgelegt und dich dann wieder verpisst. Verdammt, Rayn! Ich kenne dich doch."

Hat er Recht? Ich habe mich wirklich ungewöhnlich verhalten.

"Ich glaube nicht, dass du recht hast."

"Glaubst du echt ich habe diese Kleinigkeiten nicht mitbekommen? Wie du die Luft eingezogen hast, als ich ihr einen Kuss auf die Backe gegeben habe, wie du reagiert hast, als ich dir gesagt habe, dass ich sie mir klarmachen will, dein Gesichtsausdruck, als du sie bei mir auf dem Bett hast sitzen sehen und gestern deine Reaktion, als Nick sie so angegraben hat."

"Wieso hast du so gehandelt, wenn du glaubst ich steh auf sie? Und bei dem mit Nick hättest du genauso reagiert."

"Weil du Dummkopf es doch sonst nie einsiehst! Und nein ich hätte nicht genau so gehandelt, da ich nicht genau genug hingesehen hätte. Nur jemand, der Mila wirklich im Auge behalten hat, konnte erkennen, dass ihr das alles mehr als unwohl war."

"Du meinst also wirklich..."

"Dass du auf sie stehst? Ja definitiv. dafür kenne ich dich schon zu lange."

Was ist, wenn er wirklich Recht hat. Wird es wieder so wie damals? Werde ich wieder so verletzt? Nein. Das sicher nicht. Mila ist nämlich ganz anders.

 

Milas Sicht:

 

Was ist nur los mit mir? Habe ich mich wirklich in ihn verliebt? Wieso weiß ich nur nichts mehr von gestern? Wollte ich wirklich Sex mit ihm haben? So viele Fragen schwirren in meinem Kopf.

"Mila hast du mir zugehört?", fragt mich mein Dad und sieht mich forschend an.

"Nein tut mir leid, Dad. Was hast du gesagt?"

"Ich habe gefragt, ob du deinen Koffer für eure Exkursionsfahrt schon gepackt hast?"

"Noch nicht ganz. Aber später kommt Molly noch vorbei und hilft mir beim Packen."

"Zu große Auswahl, dass du das alleine nicht schaffen kannst?"

"Molly hat da das richtige Händchen dafür."

"Verstehe."

Mein Dad senkt seinen Blick wieder auf die Zeitung.

"Dad?"

"Ja, Mila?"

"Ach egal."

Mein Dad sieht erneut von seiner Zeitung auf um mich anzuschauen.

"Mila, liegt dir irgendetwas auf dem Herzen? Du weißt, dass du mit mir über alles reden kannst."

"Naja es geht um einen Jungen."

"Über den Jungen, der sich vorhin bei uns aus der Haustüre geschlichen hat?"

Ich sehe ihn verwundert an. Wie hat er das mitbekommen. Seine Lippen verziehen sich zu einem Schmunzeln.

"Mila, erstens bin ich nicht blind und zweitens auch nicht taub."

"Tut mir leid, Dad."

"Das muss dir nicht leid tun. Du weißt, dass es für mich in Ordnung ist wenn ein Junge bei dir schläft... also zumindest solange ihr verhütet."

"Dad! Ich habe nicht mit ihm geschlafen!"

"Wirklich nicht? Er hat nämlich ziemlich aufgewühlt ausgesehen."

"Nein wirklich nicht. Hat er?"

"Dann bin ich aber froh. Ja, als er vorhin durch die Haustüre gegangen ist, hat er sich circa zehnmal umgedreht und zu deinem Zimmerfenster gesehen."

"Ist das ein gutes Zeichen?"

"Ja. Definitiv. Wieso machst du dir Sorgen?"

"Er ist ein typischer Playboy, Dad."

"Oh. Aber ihr habt nicht miteinander geschlafen."

"Ja und? Was hat das damit zu tun?"

"Ach Mila. Ziemlich viel sogar. Wollte er den mit dir schlafen?"

Ich merke wie ich rot werde.

"Also ja?"

"Nein ehrlich gesagt habe ich gestern ein bisschen zu viel getrunken und dann war ich es, die mit ihm schlafen wollte?"

"Aber er nicht mit dir?"

"Nein. Er hat gesagt er wollte meinen Zustand nicht ausnutzen."

"Und was ist dann das Problem?"

"Dass ich glaube, er könnte sich nie in mich verlieben und wenn doch, dass er mich betrügen würde."

"Er hat sich bereits in dich verliebt Mila. Vielleicht weiß er es selbst noch nicht, aber es ist so. Und das mit dem Betrügen ist immer eine Sache für sich. Klar besteht bei einem Playboy eine große Chance, dass er dich betrügt, aber Menschen können sich auch ändern. Manchmal muss man einfach Vertrauen in jemanden haben, Mila. Und selbst wenn man verletzt wird lernt man daraus."

Ich bin so froh so einen Dad zu haben. Er gibt mir immer gute Ratschläge. Stürmisch umarme ich ihn.

"Danke", flüstere ich ihm in sein Ohr.

"Wofür?"

"Dass du immer für mich da bist und ich mit dir über alles reden kann."

"Das ist doch selbstverständlich."

 

Als Molly später in mein Zimmer kommt überstürzt sie mich sofort mit Fragen.

"Rayn hat die letzte Nacht bei dir verbracht? Hattet ihr was miteinander? Seid ihr zusammen? Wieso war Rayn als er nach Hause kam so nachdenklich..."

"Wow, eins nach dem Anderen", unterbreche ich Mollys Redeschwall.

"Oke also hat Rayn gestern wirklich bei dir gepennt?"

"Ja hat er."

"Und ihr hattet was miteinander?"

"Wir haben uns nur geküsst ich weiß leider nicht mehr, da ich zu viel getrunken habe."

"Bist du dir sicher, dass ihr keinen Sex hattet?"

"Ehrlich gesagt hat Rayn sogar gemeint, dass ich Sex wollte und er aber meinen Zustand nicht ausnützen wollte", gebe ich beschämt zurück. Molly Augen weiten sich.

"Er wollte deinen Zustand nicht ausnützen?"

"Hat er zumindest behauptet."

"Ich glaube zwar, dass er nicht lügt, aber das hört sich gar nicht nach meinem Bruder an. Normal wenn ein Mädchen mit ihm schlafen will legt er sie schnell flach und haut dann ab. Du scheinst ihm echt viel zu bedeuten."

"Ach ich weiß nicht, Molly."

"Mila, ich kenne meinen Bruder jetzt schon mein ganzes Leben lang. Glaub mir einfach. Stehst du eigentlich auf ihn?"

"Soll ich ehrlich sein?"

"Ja bitte. Er wird es nie erfahren."

"Ich möchte es mir zwar eigentlich nicht eingestehen, aber ich glaube schon."

Molly quiekt erfreut.

"Wieso möchtest du es dir nicht eingestehen?"

"Molly, er ist ein Playboy. Er könnte nächste Woche schon wieder eine Neue haben."

"Ich weiß nicht, Mila. Mir scheint es als wäre es ihm ernst."

"Wieso ist Liebe nur immer so kompliziert?"

"Damit sie etwas besonderes bleibt. Um Liebe muss man kämpfen."

"Gibt es bei dir eigentlich zurzeit jemanden?"

Ich sehe wie Molly rot wird.

"Also ja. Wer ist er?"

"Naja bei mir siehts noch aussichtsloser aus als bei dir."

"Wieso?"

"Er ist der beste Freund von meinem großen Bruder."

"Warte... Du stehst auf Finn? Aww wie süß!"

"Weniger. Er sieht mich nur als die kleine Schwester von Rayn."

"Das lässt sich ändern."

"Wie denn?"

"Wie wärs wenn wir am Wochenende, wenn wir von der Exkursionsfahrt zurück kommen irgendwohin fahren?"

"Was hättest du da für eine Idee?"

"Naja vielleicht an den Strand. Wenn wir Glück haben, könnte es sogar sein, dass mein Dad die Strandhütte die wir einmal gekauft haben noch nicht verkauft hat. Sie liegt circa eine Stunde von hier entfernt."

"Das wäre mega. Aber wie willst du dorthin kommen?"

"Hm. Vielleicht mit dem Bus? Warte ich frage mal meinen Dad."

Nachdem ich mit meinem Dad geredet habe bin ich echt froh.

"Also, Molly. Gute Nachrichten. Mein Dad hat die Strandhütte noch nicht verkauft, er hat uns erlaubt, dass wir das nächste Wochenende dort verbringen und er hatte eine super Idee wie wir dorthin kommen."

"Und die wäre?"

"Naja ich, Finn und Rayn können doch Motorrad fahren und du könntest ja zum Beispiel bei mir hinten drauf mitfahren."

"Ja aber wo tun wir dann unser Gepäck hin?"

"Naja, da wir ja nur ein Wochenende bleiben kannst du dein Zeug in einem Campingrucksack auf den Rücken mitnehmen und ich tu mein Zeug in mein Helmfach. Das hat da sicher Platz."

"Genau und wenn du noch irgendetwas verstauen musst, dann legen wir das zu mir in den Rucksack."

"Perfekt. Jetzt müssen wir nur noch den Jungs Bescheid geben."

"Toll und wie kriegen wir das hin, dass das mit Finn nicht auffällt?"

"Oh, das wird nicht schwer. Gib mir mal dein Handy."

Molly gibt mir ihr Handy und sieht mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.

Ich suche ihre Whatsappnachrichten durch, bis ich gefunden habe was ich suche. Dann tippe ich drauf los.

"Hey Rayn. Mila und ich haben beschlossen, dass wir nächstes Wochenende zur Strandhütte von Milas Familie fahren. Ich könnte bei Milas Motorrad hinten drauf mitfahren. Kommst du auch mit?", lese ich Molly vor was ich geschrieben habe.

"Und wie willst du es jetzt schaffen, dass Finn mitkommt?"

"Warte."

Ich grinse als genau die Antwort von Rayn eintrifft, die ich erwartet habe.

"Er hat geschrieben: Coole Idee, aber erstens fährst du wenn dann bei mir auf dem Motorrad mit und zweitens was soll ich bitte das ganze Wochenende machen wenn ihr zu zweit Mädchensachen macht? Nicht das ich was dagegen hätte, ein Wochenende mit zwei hübschen Mädels alleine zu verbringen, aber für ein bisschen männliche Unterstützung muss ich dennoch sorgen. Meinst du es ist oke wenn ich Finn frage ob er noch Lust hätte?"

"Woher wusstest du, dass er das fragen würde, Mila?"

"So sind Jungs."

"Was schreibst du zurück?"

"Vertraust du Mila nicht, oder wieso darf ich nicht bei ihr mitfahren? Aber kein Problem, ich fahre mit dir mit. Und ja sie sagt Finn kann mit. Und er hat wieder geschrieben: Doch vertrauen schon, aber es geht schließlich um meine kleine Schwester. Oke cool ich gebe ihm Bescheid. Ciao Molly, bis später."

Glücklich fällt mir Molly um den Hals.

"Du bist die Beste, Mila."

"Ach was. Gemeinsam schaffen wir doch alles."

"Da hast du recht. Ich bin so froh, dass du jetzt meine beste Freundin bist. Oh, das bist du doch oder?"

"Wenn du nicht meine beste Freundin bist, wer dann? Finn und du, ihr seit zwei der aller wichtigsten Menschen in meinem Leben, deshalb würde es mich auch so für euch freuen wenn ihr zusammen kommen würdet."

"Und Rayn."

"Bei ihm wird es sich schon noch zeigen."

Molly hilft mir noch meinen Koffer für diese Woche zu packen und geht dann nach Hause. Vor unserer Haustüre sagt sie noch: "Mila, tu mir nur den Gefallen und verletzte Rayn nicht. Er ist nur ein Playboy geworden, weil er unglaublich verletzt wurde. Tief drinnen ist er ein total liebenswerter Kerl, der eben schon viel durchgemacht hat."

Dann dreht sich Molly, ohne eine Antwort von mir zu erwarten, um und geht die Straße entlang. Ich sehe ihr nach bis sie aus meinem Blickfeld verschwunden ist. Er wurde unglaublich verletzt? Er hat schon viel durchgemacht? Was meint Molly damit? Naja ich werde es noch herausfinden.

 

 

Kapitel 6

Rayns Sicht:

 

Heute gehts auf zur Exkursionsfahrt und Mila wird auch dabei sein. Nachdem ich dieses Wochenende mit Finn geredet habe, habe ich echt viel nachgedacht und ich bin mir sicher, dass ich mich ändern möchte. Ich möchte kein Playboy mehr sein.

Wenn mir jemand vor ein paar Wochen erzählt hätte, dass ich mir das denken würde, hätte ich ihn ausgelacht. Ganz sicher. Aber seit Mila da ist, ist irgendwie alles anders. Ich bin so unglaublich froh, dass Finn sie ebenfalls nur als seine beste Freundin sieht und sie nicht klarmachen will. Ich weiß nicht woran es liegt, aber seit sehr langer Zeit habe ich mal wieder das Gefühl, dass ich ein Mädchen kennengelernt habe, für die es sich zu kämpfen lohnt. Als ich in den Bus einsteige verfinstert sich meine Mine jedoch. Auf dem Platz neben Mila sitzt Nick und Mila sieht nicht gerade begeistert aus. Kurzerhand gehe ich zu ihnen.

"Hey, sorry Nick, aber du sitzt auf meinem Platz."

Ganz langsam dreht er sich zu mir um.

"Wie kommst du darauf."

"Das ist einfach so, also verpiss dich."

"Ne, ich bleibe hier bei meiner Süßen."

"Nenne mich nicht so und jetzt verschwinde", mischt sich jetzt auch Mila ein. Sie sieht so süß aus wenn sie wütend ist. Zu meiner Verwunderung steht Nick tatsächlich auf und sucht sich einen neuen Platz.

Als ich meinen Blick durch den Bus schweifen lasse, sehe ich Finn, der neben Tobi, einem aus unserer Klasse sitzt und mir zuzwinkert. Ich grinse ihn an und wende mich wieder Mila zu.

"Darf ich?", frage ich sie.

Sie nickt und ich lasse mich auf den nun freien Platzt neben ihr fallen.

"Danke", flüstert sie mir zu.

"Wofür?"

"Dafür, dass du mich nun schon zum zweiten Mal vor Nick beschützt hast."

"Beschützerinstinkt."

"Stimmt wegen Molly."

"Das weißt du noch?"

"Was?"

"Naja, als wir uns das erste Mal gesehen haben, habe ich dir das mit dem Beschützerinstinkt und Molly erklärt."

"Natürlich weiß ich das noch, du hast mich an diesem Tag schließlich angegraben, beleidigt und verletzt gleichzeitig. So etwas vergisst ein Mädchen nicht so leicht."

"Oh, dann sollte ich mich dafür wohl entschuldigen."

"Schon oke."

"Naja, so wie du es eben formuliert hast, ist das alles andere als oke."

"Haha und wie willst du das dann wieder gut machen?"

"Vielleicht spendiere ich dir einmal ein Eis."

"Das würde mich freuen."

Als sie mich jetzt ansieht, sehe ich ein Funkeln in ihren Augen. Die restliche Busfahrt verläuft ziemlich ruhig, was vielleicht daran liegen könnte, dass Mila mit dem Kopf auf meiner Schulter eingeschlafen ist. Sie sieht so süß aus wenn sie schläft. So friedlich, wie ein Baby. Wenn ich sie so sehe, kommt in mir das gleiche Gefühl hoch wie bei meiner Schwester. Das Gefühl, dass ich sie beschützen muss. Und dann ist dort noch dieses andere Gefühl. Das Gefühl, sie zu mir ziehen zu müssen und sie zu küssen. Dieses Gefühl ist so intensiv, dass es mir schon fast Angst macht.

Als wir angekommen sind, wecke ich Mila, indem ich ihr sanft über die Wange streichle. Müde öffnet sie ihre Augen. Dann wird sie rot.

"Oh man, wie peinlich. Ich habe geschlafen."

"War meine Schulter denn ein bequemes Kissen?"

Ich stehe auf und grinse sie an. Nun ändert sich auch ihr Gesichtsausdruck und sie grinst ebenfalls.

"Ging so."

"Da bin ich aber enttäuscht."

"Vielleicht kann man das ja trainieren."

"Mein Schulter trainieren, damit sie ein gutes Kopfkissen für dich wird?"

"Korrekt."

Sie steht ebenfalls auf und drückt sich an mir vorbei um aus dem Bus zu steigen. Ich sehe ihr nach. Plötzlich spüre ich eine Hand auf meiner Schulter und als ich sehe zu wem diese Hand gehört, sehe ich Finn, der Mila grinsend hinterher sieht.

"Und wie war deine Busfahrt?", fragt er.

"Meine Schulter hat sich als anscheinend nicht sehr gutes Kopfkissen herausgestellt."

 "Sie hat mit dem Kopf an deiner Schulter gepennt?"

"Ja."

"Das ist doch schon mal was."

Wir werden von den übrigen Klassenkameraden unterbrochen, die sich beschweren, da wir den ganzen Busgang versperren. Lachend steigen wir aus. Jetzt werden die Zimmer verteilt. Mila ist mit Elena, einem sehr ruhigen, aber eigentlich echt nettem Mädchen, in einem Zimmer, was mich sehr für sie freut. Ich bin mit Finn und Tobi in einem Zimmer in der gleichen Etage wie Mila.

Sobald wir unseren Schlüssel haben, machen wir uns auf die Suche nach unserem Zimmer. Es liegt nur zwei Zimmer von Milas entfernt. Nachdem wir mit dem Auspacken der Koffer fertig sind, treffen wir uns alle unten auf einer Wiese. Dort erklären sie uns wie die nächsten Tage ablaufen werden und teilen uns in Gruppen auf.

 

Immer ein Mädchen- und ein Jungenzimmer sollen zusammen in eine Gruppe gehen. Schnell fragt Finn Mila ob sie mit unserem Zimmer in eine Gruppe will. Nachdem Mila mit Elena geredet hat, willigt sie ein. Irgendwie freut mich das total.

Nach dem Abendessen gehen wir auf unsere Zimmer. Um 22:00 Uhr klopft es plötzlich an unsere Tür. Als ich sie auf mache steht Mila davor.

"Hey, Jungs. Kann ich noch ein bisschen zu euch kommen? Elena pennt schon, aber ich kann noch nicht schlafen."

"Klar komm rein", antworte ich schnell.

Sie betritt das Zimmer und setzt sich auf mein Bett, das als einziges noch leer ist. Tobi liegt in seinem und Finn hat seine ganzen Klamotten auf seines geworfen. In diesem Moment kommt Finn aus dem Bad. Er trägt nur noch Boxershorts. Als er Mila sieht breitet sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus.

"Hey Süße. Was machst du denn hier."

Auch sie beginnt zu lächeln.

"Hey, Finn. Naja Elena pennt schon und ich kann aber noch nicht schlafen."

Wieso ärgert mich das jetzt schon wieder, dass Finn sie Süße nennen darf? Ich schüttle kurz den Kopf. Nein, Finn hat mir gesagt, dass das zwischen den Beiden nicht mehr als Freundschaft ist. Ich gehe auf mein Bett zu und lasse mich neben Mila fallen.

"Oh ist das dein Bett? Ist das oke, wenn ich mich hier hinsetze?"

"Klar doch."

