“Daddy, Daddy!”, rief Tommy durch die große Dachgeschosswohnung, seine Zwillingsschwester Darcy folgte ihm und die beiden fanden ihren Daddy, Louis, und ihren Dad, Harry, im Wohnzimmer auf der Couch sitzend.
„Na ihr beiden, was ist so wichtig, dass ihr die ganze Wohnung zusammen schreien müsst?“, fragte Louis belustigt und Harry lachte leise, während er der Familienkatze Larry durch das weiche, schwarze Fell kraulte.
Die beiden Geschwister setzten sich im Schneidersitz mit auf die Couch und Tommy streckte Louis eine CD Hülle entgegen.
„Wir haben doch gesagt, dass ihr nicht in unseren alten Sachen herumkramen sollt.“, tadelte Louis die Beiden und sie senkten beschämt ihre Köpfe.
„Entschuldigung. Aber…“, fing Darcy an, aber Harry fiel ihr ins Wort.
„Habt ihr etwa nach euren Weihnachtsgeschenken gesucht?“, fragte er und die Gesichter seiner Kinder nahmen eine verräterische rote Farbe an, trotzdem schüttelten sie die Köpfte.
„Nein!“ „Nein wirklich nicht!“, riefen sie und ihre Väter sahen sich wissend an, beließen es aber dabei. Ihre Kinder würden so oder so nichts finden, sie bewahrten die Geschenke nicht ohne Grund in einem abschließbaren Fach in ihrem Schrank auf.
„Was habt ihr denn da überhaupt ausgegraben?“, wollte Harry dann wissen und nahm Louis die Hülle aus den Händen.
„Midnight Memories. Das waren noch Zeiten.“ Einen kurzen Moment hing Harry in seinen Gedanken an die Vergangenheit fest, bis er wieder die Kinder ansah, die ihn neugierig beobachteten.
„Und was genau ist an dieser CD jetzt so spannend?“, fragte Louis und Tommy griff sich die Hülle, um auf einen bestimmten Song zu zeigen, dabei vertrieb er die Katze von Harrys Schoß. Larry sprang herunter und streckte sich, bevor er ein beleidigt klingendes Miauen an Tommy richtete und davon stolzierte, um in der Küche etwas zu fressen. Kichernd sah Darcy ihm nach und auch Harry musste lachen.
„Da, das Lied. Wir haben es vor ein paar Tagen im Radio gehört und jetzt wissen wir dass es euer Lied ist und ihr erzählt immer so wenig von Früher.“, schmollte Tommy und sah seine Väter mit großen Augen an.
„Story of my Life, hm?“, lächelte Harry und Louis tat es ihm gleich.
„Es ist noch immer einer meiner Lieblingssongs.“, meinte der Ältere und die Kinder hüpften schon fast auf und hab, als würden sie gleich platzen, wenn sie nicht sprachen.
„Könnt ihr uns von Früher erzählen? Bitte, bitte, bitte, bitte! Wir sind doch jetzt alt genug, ihr sagt immer, wenn wir alt genug sind, dann erzählt ihr uns alles. Bitte, bitte, bitte.“, bettelten die Beiden um Chor und die beiden Männer tauschten ein paar Blicke.
Tatsächlich hatten sie das immer gesagt, aber die Zwillinge waren nun schon elf Jahre alt und damit auch alt genug, um zu erfahren, welche Höhen und Tiefen das Leben von Louis und Harry gehabt hatte.
„Na schön, ihr seid wohl wirklich alt genug dafür. Außerdem ist es kurz vor Weihnachten und wenn wir euch damit eine Freude machen können, dann wollen wir das tun, oder Louis?“ Harry griff nach der Hand seines Mannes und verschränkte ihre Finger, Louis lächelte und nickte.
„Ich denke auch, dass wir es ihnen jetzt sagen sollten, sie sind schließlich alt genug.“ Darcy und Tommy jubelten und sprangen plötzlich auf.
„Ich mache uns allen ganz viel Tee!“, rief Darcy und flitzte in die Küche. „Und ich hol die Plätzchen die wir gestern gemacht haben!“, fügte Tommy hinzu und rannte seiner Schwester hinterher.
Louis und Harry lachten und verträumt sah der Ältere den Weihnachtsbaum in der Ecke des Wohnzimmers an. Draußen schneite es und im Haus roch es einfach nur nach Weihnachten.
„Ich liebe dich und ich liebe diese kleinen Monster.“, murmelte Louis an Harrys Lippen und der Lockenkopf lachte leise.
„Ich liebe dich auch.“, antwortete er und Louis lehnte sich an ihn, als die beiden Kinder wieder zurück kamen, ihre Errungenschaften stellten sie auf den Tisch und dann nahmen sie sich eine Decke von der Lehne der Couch, um sich zusammen darunter zu kuscheln.
„Los, los, los!“, kicherten sie und Louis seufzte gespielt theatralisch.
„Wo sollen wir denn anfangen?“, fragte er und die Kinder zuckten mit den Schultern.
„Ich denke, ich weiß wo wir anfangen sollten.“, beschloss Harry, nahm sich eine Tasse mit dem dampfenden Tee und einen Keks, ehe er sich räusperte und mit dem Erzählen begann…
Die Schlangen waren lang und überall
waren Menschen, die einen Song hörten oder ihn einübten
oder nervös mit ihren Begleitern sprachen.
Harry war einer
von ihnen, er war wahnsinnig nervös. Gerade erst 16 geworden,
hatte er sich bei der Castingshow ‚The X-Factor‘ beworben
und war nun zum öffentlichen Casting eingeladen worden. Sogar
ein Interview hatten sie mit ihm geführt.
Während er
also in der großen Halle darauf wartete, dass er endlich an der
Reihe war, wurde er auch immer nervöser. Er entschuldigte sich
kurz und verschwand dann in Richtung der Toiletten.
Völlig
kopflos und wahnsinnig nervös rannte er dabei einen anderen
Jungen um, der am Waschbecken stand.
„Oops. Sorry, tut mir
leid.“, entschuldigte Harry sich sofort und als er den Kopf
hob, sah er direkt in ein Paar blau-grün-graue Augen, die ihn
frech anblitzten.
„Hi.“, antwortete der Unbekannte und
hielt Harry seine Hand hin.
„Ich bin Louis.“, stellte
er sich vor und Harry nickte.
„Harry.“, erklärte
er und wollte weiter gehen, als Louis ihn noch einmal an der Schulter
festhielt und ihn eindringlich ansah.
„Geht’s dir gut?
Du siehst ein bisschen blass aus? Haben sie nein gesagt? Sind sie
wirklich so streng, wie immer gesagt wird? Oh das tut…“,
brabbelte Louis und wurde von Harrys Gelächter
unterbrochen.
„Was? Nein, nein, ich war noch nicht dran,
aber bald.“, erklärte Harry, noch immer lachend und Louis
grinste ihn an.
„Achso. Was singst du denn?“, wollte
er wissen und für Harry fühlte es sich an, als würde
er Louis nicht erst seit zwei Minuten kennen und ein Gespräch
mit einem Fremden führen, sondern mit einem Freund.
„Isn't
She Lovely von Stevie Wonder.“, beantwortete Harry die Frage
und Louis pfiff anerkennend durch die Zähne.
„Oh wow.
Dagegen ist mein Song ja richtig langweilig.“, lachte er und
dabei bildeten sich kleine Fältchen um seine Augen.
„Was
singst du denn?“, frage Harry interessiert und lehnte sich
gegen eines der Waschbecken.
„Hey there Delilah von den
Plain White T's, mal schauen wie gut das ankommt. Ich muss jetzt aber
auch…“
„Louis, wo bleibst du denn?“ Ein
kleines Mädchen steckte den Kopf durch die Tür und sah den
Braunhaarigen vorwurfsvoll an.
„Oh Daisy, du kannst doch
nicht einfach so in das Herrenklo gucken.“, lachte Louis und
winkte dann Harry zu.
„Viel Glück.“ Bevor der
Lockenkopf antworten konnte, war Louis auch schon verschwunden und
die Tür zugeschlagen. Nachdenklich sah Harry die geschlossene
Tür einen Moment lang an, bevor er das tat, weswegen er auf die
Toilette gegangen war und schließlich ging er zurück zu
seiner Familie, die ihn fragte warum er so lang gebraucht hatte.
Harry schaffte es ins Bootcamp. Die
Jury war begeistert von ihm und es fiel ihm ein großer Stein
vom Herzen, als er weiter kam.
Auch Louis schaffte es und die
beiden begegneten sich ein paar Mal und unterhielten sich kurz.
Schon
beim ersten Mal, als sie sich unterhalten hatten, auf der Toilette
beim Casting, da hatte Harry das Gefühl habt als würde er
Louis schon ewig kennen und als wären sie gute Freunde und mit
jedem Gespräch, egal wie kurz es war, verstärkte sich
dieses Gefühl noch und Louis ging es auch nicht anders.
Nach dem Bootcamp stand eine
Entscheidung an, wer von den vielen guten, jungen, männlichen
Sängern weiter kommen sollte. Neben Harry und Louis standen noch
viele andere Sänger vor der Jury und warteten auf die
Entscheidung. So war da zum Beispiel ein blonder Junge aus Irland,
ein Pakistani und Liam, den beide schon von den Shows kannten, die
zwei Jahre zuvor stattgefunden hatten.
Immer mehr wurden von den
Juroren weiter geschickt, Louis und Harry standen noch immer da und
mit jedem weiteren Kandidaten sank ihre Chance weiter zu kommen.
Die
bittere Wahrheit am Ende war, dass keiner der beiden weiter gekommen
war und Harry brach hinter der Bühne in Tränen aus, sein
Traum war vorbei, aus und vorbei und es gab keine Chance mehr. Er
konnte nur im nächsten Jahr wieder kommen und es nochmal
versuchen.
Louis war am Boden zerstört. Es
war immer sein Traum gewesen entweder Sänger, Schauspieler oder
Fußballspieler zu werden. Um ein richtiger Profi im Fußball
zu werden, war er schon zu alt mit seinen fast 19 Jahren. Mit dem
Singen sollte es anscheinend auch nicht klappen, also musste er es
nun wohl auf der Schauspielschule versuchen. Wenn das auch nicht
klappen würde, dann wusste er auch nicht weiter. Vielleicht
würde er dann Lehrer werden.
Harry war ebenfalls am Boden
zerstört. Das Singen bedeutete ihm alles und er wollte nicht
zurück in die Schule, sich wohl möglich noch täglich
anhören müssen, dass er versagt hatte. Er war das absolute
Gespött der Leute, da war er sich sicher und er nahm sich vor,
sich erst einmal in seinem Zimmer zu verkriechen und nicht hervor zu
kommen.
Alle waren irgendwie damit
beschäftigt zu verkraften, dass sie nicht weiter waren, als
plötzlich ein Mitarbeiter der Show kam und vier Mädchen-
und fünf Jungennamen nannte und diese Personen bat noch einmal
auf die Bühne zu gehen. Louis war auch darunter und er musste
feststellen, dass auch Harry unter diesen neun Personen war. Nervös
und vollkommen am Ende betraten sie die Bühne.
Louis stand in
der Mitte der Jungs, er legte seinen Arm um die Schultern eines
Blonden und eines Schwarzhaarigen, seine Hand berührte Harrys
Schulter und die beiden lächelten sich kurz zu, bevor sie
gespannt die Jury ansahen.
Die vier Mädchen hielten sich an
den Händen und mussten sich zusammenreißen, um nicht zu
weinen. Niemand wusste so wirklich, was nun mit ihnen passieren
würde.
Nicole Scherzinger fing an zu sprechen und bei Harry
kam nicht wirklich an, was sie da von Talenten und harten Zeiten
erzählte. Simon übernahm das Wort und noch immer schwirrte
es in Harrys Kopf, bis die Mädchen anfingen zu kreischen und er
endlich realisiert hatte, was Simon gerade gesagt hatte.
Er und
die anderen Jungs wurden eine Band. Sie waren weiter. Sie konnten
weiter machen und flogen nicht raus.
Sie fielen sich gegenseitig
in die Arme, jubelten und lachten und freuten sich und eigentlich
waren sie alle fünf wie Fremde füreinander, aber Louis war
sich sicher, dass es eine gute Zeit werden würde und dass er
vier neue Freunde gewonnen hatte, auch in dem Fall, dass sie es nicht
sehr weit schaffen würden.
Simon sagte ihnen noch, dass sie
nun alle viel härter arbeiten mussten und vor allem lang, aber
was machte das schon? Sie waren weiter und das war alles, was
zählte.
Voller Übermut hob Harry den kleineren Louis in
die Luft und drehte sich lachend mit ihm im Kreis.
In der großen
Wartehalle des Gebäudes fielen sich alle Kandidaten, deren
Freunde und ihre Familie in die Arme und die Jungs konnten stolz
verkünden, dass sie es doch weiter geschafft hatten.
Louis
und seine beiden kleinesten Schwestern tanzten im Kreis und lachten
und jubelten und seine Mutter wischte sich sogar eine Träne
weg.
Auch Harrys Mutter weinte vor Stolz und war so froh, dass ihr
Sohn es doch noch geschafft hatte seinem Traum einen Schritt näher
zu kommen.
Nachdem der ganze Trubel sich ein
wenig gelegt hatte, traten sich die fünf Jungs in einer Ecke, wo
ein paar Sessel und ein Sofa standen, um ein wenig zu reden und sich
kennen zu lernen.
Später kam Simon noch dazu und erklärte
den Jungs, dass sie mit ihm zusammen ins Juryhaus fahren würden.
Sie plauderten alle und waren extrem euphorisch und gespannt auf
die gemeinsame Zeit. Jeder der Jungs war sich sicher, dass die
anderen gute Freunde sein würden und sie sich auch alle gut
verstehen würden und vor allem Louis und Harry freuten sich
besonders, auch wenn sie es nicht zugeben wollten. Schließlich
hatten sie den anderen jetzt öfter und eigentlich sogar ständig
um sich und vielleicht würde sich wirklich so eine starke
Freundschaft entwickeln, wie sie sich schon in ein paar Gesprächen
angedeutet hatte.
„Warst du da schon in Daddy
verliebt?“, fragte Darcy Harry und dieser überlegte einen
Moment, bevor er antwortete.
„Ehrlich gesagt, weiß ich
es nicht genau. Weißt du, manchmal ist es schwer zwischen
Freundschaft und Liebe zu unterscheiden. Wir waren auch noch sehr
jung, ich war gerade erst 16 und ich wusste damals noch gar nicht so
richtig, ob ich mehr zu Jungs oder Mädchen oder beiden
hingezogen war.“, erklärte Harry und die beiden Kinder
nickten.
„Wusstest du es schon?“, fragte Tommy und
drehte sich zu Louis, der bei dem Gedanken an die X-Factor Zeit
lächeln musste.
„Ich weiß es nicht genau.
Vielleicht war ich tief in meinem Herzen wirklich schon in ihn
verliebt, aber es war mir auf jeden Fall nicht bewusst.“,
antwortete er und Harry drückte seine Hand.
„Weiter!“,
forderte Darcy und Louis übernahm das Wort…
Eine Woche später ging es für
die Jungs nach Spanien in das Juryhaus von Simon. Sie teilten sich
alle ein großes Zimmer und nutzten den ersten Abend auch noch,
um sich noch weiter kennen zu lernen, bevor es am nächsten Tag
an die Arbeit gehen würde.
Dabei stellte sich heraus, dass
Zayn sehr schüchtern und zurückhaltend war, während
Niall versuchte seine eigene Unsicherheit, die er noch immer hatte,
mit Witzen zu überspielen. All dies fiel Harry auf ,weil er ein
sehr genauer Beobachter war.
Ihm fiel auch auf, dass Liam ruhig
war, aber nachdachte bevor er sprach und dass Louis wirklich so
lustig, lebensfroh und auch ein bisschen naiv war, wie er ihn in
Erinnerung hatte.
Bis fast zwei Uhr nachts saßen sie alle da
und redeten und redeten und die Gesprächsthemen gingen ihnen
nicht aus. Irgendwann beschloss Liam dann, dass es besser war, wenn
sie schlafen würden, also wurde das Licht ausgemacht und kurz
darauf hörte man nur noch leises Atmen.
Louis konnte nicht
schlafen. Er war es nicht gewohnt seine Tage ohne seine Schwestern zu
verbringen und in der Dunkelheit überkam ihm das Heimweh.
Beinahe eine Stunde lang drehte er sich von einer Seite auf die
andere, was auch Harry wach hielt, weil dessen Bett sich genau
daneben befand.
Seufzend stand Louis irgendwann auf und verließ
das Zimmer, nicht einmal eine Minute später folgte Harry ihm,
der wissen wollte, was mit seinem neuen Bandkollegen los war.
In
der Küche des Hauses brannte Licht, als Harry die Treppe nach
unten ging und als er den Raum betrat, stellte er fest, dass Louis
Tee kochte, obwohl die Nächte in Spanien selbst im Spätsommer
nicht besonders kalt waren.
„Hey.“, machte der
Lockenkopf leise auf sich aufmerksam und Louis drehte sich
erschrocken um, lächelte dann aber, als er den Jüngeren
erkannte.
„Was ist los mit dir?“, fragte Harry direkt
und setzte sich auf einen Küchenhocker, beobachtete, die Louis
weiter seinen Tee zubereitete.
„Ich vermisse meine
Schwestern und meine Mum. Ganz schön kindisch eigentlich, mit
fast 19 noch Heimweh zu bekommen.“, murmelte er beschämt
und Harry lachte leise.
„Ach was, ich vermisste Gemma und
meine Mum auch. Das ist normal und das geht wieder weg, wenn wir erst
einmal was zu tun haben. Du hast den ganzen Abend von ihnen geredet,
kein Wunder, dass du sie nun vermisst.“ Louis grinste breit und
drehte sich zu Harry um.
„Hab ich wirklich nur von ihnen
geredet?“, hackte er nach und der Lockenkopf nickte.
„Nicht
nur, aber viel. Aber macht dir nichts draus, es ist fast niedlich
gewesen.“, lachte er und Louis schob seine Unterlippe
schmollend vor. Gleichzeitig hallten Harrys Worte in seinem Kopf
nach.
„Nur fast niedlich?“, fragte Louis also und nahm
seine Teetasse in beide Hände. Sein Gegenüber antwortete
nicht, er schüttelte nur leise lachend den Kopf und stand
auf.
„Denk nicht mehr so lange nach und trink deinen Tee,
dann komm ins Bett. Es werden bestimmt harte Tage auf uns zukommen,
du wirst froh sein wenn du viel schlafen kannst, du hast Liam doch
gehört.“, erinnerte Harry den Älteren und legte eine
Hand auf dessen Schulter und drückte leicht zu.
„Schlaf
gut Harry.“, antwortete Louis nur und lächelte, als Harry
aus der Küche verschwand und auf der Treppe noch einmal winkte,
bevor Louis ihn nicht mehr sehen konnte.
Tatsächlich waren die nächsten
Tage mehr als anstrengend. Simon schonte sie nicht und sie arbeiteten
hart an ihrem Song. Sie sollten ‚Torn‘ singen und so sehr
sie alle fünf dieses Lied liebten, so sehr mussten sie auch an
ihren Stimmen arbeiten.
Dabei kristallisierten sich einige
Probleme heraus. Während Liam und Harry mit dem Song sehr gut
klar kamen und sich einigermaßen sicher fühlen,
verschwanden Niall und Louis auch mehrere Stunden lang in Räumen
oder verbrachten viel Zeit in einsamen Ecken und übten nur an
ihren Passagen, weil sie unsicher waren. Unsicher darüber nicht
gut genug zu sein oder etwas zu versauen oder sogar Schuld am
Verlieren der Band zu sein. Keiner wollte in so eine Rolle
hineinrutschen.
Zwei Tage vor ihrem entscheidenden Auftritt war
Niall so heiser, dass alle ihm das Singen und Sprechen bis zum
Auftritt verboten und Louis bekam ebenfalls Gesangsverbot, weil seine
Stimme auch schon kratzig wurde.
Enttäuscht von sich selbst
saß Louis am Abend vor dem entscheidenden Tag auf der Terrasse
und sah auf das Meer hinaus.
„Weißt du Louis, es wird
nicht besser, wenn du dir einredest, dass du versagt oder versagen
wirst oder es schon hast. Erstens stimmt das nicht und zweitens
beschwörst du damit nur böse Geister. Wir wissen alle, dass
du singen kannst, genau wie Niall es kann. Keiner von euch muss uns
etwas beweisen und wenn wir es nicht schaffen, dann wird keiner von
uns die Schuld auf jemanden schieben. Wir sind eine Band, wenn auch
nicht lange, und wenn wir verlieren, dann gemeinsam und wenn wir
gewinnen, dann tun wir das auch gemeinsam und nicht, weil einer
besonders schlecht oder besonders gut war.“
Dies war wohl
das Längste, was Zayn bis dahin je zu einem der Jungs gesagt
hatte und Louis drehte überrascht seinen Kopf in Richtung des
Schwarzhaarigen, der sich neben ihm nieder gelassen hatte.
„Danke.“,
antwortete der Junge aus Doncaster schlicht und schenke Zayn ein
kleines Lächeln.
„Hör mal, ich hab Simon mit einem
seiner Assistenten reden hören und er sagte, dass wir alle sehr
vielversprechend sind. Jeder einzelne von uns. Er sagte auch, dass
einige stärker sind, aber dass es gerade das ist, was uns
ausmacht. Jeder von uns hat eine besondere Stimme und zusammen
klingen wir toll. Er hat die große Hoffnung, dass wir weiter
kommen, er meinte, dass es spüren kann, dass aus uns mal etwas
Großes wird. Ich will gern daran glauben, ich habe auch das
Gefühl, dass all das hier erst der Anfang von etwas Großem
ist. Also lass den Kopf nicht hängen, trink deine übliche
Tasse Tee und komm heute mal früh ins Bett und alles wird gut
werden.“, ermutigte Zayn Louis noch einmal und drückte,
wie Harry ein paar Tage zuvor, seine Schulter, bevor er aufstand und
ihn mit seinen Gedanken allein ließ.
Alles verlief glatt und die Jungs
schafften es in die Liveshows. Niemand versagte und alle waren froh
und glücklich, genau so, wie es sein sollte.
Die Jungs
bezogen alle wieder ein gemeinsames Zimmer in der Kandidatenvilla in
London, in dem es schon nach drei Tagen katastrophal chaotisch
aussah, was Liam und Harry geringfügig auf die Palme
brachte.
„Louis! Niall! Räumt euren Scheiß hier
weg!“, rief Liam durch die ganze Villa, aber natürlich
tauchten die beiden nicht auf, da sie gerade mit Harry im Garten
Fußball spielten. Harry war darin allerdings nicht das größte
Talent und er gab recht schnell wieder auf. Auf einer Steinkante
sitzend beobachtete er dann die beiden anderen, wie sie sich
gegenseitig versuchten auszuspielen.
Dass sein Blick dabei immer
wieder unbeabsichtigt zu Louis Hintern wanderte, wurde ihm erst nach
einigen Malen bewusst und er zog beschämt sein Handy aus der
Tasche, um sich damit abzulenken. Gleichzeitig hinterfragte er, wie
er dazu kam Louis so intensiv zu mustern.
Die erste Liveshow war für alle
Jungs die Schlimmste. Niall stopfte noch mehr Essen als sonst in sich
hinein und Liam ermahnte ihn nicht zu viel zu essen, damit ihm auf
der Bühne nicht schlecht werden würde. Zayn rannte,
entgegen seiner sonst ruhigen Art, immer wieder in dem langen Flur
hinter der Bühne auf und ab, während Louis seine Familie am
Telefon pausenlos zu textete. Harry saß auf dem Boden und
zupfte an seinem Outfit und seinen Haaren herum, bis einer der
Stylisten ihm damit drohte seine Hände hinter seinen Rücken
zu binden, wenn er nicht damit aufhören würde.
