Überall hüpften die nackten Pudel rum. Ja, nackte betrunkende Menschen nannte ich Pudel. Hunde ohne Verstand, die sich wie auf Drogen benahmen und "heilige Scheiße" stammte ich vor mich hin, als ich den heißesten Jungen sah, der je unter meine Augen gekommen ist. Meine Freundinnen sahen zur Bar und waren hin und weg, nur ich konnte mich noch zusammen reißen, irgendwie. Er schien schon leicht betrunken zu sein, als er wieder in die Menge ging und heiße Mädels an machte.
"Leute trinkt nicht zu viel, gard du nicht" sagte ich zu meinem Kumpel, der der einzige mit Führerschein war. Brad lachte nur und trank noch mehr Alkoholische Getränke. Vielleicht lag es ja daran, dass ich die einzige war, die noch Jungfrau war und siehe und staune, ich hatte noch nie einen Jungen geküsst. Seufzend ging ich zur Bar und holte mir ein Wasser. "Brad!" schrie ich als er umkippte und bemerkte, dass er seltsame Pillen, höchstwahrscheinlich Drogen neben sich hatte. Ich schlug in gleichmäßigen Stücken auf seine Brust bis er von sich aus wieder Atmete. "Gott Brad" sagte ich wütend und schlug ihm ins Gesicht. Er grinste mich an und stand wieder auf. "Süße fährst du mich" sagte er im Drogen Rausch. "Maaan Lori sehs doch mal positiv, du darfst Auuutooo fahren~" trällerte er und umarmte mich von hinten. Wütend stoß ich ihn weg. Immer nahmen meine >Freunde< mich mit auf solche Party's und am Ende musste ich zu sehen, wie sie in mit wild fremden Menschen in den Büschen fickten. "Lori Baby komm schon du willst es doch auch" sagte er und versuchte mich zu küssen, doch ehe ich war nahm, was überhaupt geschah, lag er am Boden. "Du solltest um die Uhrzeit lieber zu Hause sein" sagte dieser gut aussehende Junge und kam mir ungewollt näher. "Eh jaa" stammte ich und rannte einfach weg. "Lori wo willst du hin" hörte ich Melli schrein, doch ich ignorierte sie. Um 4 Uhr morgens, kam ich zu Hause an. Meine Eltern schrien mich wütend an und ich kassierte eine Woche Hauserrest. Das Beste kommt zum Schluss: Keine Party bis ich 18 war, nice oder?
"Loreley steh endlich auf, du kommst zu spät" sagte meine Mum und zog mich aus dem Bett. "GRRRR" grrrrte ich und sah wütend in ihr Gesicht. "Grrr?" fragte Mum lachend und warf mir Klamotten zu, die ich wieder ihr entgegen warf. "Mum die sind voll häs-". "Meine Tochter wird nicht die Dorf Nutte!" schrie sie und sah mich mit ihren tötenden Blick an. "Deine Tochter ist jaa auch die einzige Jungfrau im Dorf" sagte ich wütend und sah zum Kalender. Noch eine Woche und ich würde 17 werden. Melli, meine beste Freundin meinte, ich seihe echt eine Schande, nun so war ich: Schüchtern und unbeliebt bei den Jungs. Komischerweise ging mir der Junge von letzter Nacht nicht aus dem Kopf, er sah so gut aus. Ich zog mir die normale Jeans an, ein schwarzes Top und einen weißen Pullover, der aber nicht haut eng war, an. Danach ging ich ins Bad, wo ich mein hell braunes gelocktes Haar kämte und es mit Haarschaum festigte, bevor ich wieder so eine Löwenmähne hatte. Mit frisch gewaschenem Gesicht und geputzten Zähnen ging ich in die Küche, wo ich mir mein Frühstück machte und mich auf den Weg zur Schule machte. Es war ziemlich kalt, wenn man bedenkt, dass es April war, ich denke, dies sah der April als April-April Scherz. Bei meinen Gedanken grinste ich vor mich hin und biss vom Toast ab. Vor der Schule stand schon wütend Melanie. "Hey Melli" sagte ich und zwang mir ein Lächeln auf. "Wieso bist du einfach abgehauen?!" schrie sie wütend und ich sah zur Seite. Ich konnte ihr ja schlecht erzählen, das ihr älterer Bruder mich in seinem Drogen Rausch küssen wollte, oder doch? "Mir wurde schlecht" sagte ich und sah sie mit meinem geübten Hundeblick an. "Aber Brad hätte dich fahren können". "Er war betrunken" sagte ich und unterdrückte meine Wut und lächelte. "Achso.." meinte sie und wir gingen zu den anderen. Ich fühlte mich immer sehr unwohl bei Melanie, Brad, Anna und Tom. Melanie war zwar meine beste Freundin, aber wir hatten nichts gemeinsam und sobald andere da waren schob sie mich ab, was ziemlich weh tat. "Lori~" hörte ich Brad schrein und spürte seine Hand an meinem Hintern. Wütend sah ich ihn an, doch er sah in mir ein kleines Kind, lachte und ging weiter. "Du Mel, ich geh" so nannte ich sie, wenn ich wütend war und sie wusste, mich aufhalten, wäre ein großer Fehler. Melanie nickte und ich verschwand im Gebäude.
Und da sah ich ihn, den heißen Jungen von letzter Nacht.
Als er auf mich zu kam blieb ich ruhig und versuchte mir nicht meine Neugier anmerken zu lassen. Deutlich musterte er mich und mir wurde ganz wa- HALT wieso hatte ich wieder perverse Phantasien?! Leicht errötet sah ich zur Seite, doch er lachte nur, wieso lachte er? "Ich bin Ryan" stellte er sich höfflich vor. "Loreley" sagte ich leise. >Verdammt Lori bleib bei dir, ein heißer Junge spricht dich an, geniese den Moment< redete ich mir schnell selbst in Gedanken ein. Sein dunkel braunes, fast schwarzes wuscheliges Haar betonte sein perfektes Gesicht und dann diese Augen. Sie waren dunkel blau. "Loreley also" lachte er. Wieso lachte er ständig. "A-aber du kannst mich auch Lori nennen". "Liebend Gern" lächelte er. Als ich das Lachen von Anna vernahm, wurde mir ganz schlecht. Sie war zwar zu mir immer nett gewesen, aber ich hasste sie. Anna kam schnell zu mir, gab mir einen Kuss auf die Wange und schob mich dann bei Seite, wobei sie ihren Zieh-Leine-der-gehört-mir Blick aufsetzte. Ich verdrehte leicht die Augen und machte einfach einen Abgang, ich war nicht scharf auf Streit mit Anna. Doch Ryan hielt mich am Handgelenk fest. "Lori zeigst du mir mal die Schule" fragte er und ignorierte Anna, die mich wütend ansah. "Eh okay" ich denke man merkt schnell, dass ich wirklich schüchtern war. Als wir allein waren, blieb er plötzlich stehen und musterte mich wieder. "Machst du das immer? Einfach davon laufen, wenn du Ärger siehst?" fragte er und sah mir ernst in die Augen. "Ja" gab ich kurz darauf wieder. "Du solltest mal mehr zu dir stehen" sagte er und strich mit seiner rechten Hand über meine Wange. Verunsichert ging ich einen Schritt zurück. Fragend sah er mich an, was mein Herz nur noch mehr zum rasen brachte. Wieder lachte er, wobei ich immer mehr das Gefühl hatte, er lachte um seine Unsicherheit zu verberegen. Er seufzte und lehnte sich an der Wand an. "Wieso sind eigentlich die vernünftigen Mädchen immer die, die schüchtern und skeptisch sind" fragte er eher sich selbst und musterte mich schief grinsend. Ich legte meinen Kopf leicht fragend an und beobachte angespannt jeden seiner Bewegungen, sei es ein Atemzug. "Ich habs!" sagte er überzeugend und schlug sich mit der faust auf die Handfläche (ich hoffe ihr wisst was ich meine :D) "Wie bitte?" fragte ich nun völlig verwirrt. "Du bist noch Jungfrau" sagte er, als würde ich ihm jetzt einen Preis für diese Aussage geben. Ich lief wahrscheinlich knall rot an, so laut wie er es schrie. "Ehhh.." der Junge wollte mich doch fertig machen. Er kippte schon fast vor lachend um, als er auf mich zu kam und mich an die Wand drückte. Sein warmer Atem strich über meine Lippen. Ich schreckte zurück. "Ach Lori~" sagte er und näherte sich meinem Hals. "Küssen ist nicht ficken~" mit diesen Worten spürte ich seine weichen, zarten und vollen Lippen auf meinen. Komischerweise erwiederte ich seinen Kuss. Der Kuss wurde immer intensiver und er forderte mehr. Mein Herz spielte verrückt. Er drängte mich in den leeren Raum hinter uns, doch wie immer brach ich alles ab. Mir ging es zu schnell und er war doch eh nur ein Macho, wie jeder anderer auch. "Noch eine viertel Stunde und du willst die Zeit nicht sinnvoll nutzen?" sagte er leise und kam auf mich zu. Ich stützte mich an dem Lehrerpult mit den Händen ab, da meine Beine so sehr zitterten. Jedes Mädchen träumt von solchen Momenten, abgesehen von mir natürlich. Verunsichert lächelte ich schief, doch Ryan durchschaute mich schnell. Ehe ich mich versah hatte er mich auf den Lehrerpult geträngt, und bitte fragt mich nicht wie, und küsste mich innig. Er stoppte, als wir jemanden hörten und zog mich unter den Tisch, wo er über mir lag. Mein Herz spielte verrückt. Wenn ich ehrlich war, hatte ich von so einem Moment schon sehr oft geträumt, wie jedes Mädchen, welches zuvor nie geküsst wurde. "Wie alt bist du?" flüsterte er mir ins Ohr, während er mit seiner einen Hand langsam unter mein Top rutschte. Ich hielt seine Hand fest. "16.. werd in einer Woche aber 17" sagte ich und er lächelte, wobei er seine Hand von mir weg tat. "Binnen einer Woche bist du mir voll und ganz verfallen" sprach er, stand auf und weg war er. Binnen einer Woche? Heilige Scheiße. Ich durfte diesem Ryan nicht mehr über den Weg laufen. Wie konnte er ein Mädchen küssen, welches er eigentlich nicht kannte? Mein Gesicht wurde knall rot, als es dann noch zur ersten Stunde klingelte, lief ich panisch zur Klasse. "Klasse das ist euer neuer Mitschüler" sagte die Lehrerin und ich sah nach vorne. Mit offenem Mund starrte ich ihn fassungslos an. Danach wanderte mein Blick auf den freien Platz neben mir. "Ich bin Ryan, 17 und single" die Mädchen fingen schon an zu kreichen. "Als ob Justin Bieber davorne steht" murmelte ich vor mich hin und verdrehte die Augen. "Lori ich kann dich nicht hören" sagte grinsend Ryan und die Mädchen sahen mich alle böse an. "Mädels, keine Sorge ich mag ihn nicht" sagte ich angepisst und wurde wieder von den Mädchen ignoriert. Ryan saß sich breit grinsend neben mich und tippte mir als gegen den Arm. "Hör auf" zischte ich wütend, worauf er laut los lachte. Ich knallte mit dem Kopf gegen die Tischplatte, wo ich dann auch verweilte. Die Lehrerin, was übrigens meine Cousine war, bemerkte mich Gott sei dank nicht. Für den Rest des Tages, bzw der Schulstunden starrte ich aus dem Fenster. Natürlich hatten die anderen Mädchen seine Blicke bemerkt. Eins wusste ich: in 5 Minuten, wenn Schule vorbei ist, bin ich am Arsch! Leise und unauffällig verließ ich die Schule und schon hingen Anna und noch 2 weitere Mädchen an mir. "So du und Ryan kennt euch also" fing sie an und ich merkte schon, dass es wieder so eine Finger-weg-der-is-mir Nummer wurde. Ich ging einfach weiter und versuchte sie und ihre Freundinnen zu ignorieren, doch sie packte mich am Handgelenk und knallte mich gegen den Baum. "Es ist unhöflich jemanden nicht zu antworten!" sagte sie wütend und drohte mich zu schlagen. Gerade als sie ausholte, hielt sie jemand von hinten fest. Meine Augen weiteten sich als ich Ryan sah, wie er Anna ins Gesicht schlug und sie schnell mit den anderen zwei weg ging. "Bist du in Ordnung?" fragte er besorgt und nahm mich in die Arme. Er war der geborene 'Bad Boy'! Er wusste wie er ein Mädchen verführen konnte. "Könntest du mich bitte los lassen?" fragte ich etwas wütend, da ich Angst hatte mich in ihn zu verlieben. Er sah gut aus und behandelte mich ebenfalls so gut. "Darf ich dich wenigstens nach Hause bringen?". "Meinetwegen" sagte ich und ging den Weg weiter. Er versuchte immer wieder mehr über mich heraus zu finden, doch ich gab ihm immer nur kurze knappe Antworten. "Danke das du mich nach Hause gebracht hast" sagte ich zögernt und hörte plötzlich, wie hinter mir die Haustür aufgerissen wurde und meine Mum rausgerannt kam. "HAST DU ENDLICH EINEN FREUND?!" schrie sie fragend und nahm seine Hand. "NEIN" schrie ich und zog sie von ihm weg. "Möchtest du mit rein kommen?" fragte sie ihn, worauf er grinsend ja sagte. Oh mein Gott. Nervös saß ich am Tisch, während meine Mum Kindheits Geschichten erzählte. Wahrscheinlich war ich knall rot im Gesicht. Als er lachend neben mir saß, stand ich wütend auf und ging in mein Zimmer, was in der selben Etage war. Wütend warf ich meine Tasche in die Ecke und warf mich aufs Bett. Langsam öffnete sich die Tür und Ryan kam in mein Zimmer. "Deine Mum muss noch einkaufen, sie ist weg.." na Super, ich war allein mit dem Idiot in meinem Zimmer. "Und warum bist du noch hier?" fragte ich ihn, während ich ihm wütend in die Augen sah. Egal was ich zu ihm sagte, egal wie ich dabei klang, sein Lächeln verschwand keine einzige Sekunde. "Weil ich mir Sorgen um dich mache" sagte er so beruhigend. "Hör mir jetzt mal gut zu: Ich habe keine Interesse an einem Jungen, der sowieso jede 2. flach legt!" natürlich hatte ich etwas gelogen, denn ich fing an ihn zu mögen. Sein grinsend wurde breiter. "Das sagst du jetzt, aber wie sieht es Morgen aus?" fragte er mit einem verführerischen Blick und ging auf mein Bett zu. "Nein, du bleibst wo du bist" sagte ich etwas stotternd und nervös. "Wieso?" fragte er und beugte sich über mich. Die Art wie er mich ansah machte mich wahnsinnig. Seine Augen fesselten mich schon fast. "Binnen einer Woche" hauchte er in mein Ohr und ging wieder. Wieso schlug mein Herz nur so schnell? Seuftzend ließ ich mich wieder zurück in mein Bett fallen. Eigentlich sollte ich mich freuen. Ein heißer Junge hatte interesse an mir und ich Idiot streupte mich so dagegen. Wenn ich ehrlich war, wollte ich seine Berührungen, doch auf der anderen Seite, war ich zu schüchtern. Was hatte ich schon großartig zu bieten? Mein hell braunes gelocktes Haar sah eher aus wie eine zerzauste Löwenmähne. Meine Augen hatten einen blassen blau Ton, der schon fast grau wirkte. Meine Freunde mochten meine Augen, aber ich hasste sie einfach. Als ich noch in der 7. Klasse war ärgerten mich die anderen immer mit 'Mondgesicht' da ich ein zu rundes Gesicht hatte. Jaa, das war mein Gesicht. Ein rundes Gesicht mit niedriger Stirn. Ich hasste meinen Körper einfach. Ich hatte zwar kaum Bauch, worüber ich echt froh war, aber meine Beine waren dafür hässlich. Ich traute mich nicht einmal mit einer kurzen Hose oder einem Rock in die Schule zu gehen. Meine Beine waren mir zu dick. Durch das schwache Bindegewebe fühlte ich mich noch hässlicher. Manchmal überlegte ich was gewesen wäre, wenn ich damals nicht ausgestoßen worden wäre, weil ich so anders war. Früher war ich ziemlich dick. Ich hatte mal viel Bauch und meine Beine waren noch breiter. Eine Zeitlang ass ich aus frust, aus Angst und weil ich immer so allein war. Dann lernte ich neue Leute kennen, die meinen Charakter mochten und mich so akzeptieren wie ich war. Das erste mal in meinem Leben fühlte ich mich am richtigen Platz. Ab diesem Moment machte ich jeden Tag Sport, achtete auf meine Ernährung und nahm ab. Seit diesem Moment war ich ein neuer Mensch. Mir viel es immer einfacher mich irgendwo einzufügen und neue Bekanntschaften zu machen. Das war mein Leben. Wie man sehen konnte, war ich ein einfaches Mädchen. Wir alle hatten doch immer folgende Probleme: Schule, Jungs und Schlampen. Am Abend sah ich noch etwas fern, bis ich dann in mein Bett ging. Mir war bewusst, dass ich Morgen mich wieder mit Ryan rum ärgern musste, doch ich freute mich jetzt schon darauf. Lächelnd schlief ich ein.
"Lori" sagte wütend meine Mutter und zog mal wieder meine Decke weg. "WAS?!" schrie ich wütend. "Wie kann ein Mensch allein so einen tiefen Schlaf haben?!" fragte sie wütend und verließ mein Zimmer. Keine Ahnung, vielleicht lag es daran, dass ich gerade einen schönen Traum hatte?! Wütend stand ich auf und ging in das Bad. Heute glättete ich mir die Haare, wodurch sie länger waren und schön in mein Gesicht fielen. Ich entschloss mich dazu, sie zu einem seitlichen Zopf zu machen und einzelne Strähnen, die in mein Gesicht fielen, leicht lockig wieder zu machen. Ich putzte mir noch die Zähne, ehe ich wieder in mein Zimmer ging. Ich zog mir eine graue enge Hose mit einem weißen Top an. Danach noch schnell die Schuhe und feritg war ich. Wie immer hatte ich mich nicht auffällg gekleidet. Öfters sagten mir die anderen, ich sollte mich mal schminken, dann bekäme ich auch Jungs ab, aber ich wollte, dass ein Junge mich wegen meines Charakters mochte. Völlig in Gedanken versunken lief ich zur Schule. Auf dem Weg lief ich plötzlich gegen jemanden. Gerade als ich mich entschuldigen wollte, erkannte ich Ryan und lief rot an. "Guten Morgen~" trällerte er und umamrte mich . Nur zögernd erwiederte ich seine Umarmung. "Kannst du mir eigenlich heute mal mehr von der Schule zeigen?" fragte er in einem ernsten Ton, worauf ich skeptisch zu stimmte. "Gehst du immer so früh zur Schule?". "Ja" gab ich ihm als Antwort und versuchte Blickkontackt zu meiden. Erst dann viel mir ein, dass heute die erste Stunde frei war. Ich schlug mir leicht gegen die Stirn. "Was ist los?". "Wir haben heute erst ab der zweiten Stunde" sagte ich genervt. Plötzlich wurde sein breites Grinsen zu einem hinterhältigen Grinsen. "Du kannst mir ja dann die komplette Schule zeigen" meinte er und grinste. Er hatte was vor, das merkte ich doch!
An der Schule angekommen klingelte es zur ersten Stunde. "Was willst du sehen?" fragte ich ihn sehr skeptisch. "Die Turnhalle" sofort lief ich rot an. Ich wusste das Dienstags in der ersten Stunde keine Klasse Sport Unterricht hatte und somit die Halle leer stand. "Meinetwegen" gab ich ihm als Antwort und ging mit ihm zum Sportplatz. Die Schule besaß eine riesige Außenanlage, wodurch niemand uns zur Sporthalle gehen sah. Schwungvoll öffnete ich die Turnhalle und ging vor. "Die Turnhalle besteht aus 2 Etagen. Einmal die obere, in der wir uns befinden, sowie Umkleidekabienen, und die untere, wo der Sportunterricht statt findet" sagte ich und zeigte ihm den Gang mit den Umkleiden. "Und die Geräte sind wo?" fragte er ernst. Ob er sich für Sport interessierte? "Die sind unten in 3 zusatz Räumen". "Kann ich die mal sehen?" fragte er und sah mich mit einem süßen Hundeblick an. Ich zeigte ihm also die untere Etage mit dem Geräteräumen. Ich öffnete den ersten Raum, wo Springseile, diese komischen Reifen, die kleinen Matten und ein paar Kästen standen. Ryan schloss hinter mir die Tür und legte sich auf den Stapel Matten. "Du willst hier doch nicht schlafen oder?" fragte ich ihn entgeistert und ging auf ihn zu. "Schlafen weniger" sagte er und zog mich plötzlich unter sich. Wieder schlug mein Herz so schnell.
"Binnen einer Woche bist du mir voll und ganz verfallen"
Seine Worte gingen mir nicht mehr aus dem Kopf. Wieder küsste er mich zärtlich, was mein Herz zu schnell schlagen ließ. Er hatte etwas mysteriöses an sich, was ihn unwiederstehlich machte und er sah nicht aus wie Justin Bieber. "Du bist wunderschön" hauchte er mir verführerisch ins Ohr und küsste meinen Hals ab. Ich spührte eine innerliche Hitze, die sich schnell in meinem Körper ausbrach. Plötzliche Lust umgab mich und ich wollte ihn, nur ihn, in diesem Moment, doch wie sinnlos war das denn bitte? Ich war zwar noch so ziemlich in der Pubertät, aber nicht lebensmüde. Er wanderte wieder zu meinen Lippen, die er sofort küsste. Wieso ließ ich diese Küsse zu? Ich liebte ihn noch nicht mal. War meine Sehnsucht nach Liebe und Zuneigung wirklich schon so groß, dass ich mich von einem mir eigentlich fremden Jungen küssen ließ? Ryan merkte natürlich das ich seine Küsse genoss und zwar sehr. Mein ganzer Körper glühte und pochte. Langsam leckte Ryan mit seiner Zunge über meine Lippen. Ich wusste von Melanie, dass Jungs beim küssen so etwas taten, wenn sie auf einen Zungenkuss hinauf waren. Zögerlich öffnete ich meinen Mund einen spalt und schon war seine Zunge in meinem Mund. Anfangs war es ein langsamer Zungenkuss, ich hatte den Eindruck er wollte mich nicht überfordern. Plötzlich ging die Tür auf und er zog mich mit sich hinter die Matten. Mein Herz raste wie sonst was, als ich auf Ryan lag. Er umfasste meinen Hintern und drückte mich noch näher an sich. Ich bemerkte die Beule in seiner Hose, welche mich noch mehr erregte, doch ich musste versuchen mir nichts anmerken zu lassen. Ryan drehte sich schnell um und ich lag wieder unter ihm, hatte jedoch guten Ausblick auf die Beule in seiner Hose. Mit seiner Hand wanderte er unter mein Top und knetete meine Brüste abwechselnd. Das erste mal in meinem Leben stöhnte ich leicht auf. Ich lief wahrscheinlich knall rot an. "Binnen 6 Tagen bist du mir voll und ganz verfallen" sagte er und stoppte. Wir richteten uns auf und saßen noch eine Weile in der Turnhalle. "Wieso?" fragte ich ihn leise, während ich mein Top wieder richtig zupfte. "Was wieso?". "Wieso machst du das?". "Ich weiß nicht so ganz, du hast irgendwas an dir, was sonst kein anderer hat" sagte er und bekam eine leichte röte im Gesicht.
Binnen 6 Tagen bist du mir voll und ganz verfallen
Ein Satz, 10 Wörter und eine Bedeutung die ich nicht vergessen würde. Ryan, der seit 2 Tagen an meiner Schule war, hatte es geschaft, innerhalb 12 Stunden zum neuen Mädchen Schwarm zu werden. Dabei schienen die anderen Mädchen ihn nicht ansatzweiße zu interessieren. Still saß er neben mir, machte Notizen zum Unterricht und sah zur Tafel. Seine Haare fielen ihm durcheinander ins Gesicht. Ich konnte nicht wiederstehen und beobachtete ihn so unauffällig wie nur möglich und dann die Erlösung. Es klingelte. Schnell nahm ich meine Tasche und ging vom Schulgelände runter. Doch wie erwartet folgte er mir. Stumm liefen wir neben einander her. Ständig sah er zu mir und ich zu ihm. Plötzlich nahm er meine Hand und hielt sie gut fest. Mein Herz pochte wieder. "Gehst du mit mir noch in die Stadt?". "Ehm". "Es ist nur ein Date~" sagte er und gab mir einen Kuss auf die Wange. "Okay" sagte ich und fing an zu lächeln. Es schien ihn glücklich zu machen, dass ich seinet wegen lächelte. Bevor wir in die Stadt gingen, brachte ich meine Tasche nach Hause. Ein Glück, dass mein Haus direkt auf dem Weg lag. Innerlich hüpfte ich wie die Gummibärenbande herum, während ich äußerlich ruhig und kühl versuchte zu wirken. Allmählich fing ich an ihn richtig zu mögen. "Magst du ins Kino gehen?" fragte Ryan und sah zum Kino, welches auf der anderen Straßenseite war. "Warum nicht" gab ich wieder und ging mit ihm zum Kino. Wir schauten uns irgendeinen Action Film an, der mit Humor beinhaltete. Eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen, in seiner Gegenwart nicht zu lachen, aber ich lachte die ganze Zeit. Ich hatte mich lange nicht mehr so gut gefühlt. Später gingen wir Eis essen. Gegen 17 Uhr brachte er mich nach Hause, wo meine Stalker-Mum schon am Fenster stand, aber diesesmal nicht raus gerannt kam. Natürlich bemerkte Ryan meine Mum und lachte laut drauf los. Hatte ich schon mal erwähnt, was für ein wunderschönes Lachen er hatte? Ein leises pochen meines Herzens und ich lief grad rot an. Plötzlich hörter er auf zu lachen und grinste mich an. "Man sieht sich dann" sagte er lachend und wuschelte mir durch die Haare. "Bis Morgen" rief er noch über die Schulter und verschwand in der Abenddämmerung. "SEIT IHR JETZT ENDLICH ZUSAMMEN?!" schrie fragend meine Mum und rannte auf mich zu. "MUM?!". Mir fehlten die Worte. Wieso war sie nur wie ein hyperaktiver Teenager auf Drogen?! "Was? Ich bin doch nur neugierig" nach meinem Geschmack war meine Mum ZU neugierig. Ich hoffe sie kommt endlich mal aus der Pubertät. Mit einem genervten Stöhnen ging ich ins Haus, direkt in mein Zimmer und schaltete den Fernseher ein. "Langweilig, bescheuert, langweilig.. UH SPONGEBOB" ja ich war voll der Spongebob Fan. Es gibt viele die diesen Schwamm lieben. Am liebsten sang ich immer den F.U.N. Song, den ich auswenidig konnte (jaaa sehr wichtige Info xD). Nach einer Zeit schlief ich ein und wurde erst am nächsten Morgen wieder wach. Schreiend rannte ich ins Bad, sprang oder eher gesagt stolperte legendär in die Dusche und den Rest konnte man sich denken. Zwanzig Minuten später stand ich schon föhnend vorm Spiegel, wobei ich mir währenddessen die Zähne putzte. "Wieso kann die Zeit nicht stehen bleiben?!" schrie ich stöhnend auf, als ich zurück in mein Zimmer stürmte. Panisch stand ich vor meinem vollen Kleiderschrank, wo ich mal wieder nichts fande. Erneut sah ich zur Uhr. Der Unterricht hatte schon angefangen. Schnell packte ich mir eine Jeans und ein Top, nahm meine Tasche und stürmte aus dem Haus raus.