Wir reden noch eine ganze Weile, bis Mila schließlich immer leiser wird und dann einschläft.

"Äh, Finn?"

"Ja, Rayn?"

"Mila ist glaube ich eingeschlafen."

"Du Glücklicher."

"Was meinst du damit?"

"Naja, ich bezweifle, dass Mila noch einmal aufwachen wird und in ihr Bett gehen wird. Also wird sie die Nacht wohl in deinem Bett verbringen."

Damit hat er wohl recht. Ich gehe kurz ins Bad um mich bettfertig zu machen und ziehe anschließend meine Klamotten bis auf die Boxershorts aus. Dann gehe ich zurück ins Zimmer und lege mich neben Mila. Da das Bett eher klein ist, ziehe ich sie näher an mich, damit keiner von uns beiden aus dem Bett fällt. Daran könnte ich mich glatt gewöhnen. Da fällt mir auf, dass sie noch gar nicht zugedeckt ist. Da ich glaube, dass ihr in ihren kurzen Mädchenboxershorts und ihrem knappen T-Shirt zu kalt werden wird, ziehe ich vorsichtig die Decke unter ihr raus um sie zuzudecken. Dann lege ich meinen Arm um ihren Körper und schließe die Augen.

 

Milas Sicht:

 

Als ich am nächsten Morgen aufwache ist mein Gesicht nur wenige Zentimeter von Rayns entfernt. Als ich versuche ein wenig von ihm abzurücken scheitere ich kläglich. Er hat seinen Arm um meinen Körper gelegt und hält mich fest bei sich.

"Äh, Rayn?", versuche ich ihn zu wecken.

Keine Reaktion.

Verdammt was mache ich den jetzt? Ich muss schön langsam echt dringend aufs Klo. Ich versuche noch ein paar Mal mich zu befreien, aber es gelingt mir einfach nicht. Da habe ich eine Idee. Ich recke mein Kinn ein wenig und gebe ihm einen Kuss. Schon verzieht sich sein Mund zu einem Lächeln und er erwidert den Kuss. Ich lasse von ihm ab und sehe ihn an. Er öffnet die Augen.

"So möchte ich jeden Morgen geweckt werden", raunt er mir mit seiner unglaublich sexy klingenden Morgenstimme zu.

"Gewöhne dich lieber nicht daran. Das war nur eine Notlösung. Ich muss nämlich aufs Klo."

"Ich lasse dich los, wenn ich noch einen Kuss bekomme."

"Einverstanden, aber dann lässt du mich wirklich los."

Er fährt mir mit seinen Fingern durch die Haare und zieht mich noch näher zu sich. Dann küsst er mich wieder ganz sanft. Oh Gott, ich muss mich richtig zusammenreißen nicht zu stöhnen. Was stellt dieser Junge bloß mit mir an? Schnell beende ich diesen intensiven Kuss und stehe auf.

"Danke, dass ihr mich die Nacht bei euch schlafen habt lassen."

"Immer wieder gerne."

Rayn lächelt mich zufrieden an, dann gehe ich aus dem Zimmer.

Oh man. Was war denn das jetzt schon wieder? Ich kann es einfach nicht lassen. In meinem Zimmer angekommen gehe ich schnell ins Bad und mache mich frisch. Dann ziehe ich mir eine enge Jeans und ein schickes T-Shirt an. Nachdem ich fertig bin wecke ich kurz Elena um ihr zu sagen, dass es gleich Frühstück geben wird. Sie bedankt sich bei mir und sagt, dass sie ohne mich total verschlafen hätte.

Im Frühstücksraum sieht Finn mich wissend an. Verdammt er weiß also schon über den Kuss von heute morgen Bescheid.

"Ihr seid echt süß", raunt er mir zu, als ich mich neben ihn setzte. Ich werde leicht rot antworte aber: "Bis jetzt gibt es noch kein wir."

"Werden wir ja noch sehen."

In diesem Moment kommt Rayn in den Raum. Er hat eine dunkelblaue, enge Hose und ein T-Shirt an und er sieht darin einfach nur heiß aus. Finn grinst mich noch einmal an und wendet sich dann Tobi zu. Rayns Blick schweift durch den Raum bis er bei mir angekommen ist. Er sieht mir in die Augen und ein Lächeln breitet sich auf seinem Gesicht aus, dann kommt er auf mich zu.

"Na gut geschlafen?", fragt er mich sobald er bei mir angekommen ist.

"Ich kann mich nicht beschweren und du?"

"Nachdem ich mir ein wenig Platz geschaffen habe auch sehr gut."

"Habe ich mich breit gemacht?"

"Das ist in diesem kleinen Bett nicht schwer gewesen."

"Stimmt allerdings. Aber du hast mich ja festgehalten, damit ich nicht aus dem Bett falle."

"Ja, sonst hätte das schon passieren können."

"Dann war es ja gut, dass du deinen Arm um mich gelegt hast."

"Ja und einen zweiten Vorteil hatte das ja auch noch."

Ich sehe ihn fragend an.

"Naja, ich meine das von heute morgen."

"Vergiss nicht, dass das nur eine Notlösung war."

"Schade, daran hätte ich mich glatt gewöhnen können."

"Haha ja das hättest du wohl gerne."

"Ehrlich gesagt ja."

Er sieht mich an und wenn mich nicht alles täuscht wird er sogar ein bisschen rot. Meint er das echt ernst? Doch bevor ich nachfragen kann, legt Stacy, die Klassenschlampe, ihren Arm um Rayn.

"Na Süßer."

"Was willst du Stacy?"

"Wie wärs mal mit einer Wiederholung von letztens?"

"Ich weiß nicht was du meinst."

"Ich rede von unserer heißen Nacht und du willst mir doch nicht erzählen, dass du dich DARAN nicht mehr erinnern kannst?"

Sie fährt mit ihrer Hand über seine Hüfte nach unten zu seinem Arsch und greift ganz leicht zu. Bah das muss ich mir echt nicht geben. Ich stehe auf und gehe nach draußen. Wieso stört mich das nur so? Ich bin ja nicht seine Freundin! Aber es tut trotzdem weh.

Ich lehne mich gegen eine Wand und schließe für einen Moment meine Augen bis mich jemand am Arm berührt. Schnell mache ich meine Augen wieder auf. Zum Glück ist es nur Finn, der jetzt vor mir steht.

"Alles klar, Süße?"

Ich nicke und setzte ein künstliches Lächeln auf.

"Ach komm schon Mila. Ich kenne dich gut genug um zu wissen, dass du mich anlügst. Komm mit wir gehen ein Stück und du erzählst mir die Wahrheit."

Ich gehe schweigend neben ihm her bis wir uns auf eine Bank am Waldrand setzten.

"Also was ist los?"

"Ich weiß es doch auch nicht. Ich weiß zur Zeit einfach nicht mehr was ich denken soll."

"Dann denk einfach mal nicht, Mila. Was fühlst du denn?"

"Ich fühle mich so zu ihm hingezogen."

"Dann lasse doch dieses Gefühl einfach zu, Mila."

"Um dann durch so etwas wie gerade eben wieder verletzt zu werden? Nein danke."

"Das war doch nur Stacy."

"Er ist ein verdammter Playboy, Finn!"

"Ich weiß, aber seit er dich kennt hat er sich sehr verändert."

"Und trotzdem vögelt er mit anderen Mädchen."

"Das wird sich ändert wenn er sich endlich selbst eingesteht, dass er auf dich steht und glaube mir, das wird bald sein. Du musst ihn verstehen. Er wurde schon einmal sehr verletzt und er will solche Gefühle daher eigentlich nicht noch einmal bekommen, deshalb versucht er sich von seinen Gefühlen zu dir mit anderen Mädels abzulenken. Aber das wird ihm bald nicht mehr gelingen."

"Wieso glaubst du, dass es ihm nicht mehr gelingen wird?"

"Ich kenne Rayn nun schon fast mein ganzes Leben lang und ich sehe wie er auf dich reagiert und wie schnell er auf andere Jungs eifersüchtig wird, sobald sie auch nur mit dir reden. Er will es vielleicht nicht zulassen, aber er kann dennoch nichts dagegen tun, dass er sich in dich verliebt, Mila."

"Wieso verliebe ich mich in das größte Arschloch hier?"

"Er ist kein Arschloch. Er hätte genug Gründe eines zu sein, aber er ist immer wieder zu sich zurück gekommen. Du kennst vielleicht nicht die Gründe, aber ich habe einen enormen Respekt vor Rayn und dem was er in seinem Leben schon alles weggesteckt hat."

"Was meinst du damit?"

"Das darf ich dir nicht sagen, aber wenn er dir wirklich vertraut, wird er es dir selbst erzählen."

"War es schlimm."

"Ja, Mila. Also glaube mir, er ist es wert zu warten und er wird sich ändern, da bin ich mir ganz sicher."

"Ich bin dir so dankbar."

"Wofür?"

"Dass du immer für mich da bist und mir immer hilfst. Ach einfach dafür, dass du mein bester Freund bist."

"Ich bin auch froh, dass du meine beste Freundin bist, denn keine würde ich lieber als beste Freundin wollen, als dich. Komm her, Süße."

Finn drückt mich fest bis ich fast keine Luft mehr bekomme und ich lachend auf seine Schulter haue bis er mich loslässt. Wir albern noch ein wenig herum, bis wir durch ein Räuspern unterbrochen werden.

Als ich mich umdrehe steht Rayn vor uns. Schon wieder kann ich seinen Blick nicht deuten er schaut einfach nur ausdruckslos.

"Ich wollte euch nicht stören, aber ihr solltet zurück kommen. Wir starten jetzt dann mit der Exkursion."

Wieso redet er jetzt schon wieder so kalt? Hat in Stacy vielleicht abblitzen lassen? Sicher nicht so nötig wie die es vorhin schon wieder hatte.

"Ist gut, wir kommen ja schon", gebe ich bissig zurück. Dann stehe ich auf und ziehe Finn an seiner Hand hinter mir her vorbei an Rayn. Der gibt nur ein Schnauben von sich. Der und sich ändern? Dass ich nicht lache. In solchen Situationen kann ich einfach nicht glauben, dass Finn damit, was er vorhin über Rayn gesagt hat, Recht hat.

"Ich sag doch, dass er eifersüchtig ist", flüstert Finn mir leise zu.

"Das nennst du Eifersucht?"

"Klar was denn sonst?"

"Ach komm du bist sein bester Freund und er weiß, dass wir beide nichts miteinander haben."

"Naja es wäre möglich, dass ich ihn ein bisschen damit provoziert habe."

"Hä womit?"

"Naja damit, dass wir zwei vielleicht etwas miteinander haben."

"Was? Wieso das?"

"Weil er sich so seine Gefühle am ehesten eingesteht. Dadurch war er nämlich dann durchgehend schlecht gelaunt."

Ich bleibe stehen und sehe Finn ungläubig an. Das hätte ich allerdings nicht tun sollen, denn es dauert nicht lange, bis Rayn in mich kracht.

"Wieso bleibst du jetzt plötzlich stehen?", schnautzt er mich an.

"Wieso schaust du nicht wohin du gehst?", gebe ich zurück.

Er verdreht nur die Augen und drückt sich an mir vorbei. Ist das wirklich der gleiche Kerl wie gestern Nacht und heute morgen? Anscheinend.

"Ich sage es doch, eindeutig eifersüchtig", kichert Finn meine Gedanken. Nun bin ich es die die Augen verdreht.

 Der restliche Tag verläuft ziemlich ereignislos. Wir machen eine ziemlich öde Exkursion, Rayn schnautzt mich noch ein paar mal an und Finn nervt mich mit seinem dummen Eifersuchtsgerede. Als ich am Abend aufs Klo, dass im Gang und nicht im Zimmer ist, was total bescheuert ist, gehe, begegne ich Rayn noch einmal. Dieser schaut sich auf dem Gang um und zieht mich dann in das Putzkämmerchen neben uns.

"Hey was soll das?", schimpfe ich.

"Was das soll fragst du mich? Mich würde eher interessieren, was das mit dir und Finn soll?"

"Hä was meinst du?"

Er kommt auf mich zu und ich sehe wie seine Augen gefährlich funkeln.

"Du weißt ganz genau was ich meine. Wieso machst du dich an meinen besten Freund ran?"

"Ich mach mich doch nicht an Finn ran!", rufe ich empört.

"Ist das die Rache dafür, dass ich dich letztes Wochenende nicht ran gelassen habe?"

Ohne nachzudenken hole ich aus und schmiere ihm eine. Ich merke wie sich in meinen Augen Tränen sammeln.

"Für was hältst du mich eigentlich?", flüstere ich leise und sehe auf den Boden damit er meine Tränen nicht sieht.

"Ich weiß doch selbst nicht was ich von dir halten soll. Erkläre mich doch, was das heute mit Finn und dir war."

"Er ist mein bester Freund und er wäre einer der letzten Menschen an die ich mich ran machen würde. Zum einen weil er eben mein bester Freund ist und ich ihn als solchen nicht verlieren will und zweitens weil ... eine gute Freundin von mir auf ihn steht."

Fast wäre mir herausgerutscht, dass Molly diese gute Freundin ist.

"Ach komm, ich habe doch gesehen wie du dich an ihn geschmissen hast."

Jetzt fließen die Tränen wirklich meine Wangen hinunter. Was will er denn jetzt von mir?

"Ich habe mich nur mit Finn unterhalten und zwar über dich."

So jetzt ist es raus.

"Über mich?" Plötzlich wirkt Rayn total verunsichert.

"Ja, verdammt!"

"Aber wi... warte mal, weinst du, Mila?"

Ich wende mich von ihm ab und schüttle den Kopf. Sehr toll, Mila, das ist ja auch sooo überzeugend.

Rayn tritt noch einen Schritt näher und als ich zurückweichen will spüre ich die Wand in meinem Rücken. Er legt seine Finger an mein Kinn und zwingt mich so ihn anzusehen. Seine Augen sind so unergründlich.

"Wieso weinst du, Mila?"

Er wischt mit einer Hand die Tränen sanft von meinen Wangen.

"Fragst du mich das gerade ernsthaft? Du hast mich gerade wieder einmal als billiges Flittchen bezeichnet, dass sich an seinen besten Freund ran macht."

"Es tut mir leid. Es ist nur... ."

Erwartungsvoll sehe ich ihn an, doch er scheint nicht zu wissen was er noch sagen soll.

"Was?"

Anstatt mir eine Antwort zu geben nimmt er mein Gesicht in seine Hände und küsst mich sanft. Ich will ihm ja eigentlich widerstehen, aber ich kann einfach nicht. Er hat so eine unglaubliche Wirkung auf mich. Als wir kurze Zeit später den Kuss außer Atem beenden sehe ich ihm noch einmal in die Augen.

"Was sollte das jetzt wieder?"

"Ich weiß es auch nicht."

"Wieso machst du es dann, wenn du nicht weißt wieso?"

"Weil es sich so verdammt richtig anfühlt. Ich weiß doch auch nicht was mit mir los ist, du bringst mich total durcheinander. Seit du da bist ist irgendwie alles so anders."

"Anders im guten oder schlechten Sinn."

"Im guten natürlich, aber es ist alles so kompliziert. Ich habe mich überhaupt nicht mehr im Griff wenn ich in deiner Nähe bin."

"Was meinst du damit?"

"Du machst ich total verrückt, verdammt. Ich weiß nicht mehr was ich fühlen soll. Sobald du mit mir in einem Raum bist würde ich dich am liebsten küssen und gleichzeitig machst du mich dann wieder verrückt, so wie heute mit Finn."

War das gerade eine kleine Liebeserklärung? Ich stelle mich auf die Zehenspitzen gebe ihm noch einmal einen kurzen Kuss und flüstere ihm: "Geht mir mit dir genauso." ins Ohr. Dann drehe ich mich um und gehe zurück in mein Zimmer.

Ist das gerade wirklich passiert? Ich muss die ganze Zeit wie eine Gestörte grinsen. Kann dieser Tag noch besser werden?

In diesem Moment klingelt mein Handy, als ich ran gehe ertönt die Stimme meines Vaters.

"Mila?"

"Ja. Hey Dad. Was gibts?"

"Es gibt Neuigkeiten. Ich hoffe du freust dich."

"Schieß los."

"Wir haben doch letztens gemeinsam Fotos gemacht und naja. Ich habe mir erlaubt ein paar davon an gute Freunde zu schicken und nun haben wir zwei Anfragen für ein Fotoshooting für dich. Was sagst du dazu?"

Ich muss mich zusammenreißen nicht zu kreischen.

"Ich freue mich total. Die erste Zeit nach Mams Tod hätte ich nicht weiter machen wollen, aber mir geht es mit der Zeit immer mehr ab vor der Kamera zu stehen."

"Na dann. Nächste Woche wäre das erste Fotoshooting für einen Katalog und übernächste dann das zweite für irgendwelche Urlaubsreisen ein Fotoshooting am Strand."

"Hammer Dad. Ich kann es kaum erwarten. Eine Frage habe ich noch. Ich habe mir doch meine Haare braun getönt Dad, aber ich hätte gerne wieder meine ursprüngliche Farbe. Wenn ich sie mir jetzt die Woche nicht töne, sondern wieder heller machen lasse, wäre das für dich oke?"

"Meinst du wieder so blond wie du sie zuvor hattest, oder so gold-blond wie sie von Natur aus sind?"

"Gold-blond."

"Natürlich habe ich nichts dagegn, die Haarfarbe steht dir total gut. Aber wo willst du dir das machen lassen? Das wird schwierig werden."

"Nein das wird gar nicht so schwierig. Dadurch, dass ich mir die Haare nur getönt und nicht gefärbt habe, klappt das sicher ganz gut."

Wir reden noch ein wenig bis ich schließlich müde werde und mich von meinem Dad verabschiede.

Am nächsten Morgen begrüßt mich Rayn im Frühstücksraum mit einem "Hey Süße." Ich lächle ihn an. Hoffentlich bekommt er jetzt auch noch seine Eifersucht gegenüber Finn in den Griff.

Nachdem er sich etwas zu Essen geholt hat, lässt er sich neben mich fallen.

"Und hast du gut geschlafen?"

"Ja, zwar nicht so gut wie bei dir, aber es ging."

Er lacht leise auf. Gott, ich liebe sein Lachen.

"Dann musst du nur heute Abend wieder zu mir kommen."

"Klar wenn ich darf?"

"Nichts lieber als das."

Ich lächle ihn an, da fällt mir mein Gespräch mit meinem Dad von gestern Abend wieder ein.

"Weißt du was gestern noch passiert ist", erzähle ich ihm ganz aufgeregt.

"Nein, aber du wirst es mir sicher gleich erzählen."

"Mein Dad hat mich angerufen und mir gesagt, dass er zwei neue Modeljobs für mich hat."

"Das freut mich für dich."

"Mir sind die Fotoshootings echt schon abgegangen."

"Das glaube ich dir."

Nach dem Essen verlief der Tag wie die vorherigen beiden Tage ab.

Als ich am Abend aus meinem Zimmer schleiche um zu Rayn zu gehen werde ich auf zwei Personen am Ende des Ganges aufmerksam. Die beiden stehen ziemlich nah zusammen und das Mädchen scheint den Jungen gerade küssen zu wollen. Genau in dem Moment in dem sich ihre Lippen berühren erkenne ich die Beiden. Es sind Rayn und Stacy, die sich da gerade küssen!