Der
Auftritt war fantastisch, vielleicht merkte man den Jungs ein wenig
die Nervosität an, aber das war ja auch nicht verwunderlich. All
die Panik, die sie vor dem Auftritt hatten, war vollkommen
überflüssig gewesen.
Ein Highlight der Show waren für
die Jungs die Videodiaries, die sie aufnahmen. Während Liam und
Harry meistens versuchten einigermaßen ernst etwas zu erzählen,
versuchte Louis grundsätzlich alles ins Lächerliche zu
ziehen. Dafür, dass er der Älteste war, benahm er sich auch
am kindischsten, aber keinen der anderen Jungs störte das
wirklich und Louis selbst sagte auch, dass er nicht erwachsen werden
wollte.
Sehr schnell stellten sie alle fest, dass sie viele Fans
hatten und nachdem sie auch die zweite Liveshow hinter sich gebracht
hatten, wollten sie alle zusammen shoppen gehen, was in einem
Desaster endete. Fans überfüllten die Läden und die
Jungs waren recht schnell wieder zurück in der Villa. Ihre
Twitteraccounts verzeichneten hohe Followerzahlen und eine extrem
schnelle Steigung dieser Zahlen pro Tag.
Je mehr Fans kamen, desto
mehr Leute kamen auch, die die Jungs nicht so toll fanden. Vor allem
Louis hatte darunter zu leiden, als man ihm an den Kopf warf, dass er
der schlechteste Sänger und außerdem auch noch zu dick sei
und dass er die anderen Jungs nur nach unten ziehen würde.
Während
Niall, Liam und Zayn sich am Abend noch aus der Villa geschlichen
hatten, um ein paar Filme aus einer Videothek zu holen, wollte Harry
schon einmal mit Louis zusammen Popcorn machen. Als er das Zimmer
betrat, sah Harry den Älteren allerdings auf seinem Bett sitzen,
er telefonierte und weinte.
Tröstet ließ der Lockenkopf
sich neben ihm nieder und nahm ihm sanft das Handy aus der Hand.
„Ich
bin’s Harry. Ich kümmere mich um Louis und er ruft
bestimmt morgen wieder an.“, versrpach er Louis Mutter am
anderen Ende der Leitung und legte auf. Kaum hatte Harry seine Arme
um den kleineren Körper von Louis geschlossen, brach dieser in
lautes Schluchzen aus und krallte sich mit aller Gewalt an Harrys
Pullover fest.
„Pscht. Alles wird gut. Alles ist gut. Ich
bin da. Was ist passiert?“, fragte Harry sanft und Louis sah
ihn aus seinen verweinten, glänzenden Augen an.
„Wir…Wir
sind erst…erst am Anfang und….u-und alle h-hassen mich.
W-Wie soll das…wie soll das weiter…weiter gehen?“,
weinte er und Harry strich ihm über den Rücken.
„Niemand
hasst dich. Schau, die Leute, die gemein zu dir sind, die sind
einfach nur neidisch und gönnen dir nicht, dass du so eine
wundervolle Stimme hast und einen tollen Humor oder dass du toll
aussiehst und so viele Mädchen dir zu Füßen liegen.
Du darfst nicht auf sie hören. Versprich mir das, ja? Du darfst
nicht auf sie hören, denn sie lügen, damit es dir schlecht
geht und sie sich besser fühlen, aber das ist falsch.“,
flüsterte Harry und schob Louis etwas von sich weg, damit er ihm
in die Augen schauen konnte.
„Was ist…also weißt
du Harry…also ich mein…naja… Was ist, wenn ich
gar nicht will, dass…naja also dass…dass mir halt so
viele Mädchen zu Füßen liegen?“, fragte Louis,
in seinen Augen konnte Harry die Angst vor seiner Reaktion erkennen,
also lächelte er und umarmte Louis erneut.
„Dann ist
das auch okay.“, versprach er und Louis lächelte.
„Ich
bin mir sogar sehr sicher, dass es da draußen ein paar Jungs
gibt, die dir auch zu Füßen liegen.“, lachte Harry
und Louis boxte ihm freundschaftlich gegen die Schulter.
„Du
bist ein Spinner.“, murmelte er noch und Harry wuschelte ihm
durch die Haare, bevor er aufstand.
„So, lass uns Essen
machen, die Jungs sind gleich wieder mit den Filmen da.“,
meinte er und hielt Louis seine ausgestreckte Hand hin. Der Ältere
ergriff sie und ließ sich von Harry hochziehen, ehe sie
zusammen das Zimmer verließen.
Zwischen der fünften und
sechsten Show kamen Niall und Louis auf die Idee mit den anderen
Jungs zusammen Flaschendrehen zu spielen, nachdem sie alle zusammen,
mit Ausnahme von Liam, schon ein bisschen was getrunken hatten.
Niall
leerte mit einem letzten Zug seine Bierflasche und legte sie dann auf
den Boden in die Mitte des Kreises, den die Jungs schon gebildet
hatten.
„Los dreh!“, sagte er zu Zayn und der
Schwarzhaarige beugte sich etwas vor und drehte. Die Flasche zeigte
auf Louis, der ein wenig dümmlich vor sich hin
kicherte.
„Wahrheit oder Plicht, Lou?“ Der
Braunhaarige kicherte nur noch mehr und legte einen Finger an die
Lippen, während er überlegte.
„Wahrheit!“,
befand er dann und nun war Zayn an der Reihe zu überlegen.
„Okay
ganz ehrlich und nimm mir die Frage nicht übel, weil mich das
wirklich interessiert. Bist du schwul oder bi? Weil manchmal…keine
Ahnung, da denke ich das.“, erkläre er und Louis entwich
schonwieder ein Kichern.
„Was soll Mann schon mit Titten?
Jungs sind viel geiler.“, erklärte er dann vollkommen
ernst und Niall und Harry lachten, während Zayn nickte und Liam
etwas skeptisch aussah.
„Meinst du nicht, du hast genug
getrunken für heute?“, fragte er und nahm Louis die
Flasche aus der Hand.
„Man Liam, ich bin doch schon groß.“,
jammerte Louis und Harry sah ihn an.
„Genau genommen bist du
der Kleinste von uns.“, berichtete er den Doncaster lachend und
Louis schob schmollend seine Unterlippe vor, sagte aber nichts mehr
und drehte die Flasche, die auf Liam zeigte.
„Ich nehm
Wahrheit, wer weiß, was du dir sonst in deinem Brausekopf
ausdenkst.“
„Langweiler.“, grinste Niall, was
Liam bewusst ignorierte, während er auf Louis Frage
wartete.
„Wen von uns würdest du küssen wollen?
Also du kannst nur einen von uns aussuchen.“, lachte er und
auch die anderen Jungs grinsten, während Liams Gesicht sich
leicht rosa färbte und er sich nervös im Nacken
kratzte.
„Öhm…das ist doch eine doofe Frage…“,
brummte er und sah jeden einmal an, bevor er sich räusperte.
„Ich
denke…also wenn dann Zayn, denk ich irgendwie. Also ich mein
ich steh ja gar nicht auf Jungs und so, aber wenn dann Zayn.“,
stammelte er und der Schwarzhaarige grinste ihn an.
„Danke
Liam.“ Die anderen lachten und Liam drehte weiter.
Sie spielten ein paar weitere
Runden, in denen Harry nur in Boxershorts und einer weiteren auf dem
Kopf durch den Garten laufen und laut schreien, Zayn ein rohes Ei
essen und Niall sagen musste, welcher der Jungs seiner Meinung nach
am besten Aussah, was ihm sehr schwer gefallen war. Seine Wahl fiel
schließlich auf sich selbst, damit keiner sich benachteiligt
fühlte.
Niall drehte schließlich und die Flasche zeigte
wieder auf Louis.
„Wahrheit hattest du schon, du musst jetzt
Pflicht nehmen!“, verlangte Niall und wartete gar keine Antwort
ab, bevor er weiter redete.
„Weil wir ja jetzt wissen, dass
du auf Jungs stehst, musst du Harry küssen.“, stellte
Niall seine Aufgabe und Harrys Augen weiteten sich, während
Louis ihn angrinste.
„Awww hast du Angst?“, fragte er
Harry und der Lockenkopf schüttelte den Kopf.
„Natürlich
nicht.“, protestierte er und legte einer seiner Hände an
Louis Wange, bevor er sich vorbeugte. Louis kam ihm ebenfalls
entgegen und sie trafen sich in der Mitte.
Eigentlich hatten sie
beide nicht viel erwartet, aber schon bei der ersten, kleinsten
Bewegung klappten Beiden die Augen zu und Louis seufzte leise. In
seinem Kopf, der schon vom Alkohol etwas schwirrte, herrschte auf
einmal gänzliche Leere und sein ganzer Körper fühlte
sich an, als würde er in Flammen stehen. Harrys Kopf dagegen
drehte sich und er fühlte sich wie auf einer Achterbahn.
Es
waren nur ein paar Sekunden, die sie sich küssten und als sie
den Kuss beendeten, räusperte Harry sich und sah die anderen an,
die das „Paar“ mit offenen Mündern anstarrten.
„Ähm
ja…Wir sollten schlafen gehen.“, murmelte Liam und stand
auf, um ein paar Sachen wegzuräumen.
Später lagen alle in ihren
Betten und nur ein wenig Mondlicht schien durch das Fenster. Louis
lag, noch immer unter Einfluss von Alkohol, in seinem Bett und dachte
nach, so gut ihm das möglich war. Er hörte, wie Harry sich
die ganze Zeit von einer Seite auf die andere drehte, also sah Louis
zu ihm herüber.
„Harry? Schläfst du?“,
wisperte er und bekam als Antwort ein Brummen.
„Nein. Ich
kann nicht pennen.“, murmelte Harry, was Louis zum Anlass nahm,
um aufzustehen und zu Harrys Bett herüber zu tapsen.
„Rück
mal.“, flüsterte er und krabbelte dann zu Harry unter die
Decke. Sie lagen so, dass sie sich beide ansehen konnten und auf
einmal fing Louis wieder an zu kichern.
„Pscht, die anderen
schlafen.“, lachte Harry leise und legte seine Hand über
Louis Mund.
„Du bist noch total betrunken Lou.“,
stellte er dann fest, als der Angesprochene mit dem Kichern aufgehört
hatte.
„Bin ich gar nicht!“, protestierte der Ältere
und schmollte schonwieder.
„Natürlich bist du das und
ich wette, dass du morgen auch voll viel vergessen hast.“,
grinste Harry und Louis boxte ihm freundschaftlich gegen die
Schulter.
„Den Kuss hab ich dann aber bestimmt nicht
vergessen.“, flüsterte Louis so leise, dass Harry ihn kaum
verstand.
„Das wäre auch schade.“, antwortete der
Lockenkopf und Louis neigte sich vor, um Harry einen Kuss auf die
Wange zu geben, bevor er seinen Kopf gegen Harrys Brust lehnte und
die Augen schloss.
„Gute Nacht, Haz.“, murmelte er und
war in weniger als zehn Sekunden eingeschlafen.
„Träum
schon, Lou.“, nuschelte Harry, sein Gesicht in Louis Haare
gedrückt und einen Arm um die Hüfte des Kleineren gelegt.
„Aber danach seid ihr doch
zusammen gekommen, oder?“, fragte Tommy und stopfte sich einen
weiteren Keks in den Mund.
„Schatz, das ist nicht immer so
einfach, wie du dir das vorstellst, lass doch Daddy weiter
erzählen.“, lachte Harry und lächelte sanft. Louis
hatte sich inzwischen gegen ihn gelehnt und hielt seine Tasse in
beiden Händen, auch Larry war wieder aufgetaucht und hatte es
sich auf dem Schoß von Darcy bequem gemacht, die ihn heimlich
mit Kekskrümeln fütterte.
„Darcy, du sollst doch
den Kater nicht füttern, der ist schon dick genug und so viel
Süßes ist nicht gut für ihn.“, merkte Louis an,
als er ihr Tun bemerkte und das blonde Mädchen lächelte
unschuldig, während sie dem Kater noch einen letzten Krümel
hinhielt.
„Wie ging es denn nun weiter?“, wollte Tommy
wissen und Harry lachte, bevor er fort fuhr…
Louis war verwirrt, als er am
nächsten Morgen in Harrys Armen aufwachte, zumal er sich an kaum
etwas erinnern konnte. Einen Moment dachte er, mit Kopfschmerzen,
über den vorherigen Tag nach und ein paar Erinnerungen tauchten
auch wieder auf. Darunter der Kuss mit Harry. Sofort sah Louis an
sich herunter und bemerkte, dass er glücklicherweise noch seine
normalen Schlafklamotten trug.
Harry neben ihm streckte sich und
wachte auf. Verschlafen blinzelte er und grinste dann.
„Morgen
Lou.“ Seine Stimme war noch tiefer und kratziger als sonst und
Louis bekam eine Gänsehaut.
„Morgen. Ich geh mal
duschen, bevor das Bad wieder stundenlang besetzt ist.“,
flüchtete er sich aus einem weiteren Gespräch und war
verschwunden, bevor Harry etwas antworten konnte.
Die beiden sprachen nicht mehr über
den Kuss und gingen miteinander um, sie sonst auch und auch die
anderen Jungs erwähnten nichts mehr davon.
Liam hatte schon
mehrere Dates mit einer Tänzerin gehabt, ihr Name war Danielle
und er schwärmte ständig von ihr. Genau genommen sprach er
von nichts und niemand anderem mehr und die Jungs zogen ihn schon
damit auf.
Die Arbeit wurde aber auch immer härter, denn mit
jeder Liveshow, die sie überstanden hatten, kamen sie dem Finale
ein Stück näher und nachdem sie auch das Halbfinale
erfolgreich überstanden hatten, machten sich die Jungs am
folgenden Sonntag einen schönen Tag, bevor sie dann auf die
große Show hinarbeiten würden.
Mit Filmen, Videospielen
und jeder Menge Essen und Trinken verschanzten sie sich förmlich
in ihrem Zimmer und feierten ihr Weiterkommen auf eine ganz eigene
Weise.
In den wenigen Wochen, die sie nun eine Band waren, waren
sie wirklich gute Freunde geworden. Harry und Louis waren sich sehr
nahe, genau wie Niall und Liam und Zayn machte es absolut nichts aus,
dass er manchmal ein bisschen außen vor war, denn sie
verstanden sich trotzdem alle sehr gut und Liam sorgte dafür,
dass Zayn sich nicht allein fühlte, wenn sich mal wieder kleine
Grüppchen bildeten.
Louis und Niall spielten Fifa, während
Harry mit seiner Mutter und Liam mit Danielle telefonierte. Zayn
dagegen hatte einen Zeichenblock auf dem Schoß und kritzelte
ein bisschen darauf herum, während er überlegte, was er am
besten zeichnen konnte. Sein Blick viel auf seinen Nachtschrank, auf
dem er mehrere, eingerahmte Fotos stehen hatte, darunter auch ein
Foto von sich und den Jungs. Er beschloss eben dieses abzuzeichnen
und war vollkommen darin versunken, dass er gar nicht bemerkte, wie
die Zeit verging.
„Zayn. Zayn. Mensch Zayn!“,
rief Liam und erst dann sah der Schwarzhaarige auf.
„Was
‘n?“, fragte er und Liam hielt ihm die Karte eines
Bringdienstes hin.
„Ich hab dich schon fünf Mal
angesprochen. Was für eine Pizza willst du? Und was malst du da
eigentlich?“ Interessiert beugte Liam sich über das Bild,
aber Zayn drehte es schnell um.
„Erstens male ich nicht, ich
zeichne, und zweitens ist es noch nicht fertig. Ich will eine Pizza
Hawaii.“, erklärte er dann und Liam grummelte beleidigt,
was Zayn zum Lachen brachte. Während Liam telefonierte, sah Zayn
sich wieder im Raum um.
Harry hatte sich den beiden Spielern
angeschlossen und spielte offensichtlich mit Niall in einem Team,
aber die beiden versagten hoffnungslos. Harry war nun mal kein guter
Fußballer, ob nun virtuell oder nicht.
Die Pizza kam eine halbe Stunde
später und die Jungs stürzten sich alle heißhungrig
auf das Essen. Vor allem Niall, der kleine, schlanke Junge konnte
unfassbar viel essen und die Jungs staunten noch immer darüber,
obwohl sie sich schon ein wenig daran gewöhnt hatten. Während
des Essens redeten sie alle nicht besonders viel, aber danach umso
mehr.
Liam fing an darüber zu philosophieren, wie es werden
würde, wenn sie die Show gewinnen würden, immerhin hatten
sie auch so schon sehr viele Fans.
Harry hatte mehr Angst, dass
sie verlieren würden und alles ein Ende hatte, aber die Jungs
waren sich einig, dass nicht alles einfach so zu Ende sein konnte und
auch wenn sie nicht gewinnen würden, dann wollten sie auf jeden
Fall weiter machen, egal wie. Sie würden schon eine Möglichkeit
finden.
Niall schlug vor, dass sie ja alle zusammen in eine große
Wohnung nach London ziehen könnten, wenn die Show vorbei war und
der Vorschlag traf auf viel Begeisterung und in Gedanken stellte
Louis sich vor, wie es werden würde mit den anderen zusammen zu
wohnen und Zayn überlegte, ob er sich endlich den Traum von
einem Kunstraum erfüllen konnte.
Mehrere Stunden lang redeten
und träumten sie von ihrer Zukunft, bis Liam sie, mal wieder,
gegen zwei Uhr ins Bett scheuchte. Das Finale würde schließlich
kommen und sie mussten in dieser Woche besonders viel schaffen und
besonders gut sein und vor allem mussten sie fit sein.
Die Jungs übten viel in dieser
Woche, viel mehr und härter als sie es sonst getan hatten. Sie
nahmen ihr letztes Videodiary auf und waren sogar ein wenig traurig
darüber.
Viel zu schnell kam der Tag des Finales und schon
direkt nach dem Aufstehen rannten die Jungs herum wie aufgescheuchte
Hühner und niemand schaffte es sie zu beruhigen. Den ganzen Tag
gingen sie den Mitarbeitern der Show auf den Keks und sich selbst
gegenseitig auch.
Trotz all dem Trubel und der Aufregung legten sie eine perfekte Show hin und sie waren auch zufrieden mit ihrer Leistung. Sie konnten nun nichts mehr ändern, entweder riefen die Zuschauer für sie an und sie gewannen, oder eben nicht.
„Egal was passiert, wir
bleiben zusammen.“, murmelte Zayn, als sie alle nebeneinander
auf der Bühne standen und auf die Entscheidung warten.
„Werden
wir. Die Musik hat uns zusammen gebracht und wir sind gut und wir
schaffen es so oder so.“, fügte Liam hinzu und sie
grinsten sich alle, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder nach vorn
richteten.
Die Entscheidung über den dritten Platz wurde
verkündet und Harrys Ohren fingen an zu rauschen. Einen Moment
lang blieb seine Welt stehen und er starrte einfach nur geradeaus.
Dann umarmten die anderen Jungs ihn und auch Simon und erst dann
sickerte die Information wirklich in sein Bewusstsein.
Sie hatten
verloren. Sie waren dritter und sie hatten nicht gewonnen.
Irgendjemand gratulierte ihnen und viele Menschen umarmten Harry,
aber alles kam nur halb bei ihm an, noch immer war er geschockt. Sie
hatten doch so viele Fans, wie konnten sie da verlieren?
Louis
nahm den Lockenkopf bei der Hand und führte ihn mit den anderen
zusammen von der Bühne.
Zurück in der Villa, in der sie
noch eine letzte Nacht verbringen würden, hatte Harry sich
wieder so weit gefangen, dass er es doch fassen konnte, was passiert
war. Er hatte kurz mit seiner Familie geredet, genau wie die anderen
und dann hatten sie sich verabschiedet, sie wollten am nächsten
Tag miteinander reden.
Simon hatte ihnen noch versprochen, dass er
sich darum kümmern wollte, dass die Jungs trotz der Niederlage
einen Plattenvertrag bekommen würden. Er sagte, dass er solche
Talente mit so einer großen Fanbase nicht einfach so von der
Bildfläche verschwinden lassen konnte.
„Leute?“,
fragte Niall vorsichtig, aber er sich auf sein Bett setzte. Sie
hatten nicht miteinander geredet, alle nur mit anderen Leuten und
niemand wollte wohl etwas Falsches sagen.
„Hey, wir haben
das ganz Großes geschafft und es wird weiter gehen. Ich spüre
das.“, murmelte Zayn und Liam brummte zustimmend, während
er unter seine Decke grabbelte. Zayn lag schon im Bett und Niall
streifte sich gerade die Hose von den Beinen.
„Haz?“,
flüsterte Louis und der Lockenkopf sah ihn an.
„Wir
waren gut, so gut wie wir sein konnten und wir werden es der Welt
zeigen.“, erklärte Louis und Harry nickte langsam, bevor
er sich langsam nach hinten auf die Matratze sinken ließ.
„Schlaft
gut.“, meinte Liam und drehte sich auf die Seite, nachdem er
seine Nachttischlampe ausgeschaltet hatte. Zayn und Niall machten ihr
Licht auch aus und dann brannte nur noch Harrys Lampe.
Der
Lockenkopf hatte sich inzwischen anständig in sein Bett gelegt,
aber er bot einen so jämmerlichen Anblick, dass er Louis richtig
leid tat und dieser es nicht übers Herz brachte ihn einfach so
allein zu lassen.
„Rück mal.“, murmelte er und
quetschte sich wieder zu dem Größeren ins Bett.
„Mir
geht’s gut.“, brummte Harry und zog die Decke über
sich und Louis.
„Nein, geht es nicht und ich kenn dich
inzwischen gut genug, um dir das sofort anzusehen.“,
widersprach Louis und Harry seufzte, während er das Gesicht in
seinem Kissen vergrub.
„Hey, kein Grund um sich zu
schämen.“, lachte Louis und tätschelte Harrys
Schulter, was den Lockenkopf schließlich doch zum Lächeln
brachte.
„Ich bin so froh, dass wir eine Band geworden sind,
sonst müsste einer von uns das hier jetzt vielleicht allein
durchmachen und das stelle ich mir schrecklich vor. Außerdem,
wer weiß ob wir beide uns je wieder gesehen hätten.“,
lachte Harry und Louis grinste ihn an.
„Das stimmt. Ich weiß
noch, wie wir auf der Toilette zusammengestoßen sind. Es kommt
mir vor, als ist das schon ewig her, dabei sind es nur ein paar
Monate.“, seufzte der Kleinere und lehnte seinen Kopf gegen
Harrys Brust, wie vor einigen Wochen, als er nach dem Spiel mit Harry
in einem Bett geschlafen hatte.
„Schlaf gut Kleiner.“,
lachte Harry und Louis grummelte gespielt verärgert, während
er seine Finger in Harrys Hüfte bohrte, der davon auf quiekte
und sein Gesicht ins Kissen drückte.
„Sehr süß
Harold.“, lachte Louis und kuschelte sich dann wieder an
ihn.
„Halt den Mund und schlaf. Dann kannst du zumindest
nicht so frech sein.“, murmelte Harry und legte seine Arme um
Louis. Es fühlte sich gut an nicht allein zu sein.