Anfang der zweiten Stunde kam ich dann endlich in der Klasse an. Mein Mathelehrer, der bei allen anderen eine Auge zu drückte, schickte mich natürlich sofort zum Direktor. Dann konnte ich mir noch einen Roman vom Schuldirektor anhören, verpasste die komplette zweite Stunde und bekam noch einmal Ärger, aber diesesmal von einem Lehrer den ich noch nicht einmal kannte. Das einzig gute an der Sache war, dass ich Ryan noch kein einziges mal begegnet bin. Natürlich fing ich leider an, ihn sehr zu mögen, doch das war mir relativ gleichgültig. Erst zur dritten Stunde sah ich ihn. Er wirkte nachdenklich und etwas traurig. Als ich an ihm vorbei ging, um mich an meinen Platz zu setzen, sah er mich noch nicht einmal an. Ob ich etwas falsches irgendwie gemacht hatte? Auch in der nächsten Stunde unterhielten wir uns nicht. Langsam machte mich dieses abwesende Verhalten sehr nervös, aber ansprechen wollte ich ihn auch nicht. Ich bekam das Gefühl nicht los, dass es nur ein Trick von ihm war. Immerhin erlebte man so was viel zu oft, von irgendwelchen Jungs, die die Mädchen nur ignorierten, um zu testen, ob sie einen mögen. Andererseits könnte irgendetwas passiert sein, was ihm schwer zu schaffen machte. Seuftzend ließ ich meinen Kopf auf die Tischplatte fallen. Selbst jetzt kam kein Kommentar von ihm. In den darauf folgenden Stunden sagte er auch nichts, nur wenn er vom Lehrer dran genommen wurde. Seltsam war nur, dass er heute die anderen Mädchen aus der Klasse sehr beachtete und sich nebenbei alle Jungs zu Feinden machte. Als die letzte Stunde vorbei war, ignorierte er mich weiter. Mit gesenkten Blick ging ich nach Hause, ich durfte mir nur nichts bei meiner Mum anmerken lassen, wer weiß auf was für verrückte Gedanken sie kommen würde. Zu meinem Glück schien sie nicht da zu sein. Weder stand ihr Auto da noch irgendein Lebenszeichen war im Haus von ihr zu finden. Seufzend ließ ich mich auf mein Bett fallen, machte laut Musik an und machte Hausaufgaben.
"AAAHH MAN" schreiend lief ich durch das Haus. Das war doch eh nur ein Trick von ihm um mich Wahnsinnig zu machen! Warum sonst würde er mich jetzt ignorieren?! Was stimmte nur nicht mit ihm?! "Schatz alles in Ornung?" rief meine Mum. Deutlich hörte ich das Grinsen aus ihrem Ton raus. "Alles bestens" wütend ging ich wieder in mein Zimmer, versuchte unter schwersten Bedingungen diese verdammten Mathehausaufgaben zu machen, die eh keiner versteht, und versuchte nicht an ihn zu denken. Wenn ich das nötige Selbstvertrauen hätte, würde ich Ryan irgendwann den Arsch aufreissen, aber da ich schüchtern und sozial bin, werde ich davon eh nur Träumen.
Am nächsten Morgen hatte ich das große Glück mal nicht zu verschlafen. Pünktlich verließ ich das Haus und machte mich gemütlich auf den Weg zur Schule, die jeder Teenager liebte, hahahahaha ha. Grinsend an der Schule angekommen vergang mir die gute Laune auf den Schlag. "kann mich einer erschießen?!" murmelte ich ersetzt vor mich hin und schlich mich durch die Menge. Ryan war ein Arschloch, ich habe es von Anfang an gewusst! In dem Moment, wo ich ihn sah, als Anna ihn küsste, passierte was, was mir sonst nie passiert war: Ich war Eifersüchtig wie sonst was. Mittlerweile war es schon Donnerstag und vor zwei Tagen sagte er mir noch 'Binnen sechs Tagen bist du mir voll und ganz verfallen' und jetzt küsst er Anna - Verarschen?! "Ach Lori~" trällerte er und rannte zu mir. Ich holte tief Luft und drehte mich lächelnd zu ihm. "Was gibts denn?" lächelte ich und wenn ich eine Zeitbombe wäre, sollten spätestens jetzt alle weg rennen. "Anna und ich sind jetzt endlich zusammen" schwärmte er und nahm mich fröhlich in die Arme. Okay JETZT wollte der mich doch verarschen! "D-das freut mich für dich.. euch" sagte ich und verschwand so schnell wie möglich in der Menge. Gott sei dank folgte er mir nicht. "Lori.. kann es sei das du ihn liebst?" fragte plötzlich Melanie und hielt mich am Handgelenk fest. Obwohl wir nichts gemeinsam hatten und sie mich oft abschieb, war sie die einzige die mich kannte und verstand. "Keine Ahnung" murmelte ich und wollte einfach nur weg. "Er sieht die ganze Zeit zu dir.. ich glaub er ist nur mit Anna zusammen, weil er testen will, ob du endlich mal über deinen Schatten springst.." ich bezweifelte, dass sie da richtig lag. "Ich denke nicht..". "Aber sonst hätte er sie nicht vor zwei Tagen geschlagen, als sie dich schlagen wollte!". "Woher weißt du das?!" sie war wie ein Personal Stalker nur besser und efektiver. "Berufsgeheimnis" sagte sie lächelnd und zog mich zu den Tischen, die auf den Schulhof verteilt standen. "Schatz ich hab eine Idee!" sagte sie grinsend und sah mich an, "wir machen ihn mal so richtig eifersüchtig". Das breite Grinsen in ihrem Gesicht zeigte mir, dass sie schon was geplant hatte, was mir definitiv nicht gefallen wird. Langsam entfernte ich mich von ihr. "HALT!" schrie sie, packte mich und verschleppte mich mit auf die Toiletten. Entweder würde sie mich jetzt aufschlitzen oder schminken.. "bitte das erste" murmelte ich. "Wie bitte?". "Nichts" sagte ich quietschend und versuchte mich aus ihren Fängen zu befreien. Nach einer gefühlten Stunde merkte ich das wehren nichts brachte und ließ alles mit mir machen. Sie stylte meine Haare, schminkte mich dezent und plötzlich hielt sie einen Rock mit passendem Top in der Hand -und alles in meiner Größe. Mit leicht gekniffenen Augen sah ich sie an. "UMZIEHEN!". "OMG JA" schrie ich panisch. Sie war ja dominanter als meine Mutter! Fertig angezogen schlief sie mich aus dem Toiletten Raum raus. "Melli.. ich fühl mich unwohl.." jammerte ich rum, doch es brachte nichts. Sie zog mich bis zu meiner Klasse, wo schon alle drin waren, und riss die Tür auf. "ich geh da nicht rein!" schrie ich 'leise' doch mit einem Stoß ihrer Seits stand ich zitternd in meiner Klasse. "Mela-" und schon verschwand Melanie und die Tür hatte sich geschlossen. Seufzend ging ich zu meinem Platz, wo mit leicht offenem Mund Ryan zu mir hoch sah.
Die ganze Stunde lang war ich damit beschäftigt an dem, für meinen Geschmack, zu kurzen Rock rum zu zerren, in der Hoffnung er würde länger werden, aber da spielte das Schicksal wohl eine bessere Karte gegen mich. Ich fühlte mich noch nie so billig und unwohl. Wenn es wenigstens eine kurze Hose gewesen wäre. Aber nein, es war ein Rock. Und dann noch dieses dezente Make Up - schlimm! Das war nicht ich und das wollte ich auch nie sein. Vermutlich lachten sich innerlich alle über mich kaputt. Wahrscheinlich denken sie jetzt so was ähnliches wie 'seht sie euch an, dieses Mädchen, mit ihren hässlichen Beinen, in einem Rock' oder 'Was für eine Schlampe, allein die leicht rötlichen Lippen, billig'. Weitere Gedankenzüge versuchte ich zu verdrängen, bevor ich noch in Tränen ausbrach. Ungeduldig wartete ich auch den Unterrichtsschluss, welcher in weniger als fünf Minuten anstand. Ich hätte dann ein paar Minuten Zeit um mit meiner Tasche schnell irgendwo hinzurennen, wo ich mich umziehen könnte. Dann die Erlösung. Schnell griff ich nach meiner Tasche und ging in großen Schritten zur Tür hinaus, lief den langen Flur entlang, die kommende Treppe rauf und in eine, seit drei Jahren leer stehende, Klasse. Ich hoffte innig, dass mir keiner gefolgt war, als ich das Top schnell auszog und den Rock an meinen Beinen runter zog. Wie ich meine Beine hasste. Gerade als ich mir meine Jeans bis zu den Oberschenkeln hoch gezogen hatte, hörte ich hinter mir die Tür knarren. Panisch zuckte ich auf und stolperte zu Boden. "Alles okay?". Es war, wer hätte es gedacht, Ryan, welcher auf mich zu kam. "Ja alles bestens" zischte ich wütend und stand schnell auf, wobei ich die Hose mir schnell über meinen Hintern hoch zog und vorne anfing zu zumachen. Dabei sah ich nur Boden und ließ meine Haare mir perfekt vors Gesicht fallen. Ehe ich mich versah hielt Ryan meine Handgelenke fest, sodass ich keine Chance hatte, die Jeans fertig zu zuknöpfen. "Könntest du mich bitte los lassen?" verzweifelt versuchte ich mich von ihm los zureisen, doch er ließ nie locker. Stattdessen zog er mich in seine Arme. Seine kalten Hände lagen auf meinem warmen Rücken, wo sie immer weiter nach oben rutschten. "Du kannst mich jetzt wieder los lassen" sagte ich leise, in der Hoffnung, er würde sich wieder von mir entfernen. "Nicht bevor ich das getan habe" sagte er plötzlich und auf war der Verschluss meines BHs. Bevor ich überhaupt reagieren konnte, stand ich oben ohne und er mit meinem BH in der Hand. Mit knall rotem Gesicht hielt ich mir die Arme vor die Brust. "Wenn du den wiederhaben willst, solltest du aufhören immer so abwesend zu mir zu sein" sagte grinsend Ryan und näherte sich mir wieder. Seine Worte waren wie ein einziger Hall in meinem Kopf. Egal wie oft ich sie auch zu Verstehen versuchte, alles ergab in meinem Kopf keinen Sinn mehr. Weder seine Worte noch sein Handeln. Nichts passte zu dem anderem. Seine Worte schienen mir sagen zu wollen, dass er mich ernsthaft mochte und sein Handeln zeigte mir nur, warum ich mich von ihm fernhalten sollte. Was machte er hier? Was wollte er hiermit nur bezwecken?
Obwohl meine Gedanken mich daran hinderten, aufmerksam aufzupassen, bemerkte ich wie das selbstsichere Grinsen aus Ryans Gesicht verschwand und vor mir plötzlich ein Junge stand, welcher kalt und emotionslos wirkte. Meine Augen weiteten sich ein wenig. Ich konnte nicht aufhören in seine Augen zu schauen. "Denk nicht immer so viel über alles nach, mach mehr was dir deine Gefühle sagen" kam es plötzlich von dem emotionslosen Ryan, der mir meinen BH wieder gab und verschwand. Wie gelehmt stand ich da, sah zur Tür und konnte meinen Augen kaum glauben schenken. "Was zur Hölle passiert hier nur" stammte ich leise vor mich hin und widmete mich wieder dem Anziehen.
Nachdem ich mit einer kleinen Verzögerung zum Unterricht wieder erschien, war der Tisch, an dem Ryan und ich saßen, wie leer gefegt. Einzig und allein seine Tasche stand auf dem Boden. "Loreley, warum kommst du so spät?" fragte mich mit deeezeenten wütenden Unterton mein Mathelehrer. "Mir war schlecht" sagte ich kühl und setzte mich ohne meinen Mathelehrer anzusehen auf meinen Platz. "Aha. Und wo ist Ryan?" nun klang auch er kühl. "Woher soll ich das wissen? Denken Sie, nur weil wir uns diesen Tisch teilen, weiß ich alles über ihn?". Während ich versuchte monoton und gefühlslos zu reden bemerkte ich die Blicke meiner Mitschüler. Sie schienen es 'cool' zu finden, dass ich als das Mauernblümchen der Klasse einem Lehrer solch eine Antwort gab. Anders konnte ich mir die Blicke nicht erklären. "Junge Dame werd jetzt ja nicht frech" man konnte deutlich den Zorn meines Mathelehrers hören, obwohl er recht ruhig wirkte. "Ich würde mich selbst nicht als 'frech' bezeichnen, eher als ein ganz normales Mädchen, welches nicht Gott oder sonst was weiß ich ist und dementsprechend keine Ahnung hat, wo sich jeder Gott verdammte Mensch befindet" der Klang meiner Stimme wurde immer unkontrollierbar und es schien als würde ich mein Emotionsloses Image nicht länger aufrecht erhalten können. Was war nur mit mir los? Mein Lehrer ließ ein genervtes Stöhnen von sich. "Na gut, dann sag mir wenigstens die Formel um das Volumen des Kegels zu berechnen" arogant und selbstsicher stand mein Mathelehrer vor der Tafel. Sein Grinsen ging über beide Ohren. Wie mich dieser Mann aufregte. "Ein Drittel mal Pi mal Radius Quadrat mal die Höhe". Äußerlich saß ich ohne mit der Wimper zu zucken auf meinem Platz und sah zu meinem Lehrer, aber innerlich feierte ich gerade eine mehr Tägige Party mit Russen. Bei diesem Gedanke, mit Russen zu feiern fing ich an leicht zu grinsen. "Was grinst du denn jetzt so?!" wütend kam mein Lehrer auf mich zu und stellte sich direkt vor mich. Langsam verlor ich die Beherrschung. Selbstsicher lehnte ich mich zurück. "Sollten Sie sich nicht als MATHE-Lehrer freuen, wenn eine Schülerin, die in MATHE nicht besonders gut ist, ein Thema in MATHE versteht und somit in ihrem MATHE-Unterricht eine MATHEMATISCH korrekte und akzeptable Antwort geben konnte?" ich merkte wie mein Grinsen immer breiter wurde. Plötzlich fühlte ich mich so gut. Der zwei Jahre lange Hass auf meinen Mathelehrer den ich immer und immer wieder zurück gesteckt hatte schien sich nun auszulohnen. Ein einziges Gelächter ging in meiner Klasse los. Wütend holte mein Mathelehrer Luft. "LORELEY SWON! WIR GEHEN JETZT ZUM DIREKTOR! UND NIMM DEIN SCHULZEUG MIT!" schrie mein Mathelehrer und maschierte schon zur Tür. Gerade als er sie öffnen wollte, stand Ryan wie aus dem nichts im Türrahmen. "UND DU GLEICH MIT!". Ryan schaute völlig irretiert in meine Richtung. "Ich, bzw. wir, müssen zum Direktor" sagte ich, als wäre es das normalste auf der Welt und nahm seine Tasche gleich mit. "Und ihr anderen schreibt alle Informationskästen der Seite 160 bis 200 ab! Das habt ihr davon wenn ihr in meinem Unterricht lacht!". Wütend verließ er die Klasse und Ryan und ich folgten ihm. "Du heißt mit Nachnamen Swon?" Ryan schien relativ neugierig und wieder wie immer. "Ja, ich hab den Namen meines Vaters behalten". "Sind deine Eltern geschieden?" hagte er nach. "Ja, schon lange. Meine Mutter hat aber einen neuen Ehemann und an meinen Vater kann ich mich eh kaum noch erinnern.." sagte ich etwas traurig. Mir viel auf, dass ich noch nie wirklich über meinen Vater nachgedacht hatte. Und dennoch hatte ich seinen Nachnamen bei der Hochzeit meiner Mutter vor zehn Jahren Vaters Nachnamen behalten. Vermutlich um wenigstens eine Erinnerung an ihn zu haben. "Deine Mutter hatte aber neulich nur für euch zwei gekocht gehabt". Wieso war er so neugierig? "Mein Stiefvater ist wieder auf Geschäftsreise" -was auch gut so war. Ich mochte ihn ehrlich gesagt nicht, aber meine Mutter war mit ihm so viel glücklicher als sie es mit Vater hätte jemals werden können, laut ihrer Aussage. "Du scheinst ihn nicht sonderlich zu mögen" und wo er recht hatte, hatte er recht. "Haltet jetzt beide endlich die Klappe!" unterbrach uns unser Mathelehrer und klopfte an der Tür des Direktor, welcher sofort mit einem kalten 'herein' antwortete. "Herr Direktor diese zwei Schüler stören meinen Unterricht!" fing mein Mathelehrer an, "die junge Dame wird ständig frech und er sieht es nicht mal nötig überhaupt zu kommen!". Also jetzt übertreibte er deutlich. Ich kochte nur so vor wut. "Ist das so?" fragte der Schulleiter und seine rechte Augenbraue erhob sich leicht. "Die Beiden sollten eine gerechte Strafe bekommen!". "In der Tat, Sie können dann schon einmal gehen um ihren Unterricht fortzusetzen und ihr zwei setzt euch". Bevor ich mich hinsetzte, atmete ich schnell tief ein und versuchte mich zu sammeln. Jetzt auszuratsen würde nur dafür sorgen, dass ich noch mehr in Schwierigkeiten steckte, als ich es jetzt schon tat. "Ihr beiden müsst heute Nachsitzen und eine Woche Hofdienst machen und zwar nach dem regulären Unterricht" sagte in einer ruhigen Stimme der Direktor und notierte unsere Namen in einer Liste. "Ihr könnt gehen". Im Gegensatz zu Ryan verließ ich das Zimmer ohne ein einziges Wort zu sagen. "Was hast du eigentlich gemacht, währen ich nicht da war?" fragte Ryan mit seinem typischen Grinsen. "Ich habe nur eine Formal korrekt gesagt und schon war er wütend, so ganz ausversehen" jetzt musste auch ich grinsen. Hätte ich gewusst, dass es sich so gut anfühlt, einmal das zu sagen, was man wirklich sagen will, dann hätte ich damit schon viel früher angefangen. "Ehm, es tut mir Leid, was ich da vorhin abgezogen habe, als du dich am umziehen warst". Völlig überrascht sah ich zur Seite. "Was schaust du mich so an?" lachte Ryan, als wir den Flur weiter entlang gingen. "Ich hätte so eine Entschuldigung nie von die erwartet" gestand ich und blieb stehen. "Du hällst mich also immer noch für diesen schlechten und ach so schlimmen bösen Jungen, welcher jedes Wochenende eine neue hat oder?" grinste er und bleib ebenfalls stehen. "Eh ja? Ich mein, erst sagst du mir irgendwas mit 'Binnen einer Woche bist du mir voll und ganz verfallen' und dann stehst du knutschend mit Anna auf dem Schulhof". Ryan fing an zu lachen. "Darum geht es also" sagte er lachend und warf mich auf einmal über seine Schulter. "Worum geht es? Und könntest du mich bitte los lassen?" panisch zappelte ich mit den Beinen und schlug leicht gegen sein Rücken. Doch egal was ich sagte und machte, er ließ mich erst herunter, als wir wieder in der alten Klasse waren, wo nie einer war. "Du bist also eifersüchtig, weil ich ein einziges mal diese Anna geküsst habe?" sagte er mit einem siegessicheren Grinsen. "Diese Anna? Du hast gesagt, ihr seit zusammen. Und ich bin nicht eifersüchtig" protestierte ich und beobachtete ihn angespannt. "Das hab ich nur gesagt um das bei dir zu erreichen" grinsend sagte er diesen Schwachsinn, "und wie du vielleicht noch nicht mit bekommen hast, redet sie kein einziges Wort mit mir, dabei sind wir in der selben Klasse". Ich kam mir auf einmal so blöd vor, wieso war mir das nicht aufgefallen? "Auf so was achte ich halt nicht". "Auf so was achtet man nicht, wenn man eifersüchtig ist" sagte er promt und kam wieder auf mich zu.
Keine einzige Sekunde hörte er auf in meine Augen zu schauen. Dieses dunkel blau, welches schon fast schwarz war, fesselte mich. Panisch hielt ich mir die Hände vors Gesicht. "Wenn das so weitergeht, nimmt das alles hier ein böses Ende" murmelte ich nervös vor mich hin. "Ohman, ich kapier es einfach nicht. Was ist so schlimm daran, sich auf mich einzulassen?" Ryan schien wütend zu sein. "Es passt nicht zu mir.." sagte ich leise und ging automatisch einen Schritt zurück. "Willst du mich verarschen?". "Nein" und wieder ging zurück, bis ich mit dem Fuß gegen die Wand stieß. "Okay mag ja sein, dass ich mich nicht vor intimeren Kontakt scheue, bevor ich jemanden richtig kenne, aber das ist kein Grund so über mich zu urteilen" sagte er wütend und stütze seine Arme neben mir an der Wand ab. "Aber es macht dich zu einem schlechteren Menschen als du eigentlich bist". "Also findest du mich doch gar nicht so schlecht" sagte er grinsend und drückte plötzlich meine Handgelenke an die Wand. "Was soll das werden?" fragte ich mit leicht zusammen gekniffenen Augen und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien. "Das wollte ich schon den ganzen Tag tun" sagte er und küsste mich erneut. Anfangs versuchte ich mich noch von ihm loszureisen, doch je länger und intensiver der Kuss wurde, desto mehr gab ich nach. Es dauerte nicht lang, bis er meine Handgelenke endlich los ließ. Auf einmal kamen mir meine Hände und Arme so seltsam vor, wie sie einfach nur in der Gegend baumelten. Ich hatte als das Gefühl, halt zu suchen. Ohne das ich es eigentlich selbst wollte, streckte ich meine rechte Hand nach Ryans Shirt. Plötzlich hörte er auf mich zu küssen. "Warum so schüchtern? Du kannst mich ruhig anfassen" grinste er breit. "D-d-das hatte ich gar nicht vor!" sagte ich mit knall rotem Kopf und sah zu Seite. "Und was dann?". "Weiß ich selbst nicht so genau, vermutlich festhalten oder irgendsowas in der Art" stotterte ich vor mich hin und griff einfach nach seinem Shirt. Er lehnte sich an mich, sodass ich seinen warmen Atem auf meinem Hals spührte. "Sag nie wieder, dass ich nicht zu dir passe" hauchte er in mein Ohr, bevor er meinen Hals abküsste. Was sich anfangs noch als sanft bezeichnete, wurde nach und nach immer fester. "I-idot man sieht das am Ende noch" sagte ich nervös und drehte meinen Kopf wieder etwas in seine Richtung. "Das war auch mein Ziel". Was dachte er sich nur dabei? Wir waren ja noch nicht einmal zusammen und dennoch küsste er mich, fasste mich an und versuchte anscheinend, was ich immer noch nicht für wahr haben wollte, mein Herz zu erobern. "Schätzchen, wenn du zu viel nachdenkst, wird das hier nicht funktionieren" sagte er wieder mit seinem Standart Grinsen und wanderte mit seiner Hand unter mein Top. "Siehst du, du bist ein schlechter Mensch" sagte ich lächelnd, während er meinen BH Verschluss öffnete. "Wie meinst du das denn jetzt?" seine Hand blieb ohne Reaktion auf meinem Rücken. "Du machst mich zu einem schlechten Menschen.." und da war was dran. Ich hatte mir mal vorgenommen, nur in einer Beziehung solch einen Kontakt mit Jungs zu haben und jetzt steh ich mit einem Jungen in einer Klasse und er ist im Begriff mich erneut ERNEUT an den Brüsten anzufassen. "Hör auf zu sagen, du seist ein schlechter Mensch. Wenn du das währst, hättest du am Montag nicht meine Hand festgehalten, du würdest nicht immer so blocken, währst offener, du würdest wahrscheinlich den erst Besten nehmen, aber du wartest.. du wartest die ganze Zeit.. unabhängig von dem was du fühlst oder willst" er hatte mit allem absolut recht. Nie hatte mich einer nach nur vier Tagen so verstanden. Selbst Melanie verstand mich nicht so gut.