Ich drehe mich auf dem Absatz um und renne in die Toilette. Mir laufen schon die ersten Tränen die Wange hinunter, als ich mich dann im Klo einsperre. Ich beginne zu schluchzen. Ich spürte wie mein Herz in tausend Stücke zerpringt. Wie kann er mir so etwas antun? Klar ich meine Rayn und ich sind kein Paar, aber es tut dennoch so weh, was ich gerade gesehen habe. Wieso tut er das? Wieso gesteht er mir gestern seine Liebe und macht dann heute mit Stacy rum.

'Er ist eben ein Playboy. Das ist nur seine Masche. Das alles war nur gespielt', meldet sich meine innere Stimme. War das wirklich nur alles gespielt? Das glaube ich nicht. Ich habe es doch in seinen Augen gesehen und nicht nur ich. Auch Molly, Finn und sogar mein Dad waren davon überzeugt, dass er Gefühle für mich hat. Ich muss ihn mir, aber jetzt aus dem Kopf schlagen. Wenn das nur so leicht wäre.

Entschlossen wische ich meine Tränen weg und schließe die Toilettentür wieder auf. Ich spritze mir ein bisschen kaltes Wasser ins Gesicht und sehe mich im Spiegel an. Ich sehe echt scheiße aus. Total verweint. Schnell gehe ich in mein Zimmer zurück, um mein Gesicht wieder auf Vordermann zu bringen.

 

 

                          

Kapitel 7

 Rayns Sicht:

 

"Verdammte Scheiße, Stacy! Was soll das?", fahre ich sie an.

Sofort nachdem sie mich geküsst hat, habe ich sie wieder weg geschubst. Ich hätte es wissen müssen! Ich hätte wissen müssen, dass Stacy nicht 'nur reden' wollte. Ich kenne sie ja wohl schon lange genug.

"Ach komm schon. Du willst es doch auch."

Sie will sich mir wieder nähern, doch ich drücke sie entschieden weg.

"Nein! Ich bin nicht mehr so."

"Schade, der alte Rayn hat mir besser gefallen. Das ist wegen dieser Schlampe stimmts?"

"Wen meinst du?"

"Mila natürlich. Seit diese Schlampe hier ist bist du total komisch."

"Nen sie nicht so", knurre ich sie an.

"Ach Rayn. Du hättest doch etwas viel besseres verdient als sie. Früher konntest du jedes Wochenende eine Andere haben."

"Vielleicht will ich das ja nicht mehr. Aber das kannst du mit deinem kleinen Spatzenhirn ja nicht verstehen. Und jetzt verzieh dich und fass mich nie wieder an."

"Wie du willst. Du bist so ein Stukopf. Du wirst es noch bereuen mich gehen zu lassen."

Ich schnaube nur verächtlich. Nein, Stacy werde ich definitiv nicht vermissen. So wie sie mich gerade schon wieder überrumpelt hat. Ich wollte sie nicht küssen und habe deshalb den Kuss auch sofort abgebrochen. Nachdem ich mich wieder ein wenig runtergefahren habe gehe ich zu Milas Zimmer. Sie will heute Abend bei mir schlafen, also will ich sie abholen.

Als ich geklpft habe dauert es ein wenig, bis mir Mila die Tür öffnet. Bei meinem Anblick verengen sich ihre Augen ein wenig.

"Was willst du?", fragt sie bissig.

Wieso ist sie denn plötzlich so sauer? Ihr Verhalten verunsichert mich.

"Naja du wolltest doch heute bei mir schlafen und deshalb wollte ich dich abholen."

"Ist das dein Ernst, Rayn? Du bist so ein mieses Arschloch", wirft sie mir gegen den Kopf und schlägt die Türe zu.

Verdattert bleibe ich davor stehen. Was war denn das? Schnel gehe ich in mein Zimmer zurück.

"Weißt du was mit Mila los ist?", frage ich Finn, sobald ich im Zimmer bin.

"Wieso was ist los?"

"Das wüsste ich auch gerne. Sie hat mich gerade als mieses Arschloch bezeichnet und mir die Türe vor der Nase zugeschlagen."

"Was hast du denn zuvor zu ihr gesagt?"

"Nur, dass ich sie abholen möchte, weil sie ja bei mir schlafen wollte."

"Ich sehe mal kurz nach ihr. Warte hier."

Während Finn weg ist gehe ich unruhig in unserem Zimmer auf und ab. Habe ich irgendetwas falsch gemacht? Das einzige was mir einfallen würde war das mit Stacy, aber erstens war ganz sicher niemand im Gang als das passiert ist und zweitens habe ich den Kuss ja sofort abgebrochen, da ich das nicht wollte, also daran kann es nicht liegen.

Als Finn wieder ins Zimmer kommt sieht er genauso verwirrt aus wie ich.

"Und?", frage ich ungehalten.

"Das ist komisch..."

"Was? Verdammt Finn, lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen?", fahre ich ihn ungehalten an.

"Sie hat mich nicht in ihr Zimmer gelassen. Sie vertraut mir normal völlig. Aber sie hat sich angehört als hätte sie gerade geweint. Und es muss etwas mit dir zu tun haben."

"Ja aber was?"

"Hast du in letzter Zeit etwas angestellt, was sie verärgert haben könnte?"

Sofort erzähle ich ihm von dem Geschehnis mit Stacy. Als ich fertig bin sehe ich ihn abwartend an.

"Und du bist dir sicher, dass euch keiner gesehen hat?", fragt er schließlich.

"Ja ich denke schon. Verdammt Finn was soll ich jetzt tun?"

"Ich weiß es selbst nicht. Sie lässt mich nicht zu ihr. Das heißt sie ist wirklich verletzt."

"Wieso bist du dir da so sicher?"

"Weil ich ihr bester Freund bin. Sie vertraut mir alles an. Sie hat mir sogar gesagt, dass sie au...", sofort stoppt Finn.

"Wieso redest du nicht weiter?"

"Sie hat mir das im Vertrauen erzählt. Das darf ich dir nicht sagen."

"Verdammt Finn, ich bin dein bester Freund."

"Ja und sie meine beste Freundin."

"Du willst es mir also echt nicht sagen?"

"Nein, aber ich habe eine Frage. Stehst du jetzt auf Mila?"

"Ja."

Ich kann es selbst nicht glauben, dass ich das eben gesagt habe, aber es entspricht der Wahrheit. Ich liebe sie wirklich.

"Dann verdammte Scheiße kämpfe um sie, denn sie ist es wert."

"Das weiß ich. Aber was soll ich machen, wenn sie nicht mit sich reden lässt?"

"Abwarten. Sie wird schon ihre Gründe haben."

Toll. Ich hasse es im Ungewissen zu warten. Ich würde jetzt so gerne zu ihr gehen und sie küssen, aber ich weiß, dass das jetzt falsch wäre. Also gehe ich ins Bett.

 Dennoch kann ich diese Nacht nicht gut schlafen. Ständig muss ich an Mila und an das was sie gesagt hat denken.

Auch am nächsten Morgen sitzt sie sich im Frühstücksraum nicht wie üblich zu mir, Finn und Tobi, sondern geht mit Elena zu einem anderen Tisch, an dem bereits ein paar Mädchen sitzen. Uns ignoriert sie dabei völlig. Erstaunt sehe ich zu Finn, der auch nur verwundert mit den Schultern zuckt. Verdammt, was ist nur mit Mila los?

Auch den restlichen Tag ignoriert sie uns komplett. Bei den Gruppenarbeiten stellt sie sich immer mit Elena abseits von uns hin und macht die uns aufgetragenen Aufgaben mit ihr alleine. Daher bin ich mir sicher, dass Elnea bescheid weiß, was mit Mila los ist. Als ich am Freitagmorgen auf dem Weg zum Früstück bin begegnet mir Elena. Schnell ziehe ich sie mit mir ein wenig abseits von den Anderen bleibe ich stehen.

"Hey, was soll das?", schimpft sie mich.

"Kannst du mir bitte erklären was mit Mila los ist?"

"Das fragst du auch noch?"

"Ja ich habe nämlich keine Ahnung."

"Oh man, sie hat echt Recht. Du bist ein Arschloch."

"Wieso Elena?"

"Wieso? Verdammt, Rayn du hast Mila echt verletzt."

"Was habe ich denn getan?"

"Das galube ich solltest du besser mit ihr klären."

"Sag mir doch wenigstens weswegen sie sauer ist."

"Wegen dir und deinen blöden Weibern."

"Ich versuch mich doch zu ändern seit ich sie kennengelernt habe. Ich dachte wirklich, dass wir uns seit dem letzten Wochenende näher gekommen sind."

"Das dachte sie auch."

"Aber wieso blockt sie mich dann seit Mittwoch Abend ab?"

"Überleg doch mal was da im Gang vorgefallen ist."

Das einzige was mir dazu einfällt ist das mit Stacy. Sie wird doch nicht...

"Meinst du das mit mir und Stacy?"

"Natürlich! Wie konntest du nur, Rayn?"

"Da war nichts, Elena!"

"Ach ist ein Kuss bei dir etwa nichts?"

"Stacy hat mich überrumpelt und geküsst, ja aber ich habe den Kuss sofort abgebrochen."

"Sagst du die Wahrheit?"

"Ja, Elena. Ich habe seit langem nicht mehr solche Gefühle für ein Mädchen gehabt wie für Mila."

"Ich glaube dir, aber ich denke es dürfte schwer werden Mila davon zu überzeugen."

"Ich werde nicht so schnell aufgeben."

"Dann komm gehen wir frühstücken."

Auch beim Frühstck ignoriert mich Mila wieder völlig. Aber nun kann ich sie verstehen, auch wenn sie alles falsch verstanden hat. Sie glaub also ich hätte etwas mit Stacy gehabt? Das dürfte echt schwer werden sie vom Gegenteil zu überzeugen.

Nachdem ich Finn davon erzählt habe schüttelt er nachdenklich den Kopf.

"Verdammt, Rayn. Das wird echt schwer. Hast du dir schon etwas überlegt?"

"Naja. Wir fahren doch dieses Wochenende zu dieser Strandhütte. Dort kann sie mir nicht so leicht aus dem Weg gehen und ich denke Molly wird mir wenn sie Bescheid weiß auch helfen."

"Ja, aber du wirst dir echt Mühe geben müssen."

"Das weiß ich, aber wie du schon gesagt hats: Sie ist es wert."

In diesem Moment teilt uns unser Lehrer mit, dass wir nun alle unsere Koffer packen und uns dann zum Bus begeben und unseren alten Platz, auf dem wir bei der Hinfahrt auch gesessen sind, wieder einzunehmen.

Als ich in den Bus einsteige, sitzt Mila bereits auf ihrem Platz. Sie hat Kopfhörer auf und sieht aus dem Fenster. Ich setzte mich neben sie und tippe sie an. Sie reagiert nicht. War ja klar. Also nehem ich ihre Kopfkörer aus ihren Ohren und schnappe mir ihr Handy.

"Hey was soll das?", schautzt sie mich an.

"Ich will mit dir reden."

"Ich aber nicht mit dir. Schlimm genug, dass ich jetzt auch noch ein Wochenende mit dir verbringen muss."

"Mila, du hast da etwas falsch verstanden. Ich hatte nichts mit Stacy."

"Ich habe euch doch gesehen. Lüg mich doch jetzt nicht auch noch an."

"Nein ich hatte nichts mit ihr. Sie hat mich überrumpelt und geküsst, aber ich habe den Kuss sofort unterbrochen."

"Und das soll ich dir glauben?", fragt sie mich verächtlich.

"Bitte, Mila. Ich sage die Wahrheit. Vertrau mir doch."

"Vertrauen ist ein großes Wort, Rayn", flüstert sie mir zu und nimmt mir ihr Handy aus der Hand.

Was meint sie denn jetzt damit? Oh man. Was soll ich jetzt tun? Sie weiter zu belästigen bringt nicht, das habe ich jetzt gemerkt.

Die restliche Busfahrt verläuft sehr ruhig. Wir hängen beide einfach nur unseren Gedanken nach. Zuhause angekommen kommt eine total wütende Molly auf mich zu.

"Wie konntest du nur?", schreit sie mich an und fängt an au meinen Bauch einzuboxen.

Da ich schon weiß um was es geht, erkläre ich ihr alles, so wie ich es heute morgen auch schon Elena erklärt habe.

"Du hast den Kuss also sofort abgebrochen?"

"Ja, Molly. Ich wollte das nicht."

"Und du lügst mich nicht an?"

"Habe ich dich jemals angelogen?"

"Nein, stimmt. Du kannst deine kleine Schwester gar nicht anlügen."

"Richtig. Molly hilfst du mir, dass Mila mir glaubt."

Sie sieht mich ein paar Minuten schweigend an, dann nickt sie.

"Ja werde ich. Aber nur wenn du mir versprichst sie nie wieder zu verletzen."

"Molly, ich habe mich in Mila verliebt. Ich werde sie nicht verletzen und es war auch am Mittwoch nicht meine Absicht sie zu verletzen."

Sie sieht mich glücklich an.

"Ich wusste, dass du irgendwann wieder der alte Rayn sein wirst. Der Liebe, der nie ein Mädchen verletzen würde, oder sie als reines Sexobjekt sieht."

"Ich hoffe nur, das es auch Mila einsieht."

"Das wird sie. Überzeuge sie nur davon, Dass sie dir vertrauen kann. Und jetzt komm wir müssen unsere Sachen packen. Wir wollen um 14:00 Uhr losfahren."

"Du bist die beste kleine Schwester die man sich wünschen kann."

"Ich weiß", sagt Molly fröhlich und geht in ihr Zimmer.

Auch ich gehe in mein Zimmer und packe meine Sachen. Um 13:45 bin ich fertig und gehe mit meiner gepackten Sporttasche, die ich immer als Reisetasche benutze, nach unten. Auch Molly ist schon fertig, also gehen wir nach drauße und Molly verstaut ihre Rasche in meinem Helmfach. Obwohl dieses ziemlich groß ist, hat ihre Tasche kaum Platz weshalb ich schließlich meine Tasche in das Helmfach lege und Molly ihre auf den Rücken festschnallt.

Dann fahren wir zu Finn und Mila. Auch die Beiden stehen mit fertig gepackten Taschen startbereit vor ihren Motorrädern. Mila fährt vor, denn sie ist die eizigste von uns die den Weg weiß. Nach einer knappen Stunde sind wir da.

Finn, Molly und ich kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus, aber auch Mila scheint etwas verwundert zu sein.

"Ich dachte das wäre eine Strandhütte und keine Strandvilla", spricht Molly schließlich das aus was wir uns alle denken.

"Das dachte ich auch. Warte ich werde schnell meinen Dad anrufen um zu fragen ob wir schon richtig sind", sagt nun Mila.

Sie geht kurz ein Stück abseits und telefoniert mit ihrem Dad, als sie wiederkommt sagt sie: "Mein Dad hat anscheinend vor drei Jahren die alte Strandhütte verkauft und stattdessen das hier gekauft."

Wir freuen uns alle riesig. Schnell sperrt Mila auf und wir gehen in das Haus. Nachdem wir uns umgesehen haben sind wir echt begeistert. Es gibt eine große Küche und ein Wohnzimmer im unteren Bereich und zwei Badezimmer und zwei Schlafzimmer mit jeweil einem Ehebett im Obergeschoss. Vom Erdgeschoss aus kann man direkt auf eine Terasse gehen, auf der ein Wirlpool steht. wenn man die Terasse auf der anderen Seite wieder verlässt ist man keine 100 Meter mehr vom Meer entfernt. Es ist einfach traumhaft hier.

"Also wie machen wir das mit der Zimmereinteikung?", unterbricht Molly meine Gedanken.

"Also ich würde gerne mit dir ins Zimmer gehen, Molly", sagt Finn schnell, ein wenig zu schnell. Mein Kopf dreht sich in seine Richtung und auch Mila sieht ihn wütend an.

"Oke dann lass uns schnell unsere Sachen nach oben tragen und dann zum Strand gehen", sagt Molly nun ebenso schnell und schiebt Finn aus dem Zimmer, bevor Mila oder ich widersprechen können. Die Beiden haben das sicher schon zuvor ausgemacht, dafür kenne ich sie zu gut.

"Ist das irgendein dummer Plan von dir?", giftet Mila mich an.

"Nein ich hatte keine Ahnung davon."

"Toll." Sie geht an mir vorbei zur Treppe und verschwindet im Obergeschoss. Das könnte noch schwieriger werden als erwartet. Obwohl mir Molly und Finn ja schon einen Gefallen getan haben, indem sie mich und Mila dazu gezwungen haben in ein Zimmer zu gehen. Ich seufze und mache mich ebenfalls auf den Weg nach oben. Als ich am Zimmer von Finn und Molly vobeikomme höre ich Mila schimpfen.

"Wieso habt ihr das gemacht? Ihr wisst doch ganz genau, dass ich ihm aus dem Weg gehen muss."

"Mila, du musst ihm zuhören. Er sagt die Wahrheit", versucht Molly sie zu besänftigen.

"Ich kann ihm nicht glauben. Ich habe sie doch gesehen." Als sie das sagt stockt sie ein wenig.

"Ja das mag sein. Das war eben beschissenes Timeing. Aber glaub mir er hat den Kuss sofort abgebrochen. Stacy hat ihn total überrumpelt. Man Mila, wir sind deine besten Freunde wieso sollten wir dich anlügen?"

Die Antwort höre ich nicht mehr, denn ich gehe schon weiter Richtung unserem Zimmer. Ich hasse es zu lauschen. Aber für das was Molly und Finn gerade gesagt haben bin ich ihnen echt dankbar. Im Zimmer angekommen schmeiße ich meine Tasche auf das Bett und suche meine Badehose raus. Anschließend ziehe ich alles bis auf die Boxershorts aus. Genau in diesem Moment kommt Mila ins Zimmer.

"Verdammt, sorry ich wollte nicht..."

"Wird bei uns wohl zur Gewohnheit, dass wir den anderen beim Umziehen stören."

Ich lächle sie an. Sie sieht mich verunsichert an, als wüsste sie nicht so recht, was sie jetzt tun sollte.

"Komm, zieh du auch deinen Bikini an, dann können wir gemeinsam ins Meer gehen."

"Sag mir nicht was ich zu tun habe", flüstert sie, wobei man die Unsicherheit in ihrer Stimme hört.

"Mila, ich...", beginne ich.

"Lass es einfach", unterbricht sie mich.

"Das will ich aber nicht. Verdammt Mila da war wirklich nichts. Ich will und wollte nichts von Stacy. Sie ist eine zugekleisterte Schlampe, die mich mit einem Kuss überrumpelt hat. Ich habe ihn doch sofort abgebrochen."

"Selbst wenn nicht, es geht mich nichts an. Wir sind ja schließlich nicht zusammen", antwortet sie mit leicht brüchiger Stimme. Es setzt ihr also immer noch zu. Ich nehme meinen ganzen Mut zusammen und sage: "Schade eigentlich."

Dann nehme ich meine Badehose vom Bett und verlasse das Zimmer. Nachdem die Türe ins Schloss gefallen ist atme ich erst einmal ein paar mal durch. Ich schlüpfe in meine Badehose und gehe zu den Anderen nach unten.

"Und?"

Finn sieht mich erwartungsvoll an.

