Die Nacht war so schwül, und mein Herz schlug bang,
einer einsamen Nachtigall Lied nur klang
aus der Linde duftenden Zweigen;
es litt mich nicht länger im dämmrigen Raum:
Ich warf das Gewand um und schritt wie im Traum
hinaus in das nächtliche Schweigen.
Mich lockte der Sang mit schluchzendem Flehn -
berückend spürt' ich herüberwehn
den heißen Atem der Blüten -
Es zog mir den Fuß und verspann mir den Sinn -
und unter der Linde warf ich mich hin
zu dunklem, verworrenem Brüten.
Im Wipfel leises Bienengesumm -
unweit des Bächleins - sonst alles stumm,
nur ein Hund schlug an in der Ferne ...
Die Nachtigall schwieg und sang und schwieg,
den Kelchen berauschender Duft entstieg,
tiefschweigend zogen die Sterne.
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