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Draußen war es still.

Beängstigend still.Es passte so gar nicht zu dem Sturm, der seit Tagen in mir wütete.

Während sich draußen die Welt aus Auszeit gönnte, schien sich in mir ein Weltuntergang anzubahnen.

Taifunartig hatten Tränen den bitteren Geschmack von Traurigkeit durch die Kanäle gepeitscht, Vulkane hatten ihr Lava über zuckende Organe ergossen , Erinnerungen hatten Erdbeben gleich meinen Körper in sich geteilt.
Der Sturm in mir wirbelte Gedanken durcheinander, versuchte die Fetzen mit einer erneuten Böe zu einem realistischen Bild zusammenzufügen und richteten damit nur noch mehr Chaos an.


Einem Sandsturm gleich hatte ich den Blick für das Wesentliche verloren, irrte umher und suchte nach einem Halt, der nicht zu finden war.Einer übergroßen Welle gleich, am brechend mit schäumender Gischt, vermischten sich salzige Tränen mit sandiger Blindheit.Ich hielt es nicht mehr aus, von allen Seiten kamen Gedanken.

Unkontrollierbare Gefühle und der Drang dem entfliehen zu müssen , um nicht zu ersticken ließen mich im Kreis laufen.Ich rannte immer schneller, um atemlos an einer Weggabelung nach Luft zu ringen.Zwei Möglichkeiten, die Sonne in mein Unwetter zu locken, scheintrügerisch und hämisch grinsend das Schildchen Sackgasse am Wegesrand.


Ich schrie, in meiner Stimme verbrüderten sich Schmerz, Wut, Angst und Zorn, formten sich zu einem Orkan, welcher aus tiefer Seele tosend kehlig nach draußen stürmte.

Dann saß ich ganz ruhig da.Betrachtete, wie der Orkan sich mit der Stille draußen vermischte und spürte, wie in mir , langsam aber sicher, die Sonne aufging.

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Text: alle Rechte bei der Autorin
Publication Date: 05-28-2010

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Dedication:
all jenen, welche glauben, das Chaos nicht ertragen zu können

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