"Ich glaube ich habe ihr gerade gesagt, dass ich es schade finde, dass wir nicht zusammen sind."

Molly quiekt erfreut auf.

"Warte. Du glaubst?", fragt Finn.

"Naja, es ging alles ziemlich schnell. Sie hat gesagt, dass sie das mit Stacy nichts angehen würde, da wir ja schließlich nicht zusammen sind und dann habe ich gesagt 'Schade eigentlich'."

"Was hat sie dann gesagt?"

"Garnichts. Ich bin einfach aus dem Zimmer gegangen."

"Na dann komm wir beide gehen gleich mal ans Meer. Ich glaube du musst dich mal abkühlen. Molly wartest du noch auf Mila?"

Molly nickt und Finn zieht mich hinter sich her zur Terassentür. Erst ale meine Füße den heißen Sand berühren finde ich meine Stimme wieder.

"Wieso passiert mir das?"

"Was?"

"Wieso verliebe ich mich in Mila und bekomme dadurch nichts mehr auf die Reihe? Davor war doch mein Leben ganz oke."

"Erstens weil Mila ein besonderes Mädchen ist und du dich wirklich glücklich schätzen kannst, dass sie Gefühle für dich hat und zwei..."

"Warte sie hat wirklich Gefühle für mich?", unterbreche ich ihn.

"Natürlich, sonst würde ihr das mit Stacy doch nicht so zusetzten."

"Stimmt. Hat sie mit dir mal über mich geredet?"

"Oft genug."

"Und was hat sie da gesagt?"

"Rayn, du weißt, dass ich dir das nicht sagen darf. Ich kann dir nur sagen, dass du es lassen solltest sie so oft zu beleidigen, oder sie als Flittchen zu bezeichnen oder ihr zu sagen, dass sie f..."

"Ja oke, ich habe es verstanden. Wie gesagt für mich ist das zur Zeit sehr kompliziert", unterbreche ich ihn erneut.

"Du musst ihr zeigen, dass du ihr vertraust."

"Und wie bitte schön soll ich das schaffen?"

"Dir wird sicher etwas einfallen."

"Toll. Du bist unglaublich hilfreich."

In dem Moment trifft mich von hinten ein Volleyball. Als ich mich umdrehe, sehe ich Molly und Mila auf uns zukommen. Verdammt sieht Mila heiß aus. Sie ist braun gebrannt und hat in ihrem Bikini eine hammer Figur. Auch Finn pfeift anerkennend, wofür er sich von mir einen leichten Schlag in den Bauch einfängt.

"Wollt ihr erst ins Wasser oder zuerst Volleyball spielen?", fragt uns Molly.

"Volleyball", antwortet Finn sofort.

In der Nähe des Hauses ist ein großes Volleyballfeld, also machen wir uns auf den Weg dorthin. Auf halber Strecke hackt sich Molly bei Finn unter und da weiß ich bereits, dass die Beiden darauf bestehen werden in einem Team zu spielen. Und genau so kommt es dann auch.

Mila und ich stellen uns auf die eine Seite und die Anderen uns gegenüber. Wir haben total viel Spaß beim Spielen und als wir gewinnen scheint Mila für einen kleinen Moment zu vergessen, dass sie sauer auf mich ist und fällt mir jubelnd um den Hals. Doch dann scheint es ihr wieder einzufallen, denn sie lässt von mir ab und räuspert sich.

"Ähm sollen wir ins Wasser gehen?", fragt sie dann in die Runde.

Alle sind einverstanden und so sprinten wir alls auf das Wasser zu. Ich komme als erster an und lasse mich in das Wasser fallen. Mila, die nur kurz nach mir das Wasser erreicht, macht es mir nach. Wir albern noch eine Weile im Wasser bis wir beschließen uns noch ein wenig im Wirlpool zu erholen.

Doch schon kurz nachdem wir uns in Wirlpool gesetzt haben, stehen Finn und Molly mit den Worten 'Wir bereiten gleich einmal das Abendessen vor' auch schon wieder auf und verschwinden im Haus.

"Wieso machen sie das immer wieder?", fragt mich Mila nun sichtlich genervt.

"Ich weiß es auch nicht. Das ist so offensichtlich."

"Ja und ändert wird es dennoch nichts."

"Woran?"

"Dass ich immer noch denke, dass du ein Playboy und gegenüber Mädchen ein Arschloch bist."

Ich rutsche so lange am Whirlpoolrand endlang, bis ich direkt neben ihr sitze. Dann gehe ich ganz nah an ihr Ohr und flüstere: "Ich werde dir noch beweisen, dass du falsch liegst."

Als ich sehe, dass ihre Haut nun von einer Gänsehaut überzogen ist kann ich mich nicht davon abbringen ihr noch einen Kuss auf die Wange zu geben. Dann stehe ich auf und gehe ins Haus.

Nachdem ich fertig geduscht und mich wieder angezoegen habe gehe ich wieder nach unten. Die anderen Beiden sitzen am Tisch und unterhalten sich angeregt.

"Was sollen wir als nächstes machen?", fragt Molly Finn gerade aufgeregt.

"Garnichts", antworte ich anstatt Finn und genau in diesem Moment kommt Mila ins Zimmer. Sie sieht mich leicht dankbar an bevor ihre Gesichtszüge wieder hart werden.

"Ich geh noch schnell duschen und dann können wir essen", sagt sie noch, bevor sie Richtung Treppe verschwindet.

"Nein, ernsthaft Leute. Ihr habt mir echt geholfen, aber den Rest muss ich wirklich alleine machen."

"Aber...", beginnt Molly.

"Kein aber. Ich bin echt dankbar, dass ihr Beide mir so helfen wollt, aber ich habe Scheiße gebaut und muss das auch selbst wieder hinkriegen", unterbreche ich sie.

"Wenn du meinst", antwortet Molly trotzig.

"Ja und jetzt kommt. Ich bin mir sicher, dass ihr vor lauter Pläne schmieden vergessen habt, das Abendessen vorzubereiten."

Wie zur Bestätigung werden beide rot. Ich verdrehe die Augen und gehe dann in die Küche um das Fleisch zum Grillen zu holen. Molly und Finn folgen mir. Finn hilft mir das Fleisch nach draußen zum Grill, der auch auf der Terasse steht, zu tragen und den Grill einzuheizen und Molly deckt den Tisch draußen.

Als der Grill angezündet und der Tisch gedeckt ist erscheint Mila im Türrahmen. Sie hat ein kurzes Sommerkleid an, das ihr total gut steht. Ich muss sie wohl ziemlich angestarrt haben, denn jetzt kommt sie auf mich zu und flüstert mir: "Mach den Mund zu bevor du das Sabbern anfängst. Die Anderen sehen dich schon belustigt an", ins Ohr. Schnell schließe ich meinen Mund und sehe zu Finn. Er scheint sich echt zusammenreißen zu müssen um nicht zu lachen. Ich schlage ihm leicht in die Seite und wende mich dem Grill zu.

Als das Fleisch dann gegrillt ist setzen wir uns an den Tisch. Natürlich setzten sich Molly und Finn wie selbsverständlich auf eine Seite. Ich sehe Finn warnend an, doch dieser hebt nur beschwichtigend die Arme.

Jedes Mal wenn sich Milas und meine Hände während des Essens zufällig berührten zuckte Mila sofort zurück, als hätte sie sich verbrannt. Und auch später, als wir uns einen Film ansehen achtet sie penibel genau darauf mich nicht zu berühren. Nachdem der Film aus ist gehen Molly und Mila in das eine und Finn und ich in das andere Bad. Dann gehe ich in Mila und mein Zimmer. Dort liegt sie bereit, nur in Boxershorts und Top auf dem Bett. Ich lege mich neben sie und sehe sie an, doch sie dreht sich auf die Seite und schliest die Augen. Auch nach zehn Minuten kann ich immer noch nicht wegsehen.

"Wieso starrst du mich an?", ertönt es plötzlich von Mila.

"Ich... Woher weißt du, dass ich dich anstarre?"

"So hald. Ich merke das eben. Also?"

"Mila ich möchte, dass du mir glaubst."

Sie dreht sich wieder zu mir um und sieht mich an.

"Du weißt, dass ich das noch nicht kann."

"Oke dann hör mir wenigstens zu, damit du verstehst wieso ich so geworden bin."

Sie sieht mich abwartend an. Als ich weiter spreche ist meine Stimme ziemlich leise, was daran liegt, dass es mir nicht leicht fällt darüber zu sprechen.

"Das was ich dir erzählen will wissen nur ganz wenige Leute. Es gibt zwei Dinge in meinem Leben die mich verändert haben. Das erste ist passiert, als ich noch sehr klein war. Damals war mein Dad noch Alkoholiker. Und oft wenn er betrunken war schlug er meine Mum. Als ich neun war passierte es dann. Mein Dad war wieder ein mal betrunken und dann fing Molly an sich mit ihm zu streiten. Er holte aus und wollte Molly schlagen, doch ich ging dazwischen. Also hat er mich geschlagen und dann gleich noch einmal, da ich ja dazwischen gegangen bin und ihm das nicht gepasst hat. Seit dem habe ich mich immer zwischen ihn und Molly gestellt und später dann auch zwischen ihn und Mum. Es war eine grausame Zeit und ich hatte oft blaue Flecken, auch im Gesicht. Irgendwann gingen mir dann die Ausreden aus, als mich meine Lehrer fragten wieso ich immer so viele blaue Flecken habe und sie haben das Jugendamt eingeschaltet. Ich hatte einen unglaublichen Hass auf meinen Dad, denn wär schlägt bitte seine Frau und seine Kinder? Aber dennoch wollte ich nicht von zuhause weg. Da meine Mum keine Alkoholikerin war und sich das Jugendamt sicher war, dass sie in der Lage war uns großzuziehen durften wir bei ihr bleiben. Mein Dad allerdings musst in eine Entzugsklinik wo er gleichzeit auch Therapiestunden bekam. Als er wieder nach Hause kam war er ein kommplett anderer Mensch. Das hat mir gezeigt wie extrem sich Menschen ändern können. Seit dieser Zeit habe ich immer das Gefühl, dass ich Molly beschützen muss. Diese Zeit hat mich echt verändert."

"Aber du warst doch noch ein Kind", flüstert nun Mila.

"Ja, aber ich musst mich für meine Schwester einsetzen."

"Das muss eine sehr harte Zeit gewesen sein."

"Oh ja das war sie, aber sie hat mich zu dem gemacht was ich heute bin, ich bin auf vieles, das ich in meinem Leben gemacht habe nicht stolz, aber an diesen Momenten in denen ich mich zwischen meinen Dad und meine Mum oder Molly gestellt habe würde ich nichts ändern, selbst wenn ich könnte. Ich habe es nie bereut."

"Du warst unglaublich stark."

"Das war ich nur für Molly, innerlich war ich in dieser Zeit sehr oft kurz vorm zerbrechen."

"Wieso erzählst du mir das, Rayn?"

"Weil ich dir vertraue und weil ich will, dass du verstehst wie ich zu dem wurde der ich jetzt bin. Ich will dir nämlich noch die zweite Geschichte erzählen. Sie ist nicht ganz so schlimm, aber sie hat mich sehr stark verändert. Damals war ich 15 und war ein ganz normaler Junge. Ich war wirklich nett und alles und dann habe ich mich verliebt. Und zwar so richtig. Sie hieß Stephanie und ging eine Klassenstufe über mir auf die Realschule. Sie war meine erste große Liebe. Ich habe sie wirklich geliebt. Nachdem wir dann aber miteinander geschlafen haben hat sie mir erklärt, dass sie neben mir noch mit zwei weiteren Jungs ginge. Sie hat mich ausgelacht und mich gefragt wei dumm ich sei, dass ich glaubte sie würde sich an einen Jungen binden. Ich war am Bodern zerstört und habe seit dem jedes Mädchen für eine Schlampe gehalten, was sich ja auch immer wieder bestätigt hat, weil man sie alle so schnell rumbekommen hat. Deshalb hatte ich bis auf einzelne Frauen, so wie Molly, meine Mutter und ein paar anderen Mädls einfach keinen Respekt mehr vor ihnen und wurde ein richtiger Playboy. Doch jetzt bis du gekommen und irgendwie bekomm ich dich einfach nicht mehr aus dem Kopf. Nachdem das mit Stephanie passiert ist, habe ich mir geschworen für lange Zeit keine solchen Gefühle für ein Mädchen zu hegen, doch du bringst mich total durcheinander."

"Deshalb bist du also ein Playboy geworden. Und dein Gedanke über die Mädels hat sich ja bei jeder Schlampe, die du abgeschleppt hats wieder bestätigt und deshalb hast du keinen Respekt vor Mädchen und deshalb hast du mich anfangs auch so behandelt."

"Ja. Das tut mir im Nachhinein so leid, aber ich habe schon lange kein Mädchen mehr getroffen, dass nicht so leicht jemaden an sich ranlässt und eine die noch Jungfrau ist und sich für den Richtigen aufhebt schon gleich dreimal nicht."

"Naja nicht leicht ran kann man nicht sagen. Du hast mich schon oft geküsst."

"Ich meine Sex, Mila."

"Oh."

Verlegen sieht sie mich an.

"Verstehst du mein Verhalten jetzt."

"Ja. Du hast schon unglaublich viel durchgemacht."

"Ja und ich versuche mich jetzt zu ändern. Es ist nicht so leicht, da ich mich seit ich 15 bin so verhalten habe, aber ich mache schon Vortschritte. Und das mit Stacy, du musst mir glauben, dass ich den Kuss abgebrochen ha..."

Mitten im Satzt unterbricht mich Mila:"Küss mich."

Ich sehe sie verwirrt an.

"Was?"

"Küss mich, du Idiot."

Und als ich immer noch nicht reagiere beugt sie sich zu mir herüber bis sich unsere Lippen berühren. Erst da reagiere ich und erwiedere ihren Kuss sanft, bis sie sich von mir löst.

"Ich werde aus dir echt nicht schlau. Für was war denn das?", frage ich sie.

"Ich vertraue dir jetzt und ich glaube dir das mit Stacy."

"Wieso das jetzt?"

"Du hast mir gezeigt wie sehr du mir vertraust, also kann ich dir auch vertrauen."

Ich drehe mich sodass ich jetzt fast auf ihr liege und stütze mich mit den Händen links und rechts von ihrem Kopf ab. Dann nähere ich mich langsam ihrem Kopf. Doch sie legt ihre Hände plötzlich in meinen Nacken und zieht mich geschickt zu sich. Sofort küsst sie mich leidenschaftlich. Gott dieses Mädchen bringt mich noch um den Verstand.

Kapitel 8

 

Milas Sicht:

 

Als ich am nächsten Morgen aufwache bin ich echt überglücklich. Nachdem ich gestern noch ein wenig mit Rayn rumgemacht habe bin ich in seine Arme gekuschelt eingeschlafen. Als ich meinen Kopf so drehe, dass ich ihn ansehen kann lächelt er glücklich.

"Na gut geschlafen, Süße?"

"Ja und du?"

"Perfekt."

Er gibt mir einen Kuss auf die Stirn.

"Bekomme ich keinen richtigen Kuss?", frage ich trotzig.

"So oft du willst", flüstert er mir zu, zieht mich noch näher zu sich und küsst mich richtig.

"Was meinst du. Sollen wir dir anderen noch ein bisschen in dem Glauben lassen, dass wir uns immer noch nicht verstehen?", fragt er mich nun schmunzelnd.

"Das würde mir riesigen Spaß machen."

"Dann komm gehen wir nach unten."

"Lass mich vorgehen."

Ich stehe auf verstrubbelte mir noch ein bisschen die Haare, ziehe eine kurze Sporthose und ein Top an und gehe ungeschminkt nach unten, damit ich noch fertiger aussehe.

Als ich die Treppe hinunterschleiche tuscheln Finn und Molly bereits am Küchentisch. Bei meinem Anblick verstummen sie sofort.

"Du siehst echt fertig aus", stellt Molly fest und Finn nickt zustimmend.

"Ja weil dieser Vollidiot die ganze Nacht geschnarcht hat. Wenn ich es nicht besser wissen würde würde ich glauben, dass er das mit Absicht gemacht hat um mich zu ärgern."

"Komisch, Rayn schnarcht normal nie", murmelt Molly.

"Ich sags doch. Dieses Arschloch."

"Ihr habt euch also immer noch nicht vertragen?"

In diesem Moment kommt Rayn in die Küche.

"Ich mich mit der vertragen? Vergiss es. Die hat mir in der Nacht mindestens fünf mal eine reingehauen", schnaubt er jetzt.

"Du lügst doch!", ich sehe ihn mit funkelnden Augen an. Innerlich krümme ich mich schon vor lachen.

"Aber...", beginnt Molly.

"Sag nichts Molly. Mir reicht es! Ich geh jetzt erst einmal laufen, damit ich mich beruhigen kann", fährt Rayn dazwischen.

"Ich gehe vor dir laufen!", sage ich fest und eile zur Terrassentür.

Wir machen ein Wettrennen am Strand entlang bis wir uns sicher sind, dass die Beiden uns weder sehen noch hören können. Dann lassen wir uns nebeneinander in den Sand fallen und kugeln uns vor lachen.

 

Mollys Sicht:

 

"Sind wir zu weit gegangen?", frage ich Finn.

"Ich weiß es nicht. Jetzt scheint nicht nur Mila auf Rayn, sondern auch er auf sie sauer zu sein."

"Verdammt was machen wir jetzt?"

"Wir machen weiter wie bisher. Die Beiden werden sich schon noch zusammenraufen."

"Wenn du meinst."

"Verdammt die beiden gehören einfach zusammen."

"Finde ich auch, aber so stur wie die sich gerade aufführen wird das nichts."

"Ja das stimmt. Aber lassen wir uns jetzt nicht auch noch die Laune vermiesen. Sollen wir in den Whirlpool gehen?"

"Ja sehr gerne. Ich zieh mich noch schnell um und komme dann zu dir nach draußen."

 

Rayns Sicht:

 

Als wir uns nach 10 Minuten wieder einkriegen sehe ich Mila glücklich an.

"Ich kann dir aber nicht versprechen, dass ich das noch lange aushalte", gebe ich zu.

"Ich fand es vorhin schon schwierig. Und eigentlich will ich mich nicht mit dir streiten."

"Geht mir genauso. Dann versuchen wir das noch ein bisschen durchzuhalten und dann sagen wir ihnen die Wahrheit, oke?"

"Einverstanden."

Ich stehe auf und ziehe Mila ebenfalls auf die Beine.

"Gehst du voraus oder soll ich?", frage ich und grinse sie an.

"Ich geh voraus."

Ich warte noch eine Minute bis Mila verschwunden ist, dann mache auch ich mich auf den Weg zurück. Während ich zurückgehe, denke ich über gestern Nacht nach. Ich bin so unendlich glücklich, dass Mila mir nun endlich vertraut. Nur eine Frage schwirrt mir die ganze Zeit im Kopf herum. Sind wir jetzt zusammen? Ich werde sie heute Abend gleich noch fragen.

Von der Ferne sehe ich schon Finn und Molly, die im Whirlpool sitzen und ein wenig schuldbewusst aussehen. Von Mila ist weit und breit nichts zu sehen. Deshalb ziehe ich mein T-Shirt aus und setzte mich zu den Anderen in den Pool.