Ein paar Tage später trafen die
Jungs sich mit den Leitern des Modest! Management und unterschrieben
einen Vertrag, der erst einmal zwei Jahre andauerte. Sie
verpflichteten sich, sich nicht zu trennen, sonst würden sie das
Geld, das sie nach Vertragsende erhalten sollten, eben nicht
bekommen.
Somit stand für die Jungs, die sich riesig über
den Vertrag freuten, fest, dass sie in London bleiben mussten und
schon begann eine Wohnungssuche. Glücklicherweise erlaubte Simon
es, dass sie so lang noch in der Kandidatenvilla wohnen konnten, die
sie nun ganz für sich hatten.
Eine Woche lang vertrieben die
Jungs sie die Zeit mit jeder Menge Unsinn, weil sie nichts zu tun
hatten und ein bisschen entspannen wollten, bis die ersten
Probeaufnahmen mit dem neuen und ersten Management beginnen
sollten.
Bei den ersten Gesprächen sollte sich dann auch
herausstellen, dass die Chefs sehr bestimmend waren und den Jungs
eigentlich keine große Wahl ließen…
„Dad, was soll das heißen,
dass ihr keine Wahl hattet?“, fragte Darcy und sah Harry mit
großen Augen an.
„Das hättest du gleich erfahren,
wenn du mich nicht unterbrochen hättest.“, lachte er und
seine Tochter schmollte.
„Aber eigentlich kann euer Daddy
auch weiter reden, denn der weiß, leider, am besten wie unser
Management so drauf war.“, seufzte er und Louis drückte
seine Hand.
„Waren sie böse und unfair zu euch?“,
fragte Tommy und Louis nickte.
„Ja, das waren sie. Aber ich
kann ja mal erzählen, was sie so alle mit uns gemacht haben…“
Liam fand sehr schnell eine Wohnung
und obwohl er und Danielle noch nicht lange zusammen waren, zogen sie
zusammen, da es günstiger war. Danielle als Tänzerin war
nicht oft Zuhause und Liam würde dies ebenfalls nicht sein,
deswegen bot es sich an, da sie ihre Freizeit sowieso gemeinsam
verbringen würden.
Zayn fand auch eine schicke Wohnung, in
der er seinen Kunstraum einrichten und die Wände mit Graffitis
besprühen konnte. Niall zog in den gleichen Wohnungskomplex,
lediglich zwei Etagen über Zayn.
Louis und Harry beschlossen
daraufhin zusammen zu ziehen, damit sie auch immer jemanden
vertrauten in der Nähe hatten und unweit von Zayns und Nialls
Zuhause gab es einen weiteren, großen Wohnkomplex, in dem die
beiden anderen Bandmitglieder eine Wohnung fanden, die ihnen beiden
gefiel.
Das Zusammenziehen stellte sich dann in der Praxis als
schwerer heraus, als gedacht, denn Harry und Louis hatten relativ
unterschiedliche Vorstellungen, was die Einrichtung und bestimmte
Aufgaben betraf.
So war klar, dass Harry die meiste Zeit kochen
würde, da Louis einfach nicht in der Lage etwas zu kochen ohne
dabei ein großes Chaos anzurichten. Harry stellte deswegen den
Anspruch die Küche so zu gestalten, wie er wollte, aber Louis
schaffte es mit viel Betteln und Schmollen, dass die beiden die Küche
schließlich rot strichen.
Immerhin hatten sie noch jeder ein
eigenes Zimmer, in dem sie sich austoben konnten, wie sie wollten und
Louis ließ Harry freie Hand bei der Einrichtung und Dekoration
des Badezimmers, da es ihm vollkommen egal war, wie dieses
aussah.
Beim Wohnzimmer gab es wieder ähnliche Diskussionen
und Harry und Louis einigten sich schließlich auf eine
hellgraue Mustertapete mit dunkelgrauen Streifen, einer ebenfalls
grauen Couch und einen hellen Schrank.
Mit Hilfe von farbigen
Dekoartikeln machte Louis das Wohnzimmer sehr gemütlich und die
beiden konnten einziehen.
„Warum wohnen wir nicht in
dieser Wohnung?“, fragte Darcy und Louis seufzte.
„Weißt
du Schatz, wir haben dort nicht sehr lange gewohnt. Aber wenn ihr uns
nicht immer unterbrechen würdet, dann wüsstet ihr das schon
lange.“, lachte er dann und seine kleine Tochter schmollte
etwas.
„Erzähl weiter!“, forderte Tommy und Harry
durchwuschelte seine Haare.
„Nicht so ungeduldig, es geht ja
schon weiter.“, grummelte Louis und fuhr fort…
Die Fangemeinde der Jungs war sehr
schnell gewachsen und immer mehr häuften sich auch die Gerüchte,
dass Harry und Louis ein Paar sein sollten. Zunächst drang dies
zu den beiden Jungs gar nicht durch, aber als sie dann doch davon
erfuhren, fanden sie es sehr amüsant und lustig, zumal es nicht
stimmte, aber wirklich stören tat es auch keinen.
Viele
hielten Louis sowieso für schwul, auch wenn er das nicht in der
Öffentlichkeit zugegeben hatte. Dazu war er noch nicht bereit,
da er immerhin wusste, wie manche Leute darauf reagieren würden
und er war diesbezüglich sehr schwach und wollte sich nicht
runter ziehen lassen.
Einmal wurde Harry sogar von Simon angerufen
und gefragt, ob etwas an den Gerüchten etwas dran gewesen wäre,
aber Harry verneinte lachend. Simon versicherte ihm auf jeden Fall
Unterstützung, wenn es so sein sollte. Außerdem riet er
Harry solche Dinge nicht mit dem Management zu besprechen, da Modest
sehr konservativ war.
Wie konservativ Modest wirklich war,
durften die Jungs etwa eine Woche nach dem Anruf von Simon
feststellen, als sie alle zusammen zu einem Treffen wegen ihrem
ersten Album, den Songs und einem Videodreh, sowie der Tour bei ihrem
Management erschienen.
Von Anfang an war klar, dass die Jungs
eigentlich nichts zu sagen hatten und ihre Meinung auch nicht im
Geringsten zählte.
Jeder von ihnen musste ein Image bekommen
und der hauptverantwortliche Manager hatte auch schon sehr genaue
Vorstellungen, die er den Jungs gleich mitteilte.
So wurde Zayn
zum geheimnisvollen Badboy, Niall zum süßen, verrückten
und verfressenen Iren und Liam sollte eine Verantwortungsperson
darstellen, die aber trotzdem locker war. Damit konnten die Jungs
sich abfinden, zumal das sowieso sehr ihren Charakteren
entsprach.
Louis machte man zum Spaßvogel, was ihm auch
passte, allerdings sollte er sich auch männlicher benehmen.
„Wir
wollen, dass die Mädchen euch lieben und die Eltern sehen, dass
ihr Vorbilder sein könnt, also benehmt euch auch wie welche.
Dazu gehört auch ein männliches Auftreten.“, waren
die Worte des Managers, dessen Name Richard Brown war.
Louis
schluckte einfach, was er sagte und erwähnte besser nicht, dass
er tatsächlich schwul war.
Harry traf es wohl am schlimmsten,
da ihm eine Rolle aufgezwungen wurde, die nichts mit seinem Wesen zu
tun hatte. Er flirtete gern und er zwinkerte auch den Mädchen
mal zu oder ließ einen Spruch fallen, aber er war nicht der
Aufreißer, als den Modest ihn nun darstellen wollte. Aber er
hatte keine andere Wahl als sie zu fügen, als tat er das, was
man ihm sagte.
In diesem Fall sagte man ihm, dass er eine Art
Beziehung mit Caroline Flack eingehen sollte und auch wenn das Harry
absolut gegen den Strich ging, tat er es.
Am Abend lagen Harry und Louis auf
dem Sofa in ihrer Wohnung und schauten Fernsehen, als Louis sich
plötzlich aufrichtete und den Lockenkopf ansah, der inzwischen
sein bester Freund geworden war.
„Haz, ist es eigentlich
sehr schlimm für dich? Also ich meine das mit Caroline? Ich hab
das Gefühl, dass es schlimm für dich ist und ich will
nicht, dass es dir schlecht geht.“
Müde richtete Harry
sich auf und lächelte Louis halbherzig an.
„Naja, das
bin einfach nicht ich und ich…also ich…“, fing er
an und kniff dann die Augen zusammen, weil er kurz davor war zu
weinen. Sofort sprang Louis auf und setzte sich neben ihn, einen Arm
um seine Schultern gelegt.
„Ich hab mir halt einfach
vorgenommen die Fans gar nicht oder zumindest so wenig wie möglich
anzulügen und für mich ist es jetzt so eine große
Lüge. Weißt du, ich war mir nie so richtig sicher auf was
für ein Geschlecht ich stehe und ich glaube es sind beide, aber
ich will nicht mit jemandem ausgehen, den ich nicht kenne oder mag
oder sympathisch finde und vor allem will ich nicht mit einer älteren
Frau ausgehen.“, nuschelte Harry und versteckte sein Gesicht an
Louis Schulter.
Mitleidig sah der Ältere auf ihn herunter, es
tat ihm weh seinen besten Freund so zu sehen.
„Hey, nicht
weinen. Vielleicht kann man ja nochmal mit diesem Richard reden und
vielleicht musst du das ja auch gar nicht lange machen und alles ist
schnell vorbei. Vergiss nicht, die anderen Jungs und vor allem ich,
wir sind immer für dich da, wenn du uns brauchst.“,
erklärte Louis und umarmte Harry fest. Mit gerade einmal 17
Jahren sollte man so was nicht durchmachen müssen.
„Ich
bin froh, dass du da bist und dass wir zusammen wohnen.“,
murmelte Harry und machte es sich in Louis Armen bequem, während
er die Augen schloss.
„Ja ich auch. Aber nicht einschlafen
Haz, sonst geh lieber ins Bett.“, grinste Louis belustigt und
wuschelte dem Jüngeren durch die sowieso schon wilden
Locken.
„Aber du bist so bequem und ich will nicht allein
sein.“, gähnte Harry und Louis seufzte.
„Dann
kommst du halt mit in mein Bett. Oder ich in deins, ist mir ehrlich
gesagt egal.“, erklärte er und sofort war Harry
aufgesprungen, weil er nur auf so eine Aussage gewartet hatte.
Als Louis am nächsten Morgen
aufwachte, spürte er ein ungewohntes Gewicht auf sich und als er
die Augen öffnete, sah er direkt auf einen Haufen Haare und das
Gewicht entpuppte sich als Harry.
Grummelnd schob Louis den
Größeren von sich herunter, was Harry allerdings nicht
weckte, im Gegenteil, er legte einen Arm um Louis Hüfte und
kuschelte sich wieder an ihn heran. Louis lächelte milde und
beobachtete seinen besten Freund.
Irgendwie fand er ihn schon süß
und niedlich und er hatte immer das Gefühl, dass er ihn
beschützen musste, weil er noch so jung war. Dazu kam, dass man
schon sehen konnte, dass Harry in ein oder zwei Jahren, wenn er
richtig erwachsen war, sehr, sehr heiß aussehen würde.
Noch hatte er mehr das Aussehen eines süßen Teenagers,
aber die ersten Tendenzen zeichneten sich auf jeden Fall ab.
Wie
von selbst strich Louis mit seinen Fingern abwesend auf Harrys Arm
auf und ab und der Lockenkopf bekam eine Gänsehaut davon, musste
sich sogar schütteln, wachte aber nicht auf.
„Harry…Harry
aufwachen.“, murmelte Louis, weil er Hunger hatte und außerdem
auch mal auf die Toilette musste, was mit einem klammernden Harry
sehr schwer umsetzbar war.
„Lass mich Boo.“, war
Harrys gegrummelte Antwort und sein Gesicht drückte er nur noch
tiefer ins Kissen.
„Also entweder stehst du freiwillig auf
oder wirst zumindest freiwillig wach, oder aber ich greife zu anderen
Mitteln.“ Die Tatsache, dass Harry ihn Boo genannt hatte,
überhörte er einfach.
„Mhm.“ Harry war schon
lange wieder in seine Traumwelt abgedriftet, also machte Louis seine
Drohung war. Er drehte sich ein bisschen in Harrys Griff und fing
dann an den Größeren erbarmungslos an den Rippen zu
kitzeln.
Sofort fing Harry an zu zucken und leises, müdes
Kichern entwich seiner Kehle, aber er war noch zu schläfrig, um
sich ernsthaft zu wehren.
„Lou…Louis…Bitte.“,
lachte er und öffnete endlich die Augen, was für Louis ein
Zeichen war, um aufzuhören.
„Ich hab dir gesagt ich
greife zu anderen Mitteln.“, grinste er und Harry boxte ihm
gegen die Schulter. Während ihrer kleinen Rangelei war Louis auf
Harry gerutscht und lag nun auf ihm drauf. Die beiden sahen sich an
und sagten erst einmal gar nichts.
„Ich mag deine
Bettfrisur, Lou.“, grinste Harry irgendwann und Louis grinste
zurück.
„Weißt du, an was ich gerade denken
muss?“, fuhr Harry fort und Louis zuckte mit den Achseln.
„An
den Kuss in der Kandidatenvilla. Darüber haben wir nie so
wirklich geredet, warum eigentlich nicht?“ Harry flüsterte
auf einmal, weil er das Gefühl hatte, dass er einfach nicht
lauter sprechen konnte.
Louis schwieg und sah nach unten auf den
Rand von Harrys schwarzem Shirt.
„Weißt du, ich muss
einfach mit dir darüber reden. Mir geht das nicht mehr aus dem
Kopf und ich muss immer wieder an das Gefühl denken, dass ich
hatte und es macht mich irgendwie glücklich. Ich muss wissen…“
Weiter kam er nicht, denn Louis nahm sein Gesicht in beide Hände
und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen.
Es war nur eine
einfache Berührung und sie war genauso wunderschön wie ihr
erster Kuss.
„Scheiße Harry, der Kuss und du, das geht
mir nicht mehr aus dem Kopf.“, wisperte Louis und seine Augen
glänzten fröhlich.
„Du mir auch nicht. Am liebsten
hätte ich diesem Richard gestern gesagt, dass er dich so sein
lassen soll wie du bist, weil du so wundervoll bist.“ Den Rest
nuschelte Harry und eigentlich war es kaum noch zu verstehen, aber
Louis tat es trotzdem und grinste den erröteten Harry an.
„Awww
Harold, das ist sehr süß von dir. Okay im Ernst, wir
müssen jetzt darüber reden. Was sind wir?“, fragte er
ernst und beide sahen sich mit dem gleichen Ausdruck in die Augen.
Angst, Vorfreude, Zuneigung und Verwirrung spiegelten sich in ihren
Blicken wieder.
„Ich mag dich Louis, ich mag dich wirklich
gern und du bist mir so unendlich wichtig. Ich weiß nicht, ich
denke nicht, dass es Liebe ist, noch nicht, aber ich denke, dass es
Liebe werden kann, irgendwann.“ Louis lächelte und
streichelte mit dem Daumen sanft über Harrys Wange.
„Ich
mag dich auch, sehr sogar und wenn das kleine Kribbeln in meinem
Bauch dir als Beweis reicht, um mir zu vertrauen, dann wäre ich
wirklich glücklich.“ Louis machte einen Moment Pause und
richtete sich, so gut es ging, etwas auf.
„Harry Edward
Styles, würdest du mir die Ehre erweisen und mein Freund sein?“,
fragte er dann übertrieben schnulzig und Harry fing an zu
lachen, was Louis durchschüttelte, da er noch immer auf ihm
lag.
„Ja, ja würde ich gern.“, antwortete der
Lockenkopf, als er sich wieder etwas beruhigt hatte und Louis beugte
sich zu ihm herunter, um ihn erneut zu küssen, dieses Mal aber
anständig und länger, als das man es nur als eine kleine
Berührung ihrer Lippen bezeichnen könnte.
Harry und Louis hatten den Jungs
erst einmal nicht gesagt, dass die nun so etwas wie ein Paar waren,
sie wollten erst einmal warten, wie es sich zwischen ihnen entwickeln
würde. Aber sie waren sich sehr sicher, dass die anderen es
akzeptieren würden.
Die Arbeit mit dem Management wurde nicht
besser, wie es sich bei den Aufnahmen für das Album
herausstellen musste.
Schon bei X-Factor hatten die Jungs schon
viel herum gealbert und Spaß bei den Proben gehabt und das war
nie für jemanden ein Problem gewesen.
In dem Tonstudio, wo
die Aufnahmen gemacht wurden und die Jungs die Songs, die für
sie geschrieben wurden, einüben konnten, legte man aber viel
Wert auf Ernsthaftigkeit und Disziplin und schon nach einer Stunde
hatte keiner der Jungs noch wirklich Lust auf die Arbeit.
Lediglich
Paul, einen Bodyguard, der als Tour Manager arbeiten sollte, war ganz
in Ordnung und erklärte den Jungs, dass es eben nicht einfach
war mit Modest und sie Geduld haben müssten. Vielleicht konnte
man mal über die Arbeitsbedingungen reden.
Etwas, worüber
sie auch noch reden mussten, war die Verteilung der Solos. Während
Harry, Liam und Zayn davon eine ganze Menge bekamen, mussten sich
Niall und Louis mit sehr wenigen Parts abfinden und das machte beide
sehr unglücklich. Sie wussten zwar, dass sie nicht so gut waren
wie die anderen drei, aber sie hatten sich eine ungefähr
gleichwertige Behandlung erhofft. Die Unsicherheit über ihre
Stimmen kam zurück und vor allem Louis hatte damit zu kämpfen.
Alles in allem waren die Aufnahmen für das erste Album eher durchwachsen, nach den ersten Startschwierigkeiten konnten die Jungs sich doch einigermaßen mit der Arbeitsweise anfreunden und sie hatten schließlich doch noch ihren Spaß, zumal sie auch sehr aufgeregt waren, da ihre Tour bald beginnen würde. Dafür war eine Menge Planung erforderlich, bis es im Dezember 2011 losgehen sollte.
Im Oktober, nach fast einem halben
Jahr Stillschweigen, rückten Harry und Louis gegenüber den
Jungs doch mal mit der Sprache raus und gestanden, dass sie ein Paar
waren. Natürlich hatte keiner der anderen etwas dagegen, sie
hatten sich so etwas auch schon gedacht und freuten sich
tierisch.
Louis und Harry waren sich in diesen sechs Monaten noch
näher gekommen und sich schon sehr sicher, dass sie sehr starke
Gefühle füreinander hatten.
Louis, der schon Erfahrungen
mit anderen Jungs gesammelt hatte, drängte Harry zu nichts, der
Lockenkopf hatte Angst weiter zu gehen, weil er eben keinerlei
Erfahrung hatte. So blieb es nach sechs Monaten bei Knutschereien und
ein bisschen Fummeln, bis Harry Louis rechtzeitig stoppte.
Sie
hatten sich bewusst dagegen entschieden auch das Management
einzuweihen, so wie Simon es ihnen schon zuvor geraten hatte.
Lediglich Paul, der ständig um die Jungs herum war, wusste
davon, genau wie ihre Stylistin Louise und natürlich Harrys und
Louis Familien.
Dazu kam, dass sie die Gerüchte um Harry und
Louis als Paar häuften, was dem Management nicht gefiel, zumal
sie immer öfter in Interviews darauf angesprochen
wurden.
Richard lud Harry und Louis allein zu einem Gespräch
zu sich ein, in dem er die beiden nicht zu Wort kommen ließ und
entschied, dass einer aus der gemeinsamen Wohnung ausziehen musste.
Egal was Harry und Louis versuchten dagegen zu tun, sie hatten keine
Wahl und als wäre das schon nicht genug gewesen, machte Richard
eine Durchsage zu seiner Sekretärin und eine junge Frau betrat
den Raum.
„Ah Eleanor, schön dass du da bist. Louis,
darf ich vorstellen, dass ist Eleanor Calder, die Tochter eines
Freundes von mir und sie wollte euch schon immer mal kennen lernen
und findet, dass du sehr sympathisch bist. Ich habe euch einen Tisch
reserviert bei dem schicken Italiener die Straße runter, in
einer halben Stunde. Ihr solltet euch auf jeden Fall besser kennen
lernen.“ Richards Lächeln war mehr als übertrieben
und es war so falsch, wie es nur sein konnte. Es war klar, dass es
keinen Widerspruch gab, also stand Louis auf und schüttelte ihre
Hand.
„Schön dich kennen zu lernen.“, meinte er
und versuchte die Tränen zurück zu halten, als sein Blick
auf Harry fiel, der einsam und verloren in seinem Stuhl saß und
ebenfalls kurz vorm Heulen war.
„Los, los. Geht und lernt
euch kennen.“, drängte Richard und schob Louis und Eleanor
praktisch aus der Tür. Die beiden Jungs wechselten noch einen
kurzen, traurigen Blick und dann versperrte die Tür jeden
weiteren Sichtkontakt.
Harry musste Richard noch versprechen, dass
er sofort seine Sachen packte, denn der Manager hatte schon ein
kleines Häuschen für einen von den beiden gemietet und
Harry hatte sich bereit erklärt in spätestens einer Woche
dort eingezogen zu sein.
Das schlimmste war, dass das Haus
praktisch am anderen Ende von London lag und er weit weg von den
anderen und Louis war.
Schweren Herzens verließ Harry
den Gebäudekomplex und fuhr nach Hause. Kaum hatte er die
Haustür geschlossen, brach er in Tränen aus und er schaffte
es noch gerade so ins Wohnzimmer auf die Couch, bevor seine
Weinkrämpfe ihn so sehr schüttelten, dass er kaum noch Luft
bekam.
Währenddessen saß Louis mit Eleanor in dem
Restaurant und redete mit ihr, auch wenn er kein wirkliches Interesse
aufbringen konnte. Sicherlich war sie hübsch und auch sehr nett,
aber was sollte er dort herum sitzen, wenn er gerade in seiner
Wohnung mit Harry auf der Couch liegen konnte? Vor allem, weil er
nicht einmal wusste, wie es seinem Freund ging und Louis zerriss es
fast das Herz, als er daran dachte, dass Harry vielleicht weinte und
er nicht da war, um ihn zu trösten.
Als Louis später am Abend nach
Hause kam, bot sich ihm ein trauriges Bild. Harry weinte noch immer,
nur noch leise und ohne Tränen, aber als sein Freund ihn in den
Arm nahm, klammerte sich hilflos in den weichen Pullover und neue
Weinkrämpfe schüttelten ihn.
„Louis, Louis. Ich
will nicht ausziehen und ich will nicht, dass du dich mit diesem
Mädchen triffst. Ich will nicht ans andere Ende von London zu
ziehen und jedes Mal Ewigkeiten fahren, wenn ich einen von euch sehen
will. Ich will nicht allein in diesem Haus wohnen, nicht allein
aufwachen und nicht die Stille ertragen.“, schniefte er und
sogar Louis kamen die Tränen.
„Ich weiß Harry,
ich weiß. Ich will das auch nicht, aber wir haben keine Wahl.
Vielleicht muss ich diese Mädchen ja gar nicht mehr wieder
treffen, auch wenn es so klang, als wollte Richard, dass wir ein Paar
werden. Aber wir schaffen das, da bin ich mir sicher. Vergiss nicht,
dass ich dich liebe und dass ich alles für dich tun würde.“,
murmelte Louis und presste einen Kuss auf Harrys Stirn, dann an seine
Schläfe, bevor er die Tränen wegküsste und sich
schließlich ihre Lippen trafen.
„Das ist ja voll gemein!“,
rief Tommy empört und zum Glück merkten weder er, noch
Darcy, dass Harry sich eine Träne wegwischen musste. Die Zeit
war für ihn auch sehr schlimm gewesen.