Auf einmal fühlte ich mich so komisch, als hätte nichts mehr einen Sinn. Ich streckte die Arme aus und packte mit meinen Händen sein Gesicht, welches ich sofort zu mir runter zog und ihn küsste. Mit weit, wirklich weit offenen Augen erwiederte Ryan den Kuss. Währenddessen wanderten seine Hände zu meinen Brüsten, die er sofort umfasste. Doch bevor es überhaupt zu mehr wurde, stoppte ich mal wieder alles. "Ich kann nicht.. ich hätte es noch nicht einmal in der Sporthalle zulassen dürfen.." sagte ich leise und sah zu Boden. Ohne weiteres entfernte er sich wieder vor mir. Ich machte meinen BH wieder zu und sah zu ihm. Er war so ruhig. Es schien ihn noch nicht einmal zu stören, dass ich wieder abgebrochen hatte. Mit erhobener Augenbraue sah ich ihn weiter an. "Du bist zu ruhig" sagte ich skeptisch. "Ach~ das liegt nur daran, dass du sowieso mir gehören wirst" trällerte er auf einmal vor sich hin. "Hab ich was verpasst?" fragte ich erschrocken nach. "Nein~ Wie gesagt: Binnen vier Tagen bist du mir voll und ganz verfallen~". Da war es wieder, dieser Satz, der egal, wie er ihn sagte immer nur zehn Wörter haben würde. Allein dieser Satz brachte mein Herz zum schlagen. Doch wieso war er sich denn die ganze Zeit so sicher, dass ich ihm nächste Woche, an meinem Geburtstag, so verfallen, wie er es nannte, sein sollte? Was gab ihm nur solch eine Sicherheit? "Weißt du was dich einzigartig macht?" fragte Ryan plötzlich mit ernster Stimme, ohne zu grinsen. "Du bist das erste Mädchen, was sich einfach nicht verführen lassen will" die Art wie er in diesem Moment sprach, sie war so anders, so ungewohnt und doch so liebevoll und vor allem voller Gefühle. Was sollte ich nur tun? Konnte ich denn wirklich schon irgendetwas für ihn empfinden? "Du schweifst schon wieder ab". "Es tut mir Leid. Ich weiß selbst momentan nicht, wie ich diese Situation einschätzen soll.." gab ich zu und setzte mich auf einen der Stühle. Während ich meinen Kopf auf meiner Hand abstützte schweifte mein Blick zu dem alten, kaputten Klavier, welches seit ich denken kann hier stand. "Kann es sein, dass du diesen Ort als Zuflucht benutzt?". "Dieser Raum hat für mich eine besondere Bedeutung". Neugierig kam er mir näher. "Und welche wäre das?" fragte er wie ein kleiner Junge, der Weihnachten nicht mehr erwarten konnte. "Das ist ein Geheimnis" sagte ich mit einem Lächeln und stand auf. Mit einem Blick auf die Uhr, fiel mir auf, dass wir schon viel zu lange weg waren. "Sollten wir nicht langsam mal gehen?" fragte ich Ryan und nahm meine Tasche. "Wenn du meinst~" sagte er trällernd, jedoch ohne jegliche Begeisterung. Gerade als wir in die Klasse kamen, einen, nein zwei wütende Blicke von unserem mathelehrer kassierten, klingelte es zum Unterrichtsende. Grinsend stehlte ich meine Tasche am Platz ab und sah noch einmal zu meinem Lehrer. Grinsend winkte ich ihm noch zu, worauf er schneller aus der Klasse war, als ich sehen konnte. Erneut lachten alle in der Klasse. Triumphierend ging ich zu Melanie, welche schon mit den anderen auf mich wartete. "Wo warst du denn so lange?" fragte sie mich und musterte mich mit strengen Blicken. "Und wieso hast du deine Klamotten wieder an?". "Lange Geschichte, Kurzgesagt: ich hab mich unwohl gefühlt". "Und was war eigentlich bei dir in der Klasse los?" fragte lachend Tom. "Ach nichts" ich hatte gerade nicht wirklich Lust, den anderen alles zu erzählen. "Och maan Lori du Spaßbremse~" sagte gespielt traurig Brad und gab mir mal wieder einen klapps auf meinen Hintern. Wie ich das hasste. Wütend sah ich zu ihm rauf, doch er lachte nur laut und wuschelte mir durch die Haare. Seuftzend ging einige Schritte von ihm weg. Ich mochte ihn nicht. Aber dies spielte nie eine Rolle, wenn ich bei ihnen war. Was ich mochte und nicht, was ich wollte und was nicht, all dies spielte nie eine Rolle, es war unwichtig. "Du Melanie, ich geh wieder" sagte ich mit einem gespielten Lächeln und ging ohne auf eine Antwort zu warten.
Ich ging wieder zu dem leerstehendem Raum, wo ich mir das Klavier noch einmal genauer ansah. "Drei Jahre" murmelte ich vor mich hin, als ich mit meinem Finger über die Tasten streifte. Drei Jahre waren es nun her, als ich das letzte mal den lieblichen Klang hörte. Erneut sah ich mir das Klavier noch einmal genauer an. Nie verschwand meine Hoffnung, dass das Klavier eines Tages wieder spielen würde. Noch immer wusste ich, welche Tasten ich hätte drücken müssen, um das Lied, welches man mir einst vor spielte erklingen zu lassen, doch egal wie oft meine Finger die kalten Tasten berührten, nichts geschah. "Wirst du mir eines Tages verraten, welche Bedeutung dieser Raum für dich hat?" Ryan legte seine großen Hände um meine Hüften. "Vermutlich nicht" sagte ich leise, nahm mit meinen Händen seine von meinen Hüften und verschwand. Wieso lief ich nur immer wieder weg? Ich atmete erleichtert auf, als die Pause vorbei war und alles wieder seinen normalen Lauf nahm. Der struktuierte Unterricht, wo nur selten was schief lief, meistens in Mathe, war mir sogar recht lieb. Ich konnte momentan einfach keine unvorhersehbaren Sachen ertragen. Vielleicht lag es auch daran, dass ich allgemein kein Fan von Spontanen Dingen war. Verträumt sah ich aus dem Fenster. Dunkle Wolken versperrten mir teilweise den Blick auf den sonst so strahlen blauen Himmel. "Lori!" schrie plötzlich meine Cousine und stand vor mir. "Es tut mir leid" murmelte ich nur leise und sah schnell in mein Buch. Plötzlich zog meine Cousine mit beiden Händen an meinen Wangen. "Ach Cousin[e]chen, mach nicht so ein trübes Gesicht" lachte sie und ließ mich los. Innerhalb weniger Sekunden lief ich knall rot an. "Was sollte das?" panisch sah ich zu ihr rauf. "Ha, jetzt bist du wieder unter den Lebenden" sagte sie voller Begeisterung und ging zurück zur Tafel. Wieso um alles in der Welt, musste ausgerechnet meine Cousine meine Klassenlehrerin sein? "Unsere Klassenlehrerin ist deine Cousine?" fragte mich aüßerst amüsant Ryan und konnte sich sein Grinsen gar nicht mehr verkneifen. "Ja" gab ich knurrend zurück und fing an alles von der Tafel abzuschreiben. "Interessant" hörte ich nur noch Ryan murmeln.
Nach der sechsten Stunde ließ ich mich seufzend in den Stuhl zurück fallen. Der Donnerstag war nach meinem Geschmack viel zu lang. Bevor ich überhaupt die Augen zu machen konnte, stand mein Mathelehrer schon in der Klasse. "Huhu~" trällerte ich und winkte ihm fröhlich, natürlich nur geschauspielert, zu. "Klappe Swon!" sagte er wütend und setzte sich an den Pult. Ryan verknief sich sein lachen und sah mit halb ernsten und halb lachendem Gesicht zu unserem Lehrer. "Ihr macht alle Aufgaben der Seite 213 und dann könnt ihr gehen" sprach er und las auf einmal in einem Jugendmagazin. Schnell schlug ich die Seite auf und war alles andere als Begeistert. Mit weit offenem Mund starrte ich entsetzt auf die Seite. Normalerweise hatte eine Seite vielleicht maximal fünf Aufgaben aber das waren bestimmt zehn Textaufgaben plus 3 reine Rechenaufgaben, sprich ohne Text. Der Mann hasste mich doch. Ich sah noch einmal zum Pult, wo mein Mathelehrer mir grinsend zuwinkte. Wütend schlug ich meine Finger abwechselnd auf die Tischplatte. "Jetzt mach die Aufgaben" sagte Ryan auf einmal ernst und war schon mit der Ersten fertig. "Wieso bist du schon fast mit der zweiten Aufgabe fertig!" fragte ich entsetzt und schrieb schnell die erste Aufgabe ab. "Weil ich -gegensatz zu dir- Mathe versteh" sagte er grinsend und schob sein Heft noch mehr in meine Richtung. Nach einer Stunde war ich dann endlich fertig mit abschreiben. "Du hättest ruhig mal schneller rechnen können" sagte ich gespielt wütend und grinste ihn an. "Swon! Ich grieg dich noch!" sagte mir wütend mein Mathelehrer hinterher, als ich mit Ryan aus der Klasse ging. "Der kann dich ja wirklich nicht leiden" lachte Ryan und verabschiedete sich von mir.
Nachdem er aus meiner Sichtweite war, spührte ich ein stechen in meiner Brust. Ich war doch nicht wirklich traurig das er weg war oder doch? Als wenn das nicht schon genug Pech für einen Tag war, fing es noch an zu regnen. Und ratet mal, wer weder einen Regenschirm, noch eine Jacke mit Kaputze dabei hatte? Richtig! Ich. Schnell rannte ich nach Hause, wo ich natürlich klatsch nass ankam. "Bin wieder da" rief ich, als ich die Haustür hinter mir schloß. "Willkommen zu- ach du liebes bisschen, du bist ja von oben bis unten nass" sagte entsetzt meine Mutter und brachte mir einen riesigen Stapel Handtücher. "Danke, aber das wäre echt nicht nötig gewesen" sagte ich lachend und trocknete mich einigermaßen ab. "Dein Vater kommt am Wochenende wieder nach Hause~" rief sie völlig fröhlich und machte alles sauber. Gerade als ich fragen wollte, ob sie damit meinen echten oder Stiefvater meinte, war mir klar, sie meinte ihren Ehemann Dave. Für Vater würde sie sich nicht so ins Zeug legen. "Ich bin dann mal duschen" sagte ich mit leiser Stimme und ging an meiner pubertierenden Mutter vorbei. Wie konnte man sich nur so freuen, dass der Ehemann wieder kam?
Eine Stunde später lag ich frisch geduscht in meinem Bett. Obwohl meine Mutter mich mehrmals zum Abendessen gerufen hatte, gab ich ihr keine Antwort. Ich war viel zu müde von diesem recht langen Tag. Ich dachte noch ein letztes mal über den heutigen Tag nach. Vieles war geschehen, was mich aus der Bahn geworfen hatte. Am liebsten würde ich diesen Tag einfach vergessen. Erst der Kuss von Ryan und Anna, dann die Auseinandersetzungen mit meinem 'geliebten' Mathelehrer und dann noch die paar Momente, die ich mit Ryan allein war. Das war mir einfach viel zu viel. Und da war er wieder, mein Hass-Gedanke: Ryan. Ryan, wie er vor mir steht, mir dabei mit deinen traumhaft dunkel blauen Augen tief in meine schaut und wi- HALT! Verzweifelt drehte ich mit in meinem Bett von der einen bis zu anderen Seite. Ich wusste genau wohin mich diese Gedanken wieder führen würden. Genau in diesem Moment sah ich ihn vor mir, wie er grinsend triumphiernd da stand, weil er wusste, er hatte recht mit seinem Standart Spruch 'Binnen Blabla Tagen bist du mir voll und ganz verfallen'. Auf der einen Seite wusste ich, wenn das noch länger so weiter ginge, würde ich mich wirklich in ihn verlieben und auf der anderen Seite wusste ich, er würde mir schaden. Ich wusste selbst noch nicht, inwiefern er mir schaden würde, aber ich spührte, dass er mir nicht gut tun kann. Vom Prinzip her, war er das krasse Gegenteil von mir. Er war beliebt, gutaussehend, gut in der Schule, hatte kein Problem einfach mal mit einem wild fremden Menschen rum zu machen und er war mutig, nicht so schüchtern wie ich es war. "Geh endlich aus meinem Kopf raus" murmelte ich leise vor mich und schloss die Augen. Irgendwann würde ich schon aufhören über ihn nach zu denken. Irgendwann ganz bestimmt. Zudem war Morgen schon Freitag, was bedeutete, dass ich ihn zwei Tage lang nicht zu Gesicht bekommen würde - wenn ich Glück hatte. "Ich muss schlafen" sprach ich wütend zu mir selbst und sah auf die Uhr. Es war nicht einmal sechs Uhr abends und ich lag im Bett. Nur noch Morgen.
Früh am Morgen, bevor überhaupt mein Wecker mich aus dem Schlaf hätte reissen können, lag ich wach im Bett. Wütend stand ich auf und ging zum Fenster, welches ich ohne zu zögern sofort aufriss um zu sehen wer diesen furchtbaren Lärm machte. Um ehrlich zu sein, ich wusste es schon längst. "DAVE" schrie ich so laut ich nur konnte aus dem Fenster und funkelte ihn wütend an. Was zur Hölle stimmte nur nicht mit diesem Mann?! Ich war es ja schon gewohnt, dass er alle paar Wochen sich ein neues Auto zu legte aber DAS war die Créme de la Créme der Frechheit. Nicht nur, dass Dave mit einem neuem Auto ankam, nein es war von vorne bis hinten getuned wie sonst was. Der Motor war selbst im Stand so laut, dass dagegen ein Flugzeug nichts war! "Guten Morgen mein Schätzchen~" rief er fröhlich und kam zu meinem Fenster rüber. "Wieso zur Hölle musste mein Zimmer auch unten sein?!" fragte ich mich leise, bevor ich mir ein Lächeln aufzwang. "Ist deine Mutter schon wach?" fragte er mit einem zu unschuldigen Blick und musterte mich. "Würde mich wundern, wenn sie es bei dem Lärm nicht wäre" gab ich wütend zurück und knallte ihm mein Fenster vor der Nase zu. Hatte ich schon mal erwähnt, dass ich ein echter Morgenmuffel war? Plötzlich hörte ich, wie eine pubertierende Mutter geistesgestört die Treppe runter trampelte und jemanden, zum Beispiel Dave, umsprang. Totall Begeistert ging ich an den Beiden vorbei, machte eins a würk Geräusche und wurde mal wieder schön ignoriert. Super. "OMG! DAS HAUS BRENNT!" schrie ich panisch, während ich um die beiden herum rannte, doch keine Reaktion, die beiden waren ja schon kurz davor es wie die wilden Tiere auf dem Fußboden zu treiben. "Haallooo? Minderjährige sind anwesend?". "Dann geh weg?" sagte grinsend Dave und drehte sich so, dass meine Mutter unter ihm lag. "D-d-das ist jetzt nicht euer Ernst?!" mit knall rotem Gesicht stand ich im Flur, wo Dave meine Mutter abküsste, schleckte und sie an Stellen anfasste, die ich jetzt lieber nicht in meinen Gedanken weiter ausführte. "Ich muss hier weg" sagte ich nur noch panisch zu mir selbst, ging schnell in mein Zimmer, wo ich mich fertig machte und anschließend ins Bad, wo das gestöhne schon los ging. "Gooott und ich muss gleich noch an den beiden vorbei" jammerte ich, bevor ich mir die Zähne putzte. Nachdem ich fix und fertig war, bereitete ich mich emotional darauf vor, gleich den Schock meines Lebens zu sehen. Ich fasste all meinen Mut zusammen und ging um die Decke, wo ich geschockt Zeuge eines weiteren traumatischen Erlebnis meiner verkorksten Jugend wurde. Dave stieß gerade wie ein wildes Tier in meine Mutter, als ich so schnell ich nur konnte an den beiden vorbei ging. Blitzschnell hatte ich die Haustür hinter mir geschlossen und war schon direkt auf den Weg, zur Schule zu gelangen. Ich hätte nie für möglich gehalten das mal zu sagen, aber ich war froh, in die Schule gehen zu können. Ständig musste ich mir vorstellen, wie schlimm es gewesen wäre, wenn ich ausgerechnet heute krank geworden wäre.
"Loooooriiiii~" rief mir überglücklich Melanie entgegen und hatte mich keine Sekunde in ihren Armen eingequetscht. "Hilfe. Ich. Bekomm. Keine. Luft" keuschte ich und suchte einen gescheiten Weg Richtung Freiheit. "Mensch bist du heute wieder süß~". "Okay was hast du angestellt?" fragte ich mit angespanntem Gesicht und sah sie ernst an. "Niiichts~" trällerte sie verlogen und rannte weg. "Ich bin umgeben von Vollidioten" sagte ich seuftzend und senkte dne Kopf. "Buh" hörte ich eine Stimme hinter mir erklangen, während kalter Atem an meinem Hals vorbei zog. Ich zuckte zusammen und drehte mich schnell um. "Ach du bist es.." sagte ich leise und musterte Ryan. "Also entweder bist du mir so verfallen, dass du allein bei meiner Anwesenheit schon einen roten Kopf bekommst ooooooder es ist -was ich nicht hoffe- was anderes passiert" sagte er mit einem grinsen, wie das von Dave. "Frag einfach nicht nach" sagte ich entgeistert und ging zur Klasse. Seuftzend riss ich die Tür auf und sah Anna, welche einen knall roten Kopf hatte. "Ehm ja" sagte ich und ging einen Schritt näher, gefolgt von Ryan, der sofort einen Lachflash bekommen hatte. Anna lag Pudelnackt vor uns und schien, bis ich die Tür auf gemacht hatte, ihren Spaß gehabt zu haben. "Ehm Anna ich geh dann mal" sagte der Junge, der bis eben noch in ihr war und zog sich blitzschnell die Hose hoch. "Ihr beiden habt nichts gesehen!" sagte sie voller pain und zog sich ebenfalls an. "Das ist zweimal zu viel für heute" murmelte ich und ging wieder aus der Klasse. Dies mal ging ich nicht zum leerstehenden Musikraum, sondern zum Dach, wo ich mich auf eine Bank legte und in den Himmel sah. "Okay was ist los?" fragte Ryan und setzte sich zu mich. "Ist heute irgendein internationale Feiertag, der besagt 'fickt euch de Seele ausm Leib' oder warum treiben es erst meine Mutter und mein Stiefvater wie die Tiere auf den Boden und dann noch Anna und dieser Kerl?!" wütend richtete ich mich wieder auf und versuchte bei dem Gedanke Sex nicht wieder einen roten Kopf zu bekommen. "Ach deswegen der rote Kopf eben" grinste er und zog mich auf einmal in seine Arme. "Würdest du mich bitte los lassen? Ich bin gerade nicht wirklich gut gelaunt" knurrte ich und sah ihn wütend an. "Hm, lass mich üeberlegen" sagte er nachdenklich und sein Griff verlockerte sich, "nein!". Grinsend zog er mich so dich an sicher heran, dass ich seinen Atem an meinem Hals spühren konnte. "Ich mein es ernst!". Doch keine Chance, Ryan ließ einfach nicht mit sich verhandeln. "Dein Gesicht ist immer noch rot" haute er mir ins Ohr und stricht mit seinem Finger über meinen Hals. Automatisch zuckte ich auf. "Ich finde es süß" sagte er auf einmal, bevor ich seine weichen Lippen auf meinem Hals spührte. Ohne das ich es wollte, schlug mein Herz schneller. Wieso berührten mich seine letzten Worte nur so sehr. "You make me wanna lose control" murmelte ich ohne nach zu denken vor mich hin. "Was?" fragte Ryan plötzlich nach und ich lief rot an. "Das war nicht so gemeint" stotterte ich und entfernte mich schnell von ihm. "Ich hatte nur gerade ein Lied im Kopf und irgendwie.. naja.. es passt.. zu dir.." sagte ich immer leiser und leiser, sodass das zu dir kaum zu hören war. "Und welches wäre das?" fragte er voller neugier und beugte sich leicht über mich. "Good Girls Go Bad von Cobra Starship" sagte ich leise und beobachtete seine Reaktion. Mit dem wundervollstem Lächeln sah er mich an. Seine Augen hatten plötzlich eine ganz andere Ausstrahlung. "Hätte nicht gedacht, dass du mein Lieblingslied kennst" sagte er und strich mit seiner Hand über meine Wange. "Irgendwie wundert es mich ganz und gar nicht, dass dieses Lied dein Lieblingslied ist" lachte ich und sah ihm weiter in seine Augen. Ich fragte mich gerade, ob dieses Lied eine besondere Bedeutung für ihn hatte. "Wieso wundert es dich nicht?" fragte er weiter und setzte sich normal hin. "Ich kenn den Text auswendig". Mit weit offenen und begeisterten Augen sah er mich an. "Alles okay?" fragte ich verunsichert nach. "Ja, alles bestens" sagte er glücklich, nahm mich in die Arme und rannte weg. "Was zur Hölle?" murmelte ich leise vor mich hin und ging zurück zur Klasse, bevor ich doch noch zu spät zum Unterricht kam, obwohl ich doch mal so früh schon in der Schule war. Auf dem Weg zur Klasse ging mir jedoch keine einzige Sekunde dieses göttliche Lächeln aus dem Kopf. Noch nie hatte mich ein Junge so angelächelt. Und noch immer schlug mein Herz wie sonst was. "Lori ist alles in Ordnung?" fragte auf einmal Melanie, die wie aus dem nichts neben mir aufgetaucht war. "Keine Ahnung" sagte ich leise und ging wieder in meine Klasse, dieses mal jedoch kam sie mit und setzte sich neben mich. "Ehm Lori, willst du eigentlich am Samstag auch bei mir übernachten?" fragte sie auf einmal mit einem lieben Blick, als würde ihr irgendetwas leid tun. "Sag mal, was ist los mit dir, du bist doch sonst nicht so" sagte ich nachdenklich und musterte sie deutlich. "Wir sind doch eigentlich beste Freunde oder? Da sollte ich auch mehr hinter unserer Freundschaft stehen und nicht immer die coole raushängen lassen, wenn die anderen dabei sind..". Ich wusste sie würde mir nie im Leben erzählen, wieso sie erst so spät auf den Gedanken kam, mich mal besser zu behandeln, wenn andere dabei waren, aber allein, dass sie das zu gab, bedeutete mir sehr viel.
Plötzlich stand Ryan beim Tisch und musterte uns. "Also~ Lori das ist beschlossene Sache! Du kommst am Samstag!" sagte sie überglücklich und stürmte aus der Klasse. "Ach bist du am Samsatg auch bei ihr eingeladen?" fragte mich plötzlich Ryan und mein Mund ging wie in diesen Zeichtrick Serien innerhalb einer Minute komplett auf. "D-du bist auch eingeladen?" stotterte ich und sah ihn schockiert an. "Ehm ja? Immerhin ist Brad mein bester Freund". In dem Moment fiel mein Kopf auf die Tischplatte. Wieso erfuhr ich so was immer nur so spät? "Alles in Ordnung?". "Wiesooo sagt mir so was niemand?" murmelte ich vor mich hin. "Schockt das dich gerade wirklich so sehr?" fragte er und bekam einen lachflash. "Aber wie kommt es, dass ich dich noch nie vorher gesehen habe?". "Brad ist zwar mein bester Freund, aber feiern mit ihm, neee" lachte er und zog mich wieder hoch. "Maaan, mein Weltbild ist zerstört" sagte ich gespielt traurig und fing auf einmal auch an zu lachen. "IN MEINEM UNTERRICHT WIRD NICHT GELACHT" wütend stand mein Mathelehrer vor der Tafel und sah uns an. In diesem Moment bekam ich so einen häftigen Lachflash das ich lachend von Stuhl fiel und mir Tränen kamen. "SWON!" schrie er, doch ich lachte eiskalt weiter. "Ey, Lori, du läufst blau an" lachte Ryan und versuchte sich das Lachen zu verkneifen. Als ich mich schweren Herzens endlich wieder beruhigt hatte, waren alle anderen auch am lachen und dann fing mein lachflash von vorne an. Fazit der letzten Mathestunde für diese Woche: Kein Mathe - nur Lachen. Wenn Mathe doch nur immer so wäre. Bis auf den echt ziemlich krassen Morgen war heute endlich wieder ein normaler Tag. Vor allem die Pausen waren auf einmal recht amüsant. Ryan stand bei uns und ich war auf einmal mitten im Geschehen. Besser hätte mein letzter Schultag als 16 jährige nicht laufen können. Naja vielleicht doch, hätte er mich ein einziges mal geküsst. Dieser Kuss auf den Hals war zwar ganz schön, aber irgendwie wollte ich auf einmal mehr. Und das, seitdem er mich so angelächelt hatte.
Selbst am Abend schlug mein Herz noch immer, wenn ich an sein Lächeln dachte. Dieses einzigartige Lächeln, was in diesem Moment mein Herz berührte. Gestern Abend lag ich noch im Bett und freute mich, ihn mal zwei Tage nicht ertragen zu müssen und jetzt freute ich mich, dass ich ihn eben doch diese zwei Tage ertragen durfte. Es kam mir auf einmal alles viel zu schön vor, um wahr zu sein. "Morgen.." murmelte ich glücklich vor mich hin, bevor ich dann ins Bett ging.