"Rayn, wir wollten nicht, dass ihr euch noch mehr streitet", fängt Molly auch schon an.

"Halb so wild. Jetzt weiß ich es wenigstens, dass ich nicht kämpfen brauche."

"Nein Rayn du darfst nicht aufgeben, bitte."

"Zu spät, Molly. Ich mach mich doch nicht zum Deppen."

"Rayn, stell dich nicht so an. Gestern hast du noch gesagt du liebst sie, also tu nicht heute so als wäre das anders. Molly und ich gehen jetzt und du denkst mal darüber nach", mischt sich nun Finn ein.

Dann stehen die Beiden auf und verschwinden durch die Tür in der kurze Zeit später Mila erscheint. Sie setzt sich neben mir in den Whirlpool und nachdem sie mir erklärt hat, dass die Anderen oben verschwunden sind, ziehe ich sie auf meinen Schoß.

"Habe ich dir schon ein mal gesagt, wie unglaublich heiß du im Bikini aussiehst?"

"Nein, aber danke."

Sie küsst mich sanft.

"Aber Mila eine Frage habe ich noch. Willst du meine feste Freundin sein?"

"Nur zu gerne."

Ich ziehe sie noch näher zu mir und küsse sie erneut. Genau in diesem Moment kommt Molly auf die Terrasse. Als sie uns sieht klappt ihre Kinnlade nach unten.

"Hä?", fragt sie wenig geistreich.

Bei ihrem Anblick beginne ich laut zu lachen und auch Mila steigt in mein Lachen ein. Kurz darauf kommt auch Finn auf die Terrasse und als er sieht, dass Mila auf meinem Schoß sitzt sieht auch er nicht weniger dumm aus der Wäsche wie Molly.

"Wow, was ist denn jetzt los?", fragt Finn.

"Was meinst du?", gibt Mila unschuldig zurück.

Molly zeigt unschlüssig zwischen Molly und mir hin und her.

"Finn, die beiden haben sich gerade geküsst."

Finn sieht Molly ungläubig an.

"Was ist passiert, dass ihr euch vertragen habt?"

"Ehrlich gesagt haben wir uns schon gestern Abend vertragen."

"Ihr habt uns heute Morgen etwas vorgespielt?", fragt Molly sauer.

"Ja nach euren tollen Verkuppelungsversuchen gestern wollten wir uns ein wenig an euch rächen."

"Aber sie haben ja wohl auch geholfen."

"Nein, eigentlich nicht. In Wahrheit haben wir uns erst vertragen, als Rayn mir von seiner Vergangenheit erzählt hat. Denn erst dann habe ich ihm wirklich vertraut", mischt sich nun Mila ein.

"Warte seid ihr dann jetzt zusammen?"

"Ja ich habe gerade vorhin Mila gefragt."

"Oh mein Gott, wie süß. Das freut mich so für euch. Endlich habt ihr es eingesehen!", jubelt Molly nun und auch Finn freut sich für uns.

 

Nachdem wir zu Abend gegessen haben beschließen Mila und ich und in unserem Zimmer noch einen Film anzusehen. Also verziehen wir uns nach oben und legen uns in unser Bett. Mila legt irgendeinen Film ein und kuschelt sich an mich. Da sie den Film aussuchen durfte bin ich mir sicher, dass sie eine Schnulze ausgesucht hat und das heißt für mich würde es ziemlich langweilig werden. Aber so kann ich Mila in Ruhe ansehen. Nach circa zehn Minuten sagt Mila plötzlich: "Rayn du bekommst gar nichts vom Film mit du starrst mich jetzt schon die ganze Zeit an."

"Aber ich sehe dich eben so gerne an und woher weißt du das überhaupt? Du hast doch die ganze Zeit auf den Bildschirm gesehen."

Ich sehe wie sie rot anläuft. Sie sieht so süß aus.

"Ich merke das eben. Das mag sich albern anhören, aber ich spüre wenn du mich anstarrst, das ist bei keinem Anderen so stark wie bei dir. Bei dir merke ich das einfach."

"Du merkst wenn ich dich anstarre?"

"Ja irgendwie schon."

Ich drehe ihren Kopf sodass sie mich ansehen muss. Sie merkt es also wenn ich sie ansehe? Das ist irgendwie beeindruckend ich merke so etwas nie. Mila sieht mich abwartend an. Also ziehe ich sie an mich und küsse sie intensiv. Sofort erwidert sie den Kuss. Ich lasse meine Hand über ihre Hüfte nach oben gleiten. Als ich knapp unter ihren Brüsten angekommen bin halte ich inne um zu warten ob Mila etwas dagegen hat, dann berühre ich mit meiner Hand ihre Brüste. Sobald ich beginne ihre Nippel zu massieren entfährt ihr ein Stöhnen. Dann dreht sie mich, sodass sie nun auf mir liegt. Sie setzt sich auf und zerrt an meinem T-Shirt. Ich hebe meinen Rücken ein wenig um ihr bei ausziehen zu helfen. Als nächstes ist ihr Top dran. Ich ziehe es ihr über den Kopf und werfe es achtlos auf den Boden. Dann entferne ich ihren lästigen BH. Sobald ihre Brüste davon befreit sind, beginne ich diese zu liebkosen. Immer wieder entfährt Mila ein lustvolles Stöhnen. Man ist sie geil! Aber auch ich merke wie mein Schwanz in meiner Hose schon gewaltig gewachsen ist. Auch Mila scheint es zu bemerken, denn jetzt fängt sie an sich auf mir zu bewegen. Sie hält kurz inne um mir die Hose zu öffnen und ich ziehe sie mir hinunter. Jetzt liege ich nur noch in Boxershorts da. Mila fährt am Bund meiner Boxershorts entlang und zieht sie dann Stück für Stück nach unten.Dann greift sie nach meinem Schwanz und beginnt ihn zu wichsen Ich stöhne lustvoll auf. 

"Verdammt Mila!", raune ich.

Sie hält kurz inne und sieht mich an.

"Shit  Rayn. Hast du ein Kondom dabei?"

"Nein. Oh shit. Nimmst du die Pille? Weil falls ja ich habe ganz sicher keine Krankheiten ich lasse mich öfters mal durchchecken."

"Nein ich nehme die Pille nicht."

"Verdammt. Dann müssen wir das wohl verschieben. Und ich muss wohl kalt duschen gehen."

Mila sieht mich enttäuscht an doch dann blitzen ihre Augen auf.

"Ich weiß was besseres", flüstert sie und rutscht weiter an mir nach unten. Sie meint doch nicht etwa... Doch meint sie. Mila ist nun mit dem Mund ganz nah an meinem Penis.

"Bist du sicher, dass du das willst, Mila?"

Sie nickt energisch.

"Soll ich dir sagen, wenn ich komme?"

"Findest du es schlimm wenn ich es schlucke?"

"Definitiv nicht. Ich finde das richtig heiß. Aber willst du das denn?"

"Oh ja."

Sie stülpt ihre Lippen über meine Eichel und beginnt damit mir einen zu blasen. Sofort fange ich laut an zu stöhnen. Oh Gott ist sie gut. Ich muss mich zusammenreißen nicht sofort zu kommen.

"Ja, Mila, ja genau so", stöhne ich laut.

Sie saugt und leckt und ein wenig an meinem Schwanz bis ich zum Höhepunkt komme. Ich stöhne noch einmal laut ihren Namen und entlade mich dann in ihr. Sie schluckt alles und kriecht anschließend wieder zu mir nach oben. Das war unglaublich.

"Du bist der Hammer."

"Das freut mich. Ich habe das nämlich heute zum ersten Mal gemacht."

Ich sehe sie ungläubig an.

"Wieso kannst du das dann so gut. Das hat bis jetzt keine so gut gemacht. Nicht mal annähernd."

Sie lächelt verlegen. Da fällt mir etwas ein.

"Aber jetzt kümmern wir uns erst einmal um dich."

Sie sieht mich verwundert an, doch als ich sie auf den Bauch küsse und immer weiter nach unten wandere scheint sie zu begreifen. Ich schiebe ihre Beine sanft auseinander, sodass ich dazwischen kann. Dann öffne ich ihre Hose und ziehe sie mitsamt ihres Slips nach unten. Dann senke ich meinen Mund wieder und liebkose sie dort mit meiner Zunge. Sie zieht laut die Luft ein und stöhnt dann zufrieden. Verdammt ist sie schon feucht. Ich liebkose sie noch ein wenig mit der Zunge und lasse dann kurz von ihr ab um mit einem Finger in sie einzudringen. Sie stöhnt laut auf. Ich bewege ich wieder nach oben zu ihren Brüsten und sauge an ihren Nippel, während ich sie immer noch fingere. Sie stöhnt inzwischen schon immer lauter und ich führe noch weitere Finger in sie ein. Ich bewege meine Hand immer schneller und merke, wie sie sich unter mir zu winden beginnt.

"Ja, Rayn, leck mich!", stöhnt sie und krallt sich in meinen Haaren fest.

Ich führe noch ein paar mal meine Finger in sie ein bis sie lauthals kommt. Dann ziehe ich meine Hand heraus und sehe sie an. Sie lächelt glücklich.

"Komm lass uns duschen gehen."

Sie zieht mich hoch und gemeinsam gehen wir unter die Dusche.

Frisch geduscht und in unseren Schlafklamotten legen wir uns erneut ins Bett.

Mila sieht mich verlegen an.

"Wei0t du eigentlich bin ich nicht so", fängt sie an.

"Was meinst du?"

"Naja, dass ich eigentlich nicht jeden gleich an mich ran lasse."

"Ich bin ja auch nicht irgendjemand sondern dein Freund. Aber wir können es auch ab jetzt langsamer angehen lassen wenn du willst."

"Weißt du ich fühle mich einfach so zu dir hingezogen und das alles, das passt irgendwie. Bei dir brauche ich einfach irgendwie nicht so nachdenken."

"Aber das ist doch gut so."

"Ja, aber es macht mir auch ein bisschen Angst."

"Angst?"

"Ja. Angst verletzt zu werden. Angst das du mich ersetzten könntest."

Ich sehe wie sich leichte Tränen in ihre Auge stehlen. Schnell nehme ich sie in den Arm und nuschle in ihre Haare.

"Ich werde dich nie ersetzten. Hörst du?"

Ich resigniere wie sich leicht mit den Kopf nickt und halte sie dann so lange fest, bis ich durch ihren gleichmäßigen Atem erkennen kann, dass sie eingeschlafen ist. Dann mache ich mich sanft von ihr los und schleiche mich nach draußen auf die Veranda. Ich kann es kaum fassen. Ich bin mit dem tollsten Mädchen zusammen, dass ich jemals kennen gelernt habe und sie mag mich. Sie mag mich wirklich. Was ja irgendwie verständlich ist, sonst wären wir ja nicht zusammen. Aber trotzdem sie mag mich mit meiner ganzen verkorksten Vergangenheit und meinen dummen Macken. Ich mag mich wie ich bin, nicht so wie die anderen Schlampen die ich bis jetzt hatte, die mich nur aufgrund meines Aussehens mochten, nein. Sie mag mich aufgrund meiner Art. Das habe ich ihr angesehen, als sie mich mit ihren wunderschönen Augen beobachtet hat ohne zu bemerken, dass ich mitbekommen habe.

"Hey man. Was machst du hier draußen?", schreckt mich Finn aus den Gedanken.

"Nachdenken", gebe ich kurz gebunden zurück, "Ist das zu fassen?"

"Das du nachdenkst. Nein eher nicht."

Finn setzt sich höhnisch grinsend neben mich und ich verdrehe die Augen.

"Nein. Ich mein, dass Mila, das tollste Mädchen überhaupt, mit mir zusammen ist. Ich meine mit MIR."

"Mit dir meinst du den verkorksten Playboy?"

"Ja."

"Vielleicht hast du es nicht mitbekommen. Aber du hast dich verändert."

"Was meinst du damit?"

"Naja. Seit du Mila kennst bist du anders geworden. Klar du bist bis vor kurzem ein Playboy geblieben und auch alle anderen werden nicht gesehen haben, dass du dich verändert hast, aber ich habe es gesehen. Ich kenne dich lange genug. Ich habe gesehen, dass du seit du Mila gekannt hast nur noch ein Playboy warst um dich von ihr abzulenken. Deshalb habe ich das ja auch alles geplant."

"Du hast das geplant?"

"Ja. Ab dem Zeitpunkt an dem sie mich als ihren besten Freund erklärt hat und ich so festgestellt habe, dass ich keine Chance bei ihr habe, habe ich gemerkt, dass sie genau das Mädchen ist, das dir immer gefehlt hat?"

"Das Mädchen, das mir immer gefehlt hat?"

"Ja. Das Mädchen, das dir endlich mal deinen sturen Dickschädel zurecht rückt und dir die Augen öffnet."

Ich lache leise auf, doch dann erkenne ich, was Finn meint.

"Du hast Recht."

"Natürlich habe ich Recht. Du hast dich doch nur nicht getraut eine neue Beziehung einzugehen wegen deiner beschissenen Ex und hast alle auf ihr Niveau gesetzt, bis Mila gekommen ist und dich vom Gegenteil überzeugt hat. Du hast eben nur ein besonderes Mädchen gebraucht. Und das ist sie. Das ist Mila ganz bestimmt."

"Hey hör auf so über meine Freundin zu reden."

Freundschaftlich schlage ich ihm auf die Schulter.

"Immerhin ist sie auch meine beste Freundin also darf ich das."

Wir reden noch eine ganze Weile bis es schon spät ist und wir uns schließlich, beide hundemüde, nach oben in unser jeweiliges Zimmer verziehen.

Dort angekommen lege ich mich zu Mila ins Bett und sofort schmiegt sie ihren wundervollen Körper an mich. Zufrieden atme ich den blumigen Duft ihrer Haare ein und schmunzle.

Das lange Warten hat sich definitiv gelohnt. Ich liebe dieses Mädchen. Mit diesem Gedanken schlafe ich schließlich ein.

 

Als ich am nächsten Tag aufwache liegt Mila nicht mehr neben mir. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es bereits 11:00 Uhr ist. Schnell gehe ich ins Bad um mich frisch zu machen. Nachdem ich in meine Klamotten geschlüpft bin gehe ich gut gelaunt nach unten. Dort deckt Mila gerade den Tisch auf der Veranda mit einem köstlich aussehendem Frühstück. Leise schleiche ich mich zu ihr und umarme sie von hinten.

Sie schreit leise auf und kichert dann, als sie mich erblickt. Sie dreht ihren Kopf leicht zu mir um und ich küsse sie.

"Guten Morgen, Süße", begrüße ich sie mit meiner rauen Morgenstimme.

Sie wird leicht rot, was unglaublich süß aussieht und küsst mich dann erneut.

"Guten Morgen", haucht sie dann in mein Ohr, sodass mir ein wohliger Schauer über den Rücken läuft. Dieses Mädchen macht mich verrückt. Und zwar im positiven Sinne.

"Für wen ist denn dieses leckere Frühstück?", frage ich nun.

"Für wen wohl du Dummkopf? Für uns vier. Meinst du wir sollen die anderen Beiden wecken?"

"Es wird mir ein vergnügen sein."

Fies grinsend und mit guter Laune gehe ich nach oben.

"Guten Morgen."

Geräuschvoll öffne ich die Zimmertür von Finn und Molly. Wie erwartet liegen die beiden noch im Bett und schon bekomme ich von Molly ein Kissen an den Kopf geworfen und höre sie irgendetwas unverständliches murren, was wohl eine Beleidigung sein sollte.

"Ihr zwei Schnarchzapfen steht endlich auf."

Mit schnellen Schritten bin ich bei ihnen und ziehe ihnen die Bettdecken weg. Dann laufe ich mit den Bettdecken unterm Arm schnell aus dem Zimmer, da die Aufrufe der beiden nicht sehr nett geklungen haben.

Kurz darauf kommen die Beiden vollkommen verschlafen aussehend aus ihrem Zimmer getrottet.

Ich muss mir auf die Zunge beißen um bei ihrem Anblick nicht laut loszulachen.

"Das bekommst du zurück", knurrt mich Molly an.

"Ich wollte euch nur mitteilen, dass Mila ein tolles Frühstück für uns alle vorbereitet hat."

Sofort hellt sich Mollys Miene ein wenig auf.

"Mila ist der Hammer. Wie kannst jemand wie nur eine wie sie abbekommen."

Natürlich weiß ich, dass Molly das eigentlich nicht ernst meint trotzdem nicke ich lachend.

"Das frage ich mich auch schon die ganze Zeit."

Schnell bringe ich die Bettdecken zurück in ihr Zimmer und gehe zurück nach unten um Mila bei der restlichen Vorbereitung des Frühstücks zu helfen.

Gerade als ich bei ihr ankomme bereitet sie noch eine Kanne Kaffee zu.

"Kann ich dir noch irgendwie helfen?", frage ich sie als ich bei ihr angekommen bin.

"Du könntest aufhören mich immer so zu erschrecken, aber ansonsten nein."

Sie dreht sich um und lächelt mich liebevoll an. Als sie sich wieder dem Kaffee zuwendet gehe ich zu ihr und schiebe ihr die Haare aus dem Nacken, um sie dort mit leichten Küssen zu bedecken. ich höre wie sie wohlig seufzt und sich vollkommen zu entspannen scheint.

Gerade als wir auch noch den Kaffee und die Tassen nach draußen bringen kommen Molly und Finn die Treppe hinunter gelaufen. Auch sie staunen nicht schlecht über Milas Frühstück.

"Verdammt wann bist du denn aufgestanden?", fragt Finn sie.

"Naja ich war um 09:00 Uhr das erste Mal wach und da es irgendwann doch zu langweilig wurde ihm beim Schlafen zuzusehen" sie sieht mich verlegen an "bin ich eine Stunde später aufgestanden."

Molly kichert leise.

"Hat er nicht gesabbert? oder wenigstens geschnarcht?", fragt Finn belustigt.

"Nein. Er hat ganz ruhig geschlafen. Das sah echt süß aus", grinst auch Mila und plötzlich hellt sich ihre Miene auf.

"Kuck!" Sie zieht ihr Handy aus der Hosentasche und hält es ihm unter die Nase. Auch Molly sieht auf das Handy und gibt einen entzückten Laut von sich.

"Rayn, du kannst ja richtig süß aussehen", meint Molly.

Jetzt werde ich auch neugierig.

"Was ist das für ein Foto?", frage ich Mila.

Diese sieht mich an und wird rot.

"Wehe du löscht es dann bring ich dich um", droht sie mir und reicht mir ihr Handy.

Als ich mir das Bild ansehe huscht auch auf mein Gesicht ein Lächeln. Ich liege schlafend auf dem Bett und Mila gibt mir an mich geschmiegt einen Kuss auf die Backe. Ich sehe dabei so glücklich aus wie schon lange nicht mehr. Noch mehr freut es mich allerdings, als ich sehr, dass Mila dieses Bild als ihren Hintergrund im Handy eingespeichert hat.

"Das Bild ist echt süß. Es gefällt mir", gebe ich ehrlich zu und Mila sieht mich verwundert an.

"Echt? Damit habe ich nicht gerechnet. Aber es freut mich."

Ich drücke ihr einen Kuss auf ihre wundervollen Lippen und Finn gibt ein Würgegeräusch von sich.