Louis dagegen merkte
es natürlich sofort und legte seinen Arm um die Schultern des
Jüngeren.
„Ich liebe dich.“, flüsterten sie
beide gleichzeitig und lächelten sich an.
Gerade als Harry
weiter erzählen wollte, klingelte das Telefon auf und seine
blonde Tochter sprang sofort auf, um abzuheben.
„Onkel
Liam.“, erklärte sie nach einer kurzen Begrüßung
und streckte Louis das Telefon hin.
„Hey Liam, was gibt
es?“, fragte Louis und im Hintergrund hörte er Zayn rufen,
bevor Liam überhaupt etwas sagen konnte.
„Und frag ihn,
ob wir was mitbringen sollen und dass wir Niall noch aufgabeln,
Babe.“, rief der Schwarzhaarige und Louis grinste stumm, als
Liam seufzte.
„Ähm ja, wir wollten gleich vorbei
kommen. Du weißt doch, unser Treffen am dritten Samstag im
Monat und so. Niall bringen wir gleich mit, ich weiß nicht, ob
Amanda und die Mädels auch mit kommen, ich gehe aber mal stark
davon aus. Ich rufe nur an, weil ihr das gern mal ausblendet und weil
Zayn fragt, ob wir irgendwas Bestimmtes mitbringen sollen.“
Aus
Reflex schlug Louis sich die Hand an die Stirn.
„Gut, dass
du anrufst, ich hab es wirklich vergessen. Wir erzählen den
Kindern grad unsere Lebensgeschichte, aber ihr könnt ja dazu
stoßen, vielleicht ist es für eure Kids auch ganz
interessant. Bestimmt sind sie ebenfalls daran interessiert zu
wissen, wie ihre Daddys sich kennen gelernt haben.“, lachte
Louis und Liam tat es ihm nach.
„Dann sind wir vermutlich so
in einer halben Stunde bei euch.“, verabschiedete Liam sich
dann und Louis legte auf.
„Die Jungs kommen gleich vorbei,
wir sollten ein bisschen was zum Essen vorbereiten und dann können
wir mit ihnen zusammen weiter erzählen.“, erklärte
Louis und Harry schlug sich auch an die Stirn.
„Warum
vergessen wir das bloß immer?“, murmelte er mehr zu sich
selbst, als zu Louis und den Kindern und verschwand dann zum Kochen
in der Küche.
„Nayla, Fiala!“, rief
Darcy und die drei Mädchen fielen sich in die Arme. Die
Zwillinge von Niall und seiner Frau Amanda wurden selten überhaupt
für Geschwister, geschweige denn Zwillinge gehalten.
Während
Nayla die blonden Haare ihrer Mutter hatte, ging Fiala dabei mehr
nach ihrem Vater, sie hatte hellbraune Haare, dafür aber die
Augen ihrer Mutter, je nach Licht waren sie grün, grau oder
blau. Naylas Augen waren braun und standen im starken Kontrast zu
ihren hellen Haaren.
Gemeinsam hatten sie einen sehr ähnlichen,
schlanken Körperbau und die glatten Haare, die sie gern in
Zöpfen trugen. Die beiden waren ein wenig jünger als Darcy,
aber nur ein paar Monate.
„Hey Noah.“, begrüßte
Tommy seinen jüngeren Freund und Sohn von Zayn und Liam, den
sie, ein Jahr nachdem Harry und Louis ihre Kinder zu sich genommen
hatten, adoptiert hatten. Noah war als das jüngste von allen
Kindern, aber das machte ihm nicht viel aus.
Nachdem sich die allgemeine
Begrüßungsstimmung gelegt hatte, saßen alle im
Wohnzimmer auf der Couch und Harry reichte das Essen herum. Innerhalb
einer halben Stunde hatte er eine ganze Platte mit Fingerfood
gezaubert und für Amanda noch extra etwas gemacht, da sie wieder
schwanger war.
„So, Harry und ich waren eigentlich gerade
dabei unseren Beiden zu erzählen, wie unser Leben so verlaufen
ist, weil sie mal wieder in unserem Zeug geschnüffelt haben.“,
erklärte Louis lachend und Darcy und Tommy senkten die
Köpfe.
„Ist ja nicht schlimm. Jedenfalls dachten wir
uns, dass ihr die Geschichte sicherlich interessant ergänzen
könnt und wir einfach weiter erzählen. Ich wollte gerade
mit der ersten Tour weiter machen.“, fuhr Harry fort.
„Aber
was ist bis jetzt passiert?“, fragte Nayla und ihre Schwester
nickte, weil sie es ebenfalls wissen wollte. Louis fing also an noch
einmal kurz zusammen zu fassen, was schon bis dahin alles passiert
war und dann löste Harry ihn ab und setzte die Geschichte fort…
Im Dezember ging es dann auf Tour
und in einem letzten Gespräch davor machte Richard noch einmal
deutlich, dass er ganz klar dafür war, dass Eleanor Louis
Freundin wurde. Für ihn wäre der Anfang des nächsten
Jahres ein guter Start, um mit der Beziehung an die Öffentlichkeit
zu gehen und wenn er es nicht von allein tat, dann würde er
Louis dazu zwingen.
Daraufhin sprang Harry auf und stützte
sich mit beiden Händen auf den Tisch des Managers.
„Jetzt
hören sie mir mal zu. Wenn sie etwas gegen Schwule haben, dann
kann ich damit umgehen, womit ich nicht umgehen kann, dass sie mich
in ein Image reindrücken, das überhaupt nicht zu mir passt
und Louis eine Freundin aufdrücken, obwohl er mit mir zusammen
ist!“, brüllte er und schon stand Louis neben ihm, um ihn
zu beruhigen.
„Liam, Niall, Zayn, raus!“, brüllte
Richard genauso laut zurück und die drei beeilten sich das Büro
zu verlassen, nachdem sie ihren beiden Freunden nochmal besorgte
Blicke zugeworfen hatten.
„Das war damals wirklich
nicht sehr klug von dir Harry.“, warf Liam ein und der
Lockenkopf warf ihm einen schon fast finsteren Blick zu.
„Dad,
lass ihn weiter reden!“, beschwerte Noah sich und Harry konnte
fortfahren.
„Jetzt hört ihr mal genau
zu. Ich will nicht, dass ihr zusammen seid. Es reicht, wenn schon
viele von euren Fans denken, aber es wird niemals an die
Öffentlichkeit kommen, solange wir einen Vertrag haben.
Louis,
du wirst mit Eleanor ausgehen und im Februar werdet ihr es öffentlich
machen, es ist mir egal was ihr dazu zu sagen habt. Solltet ihr auch
nur ein Wort darüber verlieren, dann ist der Vertrag Geschichte,
ihr bekommt kein Geld und ich sorge dafür, dass ihr und die Band
nie wieder in der Musikbranche Fuß fassen werdet. Habe ich mich
da klar ausgedrückt?“
Mit gesenkten Köpfen
nickten Louis und Harry und drehten sich dann um, um zu gehen.
„Oh
und Harry, sieh zu, dass du mal wieder mit einem Mädchen zu
sehen bist, du hast ein Image aufrecht zu erhalten.“, meinte
Richard noch und deutete dann mit einem Nicken an, dass sie gehen
konnten.
„Es tut mir so leid Louis.“, flüsterte
Harry, als er die Tür hinter sich geschlossen hatte und er
schloss seinen kleineren Freund in eine feste Umarmung.
„Weißt
du, es ist schon schlimm genug, dass ich ausziehen musste und jetzt
hab ich es völlig versaut und du musst so tun, als wäre
diese Eleanor deine Freundin. Ich bin so ein mieser Freund. Aber
immerhin können wir auf der Tour zusammen sein.“, wisperte
Harry und spürte, wie eine Träne seine Wange herunter
rollte.
„Hey, es ist doch nicht deine Schuld. Ich hätte
sie doch so oder so daten müssen und so weiß dieser Arsch
da drin wenigstens, dass es alles nur Fake ist, das macht es
vielleicht bei der Arbeit mit dem Management einfacher. Wir schaffen
das auch noch und irgendwann ist dieser Vertrag einmal ausgelaufen
und dann können wir alles ändern.“, antwortete Louis
und löste sich von dem Lockenkopf.
„Jungs, wie ist es
gelaufen?“, fragte Niall vorsichtig und die Gesichter von Louis
und Harry mussten wohl Bände gesprochen haben, da er nicht
weiter nachfragte.
„Ab Februar werde ich eine Freundin
haben, ob ich will oder nicht.“, murmelte Louis und Liam legte
ihm einen Arm um die Schultern.
„Oh man, das ist echt
scheiße. Aber wir schaffen das alle zusammen. Wir sind immer
bei euch.“, versprach er und Zayn brummte zustimmend.
„Ich
fand es echt mutig, dass ihr zugegeben habt, dass ihr zusammen seid.
Oder mehr, dass Harry es zugegeben hat, aber hey, wie auch immer, es
war mutig. Ich hätte mich das nie getraut.“, gab er
zu.
„Soll das heißen, dass…“ „Nein,
natürlich nicht.“, lachte Zayn und schnitt Niall das Wort
ab. Liam runzelte die Stirn bei dem Anblick von Zayns nervösem
Grinsen, wollte aber auch nicht nachhacken. Zayn wusste, dass er mit
seinen Jungs über alles reden konnte und wenn er sagen wollte,
was er zu sagen hatte, dann würde er das irgendwann tun.
„Warst du da schon in Zayn
verliebt?“, fragte Darcy an Liam gewandt und dieser schüttelte
den Kopf.
„Nein, das kam später.“, antwortete er
ehrlich, auch wenn Darcy ein enttäuschtes Gesicht machte. Sie
war eben noch ein Kind und ein wenig naiv, wenn es um das Thema Liebe
ging.
„Aber weißt du was? Manchmal dauert es ein
bisschen, bis man sieht, wer einem wirklich wichtig ist und wen man
wirklich liebt und dann ist es besser ,wenn man es lieber spät
bemerkt, als nie.“, erklärte er und die Kleine lächelte
wieder, genau wie Liam, der einen Seitenblick auf Zayn warf.
„Warst
du denn schon in Liam verliebt?“, wollte dann Fiala von Zayn
wissen und der Halbpakistani lächelte Liam an.
„Ja, ich
denke schon. Ich wusste es nur noch nicht, weißt du, manchmal
ist einem etwas eigentlich total klar, aber man verdrängt es und
so ging es mir damals.“, versuchte er seine Gefühle zu
beschreiben und die Braunhaarige nickte.
Die Jungs gingen also auf Tour und
Harry und Louis waren froh, dass sie wieder mehr Zeit mieinander
verbringen konnten. Die Crew wusste schließlich über sie
Bescheid und sie mussten nur darauf achten, dass niemand sonst sie
sah.
Vor allem im Tourbus turtelten sie viel herum und manchmal
gingen sie den anderen damit auch ein wenig auf die Nerven, aber die
Jungs sagten nichts, sie wussten immerhin wie schlecht es ihren
besten Freunden ging.
Liam war außerdem nicht viel besser.
Täglich telefonierte er mit Danielle und schwärmte nur von
ihr, weil er sie sehr vermisste.
Zayn war von all dem
zwischenzeitlich sehr genervt. Er verstand sich sehr gut mit Perrie
von Little Mix und telefonierte und schrieb auch mit ihr, aber er
redete nicht, so wie Liam, den ganzen Tag von ihr.
Der Einzige,
der solche Probleme nicht hatte, war Niall. Er wartete auf das
Richtige Mädchen und er wusste, dass sie irgendwann kommen würde
und bis dahin wollte er sein Leben genießen, ohne Vermissen,
wenn er auf Tour war oder Streitereien und all die schlechten Dinge,
die mit einer Beziehung kamen, auch wenn ihm klar war, dass die guten
Seiten deutchlich überwogen.
Nach einem vollen Januar folgte erst
einmal eine Pause von der Tour und in dieser fing Zayn an Perrie
wirklich zu daten und sie wurden ein Paar. Zayn mochte sie wirklich,
er hatte sie sehr gern, aber er wusste tief in sich, dass ihm etwas
fehlte. Er wusste es ganz genau, aber er verdrängte es, mehr
oder minder erfolgreich.
Niall war es, der ihn im Prinzip mit der
Nase darauf stieß, als die Jungs im März für zehn
Tage in eine kleine Skihütte in die Alpen fuhren, um dort Urlaub
zu machen.
Zayn konnte seine Augen nicht von Liam lassen und als
Niall ihn schon dreimal darauf angesprochen hatte, gab er es sich
selbst gegenüber zu. Vielleicht war er wirklich ein bisschen in
Liam verliebt und vielleicht suchte er in Perrie eine Alternative,
die es nicht gab. Aber auf keinen Fall wollte Zayn das gegenüber
jemand anderem zugeben.
Die Tour ging im April weiter, Zayn
blieb mit Perrie zusammen und auch Liam hing nach wie vor an
Danielle. Die beiden Mädchen waren in der Zeit der Tourpause
Freundinnen geworden.
Während ihre Freunde also auf Tour
waren, trafen die beiden sich und dabei kamen sie auch auf ihre
Beziehungen.
„Die beiden müssen echt gute Freunde sein,
Liam redet echt oft von Zayn.“, meinte Danielle und Perrie
nickte heftig.
„Du hast Recht, du müsstest Zayn mal
hören. Der schwärmt, als wäre er in Liam verknallt.“,
lachte sie und Danielle sah sie ernst an.
„Hast du mal
überlegt, ob es nicht so sein klnnte?“, fragte die
Tänzerin und Perrie legte den Kopf schief.
„Ach komm,
als ob es so ist. Ich mein…nein, ich kann mir das einfach
nicht vorstellen.“, erklärte Perrie und Danielle lehnte
sich zurück.
„Weißt du, ich liebe Liam wirklich
und ich glaube auch, dass er mich liebt, aber auch, dass er Zayn noch
viel mehr liebt.“, äußerte sie ihre Gedanken.
„Ich
überlege auch ihn darauf anzusprechen, aber ich bin mir noch
sehr unsicher.“, fügte sie hinzu und Perrie nickte
langsam.
„Vielleicht wenn wir beide sie gleichzeitig
ansprechen, also dass wir uns zu viert treffen und die beiden mal
fragen.“, schlug die Sängerin vor und Danielle stimmte zu.
An einem Wochenende im Mai flogen
die beiden Mädels ihre Freunde auf der Tour in New York besuchen
und sie nahmen diesen Besuch auch als Anlass, um endlich mit den
beiden zu reden.
Die beiden Paare gingen erst ins Kino und
schlenderten dann den Times Square entlang.
In einem kleinen
Restaurant war noch ein Platz frei und die vier beschlossen dort noch
etwas essen zu gehen Danielle hielt die Zeit, in der sie auf das
Essen warteten, für einen guten Augenblick, um das Thema, was
ihr am Herzen lag, anzusprechen.
Sie räusperte sich und sah
dann Liam an.
„Also, weißt du, Perrie und ich, also
vor allem ich, wir…wir haben uns was überlegt. Genauer
gesagt haben wir über etwas nachgedacht und das wollen wir euch
nun gern sagen.
Wir denken, oder wir glauben zumindest, dass…also
naja, dass ihr beide uns eigentlich gar nicht wirklich liebt, sondern
wir mehr eine Pflicht und Ablenkung sind. Eine Ablenkung dafür,
dass ihr eigentlich jemand anderen liebt.“ Liam wollte etwas
sagen, aber Danielle schüttelte den Kopf.
„Nein Liam,
lass mich ausreden. Seid ehrlich mit uns, ihr liebt euch oder? Oder
zumindest liebt ihr euch mehr, als das ihr uns liebt.“, sagte
sie ernst und Liam und Zayn klappten die Kinnladen herunter, während
sie zwischen sich selbst und den Mädchen hin und her
sahen.
„Wir, ich, also…“, stammelte Zayn und
senkte dann stumm den Kopf.
„Perrie, ich mag dich wirklich
sehr, sehr gern. Wirklich, das musst du mir glauben. Aber ich kann
dich nicht so sehr lieben, wie ich jemand anderen liebe.
Ich hab
es wirklich versucht, aber ich kann es einfach nicht. Du bist so ein
toller Mensch, so liebenswert und einfach wundervoll und ich fühle
mich so schlecht, weil ich dich so hintergehe, aber ich wusste mir
einfach nicht mehr zu helfen. Ich dachte es würde weggehen, dass
Gefühl, dass du nicht alles bist ,was ich will. Ich bewundere
dich und ich liebe dich, aber...ja.“, brabbelte Zayn und Perrie
stand auf, um sich neben seinen Stuhl zu stellen.
„Ich weiß
Zayn, ich weiß. Ich bin dir nicht böse, die Zeit mit dir
war trotzdem wunderschön und ich bereue keine Sekunde. Wenn du
mal jemanden zum Reden brauchst, dann bin ich für dich da. Egal
wie, du bedeutest mir sehr viel, Zayn.“, flüsterte sie und
gab ihm noch einen letzten Kuss, bevor sie den anderen zu nickte und
das Restaurant verließ.
Betraten sah Zayn noch immer auf den
Tisch und versuchte nicht zu weinen. Er hatte gewusst, dass dies
irgendwann passieren würde, aber er wusste nicht, dass es so
hart sein würde.
„Ich…“, nervös
fummelte Liam am Kragen von seinem Hemd und Danielle legte ihre Hand
auf seinen Arm.
„Liam, sei ehrlich zu mir. Du weißt,
ich kann dir nicht böse sein, aber ich muss die Wahrheit
erfahren.“, wisperte sie eindringlich und der Braunhaarige
nickte.
„Ja…ja du hast Recht. Es tut mir alles so, so
leid. Ich kann verstehen, wenn du mir nicht verzeihen kannst und nie
wieder mit mir reden willst und mich hasst und es der
ganzen…“
Gespielt genervt mit den Augen rollend,
legte Danielle ihre Hand über Liams Mund und stoppte seinen
Redefluss.
„Hey, alles ist gut. Ich hab es geahnt und ich
habe mich auf diesen Moment vorbereitet und ich kann damit umgehen.
Für uns gilt das Gleiche, wie für Zayn und Perrie, wenn du
mich brauchst, dann bin ich für dich da.
Vielleicht sehen wir
uns in ein paar Wochen mal wieder und reden miteinander. Ich will
dich als Freund nicht verlieren, denn das warst du immer für
mich und ich würde es vermissen diese langen Gespräche mit
dir zu führen.
Mach dir keine Sorgen um die Wohnung, ich
finde sicherlich etwas anderes, bis du wieder da bist.“,
erklärte sie und stand ebenfalls auf, schloss Liam in eine
letzte Umarmung und verließ das Restaurant, weinend.
Draußen
wartete Perrie, die sich gerade eine Träne von der Wange
wischte.
„Ich wusste nicht, dass es doch so wehtun würde.“,
murmelte die Blonde und Danielle nickte.
„Aber hey, es ist
das Richtige. Was haben wir denn alle davon, wenn beide Beziehungen
mehr oder minder eine Lüge sind? Ich liebe Liam, ich will, dass
er glücklich ist und wenn ich dafür mit ihm Schluss machen
muss, dann werde ich das tun.“, erklärte sie und die
beiden riefen sich ein Taxi, um in das Hotel zurück zu fahren.
Die Rückflüge hatten sie bereits gebucht.
„Zayn?“, fragte Liam
unsicher, aber der Halbpakistani sah nicht auf, also legte Liam seine
Hand auf dessen Schulter. Erschrocken zuckte Zayn zusammen und Liam
zog seine Hand enttäuscht zurück.
„Zayn…wir
sollten darüber reden.“, wisperte er und winkte einen
Kellner heran, um die Rechnung zu bezahlen.
Zayn befand sich in
einer Art Schockstarre. Er hatte immer gedacht, dass keiner bemerkten
würde, wie es ihn ihm aussah und dass er wirklich Liam liebte.
Wie sollte er denn mit einem seiner besten Freunde darüber
reden? Er wusste doch gar nicht was er sagen sollte, oder wie er es
erklären konnte.
„Zayn, komm.“, sprach Liam ihn
sanft an und er stand auf. Schweigend verließen sie das Hotel
und fuhren mit einem Taxi ins Hotel. Während der Fahrt sprachen
sie kein Wort und Liam zog seinen Bandkollegen im Hotel mit in sein
Zimmer, damit dieser gar nicht erst auf die Idee kam sich zu
verkrümeln.
„Liam, ich will nicht darüber reden.“,
murmelte Zayn, ließ sich aber trotzdem in einen Sessel drücken.
Liam nahm ihm gegenüber Platz und musterte Zayn.
„Du
hast gesagt, dass Danielle und Perrie Recht hatten. Mit allem oder
nur damit, dass du jemand anderen liebst?“, fragte Liam und
Zayn blieb stumm.
„Komm schon Zayn, du wirst es mir, egal
wie die Antwort ausfällt, irgendwann sagen müssen.“,
versuchte Liam ihn zu motivieren, ohne Erfolg allerdings.
„Na
schön, dann sei eben stur, dann rede ich zuerst. Weißt du,
ich hatte auch die ganze Zeit ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht
den Mut hatte, um mich von Danielle zu trennen. Ich hab sie wirklich
geliebt, am Anfang viel mehr und dann kam jemand anders und hat meine
Welt auf den Kopf gestellt. Ich weiß nicht einmal warum und wie
und wieso so plötzlich, aber mit einem Mal war ich einfach hin
und weg und ich weiß, dass es schwer sein wird mit dieser
Person zusammen zu sein du dass es eigentlich nicht sein darf, aber
es ist mir egal, denn ich will mich nicht hinter einer Lüge
verstecken. Ich weiß, ich halte mich immer an Regeln, aber
dieses eine Mal ist es mir egal, denn es geht um mein Glück und
das Glück dieser anderen Person und mehr zählt für
mich nicht.“
Endlich sah Zayn auf und schluckte
hart.
„Liam…wer?“, flüsterte er und Liams
Wangen nahmen einen zarten Rotton an.
„Du, wer sonst?“,
antwortete er und stand auf, stellte sich vor Zayns Sessel und
stützte sich links und rechts ab.
„Dann haben Danielle
und Perrie uns ziemlich gut durchschaut.“, murmelte Zayn
grinsend und Liams Augen wurden groß.
„Soll heißen,
dass…“
„Ja Liam.“, unterbrach Zayn ihn
und schlang seine Arme um Liams Nacken, um ihn endlich zu einem Kuss
zu sich heran zu ziehen.
„Wie habt ihr euch kennen
gelernt?“, fragte Nayla ihre Mutter und Niall musste
lachen.
„Das war eine sehr lustige Geschichte, aber die
kommt erst später.“, erklärte er und legte einen Arm
um Amandas Schultern und eine Hand auf ihren leicht gewölbten
Bauch.
„Was ist dann noch passiert?“, fragte Darcy und
hüpfte im Sitzen ungeduldig auf und ab.
„Auf dieser
Tour eigentlich nichts Besonderes mehr. Aber 2013 sind wir dann noch
einmal auf Tour gegangen“, erklärte Zayn und Harry nickte,
bevor er weiter sprach…
Die Take me Home Tour wurde nochmal
um einiges größer als die Up all Night Tour und die Jungs
freuten sich riesig. Zayn und Liam hatten es geschafft ihre Beziehung
vor dem Management geheim zu halten und Zuerst hatten sich Danielle
und Liam offiziell getrennt, bevor Perrie und Zayn ein paar Monate
später offiziell Schluss machten. Es sollte nicht so auffällig
wirken.