Völlig verschwitzt wachte ich am nächsten Morgen wieder auf. "Okay das war nur ein Traum" sagte ich mehrmals vor mich hin, in der Hoffnung mich selbst zu beruhigen, doch ich kam einfach nicht runter. "Schatz alles in Ordnung?" fragte auf einmal Mutter, die ihm Türrahmen angelehnt stand. "Das sollte ich wohl eher dich fragen! Was war das für eine Nummer, die du mit Dave auf dem FUßBODEN abgezogen hast?!" sagte ich völlig entgeistert und stand auf. "Ups" sagte sie leise und war schneller weg, als ich sehen konnte. "Willst du mich verarschen?!" schrie ich durchs Haus, bevor ich in Ruhe duschen ging. Fast zwei Stunden später stand meine Tasche völlig überpackt im Flur und ich saß mit Mutter und Dave am Tisch. "Und wo willst du hin?" fragte Dave angespannt. "Bei Melanie, meine besten Freundin, übernachten" sagte ich ebenfalls sehr angespannt. "Sind da auch Jungs?". "Tu nicht so als wärst du mein Vater" sagte ich leise und stand auf. Wie ich es hasste, wenn Dave auf Vater machte, aber dann vor meinen Augen meine Mutter wie ein Tier befriedigte. Allein bei dem Gedanke kam mir mein Essen fast hoch. "Ich geh dann ma" sagte ich kühl, nahm meine Tasche und ging zu Melanie. Nervös klingelte ich an der Haustür, wo Brad direkt schon auf machte und mich in die Arme nahm. "Brad lass mich los" maulte ich und kämpfe um mein Leben. "Brad" knurrte auf einmal Ryan und ich zuckte auf. "Du bist ja schon hier" sagte ich leise und ging automatisch einen Schritt zurück. "Ryan is immer einer der ersten" lachte Brad und ließ uns alleine. "Komm ich nehm deine Tasche" sagte Ryan, nahm ohne das ich einwilligte meine Tasche und ging vor mir lang. Ohne ein Wort zu sagen folgte ich ihm in den Garten, wo alles für den Filmabend vorbereitet war. Wohl gemerkt musste man wissen, dass Melanie und Brads Garten kein gewöhnlicher war. Der Garten war riesig, hatte viele Bäume und war ideal, wenn man mit vielen Menschen zelten wollte, denn genug Zelte standen weiter hinten, verteilt im Garten. Plötzlich kam Melanie angeschossen und umarmte mich sofort. "Du schläfst mit mi" sagte sie schnell, "ich meinte mit Ryan in einem Zelt". Mit einem verschwitzen Lächeln sah sie mich an und rannte weg. "Du" sprach ich leise und etwas wütend zu Ryan, der sofort anfing zu lachen. "Ich schlaf ganz bestimmt nicht mit dir in einem Zelt!" sagte ich wütend und verschränkte die Arme. Seuftzend stellte Ryan meine Tasche ab und kam einen Schritt auf mich zu. "Da gibt es einen klitze kleinen Haken an der ganzen Sache~" hauchte Ryan mir etwas bedrohlich ins Ohr, "niemand hat gefragt ob du WILLST". Jetzt wollte er mich doch komplett verarschen? Gerade als ich zum protestieren ansetzte, warf er mich über seine Schulter, nahm meine Tasche und lief zu einem Zelt, welches abseids der anderen stand. Während ich auf Ryans Schulter gelangweilt rum hing, im wahrsten Sinne des Wortes, überlegte ich mir einige wirklich definitiv und effektive unrealistische und unnötige Rachepläne, welche ich like a Blitzkrieg betätigen würde, sobald meine Füße festen Untergrund hätten. Natürlich würde ich dies nicht wirklich in die Tat umsetzten, aber zum Grinsen brachten mich diese seltsamen Gedankenzüge dann doch noch.
Am meisten störte es mich, dass Ryan ständig das sagen hatte. Er wollte mich - er bakam mich. Irgendwo war das doch unfair. Wobei, esnn ich es nicht wöllte, hätte ich es die ganze Zeit beenden können. Plötzlich fing es an wie aus dem Nichts an zu regnen, eher gewittern. "It's raining maaaaaaaaaaaaan haaaaleeeluuuujaaa" sang, eher schrie, ich durch den Garten. "Ab hier läufst du selbst" knurrte Ryan und hob mich zurück auf den Boden der Tatsachen, wo ich auf den nassen Blättern ausrutschte und schön hinflog. Mit hoch gezogener Augenbraue und leicht geöffnetem Mund sah Ryan zu mir runter. "Kannst du nicht mal fünf Centimeter alleine laufen?". "Seh ich so aus?". "Okay, ich nehm meine Frage zurück". Lachend stand ich auf und ging aufs Zelt zu. Ich musste schon sagen, mit dem zelt hatte Ryan sich selbst übertroffen. Bisher kannte ich nur Melanies kleines Zelt, wo wir mit ach und krach noch rein gepasst hatten, aber Ryans's war wiiiirklich riesig. Mit weit offenem Mund musterte ich das Zelt. "Wie viele passen hier rein? Zehn? Zwanzig?" fragte ich mich selbst, während ich vor dem Eingang meine Schuhe auszog. "Das ist ja auch ein Zelt, das eigentlichdafür gedacht ist, dass mehrere dadrin übernachten". "Und warum schlafen wir hier nur zu zweit?" und da wa sie, die Frage des Tages. Innerlich feierte ich gerade Silvester und Weihnachten zusammen an einem Tag. "Warum net". Woher wusste ich nur, dass er so anworten würde? "Bevor du wieder hinfällst, wäre es angebracht was sauberes anzuziehen, ich habe herzlich wenig lust das das Zelt noch von innen dreckig wird" sagte etwas genervt Ryan und seine Augen wanderten an mir herab. "Dann geh raus" sagte ich leicht rot und verschränkte die Arme. "Hehe, so is das also" sagte er plötzlich mit einem hinterhältigen Grinsen und setzte sich auf ein Sofa. Gott hier drin war ein Sofa?! Okay ein kleines, aber OH MEIN GOTT! "Ich meins ernst, ich zieh mich nichts aus, so lang du hier drin bist!" sagte ich ertwas lauter und beobachte angespannt seine Reaktion. "Wenn du unbedingt vor deinem Geburtstag krank werden willst, okaaaay~" trällerte er und machte auf einmal von Fall Out Boy Dance Dance an. Minutenlang sahen wir uns schweigend an, bis ich auf einmal niesen musste. Für dieses Niesen verfluchte ich mich selbst. "Ich will ja nichts sagen, aber HA ich habs doch gesagt!" sagte Ryan und grinste breit. "Schön das du dich freust, wenn ich niese" sagte ich leicht genervt. "Ganz ruhig, Prinzesschen". Er hatte mich doch nicht gerade ernsthaft Prinzesschen genannt oder? Das hatter er nicht wirklich?! "..Prinzesschen?!" murmelte ich leise und beobachte, wie er auf mich zu kam. Seine kalte Hand streifte langsam über meine Wange und ehe ich mich versah, hatte er mich zu sich gezogen und fest im Griff. "Lass mich lieber los!". "Niemals" hauchte er in mein Ohr und hatte plötzlich, ohne das ich es überhaupt mit bekommen hatte, mein Top in der Hand. "Was zur.." murmelte ich und starrte völlig perplex auf mein Top. "Selbst Schuld, wenn du ein Trägerloses Top anziehst, was hinten einen Reisverschluss hat" sagte Ryan, wobei ich das Grinsen schon aus seiner Stimme raus hören konnte. Er konnte echt froh sein, dass ich mit dem Rücken zu ihm stand. Sein Grinsen konnte ich nähmlich gerade echt nicht ertragen. "Interessanter BH" sagte Ryan leise und ich lief knall rot an. Plötzlich hatte er die zwei Knöpfe an meiner Jeans auf und zog die Jeans schneller über meinen Hintern, als ich mich hätte wehren können. "Würdest du bitte aufhören, mich auszuziehen?". "Sogar die passende Unterhose, süß". "Ryan!" rief ich wütend und er ließ mich los. Wütend ging ich einen Schritt weg von ihm, wobei ich schon wieder hinfiel. "Ernsthaft..?" murmelte ich leise und blieb liegen, was sich als größten Fehler erwies. Ryan packte plötzlich meine Jeans an den Enden und riss sie mir vom Leib. Schnell drehte ich mich um, sodass ich auf den Rücken lag und setzte mich auf. "Ernsthaft? Musste das sein?" fragte ich ihn mit genervtem Unterton. Natürlich gab er mir keine Antwort. Welch ein Wunder - nicht. Wütend stand ich auf und ging zu meiner Tasche, wo ich mir eine kurze Hose und ein T-Shirt raus suchte und schnell überzog. "Was glaubst du wie lang der Regen noch andauert?" fragte ich Ryan, der mich darauf nur angrinste. Wieso grinste er mich an?! WAS GABS DA ZUM GRINSEN?! Oh mein Gott, ich musste hier weg, aber irgendwie wollte ich auch bei ihm bleiben. Was sollte ich jetzt am besten machen? Plötzlich vernahm ich wieder die Musik. Baby relax, das erste was ich hörte und darauf hin ein don't do it. Wieso pochte mein Herz? Sollte ich wirklich bleiben? "Heeeeey du Träumerin!". Ryans Worte rissen mich aus meinen Gedanken. "Ehh, hast du was gesagt?". "Worüber hast du so nachgedacht?" fragte er mich und kam mir wieder näher. "Ehrlich gesagt.. hab ich mich gefragt, ob es nicht klüger wäre, wo anders zu schlafen, aber.." -ich will nicht. Das war die Wahrheit. Wenn ich ehrlich war.. hatte ich einfach nur Angst. Angst das was zwischen uns passiert. Er war der erste Junge den ich jemals so nah an mich heran gelassen hatte, dem ich es gestattet hatte mich zu berühren und mich so zu sehen, wie kein anderer. Und doch zweifelte ich. Ich zweifelte die ganze Zeit. Das ich mehr für ihn empfinde, das war mir schon länger bewusst. Vielleicht war es ja die große Liebe von der ich die ganze Zeit geschwärmt hatte, aber was wenn es nur eine Schwärmerei war, nicht mehr nicht weniger? Mein Herz tat noch nie so weh.
"Lori" hauchte mir Ryan auf einmal so zärtlich ins Ohr und sein warmer Atem strich über meinen Hals. "Zieh dir lieber was dickeres an.." seine Stimme klang so anderes, so beruhigend. "Warum?". "Wenn ich dich in so knappen Klamotten sehe, weiß ich nicht, ob ich mich zurück halten kann". Ohne ein Wort zu sagen, zog ich mir die lange jogging Hose und einen Pullover an, welche ich eigentlich für die Nacht mit gebracht hatte. "Besser?". "Besser.." sagte Ryan weniger überzeugt und sah mich die ganze Zeit an.
Nach etwa einer Stunde hörte es auf zu regnen. Obwohl es noch relativ nass war, hatten wir uns alle am Lagerfeuerplatz getroffen. Während die meisten schon fleißig am trinken waren, half ich Brad und Melanie mit dem Lagerfeuer. "Warum musste es auch anfangen zu regnen" knurrte wütend Brad und warf das nasse Holz auf den kleinen Holz Stapel. "Vielleicht brennt es ja, wenn wir trockenes Holz dazu tun und anzünden" schlug ich vor, obwohl mir bewusst war, das nasses Holz eigentlich zu nichts zu gebrauchen war. "Vielleicht brennt es ja trotzdem, es ist ja nicht komplett nass" meinet Melanie und brachte trockenes Holz aus dem Schuppen. "Meinet wegen" sagte genervt Brad und probierte sein Glück. "Ryan hat noch nichts getrunken" flüsterte Melanie in mein Ohr und sah in seine Richtung. "ich glaube er macht das nur wegen dir" grinste sie und zog mich mit sich in die Menge der Menschen.
Obwohl ich schon öfters in so genannten Menschenmengen stand, hasste ich es jedes Mal aufs Neue. Um mich herum waren die ersten schon dezent betrunken und bewegten sich dementsprechend wie nackte Pudel. Und da waren wir wieder, bei den nackten Pudeln. Seufzend verließ ich die Menge und stellte mich zum Lagerfeuer, wo Brad jubelnd wegen einer kleinen Flamme abging. "Wow Brad, ich bin begeistert" sagte ich gespielt glücklich und jubelte mit ihm mit. "Nach einem langem Tag beim Camping ist es immer schön sich bei einem hübschen Lagerfeuerlid zu endspannen" fing ich grinsend an zu sagen. "Und das heißt das Lagerfeuer Lied" setzte ich meinen eben begonnen Satz fort. "Komm setzt euch ans Lagerfeuer, singt das Lagerfeuerlied, das LAGERFEUERLIED Lied" sang plötzlich Ryan und Brad stimmte mit ein. "Und das Lied geht noch viel schneller denn erst dann wird es zum Hit darum singt es doch ganz einfach mit" sang ich darauf lachend und sah wie die ersten nüchternen sich zu uns gesellten. "Bam bam bam" sang ein Junge mit sehr tiefer und rauer Stimme. "LAGERFEUERLIED das LAGERFEUERLIED und das Lied geht noch viel schneller denn erst dann wird es zum Hit, darum singt es doch einfach mit LAGERFEUERLIED" sangen wir dann alle verzweifelt, da keiner von uns so schnell singen konnte. "Tadeus NICHT SCHLECHT" schrie einer und alle lachten. "UND DARUUUM UND DARRRUUUM SINGT ES DOCH GANZ EINFAAAACH MIIIIT" schrien noch ein paar Jungs und der Rest applaudierte lachend. "Ach ja~" fing ich an los zu trällern. "Spongi Lieder sind die besten Lieder". "Da hast du recht" lachte Ryan und stellte sich direkt zu mir. Laufe des Abends sangen wir viel zu viele Lieder von Spongebob und selbst ich hatte schon zum Alkohol gegriffen. Irgendwann hatte ich dann aber auch schon mein Limit erreicht und fing an den größten Müll von mir zu geben und darunter waren auch Schlager Lieder singen. "Ein Stern, der deinen Namen trääääääääääägt" sang ich so schief, dass ich schon dem schiefen Turm von Pisa Konkurrenz machen konnte. "Ryan warum so zurückhalten mach mit!" rief ich ihm zu, doch er sah mich einfach nur an. Nach nur kurzer Zeit tanzte ich mit den verschiedensten Jungs, die man nur finden konnte. Doch eine Ausnahme gab es: Ryan. Den ganzen Abend unterhielt er sich mit Brad. Höchstwahrscheinlich war er nur eifersüchtig, dass ich mit anderen Jungs tanzte und spaß hatte, ja ich hatte ihn bestimmt nur eifersüchtig gemacht. Grinsend ging ich wieder zum Feuer, wo mittlerweile ein Tisch mit den verschiedensten Getränken stand. Gerade als ich mir eine Flasche nehmen wollte, nahm Ryan diese und stellte sie weiter weg auf den Tisch. "Spielverderber" sagte ich gespielt wütend und boxte ihn in die Seite. "Findest du nicht, dass du langsam genug getrunken hast?". "Vielleicht, aber ich kann noch denken~" trällerte ich und lächelte ihn an. Zwar hatte ich schon mein Limit an Alkohol erreicht, aber klar reden und denken konnte ich immer. Natürlich hatte ich viel Müll von mir gegeben, aber eher weil ich es Lustig fand und nicht weil mein Gehirn nicht mehr funktionstüchtig war. "Bist du dir sicher, dass du noch klar denken kannst?" fragte Ryan mit leicht besorgter Stimme und sah mich ernst an. "Wenn ich mir nicht sicher wäre, würde ich jetzt ja wohl nicht so normal mit dir reden oder?" gab ich als Argument und sah ihn ebenfalls sehr ernst an. "Gutes Argument" lachte Ryan und zog mich mit sich zu Brad. "Waruuuum?" jammerte ich und setzte meinen nicht gerade wirklich schönen Schmollmund auf. Ryan und Brad sahen erst mich an und dann wieder sich, bevor sie einen Lachflash bekamen. „Habt ihrs bald?“ fragte ich die beiden leicht genervt und sie lachten noch mehr. „Boah dann halt nicht“. Wütend ging ich zu Melanie, die gerade dabei war die nächsten Lieder raus zu suchen. „Einen besonderen Wunsch, Schatz?“ fragte sie lächelnd. „Eins meiner absoluten Lieblingslieder vielleicht~“. „Okay dann weiß ich ja was ich als nächstes abspiele“. Mit einem Grinsen, welches über beide Ohren ging, lief ich zurück zu Ryan und Brad, welche entweder immer noch über mich lachten oder einen neuen Grund gefunden hatten. „Ey Ryan, beim nächsten Lied tanzen wir zusammen“ rief ich ihm zu und er hörte auf zu lachen. „Wieso möchtest du unbedingt tanzen?“ fragte er lachend und kam auf mich zu. „Weil ich weiß, dass du das nächste Lied auch liebst“ trällerte ich, nahm seine Hand und zog ihn mit mir mit. Gerade als wir in der Menge angekommen waren, ging die Musik schon los. Da war wieder mein heiß geliebtes, einem Engel gleichem, Lächeln. Keine Sekunde später fing Ryan endlich an mit mir zu tanzen. Während wir tanzten sang ich ab und an einige Stellen mit. „You make me want to lose control“ sang ich plötzlich mit und bemerkte erst danach was ich da eigentlich gerade von mir gab. „Genau dasselbe hast du gestern Morgen in der Schule auch gesungen, beziehungsweise gesagt“ grinste auf einmal Ryan und zog mich näher an sich. „Kann sein“ sagte ich etwas leiser und sah in eine andere Richtung. „She was so shy, ‘til I drove her wild“ hauchte Ryan in mein Ohr, gab mir einen leichten Kuss auf den Hals und verschwand. Mit knall rotem Gesicht und viel zu schnell pochendem Herz suchte ich nach ihm. Was sollte das denn jetzt wieder? „Lori alles okay? Du hast so ein rotes Gesicht“ sagte lachend Melanie und musterte mich viel zu deutlich. „Ehm alles okay“ murmelte ich und suchte schnell nach Ryan, der weder in der Menschenmenge zu finden war, noch bei Brad und den anderen stand. „Man wo ist der denn hin gegangen?!“ fragte ich mich leise selbst und suchte ihn weiter. Was stimmte nur nicht mit mir? Die ganze Zeit wollte ich bei Ryan sein und dabei kannten wir uns erst seit Montag. „Ich brauch eine Pause“ murmelte ich und ging schnell zum Zelt, was zu meinem Verwundern offen war. „Ryan?“ sagte ich leise und leuchtete währenddessen mit meinem Handy das Zelt ab. Plötzlich zogen mich kalte Hände nach hinten und ich fiel zu Boden. „Ry…“. „Warum bist du hier? Du solltest lieber bei den anderen bleiben“ sagte Ryan und hielt meine Handgelenke fest. In dem Moment brennte in mir irgendeine Sicherung durch. „Du bist doch der, der die ganze Zeit ankommt und sagt ‘Binnen blablabla Tagen bist du mir voll und ganz verfallen‘ und jetzt wo du nonstop in meinem Kopf bist, ich die ganze Zeit dein Lächeln vor Augen hab, als bei dir sein will, JETZT kommst du an und sagst ich soll weg bleiben?! Hast du jetzt komplett den Verstand verloren?!“ schrie ich los und richtete mein Handy in seine Richtung. Er wirkte für einen kurzen Moment überrascht, doch dann setzte er wieder dieses Grinsen auf. „So ist das also~“ trällerte Ryan und beugte sich noch näher zu mich. „Du bist mir also jetzt schon voll und ganz verfallen~“. Mit dem wahrscheinlich rotesten Gesicht, das ich je in meinem Leben hatte, sah ich ihn an. „NIEMALS“ schrie ich panisch und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien. „Manchmal bist du echt viel zu kompliziert Lori“ sagte Ryan und küsste mich. Endlich, endlich hatte er mich wieder so geküsst, wie am Donnerstag. Ein langer inniger Kuss, welcher mich viel zu sehr berührte. Durch das leichte Licht meines Handys erkannte ich sein Gesicht. Er hatte seine wundervollen blauen Augen geschlossen. Plötzlich stoppte er wieder. „Du denkst schon wieder viel zu viel nach“ grinste er und sah mir tief in die Augen. „Ich hab doch gesagt das du nonstop in meinem Kopf bist..“ sprach ich leise und wartete auf seine Antwort. Lächelnd sah er mich an. Seine noch immer kalten Hände ließen meine Handgelenke los und wanderten unter meinen Pullover. Ich zuckte automatisch auf, als sie meinen Körper streiften. Warum waren seine Hände nur so kalt? Je mehr er mich berührte, desto schneller schlug mein Herz. Für einige Augenblicke hatte ich sogar das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. In mir pulsierte jede einzelne Ader. Mein Herz schlug immer schneller und schneller, als die kalten Finger von Ryan an meinem Rücken wanderten. „Lori?“ fragte leise Ryan während er meinen Pullover von unten packte. „Du bekommst mir jetzt aber keinen Herzinfarkt oder?“. „Wie bitte?“ stotterte ich und versuchte einen klaren Kopf zu bewahren, natürlich ohne Erfolg. Mein Gehirn schaltete komplett ab. Das einzige was ich noch vor Augen hatte war Ryan. Seine Blicke, seine Küsse, seine Berührungen, einfach alles an ihm und genau das wollte ich jetzt haben. Irgendwo wusste ich, dass es falsch war. Er war gefährlich für mich. Doch genau dieses Risiko mit ihm zusammen zu sein, mit ihm Dinge zu tun, von denen ich bisher immer nur träumen durfte, Dinge die ich später bestimmt bereuen würde, all dies wollte ich mehr als alles andere auf der Welt. Mir war klar, er würde mich bestimmt abservieren, sobald ich mich aufhöre zu währen, sobald er das Spiel gewonnen hatte, sobald ich für ihn uninteressant werden würde. All dies wusste ich, die Konsequenzen, alles, einfach alles war mir bewusst, doch ich wollte dieses Risiko eingehen. Ich wollte nicht mehr länger zu der Sorte Mädchen gehören, die höchstwahrscheinlich erst in ihrer Hochzeitsnacht ihre Jungfräulichkeit verlieren. IN zwei Tagen würde ich eh siebzehn Jahre alt werden. Also ein recht legitimes Alter um diese Art von Sachen zu machen. Ehe ich mich versah, zog Ryan mir meinen Pullover über den Kopf und kurz darauf folgte auch schon mein BH. Noch nie hatte mein Herz so schnell geschlagen als in diesem Moment. Obwohl der Boden recht kalt war, war mir sehr heiß. Vermutlich lag das daran, dass gerade jeder einzelne Bluttropfen in meinem Körper so heiß brodelte wie in einem Vulkan. Ryan beugte sich wieder direkt über meinen Körper, den er mit Küssen nur so liebkoste. Nach einigen Sekunden stoppte er kurz und zog sich ebenfalls seinen Pullover aus. Noch nie hatte ich ihn oben ohne Oberteil gesehen. Erst jetzt viel mir auf, dass er mit ziemlichen vielen Muskeln ausgestattet war. „Was schaust du mich so an?“ fragte lächelnd Ryan während seine eine Hand zu meinen Brüsten wanderte. „Ich hab dich noch nie so gesehen“ sagte ich ohne einen Blick von seinem Oberkörper abzuwenden. Grinsend knetete Ryan meine Brüste. „Gib mir eine Nacht~“ sagte er lächelnd, „und du siehst noch ganz andere Dinge“ setzte er fort und küsste mich erneut. Dieses Mal war der Kuss leidenschaftlicher als jemals zuvor. Plötzlich stand Ryan auf, nahm mich hoch und legte mich auf das Sofa ab, wo er sich wieder über mich beugte. Mit zitternden Händen tastete ich im dunklem seinen Oberkörper ab. „Das erste Mal, dass du dich so verhältst“ murmelte Ryan und zog mir meine Hose aus. Es störte mich, dass ich kaum was im dunklem erkennen konnte. Es waren nur einzelne Strukturen seinen Körpers die ich erkannte. Mit einem leisem seufzen richtete ich mich wieder auf. „Wenn du nicht willst, musst du nur nein sagen“ sagte schnell Ryan und entfernte sich ein paar Zentimeter von mir. „Darum geht es doch gar nicht, Idiot“ lachte ich und zog sein Gesicht in meine Richtung. „Mich stört es, dass ich so gut wie nichts sehe. Ich will sehen was du machst..“ sagte ich leise und versuchte seinen Blick zu erkennen. „Warum sagst du das nicht vorher?“ lachte Ryan und stand auf, wo er dann im dunklem verschwand. Ein paar Sekunden später kam er mit einer kleinen Öllampe wieder. Das Licht war zwar nicht sehr hell, dennoch reichte es, um das wichtigste zu sehen, Ryan. Ryan stellte die Lampe in die Nähe des Sofas ab und widmete sich wieder mir. „Wenn dir irgendetwas nicht passt, sag es sofort“ hauchte er in mein Ohr und wanderte dann mit seinem Gesicht zu meinen Brüsten. Während er sich mit einer Hand abstützte, knetete er mit seiner anderen Hand meine eine Brust und mit seiner Zunge spielte er mit meiner anderen. Zwischenzeitig wurde aus dem Zungenspiel bei meinen Brüsten ein festes saugen. Erneut stoppte Ryan. Dieses Mal zog er sich selbst die Hose aus, die er sofort weg warf. Um ehrlich zu sein, hatte ich in diesem Moment Angst. Mein Herz schlug schnell und teilweise unregelmäßig. Mein ganzer Brustkorb schmerzte vor stechen. „Hey? Alles in Ordnung?“ vernahm ich Ryan, welcher besorgt klang. „Ja“ sagte ich leise und versuchte wieder runter zu kommen. „Hast du Angst?“. „Vielleicht“. Meine Stimme klang so zitternd. „Wenn du so eine Angst hast, warum sagst du dann nicht einfach nein?“ während Ryan dies sagte lehnte er sich zurück und schloss die Augen. „Nur weil ich Angst hab, heißt das ja nicht, dass ich es nicht will“ sagte ich und beugte mich über ihn. Ryan öffnete einen Spalt seine Augen und beobachtete mich. „Wenn du so eine Angst davor hast, bringt es ja nichts es jetzt zu überstürzen“ sagte er leise und schloss seine Augen wieder. Ich wusste ja selbst, dass man sich eigentlich mit so was mehr Zeit lässt, damit eben diese Angst nicht so groß ist, aber was sollte ich denn jetzt machen? Alles wieder abbrechen und so tun als wäre das hier nie passiert? Oder sollte ich dieses Mal in Aktion treten? „Man du machst mich so wahnsinnig“ sagte ich leicht verzweifelt und zog Ryan unter mich. Mit weit auf gerissenen Augen sah er mich geschockt an, während er meine Arme festhielt. „Was soll das werden?“ fragte er überrascht und musterte mich streng. „Als wenn du es nicht selbst wüsstest“ gab ich zurück und beugte mich zu ihm. Immer war er es, der alles machte und ich, die sich alles gefallen lassen musste. Doch dieses Mal sollte alles anderes sein. Er sollte sehen, dass ich es ernst meinte, dass ich es wirklich wollte. Ich wollte ihn dies fühlen lassen auch wenn ich selbst keine Ahnung hatte, wie ich das am besten anstellen sollte. „Könntest du mich jetzt bitte los lassen?“ fragte ich lächelnd und überlegte schnell was ich jetzt machen sollte. „Erst wenn du von mir runter gehst“. „Aber mich kompliziert nennen?“. „Ich bin es nicht gewohnt, dass ein Mädchen so auf mir sitzt“ sagte er grinsend und zog mich näher an sich. Auf einmal spürte ich wie sein Herz schlug. Unsere fast nackten Körper lagen auf einander. Mir wurde immer heißer und erneut wurde mein Herzschlag schneller. Plötzlich presste Ryan mich fest an sich. „Auch wenn ich es gerade ziemlich geil finde, wie du dich mir gegenüber verhältst, solltest du es lieber nicht übertreiben, Schätzchen“ sagte Ryan und packte mit seinen Händen nach meinen Hintern. Während er mit seinen Händen meinen Hintern knetete, strich er ab und an mit einigen Fingern unter meine Unterhose. Was mir anfangs noch als unangenehm vorkam, empfand ich schon nach kurzer Zeit als recht angenehm und ziemlich toll. Ich liebte jede einzelne seiner Berührungen. Mit meiner einen Hand streifte ich über seinen Oberkörper, während ich mich mit der anderen abstützte um mich zu seinem Gesicht zu strecken. Kurz zögerte ich doch dann passierte alles von selbst. Ich beugte mich direkt über sein wundervolles Gesicht, wo ich ihn direkt küsste. Seine Lippen waren so weich. Plötzlich drehte Ryan sich so um, dass ich wieder unter ihn lag. „Mag sein, dass ich dich öfters wahnsinnig mach, aber du willst nicht wissen, wie wahnsinnig du mich gerade machst“ sprach leise Ryan und riss mir meine Unterhose vom Leib. „Ich halt es nicht mehr aus“. Ryan sah zu mir runter. Mein ganzer Körper spiegelte sich in seinen Augen wieder. Mit einem seiner Finger strich er über meinen kompletten Oberkörper. „Hat dir eigentlich schon mal jemand gesagt, was für einen geilen Körper du hast?“ Ryan klang plötzlich heißer und seine Hände wanderten zu meinen Beinen, die er etwas weiter auseinander zog. Langsam wanderten seine Finger zwischen meine Beine. „Jetzt hast du noch die Möglichkeit nein zu sagen“ sagte grinsend Ryan und sah mich dann ernst an. Ich lächelte ihn einfach an und versuchte nicht zu sehr darüber nach zu denken. Noch einmal sah Ryan zu mir, bevor er dann mit einem Finger in mich stieß. Es fühlte sich so komisch, ungewohnt an. Anfangs war er sehr langsam und vorsichtig, doch nach einiger Zeit wurde er etwas schneller und nahm noch einen Finger dazu. „Wenn ich dir weh tu, musst du es sagen“ wieder klang er so besorgt. Ob er immer so besorgt war, wenn ein Mädchen nackt unter ihm lag? Nach einigen Minuten nahm er einen dritten Finger dazu und ich konnte mir ab und an ein kleines Stöhnen nicht mehr verkneifen. Es war mir so unangenehm vor einem Jungen zu stöhnen. Mein Atem wurde gleichzeitig mit Ryan schneller. Als ich kurz davor war endgültig meinen Verstand zu verlieren, zog Ryan seine Finger wieder aus mir raus. Ich brauchte einige Sekunden, bis ich wieder normal atmen konnte. „Hätte ich gewusst, dass du so schnell, so feucht wirst, hätte ich das mit dir schon am Montag gemacht“ grinste Ryan und beugte sich wieder über mich. Mit knall rotem Kopf drehte ich mich blitzschnell auf den Bauch. Mir war das alles so unangenehm. Plötzlich spürte ich Ryans Körper auf meinem. „Nimm mich nicht so ernst, das ist doch was ganz natürliches“ hauchte er in mein Ohr und gab mir einen Kuss auf meine Schulter. „Trotzdem“ sagte ich leise und drehte mich wieder auf den Rücken. „Außerdem bist du unfair. Ich lieg hier nackt und du hast immer noch was unten rum an“ sagte ich gespielt eingeschnappt und sah ihn an. „Ach wenn es daruuum geht~“ trällerte er und war innerhalb einer Sekunde nackt. Mit knall rotem Gesicht sah ich ihn geschockt an. „D-d-d-du b-b-bist d-d-doch..“ stotterte ich immer noch schockiert, während ich an ihm runter sah. „Was? Geil? Heiß? Unwiderstehlich? Ich weiß“ grinste Ryan und musterte mich. Seufzend legte ich meine Arme über mein Gesicht. „Schaltet sich dein Gehirn jetzt wieder ein?“ fragte Ryan nach während er meine Arme vor meinem Gesicht weg schob. „Ne, noch net“ grinste ich und beobachtete ihn. Erst jetzt bemerkte ich das Ryan ein eingepacktes Kondom in seinen Händen hielt. „Jetzt ist deine letzte Möglichkeit das alles zu beenden“ sagte Ryan wieder leicht grinsend und sah mich an. „Okay ich will nicht“. „Bitte was?“ mit weit aufgerissenen Augen sah Ryan zu mir runter. „Das war nur ein Scherz“ sagte ich lachend und drehte mich etwas zur Seite. „Ohman Lori. Ja oder nein?“. „Ja“ gab ich leise wieder und sah ihn an. Einige Sekunden sahen wir uns nur an. Erst nachdem ich es schaffte meinen Blick von ihm zu wenden, riss er die Verpackung des Kondoms auf. Erneut schlug mein Herz schneller. Noch hatte ich die Möglichkeit wieder alles abzubrechen, doch genau das wollte ich ja nicht. Ryan hatte sich schnell das Kondom über gezogen und sah noch einmal zu mir, bevor er meine Beine auseinander zog. Plötzlich beugte er sich wieder direkt über mich, küsste mich liebevoll und seine Hände wanderten zu meiner Hüfte. Als ich seine relativ kalten Hände an meinem Körper vorbei streifen spürte, zuckte ich zusammen. "Ach du Scheiße, man!" sagte ich panisch und richtete mich sofort auf. „Ehhh?“. „Ist dir mal aufgefallen, was wir hier gerade machen?! Ich bin ein gutes Mädchen! Gute Mädchen machen so was einfach nicht!“ panisch sprang ich auf und suchte meine Klamotten zusammen.