"Leute ernsthaft ich freu mich ja für euch, aber muss das sein? Ich würde gerne in Ruhe frühstücken", quengelt er.

Ich grinse in den Kuss hinein höre aber nicht auf Mila zu küssen.

"Vergiss nicht wer das Frühstück zubereitet hat", nuschelt Mila jetzt, während zwei Küssen.

Jetzt lache ich, hebe sie hoch und trage sie die Veranda nach unten zum Stand. Ich möchte die letzten paar Stunden, die wir noch hier sind mit ihr alleine verbringen.

Sie protestiert anfangs noch, doch dann lacht sie ergeben und schlingt ihre Beine um meine Taille.

Am Meer angekommen stelle ich ihre Füße in die leichten Wellen, die ihr gerade mal bis zu Knöchel gehen.

 

Doch sie kreischt nicht, wie ich erwartete hätte, aufgrund des kalten Wassers, los, sondern springt einmal mit beiden Füßen ins Wasser, sodass wir beide nass werden, dann läuft sie los.

"Na warte", rufe ich und laufe ihr hinterher.

Sie lacht vergnügt und läuft weiter ins Meer hinein, sodass der Saum ihres Kleides bereits nass ist.

Dann bleibt sie stehen und sieht mich einfach nur an. Verwundert bleibe ich stehen und blicke in ihr Gesicht.

Sie kommt die paar Meter, die ich von ihr entfernt stehe, auf mich zu, nimmt mein Gesicht in beide Hände und raunt: "Ich liebe dich." Ganz leise sagt sie es, sodass ich es kaum verstehen kann, und doch löst es so viel in mir aus. Ich hebe sie hoch und wirble sie einmal herum, um sie dann an mich zu ziehen und sie intensiv zu küssen.

Nachdem ich wieder von ihr abgelassen habe sieht sie mich verschmitzt an.

"Weißt du eigentlich sagt man jetzt so etwas wie 'Ich liebe dich auch' oder so etwas", zieht sie mich auf.

Ich beuge mich nach unten und sehe ihr in die Augen.

"Du kannst dir gar nicht vorstellen wie sehr ich dich liebe. Du hast mein ganzes Leben verändert."

In ihren Augen sehe ich unglaubliche Freude... und Leidenschaft. Pure und ehrliche Gefühle.

 

Kapitel 9

Milas Sicht:

 

 Es sind in zwischen zwei Wochen vergangen, seit ich mit Rayn zusammen gekommen bin. Er ist so ziemlich der süßeste Freund den man haben kann, auch wenn er unglaublich schnell eifersüchtig werden kann. Jedem Kerl der mich in der Schule etwas zu lange angesehen hat killte er regelrecht mit seinen Blicken. Mir entwich dabei nur immer ein leises Kichern. Unsere Mitschüler haben unsere Beziehung alle sehr gut aufgenommen und die giftigen Blicke der eingebildeten Schlampen, mit denen sich Rayn früher abgegeben hat, interessieren mich auch nicht mehr. Ich war einfach nur glücklich. Gerade liege ich mit Molly in meinem Garten und plaudere mit ihr über meine Beziehung.

 

"Ich weiß, das gehört sich jetzt eigentlich nicht und Rayn bringt mich vermutlich um wenn er erfährt, dass ich dich das gefragt habe. Aber habt ihr schon...", fragt mich Molly und wackelt bedeutend mit ihren Augenbrauen. Ich muss über ihre Geste erst einmal lachen bevor ich langsam den Kopf schüttele.

"Nein und ich bin froh, dass er mir die Zeit gibt. Es ist immerhin mein erstes Mal. Ich rechne ihm das sehr hoch an. Er ist schließlich eigentlich nicht der Typ, der lange fackelt."

Etwas in meinem Inneren zieht sich kurz schmerzhaft zusammen, als ich daran denke wie Rayn früher war. Ein Playboy, durch und durch. Aber zum Glück ist er nicht mehr so.

"Ja ich verstehe dich. Und ich bin so stolz auf meinen Bruder, dass er endlich die Richtige gefunden hat."

"Anderes Thema. Wie sieht es eigentlich bei dir und bei 'Du-weißt-schon-wem' aus?"

Bedeutend nicke ich in die Richtung in der Nicks Haus neben unserem steht.

Sofort wird Molly rot. Wie süß. Sie hat es also wirklich richtig erwischt. Sie seufzt tief bevor sie mir antwortet: "Ach ich weiß nicht, Mila. Im Strandhaus war er immer so süß gewesen. Aber ich glaube er sieht in mir einfach nur die kleine Schwester seines besten Freundes."

"Dann sollten wir das besser schnell ändern! Und ich weiß auch schon wann."

Erwartungsvoll sieht mich Molly an.

 "Na an Rayns 18. Geburtstag dieses Wochenende natürlich."

"Aber..."

"Das ist die perfekte Gelegenheit, glaub mir. Da kannst du ihn nach seinen Gefühlen zu dir fragen. Betrunkene sagen bekanntlich immer die Wahrheit." Ich zwinkere ihr zu und Molly nickt unsicher. Oh ich weiß schon ganz genau wie wir das hinkriegen werden.

"Und jetzt hopp hopp wir brauchen das richtige Kleid für dich", scheuche ich Molly auf ," und für mich natürlich auch."

Etwas überrumpelt kommt Molly meinen Befehlen nach. Langsam zieht sie sich ihre Klamotten über den Bikini an und geht dann mit mir zu meinem Motorrad.

Das wird ein toller Tag werden.

 

Um 17:00 Uhr komme ich völlig erschöpft und um einiges ärmer nach Hause. Wir hatten für jeden von uns ein wunderschönes Kleid gefunden, mit passendem Schmuck und Schuhen. Als ich in die Einfahrt fuhr, sah ich Finn schon vor meiner Haustüre stehen. Huch was wollte er den hier. Normalerweise kündigt er sich immer an bevor er kommt. Ich freue mich natürlich ihn zu sehen, doch irgendetwas stimmt hier nicht. Das merke ich allein schon an der Art wie Finn nervös seine Hände knetet. Also steige ich so schnell es geht von meinem Motorrad ab und gehe voll bepackt mit meinen Errungenschaften auf ihn zu. Sofort nimmt er mir die Hälfte meiner Tüten ab und begrüßt mich kurz gebunden. Auch ungewöhnlich für ihn.

"Wem muss ich seinen kleinen Arsch aufreißen, Finn", platz es dann aus mir heraus. Verdutzt sieht er mich an.

"Niemanden."

"Ach komm schon. Ich kenne dich doch. Irgendwas stimmt hier nicht also raus mit der Sprache."

Wieder druckst Finn herum.

"Verdammt Finn! Jetzt lass dir doch nicht jedes einzelne Wort aus der Nase ziehen."

"Ich erzähl es dir drinnen. Komm mit."

Mit diesen Worten zieht er mich in mein Haus und tut so als wäre ich der Gast. Drinnen im Wohnzimmer lass ich mich auf die Couch sinken und sehe meinen besten Freund erwartungsvoll an. Unruhig geht er im Zimmer auf und ab, bis er schließlich direkt vor mir stehen bleibt und mich ansieht.

"Es geht um Molly", platzt es dann endlich aus ihm heraus. Sofort werde ich hellhörig und sehe ihn erwartungsvoll an. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit bis er fortfährt.

"Ich glaube ich habe mich in sie verliebt."

Es dauert kurz bis seine Worte zu mir durchgedrungen sind doch dann springe ich quiekend auf und hüpfe auf und ab.

"Ich freu mich so für dich."

"Nein... Nein das ist gar nicht gut, Mila.

Sofort höre ich mit meinem dummem herum hopsen auf und sehe ihm verwundert an. Warum zum Teufel sollte...

"Verdammt sie ist Rayns Schwester."

"Na und? Er wird sich schon damit abfinden."

Auf was will er hinaus. Als er eine wegwerfende Handbewegung macht bin ich noch verwirrter.

"Ach. Für ihn ist das kein Problem. Ich habe sogar schon mit ihm geredet. Er würde sich sogar darüber freuen, da Molly so einen vernünftigen", bei diesem Wort schmunzelt er "Freund hätte und ich, so wie er, endlich zur Vernunft kommen würde und mich auf eine Beziehung einlassen könnte. Gut, er würde mir natürlich wenn ich es verbocken würde die Fresse polieren, aber ich hätte nicht vor es zu versauen."

Das alles freute mich ja für ihn , aber...

"Und was ist dann das Problem?", spreche ich meinen Gedanken aus.

"Molly."

"Hä?", gebe ich wenig geistreich von mir.

"Naja sie sieht mich eben einfach als den besten Freund ihres Bruders. Wahrscheinlich sogar als so etwas wie einen Ersatzbruder", jammert er kläglich. Bei seinen Worten muss ich unwillkürlich anfangen zu lachen. Und als ich Finns verdutzten Blick sehe kann ich mich kaum mehr halten.

"Wie kann man sich selbst nur so im Weg stehen wie ihr zwei?", frage ich schließlich nach Luft schnappend.

"Was meinst du damit."

"Finn mach dir einfach keine Sorgen mehr und freu dich auf Rayns Geburtstagsfeier am Samstag."

"Was hat Rayns Feier denn damit zu tun?"

"Vertrau mir einfach. Zieh dir was schickes an und dann such Mollys Kontakt auf der Feier. Glaub mir am Ende dieser Feier wirst du ein verdammt glücklicher Mann sein."

Nachdem ich Finn endlich abgewimmelt habe muss ich immer noch schmunzeln. Finn und Molly. Meine zwei besten Freunde.

Sofort schnappe ich mir mein Handy und schreibe ihr eine Sms

 

Hey Süße,

 

mach dir wegen Samstag keine Sorgen. Mit Finn wird alles super laufen. das verspreche ich dir. Am Ende der Feier seid ihr ein Paar. Das kann ich dir sogar schwören.

 

Sofort antwortet sie mir:

 

Was macht dich da so sicher, Süße

 

Ich schreibe ihr genauso schnell meine Antwort:

 

Glaub mir ich habe meine Quellen. Und ich kann dir sicher sagen, dass du dich nicht blamieren wirst wenn du ihm deine Gefühle gestehst. Ich geh schlafen gute Nacht.

 

 

Am nächsten Morgen stehe ich gut gelaunt auf. Heute ist Freitag. Ich werde gleich nach der Schule mit zu Rayn fahren und bei ihm bis Sonntag bleiben. Mein Dad war einverstanden, ich konnte mich jedoch nur mit verdammt viel Glück vor einem 'ernsten Vater-Tochter Gespräch' retten. Noch immer schaudert mir bei diesem Gedanken. Ich wollte wirklich nicht mit meinem Dad über Verhütung reden. Vor allem nachdem er mir eh schon eine Woche nachdem ich vom Strandhaus Heim gekommen bin und ihm erzählt habe, dass ich mit Rayn zusammen bin, die Pille aufs Auge gedrückt. Zu meinem großen Glück ohne großen Kommentar. Er hatte sich auch sehr über meine Beziehung gefreut auch wenn er es nicht so sehr zeigen konnte, es hatte mir sehr viel bedeutet. 

Lächelnd gehe in die Küche, in der ich meinen Dad mit einem Kuss auf die Stirn begrüßte. 

"Guten Morgen, mein Schatz", grummelt er, " sag Rayn morgen auch von mir alles Gute."

"Wird gemacht Dad."

Schnell frühstücke ich und schnappe mir meine Tasche für das Wochenende und meine Schultasche. Beides verstaue ich im Helmfach meines Motorrades und mache mich dann auf den Weg in die Schule.

 

Der Schultag verlief ziemlich ereignislos und als ich nun nach Schulende aus dem Schulgebäude trete wartet Rayn bereit an sein Motorrad gelehnt auf mich. Sofort beschleunigt sich mein Puls. Diese Wirkung hat er immer auf mich. Aber wer würde mir das verübeln. Er sieht auch zum vergöttern gut aus. Schnell gehe ich auf ihn zu und küsse ihn leicht.

"Hey meine Schöne", begrüßt er mich sanft.

"Hey mein Schöner", begrüße ich ihn augenzwinkernd.

 "Kann es losgehen?"

"Klar doch."

Schnell gehe ich auf mein Motorrad zu, setze meinen Helm auf und schwinge mich auf den Sitz. Als ich mich umdrehe, sehe ich, dass Rayn mich verträumt ansieht.

"Vorsicht sonst fängst du noch zum sabbern an!", rufe ich ihm belustigt zu. Sofort fängt er zum grinsen an, dreht sich dann jedoch um, um sich auf sein Motorrad zu setzten. Dann fahren wir gemeinsam los.

Den restlichen Nachmittag verbringen wir damit, den Garten für die Party am Samstag zu schmücken. Finn und ein paar andere Freunde helfen uns dabei. Molly ist bei einer Freundin und wird erst morgen Nachmittag wieder kommen und Rayns Eltern sind das ganze Wochenende geschäftlich in New York. Das heißt wir haben das Haus heute ganz für uns. 

Als wir endlich fertig sind und sich alle verabschiedet haben, sitzen Finn, Rayn und ich draußen im Garten und unterhalten uns noch.

"Die Musik steht?", fragt Finn nun zum gefühlt tausendsten Mal.

Ich verdrehe die Augen und Rayn gibt einen genervten Laut von sich.

"Ist ja gut. Echt süß wie einig ihr beide euch seid", beschwichtigt Finn uns.

Rayn und ich grinsen uns an, bevor er mich leidenschaftlich küsst.

"Ich... ähm... ich verschwinde dann jetzt mal."

"Ciao Finn", verabschiedet Rayn Finn, ohne mich aus den Augen zu lassen.

Ich wende mich Finn zu. "Ciao bis morgen."

 

"Viel Spaß euch noch", meint Finn jetzt noch und zwinkert mir zu.

Verdammt hat er mich etwa durchschaut. Sofort werde ich feuerrot und Finn grinst wissend. Zum Glück sitze ich nun mit dem Rücken zu Rayn, sodass er mein Gesicht nicht sehen kann.

Nachdem Finn gegangen ist meldet sich Rayn wieder zu Wort.

"Sollen wir uns etwas zu Essen machen?"

"Kannst du denn kochen?"

"Natürlich."

"Das will ich sehen."

Sofort springe ich auf und gehe in die Küche.

Eine Stunde später sitzen Rayn und ich an einem romantischen Tisch und genießen sein Essen.

"Ich dachte du kannst nicht kochen?", frage ich zwischen zwei Bissen.

"Wie kommst du darauf?"

"Naja als ich das erste Mal hier übernachtet habe, habe ich für euch gekocht und du und Molly, ihr habt gesagt, dass ihr nichts kochen könnt."

"Purer Eigenschutz?"

"Was meinst du damit?"

"Naja Molly kann wirklich nicht kochen, ihr Essen schmeckt grausig. Ich habe mir, wenn ich alleine zuhause war zumindest die Grundlagen beigebracht, aber wenn Molly das wüsste müsste ich jeden Tag kochen und das will ich nicht."

Belustigt ziehe ich eine Augenbraue nach oben.

"Und das nennst du 'die Grundlagen'? Das Essen schmeckt verdammt gut."

"Das freut mich."

"Ich wusste übrigens auch nicht, dass eine so romantische Seite hast."

"Das wusste ich auch nicht. Aber du bringst so viele versteckte Seiten an mir hervor."

"Hoffentlich doch keine schlechten."

"Nein, die besten. Sogar meinen Eltern ist aufgefallen, dass ich mich verändert habe. Sie mögen dich jetzt schon."

Bis jetzt hatte ich keine richtige Gelegenheit seine Eltern kennen zu lernen, da sie sehr viel unterwegs sind.

"Komm räumen wir hier auf und machen es uns dann oben in meinem Zimmer bei einem Film bequem", schlägt Rayn vor.

Gesagt, getan.

Nachdem wir uns also für irgendeinen Actionfilm entschieden haben, legen wir uns gemeinsam in sein Bett und ich kuschel mich an Rayn. Mein Plan kann beginnen.

Es sind bereits zehn Minuten des Films um, als ich beginne Rayn auf seine Brust zu küssen, langsam mit meinen Fingern unter sein T-Shirt zu fahren und über seine Bauchmuskeln zu streichen. Sofort merke ich wie Rayn neben mir leicht erschaudert, also mache ich weiter.

"Mila wie soll ich mich so auf den Film konzentrieren?", jammert Rayn.

"Vielleicht lässt du es auch einfach sein?"

Rayn sieht mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an und ich kann nicht anders als ihm sein T-Shirt noch ein Stück nach oben zu ziehen und seinen Bauch zu küssen.

"Verdammt Mila! Wie soll ich mich so zusammen reißen?", knurrt er jetzt.

"Vielleicht sollst du das auch gar nicht?"

Ich merke wie er innerlich mit sich kämpft. Bald habe ich ihn so weit.

 

Rayns Sicht:

 

Verdammt ich habe mir fest vorgenommen Mila Zeit zu geben und was macht sie? Sie reizt mich bis ans Äußerste. Aber soll ich das wirklich tun? Was wenn sie es später bereut? Noch nie habe ich mir so viele Gedanken darüber gemacht, bevor ich mit einem Mädchen geschlafen habe. Aber sie ist auch nicht irgendein Mädchen. Sie ist Mila, meine feste Freundin, die ich über alles liebe.

"Mila was willst du hier bezwecken?", frage ich sie gerade heraus.

"Das weißt du ganz genau."

Sie liegt jetzt schon halb auf mir uns in meiner Hose ist es auch schon verdammt eng.

"Willst du das wirklich?", frage ich zweifelnd.

Sie sieht mir lächelnd in die Augen und nickt, bevor sie sich langsam zu mir herunter beugt und mich leidenschaftlich küsst. In ihren Augen habe ich Ehrlichkeit und Entschlossenheit erkannt. Sie ist sich sicher.

"Wieso willst du es jetzt so plötzlich?", frage ich.

"Sieh es als vorgezogenes Geburtstagsgeschenk."

Ich sehe sie gequält an.

"Mila du sollst dich nicht dazu gezwungen fühlen nur weil ich Geburtstag habe."

"Tue ich nicht. Ich bin mir sicher. Ich will, dass du mein Erster bist. Ich vertraue dir und ich liebe dich. Und jetzt halt endlich die Klappe und genieße es."

"Nur wenn du mir versprichst, dass ich auch dein Letzter bin."

Mila sieht mich leicht aus der Fassung gebracht an und ich bin auch etwas verwirrt über meine Worte. Ist das gerade wirklich aus meinem Mund gekommen? Aus dem Mund des ehemals größten Playboys? Ja ist es und ich bin mir verdammt sicher, dass ich es auch so gemeint habe. Ich liebe Mila über alles und ich könnte mir nicht vorstellen mit jemanden Anderen meine Zukunft zu verbringen. Sie kitschig sich das jetzt anhören mag, es ist die Wahrheit.