Niall wurde zwar oft genug an seine Grenzen gebracht mit
zwei turtelnden Pärchen, die ständig um ihn herum waren,
aber er war auch sehr glücklich für die vier und brauchte
nun nur noch selbst eine Freundin, um alles perfekt zu machen.
Louis
musste für die Öffentlichkeit noch immer mit Eleanor
zusammen sein und diese war ihm inzwischen mehr als lästig.
Am
Anfang hatte er sie wirklich gemocht und sich gedacht, dass sie sogar
ganz nett war und es ihn hätte viel schlimmer treffen können,
aber jetzt nervte sie ihn nur noch. Sie war aufdringlich, redete
schlecht über Harry und steckte dem Management immer wieder
irgendwelche Kleinigkeiten, damit sie und Louis sich öfter
treffen mussten.
So kam es auch, dass sie sich für die
Kameras küssen mussten und Händchen halten nicht mehr
ausreichte. Dies provozierte einen großen Streit zwischen Harry
und Louis und schließlich lagen sie beide weinend im Bett,
klammerten sich aneinander und flüsterten immer wieder „Ich
liebe dich.“ in das Ohr des anderen.
Für die beiden war
es wirklich nicht einfach. Das Versteckspiel auf der einen Seite und
Eleanor als Cover-Up auf der anderen Seite. Oft sah man ihnen an,
unter welchem Stress sie litten und wie sehr das alles an ihren
Nerven zerrte.
Das Management zwang Louis und Harry
in einer Tourpause mindestens die Hälfte dieser Zeit nicht
zusammen zu verbringen. So blieb Harry in Amerika und Louis und
Eleanor fuhren erst zusammen in den Urlaub und schließlich zu
Louis Familie.
Inzwischen hatte Louis auch das Kommando über
seinen Twitteraccount verloren, dieser wurde nun fast vollständig
von einem Mitarbeiter des Managements betrieben.
Als Harry und
Louis sich nach drei Wochen Trennung endlich wiedersahen, ging es
Harry wirklich schlecht. Er war wütend, weil die Zeitungen Mist
über ihn und über Eleanor und Louis geschrieben hatten und
er war wütend, weil er von allen Seiten mit den Bildern von dem
ach so glücklichen Paar bombardiert wurde.
Kaum war Louis an
Harrys kleinem Haus angekommen, zog der Lockenkopf ihn in das Innere
und drückte ihn gegen die Wand im Flur.
„Harry, ich denke nicht,
dass dies für die Kinder bestimmt ist.“, räusperte
Louis sich und der Lockenkopf grinste.
„Tut mir leid
Louis.“, lachte er und grinste.
„Ich erzähl mal
weiter.“, bestimmte Louis und Harrys Gedanken schweiften ab zu
dem, was er eben hatte erzählen wollen…
„Ich hab dich vermisst.“,
murmelte Louis, aber Harry hörte ihm nicht wirklich zu.
Stattdessen hob er Louis hoch, sodass dieser sich mit seinen Beinen
an Harry klammerte, um nicht herunter zu fallen.
Harry trug ihn
nach oben bis ins Schlafzimmer und warf ihn förmlich auf das
große Bett. Extra für Louis hatte er den Bezug gewechselt
und die schwarze und rote Seide schimmerte leicht im Licht, dass
durch das Fenster fiel. Auf dem dunklen Stoff sah sogar Louis Haut
hell aus.
Harrys Augen waren ebenfalls so dunkel wie der Stoff und
glänzten ebenfalls, allerdings vor Lust, Gier und
Eifersucht.
„Harry…“, wisperte Louis, schon
fast verängstigt, so eine Seite kannte er von Harry noch
nicht.
„Ich werde dafür sorgen, dass in deinem Kopf
völlige Leere ist und du nur noch an mich denken kannst und dein
ganzer Körper spüren wird, zu wem du gehörst.“,
knurrte Harry fast, seine Augen wanderten unruhig über Louis,
noch bekleideten, Körper.
Louis schluckte, als Harry sich
über ihn lehnte und endlich küsste.
Der Kuss war heiß,
aggressiv und Louis fühlte, wie sehr Harry ihn wollte.
Widerstandslos ließ er sich von seiner Kleidung befreien, bis
er nur noch in Shorts vor Harry lag.
Der Lockenkopf zog sich
ebenfalls aus, bevor er sich wieder über Louis beugte und begann
jeden Zentimeter des kleineren Körpers mit seinen Lippen zu
erkunden.
Louis war von einer feinen Schweißschicht
überzogen und wandte sich keuchend unter Harry, der nicht vor
hatte dem Ganzen schnell ein Ende zu setzen.
„Harry, Harry
bitte…“ keuchte Louis, gerade als Harry ihn an seiner
Hüfte markierte und Harry grinste.
„Warum bist du denn
so ungeduldig?“, fragte er grinsend und fuhr fort seine Lippen
und die heiße Haut seines Freundes gleiten zu lassen, bis er
schließlich an dessen Erregung angekommen war und beschloss
sich erst einmal darum zu kümmern.
Louis war nicht mehr in
der Lage noch etwas anderes zu tun, als sich in die Laken zu krallen
und zu stöhnen, nach Luft zu schnappen und zu hoffen, dass Harry
wusste, was er tat.
Er war sogar so sehr damit beschäftigt
all die Eindrücke zu verarbeiten, dass er gar nicht merkte, wie
Harry ihn vorbereitete. Erst als der Lockenkopf gegen das kleine
Nervenbündel in ihm stieß, wurde ihm dies bewusst und ein
lautes Stöhnen entwich seiner Kehle.
„Haz…Ich
brauche dich.“, keuchte er und Harry beugte sich über
ihn.
„Sicher? Was ist denn mit Eleanor? Ich bin mir sicher,
sie kann dich nicht so fühlen lassen, wie ich es kann, dich
nicht tief in die Matratze drücken und dich auf Wolken schweben
lassen und deinen Arsch so würdigen kann, wie ich es kann.“,
raunte Harry und knabberte leicht an Louis Ohrläppchen, sodass
dieser nichts mehr sagen, sondern nur stöhnen konnte.
„Mach
endlich!“, murmelte Louis und Harry tat, worum Louis ihn
gebeten hatte. Dabei traf er direkt Louis empfindlichen Punkt, was
Louis dazu veranlasste laut und hemmungslos Harrys Namen zu
stöhnen.
Der Lockenkopf hatte nicht zu viel versprochen und
Louis wusste schon schnell nicht mehr, wo oben und unten war,
geschweige denn, wie zur Hölle er am nächsten Tag laufen
sollte.
Die Gedanken verschwanden aber wieder schnell, als Harrys
Stöße immer unkontrollierter wurden und Louis schließlich
seinen Höhepunkt erreichte, sofort gefolgt von Harry.
Vor
Erschöpfung ließ der Lockenkopf sich auf seinen Freund
fallen und Louis gab ein lautes Schnaufen von sich, bevor er Harry
von sich herunter schob.
„Es tut mir leid.“, murmelte
Harry, als er wieder zu Atem gekommen war und strich Louis liebevoll
eine Haarsträhne aus der verschwitzten Stirn.
„Was?
Dass wir den besten Sex seit langem hatten?“, fragte dieser
grinsend und Harry schüttelte grinsend den Kopf, bevor seine
schuldbewusste Miene zurückkehrte.
„Nein, dass ich so
eifersüchtig und grob war. Aber ich kann es einfach nicht
ertragen von dir getrennt zu sein und zu hören, dass ich mit
drei Mädels an einem Abend weg war und du ja ach so viel Spaß
mit Eleanor im Urlaub hast. Außerdem wird sie mir immer
unsympathischer.“
Louis sah ihn liebevoll an und kuschelte
sich von der Seite an ihn, den Kopf auf Harrys Brust gelegt.
„Ich
weiß, ich finde sie doch auch anstrengend und ich kann mir nur
vorstellen, wie schrecklich das für dich sein muss und es ist
okay, wenn du dir selbst beweisen musst, dass ich dir gehöre.
Ich glaube ich habe so viele Knutschflecken wie noch nie im meinem
Leben und die nächste Woche sollte ich vielleicht auch nicht das
Haus verlassen, weil sich sonst alle fragen warum ich so seltsam
laufe, aber das war es wert.
Wir hatten tollen Sex und wir sind
glücklich und ich weiß, wie viel ich dir bedeute, wenn du
ein bisschen eifersüchtig wirst und ich liebe dich wie du
bist.“, erklärte Louis und streckte sich ein wenig, um mit
seinen Lippen die von Harry zu erreichen.
„Harry? HARRY?!“
Erschrocken sah der Lockenkopf sich um, als Louis vor seinem Gesicht
mit den Fingern schnippte.
„Was denn?“, fragte er
verwirrt und Zayn grinste ihn an.
„Hast du zugehört?“
Harrys Wangen wurden rot und die anderen lachten.
„Wie auch
immer, jetzt bin ich wohl an der Reihe mit dem Erzählen.“,
beschloss Niall und lächelte seine Frau an…
„Oh nein Niall, ich werde
nicht schonwieder mit dir zu Nandos fahren, das kannst du schön
allein machen. Ich kann das Essen dort wirklich nicht mehr sehen.“,
maulte Liam und Niall sah ihn bittend an.
„Außerdem
bin ich später noch mit Zayn zum Kochen verabredet und dann will
ich da nicht satt sein.“, erklärte er und Niall
seufzte.
„Dann geh ich eben allein.“, grummelte er und
Liam winkte einen Kellner, damit sie die Rechnung in dem Café,
in dem sie saßen, bezahlen konnten.
„Wir sehen uns
dann morgen oder in ein paar Tagen.“, verabschiedete Niall sich
und verließ das Café.
Das Restaurant, zu welchem er
wollte, war nur fünf Minuten zu Fuß entfernt und es war
noch früher Nachmittag, es waren also noch kaum junge Mädchen
oder andere Fans auf den Straßen.
Niall kam also ungesehen
bei seinem Lieblingsrestaurant an und wurde dort von einem Kellner an
seinen Stammtisch geführt, schließlich aß er öfter
dort, wenn sie nicht auf Tour sondern in London waren.
Niall
setzte sich kurz und legte seine Sachen ab, aber eigentlich brauchte
er gar nicht in die Karte zu schauen, weil er wusste, was er nahm.
Genauso wie er einen Stammtisch hatte, hatte er auch ein Stammessen,
Chicken Breast Fillet als Burger mit Chips und Spice Rice und Chicken
Wings.
Er stand also wieder um bestellen zu gehen und nahm noch
ein Getränk dazu. Mit dem leeren Glas, das man ihm reichte, ging
Niall zu dem Getränkespender und holte sich eine Cola, Besteck,
Soße und Servietten.
Zurück an seinem Tisch wartete er
auf sein Essen und sah aus dem Fenster, seine Gedanken schweiften zu
den Jungs und der Tour ab und er lächelte.
„Entschuldigung,
dein Essen…“ Niall drehte sich um und das blonde Mädchen
hörte auf zu reden.
„Danke.“, lächelte der
Ire und das Mädchen fing an zu zittern, auf dem Namensschild,
dass sie trug, stand Amanda.
Als Amanda den Teller auf den Tisch
stellte, stieß sie dabei gegen das Gals und der Inhalt ergoss
sich über Nialls helle Chinohose.
„Oh Shit, sorry. Es
tut mir leid. Das wollte ich nicht, wirklich nicht. Ich mach das weg.
Es tut mir leid.“, brabbelte Amanda und nahm sich die
Servietten vom Tisch und wollte den Fleck auf Nialls Hose entfernen,
als dieser anfing zu lachen.
„Hey, schon gut, kein Problem.
Ich mach das.“ Lachend nahm er ihr die Servietten auf der Hand
und wischte über seine Hose, trotzdem bekam er nicht die ganze
Cola aus dem Stoff, was ja auch kein Wunder war.
„Es tut mir
so leid.“, murmelte Amanda noch einmal, mit hochrotem Kopf und
zerknirschten Gesichtsausdruck. Für einen kurzen Moment sah
Niall sie genauer an und lächelte. Es war wirklich niedlich, wie
peinlich ihr dieses Missgeschick war.
„Es ist wirklich nicht
schlimm, mach dir keine Sorgen. Ich bin übrigens Niall.“
„Ich
weiß. Ich meine, also, ähm…Hallo.“, stammelte
Amanda und Niall lachte wieder.
„Du kennst mich also.“,
stellte Niall grinsend fest und die Blondine nickte, noch immer
hochrot.
„Wenn du Zeit hast, dann setz dich doch zu mir.“,
bot Niall und sie riss überrascht die Augen auf.
„Ähm…ja
klar, gern.“, murmelte sie und setzte sich auf die Bank
gegenüber, weil sie gerade wirklich nichts zu tun hatte.
„Ich
hol dir mal etwas Neues zu trinken.“, meinte Amanda dann und
stand wieder auf, um Niall eine neue Cola zu holen. Als sie vor dem
Getränkespender stand, schlug sie sich die Hand gegen die Stirn
und verfluchte sich, weil sie sich so tollpatschig und idiotisch
verhalten hatte.
„Magst du mir vielleicht deine
Handynummer geben? Dann kann ich mich mal bei dir melden.“,
fragte Niall eine halbe Stunde später und Amanda nickte
eifrig.
„Klar.“, lächelte sie und Niall hielt ihr
sein Handy hin, damit sie sich selbst einspeichern konnte.
„Ich
muss dann jetzt auch gehen, war schön dich kennen zu lernen.“
Niall lächelte und stand auf, also tat Amanda es ihm nach.
„Kann
ich dir noch eine Frage stellen?“, meinte sie und Niall machte
eine Handbewegung, um ihr zu zeigen, dass sie dies tun konnte.
„Ist
Larry real?“, fragte sie und ihre Augen glänzten so
hoffnungsvoll und Niall fand sie so niedlich und sympathisch, dass er
gar nicht anders konnte, als ihr die Wahrheit zu sagen. Er wusste,
dass es nicht gut war und er es nicht durfte, aber innerlich spürte
er, dass er ihr vertrauen konnte.
„DU HAST ES IHR BEI EUREM
ERSTEN TREFFEN GESAGT?!“, fragte Louis aufgebracht und
fassungslos und starrte den Blonden an.
„Ja…weißt
du, ich musste es ihr sagen und ich wusste, dass sie es für sich
behalten wurde, tief in mir wusste ich, dass sie vertrauenswürdig
war.“, erklärte Niall und gab Amanda einen Kuss auf die
Wange.
„Du hast es wirklich niemandem gesagt oder?“,
fragte Harry und sie nickte.
„Es war so schwer es zu
verheimlichen, weil ich es am liebsten der ganzen Welt gesagt hätte
und all den Larry Shippern Hoffnung geben wollte, aber ich wusste,
dass ich es nicht konnte und deswegen hab ich es nicht getan.“,
erklärte sie und Louis lächelte.
„Danke.“,
murmelte er und Niall seufzte, bevor er fortfuhr…
Natürlich trafen Niall und
Amanda sich wieder und sie waren beide traurig, als Niall mit den
anderen Jungs wieder auf Tour ging, aber endlich hatte er auch
jemanden, an dem sein Herz hing.
Sie telefonierten oft und viel
und skypten und schrieben sich und nun mussten die anderen Jungs sich
täglich anhören, wie toll Niall Amanda fand und er hatte
sich wirklich Hals über Kopf in sie verliebt. Er hatte seine
Prinzessin gefunden.
Nach der Take me Home Tour trafen die beiden sich auch wieder öfter und wurden schließlich ein Paar. Die anderen Jungs freuten sich, weil Niall nun nicht mehr der Einzige ohne Beziehung war und außerdem mochten alle von ihnen Amanda. Dass sie Larry shippte, war ein großer Pluspunkt, zumal sie sich sowieso sehr gut mit Louis verstand. Wäre dieser nicht schwul gewesen, wäre Niall sogar ein bisschen eifersüchtig geworden.
„Du warst eifersüchtig
auf Louis?“, fragte Amanda und Niall schüttelte grinsend
den Kopf.
„Nein, ich wäre es nur gewesen, wenn er nicht
schwul gewesen wäre, weil ich dann Angst gehabt hätte, dass
er dich mir ausspannt.“, erklärte der Ire und Amanda gab
ihm einen kurzen Kuss.
„Als ob ich dich gegen irgendjemanden
auf der Welt jemals eingetauscht hätte.“, murmelte sie und
Liam räusperte sich, also sahen die beiden wieder zum
Rest.
„Dann war doch alles toll.“, erklärte Noah
und Zayn lächelte ihn an.
„Naja, es war nicht alles so
schön und weißt du, wir waren auf der einen Seite alle
glücklich, aber auf der anderen Seite eben auch nicht.“
„Was
war denn so schlimm?“, wollte Nayla wissen und sah zu
Harry.
„Ich denke wir sollten weiter erzählen.“,
beschloss dieser und überlegte kurz, an welcher Stelle er
ansetzen sollte…
Schon während der Take me Home
Tour wurde mit den Jungs und dem Management eine weitere Tour
geplant. Dazu kamen noch die Aufnahmen für das neue Album, der
Videodreh für Story of my Life, die Planung für den 1D-Day
und natürlich jede Menge Interviews, Shootings und
Fernsehauftritte.
Die Jungs wussten nicht mehr, wo ihnen die Köpfe
standen und sie waren alle hoffnungslos überfordert mit
allem.
Eine Pause bot sich nur im Oktober und dann waren die Tage
voll bis Weihnachten. Das Gute an dem vollen Terminplan war, dass
Louis Eleanor nicht mehr so oft zu Gesicht bekam, da sie außerdem
auch noch zur Uni ging und keine Zeit hatte, um ihn zu besuchen und
sich mit ihm sehen zu lassen.
Heilig Abend und Louis Geburtstag
feierten die Jungs alle zusammen, Amanda war auch dabei und sie
verbrachten alle zusammen einen gemütlichen Abend in Harrys
kleinem Haus.
Am ersten Weihnachtsfeiertag machten sich Louis und
Harry dann auf den Weg zu Louis Familie. Geplant war, dass sie dann
am nächsten Tag weiter zu Harrys Familie fahren würden,
aber ihre Mütter hatten sich abgesprochen und so war auch ein
Teil von Harrys Verwandtschaft bei den Tomlinsons Zuhause anzutreffen
und Harry hätte nicht glücklicher sein können. Louis
reichte das strahlende Lächeln seines Freundes um ebenfalls vor
Freude so sehr zu strahlen, dass er gar nicht mehr damit aufhören
konnte.
Die Jungs hatten sowieso sehr gute Laune, weil im Januar
erst einmal der Vertrag mit Modest beendet sein würde.
Allerdings hatten sie auch noch keinen neuen Vertrag oder
Vertragspartner, also mussten sie möglicherweise bei Modest
bleiben. Wenn sie Glück hatten, konnten sie vielleicht ein paar
Bedingungen an den neuen Vertrag stellen, denn inzwischen hatte sich
zu Richard noch ein weiterer Manager gesellt.
Sein Name war Jamie,
er war außerdem wesentlich jünger und toleranter als
Richard und somit hatten die Jungs gute Chancen etwas zu ändern.
Zumindest dachten sie das.
Nach dem Weihnachtstrubel fanden sie
sich alle im Büro von Richard bei Modest ein und warteten
darauf, dass Jamie auftauchte.
„Ich muss euch leider
mitteilen, dass Jamie an einer Grippe erkrankt ist und deswegen zu
den Vertragsverhandlungen nicht erscheinen kann.“, erklärte
Richard und Harry verdrehte die Augen. Sowas musste ja
kommen.
Stattdessen hatte Richard einen anderen Mann von Modest
angeschleppt, der sicherlich genauso war wie der Manager selbst.
„Ich
denke ihr solltet den Vertrag auch direkt unterscheiben, wenn wir ihn
ausgehandelt haben, da…“
„Tut mir leid, dass
ich störe, aber ich habe einen Anruf erhalten, dass ich hier
dringend gebraucht werde.“ Ohne anzuklopfen war Simon im Büro
erschienen und die Jungs atmeten erleichtert auf.
„Ihnen
auch einen guten Tag.“, erwiderte Richard schnippisch und man
merkte ihm deutlich an, wie wenig er Simon da haben wollte.
„Ich
denke ich sollte mich mit an den Verhandlungen beteiligen, immerhin
wissen die Jungs nicht viel über Verträge im Musikbusiness
und ich sollte ihnen da doch ein wenig unter die Arme greifen.“,
erklärte er und zog sich noch einen Stuhl an den großen
Tisch.
Natürlich ließ Richard
nicht mit sich reden, was ein Larry Outing betraf und Zayn und Liam
waren froh, dass er noch nicht wusste, dass die beiden auch zusammen
waren. Vermutlich hätte er wieder einen seiner Wutanfälle
bekommen und wäre hochrot angelaufen.
Der Vertrag kam zu
Stande mit den Bedingungen, dass Louis weiter mit Eleanor zusammen
sein musste und sich noch einer der Jungs eine Freundin zu suchen
hatte, da es laut Richard nicht sein konnte, dass nur zwei eine
Freundin hatten.
Außerdem verpflichteten sie sich wieder
sich nicht zu trennen, da sie das große Geld dann wieder nicht
bekommen würden. Genauso wie sie es nicht bekommen würden,
wenn sie Larry öffentlich machten.
„Es tut mir so Leid Jungs,
aber ich denke, da kann selbst ich nichts machen. Vielleicht kann
Jamie noch etwas ändern, denn er muss dem Vertrag als
mitbestimmender Manager noch unterschreiben.“, erklärte
Simon, als sie das Büro verließen und die Jungs alle mit
hängenden Köpfen da standen.
„Ich denke ich werde
Perrie fragen, ob sie mir den Gefallen tut und meine Freundin
spielt.“, murmelte Zayn und Liam legte ihm eine Hand auf die
Schulter.
„Du musst das nicht tun.“, flüsterte er
und sah Zayn traurig an.
„Einer von uns muss es tun und ich
weiß, wie sehr du es hasst zu lügen, also werde ich es
tun.“, erklärte Zayn und zog Liam in eine Umarmung.
„Ich
hab keine Lust mehr auf den ganzen Scheiß. Warum lassen sie es
uns nicht einfach den Fans sagen? Merken die nicht mal selbst, dass
die meisten Fans es sogar schon lange ahnen und uns unterstützen
sogar die hardcore ‚Elounor‘“ Harry machte
Anführungszeichen in der Luft, „schon an dieser ach so
tollen Beziehung zweifeln? Warum Simon? Was ist so schlimm daran?
Schaut euch doch mal Jaymi von Union J an. Die Band hat null Probleme
damit, dass er schwul und sogar verlobt ist und wir sollen uns
verstecken, nur weil so ein paar alte, dumme, verklemmten,
konservativen Säcke meinen es ist schlecht für das
Geschäft?! Wir machen einen riesen Umsatz und den würden
wir immer noch machen, wenn Louis und ich uns endlich outen würden
und man konnte so viel PR darauf aufbauen und es wäre mir scheiß
egal, wenn man unsere Beziehung komplett vermarktet, solange ich
endlich zeigen kann, wer ich wirklich bin.“, regte Harry sich
auf und am Ende weinten er und Louis. Niall stand betroffen daneben
und legte ihm eine Hand auf den Arm.
„Harry, das hat doch
keinen Sinn, wenn du dich darüber aufregst. Schau, der Vertrag
ist auf zwei weitere Jahre ausgelegt, das ist kürzer als der
letzte und den habt ihr auch überstanden.“, versuchte er
den Lockenkopf zu beruhigen, aber wirklich helfen tat das auch
nicht.