Willkommen zurück Gehirn, hat es dir, wo auch immer du warst, denn gut gefallen? „Dir ist schon klar, dass mir sehr wohl aufgefallen ist, was wir hier machen? UND ich habe mehrmals gefragt, ob du willst oder nicht“ lachend stand Ryan auf und legte seine Hände auf meine Hüfte. „Hätte ein ‚Nein‘ nicht gereicht?“. „Nein“ sagte ich ernst, konnte mir aber ein Grinsen nicht verkneifen. „Die Lori, MIT Gehirn, ist mir wesentlich lieber“ hauchte Ryan mal wieder viel zu verführerisch in mein Ohr. „Mir auch“ sagte ich sehr leise und zog mich schnell an. „Und da versteht mal einer die Frauen. In der einen Sekunde noch Lust zu Ficken und dann wieder net“ lachte Ryan und zog sich ebenfalls an. „Diese Lust ist noch da..“ murmelte ich leise und sah zu Ryan. „Und das Gehirn auch?“. In dem Moment wo Ryan mich das fragte musste ich so sehr lachen, dass ich zu Boden fiel. Tränen liefen mir über die rot angelaufenen Wangen und zwischenzeitig schnappte ich nach Luft, was mich im Endeffekt nur noch mehr zum Lachen brachte. „Suuuuper und jetzt verreckt se“ sagte stöhnend Ryan und lag plötzlich über mir. „Da hilft nur eins! Mund zu Mund Beatmung!“. Keine Sekunde später presste Ryan seine göttlich-weichen Lippen auf meine und ich hatte das Gefühl jeden Augenblick zu ersticken. Doch es dauerte nicht lange, bis mein Drang zum Lachen verschwand und dieses Kribbeln im Bauch wieder da war. Ich liebte dieses Gefühl einfach. Es war toll. Jedes Mal, wenn er mir so nah war, dieses Stechen in der Brust, was sich so schön anfühlte und das Kribbeln im Bauch, welches unglaublich war. So viel was man bei nur einer Sache empfinden konnte. Irgendwo auch ziemlich abartig. „Ich werd dich noch entjungfern, Schätzchen“ hauchte Ryan mal wieder viel zu verführerisch in mein Ohr und küsste meinen Hals. „War das jetzt eine Drohung?“. „Wohl eher ein Versprechen“. „Ich will ja jetzt nichts sagen, Schätzchen, aber du bist ein ganz schön versautes Bübchen~“ sagte ich mit der schwulsten Tunten Stimme, die man wahrscheinlich je gehört hat. Einige Sekunden sah mich Ryan einfach nur an. Sein Gesicht wurde immer rötlicher und seine Mundwinkel zuckten unregelmäßiger. „Schääätzcheeeen du wirst jaaa ganz root~“ sprach ich in derselben Stimme wie eben und dann war es vorbei. Ryan bekam einen so heftigen Lachflash, dass ihm plötzlich Tränen über die Wangen liefen und er aussah, als würde er jeden Augenblick drohen zu ersticken. „Ohhhh~ Daaarliiing~“. Lachend rollte sich Ryan von A nach B und sah mich heulend an. Mein Herz schlug so schnell. Ich hatte ihn ja bis jetzt schon öfters lachen sehen, doch das übertraf wirklich alles! Ich liebte einfach alles an ihm. Sein Lachen. Sein Lächeln. Seine Stimme. Seine Augen. Sein Charakter, welcher mich auch hin und wieder etwas zu sehr aufregte, und sein verdammt unwiderstehliches Aussehen, welches wahrscheinlich das Aussehen eines sadistischen Engel wiederspiegelte. „Was machst du nur mit mir?“ fragte mich Ryan mit einem Knall rotem Gesicht und völlig außer Atem. „Das gleiche, was du auch mit mir machst“. „Stimmt~“ trällerte er und zog mich in seine Arme. Da lagen wir. Auf dem Boden des Zeltes. Allein. Niemand der uns stören konnte. Ja, ich hatte Lust, aber mein Verstand hinderte mich immer. Die meiste Zeit war ich auch dankbar. Jetzt, jetzt wusste ich es aber nicht. Es fühlte sich so verboten gut an. Vielleicht war es aber wirklich noch nicht so weit. „Es ist spät, wir sollten schlafen“ sagte leise Ryan und wir legten uns schlafen. Schon nach wenigen Minuten schien er fest zu schlafen. Ich dagegen lag noch mehrere Stunden wach neben ihm. Diese Nähe, sie war so schön. Einfach, ohne das was passiert, neben ihm zu liegen. Ich kuschelte mich leicht an ihn, bevor auch ich dann endlich einschlief.
Als ich am nächsten Morgen wach wurde, lag ich in seinen Armen, welche mich fest umschlungen hatten. „Morgen“ hauchte er mir entgegen und sah mich mit einem verschlafenen Blick an. „Moje“ gab ich zurück und richtete mich auf, als seine Arme mich nicht mehr fest umschlungen hatten. „Willst du mal was wissen?“ fragte er auf einmal und sah zu mir hoch. „Hm?“. „Du bist das erste Mädchen, das morgens in die Ehre hatte, neben mir wach zu werden“. „Wie jetzt?“ fragte ich nach. „Naja, wenn ich mit irgendwelchen Weibern mal rum mach, bleibe ich nie über Nacht“ sagte er und stand auf. „Du hast dich die Nacht an mich gekuschelt“ sagte er, während er sich umzog. „Und?“ hakte ich nach und zog mich ebenfalls an. „Das hat vor dir noch nie eine gemacht..“. Jetzt war ich verwirrt. Plötzlich ging draußen laute Musik an. „Die anderen sind ja auch schon wach“ grinste Ryan und wir gingen aus dem Zelt raus. Die meisten sahen einfach nur für’n Arsch aus. „Guuuteeen Moooorgeeen“ rief mir Melanie fröhlich entgegen und zog mich in ihre Arme. „Kann ich erstmal ins Bad?“ fragte ich noch müde und Melli zog mich mit sich ins Bad, wo sie hinter sich abschloss. „Erzähl wie war dein erstes Mal?“ fragte sie ganz neugierig, während ich den Mund voll mit Zahnpasta hatte. Mit hoch gezogener Augenbraue sah ich sie an, während ich mir weiter die Zähne putzte. „Tze, immer hast du den Mund voll“ grinste sie und ich wusste was sie damit meinte. Ich konnte mir ein Lachen nicht mehr verkneifen und spukte die Zahnpasta aus. Zum Glück war alles noch im Wachbeckenbereich. Hustend sah ich sie an. „Das war nicht Lady Like“ lachte sie und gab mir einen Waschlappen. Als ich fertig mit waschen und Haare kämmen war, sah sie mich auffordernd an. „Zwischen uns ist nicht das, was du denkst, passiert“ sagte ich ernst und sah sie an. „Echt?“. „Ja“ sagte ich leise und öffnete die Badtür, wo schon andere nur darauf warteten endlich sich frisch zu machen. Als Melli und ich in der Küche das Essen fertig machten, musste ich an letzten Sonntag denken, wo ich von meiner Mutter und Dave den Anschiss meines Lebens kassiert hatte, weil ich mitten in der Nacht erst zuhause war. „Morgen wirst du 17~“ erinnerte mich Melli daran und mir wurde ganz anders. „Ja..“ gab ich leise wieder und schnitt die Brötchen weiter auf. „Morgääähn“ kam es von Brad, der halb nackt vor mir stand. „Mor.. gen“. Keine Minute später folgten zwei halb nackte Weiber, die Melanie und mich ignorierten und sich an Brad fest hielten. „Boah Brad nicht schon wieder!“ rief entsetzt Melanie und ich verkniff mir mein Lachen. Ich kannte die beiden ja nun seit meiner Kindheit und wusste, das Brad immer mal wieder von mehreren ‚Damen‘ besuch hatte und Melanie dann immer alles beseitigen musste. „Dieses mal sind es nur zwei“ rechtfertigte er sich und setzte sich mit den Mädchen an den Tisch. Melli und ich sahen uns mit weit offenem Mund an. „Hab ich was verpasst?“ fragte Ryan grinsend nach. „So Ladys ihr macht euch fertig und verschwindet von hier“ knurrte plötzlich Brad die zwei Weiber an und sie gingen erschrocken weg. „Besser“. Lachend setzte Ryan sich zu Brad, wo die beiden ein ziemlich tiefgründiges Gespräch starteten. Nur nach wenigen Minuten unterbrach ich sie. „Könnt ihr nicht einfach wie andere Kerle über Fifa oder GTA reden?!“ fragte ich die beiden mit einem bestimmt Tomatenrotem Gesicht und drehte mich schnell um. „Hahahahaha, die Jungfrau hat gesprochen“ sagte lachend Brad. „Brad..“ knurrte ich und gingen einen Schritt auf ihn zu. Im selben Moment stand er auf und ich stoppte meinen Plan ihn zu schlagen. Brad war einfach ein lebender Riese, zumindest kam mir das so vor. Dadurch dass er halb nackt war, sah man die ganzen Muskeln und ich dachte immer er sei einfach nur fett. „Brad, du hast mein Weltbild zerstört, ich dachte immer du wärst fett“ grinste ich. „Lori..“ wütend kam er auf mich zu und ich rannte zu Melanie, die sich schützend vor mich stellte, aber ein lachen sich nicht mehr verkneifen konnte. „Schwesterherz gehst du mal biiiitte zur Seite?“ wütend kam Brad auf uns zu. Keine Sekunde später lag er –wie letztes Wochenende- am Boden. „Ach verdammt Ryan nicht schon wieder!“. „Ups“ sagte grinsend Ryan und setzte sich wieder an den Tisch, wo er sich am Essen bediente. Nach einiger Zeit kamen die anderen und bedienten sich ebenfalls am Essen. Niemanden schien es zu stören, dass Brad nur halb nackt war. Ich hatte eher den Eindruck, dass vor allem die Mädchen das genossen. Wundern sollte mich das aber auch nicht. Immerhin waren die meisten Weiber einfach so. Sobald etwas einigermaßen gut aussah, benahmen sie sich wie die notgeilsten Menschen der Welt. Ein Verhalten, was ich noch nie verstehen konnte.
Der restliche Tag lief eigentlich relativ normal ab. Wir bauten die Zelte ab, einige zu denen ich mich auch zählen konnte, halfen beim Aufräumen und dann war die Party, von der ich eigentlich nicht viel mit bekommen hatte, schon vorbei. Ich konnte hauptsächlich nur noch an das Lagerfeuer und die Zeit mit Ryan im Zelt erinnern. Als wir am Abend dann endlich alles sauber hatten, verabschiedete ich mich noch und machte mich auf den Heimweg. Nach keinen 5 Minuten die ich schon am Laufen war, lief plötzlich Ryan neben mir. „Wo kommst du denn jetzt her?“ Verwundert sah ich ihn an. „Hab gewartet bis du endlich nach Hause gehst“ sagte er etwas genervt und zwang sich ein Lächeln auf. „Du hättest auch einfach noch helfen können“. „Hätte ich – hab ich aber nicht“ sagte er grinsend und nahm mir wieder die Tasche ab. Seufzend lief ich weiter. Der Junge konnte manchmal wirklich nervig sein. „Kann ich gleich noch mit rein kommen?“ fragte er auf einmal nach und sah mich mit einem Hundeblick an. „Wenn du willst“ sagte ich leise und sah schon mein Haus. Nachdem ich das Auto von Dave gesehen hatte, wusste ich, den bin ich noch nicht los. Und da standen wir.
Langsam schloss ich die Haustür auf. Ich hatte einfach so eine panische Angst, dass Mum und Dave es wieder wie die wilden Tiere auf den Fußboden treiben. Zu meinem Glück waren sie weit und breit nicht zu sehen und vor allem nicht zu hören. Zusammen mit Ryan ging ich dann direkt in mein Zimmer, wo ich mich auf mein Bett fallen ließ. „Alles okay?“. „Ja, hatte nur Angst, dass meine Mutter wieder von meinem Stiefvater auf dem Boden befriedigt wird“ sagte ich erleichtert und streckte mich. Ryan stellte meine Tasche bei meinem Tisch ab, wo er wortlos stehen blieb. „Wer ist der Junge?“ fragte er und zeigte auf die Bilder. Langsam stand ich auf und ging auch zum Tisch, wo viele Bilder standen und an der Wand hingen. „Mein Bruder“ sagte ich leise und sah mir die Bilder genauer an. „Du hast einen Bruder?“. „Hatte“. Dieses Wort sagte alles. „Oh.. es tut mir Leid“ sagte er leise und sah zur Seite. „Muss es dir nicht, konntest du ja auch nicht wissen“ sagte ich lächelnd und setzte mich wieder auf mein Bett. Noch einmal sah Ryan zu den Bildern, bevor ich zu mir aufs Bett setzte. „Ihr hattet ein gutes Verhältnis oder?“. „Ja, wir waren bis vor drei Jahren immer zusammen“. Es war das erste Mal, dass ich mit jemanden über meinen Bruder redete und dabei wieder lächeln konnte. „Auf den Bildern seht euch ziemlich ähnlich“ stellte er fest und sah mir dabei nonstop in die Augen. Er war zwei Jahre älter, aber wie kommen beide eher von unserem Vater. Wenn er damals neben Papa stand, konnte man meinen, er sei Papa aus der Vergangenheit“ sagte ich grinsend und schloss die Augen. „Und warum ist dein Vater nicht mehr hier?“. „Er hat uns verlassen, nachdem mein Bruder gestorben ist. Er gab meiner Mutter die Schuld, da sie am Fahren war, als Mutter und mein Bruder den Autounfall hatten. Ob sie wirklich Schuld war spielt noch nicht mal eine Rolle, finde ich. Ich finde es einfach nur unfair, dass ich zu dieser Zeit nicht nur meinen Bruder verloren habe, sondern auch meinen Vater“ und das war auch berechtigt. Aber mittlerweile konnte ich Vater gut verstehen. Seit dem Tod von Lucas stand sie völlig neben sich. Früher war sie kein bisschen so, wie sie heute war. Sie hätte Papa niemals erlaubt, sie vor unseren Augen auf dem Boden wie ein Tier durchzunehmen. Und jetzt war ihr das alles scheiß egal. „Ich hätte nicht nachfragen sollen“ murmelte leise Ryan und ließ sich zurückfallen. „Es ist wirklich nicht schlimm, ich hab mittlerweile kein Problem mehr damit, darüber zu Reden. Es geht mir wirklich gut“ sagte ich und sah ihn an. Er sah mir kurz in die Augen, bis er seine schloss. Anscheinend störte es ihn wirklich. Langsam beugte ich mich über ihn und küsste ihn leicht. Ich wusste selbst nicht warum. Leicht öffnete er seine Augen, zog mich an der Hüfte direkt an seinen Körper und hielt mich fest. Ich mochte diese Nähe sehr, zu sehr, um ehrlich zu sein. „Wie kannst du mich küssen, während wir gerade noch über deinen verstorbenen Bruder geredet haben?“ fragte er leise und drehte sich mit mir um. Wieder lag ich unter ihm. „Weil ich damit abgeschlossen habe. Er ist nicht mehr da und ich kann es nicht ändern. Ich werde nie die gemeinsame Zeit vergessen, aber ich kann nicht mein Leben lang trauern. Lucas wöllte das bestimmt auch nicht“ sagte ich lächelnd und zog ihn zu mir runter, wo ich ihn erneut küsste. Der Kuss wurde immer intensiver. Mit seiner einen Hand wanderte er zwischen meinen Beinen, wo er zuerst meine Jeans öffnete und dann mit der Hand unter der Unterhose verschwand. Dieses Mal fragte er nicht nach, sondern schob seine Finger in mich. Es fühlte sich so gut an, dennoch fühlte ich mich schlecht, wir waren nicht mal zusammen. Ryan stoppte den Kuss und beugte sich zu meinem Hals, wo ich seinen Atem spürte. Er leckte über meinen Hals, bevor er ihn dann küsste und mit seinen Fingern immer schneller wurde. Ich konnte mir ein leises stöhnen nicht mehr verkneifen. „Du solltest dir dien Stöhnen lieber verkneifen“ hauchte Ryan in mein Ohr und ich sah im Augenwinkel sein Grinsen. „Es erregt mich viel zu sehr dich so zu hören, so sehr, dass ich am liebsten nicht nur meine Finger in dich stecken würde“ sagte er und gab mir noch einmal einen Kuss auf den Hals. Als er noch einen Finger dazu nahm, konnte ich mir mein Stöhnen wirklich nicht mehr verkneifen. Wenige Minuten später hatte ich das Gefühl, alles in mir würde beben. Ich konnte es nicht genau beschreiben, aber ich wusste, wie man es in der Fachpraxis nannte – der Höhepunkt. Schneller Atmend lag ich unter Ryan und sah ihn einfach nur an. Ich merkte, wie er sich das Grinsen verkniff. War auch sein Glück. Er beugte sich mit seinem Kopf wieder über meinen und küsste mich. Er war unfair. Ich wollte ihn. Hier und jetzt. Aber mein Gehirn verbot es mir aus einem durch aus gutem Grund. Bei seinem Kuss merkte ich, wie er immer wieder grinsen musste. Dieser verdammte Idiot. Ich schob ihn von mir weg und sah ihn an. „Ernsthaft, warum musst du als grinsen?!“. Jetzt wurde sein Grinsen zum Dauergrinsen. „Ich kann doch nichts dafür. Ich find es toll, dass du so schnell zu Orgasmus kommst“ sagte er grinsend. Mit knall rotem Kopf sah drehte ich mich schnell zur Seite. „Ah, spielen wir wieder verklemmtes Kind?“ deutlich hörte ich sein Grinsen aus seiner Stimme raus. „Du machst mich wahnsinnig“. „Das hab ich eben gemerkt“ sagte grinsend Ryan und fing an zu lachen. „Du verdammtes Ar-“ bevor ich weiterreden konnte, bring er mich mit einem Kuss zum Schweigen. Eine ganze Zeit lang lagen wir kuschelnd nebeneinander, bis ich irgendwann einschlief.
„Binnen einigen Stunden wirst du mir voll und ganz verfallen“
Binnen einigen Tagen bist du mir voll und ganz verfallen‘. Ich musste nicht wach sein, um den schönsten Satz meines Lebens zu hören. Es kam mir vor wie eine halbe Ewigkeit. Zu lange hatte ich diesen einen Satz nicht mehr gehört. Zehn Wörter, die mein Herz mehr berührten als Tierbabys es je könnten und die waren wirklich süß!