Sie sieht mir glücklich in die Augen und haucht ein "Ich verspreche es.", bevor ich sie sanft an ihrer Hüfte packe und sie aufs Bett drücke, sodass ich jetzt über ihr bin. Dann küsse ich sie und lasse dabei meine freie Hand über ihren Körper wandern. Mit der anderen stütze ich mich neben ihrem Kopf ab. Ihr entkommt ein wohliges Stöhnen, als ich bei ihren Brüsten angekommen bin. Sie fasst an meine Schultern und lässt ihre Hände langsam über meinen Oberkörper wandern, bis sie am Bund meines T-Shirts angekommen ist, dann zerrt sie es nach oben und ich komme ihrem Wunsch nach und ziehe es mir über den Kopf. Dann beginne ich ihr Top ein wenig nach oben zu ziehen und ihren Bauch zu küssen. Ich will nur langsam voran, da ich Angst habe Mila könnte es sich anders überlegen, doch da habe ich die Rechnung ohne meiner Freundin gemacht, denn kurzerhand zieht sie sich selbst das Top über den Kopf. Ich sehe sie erstaunt an. Dann liebkose ich weiter ihre Haut mit meinen Händen und Lippen. Ich lass meine Hände langsam unter ihren BH gleiten und entlocke ihr dadurch wieder ein leises Stöhnen. Verdammt diese Frau bringt mich noch um den Verstand. Schnell löse ich ihren BH und werfe ihn achtlos auf den Boden.

Sofort beginne ich ihre Brüste zu liebkosen. Ihre wundervollen, perfekt geformten Brüste.

"Rayn", flüstert sie.

Erschrocken sehe ich sie an. Sie hat ihre Augen geschlossen, doch als sie merkt, dass ich aufgehört habe, öffnet sie sie sofort.

"Mach weiter. Bitte", beantwortet sie meine stumme Frage.

Ihr gefällt es, schießt es mir glücklich durch den Kopf.

Sofort mache ich weiter, lasse jedoch meine Finger weiter nach unten gleiten, zum Saum ihrer Jeans. Auch sie macht sich gerade am Knopf meiner Hose zu schaffen.

Als sie es geschafft hat den Knopf zu öffnen, ziehe ich mir die Hose nach unten, ihre Hose folgt. Schließlich liegen wir beide nackt in meinem Bett. Langsam lasse ich meine Hände über ihren Körper wandern.

"Du bist so wunderschön", raune ich ehrfürchtig.

"Kann ich nur zurückgeben. Oh übrigens, bitte vergiss das Kondom nicht. Ich nehme die Pille noch nicht lange genug, dass wir darauf verzichten können."

Schnell hole ich eines aus dem Nachtkästchen und ziehe es über, dann küsse ich sie mit einer solchen Leidenschaft wie noch nie zuvor und drang dann langsam in sie ein. Es war unglaublich. Besser als je zuvor. Mila krallte ihre Fingernägel in meinen Rücken und stöhnte laut meinen Namen, als sie kam und ich tat es ihr gleich. Ich kann noch immer nicht glaube, dass Mila gerade das erste Mal Sex hatte. Wenn ich nicht kurz den Widerstand gespürt hätte, als ich in sie eingedrungen bin, hätte ich es nicht geglaubt. Sie war besser im Bett als die ganzen Schlampen, die ich bis jetzt hatte. Von denen wohl bemerkt niemals eine in meinem Bett gelandet war. Überhaupt war keine von ihnen jemals in meinem Zimmer. Höchstens im Gästezimmer.

Mila hat sich, immer noch nackt, eng an mich gekuschelt und sieht mich nun verliebt an.

"Verflucht wieso bist du eigentlich in allem so gut. Du bist eine verdammte Sexgöttin", murmle ich ihr jetzt ins Haar.

"Schleimer. Das ist nur, weil ich auf den Richtigen gewartete habe."

Den Richtigen. Hmm das hört sich fantastisch an.

"Weise Entscheidung, sonst hätte ich jetzt jeden, der dich zu dieser Sexgöttin gemacht hat verprügeln müssen."

"Was für ein Glück ich doch habe. Sonst wäre ich auch noch dafür verantwortlich, dass mein Freund in den Knast wandert."

"Ja, dein Glück. Und jetzt komm lass uns duschen gehen und dann schlafen."

Zwanzig Minuten später liegen wir müde und vollkommen befriedigt in meinem Bett.

"Gute Nacht, meine kleine Sexgöttin", murmle ich Mila noch ins Ohr, bevor ihr ihre Augen zufallen und sie sofort einschläft. Ich sehe ihr noch ein wenig beim Schlafen zu und mache ebenfalls ein Foto (Sie hat ja mich schlafend als Hintergrundbild auf ihrem Handy) und stelle es als Sperrbildschirm ein. Sie sieht einfach zu süß aus. Dann schließe auch ich meine Augen und schlafe ein. Morgen liegt schließlich ein großer Tag vor mir.

 

Als ich am nächsten Morgen aufwache sehe ich einer aufgeregten Mila ins Gesicht.

"Guten morgen, Schatz. Ich wünsche dir alles Gute zu Geburtstag."

Sie gibt mir einen Kuss auf den Mund und bevor ich auch nur eine Gelegenheit habe zu antworten, zieht sie ein Päckchen hinter ihrem Rücken hervor.

"Ich hoffe es gefällt dir."

"Danke, Süße, aber du sollst mir doch nichts schenken."

Sie sieht mich empört an.

"Als ob und jetzt mach auf."

Ich muss leise lachen. Es wirkt fast so als hätte sie Geburtstag und möchte unbedingt wissen, was in diesem Geschenk ist. Aber auch ich bin neugierig. Schnell entferne ich das Geschenkpapier und halte eine Tommy Hilfiger Verpackung in der Hand. Schnell öffne ich sie. Sie hat mir doch nicht...? Doch hat sie. Sie hat mir die Uhr geschenkt, die ich mir im Insgeheimen schon so lange gewünscht habe, aber ehrlich gesagt hat mich nie jemand danach gefragt was ich mir wirklich wünsche, außer Molly und ihr habe ich es nicht gesagt, da das Geschenk für meine Schwester zu teuer wäre und ich nicht wollte, dass sie so viel Geld von sich ausgibt. Und selbst wollte ich sie mir nie kaufen. Dann wäre es nichts so Besonderes. Wieder nur ein weiteres Modestück ohne Bedeutung.

"Woher wusstest du, dass ich mir diese Uhr wünsche?", frage ich sie nun verwundert.

"Naja Finn hat mir gesagt, dass du schon länger eine Uhr möchtest und meinem Dad gefallen die von Hilfiger am besten, also habe ich da eine Uhr ausgesucht. Ist es echt die Uhr, die du wolltest?", fragt sich mich erstaunt.

"Ja genau die. Du hat einen unglaublich guten Geschmack. Danke Schatz, aber eigentlich will ich nicht, dass du so viel Geld für mich ausgibst."

"Dreh sie um."

Verwirrt komme ich ihrem Befehl nach und muss lächeln. Hinten auf der Abdeckung ist in schön geschwungener Schrift 'Ich liebe dich' und darunter 'R&M' mit einem Herz eingraviert. Diese Uhr ist etwas extrem Besonderes. Schnell küsse ich Mila.

"Ach und noch eine Kleinigkeit. Da du ja jetzt Auto fahren darfst", fügt sie hinzu und hält einen kleinen Schutzengel auf dem 'Pass auf dich auf' in die Höhe.

"Ich liebe dich. Dir ist hoffentlich klar, dass ich dich nach diesen Geschenken nie wieder gehen lasse, oder?"

"Das will ich doch hoffen."

Sie fängt an zu lachen und ich steige mit ein. Womit habe ich sie nur verdient?

"Ach Rayn da gibt es noch etwas. Es geht um Molly... naja und Finn."

"Dass Finn auf Molly steht weiß ich. Der kriegt sich schon wieder ein."

"Stell dich eher darauf ein, dass die Beiden heute ein Paar werden. Also wenn sie sich nicht so dumm anstellen wie die letzten Wochen."

"Wie meinst du das?"

"Naja, ich meine nur, dass Molly auf Finn steht."

"Was?"

Damit hätte ich jetzt wirklich nicht gerechnet. Meine Schwester auf Finn? Niemals!

"Sie hat es mir erzählt bevor ich überhaupt wusste, dass Finn auf sie steht."

"Wieso sagt sie mir das nicht?"

Ich verdrehe die Augen.

"Du bist ihr großer Bruder und Finn dein bester Freund. Natürlich erzählt sie das nicht dir."

Verwirrt runzle ich die Stirn.

"Schau mal. Molly meint, dass Finn in ihr so etwas wie eine kleine Schwester sieht, eben deswegen weil es dein bester Freund ist..."

"Und Finn meint, Molly sieht ihn als zweiten großen Bruder, weil er mein bester Freund ist."

"Genau."

"Also stehen sich die Beiden einfach nur selbst im weg?"

"Ja und deshalb müssen wir heute etwas nachhelfen. Schließlich sind sie auch mit verantwortlich, dass wir zusammen gekommen sind."

"Stimmt. Woran genau hast du gedacht?"

"Ehrlich gesagt an noch nicht recht viel."

Die nächsten zwei Stunden beschäftigen wir uns damit, fertig für die Party herzurichten und an einem Plan zu arbeiten, Finn und Molly zu verkuppeln, aber irgendwie fällt uns nicht so viel ein, also entscheiden wir uns einfach spontan zu entscheiden.

Inzwischen haben auch meine Eltern angerufen und mir gratuliert. Sie haben mir den schwarzen Audi R8, der bereits in unserer Garage steht geschenkt. Schnell befestige ich Milas Schutzengel am Schlüsselbund.

In diesem Moment geht die Haustüre auf und Molly kommt herein und kurz nach ihr Finn. Molly läuft auf mich zu und springt hoch. Ich kann sie gerade noch auffangen, bevor sie gegen mich geprallt wäre.

"Alles Gute, Bruderherz."

Nachdem sie von mir abgelassen hat umarmt mich auch Finn.

"Alles Gute, man."

"Weißt du was wir dir schenken?", meldet sich Molly wieder zu Wort.

"Nein, aber du wirst es mir gestimmt gleich sagen."

"Eine Reise. Nächstes Jahr nach eurem Abschluss fahren wir drei und Mila nach Kroatien. Sozusagen als eure Abschlussfahrt. Und von mir bekommst du noch einen Smoking. Schließlich darfst du neben Mila nicht dumm aussehen. Obwohl, neben ihr kann man nur dumm aussehen."

Ich lache auf. Wo sie Recht hat, hat sie Recht. Aber das mit der Reise gefällt mir.

"Ich hoffe es war nicht zu teuer."

"Ach Quatsch. Finn und ich haben uns die Kosten gut aufgeteilt."

"Übrigens. Wo kann ich eigentlich heute bei euch pennen?", fragt nun Finn.

Sofort fällt mir etwas ein.

"Klar, aber ähm Molly. Könnte Finn bei dir pennen, du weißt ja. Die Gästezimmer sind nach Partys bei uns ja wenig ähm... nutzbar. Erst nachdem die Putzfrau da war", bastle ich eine einigermaßen gute Erklärung zusammen.

Sofort wird Molly rot. Sie hat es ja echt richtig erwischt. Wie konnte ich so etwas nur übersehen?

"Ähm klar. Wenn das für Finn oke ist?" Erwartungsvoll sehen wir ihn an. Dieser wirkt genauso verlegen wie Molly.

"Klar, gerne."

 

Nachdem Finn seine Tasche in Mollys Zimmer gebracht hat und wieder zu uns nach unten gekommen ist, verschwinden Molly und Mila mit den Worten "Wir müssen uns für heute Abend schick machen." nach oben.

Auch ich gehe nach oben um mich herzurichten und Finn, der schon fertig für die Party ist, macht es sich währenddessen in meinem Zimmer bequem.

Eine Stunde später stehen wir beide fertig unten im Wohnzimmer und warten darauf, dass die beiden Mädchen endlich nach unten kommen. Um uns ein wenig die Zeit zu vertreiben, zocken wir noch ein bisschen. Nach einer weiteren Stunde ist es dann endlich so weit. Wir hören wie Molly und Mila die Treppe nach unten kommen. Gespannt sehe ich in ihre Richtung.

Kapitel 10

Milas Sicht:

 

"Mund zu sonst fliegt eine Fliege rein!", warne ich die Jungs lachend. Es sieht aber auch zu süß aus. Finn kann seine Augen gar nicht mehr von Molly lassen und Rayn sieht mich an als wäre ich alles für in. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl.

Sobald ich unten angekommen bin zieht mich Rayn in eine innige Umarmung.

"Du bist so wunderschön", flüstert er in mein Ohr.

"Kann ich nur zurück geben."

Das stimmt. Rayn sieht mit seiner dunklen Jeans und seinem Hemd, das er bis zu den Ellenbogen auf gestrickt hat, echt zum Anbeißen aus. Schnell schiele ich zu Molly und Finn und stelle genervt fest, dass die beiden sich nur schüchtern gegenüberstehen ohne auch nur ein Wort zu sagen. Verdammt da wartet heute noch ein ganzes Stück Arbeit auf mich.

Drei Stunden später ist die Party bereits voll am Laufen. Jeder ist gut gelaunt, einige schon ziemlich betrunken und ich in Sachen 'Finn und Molly' noch kein Stück weiter. Als mich dann jedoch jemand zu dem Spiel Wahrheit oder Pflicht auffordert, habe ich eine Idee. Eigentlich mag ich das Spiel ja nicht, da ich es einfach ein wenig kindisch finde, aber naja vielleicht komme ich ja so ans Ziel. Kurzerhand schnappe ich mir Molly und Finns Hand und schleife sie mit der Ausrede "Alleine tu ich mir dieses Spiel sicher nicht an" mit in den Kreis, der sich bereits gebildet hat. Einige Runden vergehen ohne das etwas passiert, doch dann bin ich endlich an der Reihe. Ein blonder Junge hat mich ausgewählt.

"Pflicht, Wahrheit ist nur was für Weicheier", wähle ich.

"Das ist die Freundin des Gastgebers! Für die musst du dir etwas besonderes ausdenken", ruft ihm ein schwarzhaariges Mädchen rechts von mir zu.

"Na gut. Dann hol deinen Freund doch einmal her und mach ihm einen Heiratsantrag. Mal sehen wie unser ehemaliger Playboy reagiert", gibt mir der blonde Junge auf.

Nachdem ich Rayn zu mir gerufen habe, nehme ich meinen Ring, den mir meine Oma einmal geschenkt hat, ab und grinse Rayn frech an. Dieser scheint bereits zu erahnen was ich vorhabe und grinst zurück.

Theatralisch gehe ich vor ihm auf die Knie und sehe übertrieben verliebt zu ihm auf, bevor ich ihn schmachtend frage: "Mein liebster Rayn. Ich liebe dich über alles. Niemand kennt mich so gut wie du und ich habe das Gefühl, als könnte ich dir mein ganzes Leben anvertrauen. Würdest du mir also die Freude erweisen und mich heiraten?"

Ich klimpere mit meinen Wimpern und muss mich zusammenreißen nicht zu lachen. Rayn zieht mich hoch und antwortet ebenso schmachtend wie ich:"Ja, Schatz. Natürlich möchte ich dich heiraten."

Ich stecke ihm den Ring auf seinen Finger, also zumindest versuche ich es, aber weiter als bis zu der Hälfte seines Fingers komme ich nicht. Dann nimmt er mein Gesicht in seine Hände und küsst mich.

"Oke, oke. Aufgabe bestanden", unterbricht uns der Junge.

Lachend lasse ich von Rayn ab, der mir meinen Ring reicht.

"Überlass das Antrag machen lieber mir. So kitschig ist das echt zu klischeehaft", meint Rayn jetzt, ebenfalls lachend.

Dann setzt er sich und zieht mich auf seinen Schoß.

"So ich bin dran und ich wähle... hmm.. Molly", entscheide ich, wie zuvor schon geplant.

Diese sieht mich warnend an und entscheidet sich für Pflicht. Perfekt darauf habe ich gewartet.

"Dann möchte ich, dass du jemanden küsst", verkünde ich.

Molly sieht mich erschrocken an und Finn zuckt merklich zusammen.

"Und wen?", fragt Molly jetzt.

"Hmm", mache ich. Meine Entscheidung habe ich natürlich schon lange getroffen. Dennoch will ich nicht, dass alles zu auffällig ist. Also lasse ich meinen Finger nachdenklich über die Anwesenden schweifen, bis er schließlich an Finn hängen bleibt.

"Finn. Einen richtigen Kuss aber. Keine 0-8-15 Kinderkacke."

Molly sieht mich böse an bevor sie aufsteht und zu Finn geht.

"Ist das oke für dich?", fragt sie ihn zweifelnd.

Doch anstatt einer Antwort zieht Finn sie nur auf seinen Schoß und küsst sie. Und wie er sie küsst. Das ist definitiv keine 0-8-15 Kinderkacke!

Nachdem die beiden schließlich von Zwischenrufen wie "Sucht euch ein Zimmer" unterbrochen werden, lösen sie sich, beide glücklich strahlend, von einander. Schließlich flüstert Finn Molly etwa ins Ohr, woraufhin diese nickt. Die beiden erheben sich und Finn zieht sie hinter sich her in Hausinnere.

"Ich bin stolz auf dich, Süße. Das hast du echt hervorragend hinbekommen", raunt mir Rayn ins Ohr.

Ich lächle ihn glücklich an, woraufhin er mich küsst.

Insgesamt war die Party ein voller Erfolg. Molly und Finn waren am Tag darauf ein Paar und das Chaos, das die Party hinterlassen hatte war gemeinsam auch schnell beseitigt.

 

In den darauffolgenden Monaten folgte der Prüfungsstress. Oft trafen Rayn, Finn und ich uns zum lernen und füllten so gemeinsam die noch vorhandenen Lücken. Und dann ist es endlich so weit. Wir haben unsere letzten Prüfungen hinter uns und der Abiball, an dem wir zugleich auch unser Abschlusszeugnis bekommen werden, steht vor der Tür. Mein Dad wirkt noch viel nervöser als ich und er bittet mich nun schon zum gefühlt hundertsten Mal ob bei ihm alles sitzt. Ich verdrehe die Augen.

"Dad du siehst hinreißend aus. "

Er nimmt mich in den Arm und atmet tief durch.

"Deine Mutter wäre so stolz auf dich", murmelt er in meine Haare.

"Ich weiß", flüstere ich. Meine Mutter war immer schon stolz auf mich bei allem was ich getan habe und heute spüre ich, dass sie, wenn auch nicht physisch, dennoch bei mir ist. Mag sich verwirrend anhören, aber es ist so.

 

"Eigentlich darf ich dir das erst nach der Notenvergebung geben, aber ich halte es nicht mehr aus", reißt mich mein Dad aus meinen Gedanken. Verwirrt sehe ich ihn an, als er eine wunderschöne goldene Kette aus seiner Brusttasche zieht.

"Deine Mutter gab sie mir kurz bevor sie starb. Sie sagte zu mir ich soll sie dir an deinem Abschluss geben und diesen Brief."

Ich drehe mich um und er legt mir die Kette an. Ich habe Tränen in den Augen als ich mich erneut zu ihm umdrehe und er mir einen Brief hinhält. Darauf steht in Mums wunderschön verschnörkelter Schrift:

 Für meine wunderschöne Tochter zum Abschlussball

Vorsichtig öffne ich den Umschlag und ziehe ein etwas zerknittertes Papier heraus. Dann beginne ich zu lesen.