„Das waren schon drei Jahre zu viel. Meinst du ich
hab doch nochmal zwei weitere Jahre Lust drauf? Und wer garantiert
mir, dass es danach vorbei ist?!“ Harry schrie schon fast und
dies war der Moment, an dem Louis sich in seine Arme warf.
„Hör
auf Harry!“, bat er leise und der Angesprochene schloss die
Augen, ließ den Tränen nun erst recht freien Lauf.
„Es
tut mir leid.“, murmelte er und strich Louis über den
Rücken.
„Schon okay. Aber lass uns jetzt bitte nach
Hause fahren.“, bat er und löste sich von Harry. Nach
Hause war inzwischen Louis Wohnung. Auch wenn Harry eigentlich viel
Zeit in seinem Haus verbringen sollte, tat er dies nicht, sondern
wohnte inoffiziell und ohne das Wissen von Richard wieder bei
Louis.
Nur manchmal war er in seinem Haus, damit es zumindest noch
ein bisschen so aussah als würde dort wirklich jemand wohnen und
wenn sie kleine Feiern hatten, weil das Haus eine Menge Zimmer
hatte.
Zayn und Liam fuhren zu Zayn nach Hause und Niall machte
sich auf den Weg zu Amanda, um ihr von den Verhandlungen zu erzählen.
Er war ziemlich deprimiert, so hatte er sich das alles nicht
vorgestellt.
„Warum habt ihr nicht
einfach woanders einen Vertrag gemacht?“, fragte Darcy und
Louis lächelte traurig.
„Weißt du, als Boyband
ist es nicht so einfach einen Vertragspartner zu finden. Die meisten
haben Angst, dass sich die Band auflöst oder dass der Hype
plötzlich vorbei ist. Andere wiederum haben gedacht, dass wir
nicht genug Geld einbringen würden und wieder andere wollten uns
einfach nicht, weil wir nicht in deren Konzept gepasst haben. So
gesehen hatten wir Glück bei einem großen Label zu landen,
aber es war eben auch mit vielen Schwierigkeiten verbunden, aber die
haben wir gemeistert.“, erklärte er und Harry zog ihn an
sich.
„Ich bin so froh, dass wir es geschafft und niemals
aufgegeben haben.“, flüsterte er und Tommy stemmte die
Hände in die Hüften.
„Ihr sollt weiter erzählen
und keine Pause machen.“, forderte er und Noah nickte kräftig,
was die meisten der anwesenden Erwachsenen zum Lachen brachte.
Die Jungs lebten also weiter wie
bisher und nichts hatte sich geändert. Im April starteten sie
ihre Where we are Tour und Louis musste sich wieder öfter mit
Eleanor zeigen.
Harry wurden die verschiedensten Mädchen vom
Management aufgedrückt, aber er traf keine mehr als ein oder
zwei Mal, damit er sein Image in der Presse weiter aufrechterhalten
konnte.
Ende Mai waren die Jungs gerade in
Irland und Niall und Amanda besuchten dessen Familie, als Jamie sie
anrief und sie sofort treffen wollte, wenn sei ein paar Tage später
wieder in England waren.
Er hatte seit Monaten nach einem
Schlupfloch im Vertrag gesucht, dass Harry und Louis erlaubte sich zu
outen, ohne das sie den Vertrag brachen.
Nach mehreren Gesprächen
mit mehreren Anwälten, hatte er endlich eine Lösung
gefunden und diese wollte er den Jungs nun wirklich nicht
vorenthalten.
Auch wenn das erste Konzert nicht in
London stattfand, flogen die Jungs dorthin, um sich mit Jamie zu
treffen und sie suchten sein Büro direkt nach ihrer Landung auf,
sogar Amanda war dabei, weil sie wissen wollte, um was es ging und
Louis sie als neutrale Person und beste Freundin dabei haben
wollte.
„Ich habe jetzt beinahe vier Monate lang diesen
Vertrag nach einem Schlupfloch durchsucht und meine Funde prüfen
lassen und ich habe eine Möglichkeit gefunden, wie ihr euch
outen könnt, ohne den Vertrag zu brechen.“, erklärte
Jamie und Harrys Augen fingen an zu leuchten.
„Das hast du
wirklich geschafft? Wie? Ich meine, es steht doch darin, dass Louis
und ich uns nicht outen dürfen.“, plapperte er aufgeregt
und Louis legte ihm eine Hand aufs Knie.
„Lass ihn doch mal
reden, dann erfährst du es auch.“, lachte er und Harry sah
ihn schmollend an, blieb aber still und Jamie konnte
fortfahren.
„Genau das ist der Punkt. Im Vertrag steht, ich
zitiere: ‚Louis Tomlinson und Harry Styles ist es nicht erlaubt
sich öffentlich zu ihrer Beziehung zu bekennen, genauso ist es
Niall Horan, Liam Payne und Zayn Malik nicht erlaubt dies zu tun.
Auch Verwandten ist es nicht gestattet die Beziehung von Harry und
Louis öffentlich preis zu geben.‘
Also zunächst
bedeutet dies erst einmal, dass jeder andere euch outen kann. Amanda
könnte das, ich könnte es und sogar Paul könnte es,
wenn der nicht seinen eigenen Vertrag mit Schweigepflicht hätte.
Der
Punkt ist, dass der Vertrag so undeutlich ist, als dass man denken
könnte, dass Niall, Zayn und Liam ihre eigenen Beziehungen nicht
Preis geben dürfen. Eure, Louis und Harry, aber schon.“
„Das
soll heißen, dass Zayn, Niall und Liam uns outen können,
ohne dass wir damit den Vertrag brechen?“, fragte Louis
ungläubig und Jamie nickte.
„Ich habe es von vier
Anwälten prüfen lassen und diese haben mir bestätigt,
dass ein Outing auf diesem Weg kein Vertragsbruch wäre.“
Kaum hatte Jamie seinen Satz beendet, sprang Louis auf und fiel
Harry, der noch auf seinem Stuhl saß, mit so viel Schwung in
die Arme, dass sie zusammen mit dem Stuhl umfielen und auf dem Boden
lagen.
Niall jubelte ebenfalls, bevor er mit offenem Mund Jamie
anstarrte.
„Aber warte, wenn ich schon davor bekannt gegeben
habe, dass ich mit Ami zusammen bin, dann ist das doch jetzt kein
Vertragsbruch, wenn ich weiter mit ihr öffentlich was mache,
oder?“, fragte er und Jamie schüttelte lachend den
Kopf.
„Keine Sorge, da musst du dir keine Sorgen drüber
machen.“, erklärte er und Niall atmete erleichtert aus,
bevor er seiner Freundin in die Arme fiel und sich mit ihr im Kreis
drehte. Harry und Louis lagen noch immer auf dem Boden und küssten
sich, die Welt um sich herum vollkommen ignorierend.
Zayn und Liam
sahen sich an und lächelten. Sie wollten sich sowieso nicht
outen und Jamie wusste auch noch nichts von ihnen, also war alles gut
für sie.
Am 6. Juni 2014 hatten die Jungs ihr
erstes London Konzert der Tour und dies sollte auch der Tag sein, an
dem Larry endlich an die Öffentlichkeit gelangen sollte. Die
Jungs hatten einen Plan und der begann mit Amanda.
Sie sollte eine
Stunde bevor die Show beginnen sollte einen Tweet schreiben, in dem
sie Larry outen sollte und Niall wollte als „Kapitän
Larry“ später auf der Bühne alles erklären.
Da
Amanda viele Follower hatte, löste sie damit eine große
Diskussion im Fandom aus und selbst in der Konzerthalle wurde nur
darüber diskutiert, was sie getweetet hatte.
Sie wurde von
Fans auf Twitter bestürmt, aber es war abgemacht, dass sie
niemandem antwortete, egal, was man ihr schrieb und deswegen tat sie
dies auch nicht. Stattdessen saß sie mit den Jungs hinter der
Bühne und diskutierte mit ihnen die verschiedenen Nachrichten,
als Richard auf einmal reingestürmt kam.
„Wie kannst du
es wagen so etwas zu tweeten?“, fuhr er Amanda und Niall stand
auf, um sich schützend vor sie zu stellen.
„Geh aus dem
Weg Niall.“, knurrte Richard aber der Blonde starrte nur böse
zurück und schüttelte den Kopf.
„Sie haben kein
Recht meine Freundin so anzuschreien.“, erklärte er und
ballte seine Hände zu Fäusten, so fest, dass seine Knöchel
weiß hervor traten.
„Lass gut sein.“, flüsterte
Amanda ihm ins Ohr und legte eine Hand auf seine Schulter.
„Jungs
macht euch bereit, in fünf Minuten beginnt die Show.“,
rief eine Mitarbeiterin der Konzerthalle.
„Die Show beginnt,
wenn wir das hier besprochen haben.“, brüllte Richard
zurück und die Frau sah zu, dass sie davon kam, nicht gewillt
sich mit dem wütenden Mann auseinander zu setzen.
„Das
ist Vertragsbruch Jungs, ihr solltet wissen, dass…“
„Genau
genommen ist es kein Vertragsbruch. Sie sollten ihre eigenen Verträge
prüfen lassen, bevor andere es tun und gewisse Schlupflöcher
finden.“, unterbrach Jamie den Vortrag des Managers und Richard
funkelte ihn böse an.
„Du warst das! Ich hätte es
wissen müssen! Es war ein Fehler dich einzustellen, ich habe es
allen von Anfang an gesagt. Schwulen kann man nicht trauen, das geht
nicht und es war ein großer, sehr großer Fehler und ich
hab es von Anfang an gewusst.“, brabbelte er und drehte sich
wieder zu den Jungs.
„Nach der Show in meinem Büro,
alle!“, brüllte er ihnen entgegen und verschwand
dann.
Ungläubig sahen Harry und Louis zu Jamie und Harry hob
eine Augenbraue.
„Du bist schwul? Warum hast du uns das
nicht gesagt?“, fragte er und Jamie grinste.
„War das
wichtig? Außerdem habe ich gedacht, dass ihr vielleicht
irgendwann von selbst noch einmal darauf kommt, aber gut, ihr wisst
es jetzt.“, erklärte er.
„Moment mal! Du trägst
einen Ehering. Du bist mit einem Mann verheiratet!“, stellte
Liam fest und alle sahen nun auf Jamies Hand, an der tatsächlich
ein schmaler Goldring funkelte.
„Sehr gut erkannt Liam und
jetzt hopp auf die Bühne, ihr habt Großes vor heute.“,
lachte der junge Manager und schob Louis und Harry von sich, die ihm
kurzer Hand um den Hals gefallen waren.
„So Leute, wie ihr sicherlich
mitbekommen habt, hat meine wundervolle Freundin etwas getweetet. Sie
hat getweetet, dass Larry wirklich real ist und sie hat Recht. Es
gibt bestimmte Gründe, warum ich euch das mitteilen muss, aber
die sind unwichtig. Ihr solltet euch für diese beiden
Turteltauben da freuen und ich will jetzt sehen, wie laut ihr sein
könnt.“, rief Niall, nachdem sie etwa die Hälfte der
Songs gesungen hatten und kaum hatte er fertig gesprochen, zeigten
ihm die Fans, worum er gebeten hatte.
Die Jungs konnten sehen, wie
manche der Mädchen weinten und laut „Larry“ riefen
und sich an ihre Freundinnen klammerten. Langsam aber sicher bildete
sich ein Chor und die ganze Halle rief Louis und Harry dazu auf sich
zu küssen.
Beide sahen zum Rand der Bühne, nicht sicher,
ob sie dies wirklich tun durften, aber Jamie nickte, also trat Harry
auf Louis zu und lächelte ihn an.
„Wie lange habe ich
nur darauf gewartet.“, flüsterte er und legte seine Hand
an Louis Wange, bevor er sich vorbeugte und ihn schließlich
küsste.
Der Jubel wurde immer lauter und Louis schlang seine
Arme um Harrys Nacken, als er das Gefühl hatte, all die
Emotionen würden ihm den Boden unter den Füßen
wegziehen. Er spürte Harrys große Hände an seiner
Hüfte und war dankbar für den Halt, den er bekam.
Jetzt
gab es kein zurück, sie waren geoutet und nichts und niemand
konnte noch etwas daran ändern.
Nach der Show fuhren die Jungs also
zu Richard ins Büro, Amanda war auch dabei, auch wenn Niall
eigentlich nicht wollte, dass sie mitkam. Er wollte nicht, dass
Richard sie wieder so anbrüllte.
Eigentlich wussten sie
nicht, was sie erwartete, denn viel ändern konnte niemand mehr.
Die Welt wusste nun, dass die Jungs sich geoutet hatten, die sozialen
Netzwerke würden es schon schnell genug verbreiten.
Allerdings
hatten die Jungs auch nicht damit gerechnet, dass sie im Büro
von Richard der halbe Vorstand von Modest erwartete und Jamie schien
damit auch nicht gerechnet haben, denn er war auch ziemlich baff, als
er die Menge an Menschen sah.
„Was genau habt ihr euch dabei
gedacht?“, fragte Richard und man merkte deutlich, dass er noch
immer ziemlich wütend war. Die anderen Männer zogen alle
nur böse Minen.
„Wir haben einfach keine Lust die
Marionetten einer großen Firma zu sein und Dinge nach außen
zu verkörpern, die wir scheiße finden. Homosexualität
ist nichts Schlimmes und wir wollen unsere Fans nicht belügen.
Außerdem wollen Louis und ich zeigen, dass wir uns lieben und
uns nicht verstecken und so tun, als wären wir nur beste Freude.
Das tut uns weh und unseren Freunden und Familien und wir haben
einfach keine Lust mehr. Ich lasse mir mein Privatleben nicht von
konservativen Anzugträgern kaputt machen und einschränken.
Nicht mehr.“, erklärte Harry und nahm zur Unterstützung
auch noch Louis Hand.
„Das ist eine Frechheit! Was erlaubst
du dir eigentlich?“, brauste Richard auf und Harry wollte
gerade etwas sagen, als der Vorstandschef einschritt.
„Richard,
vielleicht hat der Junge recht. Sicherlich bin ich auch nicht
begeistert und ich werde nie ein Freund von Homosexualität sein,
aber wir müssen mit der Zeit gehen. Überleg doch mal, wir
können Kampagnen machen und für mehr Toleranz aufrufen. Wir
können unseren Ruf deutlich verbessern und wir können
vielleicht mehr Profit machen, als wir denken. Mich haben schon
manche Zeitungen angerufen und sie bieten hohe Summen für das
erste Interview mit der Band über das Outing.“, erklärte
er und Richard starrte ihn ungläubig an.
„Wir sind mit
allem einverstanden, was die Vermarktung betrifft, solange wir in der
Öffentlichkeit zusammen sein dürfen, einen neuen Vertrag
bekommen und Richard nicht mehr unser Manager ist. Wir wollen Jamie
und zwar nur Jamie, sonst gehen wir mit der ganzen
Vertuschungsgeschichte an die Presse.“, erklärte Liam und
allen Anwesenden im Raum fiel die Kinnlade herunter, selbst Harry und
Louis.
„Einverstanden, wenn die anderen von euch auch
zustimmen.“, beschloss der Vorstandschef und die anderen Jungs
nickten kräftig, bevor sie dem Mann alle die Hand schüttelten
und sich danach in die Arme fielen.
„Dann durftet ihr euch ja
endlich zeigen. Dann ist doch noch alles gut geworden.“,
jubelte Darcy und grinste ihre Väter breit an.
„Aber
die Geschichte ist doch noch gar nicht vorbei.“, merkte Niall
an und alle Mädchen sahen ihn enttäuscht an.
„Nicht?“,
fragte Fiala traurig und Niall strich ihr über den Kopf.
„Nein,
aber der meiste Teil ist geschafft.“, erklärte Liam und
sah auf die Uhr. Eigentlich war es schon ziemlich spät und sie
hatten noch ein paar Sachen vor sich, er war sich nicht sicher, ob
sie das alles schaffen würde. Zayn sah dies und nahm Liams
Hand.
„Mach dir keine Sorgen um die Uhrzeit, Babe. Du weißt
genau, dass keiner von uns hier weg kommt, bevor nicht alle Kinder
die ganze Geschichte erzählt bekommen haben, also versuch gar
nicht erst diesen Vorschlag zu machen.“, flüsterte er Liam
zu und grinste.
„Du kennst mich viel zu gut.“, seufzte
der Braunhaarige und lächelte.
„Dann erzähl doch
endlich weiter, Daddy.“, forderte Tommy und Louis tat, worum
sein Sohn ihn bat.
Es gab also einen neuen Vertrag und
die Jungs konnten nun selbst über ihre Beziehung reden und dies
taten sie auch ausgiebig. Nach dem Outing folgte ein endloser
Interviewmarathon, gefolgt von zwei Fotoshootings. Eines davon sollte
einfach nur ihn und Harry als Paar zeigen und die Fotos des anderen
Shootings dienten für eine groß angelegte Anti-Homophobie
Kampagne, an der noch mehr Stars teilnehmen sollten und
wollten.
Zwischen all diesen Interviews lagen die ganzen Konzerte
und dazu kamen noch Fernsehauftritte, Preisverleihungen, Galas und
gefühlt einhundert andere Dinge, die die Jungs erledigen
mussten.
Erst in den letzten zwei Juliwochen hatten sie endlich
etwas Freizeit und diese nutzten Harry und Louis, um eine Woche davon
in den Urlaub zu fliegen. Ausgesucht hatten sie sich ein Ferienhaus
für zwei in Finnland, relativ weit abgelegen, damit hoffentlich
niemand sie fand.
Das Haus lag an einem kleinen See und Louis und
Harry genossen die Zeit sehr. Auch wenn sie froh waren, dass das
ganze Versteckspiel vorbei war, dann war die Zeit doch sehr
anstrengend gewesen, zumal nicht die ganze Welt positiv darauf
reagiert hatte.
Hater waren die Jungs gewöhnt, aber in diesem
Fall gingen all die Nachrichten Harry sehr nah und Louis nahm ihm das
Handy weg, währen sie in Finnland waren, damit er gar nicht erst
in Versuchung kam seine Twitter Nachrichten zu lesen.
Auch sonst
baute er Harry wieder auf und dem Lockenkopf ging es nach dieser
Woche wieder viel, viel besser. Er sah noch gesünder aus, als
vor dem Outing und Louis bekam die süßen Grübchen
wieder viel öfter zu Gesicht, was ihn sehr glücklich
machte.
Aber auch Louis ging es wieder sehr viel besser. Zunächst
einmal musste er Eleanor nichtmehr ertragen, die sich auch seit dem
Outing nicht mehr gemeldet hatte. Außerdem hatte er wieder
zugenommen, denn während dem ganzen Stress hatte er viel Gewicht
verloren. Harry freute sich, weil Louis wieder dieses kleine, süße
Bäuchlein bekommen hatte, Louis freute sich nicht so sehr, nahm
es aber so hin. Er wusste, dass Harry ihn liebte, egal wie er aussah.
Auch die anderen Jungs genossen die
Pause. Zwar hatten sie nicht so sehr im Fokus gestanden wie Harry und
Louis, aber die ganzen Termine hatten auch an ihren Nerven gezerrt.
Niall und Amanda verbrachten die zwei Wochen in Irland und Niall
machte ihr dort einen Heiratsantrag.
Sie waren an einem schönen
Sommertag spazieren gegangen und dabei hatte er ihr schließlich
den Verlobungsring gezeigt. Dieser war aus Silber und oben drauf
zierte ein vierblättriges Kleeblatt den Ring, in der Mitte war
noch ein kleiner Diamant eingefasst. Der Ring passte Damit perfekt zu
der Kette, die Niall Amanda am Anfang ihrer Beziehung geschenkt
hatte. Ebenfalls ein Kleeblatt mit einem Diamanten in der Mitte.
„Ich
will dich für immer an meiner Seite haben. Ich weiß, wir
sind noch jung und wir müssen auch nicht sofort heiraten, aber
ich will, dass du weißt, dass ich dir mein Versprechen gebe
immer bei dir zu sein.“, erklärte Niall und küsste
die Blonde, die vor Freude weinte.
Liam und Zayn verbrachten zunächst
getrennt eine Woche bei ihren Familien und schließlich eine
Woche zusammen in London, in der sie sich nur aus dem Haus bewegten,
wenn es unbedingt notwendig war.
Sie dachten ebenfalls über
ihre Zukunft nach und über einen guten Zeitpunkt für ein
Outing. Ihnen war klar, dass es problematisch war, dass vier von
ihnen mit einem Mann zusammen waren, aber sie konnten ja auch nichts
für ihre Liebe.
Zayns kurze Fakebeziehung mit Perrie war mit
dem neuen Vertrag beendet und eigentlich waren Liam und Zayn auch
sehr glücklich mit der momentanen Situation und sie hatten nicht
das Bedürfnis in nächster Zeit etwas daran zu ändern.
Nach einer Weile pendelte sich
wieder eine Art Alltag bei der Band ein und die Berichte, Kommentare
und Nachrichten um Harrys und Louis Beziehung wurden ebenfalls
deutlich weniger.
Als dann auch im Oktober die Tour vorbei war,
hatten sie alle vier volle Wochen komplette Pause, über die alle
mehr als froh waren.
Natürlich hatten die anderen
von Nialls Heiratsantrag erfahren und es war auch irgendwann bis in
die Presse durchgesickert, aber das hinderte Harry nicht daran das
Gleiche zu tun. Für die Fans waren drei verheiratete
Bandmitglieder sicherlich auch nicht der größte Traum,
aber Harry war inzwischen klar, dass er nicht immer Rücksicht
auf alle nehmen konnte. Er liebte sein Leben und er liebte auch die
Fans, aber er liebte Louis noch viel mehr und er wollte nicht für
nichts auf der Welt auf Louis verzichten.
Harry konnte natürlich
nicht einfach in den nächsten Juwelier spazieren und sich Ringe
anschauen, vor allem nicht in London. Irgendjemand würde ihn
garantiert dabei sehen und dann wüsste Louis schon am nächsten
Tag aus der Zeitung, was Harry geplant hatte.
Es gab aber einen
Juwelier, der Online-Bestellungen nach Hause lieferte und Harry tat
genau dies. Da er sich nicht entscheiden konnte, bestellte er acht
verschiedene Ringe und ließ sich diese unter falschen Namen in
ein Hotel liefern und holte sie dann an der Rezeption ab. So konnte
Louis ihn auch nicht dabei überraschen, wie er sich die Ringe
ansah.
Das kleine Haus war kein Rückzugsort für Harry
mehr, er brauchte es auch nicht mehr und deswegen war er wieder mit
all seinen Sachen in der alten Wohnung eingezogen und das Haus
gehörte wieder dem Management. Ein paar Wochen später
erfuhren die Jungs, dass Richard da eingezogen war.
Die Bestellung
von acht Ringen machte Harry die Entscheidung nicht gerade leichter.
Sie waren alle wunderschön, er hatte sie sich ja auch zuvor
schon im Internet angesehen und ausgewählt und das nicht ohne
Grund.
Zwei Ringe erschienen Harry sehr schmal und er sortierte
sie aus, sie waren ihm zu weiblich. Ein weiterer verlor das Rennen,
weil Harry der eingefasste Stein nicht so sehr gefiel und nach
einigem Überlegen hatte er sich dann schließlich doch
entschieden. Seine Wahl war auf einen silbernen Ring gefallen, der
kleine Rillen als Verzierung hatte und Innen genug Platz für
eine anständige Gravur bot.
Harry schickte die Ringe zurück,
teilte dem Juwelier mit, welchen Ring er gern hätte, welche
Größe er benötigte und was er eingraviert haben
wollte. Die Fertigstellung sollte zwei Wochen dauern.