Was würde mich erwarten, wenn ich jetzt meine Augen öffnen würde? Würde Ryan noch neben mir liegen? Mich in seinen Armen halten? Mich küssen? Vorsichtig öffnete ich meine Augen. Was ich sah? – Nichts. Er war nicht mehr da. Enttäuscht richtete ich mich auf, während mein Blick durch das Zimmer streifte. Erst als mein Blick an der Uhr hingen blieb, bemerkte ich wie früh es noch war. Ich hätte noch locker zwei Stunden weiterschlafen können. Gerade als ich mich wieder unter die warme Decke kuscheln wollte bemerkte ich ein knistern. Nachdem ich fast alles vom Bett geworfen hatte fand ich einen Zettel. „Dieser verdammte Idiot“ murmelte ich und las jedes Wort genau. Tut mir Leid, dass ich nicht noch bis zum Morgen geblieben bin. Ich wünsche dir alles Liebe zum Geburtstag! Wir sehen uns später in der Schule. Immer wieder las ich die paar Wörter von vorne in der Hoffnung es wird noch mehr dazu kommen. Ich wollte ihn sehen, mehr als alles andere auf der Welt. Mein Geburtstag war mir egal. Alles war egal solang ich nicht bei ihm sein konnte. Er hatte mein Leben völlig auf den Kopf gestellt und das nur binnen einer Woche. „Was machst du nur mit mir?“ murmelte ich leise vor mich hin und machte mich viel zu früh für die Schule fertig. Nach einem langen Bad und ausgewogenem Frühstück lief ich pünktlich für die Schule los. Ich war die erste aus meiner Klasse, was mich auch nicht gewundert hatte. Die meisten kamen immer erst kurz vor Unterrichtsbeginn oder noch später. Langsam streifte ich durch die Klasse zu meinem Platz, wo ich mich sofort hinsetzte und meinen Kopf auf die Tischplatte legte. Plötzlich ging die Tür auf und ich zuckte zusammen. „Mor..gen“ sagte auf einmal Ryan und setzte sich neben mich. „Morgen“. „Alles Gute zum Geburtstag!“ sagte er genauso plötzlich wie er die Tür aufgerissen hatte. Noch bevor ich antworten konnte nahm er mein Gesicht, zog es in seine Richtung und küsste mich. Meinetwegen hätte der Kuss noch Stunden dauern können. „Können wir wo anders hin gehen?“ fragte ich zögernd und sah ihn an. Warum hatte ich das nur gerade gesagt? Grinsend musterte er mich. „Es gibt da so einen leeren Klassenraum, wo wir nicht gestört werden“. Das hatte er nicht wirklich gesagt. Obwohl ich für ein paar Sekunden alles andere als einverstanden mit seinem Vorschlag war, musste selbst ich jetzt grinsen. „Das sehe ich dann mal als ja!“ sagte er und zog mich hinter sich her. Da die Schule noch so gut wie leer war, sah uns niemand. Niemand wusste wo wir waren. Lächelnd ließ ich mich von ihm hinterher ziehen. „Nur fürs Protokoll, das war deine Idee“ hauchte er in mein Ohr und schloss hinter sich die Tür. Mein Herz pochte. Er hatte Recht. Dieses Mal war ich die, die mehr wollte. „Nur fürs Protokoll, es gibt kein Protokoll“ hauchte ich zurück und sah ihm tief in die Augen. Sein Grinsen wurde breiter. Ryan nahm mich an der Hand und zog mich zu einem Tisch. Fragend sah ich ihn an. Auf einmal packte er mich an den Beinen und hob mich auf den Tisch. Da saß ich nun, auf dem Tisch und er stand vor mir. Er umfasste mit seinen Händen meinen Hintern und presste mich an sich. Wieder wurde mir so heiß. „Machen wir da weiter, wo wir am Samstag aufgehört haben?“ fragte er grinsend und fing an meine Bluse aufzuknöpfen. „Hier?“. Mit knall rotem Kopf sah ich zu ihm hoch. „Hier und jetzt“. Ehe ich mich versah, hatte ich oben rum nur noch einen BH an, doch auch dieser war schneller von meinem Körper als ich schauen konnte. Mit seinen Händen wanderte er über meinen Oberkörper. Immer schneller pochte mein Herz. „Ich steh auf deinen Körper“ sagte er in einem verführerischen Ton und küsste mich erneut. Ohne nach zudenken packte ich sein T-Shirt und zog es ihm schnell über den Kopf. Mit hochgezogener Augenbraue sah er mich an ehe er sein T-Shirt von den Armen streifte. Ich konnte nicht aufhören seinen muskulösen Oberkörper zu betrachten. „Dir scheint ja zu gefallen was du siehst“. Sein Grinsen wurde erneut breiter. Ehrlichgesagt wusste ich nicht wieso ich so handelte. „Du bist so heiß“ sagte er und öffnete meine Jeans. Langsam streifte er die Hose von meinen Beinen runter. Ich zuckte kurz auf als ich seine Finger an meinen Beinen spürte. Was war nur los mit mir? Ryan öffnete seine Hose und zog sie ein Stück runter. „Du bist unfair“ sagte ich grinsend und musterte ihn. „Beschwer dich nicht“ hauchte er wieder in mein Ohr und zog mir die Unterhose aus. Erneut sah er mich komplett nackt. Natürlich wäre mir eine andere Umgebung deutlich lieber gewesen und dennoch wollte ich ihn jetzt. „Letzte Chance wieder alles abzubrechen“ sagte er und holte ein Kondom aus seiner Hosentasche. „Niemals“ sagte ich leise, nahm sein Gesicht und küsste ihn fordernd. Während wir uns küssten streifte er das Kondom über sein bestes Stück. Er wanderte mit seinem Gesicht meinen Körper abwärts, küsste und liebkoste ihn an Stellen, wo nur er mich berührte und wollte. Zwischen meinen Beinen stoppte er. „Ich kann nicht glauben, dass ich das wirklich mache..“ murmelte er und küsste mich zwischen den Beinen. Seine wundervollen weichen Lippen an solch einer Stelle zu fühlen war vermutlich das Beste, was er mir gerade antun konnte. Doch da lag ich falsch. Er schob mit seinen Händen meine Beine leicht auseinander und ließ mich keine Sekunde später seine Zunge auf meiner entblößten Haut spüren. Nach wenigen Augenblicken gab ich mich seiner Zunge ganz hin. Das war mit Abstand das Beste. Vermutlich würde ich dies heute noch bei ganz anderen Dingen denken. Vermutlich sogar in wenigen Minuten. Kurze Zeit später lehnte ich mich ein Stück nach hinten und genoss jede Sekunde in der Ryan mit seiner Zunge mir so nah war. Kurze Zeit später hörte er auf und kam mit seinem Gesicht meinem Kopf wieder näher. „Ach man du hättest echt noch nicht aufhören dürfen“ sagte ich schmollend und lag nun unter ihm auf dem Tisch. „Niemand hat gesagt, dass ich jetzt schon aufhöre“ grinsend umfasste er meine Hüfte und zog mich ein wenig in seine Richtung. „Hör zu Lori, wenn es schmerzt, sag es“ hauchte Ryan in mein Ohr und gab mir einen Kuss auf die Stirn, ehe ich den ersten Teil seines besten Stückes in mir spürte. Es war nicht mit den Fingern oder der Zunge zu vergleichen. Es war so anders und doch fühlte es sich noch besser an. Langsam und vorsichtig schob er immer mehr in mich. Zwischendurch zog es mal mehr mal weniger. Als Ryan ganz in mir war stoppte er. „Geht es? Ich sehe doch wie du an und die Augen zusammenkneifst..“. Besorgt sah er mich an. Für diesen zuckersüßen Blick hätte ich ihn töten können. Ich atmete tief ein. „Es zwickt“ maulte ich und presste schmollend die Lippen auf einander. „Lori..“ grinsend sah er mich an, eher er mich innig küsste. Gleichzeitig mit dem Kuss bewegte er sich. Anfangs noch so zärtlich und langsam und mit der Zeit wurde er immer schneller. Mein Verstand winkte mir nur kopfschüttelnd zu – und weg war er.
„Verdammt“ stöhnte ich erleichternd und lehnte mich zurück. Das war mit Abstand das Beste was mir je passiert war. Es gab nur eine Sache die das noch toppen könnte! „Wie fühlst du dich?“ schnaufend sah Ryan mich an. „Ganz okay, denke ich“ gab ich grinsend zurück. „Und warum grinst du so?“. „Ich habe nur überlegt was das jetzt noch toppen kann“ gestand ich und richtete mich wieder auf. Fragend wurde ich gemustert. „Was soll ich für dich tun, Prinzessin, ich mach alles“ sagte er und zog sich langsam wieder an. „Gewinn im Lotto für mich und kauf mir eine eigene Villa“. „Lotto spiele ich nicht und eine Villa kaufe ich dir auch nicht“ sagte er lachend, „abeeeeer – ich kann dir den schönsten Geburtstag deines Lebens schenken“. –Das hatte er jetzt schon. Aber wenn ich mehr bekommen konnte, musste man das ja auskosten!
Das Erste was wir machten: Unterricht schwänzen. Das Zweite: Nichts. Wir lagen Stundenlang nur rum und aßen zu viele Süßigkeiten. Erst nach Unterrichtsende wurden wir wieder aktiver. Ryan und ich gingen zu mir nach Hause, wo meine Möchtegern-Familie auf mich wartete. Wie erwartet kam mir meine Teenie-Pubertierend-mega-peinliche Mutter entgegen gehüpft und schrie quer durch die Nachbarschaft „Alles Gute mein Honig-Bärchen“. Seufzend ließ ich die Umarmung zu. Anschließend wurde ich ins Haus gezerrt. Mein Mund weitete sich als ich meine gesamte Familie sah. Nicht nur der Vollpfosten der sich Mamas Freund nannte stand mit Geschenk da, nein auch mein wahrer Vater, den ich eigentlich nur wegen Bildern erkannte. Tränen sammelten sich. „Lori erkennst du mich?“ sagte er und kam mir etwas näher. Ich nickte nur. Aus meinem Wort kam kein einziges Wort raus. Erst jetzt bemerkte ich eine Frau mittleren Alters – ungefähr dasselbe Alter wie meine Mutter – an seiner Seite und ein kleines Mädchen. „Das sind Monique und unsere Tochter Sophie“ stellte er die zwei vor. „Ich hab eine Schwester?“ murmelte ich plötzlich vor mich hin und musterte die Kleine. Sie sah lächelnd zu mir hoch. „Hier ist dein Geschenk und alles liebe und Gute“ sagte Vater und nahm mich vorsichtig in die Arme. Sofort öffnete ich das Geschenk. Auf den ersten Blick war es nur ein Buch. Aber es war viel mehr. Es war ein sehr persönliches Geschenk. In dem Buch befanden sich Bilder meiner Familie bis zu dem Tag an dem er ging. Zu jedem waren einige Sätze geschrieben. Plötzlich stand Ryan neben mir. „Er ist das Mädchen?“. „Niemand“ sagte ich und schloss das Buch schnell. Ich bedankte mich bei meinen Vater und verstaute das Buch an einen sicheren Ort.
Gegen Abend gingen bis auf Ryan wieder alle. Wie saßen zusammen in meinem Zimmer vor dem Fernseher und sahen uns noch einen Film an. Bei dem Gedanken an heute Morgen ließ ich natürlich wieder rot an und natürlich musste es Ryan sofort auffallen. Ohne Vorwarnung lehnte er sich über mich. Seine Lippen wieder auf meinen. Wie süchtig ich schon danach geworden war und das alles binnen einer Woche. Als er stoppte sah er mich ernst an. „Vor einer Woche habe ich dir etwas gesagt und darauf hätte ich jetzt gerne eine Antwort“ sagte er und setzte sich wieder aufrecht hin. „Eine Antwort?“ überrascht sah ich ihn an. Was sollte ich denn jetzt nur sagen? Liebte ich ihn? War es einfach nur sein Körper der mich beeindruckte? So verwirrt wie jetzt, war ich noch nie. „Ja. Ich will nicht einfach nur mit dir vögeln“. Obwohl ich mich geehrt fühlen sollte, störte mich das Wort vögeln. „Aber machst du das nicht immer? Das ist doch deine Art. Du bist Ryan – der geborene Bad Boy“ sagte ich doch etwas zickiger als geplant und sah ihn an. „Anfangs ging es mir auch nur darum, aber du bist eine besondere Ausnahme“. Liebte er mich etwa? Mein Herz schlug schneller und ein warmes freudiges Gefühl breitete sich in mir aus, doch mein Verstand musste alles kaputt machen. Immer und immer wieder sagte mein Verstand mir, dass er alles ist nur nicht in mich verliebt. Er hatte doch gerade zugegeben das es ihm anfangs nur um das eine ging. Nicht mehr und nicht weniger. Dieser Satz schlug ein wie eine Bombe. Zitternd atmete ich tief ein und aus. Was sollte ich nur tun? Verdammt ich war doch glücklich mit ihm. Aber andererseits machte mich diese Angst nur ausgenutzt geworden zu sein echt wahnsinnig. Hatte ich mein ersten Kuss verschwendet? Mein erstes Mal? Hatte ich all meine Prinzipien weg geschmissen wegen einem gut aussehenden Kerl der mir mal etwas Beachtung geschenkt hatte? Erneut sah ich Ryan ins Gesicht. Sein Blick wurde unsicherer aber blieb dennoch ernst. „Lori was ist los?“ fragend sah er mich an und kam mir wieder näher. „Ich kann dir keine Antwort geben. Ich weiß es einfach nicht“ gab ich zu und sah zur Seite. „Lori.. das ist jetzt nicht dein Ernst!“ wütend stand er auf. „Hat dir von all den Dingen nichts, wirklich nichts irgendetwas bedeutet?“. Natürlich hatte es mir was bedeutet. Doch anstatt irgendwas zu sagen, verstummte ich. „Jetzt sag endlich was!“. Ryan wurde immer unruhiger und lauter. Sein Stimme hatte einen wütenden Unterton. Mit jeder Sekunde wurde ich nervöser. Die Angst wuchs. Ich bekam kaum noch Luft. Wie ein Seil, das sich um meinen Hals gewickelt und mir die Luft abgeschnürt hatte, fühlte es sich an. Mein Herz wollte, dass ich ja sage. Ja zu den Küssen, ja zu den Umarmungen und ja zu der Liebe. Doch mein Gehirn hatte genug Gründe um nein zu sagen.
Nein.
Tatsächlich sagte ich ihm nein. Nein zu all den Gefühlen, der Liebe, der Freundschaft. Warum? Ich merkte wie sich die Tränen in meinen Augen sammelten. Plötzlich fing er an zu Grinsen. „Dein Verstand hat ja mal richtig gehandelt“ sagte er lachend. „Ich wollte dich eh nur flachlegen und das habe ich erreicht! Bye Bitch“. So schnell wie er weg war, konnte ich nicht mal die Wörter, die er gesagt hatte, verarbeiten. Er hatte mich von Anfang an nur benutzt. Mich zu seiner Huren Sammeln dazu gefügt und weg geschmissen als er alles erreicht hatte, was er wollte. Wieso machen Menschen so was Schreckliches nur? Ich verstehe das alles einfach überhaupt nicht. Und warum hatte er mich dann eben noch nach einer Antwort gefragt? Vermutlich nur um mich dann auszulachen, weil ich ihm wirklich binnen einer Woche verfallen war. Was war ich nur für ein verdammter Idiot. Wie konnte ich nur glauben das einer wie er eine wie mich lieben würde?!
Minutenlang kämpfte ich gegen die Tränen. Lief mein Zimmer auf und ab. Bekam die ein oder andere Schnappatmung. Doch dann kamen die Tränen. Wie ein Wasserfall liefen sie die Wange runter und tropften auf den Boden. Immer und immer wieder murmelte ich kaum verständliche warums vor mich hin. Selbst meine Mutter hatte nach 20 mal in mein Zimmer kommen aufgegeben. Von wegen mir den schönsten Geburtstag der Welt schenken. Es war der schlimmste Tag meines verdammten Lebens. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, nein ich würde ihn morgen in der Schule sehen. „Lori?“ auf einmal stand meine Mutter neben mir. „Ich weiß nicht was passiert ist und wenn du nicht trüber reden willst, verstehe ich das, aber ich bin deine Mutter und ich ertrage es nicht dich so zu sehen. Ich bitte dich von Herzen, sei stark..“. Ich konnte nicht glauben was sie gerade gesagt hatte. „Mama..“ ich schluchzte erbärmlich und rannte ihr dann in die Arme. Zum ersten mal seit Jahren verhielt sie sich wie einer echte Mutter. Irgendwann schlief ich heulend in ihren Armen ein und selbst am nächsten Morgen lag sie neben mir. Sie blieb die ganze Nacht an meiner Seite. Am liebsten hätte ich noch einmal angefangen zu weinen, doch ich wollte für sie stark sein. Vorsichtig stand ich auf und machte mich fertig. Vor der Schule traf ich auf Melanie, die mich bemitleidend ansah. „Ich weiß was gestern Abend passiert ist“ sagte sie und musterte mich. „Ich will nicht trüber reden“ sagte ich nur leise und sah dann zur Turnhalle. „Heute ist die Gedenkfeier?“ sagte ich dann erschrocken. „Ja..“. Zur ersten Stunde hatte unser Jahrgang Anwesenheitspflicht in der Turnhalle. Auf der aufgebauten Tribüne stand das Piano und ein großes Bild hing im Hintergrund. Brad und Ryan gesellten sich zu uns. „Was ist hier los?“ fragte Ryan und alle sahen mich nur traurig an. „Heute vor drei Jahren wurde Loris Zwillingsschwester überfahren“ sagte dann Brad und deutete auf das Bild, wo man meine Schwester sah. „Lori du hattest eine Schwester?“ fragte er überrascht. Ich antwortete ihm nicht. Auf der Bühne stand die Klassenlehrerin meiner Schwester. „Heute vor drei Jahren haben wir eine geliebte Schülerin verloren. Wie jedes Jahr an ihrem Todestag wollen wir Rachel Swon gedenken. Ihre Schwester Loreley wird ein Lied am Piano spielen“. Das war mein Einsatz, zum dritten mal. Ich setzte mich an das Piano und fing an Like I'm Gonna Lose You zu spielen. Melanie kam auf einmal zu mir rauf und fing an zu singen. Sie hatte eine klasse Stimme. Mit ihrem Blick deutete sie mir an mit zu singen und ich machte es. „So I’m gonna love you; like I’m gonna lose you“ bei diesem Teil kamen mir die Tränen. Nach dem Lied durfte ich zum Glück wieder in der Menge verschwinden. Die Lehrer sagten noch ein paar Wörter und dann war die Hölle vorbei und der Schultag nahm Normalität ein. In der Pause jedoch traf mich das nächste schlechte Ereignis. Ryan leckte alles ab was zwei Brüste hatte und bei drei nicht auf dem Baum saß. Männer konnten wirklich widerlich sein. „Na hoffentlich fängt der sich Herpes oder was noch schlimmeres ein“ sagte Melanie fies grinsend und beobachtete ihn genau. „Schatz du kannst so froh sein das du nicht mit ihm geschlafen hast!“. Ich lief rot an und sah zur Seite. „LORI“ schrie sie plötzlich und zog mich zur Seite. „Wann? WO? WIIIIE? –vor allem wars gut?“. „Gestern. Willst du nicht wissen. Wie wohl. Kein Kommentar“. „Wow“. Melanies Augen waren weit aufgerissen. Es sah so aus als würde sich sich eine Menge Kommentare verkneifen müssen. Gutes Kind. Ich hatte beim allerbesten Willen heute keine Nerven mehr für so Sachen. Erst gestern mein schlimmster Geburtstag und dann heute Ryans Hurenverhalten. Mein Hass auf alles und jeden wuchs mit jeder Sekunde immer mehr. Natürlich gab es immer einen Menschen der alles toppte –Anna. Als ich ihre Visage sah wusste ich genau was kommt. Jedes Mädchen hier an der Schule wusste was zwischen mir und Ryan passiert war und Annas Schadenfrohes Grinsen sagte mehr als tausend Worte. Stolz triumphierend dackelte sie mit ihren fünf Meter Absätzen zu Ryan, warf ihre blonden vollen Haare nach Hinten, presste ihre Arme leicht zusammen, was ihren viel zu großen Busen nur noch mehr betonte, und sah ihn mit einem hungrigen Blick an. „Ich sags dir Lori, die wird irgendwann Pornodarstellerin“ sagte plötzlich Brad und sah leicht angepisst aus. „Vorher hat sie sich alle möglichen Krankheiten eingefangen“ maulte Melanie und zog Brad und mich hinter sich her. „Heute ist nicht mein Tag!“ seufzte ich genervt und aß mein Pausenbrot. „Jeder weiß was zwischen mir und Ryan war und jetzt hallten mich bestimmt alle für eine Schlampe“ platze es aus mir raus und die ersten Tränen liefen die Wange runter. „Süße weißt du was da hilft?“. Erneut grinste Melanie fies und hinterhältig. Oh ich liebte dieses Grinsen. Ich zog eine Augenbraue hoch und musterte sie bedenklich als ich einen Ordner in ihren Händen sah. „Was ist das?“. „A bis Z Rachepläne. Natürlich nach Personen sortiert“. „Ist das nicht ein wenig übertrieben und kindisch?“ fragte auf einmal Brad in die Runde. Er hatte recht, aber mein Herz war auf Rache aus und wenn es um Rache ging war Melanie das hinterhältigste Stück das ich kannte. „Gib mir eine Woche Schatz, dann bist du es, die zuletzt lacht!“ sagte Melanie und verschwand pünktlich zum Pausenende mit Brad. Auch ich ging wieder zur Klasse, wo ich stumm neben Ryan saß. Wie erwartet schenkte er mir keine Aufmerksamkeit. Es war fast so als würde ich nicht mal existieren. Eigentlich war alles wieder beim alten. Ich war schon immer die geborene Außenseiterin. Das war eben das schwarze Los, dass Menschen die sich nicht in die 08/15 Gesellschaft einordnen ziehen. Aber war ich denn wirklich so anders? An sich war ich nichts weiter als ein 17 Jähriges Mädchen, dass bald ihren Abschluss machen würde. Ich hatte ein normales Gewicht und typisch braune Haare und Augen. Meine Hobby und Interessen waren keinem bekannt. Niemand in dieser Klasse wusste was ich mochte und machen wollte. Anscheinend war ich einfach nur zu still und nicht so auf Alkohol und Drogen fixiert. Mein Pech. „Loreley löse die Gleichung“ riss es mich wie auf Knopfdruck aus meinen Gedanken und ich sah zur Tafel. Fragend musterte ich die verschiedenen Aufgaben. Ich hatte keine Ahnung bei welcher wir waren. „Es tut mir Leid ich habe gerade nicht aufgepasst, wo waren wir?“ gab ich leise zu und sah zu meinem Mathelehrer. Da er immer noch wegen der letzten Mathestunde auf mich wütend war musste ich direkt zum Direktor. Dieser Mann wollte mich doch verarschen. Seufzend nahm ich all mein Zeug und machte mich auf den Weg zum Direktor. Doch anstatt in seinem Büro mich zu melden, ging in Melanies und Brads Klasse. Verwundert sahen mich alle an. Lag vermutlich daran, dass ich seit dem Tod meiner Schwester keinen Fuß in diesen Raum gesetzt hatte. „Alles in Ordnung Loreley?“ fragte Melanies Klassenlehrerin und sah mich ebenfalls verwundert an. „Ich bin grade mal wieder aus dem Unterricht geflogen“ gab ich zu und lehnte mich gegen die Wand. „Ach der Tag war bestimmt einfach nur zu viel für dich“ ertönte es plötzlich aus der hintersten Ecke und ein Mädchen stand auf. Sie kam mir sehr bekannt vor. „Kennen wir uns nicht?“ fragte ich verwirrt und ging in ihre Richtung. „Rach war eine meiner besten Freundinnen, ich war früher ab und an bei euch“ sagte sie und ich erinnerte mich. Wenn ich mich richtig erinnerte war sie Rika. „Stimmt ich erinnere mich, Rika oder?“ fragte ich und sie nickte mir lächelnd zu. „Wenn du willst kannst du auch für den Rest des Tages hier bleiben, ich gehe zum Direktor. Keine Sorge ich leg ein gutes Wort für dich ein“ sagte die Lehrerin und verschwand. Ich nahm mir einen Stuhl und setzte mich neben Melanie. Mehrere aus der Klasse treten sich in unsere Richtung und fingen Gespräche an. Einigte sprachen mich auf Rachel an, andere auf Ryan. Melanie wurde immer ruhiger und verschwand voll und ganz in ihren Racheplänen. Brad hingegen saß nur am Handy und grinste wie ein Depp vor sich hin. Rika gesellte sich neben mich. „Ich kenne Ryan schon etwas länger und besser“ sprach sie plötzlich und Melanie war ebenso plötzlich Teil des Gespräches. „Jedes Mal wenn er sich so verhält hat er etwas nicht bekommen, was er aber unbedingt wollte. Ich gehe mal stark davon aus, dass du ihn abserviert hast, stimmt‘s?“ fragte sie worauf ich nur ja sagte. Ende der Stunde stellte sich heraus, dass sie eine Großcousine war und mit ihm aufwuchs. Frau Bohr, so hieß die Gute, sorgte dafür das ich für die restliche Woche hier bleiben durfte. Diese Klasse war so anders. Alle waren ein Team. Es gab keinen der außen vor gelassen wurde. Dieses Gefühl endlich in einer Klasse dazuzugehören war unbeschreiblich und dann durfte ich endlich mal neben einer Freundin sitzen.