 

Liebe Mila,

 

heute ist dein Tag. Du hast es endlich geschafft. Dass ich an diesem besonderen Tag nicht bei dir sein kann schmerzt unheimlich, doch ich weiß, dass ich dich trotzdem begleiten werde, auch wenn du mich nicht siehst. Ich bin unglaublich stolz auf dich und werde es immer sein. Du bist mein kleines Mädchen und das wirst du immer bleiben. Gib bitte auf dich und deinen Dad acht und haltet zusammen, denn du weißt, dass bei uns Familie immer das wichtigste ist. Verliebe dich Mila, lebe dein Leben und lass nicht eine Sekunde aus dein Leben zu genießen. Ich weiß, dass du du immer den richtigen Weg gehen wirst und gute Freunde hast die dich darauf begleiten. Lass dich nicht verunsichern und sei immer das starke und liebenswürdige Mädchen, das ich kenne.

 

Ich liebe dich meine Süße,

deine Mum.

 

PS: Ich weiß wie nervös dein Dad an diesem Tag sein wird. Lass dich von ihm nicht aus der Ruhe bringen.

 

Als ich den Brief schließe laufen mir die Tränen die Wange hinunter. Aber es sind Freudentränen und ich habe ein Lächeln im Gesicht. Meine Mum hat immer an mich gedacht und ich bin mir sicher, dass sie dort, wo immer sie jetzt auch ist, auch gerade an mich denkt und stolz auf mich ist. Ich liebe sie und bin dankbar, dass ich so eine Mum haben durfte, auch wenn sie uns schon so früh verlassen musste.

Mein Dad nimmt mich in den Arm und streicht mir über den Rücken.  Irgendwann mache ich mich los und sehe ihn an.

"Dad ich muss mich kurz noch mal frisch machen, fährst du den Wagen gleich aus der Garage? Wird sind spät dran."

Er nickt lächelnd und verschwindet durch die Haustüre. Ich fasse an die Kette, die ich von meiner Mum bekommen habe und flüstere lächelnd "Danke Mum", bevor ich erneut nach oben laufe um mich kurz noch mal auf Vordermann zu bringen.

Als ich nach draußen gehe steht Finn schon vor dem Auto meines Dads und seine Mum sitzt neben meinem Dad im Auto. Nachdem Finn mich erblickt hat, kommt er lächelnd auf mich zu.

"Du siehst wunderschön aus", lobt er mich, nimmt meine Hand und lässt mich eine Pirouette drehen.

"Kann ich nur zurück geben", meine ich.

Wir sehen aber auch wirklich gut aus. Ich trage ein cremefarbenes Kleid, dass mir bis kurz über die Knie reicht, goldene Schuhe, zu denen meine neue Kette perfekt passt und Finn sieht in seinem Anzug auch echt schick aus.

Nachdem wir eingestiegen sind komplimentiert auch Finns Mum mich und gemeinsam fahren wir zur Schule.

 

Dort angekommen sehe ich bereits Rayn auf mich. Sobald ich ausgestiegen schleiche ich zu ihm und halte ihm von hinten seine Augen zu. Ich weiß kindisch, aber egal.

 

Rayns Sicht:

 

Ich sehe mich immer noch nach Mila um als sich plötzlich warme Hände auf meine Augen legen.

"Du siehst wunderschön aus, Schatz", flüstert mir eine unverkennbare Stimme ins Ohr, dreht mich zu sich um und küsst mich.

Ich erwidere kurz ihren Kuss mache mich dann jedoch los, da ich zu neugierig bin was sie heute anhat. Molly und sie haben ihr bestes getan, dass ich gar nichts weiß. Molly hat mir sogar erst heute Morgen die cremefarbige Krawatte gegeben. Wenn es nach ihr gegangen wäre hätte ich sie vermutlich erst jetzt, da Mila da ist bekommen, doch ich konnte sie zum Glück überreden sie mir zumindest vor der Abfahrt von zuhause zu geben.

 

Als ich jetzt Mila so vor mir sehe stockt mir der Atem. Sie sieht wunderschön aus. Das Kleid ist nicht zu lang, aber auch nicht zu kurz, die Farbe ist der perfekte Kontrast zu ihrer schön gebräunten Haut und der Stoff umschmeichelt perfekt  ihre tolle Figur. Ihre Haare hat sie hochgesteckt und nur ein paar Strähnen hängen lassen, doch genau diese Strähnen umschmeicheln ihr Gesicht perfekt und lösen in mir das Bedürfnis auch die restlichen Haare zu befreien und ihr mit meinen Fingern durch die Frisur zu fahren. Ich lasse es lieber, da sie mich sonst vermutlich töten würde. Auch ihr Makeup sitzt perfekt. Sie ist nur ganz leicht geschminkt, hat ihre Augen jedoch perfekt betont und ich kann kaum mehr wegsehen.

 

"Hallo? Erde an Rayn?", lachend unterbricht Mila meine Musterung.

"Hm?"

"Alles oke bei dir? Du starrst mich so komisch an."

Erst jetzt merke ich, dass ich noch gar nichts gesagt habe. Schnell gehe ich einen Schritt auf sie zu und ziehe sie in meine Arme.

"Du siehst aus wie eine Prinzessin. Und weißt du was das Schöne daran ist?"

"Was denn?"

"Dass du meine Prinzessin bist", flüstere ich und merke wie sie eine Gänsehaut bekommt.

"Ich liebe dich"

"Und ich liebe dich."

 

"Hey ihr zwei Turteltauben. Wollt ihr euren eigenen Abiball verpassen?"

Lachend kommt Finn mir Molly im Arm zu uns.

Sie geben ein echt süßes Paar ab, das muss ich zugeben.

Gemeinsam machen wir uns auf den Weg ins Schulgebäude. Es werden Fotos gemacht, getanzt und schließlich die Zeugnisse verteilt. Wir waren echt alles ziemlich gut. Ich bin mit meinem Schnitt von 1,8 vollkommen zufrieden und Mila ist mit ihren 1,7 sogar noch besser. Ich bin unglaublich stolz auf sie. Wir haben es wirklich geschafft.

 

Epilog

Milas Sicht:

 

Es ist unglaublich viel passiert. Ich kann es kaum fassen es sind wirklich 7 Jahre her, seit Rayn und ich unseren Abschluss gemeistert haben. Ich habe inzwischen gemeinsam mit Molly unsere eigene Modeargentur geöffnet, die nicht besser laufen könnte und Rayn ist ein gefragter Architekt geworden. Mein Dad ist unglaublich stolz auf mich und gerade sitzen wir alle bei uns zuhause, da heute sein 60. Geburtstag ist. Ich wohne noch immer bei ihm, doch eigentlich bin ich selten zuhause, da ich immer bei Rayn bin und dort wohne. Dort haben wir das Haus ganz für uns alleine, da seine Eltern noch immer kaum zuhause sind und Molly vor einem hakben Jahr  it Finn in eine Wohnung gezogen ist. Ja, auch bei den beiden läuft es noch immerso perfekt wie bei Rayn und mir.

Ich habe mich lange auf diesen Tag heute gefreut, denn seit langem sehe ich mal wieder alle Freunde.

Molly und Finn sind hier, Finns Mum, Rayns Eltern, einige unserer neuen Freunde und Kollegen (wobei diese alles mehr Bekannte als richtige Freunde sind, da wir immer noch auf unsere Vierertruppe bestehen) und Rayn und ich.

Es war ein toller Tag und nun sitzen wir alle pappsatt um den Tisch und könnten nicht glücklicher sein. Alles ist perfekt.

Ich bin gerade in ein Gespräch mit Molly vertrieft als Rayn hinter mich tritt und Molly aufhört zu reden. Ich drehe mich zu Rayn um und lächle ihn an.

"Was ist den los? Du willst doch noch nicht fahren oder?", frage ich ihn und sehe ihn erwartungsvoll an.

"Nein das ist es nicht", meint er verschmitzt.

Dann nimmt er meine Hand und geht plötzlich vor mir in die Knie. Ich kann es nicht fassen und sehe ihn mit großen Augen an. Will er etwa...

 

"Mila Lancaster ich will für immer mit dir zusammen sein, ich liebe es neben dir einzuschafen und dich am nächsten Morgen immer noch i Arm zu halten, ich liebe es wenn du rot wirst, ich liebe dich dafür, dass du dir garnicht bewusst bist was für ein unglaublich toller Mensch du bist und ich liebe dich dafür, dass du mich mit all meinen Fehlern so bedinungslos liebst. Ich will dich nie wieder gehen lassen. Willst du mich heiraten?"

 

Ich sehe ihn kurz verwirrt an bis ich verstehe was er gerade gesagt hat, dass ziehe ich ihn zu mir und küsse ihn liebevoll. Doch kurz darauf löst er sich wieder von mir.

"War das ein ja?"

"Ja", hauche ich,"natürlich war das ein ja."

Jetzt jubeln alle Anwesenden und ich strahle über das ganze Gesicht. Rayn zieht aus seiner Hosentasche ein kleines Kästchen und holt einen Ring heraus um ihn mir an den Finger zu stecken. Er ist wunderschön. golden mit einem kleinen Diamanten. Nicht zu protzig, also genau mein Geschmack.

 

Dann steht Rayn auf und sieht meinen Dad entschuldigend an.

"Es tut mir leid, ich wollte dir an deinem Geburtstag nicht die Show stehelen", gesteht er.

"Wirst du nicht ich habe euch auch etwas mitzuteilen", grinst mein Dad und alles sehen ihn verwirrt an.

"Lily und ich sind ebenfalls ein Paar und wir werden zusammenziehen", lässt er die Bombe platzen.

Er und Finns Mum? Ich freue mich rießig. Wenn es jemand verdient hat, dann ist es mein Dad und Finns Mum ist eine wundervolle Frau.

"Hey Finn, dann sind wir ja sowas wie Halbgeschwister", bemerke ich und grinse Finn an.

Lily lacht:"Dann wird sich ja bei euch nicht recht viel verändern. Ihr habt euch doch schon immer wie Geschwister verhalten."

Das stimmt wirklich. Finn ist seitdem ich hierher gezogen bin wirklich so etwas wie mein Bruder gewesen.

 

Ich stehe auf und gehe zu meinem Dad um ihm zu gratulieren und er macht es mir gleich.

"Ist es oke für dich? Das mit Lily und mir meine ich", flüstert er mir ins Ohr.

"Natürlich Dad. Ich freue mich so für dich."

Und das ist die Wahrheit.

 

Da Rayn so schnell wie möglich heiraten will,werden in den nächsten zwei Tagen alle Einladungen geschrieben und verschickt und Molly und Lily kümmern sich darum, dass ich ein wunderschönes Kleid bekomme. Es ist nicht so auffällig sondern ein wunderschönes, weißes Kleid. Es ist trägerlos und bis zur Taille figurbetont und fällt dann weiter werdend meine Beine nach unten. Es ist ein Traum von einem Kleid.

Dann, eine Woche später ist es so weit. Ich habe bei Molly geschlafen, da ich und auch Rayn die Tradition, dass der Mann seine Braut vor der Hochzeit nicht sehen darf, gerne einhalten würden. Verwirrt bin ich jedoch, als Molly mir an meinem großen Tag eine Augenbinde anlegt und sagt:"Auf geht die Reise."

Ich meine ich weiß von meiner eigenen Hochzeit eigentlich rein garnichts. Also ich meine wirklich nichts. Rayn wollte sie ganz alleine planen und meinte, dass das eine Überraschung werden soll. Toll ich hasse Überraschungen, aber Rayn war von seinem Plan nicht mehr abzubringen.

Also gebe ich mich notfalls geschlagen und begebe mich un 10:00 Uhr morgens, noch in normalen Klamotten und ohne schöner Frisur, mir einer Augenbinde in Mollys Auto. Nachdem wir eine Stunde gefahren sind, mekre ich, dass wir bei einem Flughafen angekommen sind. Molly führt mich aus dem Auto und direkt zu einem anscheinend sehr kleinen Flugzeug.

"Ist das ein Privatjet?", frage ich erstaunt.

"Ja gehört der Firma von meinem Dad, die anderen fliegen mit einem zweiten."

Oh klar! Sie haben zwei Privatjets.

"Was wenn wir abstürzen, oder sie?"

"Mila sei still und red nicht so einen Blödsinn, dass wird schon nicht passieren."

"Eine tolle Brautjungfer habe ich da", murmle ich.

"Das habe ich gehört", gibt sie fröhlich zurück.

Nachdem das Flugzeug gestartet hat, frage ich alle fünf Minuten wie lange wir noch brauchen. Kaum zu glauben, aber wir fliegen wirklich ein einhalb Stunden. Wollen die mich quälen?

Nachdem wir gelandet sind fahren wir erneut mit dem Auto, dieses Mal allerdings nicht sehr lange. In einem Haus angekommen, vermutlich unser Hotel, stößt dann auch Lily zu uns, die mich, während Molly noch eincheckt schon einmal zu einem Zimmer führt. Nachdem Molly dann aufgeschlossen hat und sie alle Fenster so verdeckt haben, dass ich nicht nach draußen sehe nehmen sie mir meine Augenbinde ab.

"Das ist so kindisch", stöhne ich genervt,"wo bin ich?"

"Das wirst du früh genug erfahren und jetzt komm wir müssen dich für deinen großen Tag vorbereiten."

Molly zwinkert mir zu.

Nachdem sie mich dann dazu gezwungen haben, das Essen, das sie beim Zimmerservice bestellt haben, zu essen, da es ja schon nach mittag ist, machen sie sich an mir zu schaffen.

Nach geschlagenen vier Stunden sind sie dann endlich fertig. Das Resulatat ist wirklich hervorragend, aber inzwischen ist es fast 17:00 Uhr.

"Hab ich meine eigene Hochzeit eigentlich noch nicht verpasst?"

Molly kirchert.

"Nein, die beginnt erst so spät. Ach und ürbigens wir haben dein Gesicht mit der besten wasserfesten Schminke, die wir kennen verschönert, also kannst du heute so viel weinen wie du willst."

"Ich danke euch und jetzt hopp, ich will zu meiner Hochzeit."

Ich drücke Beiden ein Küsschen auf die Backe und sehe sie erwartungsvoll an, während sie zerknirscht zurücksehen.

Ich stöhne genervt auf.

"Ernsthaft? Ich soll diese scheiß Augenbinde nochmal aufsetzen?"

"Nein spinnst du? Dein Makeup und deine Frisur wären im Arsch! Du sollst sie einfach nur zu machen. Glaube mir, es ist es wert", versichert mir Molly.

Also gebe ich mich geschlagen und schließe meine Augen, bis mich die beiden aus dem Hotel ein Stückchen die Straße nach unten und dann immer gerade aus führen. Dann bleiben sie stehen.

"Wir sind da", flüstert Lily andächtig.

Ich öffne die Augen und dann sehe ich was sie meinten.

Es ist wunderschön. Wir sind an einem abgelegenen Strand, bei dem gerade die Sonner unterzugehen beginnt. Es ist total idillisch und der Traum jeder Frau. Es sind nur die engsten Freunde und Verwandten da, also höchstens 50 Menschen und alle sitzen auf einem Art Steg, der mitten auf dem Strand steht und da sehe ich meinen Dad stehen, der auf mich wartet und plötzlich fällt mir alles ein. Die Fotos, die mir mein Dad gezeigt hat und die vielen Male, die mir meinem Eltern davon erzählt haben. Hier haben auch meine Eltern geheiratet. Genau hier, auch nur mit ihren engsten Freunden und Verwandten. Ich habe immer davon geträumt so eine Hochzeit zu bekommen und Rayn hat mir diesen Wunsch erfüllt. Ich habe ihm nie davon erzählt, davon wussten nur meine Eltern. Nur sie wussten wie sehr ich mir genau so eine Hochzeit gewünscht habe und heute wird es wahr.

Wie von selbst wandert meine Hand zu der Kette von meiner Mum und plötzlich fühle ich sie ganz nah bei mir. Meine Mum ist bei mir. An diesem besonderen Tag, hier an diesem besonderen Ort spüre ich ihre Anwesenheit mehr denn je.

Ich habe Tränen in den Augen, als ich langsam auf meinen Dad zu schreite. Er nimmt mich in den Arm und sieht mich anschließend voller Stolz an.

"Ich danke dir so sehr", flüstere ich gerührt.

"Dafür nicht meine Kleine und jetzt komm. Da wartet jemand auf dich."

Auch er hat Tränen in den Augen und ich sehe wie sehr in das alles an Mum erinnert. Aber es sind nicht Tränen der Trauer, sondern Tränen der Dankbarkeit. Dankbarkeit darüber eine Frau, wie meine Mum es war, geliebt haben zu dürfen.

Langsam schreite ich mit meinem Dad den Gang nach vorne. Dorthin wo mich Rayn im Licht der untergehenden Sonne bereits erwartet.

 

Die Hochzeit ist wunderschön und es werden viele Tränen vergossen. Freudentränen. In den Filtterwochen beschließen Rayn und ich, dass wir gerne eine richtige kleine Familie gründen würden. Als wir dann zwei Wochen später nach Hause kommen erwartet uns die nächste Überraschung. Unser Hochzeitsgeschenk.

Unsere Eltern haben uns ein Haus direkt am Strand mit wunderschönem Garten gekauft und mithilfe unserer Freunde schon einzugsbereit gemacht. Nur drei Zimmer sind noch leer, doch Rayn und ich wissen schon ganz genau wie wir die nutzen werden.

 

 

Sechs Jahre später erfüllen unsere Kinder, die zweijährigen Zwillinge Noah und Nele und unser fünfjähriger Phil unser Haus mit solch einer  Lebensfreude, dass ich mir ein Leben ohne meine Familie gar nicht mehr vorstellen mag. Ich liebe sie, jeden einzelnen von ihnen. Oft denke ich an meine Mum und bin ihr dankbar, dass ich in den wichtigsten Momente meines Lebens ihre Präsenz so sehr spüren konnte. Ich denke ich bin eine dieser Frauen, die wunschlos glücklich sind. Ich habe eine wundervolle Familie, ein tolles zuhause, meinen Traumjob und meine besten Freunde, die nur zehn Minuten zu Fuß von meinem Haus, ebenfalls in einem Strandhaus mit ihren beiden Kindern wohnen. Auch mein Dad ist glücklich mit Lily und ich freue mich sehr für ihn. Nie würde ich wollen, dass mein Leben anders verlaufen wäre, denn so wie es jetzt ist, ist alles perfekt. Gerade sitze ich neben Rayn auf unserer Terasse. Wir haben die Kinder bereits ins Bett gebracht und geniesen den ruhigen Abend noch ein wenig. Ich sehe zu Rayn, der gerade auf das Meer hinaussieht. Ich beuge mich zu ihm hinüber und flüstere ihm ganz leise: "Küss mich", ins Ohr. Sofort breitet sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus.

"Das hast du damals, als wir zusammengekommen sind auch gesagt", erinnert er sich, dann nimmt mein Gesicht in seine Hände und küsst mich ganz zärtlich.

 

ENDE

Imprint

Publication Date: 05-03-2015

All Rights Reserved

Dedication:
Zusatz: Dies ist eines meiner ersten Bücher. Ich freue mich also sehr über Kommentare, wie ich meinen Schreibstil verbessern könnte. Für meine Rechtschreibfehler möchte ich mich an dieser Stelle auch nocheinmal entschuldigen, aber dieses Buch ist eben erst eine Rohfassung mit sicherlich mehreren Fehlern.

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