Lange hatte Harry überlegt, wie
er Louis den Antrag am besten machen sollte. Inzwischen war es Mitte
November und Harry verwarf die Idee Louis den Ring zum Geburtstag zu
schenken, weil ihm dies noch zu lange dauerte.
Letztendlich backte
Harry einen Kuchen, in dem er den Ring versteckte, als Louis ein paar
Einkäufe erledigte. Außerdem hatte er noch einen großen
Strauß Rosen gekauft, bestehend aus drei weißen und eben
so vielen rosafarbenen Rosen, zehn roten Rosen, einer gelben und
einer orangefarbenen Rosen und schließlich noch einmal drei
pinken Rosen.
Teuren Wein hatte Harry auch besorgt und neben dem
Kuchen versuchte er noch ein ansehnliches Dinner zu zaubern. Dieses
bestand aus einem Salat, Lasagne und schließlich dem Kuchen als
Nachtisch.
Es wurde alles rechtzeitig fertig,
denn gerade als Louis nach Hause kam, öffnete Harry den Wein und
stellte die offene Flasche auf den Tisch. Die Lasagne sollte
ebenfalls zwei Minuten später fertig sein und die Kerzen auf dem
Tisch, den Harry hübsch dekoriert hatte, brannten schon.
„Harry,
wo bist du?“, rief Louis aus dem Flur und als er um die Ecke
bog und sein Blick auf den Esstisch fiel, der zwischen offener Küche
und Wohnbereich lag, klappte ihm die Kinnlade herunter.
„Harry,
du, was, hä?“, fragte er und der Lockenkopf lachte, als er
auf seinen Freund zuging und ihm einen Begrüßungskuss
gab.
„Darf ich meinem Freund keine Freude machen?“,
fragte Harry und sah auf Louis herunter.
„Natürlich
darfst du das, ich hatte nur nicht damit gerechnet.“, flüsterte
Louis und legte seine Arme um Harrys Nacken.
„Danke Haz.“,
murmelte er an die Lippen des anderen, aber sie kamen nicht dazu sich
wirklich zu küssen, weil in dem Moment die Backofenuhr piepte
und Harry an die Lasagne erinnerte.
„Setz dich doch schon
einmal und tu uns Salat auf, die Lasagne ist auch fertig.“,
erklärte Harry und löste sich von Louis.
„Harry,
der Rosenstrauß ist wunderschön, aber warum so viele
verschiedene Farben?“, fragte Louis, als er sich an den Tisch
stellte und etwas Salat auf beide Teller tat.
„Das erkläre
ich dir gleich.“, lachte Harry und stellte die Form mit der
Lasagne auf den Tisch, um beiden dann etwas aufzutun.
„Schau,
die roten Rosen sollten dir klar sein. Wahre und tiefe Liebe und auch
Leidenschaft.“ Harry sah auf und zwinkerte Louis zu, welcher
zurück grinste.
„Dann die weißen Rosen,
Bewunderung aber auch Abschied.“, erklärte Harry und Louis
sah ihn entgeistert an.
„Abschied, wieso Abschied?“,
fragte er entsetzt und Harry lächelte sanft.
„Keine
Sorge, nicht so ein Abschied.“, beruhigte er Louis und dieser
rollte mit den Augen.
„Was denn dann für ein
Abschied?“, fragte er und Harry lächelte weiter.
„Später.
Rosa für Jugend und Schönheit. Also stehen sie im Prinzip
genau für das, was du bist.“ Harry sah zufrieden, wie
Louis errötete und weiter aß, um nichts dazu sagen zu
müssen.
„Gelb für Versöhnung und
Entschuldigung und auch wieder für Leidenschaft und Orange für
unser Glück und schließlich noch die pinken Rosen, die
dich einfach nur glücklich machen sollen.“
„Harry,
ich bin vielleicht schwul, aber deswegen macht mich Pink noch lange
nicht glücklich.“, warf Louis stirnrunzelnd ein und Harry
konnte nicht anders, als in lautes Gelächter auszubrechen und
Louis tat es ihm nach.
„Man Louis, so war das doch auch
nicht gemeint.“
„Weiß ich doch.“, grinste
der Ältere und beugte sich über den Tisch, um Harry zu
küssen.
„Au! Harry, da ist irgendwas
in…Harry!“ Überrascht, erstaunt und gerührt
sah Louis auf den Ring in seiner Hand.
„Destiny, oops, hi,
5.6.2014.“, las Louis die Gravur vor und sofort glänzten
seine Augen von den aufsteigenden Tränen. Er sprang auf und fiel
Harry um den Hals, der gar keine Zeit hatte, um noch aufzustehen und
mal wieder mit Louis auf sich drauf mit dem Stuhl umfiel.
„Das
kommt mir bekannt vor.“, flüsterte er sanft und Louis
lachte und weinte zugleich.
„Du bist verrückt und ich
liebe dich und oh mein Gott, Harry der Ring ist wunderschön.“,
erklärte Louis und küsste Harry immer und immer
wieder.
„Aber eins musst du mir noch erklären. Den
Abschied und die gelbe Rose.“, forderte er anschließend,
sich nicht darum kümmernd, dass er und Harry auf dem Boden
lagen.
„Abschied von dem Leben als Junggeselle und
unverheirateter Mann und die Verzeihung um die ich dich
bitte…Verzeihung, weil ich nicht früher etwas gegen
Modest unternommen habe.“, flüsterte Harry und Louis fing
wieder an zu weinen.
„Hör auf zu weinen Mensch, sonst
fang ich auch noch an.“, lachte Harry und wischte mit seinen
Daumen die Tränen von Louis Wangen.
„Weißt du
eigentlich, dass du der perfekteste Mensch auf der ganzen, weiten
Welt bist?“, fragte Louis leise und ließ Harry gar nicht
antworten, sondern küsste ihn wieder.
Mit der Hochzeit ließen Harry
und Louis sich Zeit. Sie nahmen ein viertes Album auf und gingen 2015
noch einmal auf Tour. Sie waren noch immer sehr erfolgreich und
inzwischen in den Top Ten der erfolgreichsten Bands aller Zeiten.
Natürlich hatten sie all das ihren Fans zu verdanken und die
Jungs dachten auch gar nicht daran aufzuhören, aber eine Pause
würde ihnen sicherlich gut tun.
Zayn und Liam outeten sich
nach Absprache mit Jamie während der Tour und diese Nachricht
sorgte für nicht ganz so viel Aufregung, wie das Outing von
Harry und Louis, aber sie waren eine Weile wieder groß in den
Medien.
Nach der Tour verkündeten sie etwa ein Jahr nach
Harrys und Louis Verlobung, dass sie mindestens ein halbes Jahr Pause
machen würde. Ihre Fans waren enttäuscht, aber viele
konnten es auch verstehen. Am Silvesterabend versprachen Harry und
Louis sich, dass sie 2016 auf jeden Fall heiraten wollten.
„Am 24. Mai, richtig?“,
fragte Darcy und Harry nickte.
„Genau da. Der Tag war
wunderschön.“, schwärmte er und sah zu dem
Bilderrahmen auf der Kommode, auf dem ein Bild von ihm und Louis
stand, welches am Tag der Hochzeit aufgenommen wurde. Außerdem
fand man dort ein Bild von ihnen mit ihren Kindern auf dem Arm,
direkt einen Tag nach der Adoption. Daneben stand ein Bild, welches
die glückliche Familie bei einem gemeinsamen Urlaub zeigte, als
die beiden Kinder etwa acht Jahre alt waren und ganz am Rand befand
sich noch ein Bild von der Band. Es stammte aus der Zeit nach dem
Larry Outing und war eines der Bilder, auf dem sie alle glücklich
aussahen.
„Harry, hast du zugehört?“, fragte
Louis seinen Mann, weil dieser offensichtlich wieder mit den Gedanken
abgeschweift war und Harry lachte kopfschüttelnd.
„Tut
mir leid, Boo.“, lächelte er und die Mädchen grinsten
ihn alle an.
„Hast du gehört, er hat ihn Boo genannt.“,
kicherte Nayla hinter vorgehaltener Hand und Fiala kicherte
ebenfalls, während Darcy ihre Väter angrinste. Harry
zwinkerte den Mädchen zu und sie kicherten weiter.
„Was
hast du denn gesagt?“, wollte Harry schließlich wissen
und Louis verdrehte grinsend die Augen, bevor er antwortete.
„Ich
hab vorgeschlagen, dass sie doch alle hier schlafen können. Ich
mein, es ist schon spät und wir erzählen sicherlich noch
ein kleines Weilchen.“ Harry nickte und sah seine besten
Freunde an, die entweder nickten oder mit den Schultern
zuckten.
„Genug Platz ist ja, also warum nicht. Die Kinder
wird’s freuen.“, meinte er nur und Tommy sah ihn mit
großen Augen an.
„Was wird uns freuen?“, fragte
er.
„Dass heute alle hier schlafen werden.“,
verkündete Louis, als auch die andern Kinder ihm zuhörten
und schon fingen sie alle an zu jubeln.
„Aber bevor wir
schlafen gehen müsst ihr noch weiter erzählen.“,
bettelte Noah, der sich offenbar von Liam abgeschaut hatte, wie man
jemanden am besten mit einem Blick zum Schmelzen brachte.
Die Hochzeit fand also im Mai statt
und Harry und Louis hatten dafür ein kleines Grundstück
gemietet, auf dem ein Pavillon aus Marmor stand, in dem die Trauung
stattfinden sollte. Man konnte von jeder Seite einen guten Blick
hinein werfen und ihn wunderbar schmücken. Auf der großen
Rasenfläche sollte die Feier stattfinden und es gab auch ein
kleines Häuschen mit Sanitäranlagen.
Louis war für
die Dekoration und die Anzüge zuständig, während Harry
sich um eine Gästeliste und das Essen kümmerte. Zusammen
suchten sie die Ringe aus und die anderen Jungs übernahmen die
Buchung der Flitterwochen.
„Muss er wirklich kommen?“,
fragte Louis, als er einen Blick auf die Gästeliste von Harry
warf und darauf Nick entdeckte.
„Ach komm schon, er ist ein
guter Freund von mir und Stan kommt schließlich auch und wir
sind auch nicht gerade die besten Freunde und das liegt nicht einmal
an mir.“, beschwerte Harry sich und Louis seufzte.
„Nach
schön, das ist wohl ein Deal. Ich finde es toll, dass du sogar
an Jamie und seinen Mann gedacht hast.“, erklärte Louis
dann und Harry lächelte.
„Wer wären wir denn ihn
nicht zu unsere Hochzeit einzuladen?“, fragte er lachend und
umarmte Louis spontan, wie er es häufig tat.
„Ich bin so nervös, ich
weiß gar nicht, ob ich das schaffe. Was ist, wenn er es sich
plötzlich anders überlegt und doch nicht kommt?“,
fragte Harry panisch und Zayn sah ihn mit hochgezogener Augenbraue
an. Als Harrys Trauzeuge befand er sich mit diesem auf einer Bank
hinter dem kleinen Häuschen und wartete.
„Harry, das
ist nicht dein Ernst. Hast du zu viele FanFictions gelesen, in denen
das passiert?“, fragte Zayn und Harry sah ihn verständnislos
an, Zayn winkte ab.
„Worauf ich hinaus will. Warum zur Hölle
sollte Louis dich stehen lassen und nicht auftauchen? Gott, er liebt
dich und du liebst ihn und ihr seid schon so lang zusammen und habt
gekämpft und alles geschafft, was ihr je haben wolltet. Also sei
keine Pussy und stell dich nicht so an.“
„Ist ja
gut.“, murmelte Harry kleinlaut und sah auf seine Hände.
Bald würde an seiner linken Hand der Ehering schimmern, den
Louis und er ausgesucht hatten. Gewöhnlich trug man den Ehering
rechts, aber in manchen Kulturen trug man ihn links.
Harry gefiel
die Begründung, dass man den Ehering links tragen sollte, da von
dem linken Ringfinger aus die Aorta, also die Hauptschlagader, direkt
zum Herzen führte. Diese Hauptschlagader nannte man auch
Liebesader und Harry und Louis waren sich einig, dass sie den Ring
links tragen wollten.
„So Harry, alles ist bereit,
es geht los.“ Harry Mum kam auf ihn zu und nahm ihn in den Arm,
sie weinte leise und wischte sich verärgert mit einem
Taschentuch unter den Augen entlang.
„Ich hatte mir
vorgenommen nicht zu weinen, aber du siehst so fantastisch aus. Gott,
wie lange habe ich auf diesen Tag gewartet?“, flüsterte
sie und Harry weinte ebenfalls fast.
Er hakte sich bei seiner
Mutter unter und zusammen schritten sie den Weg bis zum Pavillon
entlang, Zayn hinter ihnen. Der Pakistani stellte sich an die Stufen
des kleinen Mamorbaus, der mit bunten Rosen geschmückt war und
sah den Gang entlang, genau wie Harry.
Auf dem Parkplatz am Ende
des Geländes hielt ein Oldtimer und Louis und seine Mutter
stiegen aus. Louis trug den gleichen Anzug wie Harry, einen schwarzen
mit einer weißen Rose als Anstecker.
Langsam kamen er und
seine Mutter den Gang entlang, auch wenn Louis am liebsten in Harrys
Arme gerannt wäre. Hinter ihnen lief Liam, Louis Trauzeuge und
dieser stellte sich auf die linke Seite der Treppe, als sie alle dort
angekommen waren.
Jay, Louis Mum, setzte sich zu Anne in die erste
Reihe und die Verlobten wandten sich dem Standesbeamten zu.
„Hiermit erkläre ich sie
zu Mann und Mann. Sie dürfen sich nun küssen.“,
erklärte der Mann schließlich und Harry und Louis wandten
sich einander zu und Harry nahm Louis Gesicht in beide Hände.
„Ich
liebe dich. Für immer.“, flüsterte er und küsste
Louis schließlich. Applaus ertönte und sie lächelten
sich an, bevor sei Hand in Hand den Gang entlang liefen und am Ende
warteten, um all die Glückwünsche entgegen zu nehmen.
Gefeiert wurde bis in die Nacht
unter dem Sternenhimmel. Mehr oder weniger erfolgreich meisterten die
frisch Verheirateten die Hochzeitstanz und auch sonst mussten sie
einiges über sich ergehen lassen, wie es eben auf einer Hochzeit
war.
Die Jungs überreichten ihnen die Reiseunterlagen für
die Flitterwochen. Die Koffer hatten sie schon gepackt, nachdem ihnen
gesagt wurde, was genau sie einpacken sollten und der Flug war schon
am nächsten Vormittag. Es ging zunächst für vier Tage
nach Paris und dann weiter in die Karibik.
Louis und Harry freuten
sich riesig, weil sie noch nie die Möglichkeit hatten, um sich
Paris wirklich einmal in Ruhe anzusehen und nun konnten sie es
endlich mal tun und vom Eifelturm aus rufen, wie sehr sie sich
liebten.
„Habt ihr das wirklich
gemacht?“, wollte Amanda wissen und grinste. Sie und Niall
hatten es auch gemacht.
„Ja, haben wir.“, grinste
Harry und legte seinen Arm um Louis.
„Ich will das auch
machen, wenn ich groß bin und geheiratet habe.“, warf
Darcy ein und Louis lächelte sie an.
„Das solltest du
auf jeden Fall tun.“, meinte er und seine Tochter strahlte ihn
an.
„Wie war es so in Paris?“, fragte Nayla und Harry legte den Kopf schief, bevor er begann von Paris und dem zu erzählen, was er dort mit Louis erlebt hatte. Louis dagegen dachte lieber an das Hotelzimmer…
„Oh wow.“, staunte
Louis, als er mit der Schlüsselkarte die Tür zur Hotelsuite
öffnete. Natürlich hatten die Jungs schon viele Hotels und
auch genauso viele tolle Zimmer gesehen, aber das war nun wirklich
nochmal etwas Besonderes.
„Das ist wirklich schön.“,
meinte auch Harry, als er hinter Louis in die Suite trat. Er stellte
seine Tasche ab und umarmte seinen nun Ehemann von hinten.
„Schau
dir das große Bett an.“, flüsterte er und Louis
erschauderte, als der warme Atmen seinen Nacken traf.
„Viel
Platz haben wir auf jeden Fall. Den sollten wir nutzen.“,
wisperte er zurück und drehte sich in Harrys Armen, damit er ihn
ansehen konnte und seine Arme um dessen Nacken legen konnte.
„Finde
ich auch.“, raunte Harry und schob den Kleineren vor sich hier
bis zu dem King Size Bett.
„Meinst du nicht, dass…“,
fragte Louis, aber Harry grinste ihn an.
„Nein, eigentlich
nicht.“, unterbrach er Louis und ließ eine Hand unter
seinem Hemd verschwinden.“
„Du weißt doch gar
nicht, was ich sagen wollte.“, maulte Louis und schlug Harry
leicht gegen die Schulter.
„Na und? Ich will jetzt nichts
anderes, als dich von deiner Kleidung zu befreien und jeden
Zentimeter Haut von neuem zu erkunden und ich will, dass du weißt,
wie sehr ich dich liebe und dich begehre.“, flüsterte
Harry ihm ins Ohr und Louis bekam eine Gänsehaut.
„Okay.“,
hauchte er und Harry küsste ihn hungrig, während er die
Knöpfe des Hemdes öffnete und es Louis von dem Armen
streifte. Anschließend zog er sich selbst seinen Hoddie aus und
Louis streichelte über seinen Bauch und seine Brust.
„Dein
Training lohnt sich auf jeden Fall.“, murmelte Louis und
verteilte federleichte Küsse auf Harrys Haut und den
empfindlichen Brustwarzen.
„Louis…“, seufzte
Harry und bog sich Louis entgegen, bevor er sich zu ihm runter beugte
und sein Gesicht in beide Hände nahm um ihn zu küssen. Von
seinen Lippen wanderte er weiter zu seinem Kinn, seinem Hals und
schließlich ebenfalls zu seinen Brustwarzen. Louis keuchte
leise und er vergrub seine Hand in Harrys wilden Locken.
Der
Lockenkopf zog Louis seine Jogginghose und die Shorts in einer
Bewegung aus und hinterließ leichte Küsse an den
Hüftknochen, bevor er sich um Louis eigentliches Problem
kümmerte.
Der Ältere bog sich Harry entgegen und
stöhnte laut, er krallte sich nun fast mit beiden Händen an
Harrys Haaren fest und stieß mit seiner Hüfte nach
vorne.
Schließlich wanderte Harry mit seinem Mund noch ein
Stück tiefer und bereitete Louis auf eine andere Weise vor als
gewöhnlich. Dem Stöhnen nach zu urteilen, das Louis von
sich gab, schien ihm dies sehr zu gefallen.
„Mach schon.“,
keuchte er und Harry lehnte sich über ihn.
„So
ungeduldig heute.“, lachte er und küsste Louis, während
er in ihn eindrang. Wann genau er seine Hose ausgezogen hatte, wusste
Louis nicht mehr, aber es kümmerte ihn auch nicht, als Harry
schon beim ersten Stoß seinen empfindlichen Punkt traf und
damit alle Gedanken aus seinem Kopf verschwinden ließen.
„Harry…“, stöhnte Louis und legte den
Kopf in den Nacken, seinen Körper Harry vollkommen entgegen
streckend.
„Gott, Lou…“ Harrys Stöße
wurden schneller und unkontrollierter und als er in die
lustverschleierten Augen von Louis sah, dessen Blau fast komplett
schwarz geworden war, stöhnte er noch einmal und kam
schließlich, was auch Louis mitriss.
Keuchend ließ
Harry sich neben ihn fallen und sah Louis an. Sanft strich er ihm
eine verschwitzte Haarsträhne aus der Stirn und lächelte.
„Ich
liebe dich.“, flüsterte er und Louis lächelte müde
zurück.
„Ich liebe dich auch.“
„Paris war echt schön,
oder Louis?“, fragte Harry und schreckte seinen Mann damit aus
den Gedanken.
„Bitte was? Achso, ja. Ja war es wirklich.“
Harry grinste.
„An was musstest du denken?“, flüsterte
er Louis zu und dieser schlug ihm gegen die Schulter.
„Sei
still und erzähl von dem Trip in die Karibik.“, gab er
zurück und Harry lachte, bevor er fortfuhr…
Die zwei Wochen in der Karibik waren
wirklich erholsam. Natürlich hatten Harry und Louis ein paar,
oder auch ein paar mehr, Fans in Paris getroffen, aber in der Karibik
hatten sie zwei Wochen lang fast komplett Ruhe, weil sie kaum jemand
erkannte und es wenn auch nicht so viele Menschen waren.
Sie
erkundeten die kleine Insel mit langen Spaziergängen und kleinen
Bootsfahrten an der Küste entlang. Sie gingen tauchen und
schnorcheln und machten sogar eine Fahrt mit einem Segelflugzeug.
„Hast du überlegt, ob wir
irgendwann mal Kinder haben werden?“, fragte Louis, als er und
Harry an einem Abend in einem Restaurant am Strand essen waren. Harry
sah von seinem Teller auf über den Tisch hinweg direkt in Louis
strahlende Augen.
„Nein, eigentlich habe ich nicht darüber
nachgedacht.“ Das leichte Lächeln auf Louis Lippen
verschwand und Harry griff nach seiner Hand.
„Das heißt
aber nicht, dass ich die Idee nicht gut finde oder dass ich keine
Kinder haben will. Nur…ich weiß nicht. Wir sind im
Moment immer noch auf einem Höhepunkt in unserer Karriere und
ich weiß nicht, wann dies aufhören wird. Ich weiß,
dass es nicht für immer so sein wird, auch wenn ich es mir
wünschen würde.
Später, wenn wir vielleicht etwas
anderes machen, als zu singen und die Welt zu bereisen und nie
Zuhause zu sein, dann wäre es wundervoll Kinder zu haben.“,
erklärte Harry und Louis Augen glitzerten, weil er weinte.
„Das
hast du schön gesagt.“, hauchte er und beugte sich über
den Tisch, damit er Harry küssen konnte.
Harry sollte Recht behalten. Nach
der längeren Pause und den Flitterwochen der Jungs, nahmen sie
ein fünftes Album auf, welches auch das letzte werden sollte.
Zumindest vorerst.
Sie alle liebten die Musik, keine Frage, aber
der Stress und die nicht vorhandene Privatsphäre machte ihnen
sehr zu schaffen. Sie wollten alle etwas Neues versuchen und dafür
hatten sie auch schon etwas in Aussicht.
Schon Jahre zuvor
schickten die verschiedensten Modelabel Harry Anfragen, weil sie ihn
gern als Model buchen wollten und es gab noch immer Firmen, die ihn
haben wollten.
Louis hatte die Wahl als Fußballer oder sogar
als Schauspieler sein Glück zu versuchen und Niall machte sich
einen Namen als Songwriter.
Zayn engagierte sich für
wohltätigte Zwecke, während Liam sich komplett aus der
Medienwelt zurück zog und einen Traum verwirklichte. Er schrieb
ein Buch.
Ein Buch über die Band und die Zeit, die sie
zusammen verbracht hatten. Was sie stark gemacht hatte und was sie
zusammen hielt und was das Geheimnis hinter einer so wundervollen
Freundschaft war.
Es verkaufte sich mehr als gut und die Jungs
waren stolz auf Liam, der ihnen nicht wirklich von seinen Plänen
erzählt hatte.
Sie lebten alle ihr Leben vor sich
hin und waren glücklich, aber die Jungs beschlossen noch einmal
ein Album aufzunehmen.