Nach der Schule führ ich mit Brad und Melanie mit. Es hatte definitiv seine Vorteile, dass Brad schon Volljährig war und das Auto seiner Eltern fahren durfte. „Also ich finde ihr solltet euch nicht unnötig Feinde machen“ sagte Brad als er an der Ampel stehen blieb. „Als wölltest du nicht auch das Anna endlich eine Lektion erteilt bekommt! Und Ryan hat es verdient, weil er Lori so behandelt hat“ schrie Melanie und sah ihn wütend von der Seite an. Ich für meinen Teil sah es als äußerst beruhigend allein hinten zu sitzen. „Mel, hör zu. Ryan ist einer meiner besten Freunde. Ich hätte zwar nie gedacht das er zu so einer Scheiße fähig ist, aber willst du dich wirklich auf diese Schiene begeben?“. „Er hat es verdient. Jeder in der Schule denkt, dass Lori eine hinterhältige Schlampe ist. In ihrer Klasse redet niemand ein Wort mit ihr. Nur unsere Klasse glaubt an ihre Unschuld“ sagte sie schmollend und sah zu mir. „Jeder in der Schule?“ hakte ich nach. „Du weißt doch wie Gerüchte sind. Am Ende der 2. Pause habe ich erfahren, dass er auch über dein erstes Mal redet..“ gab sie zu und ich ließ rot an. Brad sah in den Rückspiegel und musterte mich grinsend. Anscheinend wusste er dieses Teil noch nicht. „Ladies macht was ihr nicht lassen könnt, aber ich weiß von nichts“ sagte er am Ende der Fahrt und blieb direkt vor meinem Haus stehen. Beim Aussteigen versicherte mir Melanie, dass sie alles in den Griff bekommt. Da war ich ja mal gespannt. Vor der Einfahrt stand kein einziges Auto. Fröhlich lächelnd ging ich ins Haus. Hatte ich schon mal erwähnt, wie sehr ich Sturmfrei liebte? Nein? Gut dann jetzt: Ich liebe Sturmfrei. Schnell schon ich eine Pizza mit Brokkoli und Schinken in den Ofen, machte mir eine leckere Wein Flasche auf und setzte mich vor den großen Fernseher im Wohnzimmer. Da meine Mutter es für wichtig hielt alle möglichen Streaming Dienste zu besitzen, hatte ich freie Auswahl. Nach dem leeren der dritten Weinflasche hörte der Spaß auch schon wieder auf. „Lori bist du betrunken?“ hörte ich plötzlich Daves Stimme und errötete. „Näin“. Seine Augenbraue ging demonstrativ nach oben. „Wäre isch bedrunkkeen, könnte isch daaann daas?“ sagte ich und versuchte aufzustehen. Der erste Fehler. Der Zweite: Ich probierte es mehrmals, bis ich am Boden lag und versuchte in mein Zimmer zu robben. Dave lief neben mir her und beobachtete mich mit einem zu amüsanten Blick. „Wasch guckst du so?“ lallte ich und versuchte aufzustehen. „Kind du riechst nach zu viel Wein und.. Pizza?“. „Oh ja die waah gud“. „Komm ich trag dich ins Bett“ und ehe ich mich versah lag ich in Daves Armen und wenige Sekunden später in meinem Bett. „Umziehen werde ich dich nicht“ sagte er nur grinsend und verschwand. Da lag ich nun. Betrunken. In meinem Bett. Gefüllt mit Pizza und einer Lust, die ich kaum beschreiben konnte. Mein ganzer Körper brannte innerlich. Er sehnte sich nach Ryan. Nach seinen Berührungen. Seinen Küssen. Seinen Liebkosungen. Seine Nähe. Ich wollte ihn hier und jetzt. Irgendwas stimmte doch nicht mit mir. Warum wollte ich so unbedingt die Nähe eines Jungen, der mich von vorne rein nur benutzt hat? Warum? Frustriert über diese Erkenntnis drehte ich mich auf die Seite und griff nach meinem Handy. Melanie hatte mir mehrmals geschrieben.
Hey Maus wie geht’s? Ich hab den ultimativen Social Media Plan! Schrieb Melanie als letztes.
Ed gehz mir gurt antwortete ich und bekam auch schon sofort einen Anruf.
„Bist du betrunken oder high?“ kam es prompt von ihr. „Betrunken. Oh Melanie isch zerbrech an diesa Last!“. Erneut fing ich an zu heulen. „Brad und ich holen dich ab!“. Dreißig Minuten später saß ich erneut auf der Rückbank und versuchte mich nicht zu übergeben. Bei den beiden zuhause angekommen, gingen wir in Melanies Zimmer. Es war viel größer als meins und um einiges fraulicher und erwachsener. Die Wände waren in einem schlichten Weiß gehalten. In einer Ecke stand ein großes Bett in schwarz. Dazu ein passender Kleiderschrank plus Kommode. In der anderen Ecke stand ein schwarzes Lowboard. Alles war schwarz und dennoch durch die weißen und grünen Deko Sachen wirkte es heller als so manch anderer Raum. Sofort setzte ich mich auf ihr Sofa und umklammerte eins der grünen Kissen. „Zieh dran dann geht es dir besser“ sagte Melanie und setzte sich neben mich. „Was ist das? Das riecht echt streng“ sagte ich und zog dran. Der dritte Fehler. Ich hatte das Gefühl das mein Mund am Austrocknen war. Mir wurde noch schlechter und für wenige Sekunden kämpfte ich gegen das Gefühl mich übergeben zu müssen an. „Zieh mehrmals“ bestand sie und ich machte was sie mir sagte. Ich schätze ich war einfach zu betrunken um zu realisieren, was ich gerade machte. Eine Stunde später schaltete mein Gehirn sich komplett ab. Wir tranken immer mehr Alkohol. Das Meiste kannte ich noch nicht mal. Irgendwann lehnte Melanie sich an mich und umarmte mich. „Du bischt soo süüüß“ rief sie immer und immer wieder. Ich lachte und gab ihr das Kompliment nur zu gern wieder zurück. Je mehr wir tranken desto verschwommener wurde alles. „They see me rollin‘ they hatiiiing“ sang ich und sie lachte. Alles was danach geschah war einfach unbeschreiblich. Melanie lehnte sich plötzlich über mich und strich mit ihren Fingern über meinen Oberkörper. Ich wusste beim besten Willen nicht was das jetzt werden sollte, doch irgendwas in mir schien diese Situation zu befürworten. Diese Lust in mir brodelte wieder auf. Heißhunger auf das was mich erwarten könnte. Aber was wenn auch sie nur Spaß machte? „Melanie was soll das werden?“ fragte ich lachend und war mehr als nur froh jedes Wort richtig ausgesprochen zu haben. Seufzend lehnte sie sich wieder zurück. „Sorry ich habe nicht nachgedacht. Weißt du.. ich stehe eigentlich auf Frauen und ich find dich so anziehend“. Wow. WOW. Das war krass. Ich mein WOW. Ich lief knall rot an. Erneut lehnte sie sich wieder über mich. Ihre Lippen auf meinen. Ein Kribbeln durchfuhr meinen Körper. Die Lust konnte nicht mehr gebremst werden. Ich zog sie einfach an der Hose zu mir runter. Ich wollte mehr. Es war mir egal ob sie ein Mädchen war. So warme und sanfte Lippen. Ihre Finger so weich und zärtlich. Die Art wie sie mich berührte machte mich wahnsinnig. Langsam streifte sie mir mein Oberteil vom Körper. Kurz trennten sich unsere Lippen und ich bemerkte ihr schnelles Atmen. Auch ich atmete schneller. Ihr Blick war noch hungriger als sonst. Und da lag ich nun. Halbnackt unter meiner besten Freundin, meiner Lust vollkommen ausgeliefert. Mit ihrem Mund streifte sie meinen ganzen Körper entlang. Mit jeder Sekunde wurde das Kribbeln unerträglicher. Nachdem sie mir den BH ausgezogen hatte leckte und saugte sie Minutenlang an meinen Brüsten. Währenddessen strich sie mit den Fingern zwischen meinen Beinen entlang. Es dauerte nicht lang bis ich mir das Stöhnen nicht mehr verkneifen konnte. Langsam streifte sie mit der einen Hand unter meine Unterhose. Ihre Finger waren so angenehm warm und schneller in mir als ich schauen konnte. Meine Lust wurde mit jeder Bewegung immer mehr befriedigt. Zwischen meinen Beinen wurde es immer feuchter und ich konnte nichts dagegen tun. Kurz bevor ich mich endgültig verlor wanderte sie mit ihrem Mund zwischen meinen Beinen, wo das lecken weiter ging. Stöhnend schloss ich meine Augen. Mein Körper fühlte sich so gut an. Ich schätze das war, was ich nach den letzten zwei Tagen brauchte.
Mitten in der Nacht wurde ich wach. Mein Kopf kurz vorm explodieren. Alles verzehrt. Wie viel hatte ich nur getrunken? Erst jetzt bemerkte ich, dass ich immer noch nackt auf Melanies Sofa lag und sie auf mir. Meine Augen weiteten sich. Was zur Hölle hatte ich getan? Oh mein Gott. Ich hatte mit einer anderen Frau etwas und eigentlich sollte es sich falsch anfühlen, doch zu meinen erstaunen fühlte es sich gut an. Richtig gut. „Hey Melanie..“ ich rüttelte sanft an ihr bis sie wach wurde und zu mir hoch sah. „Lori das muss unter uns bleiben“ sagte sie schnell und richtete sich auf. „Ja“. Plötzlich ging ihre Tür auf und Brad stand im Türrahmen. Am liebsten hätte ich laut geschrien. Brad sah mich. Nackt. Seine Augenbrauen gingen weit nach oben. Sein Blick musternd. „Brad zieh leine“ maulte Melanie ihn an. Wütend stand sie auf. „Schwesterchen keine Sorge ich behalte das für mich. Ich wollte mich nur von dem was ich gehört hatte überzeugen“ sagte er grinsend und war so schnell wie er kam weg. Ich hoffte wirklich das er still blieb. Das war das letzte was ich noch gebrauchen könnte. Immerhin war die Gerüchteküche schon groß genug. „Keine Sorge er sagt nichts. Er ist der einzige der von meiner Sexualität weiß“ gestand Melanie und war mir ein langes T-Shirt entgegen. Trotz des vielen Alkohols in meinem Blut war es mir möglich das Shirt zu fangen und anzuziehen.
„Bereust du es?“ durchbrach es die Stille und ich sah erneut zu Melanie. „Nein“. Erleichternd atmete sie auf. Ich konnte ihre Reaktion gut verstehen. Nachdem wir noch eine Weile geredet hatten gingen wir in die Küche, wo wir viel zu früh zum Frühstück aßen. „Ich glaube das es keine gute Idee ist heute in die Schule zu gehen“ gab ich zu und ließ mich in den Stuhl zurückfallen. „Oh Lori mit der Einstellung erst recht“. Melanies Grinsen wurde immer breiter. Irgendetwas hatte sie geplant. Auf dem Weg zur Schule hielten wir bei mir zuhause an, wo ich schnell mein Schulzeug holte. Zudem bestand Melanie schon wieder darauf mich schminken zu dürfen. Brad der ärmste saß bestimmt fast eine Stunde allein im Auto bis wir so weit waren. „Menschenskinder ich wusste ja gar nicht, dass du so geile Klamotten hast“ sagte Melanie und pfiff. Ich trug eine wirklich viel zu enge Hose in Leder Optik, ein weinrotes Top und eine schwarze Lederjacke. „Ehrlich gesagt hatte ich das schon wieder vergessen“. Meine Haare waren geglättet, die Lippen rot und der Look wirklich perfekt. Und da kam sie wieder, die Angst. „So kann ich doch nicht in die Schule gehen!“. „Lori du bist nun siebzehn und fast eine Frau. Du rockst ab sofort die Schule. Haben wir uns Verstanden?“. Ehe ich mich versah saß ich wieder auf der Rückbank von Brads Auto. In meinem Kopf hörte ich immer und immer wieder ein und den selben Satz. Stur lächeln und winken, Männer. Grinsend sah ich aus dem Fenster. Innerhalb von nur einigen Tagen hatte ich so vieles erlebt. Wie war das nur möglich?
Und da waren wir. Schule. Juhu. Diese pure Freude. Nicht. „Irgendetwas fehlt da noch“ bemerkte Brad und setzte mir plötzlich seine Sonnenbrille auf. „Das ist es!“ sagte er und hatte auf einmal wieder eine neue Sonnenbrille vor den Augen. „Wow“ murmelte Melanie, hakte sich bei mir ein und wir gingen los. Noch nie habe ich mich so selbstsicher gefühlt. Mit Melanie an meinen Arm stolzierte ich grinsend zum Schulgebäude. Die ersten verwirrten Gesichter und offenen Münder starrten uns hinterher. Da war der Augenblick auf den wir hingearbeitet hatten. Ryan und Anna. Als Ryan mich bemerkte ging sein Mund langsam auf. Die Augen weiteten sich. Und mein Grinsen wurde breiter. Anna hingegen war die Eifersucht dick fett ins Gesicht geschrieben. Fehlte nicht viel das es noch anfing zu leuchten und blinken. Lachend ging ich an den beiden vorbei. Eins zu Null für meine wundervolle Wenigkeit. Der Tag hätte nicht besser laufen können!
„Melanie, danke“ sagte ich überglücklich und sprang ihr um den Hals. Wir saßen zusammen mit Brad und Rika auf dem Dach und genossen unsere Freistunde bis zu der Sekunde wo Ryan vor mir stand. Mit einem musternden Blick sah er zu mir herab. Diesen Blick kannte ich. Es war Lust. Heißhunger auf das was längst Geschichte war. Ohne ein Wort zu sagen riss er mich am Arm hoch, warf mich über die Schulter und war so schnell mit mir weg wie er gekommen war. „Willst du mich auch mal wieder runter lassen?!“. Keine Antwort. Erst mit erreichen eines ganz bestimmten Klassenraumes wurde ich endlich wieder auf den kalten und harten Boden der Realität gebracht. Ryan zog einen Stuhl direkt vor die Tür uns setzte sich drauf. Wollte er mir tatsächlich den Weg versperren? Ich zog angespannt eine Augenbraue hoch. Minutenlanges Schweigen und durchbohrende Blicke. „Was zur Hölle fällt dir ein so in die Schule zu kommen?“ maulte er leise und sah zu mir hoch. „Oh jetzt habe ich noch nicht einmal das Recht mich zu kleiden wie -ich- möchte“ kam es zickig aus meinem Mund und ich setzte mich auf einen Tisch. Die Arme verschränkt. Der Blick wütend auf Ryan gerichtet. Er wusste wie er mir den Tag verschönern und verderben konnte. Immer wieder ballte er die Hände zu Fäusten zusammen und lockerte sie danach sofort. „Mir reicht es“ murmelte er und stand so ruckartig auf, dass der Stuhl hinter ihm zu Boden fiel. Wütend ging er auf mich zu. Sofort stand ich auf. Irgendwas sagte mir, ich sollte so schnell wie möglich von hier verschwinden. Doch es war zu spät. Mit seinem Gewicht presste er mich unter sich an die Tischplatte. Ungewollt kamen wieder Erinnerungen hoch die ich seit dem letzten mal in diesem Raum so verdrängt hatte. Seine Hand wanderte durch mein Haar. Mal sanfter mal aggressiver. Er schien kaum noch Kontrolle über sein Handeln zu haben. Und dann passierte es. Seine Lippen erneut auf meinen. Auch wenn ich mich nach all dem sehnte stieß ich ihn mit aller Kraft von mir runter. „Nein. Nicht dir reicht es. Sondern mir“ sagte ich wütend und stand auf. „Glaubst du ich bin ein Objekt ohne jegliche Gefühle, welches du nach belieben benutzen und sobald dir irgendetwas nicht daran passt wegwerfen kannst? Oh nein nicht mit mir! Ich lass mich doch nicht von dir so verarschen und ausnutzten!“. Hatte ich das tatsächlich gerade gesagt? Die Lederjacke schien wunder zu bewirken oder es war der Rest Alkohol in meinem Blut. Verwundert sah Ryan mich an. „Ich habe dir gesagt was ich will und du hast mich abserviert“ kam es leise aus seinem Mund. „Und warum akzeptierst du dann meine Entscheidung nicht?“. „Einmal mir, immer mir“ hauchte er mir in mein Ohr und schon lag ich wieder unter ihm. Erneut küsste er mich. Dieses mal aggressiver und länger. Ich wollte mich wehren, doch nach der kurzen Kostprobe von eben konnte mein Körper nicht mehr widerstehen. Natürlich bemerkte Ryan was er mir antat. Seine Hände wanderten meinen Körper entlang bis wir Schritte hörten. Schnell richtete er sich auf und riss mich mit sich unter den Lehrerpult. Hatten wir das nicht alles schon einmal? Die Tür öffnete sich und mehrere Personen kamen rein. Seit Jahren war der Raum unbenutzt und jetzt so was. Zudem lag ich mal wieder unter Ryan unter einem Tisch und die Tatsache das noch mehr Personen in diesem Raum waren und das Risiko erwischt zu werden turnte mich ungelogen nur noch mehr an. Mit einer Hand auf meinem Mund wanderte die andere erneut meinem ihm hilflos ausgesetztem Körper entlang. Minutenland knetete er meine Brust bis er endlich weiter nach unten ging. Langsam öffnete er meine Hose, strich sie ein wenig nach unten und bewegte seine Hand unter meine Unterhose. Die Hitze in mir war kaum noch auszuhalten. Vorsichtig nahm er seine Hand von meinem Mund und ich spürte seine warmen Lippen auf meinen. Zögernd öffnete ich meinen Mund ein wenig und sofort kam mir seine Zunge entgegen. Er umkreiste meine Zunge mit seiner während die eine Hand meine Brust liebkoste und die andere dafür sorgte das ich beinah stöhnen musste. Er beendete den Kuss, richtete sich ein wenig auf, schob mein Top hoch, den BH schneller auf als ich schauen konnte, und wanderte mit seinem Mund meinen Hals abwärts zu meinen Brüsten entlang. Meine Brustwarzen wurden sofort hart und zwischen meinen Beinen wurde es nur noch feuchter. Immer wieder musste ich mir ein Stöhnen verkneifen. Und er wusste es. So Leise wie nur irgendwie möglich zog er meine Hose mit Unterhose aus und fing an mit seiner Zunge zwischen meinen Beinen zu lecken. Ich merkte wie ich immer feuchter wurde. Lange würde ich das nicht mehr aushalten.
Endlich gingen die Lehrer aus dem Raum raus. Nur einige Sekunden später spürte ich ihn in mir. Noch immer konnte man eine Aggressivität in seinen Bewegungen bemerken. Schneller und Härter stieß er in mich bis ich meinen Höhepunkt erreicht hatte. Schnaufend schloss ich die Augen. „Wir sind noch lange nicht fertig“ hauchte Ryan und ich bemerkte, dass nur ich gekommen war. Er stand auf und zog mich hoch, wo er mich keine Sekunde später an den Lehrerpult gepresst hatte. Wieder stieß er in mich. Bei jeder Bewegung rieben meine Brüste auf der Tischplatte. Er wurde immer schneller. Ich kam erneut und dieses mal auch er. Auf zitternden Beinen und mit schnaufenden Atem zog ich mich wieder komplett an. Es war der Wahnsinn.
„Ich hoffe das dir das zu einer Entscheidung weiter helfen konnte“ sagte Ryan und lehnte sich in einen Stuhl zurück. „Das alles hast du nur gemacht weil du unbedingt ein ja hören willst?“ fragte ich entsetzt. Die Lust die ich bis vor einer Minute verspürte verflog und übrig blieb ein Hass. Ein Hass der mich wütender als jemals zuvor machte. „Ja, der Sex mit dir ist gut, mehr als nur gut, aber ich kann dir kein Ja sagen zu deinem bescheuerten Binnen-Satz“. Meine Stimme wurde immer lauter und lauter. „Das ist doch nicht dein Ernst. Warum fällt es dir so schwer zu zugeben, dass du auf mich stehst!“ schrie er und stand wieder auf. „Ich weiß das du mir voll und ganz verfallen bist!“. „Ja gut dann bin ich das aber nur in deinen Körper du verdammter Möchtegern Bad Boy!“ konterte ich und sah ihn einfach nur an. Ich kämpfte gegen all diese Wut an und die Tränen. Plötzlich fing er wie an meinem Geburtstag an zu Grinsen. „Na endlich habe ich meine Antwort. Jetzt kannst du dir sicher sein, dass ich dich in Ruhe lasse“ und weg war er. Die Tränen liefen mir über die Wange. Nun hatte er mich zum zweiten mal verarscht und ich Depp hatte ihm geglaubt. Warum war ich denn auch so naiv?
Ja ich liebte ihn und dabei kannte ich ihn gerade mal etwas über eine Woche. Ich war im tatsächlich verfallen. Oder viel eher seiner Masche Frauen rum zu kriegen. Ich will gar nicht wissen wie viele er so schon abbekommen hatte. „Wie dumm kann ein Mensch denn nur sein?“ fragte ich mich selbst und setzte mich an die Wand. Kurze Zeit später klingelte es zur nächsten Stunde. Ich wollte aufstehen und zur Klasse gehen doch mein Körper versagte komplett. In Gedanken versunken bemerkte ich nicht einmal, dass die Tür aufging und Melanie und Brad vor mir standen. Keiner sagte etwas, stattdessen gesellten sie sich neben mich. Melanie stellte ihre Tasche vor sich und holte eine Flasche Jack Daniels raus. Trotz meiner Trauer musste ich grinsen. Sie hatte tatsächlich Whisky mit zur Schule gebracht. Melanie und ich wechselten uns immer wieder ab. Zu meinem Nachteil vertrug ich Jack Daniels pur überhaupt nicht und war nur nach wenigen Minuten zu voll um wieder in den Unterricht zu gehen. „Ladies wir sollten lieber von hier Verschwinden, ich habe keine Lust kurz vorm Ende zu fliegen“ sagte Brad, nahm uns beide am Arm und lief mit uns zum Auto. Seine Angst war durchaus berechtigt. Immerhin hatte er ein Jahr wiederholen müssen. Dabei ist er nicht mal dumm. Ich würde sogar sagen, dass er um einiges schlauer war als Melanie und ich, aber sein Drang dumme Dinge anzustellen war noch etwas höher. „Wir werden aber auch Probleme bekommen, wenn wir einfach schwänzen“ bemerkte Melanie und sah zum Gebäude. Mir war das alles gerade egal. Hauptsache ich musste nach der Aktion von eben Ryan nicht mehr sehen. Bei dem Gedanken war meine Laune wieder im Keller. Ohne ein Wort zu sagen stieg ich ins Auto ein und sah permanent aus dem Fenster. Wie schwach war ich eigentlich? Sehnte ich mich wirklich so sehr nach Sex, dass ich zum zweiten mal mit Ryan während der Unterrichtszeit schlief? Das konnte doch alles nicht wahr sein. Vielleicht war ich ja insgeheim notgeil. Das würde sogar erklären, wieso ich noch nicht mal was gegen Melanies Aktion hatte und sie sogar befürwortet hatte. „Isch kann nisch nachhauseeh. Meine Muddaa tötet misch“ sagte ich als ich bemerkte wie nah wir meinem Zuhause waren. Ich wusste zwar nicht ob sie zuhause war, aber wenn wäre ich noch mehr am Arsch gewesen als ich es ohnehin schon war. Das Risiko musste man nicht unbedingt eingehen. Zu meinem Glück nahmen die beiden mich dann doch noch mal mit zu ihnen. Halleluja.
Die Stunden vergingen. Noch immer war ich zu geschockt von dem was da heute in der Schule passiert war. Wieso immer ich? Konnte das Leben es nicht einmal gut mit mir meinen? Zu erst wurde ich von meinem Vater verlassen, dann starb meine Schwester und jetzt so etwas. Ich kämpfte panisch gegen die Tränen an. Nach wie vor was ich bei Melanie und Brad zuhause. Mittlerweile waren auch ihre Eltern da, die ich schon seit Jahren kannte. Bei dem Gedanken an die Vergangenheit musste ich wieder wie ein Depp vor mich hin lächeln.
Rachel und ich waren seit klein auf immer zusammen gewesen. Wir waren in der selben Kindergartengruppe, Vorschulgruppe und Grundschule. Ich hatte eigentlich eine wirklich schöne Kindheit. Ja, mein Vater war nie für uns dagewesen. Zwar zahlte er fleißig Unterhalt und schickte uns Geschenke aber gesehen hatten wir ihn nicht. Selbst an Rachels Beerdigung ließ er sich nicht sehen. Desto überraschter war ich ihn vor meinen Augen zu sehen. Er hatte sich irgendwo anderes ein neues Leben aufgebaut. Neu geheiratet und eine neue Tochter gehabt. Kein Wunder das er sich nie wieder blicken lassen hat. Und trotz all dem war meine Kindheit bis vor drei Jahren wundervoll. Ab der fünften Klasse waren wir in getrennten Klassen. Zugegeben habe ich es erst gehasst aber als wir dann in die Pubertät kamen war der Abstand mehr als nur Vorteilhaft. Ab da hatte sich alles geändert. Die ganzen Mädchen hatten angefangen Make up zu tragen, sich jeden Tag die Haare neu zu machen, immer über die neusten Mode Trends geredet und ich, ich war nach wie vor ich selbst geblieben. Selbst Rachel hatte sich angepasst. Wir beide hatten immer lange Haare gehabt und sie schnitt sie sich ab und glättete sie jeden Tag. Ab und an schminkte sie sich sogar. Dabei waren wir zu dem Zeitpunkt dreizehn. Verrückt. Irgendwann kam sie dann mit Melanie nach hause. Ich hasste sie von der ersten Sekunde an. Ich sah in ihr nur Konkurrenz. Vermutlich hatte ich auch einfach Angst meine Schwester zu verlieren. Und dann passierte es. Melanies verrückte Art steckte mich an und wir wurden Freunde. Irgendwann sogar bessere Freunde als sie und Rachel. Dennoch blieben wir zu dritt. Irgendwann kam Rika und Rachels Klasse und die beiden wurden beste Freundinnen. Die Pausen verbrachten wir dann immer mit mehreren Leuten. Wir redeten viel, lachten viel. In unserer Freizeit waren wir viel in Kinos oder Eis essen. Es war alles so perfekt.
Und dann der Autounfall. Alles nur weil ein verdammter Kerl meinte betrunken Auto zu fahren. Und Rachel einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort war. Hätte sie den Bus nicht verpasst, wäre sie nie nach Hause gelaufen.
Seufzend lehnte ich mich zurück. Wie am gestrigen Abend saß ich auf Melanies Sofa. Sie fälschte gerade eine Entschuldigung. Zugegeben machte sie das wirklich etwas zu gut. Naja so war sie nun mal. Gerissen und gefährlich. „Du sahst so in Gedanken versunken aus“ bemerkte sie und stoppte ihre Arbeit. „Ich musste einfach an früher denken. Die Zeit wo Rachel noch da war. Und keine Ahnung irgendwie kommt gerade alles hoch“ sagte ich und mit jedem Wort kamen immer mehr Tränen. „Ich vermisse sie einfach.. wäre sie noch hier... ich hätte mich bestimmt nie auf Ryan eingelassen“ wimmerte ich unter der Flut von Tränen und versteckte mich hinter meinen langen Haaren. Melanie kam sofort zu mir und nahm mich in die Arme. „Ich wünschte mir echt ich wäre mehr wie Rachel..“. „Aber so wie du bist, bist du perfekt“ kam es sofort von Melanie und sie nahm mich nur noch mehr in die Arme.
Später am Abend ging ich wieder nach Hause. Zwar bestand jeder darauf, dass ich mich fahren lasse, aber ich brauchte die frische Luft zum nachdenken. Erneut kam dieser Hass hoch. In so Momenten hatte ich regelrecht Angst vor mir. Blind von all den Gefühlen bog ich einige Straßen zu früh ab. Im dunkeln sah auch echt alles gleich aus. Fragend sah ich mir die ganzen Häuser an. „Hier war ich ja noch nie“ bemerkte ich und ging voller Faszination weiter. Die ganzen Häuser waren alle noch recht neu und sahen ziemlich teuer aus. Eins hatte es mir besonders gut gefallen. Es war riesig, in weiß, ein dunkles Dach, viele, vor allem große Fenster und eine ewig lange Einfahrt. Der Vordergarten war gut gepflegt und mit schönen Steinen dekoriert. Ich hätte ewig hier stehen bleiben können. „Erst mich abservieren und dann mich stalken, du bist mir ja eine“. Oh nein. Nein. NEIN. Geschockt drehte ich mich um und sah Ryan direkt vor mir. „Hi“ sagte er mit seinem Standard Grinsen und sah mich einfach nur an. „Ich bin nur zufällig hier lang gelaufen“ sagte ich schnell und in ging einen Schritt zurück. „Und deswegen stehst du seit Minuten hier und starrst unser Haus an“ sagte er und ging ebenfalls einen Schritt mit mir mit. „Ich wusste noch nicht mal wo du wohnst, du Vollidiot“. „Lori~“ hauchte er in mein Ohr, während er meine Arme festhielt. „Der Bad Boy hat gewonnen~“. Mit diesen Worten verabschiedete er sich von mir. Mein Herz pochte so schnell. Noch ein bisschen schneller und ich bekomme einen Herzinfarkt. Mit schnellen Schritten ging ich endlich nach Hause. Ich wollte nur noch in mein Bett und diesen verdammten Tag endlich hinter mir lassen. Nach zwanzig Minuten war ich endlich zuhause angekommen. Besorgt viel meine Mutter mir um den Hals. „Wo warst du über Nacht und warum kommst du überhaupt jetzt erst nach Hause? Lori ist was passiert?“ hysterisch riss sie mich hinter sich her. „Mum es geht mir gut. Bestens“ sagte ich genervt, riss mich von ihr los und schloss mich in meinem Zimmer ein. Das letzte was ich gebrauchen konnte war ihre mega fürsorgliche aber übertriebene pubertierende Art. Alles wo nach ich mich jetzt sehnte war mein Bett. Ich zog mir noch meinen Lieblingspyjama an und schon lag ich in meinem Bett. Noch ein letztes mal sah ich in das Buch, welches mein Vater mir zu meinem Geburtstag geschenkt hatte. Ich liebte die Bilder von mir und meiner Schwester so sehr. Warum ist all dies nur passiert? Mein letzter Gedanke bevor ich dann endlich einschlafen konnte war Rachel.
Immer wieder sah ich mir die Bilder von Rachel an. Sie zu sehen lenkte mich von all dem anderen Schmerz ab. „Lori seit Wochen kommst du nicht mehr aus deinem Zimmer raus..“. Überrascht schaute ich zu ihr hoch. Sie sah genauso fertig aus wie ich. Skeptisch zog ich eine Augenbraue hoch. „Mama, ich brauch Zeit“ gab ich zurück und schob schnell Rachels Bilder unter mein Kopfkissen. Ich wollte nicht, dass sie sah was mich beschäftigte. „Zeit hin oder her Loreley Swon. Du gehst mir gerade wirklich tierisch auf die Nerven. Ich denke mal es liegt an diesem Ryan. Gut dann liefs halt nicht so wie du wolltest, aber es geht weiter! Das beste Beispiel sind dein Vater und ich!“ wütend verließ sie mein Zimmer. Minutenlang starrte ich perplex auf die Tür, wo sie gerade noch heraus spaziert war. Ich hatte sie das letzte mal so erlebt, als sie mich morgens mal wecken wollte. Schlimmster Fehler. Ich war wirklich ein Morgenmuffel. Und ich hasste nichts mehr wie Menschen die morgens schon gute Laune hatten. Gruselig. Aber wie das nun mal bei Müttern so war.. sie hatten fast immer recht. Und in diesen Augenblick hatte sie mehr als nur Recht. Sie wusste genau wie sich dieser Schmerz anfühlte. Vater hatte sie verlassen, als sie ihn am meisten brauchte. Er hatte sie vielleicht auch nur so benutzt wie Ryan mich benutzt hatte.
Seufzend ließ ich mich wieder ins Bett fallen. Was machte ich hier eigentlich? Liebeskummer hin oder her, ich musste wieder unter Menschen und vor allem wieder in die Schule. Trotz meiner Unmotivation raffte ich mich auf und griff zu meinem Handy, wo ich meine Lieblingsplaylist an machte. Passend wie die Faust aufs Auge wurde sofort mein Lieblingslied abgespielt. Cobra Starship mit Good Girls Gone Bad. Obwohl ich das Lied nun schon ewig kannte und rauf und runter abspielte, hörte ich es mir wie immer gerne an. Besonders der Text hatte es mir wirklich sehr angetan. Er passte zu mir. Zu Ryan. Zu uns. „Na super muss ich jetzt immer an ihn denken, wenn ich mein Lieblingslied hören will?“ fragte ich mich selbst, während ich meine Hose anzog. Vor dem Spiegel blieb ich dann stehen. Ich sah aus wie immer. Löwenmähne, etwas weitere Klamotten die meinen Körper unvorteilhaft betonten und dieser schüchterne verletzte Blick. „That's not my name“ sang ich plötzlich ohne drüber nach zu denken mit. Meine Augen weiteten sich. Jetzt weiß ich was Mum meinte. Wäre Rachel hier würde sie mich nicht von meinen Fehlern abhalten. Sie würde auch nicht sagen 'Ich habs dir gesagt', nein.. sie würde hinter mir stehen. Sie würde mich auffangen wenn ich zu Boden falle. Sie würde mich hochziehen, wenn ich bereits am Boden liege. Sie würde mich antreiben weiter zu machen. Grinsend tanzte ich zum Lied quer durch mein Zimmer, wobei ich vorm Spiegel immer wieder stehen blieb um mich zu schminken. Auch wenn es ein dezenter Look war, fiel es sofort auf. Ich stolzierte schnell noch ins Bad, glättete diese Katastrophe, die sich Haare nannte, und ging aus dem Haus raus. Auf dem Weg zur Schule schrieb ich Melanie noch eine Nachricht das ich heute endlich wieder zu Schule kam. Sofort kamen tausend Herz Emojis. Das war so ziemlich das einzige, was sie verschicken konnte. Grinsend lief ich weiter. Obwohl es noch relativ früh war, war es bereits sehr warm. Man merkte, dass der Sommer da war. Die leichte Brise Wind die mir entgegen kam, machte das Laufen deutlich angenehmer.
Vor der Schule blieb ich noch einmal stehen. Der eben noch gut zu spürende Mut war wie weg geblasen. Ich bekam eine Angst, die sich nicht mehr in Worten beschreiben ließ. Doch dann sah ich Melanie. Wie sie wirklich sehr unelegant zu mir gerannt kam. Noch vor wenigen Wochen hätte ich nicht glauben, dass ich meine beste Freundin wieder bekomme. Sie war wieder so aufgedreht, wie ich sie kennen gelernt hatte. Noch bevor Ryan auf unsere Schule kam, hatte sie nur Partys und Vögeln im Kopf. Als mein Leben jedoch immer komplizierter wurde, stand sie mir wieder bei – wie früher. Es hatte also doch etwas gutes. Grinsend rannte ich los. Wahrscheinlich sah ich genauso elegant aus wie sie. Lachend und völlig außer Atem fielen wir uns in die Arme. „Du sieht so klasse aus!“. Lächelnd sah ich sie an. Ein Hauch von Mut kam wieder hoch. „Weißt du was? Ich kenne ein Lied, wo einfach jeder gute Laune bekommt“ sagte sie, zückte ihr viel zu großes Handy aus der Hosentasche und scrollte wie eine blöde in ihrer Playlist rum. Der Nachteil, wenn man um die Tausend Lieder hatte. Und dann ging es an. Fascination. Ein wirklich sehr alter Song. Doch er wirkte. Er zog mich völlig in seinen Bann. Überglücklich fing Melanie an zu tanzen. Ich konnte meinen Augen kaum Glauben schenken. Melanie tanzte zu einem alten Lied, was vermutlich die meisten nicht einmal kannten, in der Schule. Lachend musste ich mit tanzen. Irgendwann bekamen auch die Lehrer mit was hier im Gange war. Grinsend kam mein Mathelehrer auf uns zu und wisst ihr was? Er tanze einfach mit uns mit. Wie gut das meine Augenbrauen angewachsen waren, so hoch wie die von jetzt auf gerade gingen konnte das einem angst machen. Die ersten Lehrer und Schüler fingen an laut mit zu singen. Das Lied war wohl doch bekannter als ich zuerst angenommen hatte. Nach ungefähr einer halben Stunde hatte sich endlich alles beruhigt. Ich war völlig außer Atem. Und ich mochte tanzen überhaupt nicht. Dennoch hatte ich tatsächlich meinen Spaß gehabt.
„Gehst du eigentlich wieder in deine Klasse?“ fragte Melanie während wir die Flure lang liefen. „Hm, ich denke ja“ antwortete ich und blieb vor der Tür stehen. Mein Herz pochte ungewöhnlich laut und viel zu schnell. „Keine Sorge, ich bin nur einen Raum weiter“ hauchte mir Melanie ins Ohr und klopfte mir auf die Schulter. Wie heißt es so schön: Augen zu und durch! Und so öffnete ich mit einem Zug die Tür und ging auf meinen Platz zu. Die Blicke der Anderen waren alles andere als Willkommen. Wie zuvor auch spürte ich wie unerwünscht ich wirklich war. Langsam füllte sich der Raum und die Blicke wurden zu Gesprächen. „Sie hat sich ja wieder raus getraut“ sagte eine so laut, dass sogar ich es hörte. Anscheinend war meine Anwesenheit schlimmer als meine Abwesenheit. Zitternd griff ich zu meinem Handy. In den paar Minuten, die ich schon hier war, hatte Melanie hundertfünfundzwanzig Nachrichten geschrieben. Ich zwang mir ein Lächeln auf und fing an mit ihr zu schreiben. Irgendwann war ich so vertieft, dass ich noch nicht einmal Ryan bemerkte. Er saß einfach da, neben mir, und ohne ein Wort zu sagen. Mein Herz blieb stehen. Nicht mal ein Blick kam zu mir rüber. Es fühlte sich kalt und leer an, als würde eigentlich niemand neben mir sitzen. Seufzend lehnte ich mich zurück. Meine Haare fielen über die Stuhllehne. Ich schloss die Augen und dachte nach. Ich war lange nicht mehr hier. Ich wusste noch nicht einmal wie viele Wochen, ich nicht mehr hier gewesen war. Und dennoch fühlte es sich an wie gestern. Nur das Ryan kein Wort mehr mit mir wechselt und die ignorierenden Blicke zu hasserfüllten Blicken wurden. Aber was hatte ich getan, dass mich jetzt alle hassten? Dann fiel es mir auf. Als ich die Augen wieder öffnete und durch die Klasse blickte, waren es nur die Mädchen, die mich mit ihren hasserfüllten Blicken musterten. „Wie eifersüchtig kann man nur sein?“ fragte ich mich selbst und sah sie alle nach einander an. Anna grinste. Als einzige. Sie stand auf und kam auf mich zu. Mit einem leichten Seufzer packte sie Ryan am Arm, riss ihn hoch und setzte sich auf seinen Stuhl. Sowohl Ryan als auch ich sahen sie verwirrt an. „Ich konnte dich noch nie leiden, du warst mir immer egal und wirst mir auch immer egal sein, aber..“ sie holte tief Luft, „du hast recht! Die Eifersucht hier in dieser Klasse ist wirklich nicht mehr normal“. Überrascht sah ich sie an. „Wie du sicher weißt bekomme ich alles und jeden den ich will und danach ist mir auch alles und jeder wieder egal. So ist das bei mir auch mit Ryan. Mich hat es nur persönlich so gestört, wie sich plötzlich alles nur noch ums Mauernblümchen Lori drehte. Die anderen Mädchen werden so einen Typen eh nie abbekommen. Schau sie dir doch mal genauer an. Eine hässlicher als die andere und Eifersucht mag kein Kerl“. Wütend standen die ersten Mädchen aus der Klasse auf, doch Anna scherte es einen feuchten Dreck. Sie blickte über die Schulter und die anderen erstarrten. Sie konnte so bedrohlich schauen, dass selbst mir schon oft nach weg rennen zu mute war. „Sag mal Anna.. versuchst du mich gerade aufzubauen?“. Zum ersten mal hörte ich Anna lachen. Richtig lachen. „Du bist ja noch dümmer als ich dachte“ sagte sie beim aufstehen. Während sie wieder auf ihren Platz ging drehte sie sich leicht um und lächelte mich an. Das musste ein ja sein. Vermutlich ging es ihr in all der Zeit nicht anders. Zwar war Anna sehr beliebt bei Jungs und hatte auch viele Freunde, aber die meisten Mädchen hassten sie, denn wie sie es eben schon sagte: Anna bekommt alles und jeden. Dass das einige Mädchen hier stört war mehr als verständlich. Nachdem Ryan so sichtlich um mich geworben hatte, lenkte sich der ganze Hass von Anna auf mich. So fühlte sie sich also die ganze Zeit. Wie hielt sie das nur aus?
In der Pause traf ich mich wieder mit Melanie. Ich erzählte ihr von Anna und sie sah mich nur noch überrascht an. „Anna hat das gesagt? Und ich dachte sie wäre durch und durch böse“ sagte Melanie und setzte sich auf eine Bank. „Übrigens geht das Gerücht rum, dass Ryan umzieht und zwar schon diese Woche“. Damit traf sie mich mitten ins Herz. „Wie er zieht um? Wohin? Und wann genau?“ kam es wie aus dem nichts aus mir raus. „Woher soll ich das Wissen? Er ist immerhin in deiner Klasse. Da hatte sie zwar recht, aber mit mir redete dort sowieso keiner. Naja abgesehen von Anna. Und wie aufs Stichwort kam sie angelaufen. „Hey Anna“ rief Melanie und winkte sie zu sich rüber. „Hm?“. Neugierig sah sie zu uns runter. „Stimmt es das Ryan umzieht?“. „Keine Ahnung. Wenn man ihn fragt äußert er sich nicht dazu. Sind er und Brad nicht beste Freunde. Der müsste es doch wissen“. Mit diesen Worten ging Anna wieder. „Schön wärs.. Brad hat mit Ryan zur Zeit keinen Kontakt mehr“ sagte Melanie und lehnte sich zurück. Die Sonne strahlte ihr ins Gesicht. „Brad war wütend weil Ryan dich so mies behandelt hat“. Meine Augen weiteten sich. „Brad hat wegen mir keinen Kontakt mehr mit ihm?“. Ich hätte nie gedacht, dass Brad mal so etwas für mich machen würde. Ich fühlte mich so schlecht und schuldig. Alle brachten Opfer. Während ich im Selbstmitleid verfiel. Seufzend lehnte auch ich mich zurück. Die Sonne strahlte in mein Gesicht und ich kniff automatisch die Augen zu. „In ein paar Wochen sind wir mit Schule fertig“ murmelte plötzlich Melanie und lehnte sich an meine Schulter. „Stimmt“. „Hast du schon Pläne für den Sommer?“ fragte sie nach. „Naja nicht so wirklich. Meine Mutter will mit Dave allein in den Urlaub und ich soll aufs Haus aufpassen. Vielleicht wird es endlich mal Zeit, dass ich die Vergangenheit hinter mir lasse“ ich richtete mich wieder auf, „nach den Sommerferien bin ich ein neuer Mensch“. Mit diesen Worten klingelte es auch schon zum Unterricht. Mit einer gewaltigen Ladung Demotivation standen wir auf und liefen zum Schulgebäude. Ich war mehr als nur froh, wenn diese Hölle vorbei war und ich die meisten hier nie wieder sehen musste.
Die Zeit verging wie im Fluge. In der Klasse wechselte mittlerweile keiner mehr ein Wort mit seinem Sitznachbarn. Alles war verstummt. Ich schätze die ganzen Ereignisse der letzten Wochen belasteten hier alle. Wegen meines plötzlichen Klassenwechsels wurde sogar unsere Klassenfahrt abgesagt. Naja viel mehr weil wir uns eh alle nie verstanden hatten, aber mein Wechsel hatte die Lehrer angeblichen dann davon überzeugt. Also war ich der Sündenbock – wie immer. Ich musste noch einmal darüber nachdenken, wie Ryan reagierte als ich mit nein antworte. Er war wütend. Aber wieso war er so wütend? Es war für ihn doch alles nur ein Spiel. Aber dann erinnerte ich mich wieder an Rika. Was sie sagte ergab tatsächlich Sinn. Ryan war verletzt weil ich ihn abserviert hatte. Und jetzt machte er das was er am besten konnte. Ein riesengroßes Arschloch sein. Wenn ich ihm also sagen würde, was ich wirklich empfinde, müsste er wieder normal werden. Aber wie sollte ich das machen? Ich traute mich so gut wie nichts und über Gefühle reden hasste ich. Auf der anderen Seite würde ich mich vermutlich für den Rest meines Lebens fragen: was wäre wenn? Ich hasste diese Frage tatsächlich noch mehr als über meine Gefühle reden. Morgen. Morgen musste ich mich meinen Gefühlen stellen und endlich mit der Wahrheit kommen.
Als es zum Unterrichtsende klingelte ging ich wieder zu Melanie und Brad, die mich freundlicherweise nach Hause fuhren. Wie immer erzählte ich ihnen von meinen Plänen. Brad hielt sich komplett aus dem Gespräch raus, während Melanie, das für keine gute Idee hielt. „Du solltest das tun was du für richtig hältst“ sagte auf einmal Brad und hielt vor meinem Haus an. Ich verabschiedete mich von den beiden und stieg aus dem Auto aus. Dave kam mir entgegen gelaufen und faselte ununterbrochen von irgendwas zu Essen, was er probiert hatte. In der Beziehung war er wie meine Mutter. Ein Kind. „Dave es ist mir egal was du isst“ maulte ich ihn an, ging ins Haus, wo ich sofort in meinem Zimmer verschwand. Ich werde ihn nie leiden können, aber so lange meine Mutter mit ihm glücklich war, musste ich ihn wohl akzeptieren. Und da ich in einem Jahr Volljährig war, konnte ich auch ausziehen und musste ihn nicht mehr so oft sehen. Das klang doch nach einen Masterplan. Und wenn ich morgen das mit Ryan und mir wieder gerade gebogen hätte, wer weiß, vielleicht würden wir dann zusammen ziehen können. Überglücklich bei dem Gedanken mehr Zeit mit ihm zu verbringen hüpfte ich durch mein Zimmer. Ich war so aufgeregt.
Hätte ich gewusst, wie sich die ganze Sache entwickelt, hätte ich mich vermutlich überhaupt nicht auf den kommenden Tag gefreut.
Ich hatte noch nicht einmal die Klasse betreten, da kamen mir die ersten aus meiner Klasse entgegen gerannt. Unter ihnen war auch Anna, welche vollkommen außer Atem war. „Ryan.. er hat uns gesagt, dass du ihn abserviert hast und er deswegen so kacke zu dir war und die ganzen miesen Gerüchte verbreitet hatte“ sagte Anna hysterisch und holte Luft. Was für Gerüchte? „Es tut uns Leid“ sagten auf einmal mehrere auf einmal und ich riss meine Augen auf. Was ging hier ab? Wieso machte Ryan das? Schnell rannte ich an der Menge vorbei und blieb vor dem Klassenraum stehen. Ich holte tief Luft und dann riss ich die Tür auf. Sofort sah ich zu Ryans Platz doch er war leer. Verwirrt sah ich meine Mitschüler an. Hinter mir tauchte auf einmal wieder Anna auf. „Er ist nicht mehr da“ sagte sie wieder schnaufend und ging auf ihren Platz. Ein Junge aus meiner Klasse stand auf und kam in meine Richtung. „Er sagte noch das er heute schon umzieht“. Geschockt sah ich ihn an. Wie sollte ich ihm jetzt sagen, was ich empfinde, wenn er nicht mehr da ist? „Wo zieht er denn hin?“ fragte ich panisch und schüttelte an dem Jungen. Mir fiel noch nicht mal sein Name ein. „Er ist eben mit dem Taxi zum Flughafen gefahren. Mehr weiß ich nicht“. Ich hatte das Gefühl als wäre alles stehen geblieben. „Das kann doch nicht war sein..“ murmelte ich und rannte los zur Klasse von Melanie. Zum Glück war sie und Brad bereits da. „Wir müssen sofort zum Flughafen!“ schrie ich quer durch die Klasse. Beide sahen verwirrt zu mir hoch. „JETZT“. Sie sahen sich kurz gegenseitig an und standen dann auf. Gemeinsam rannten wir zum Auto. „Ich hoffe wir kommen noch rechtzeitig an“ sagte ich als Brad los fuhr. Es fuhr etwas schneller als erlaubt nur damit wir es schafften. Er war wirklich ein guter Freund. Nach über zwanzig Minuten waren wir endlich da. Obwohl es noch so früh am Morgen war, war hier die Hölle los. „Sollen wir uns aufteilen?“ fragte Melanie und sah mich an. „Ja wäre besser“ sagte ich und rannte einfach los. Während ich hysterisch durch die Menge lief rief ich immer wieder nach Ryan. Plötzlich rief ein alter Mann nach mir. Es stand hinter einem dieser Tresen. „Ich vermute das das hier wieder mal so eine romantische ich Liebe dich Nummer wird. Zum Flug 105 ist eben eine Familie mit einem Sohn circa in deinem Alter und mit dem Namen Ryan gegangen. Versuch dein Glück“ sagte er und zeigte auf den Gang hinter sich. Er ließ mich durch, obwohl ich eigentlich ein Ticket bräuchte. Ein weiterer Angestellter des Flughafens begleitete mich und zeigte mir den Weg zum richtigen Flugzeug. Und da sah ich ihn. Ryan. Er stand am unterem Ende der Treppe und war im Begriff hoch zu gehen. So laut ich nur konnte schrie ich seinen Namen. Die Tränen liefen mir die Wangen runter. Meine eigenen Gefühle überrollten mich. Endlich blieb er stehen und drehte sich um. Auch eine Frau und ein Mann, die ihm ähnlich sahen, drehten sich in meine Richtung. Das waren also seine Eltern. Ich rannte noch schneller und blieb einen knappen Meter vor ihm stehen. Schnaufend sah ich ihn an. „Du bist echt verrückt“ sagte er grinsend und kam auf mich zu. „Ich“ sagte ich schnaufend, während ich versuchte mich wieder aufrecht hinzustellen. „Ich.. liebe dich“. Jetzt war es raus. Diese dämlichen drei Wörter die er als hören wollte. Seine Augen weiteten sich. „Lori.. ich“ fing er an, doch dann packte der Mann ihm an die Schulter. „Ryan wir verpassen noch den Flug!“ tadelte er ihn und ging die Treppe hoch. Ryan seufzte, sah mich dann noch einmal an und drehte sich einfach um. „Ryan du kannst jetzt nicht einfach gehen!“ rief ich ihm hinterher, doch er antwortete einfach nicht. Er folgte seinem Vater und verschwand im Flugzeug. „Wieso?“ fragte ich mich immer und immer wieder, als der Angestellte mich wieder zum Eingang brachte. Melanie und Brad standen bereits dort. Der Mann reichte mir noch ein Taschentuch und verschwand in der Menschenmenge. „Wir haben dich und Ryan gesehen. Was hat er gesagt?“ fragte Melanie und nahm mich in die Arme. „Er wollte mir noch irgendwas sagen, doch sein Vater hat ihn aufgehalten“ schluchzte ich unter den Tränen. Ich war nicht schnell genug gewesen. Ich hätte es ihm gestern sagen müssen! Und jetzt ist er weg und ich weiß noch nicht mal wohin. „Kopf hoch das wird wieder. Immerhin weiß er jetzt wie du empfindest“ sagte Melanie, während sie mir über den Kopf streichelte.
Die letzten Schulwochen waren ohne Ryan nicht das selbe. Die Noten standen ohnehin schon fest und die Lehrer machten auch keinen Unterricht mehr. Wir mussten die Zeit nur noch absitzen. Und dann am Tag der Zeugnisausgabe ging alles noch schneller als sonst. Wir wurden kurz aufgerufen, man schüttelte uns die Hand und überreichte und dann unser letztes Zeugnis. Zumindest war es für mich das letzte. Meine Klassenkameraden wollten alle studieren oder Abitur machen, während ich lieber Geld verdienen wollte.
Und da saß ich nun allein zuhause, währen Mutter und Dave irgendwo die Sonne genießen.
Publication Date: 07-12-2013
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Dedication:
Ich widme dieses Buch, allen Single's die gerne geküsst werden wollen