2017 veröffentlichten sie ein
Weihnachtsalbum und traten in ein paar Fernsehshows auf. Viele
Moderatoren, mit denen sie schon Interviews geführt hatten,
mussten feststellen, dass die Jungs nun erwachsen waren und es war
ein seltsames Gefühl sie so zu sehen, aber es war auch
schön.
Der Erlös der gesamten Einnahmen ging an die
Organisation, für die Zayn arbeitete und sich hauptsächlich
mit der Bekämpfung von Kinderarmut beschäftigte. Für
den Halbpakistani, der für seine Arbeit die halbe Welt bereiste,
war es nicht immer einfach, was er sah, aber er wusste auch, dass
seine Arbeit viel wert war. Nicht nur, dass er den Kindern so schon
halb, seine Popularität machte auf die Arbeit aufmerksam und
seit seiner Teilnahme an der Organisation, hatten sich die Spenden
fast verdoppelt.
Liam bewunderte seinen Ehemann, sie hatten
inzwischen ebenfalls geheiratet, sehr dafür. Einmal hatte er
Zayn auf einer Reise nach Südosteuropa begleitet. In den kleinen
Dörfern, weit weg von der nächsten Stadt, gab es kaum etwas
zum Überleben, geschweige denn eine Schule oder
Freizeitmöglichkeiten. Zusammen mit der Organisation hatten sie
eine Schule aufgebaut und Liam schwor sich danach nie wieder mit Zayn
mitzureisen. Das, was er dort sah, machte ihn unglaublich traurig und
er weinte viel.
Besonders, als ein kleines Kind auf die beiden
zukam und sie anstrahlte. Liam verstand die Sprache nicht, aber an
der Mimik des Kindes konnte er erkennen, dass es sich bedankte und
schließlich umarmte das Kind ihn sogar, soweit es ihm möglich
war. Liam war anschließend in die Hocke gegangen und das Kind
hatte ihn angelächelt, bevor es ihn nochmal umarmt hatte.
Diese
Begegnung hatte Liam verändert und ihm viel bedeutet.
„Habt ihr nicht mal gesagt,
dass ich auch dort her komme?“, fragte Noah leise und Liam
wischte sich schnell über die Augen, wo sich Tränen
gebildet hatten, als Zayn erzählt hatte.
„Das stimmt
auch zum Teil. Wir waren damals in einem ähnlichen Gebiet in
einem Waisenhaus, da warst du gerade erst ein paar Wochen alt.“,
erklärte Liam und sah Zayn an…
Liam hatte sich zwar geschworen Zayn
nie wieder zu begleiten, aber er tat es trotzdem noch einmal. Im
Frühjahr 2019 machten sie eine Rundreise und befanden sich dafür
wieder in einer ähnlichen Gegend wie etwa ein Jahr zuvor.
Das
Waisenhaus der kleinen Stadt verdiente nicht einmal die Bezeichnung
‚Haus‘. Es glich mehr einer heruntergekommenen Baracke.
Die Fenster waren undicht, die Türen schlossen nicht richtig und
eine Heizung gab es zwar, aber diese fiel häufig aus. Das
Fließende Wasser konnte nicht getrunken, aber zum Waschen
benutzt werden, welches allerdings nicht beheizt war. Im Winter waren
die Leitungen eingefroren und selbst im April konnte es passieren,
dass dies nachts noch passierte.
„Zayn, es kann nicht sein,
dass hier Kinder leben müssen.“, murmelte Liam traurig,
als sie die knarrende Treppe nach oben gingen, um sich die
Kinderzimmer anzuschauen.
Es hab keine richtigen Betten, nur auf
dem Boden liegende, alte Matratzen, auf denen Kinder lagen, die zum
Teil zu krank und zu schwach waren um aufzustehen. Liam machte auf
dem Absatz kehrt und stürmte nach draußen. Vor der Tür
kam ihm eine Frau entgegen, mehr in Fetzen als in richtiger Kleidung
bekleidet, mit einem Bündel Decken auf dem Arm.
Sie rannte
praktisch auf Liam zu und drückte ihm das Bündel in die
Hand, sagte etwas, was er nicht verstand und lief davon. Verwirrt sah
Liam ihr hinterher und bemerkte erst dann, dass das Bündel sich
bewegte und ein Kind in die Decken eingewickelt war.
Im gleichen
Moment kam Zayn aus dem Haus und sein Blick fiel auf Liam.
„Alles
klar bei dir? Was hast du da?“, fragte er und Liam zuckte mit
den Schultern.
„Eine Frau kam, hat mir das Kind in die Arme
gedrückt und ist gegangen. Es sieht nicht gesund aus und ich bin
mir sicher, dass sie nicht die Mittel hat, um es zu versorgen. Wir
sollten in ein Krankenhaus fahren.“, meinte Liam und Zayn
nickte.
Eine Woche verbrachte das Kind, ein kleiner Junge, in dem Krankenhaus der Hauptstadt. Zum Glück gab es dort auch eine britische Botschaft und Liam und Zayn erklärten, was ihnen passiert war und stellten auf komplizierten Umwegen einen Adoptionsantrag, dem auch nach weiteren zwei Wochen stattgegeben wurde.
„Also wisst ihr nicht, wer
meine Mutter ist?“, fragte Noah und Zayn schüttelte den
Kopf.
„Ich bin mir aber sicher, dass sie dich liebt und dass
sie dich nicht einfach so weggegeben hat. Schau, es war schwer in
diesem Land und die Leute hatten wenig Geld. Es war ein harter Winter
und ich denke, dass sie einfach nicht mehr wusste, wie sie dich
versorgen soll. Es war eine schmerzhafte, aber kluge Entscheidung und
ich bin mir sicher, dass sie es nie bereut hat.“, erklärte
Liam und strich Noah über dem Arm.
„Aus welchem Land
kommen wir?“, fragte Tommy plötzlich und sah Louis
an.
„Aus England, eure Adoption war nicht halb so
abenteuerlich wie die von Noah.“, erklärte er und lachte
leise.
Ein Jahr bevor Zayn und Liam Noah zu
sich nahmen, bemerkte Amanda, dass sie schwanger war. Niall und sie
freuten sich riesig, weil sie sich schon lange Kinder gewünscht
hatten und nun hatte es endlich geklappt.
Ein paar Wochen später
fanden sie heraus, dass es Zwillinge werden würden und ab diesem
Moment war Niall wohl gar nicht mehr zu beruhigen. Aufgeregt rief er
jeden an, der ihm einfiel und er buchte sofort einen Flug nach
Irland, damit er und Amanda seine Familie besuchen konnten.
Kurz nachdem Niall und Amanda
herausgefunden hatten, dass sie Zwillinge bekommen würden,
hatten Harry und Louis ihren ersten Besuch in einem Kinderheim.
Harry hätte bei dem Anblick am liebsten alle Kinder
mitgenommen, vor allem die Größeren taten ihm leid. Louis
und er wollten ein kleines Kind adoptieren und er wusste, dass viele
andere Paare das auch wollten und somit die Chance, adoptiert zu
werden, für ältere Kinder sehr gering war.
Eine Frau
empfing sie und führte Harry und Louis auf die Säuglingsstation.
Dort befanden sie die Kinder, deren Mütter oder Eltern sie zur
Adoption frei gegeben hatten oder die in eine Babyklappe gelegt
hatten. Manche der Kinder hatten ihre Eltern sogar schon verloren,
sei es bei einem Autounfall oder anderen schlimmen
Ereignissen.
Betroffen sahen Harry und Louis auf die kleinen Wesen
und hatten eigentlich keine Ahnung, wie genau sie sich eigentlich für
eines der Kinder entscheiden sollten.
„Louis, wie sollen wir
uns entscheiden?“, fragte Harry und sein Mann zuckte mit den
Schultern.
„Ich weiß es nicht.“, murmelte er und
sah sich noch einmal um.
„Vielleicht hilft es ihnen, wenn
sie etwas über die Kinder wissen.“, warf die Frau ein, die
Harry und Louis begleitete und die beiden nickten, also fing die Frau
an etwas über jedes Kind zu erzählen. Warum es zu
adoptieren war, wie alt es war, wie es hieß und all so etwas.
„Oh das ist ja furchtbar.“,
meinte Louis, als die Frau gerade über das Schicksal von einem
Zwillingspaar redete, dessen Eltern bei einem Autounfall ums Leben
gekommen waren, als die beiden gerade einmal vier Wochen alt gewesen
waren. Seit drei Wochen waren sie in diesem Waisenhaus.
„Ja,
das ist es wirklich. Wir konnten keine Verwandten auswendig machen,
egal auf welchen Wegen wir es versucht haben, wir haben niemanden
erreicht. Zum Glück haben sie bei dem Unfall nur ein paar
Kratzer davon getragen, sie hatten großes Glück. Niemand
weiß, wie die beiden heißen.“
Harry und Louis
sahen sich an und nickten beide. Sie wussten, sie wollten die beiden
adoptieren. Eigentlich hatten sie ein Kind gewollt und vielleicht
wollten sie in der Zukunft noch eins adoptieren, aber das Schicksal
der beiden hatte sie berührt und trennen wollten sie sie auch
nicht.
Louis und Harry beantragten also die Papiere und dann
konnten sie die beiden eine Woche später nach Hause holen.
Schon als sie beschlossen hatten ein
Kind zu adoptieren, hatten sie sich eine größere Wohnung
gesucht und waren schweren Herzens aus der alten ausgezogen. Viele
Erinnerungen hingen an dieser Wohnung, aber es würden noch viele
neue in der neuen Wohnung dazu kommen, also hielt sich die Wehmut in
Grenzen.
In der einwöchigen Wartezeit richteten Harry und
Louis das Kinderzimmer ein, das nun für zwei Kinder dienen
musste, aber dafür war es auch groß genug. Sie tapezierten
die Wände mit einer grünen Tapete, auf der viele
verschiedene Tiere aufgedruckt waren und dazu kauften sie zwei
Gitterbetten, die das gleiche Muster hatten und höhenverstellbar
waren.
Sie kauften Kleidung für den kleinen Jungen und das
kleine Mädchen und sie bekamen jeweils einen eigenen, kleinen
Kleiderschrank mit ihrem Namen darauf.
Harry und Louis erfüllten
sich je einen Traum bei der Wahl der Namen. Harry hatte sich immer
eine Tochter mit dem Namen Darcy gewünscht und Louis einen Sohn
mit dem Namen Tommy, weil er es toll fand, dass dieser dann Tommy
Tomlinson heißen würde. Dieser Traum erfüllte sich,
da Harry bei der Hochzeit Louis Namen angenommen hatte.
An einem Samstag holten Louis und Harry die beiden aus dem Waisenhaus ab und fuhren mit ihnen in die Wohnung. Die anderen Jungs wollten sie in ein paar Tagen besuchen, wenn die beiden sich vielleicht schon etwas eingelebt hatten. Harry und Louis waren wahnsinnig stolz, dass sie nun endlich Eltern waren. Zwar war es mit zwei Kindern manchmal wirklich anstrengend, aber sie meisterten auch das.
Ein paar Monate später, im
Oktober, wurde Amanda ins Krankenhaus eingeliefert, als sie mitten
bei der Arbeit, in ihrem Büro in einer Werbeagentur, Wehen
bekam.
Niall und Liam fuhren sofort zu ihr, Zayn war zu der Zeit
gerade nicht in London und Louis hatte am Abend ein Spiel, also
musste Harry auf die Kleinen aufpassen, aber sie wollten alle
nachkommen, sobald sie Zeit fanden.
Noch nach dem Spiel fuhren
Harry und Louis mit ihren Kindern ins Krankenhaus und gerade als sie
ankamen, kam ihnen Niall strahlend und weinend auf dem Flur
entgegen.
„Zwei Mädchen. Ich habe zwei wunderschöne
Töchter.“, strahlte er und fiel Harry und Louis um den
Hals.
„Herzlichen Glückwunsch.“, meinten die
beiden und lächelten breit.
„Aber jetzt wollen wir auch
die glückliche Mutter sehen.“, meinte Louis und Niall
führte sie zu dem Zimmer, in dem Amanda lag. Dort kam gerade
eine Krankenschwester heraus, die um Ruhe bat, da sowohl Amanda, als
auch die Kinder viel Ruhe brauchten.
„Hey.“, flüsterte
Louis, als er das Zimmer betrat und Amanda lächelte ihn müde
an.
„Na.“, hauchte sie zurück und Harry winkte
ihr lächelnd, bevor er und Louis sich über die kleinen
Bettchen im Zimmer beugten und noch breiter lächelten.
„Sie
sind wirklich wunderschön.“, meinte Harry und Niall nickte
freudestrahlend, er stand noch immer völlig unter Strom und war
total aufgeregt.
„Nayla und Fiala werden sie heißen.“,
erklärte er stolz und nahm die Hand seiner Frau und drückte
sie vorsichtig.
„Schöne Namen.“, befand auch
Louis und legte seinen Arm um Harrys Hüfte.
„Wir
sollten dann auch besser gehen, ihr braucht Ruhe und wir und die
Kinder auch.“, meinte Harry und deutete mit dem Kopf auf die
beiden Maxi-Cosi, die er und Louis trugen.
„Wir sehen morgen
oder in ein paar Tagen.“, versprach Louis noch und die beiden
verabschiedeten sich.
„Jetzt brauchen nur noch Liam
und Zayn ein Kind und dann ist wirklich alles vollkommen perfekt.“,
stellte Louis abends im Bett fest und kuschelte sich noch mehr an
Harry.
„Das stimmt. Ich bin so stolz auf unser Leben und ich
bin so froh darüber, dass wir so leben durften. Ich bin
glücklich, weil ich dich getroffen habe und auch die anderen
Jungs und ich liebe unsere Kinder über alles. Ich bin mir
sicher, dass es niemanden gibt, der glücklicher ist als wir.“,
antwortete Harry und gab Louis noch einen sanften Kuss auf die Stirn,
bevor er seine Arme fester um ihn schlang und die Augen schloss.
„Ich
liebe dich, Harry.
„Ich liebe dich auch, Louis.“
„Ja, das
war und ist unser Leben.“, beendete Louis endgültig die
lange Geschichte und sah auf die Uhr. Er wusste nicht mehr genau,
wann sie angefangen hatten, aber inzwischen war es halb eins in der
Nacht und Darcy fing schon an zu gähnen.
„Und jetzt ab
ins Bett mit euch allen. Noah, Nayla, Fiala, ihr wisst ja wo eure
Gästesachen sind und in einer Viertelstunde kommen wir gucken.“,
wies Harry die Kinder an, die zwar murrten und grummelten, aber sich
doch fügten. Eigentlich waren sie alle müde und wollten ins
Bett.
Seufzend lehnte Harry sich zurück und Louis sich gegen
ihn.
„Wow, ich kann nicht mehr. Ich glaube so viel habe ich
noch nie an einem Tag geredet.“, meinte Louis und Amanda
lachte.
„Selbst schuld, wer sich vornimmt seinen Kindern an
einem Tag seine Lebensgeschichte aufzutischen.“, lachte sie und
Louis warf mit einem Kissen nach ihr.
„Ach halt doch den
Mund.“, murmelte er und Niall sah ihn böse an.
„Hey
pass auf, sie ist schwanger.“
„Ja, schwanger aber
nicht lebensgefährdet, nur weil ich sie mir einem Kissen
bewerfe.“, konterte Louis und die beiden lieferten sich ein
wahres Blickduell, wie sie es früher schon getan hatten.
„Es
ist schön zu sehen, dass sich offenbar nichts geändert
hat.“, lachte Liam und legte seinen Arm um Zayns
Schultern.
„Das stimmt.“, antwortete der
Schwarzhaarige und lächelte, während er Niall und Louis
beobachtete.
Harry ignorierte das Ganze einfach, weil er es schon
viel zu gut kannte und sah Liam an.
„Wie läuft die
Arbeit an deinem dritten Buch?“, fragte er und Liam zuckte mit
den Schultern.
„Es geht. Es ist schwierig, dieses Mal will
ich ja keine Biographie oder so etwas in der Art schreiben, sondern
einen Roman und das ist schwieriger, als ich gedacht hatte.“,
erklärte er und Harry nickte.
„Ich bin mir sicher, dass
du es schaffst. Ich freu mich auf jeden Fall darauf es zu lesen. Also
wehe wir bekommen keine Exemplare aus dem ersten Druck.“,
lachte er und Liam grinste.
„Klar, ihr seid die ersten, die
eine Ausgabe bekommen.“, versicherte er und in dem Moment fing
Niall an zu lachen.
„Gott, ich liebe es, dass wir noch immer
die Dinge tun, die wir vor 19 Jahren schon getan haben.“ Louis
nickte zustimmend.
„Lasst euch das mal durch den Kopf gehen.
19 Jahre kennen wir uns schon, fast 20 sogar. Könnt ihr euch das
vorstellen?“, warf Zayn ein und alle schwiegen für einen
Moment.
„Das ist wirklich lang. Ich bin so froh euch kennen
gelernt zu haben, ich kann mir gar nicht vorstellen, wie mein Leben
gewesen wäre, wenn ich damals nicht zum Casting gegangen wäre.
Wer weiß, vielleicht wäre ich heute wirklich Bäcker.
Das schlimmste ist, dass ich ein Leben ohne Louis gehabt hätte.“,
meinte Harry und Louis lächelte ihn an.
„Ich hätte
dich so oder so gefunden. Ich wette wir hätten uns irgendwann
getroffen.“
„Wahrscheinlich hast du Recht.“, gab
Harry zu und küsste Louis zärtlich.
„Und ich würde
noch immer meine Prinzessin suchen. Obwohl, vielleicht hätten
wir uns auch so getroffen und du hättest so oder so die Cola
über mich gekippt.“ Niall grinste seine Frau an, die
dieses Mal ihm das Kissen an den Kopf haute.
„Ach halt doch
den Mund. Ich hätte dir die Cola damals über den Kopf
schütten sollen.“, erwiderte sie nur und Niall zog sich zu
einem Kuss an sich.
„Und wir?“, fragte Zayn an Liam
gewandt, aber Liam zuckte wieder mit den Schultern.
„Ich hab
keine Ahnung. Wahrscheinlich hätte ich mich wirklich aus Autor
versucht oder ich wäre Lehrer geworden oder sowas. Vermutlich
hätte ich eine Frau geheiratet und ich hätte Kinder und
würde noch immer in meiner Heimatstadt leben, in einem kleinen,
schicken Häuschen in einer ruhigen Wohngegend.“
„Klingt
langweilig.“, warf Louis ein und grinste.
„Ich weiß,
so bin ich.“, lachte Liam und Zayn schlug ihm gegen die
Schulter.
„Sag sowas nicht, du bist ganz und gar nicht
langweilig.“
„Hebt euch das für euer Bett auf.“,
lachte Harry und die anderen fingen ebenfalls an zu lachen.
„Ich
denke, wir sollten mal nach den Kindern gucken.“, beschloss
Louis und stand auf.
Im Zimmer der Jungs war das Licht
bereits aus, aber sie tuschelten noch leise. Noah lag auf einer
Matratze neben dem Bett von Tommy.
„So ihr beiden, still
jetzt. Es ist spät und ihr solltet wirklich schlafen.“,
flüsterte Louis und Noah rutschte auf seinen eigenen
Schlafplatz. Gerade als Louis die Tür schließen wollte,
rief Noah ihn zurück.
„Onkel Louis?“
„Was
gibt es denn?“
„Meinst du, wenn ich meine Daddys
frage, ob sie mit mir nach meiner Mama suchen, ob sie es dann tun?“,
fragte er und seine Stimme klang traurig. Louis trat ganz in das
Zimmer ein und lehnte die Tür an. Neben der Matratze kniete er
sich hin.
„Weißt du, ich glaube nicht, dass sie etwas
dagegen haben. Du willst wissen, warum sie dich damals Liam gegeben
hat, stimmt’s?“, fragte Louis und im Halbdunkel konnte er
Noah nicken sehen.
„Sie haben gesagt sie hat es nie
bereut.“, murmelte er und kuschelte sich unter die
Decke.
„Schau, wahrscheinlich ging es deiner Mum nicht gut.
Vielleicht hatte sie kein richtiges Haus in dem sie wohnen konnte und
vielleicht hatte sie Angst, dass du stirbst, weil sie nicht richtig
für dich hätte sorgen können. Bestimmt ist sie
traurig, weil sie dich verlassen musste, aber sie ist bestimmt froh
darüber, dass sie nun sicher sein kann, dass es dir gut geht.
Bestimmt denkt sie jeden Tag an dich und wünscht dir das Beste
dieser Welt.
Aber wenn du möchtest, dann rede ich mal mit
Zayn und Liam.“, bot Louis an und Noah nickte wieder.
„Das
wäre toll.“, gähnte er und Louis stand auf.
„Jetzt
solltet ihr aber erstmal schlafen. Gute Nacht.“, wisperte Louis
und verließ das Zimmer.
Als er bei den drei Mädchen
reinschaute, schliefen diese schon und Louis schloss die Tür
wieder. Er war verdammt zufrieden mit seinem Leben, eigentlich könnte
er sich kein besseres vorstellen.
Es sollte sich herausstellen,
dass Liam und Zayn es wirklich schafften die Frau, die Noahs Mutter
war, auswendig zu machen, auch wenn es viel Mühe gekostet hatte.
Zusammen mit ihrem Sohn reisten sie zu ihr und sie konnte endlich
sehen, was aus ihrem kleinen Baby geworden war.
Einmal im Jahr
flogen sie immer wieder zu ihr und Noah schrieb ihr mit Hilfe eines
Dolmetschers regelmäßig Briefe.
Es stellte sich auch
heraus, dass Nayla und Fiala unglaublich gut singen und schauspielern
konnten, aber Niall und Amanda wollten sie nicht zu früh in eine
Karriere entlassen. Sie ließen die beiden schauspielern und sie
durften im Londoner Kindermusical die Hauptrollen spielen. Bis sie 16
waren, schafften sie es die beiden fast vollkommen aus der Presse
heraus zu halten. Dann bekamen sie die Hauptrollen in einem
verfilmten Musical und von da an kletterten sie die Karriereleitern
schnell nach oben. Niall und Amanda waren stolz.
Tommy und Darcy
hatten eine Zeit, in der sie sich förmlich hassten. Der Grund
war Noah. Denn die Zwillinge hatten sich beide in ihn verliebt und
das fanden sie ziemlich doof.
Noah löste das Problem, denn er
hatte sich auch verliebt. In Tommy.
Die beiden wurden ein Paar,
aber Darcy kam damit schließlich ganz gut klar, zumal sie ein
bisschen später Hunter kennen lernte. Die beiden gingen zusammen
auf den Abschlussball ihrer Schule und wurden ein Paar.
Liams
Roman wurde ein Erfolg und bekam noch zwei Fortsetzungen. Louis
gewann sogar einen Golden Globe als bester Nebendarsteller in einer
romantischen Komödie. Harry gründete sein eigenes
Modelabel. Zayn arbeitete zusammen mit einigen weltbekannten
Regisseuren an einem Film, der die Erfolge der Organisation zeigte,
für die Zayn arbeitete. Niall gewann mehrere Preise der
Musikindustrie und leitete eine TV Show für Nachwuchsmusiker.
Amanda bekam noch einen kleinen Jungen, Tom, und arbeitete dann für
Harry, indem sie seine Mode vermarktete.
Egal wen von ihnen man
gefragt hätte, sogar die Kinder, alle hätten gesagt, dass
sie ein tolles Leben führten. Niemand beschwerte oder beklagte
sich. Sie waren einfach glücklich.
-The End.
Publication Date: 11-30-2013
All Rights Reserved
Dedication:
All den lieben Menschen, denen ich zu verdanken habe ein Directioner zu sein.