„Leute“, rief Elisa als sie stürmisch durch die Luke des Baumhauses kam. „Ihr kennt doch die neue Bank gegenüber der St. Jones Kirche. Gerade heute wollte ich mein Erspartes dorthin bringen. Als ich es eingezahlt hatte, stürmte plötzlich ein Maskierter durch die Tür. Der hat die Angestellte bedroht und die Bank ausgeraubt. Aber als er wegrannte, habe ich ihm ein Bein gestellt. Doch der war schnell und rannte sofort wieder weiter. Zuvor konnte ich aber sein Gesicht sehen. Schaltet mal den CSTC ein.“ Corona betätigte den Standby-Knopf des Fernsehers.
Gerade kamen die Nachrichten auf dem ‚CaliforniaStudentTelevisionChannel’, einem Sender extra für Schulkinder. „…wurde eine Bank ausgeraubt. Von dem Täter konnte man ein Phantombild erstellen, mithilfe der Schülerin Elisa Pank. Sie sprach mit einer unserer Reporterinnen: „Der Täter kam in die Bank gerannt und forderte das Geld im Tresor. Mit einer Waffe bedrohte er die Kassiererin. Ich konnte nicht eingreifen, sonst hätte er geschossen. Die Kassiererin gab ihm das Geld. Als er heraus rannte, stellte ich ihm ein Bein, doch er rappelte sich auf und floh.“ Nun wurde ein Bild eingeblendet: Der Mann hatten einen eckigen Kopf, kleine Runde Augen, eine kleine Nase und einen breiten Mund. „Ich frage mich“, fuhr die Frau im Fernseher fort „wie die Chancen stehen, dass man mithilfe des Bildes den Täter fasst. Herr Kommissar Port wird uns weiterhelfen können.“ „Ich denke, dass wir gute Chancen haben, ihn zu finden. Vor allem wenn gerade 4 bestimmte Personen zuschauen.“ „Danke Herr Kommissar. Und nun zurück zum Programm.“
Alphina schaltete den Fernseher aus. Ein Ausdruck von Vorfreude war auf ihrem Gesicht zu lesen. „Denkt ihr was ich denke?“, fragte sie „Du denkst, das mein Vater vorhin uns gemeint hat?“ „Genau das.“ „Na dann auf zur INB.“
Die Freunde schnappten sich ihre Fahrräder und fuhren zur neu eingerichteten Außenstelle der InterNationalBank. Kommissar Port stand vor der INB und begrüßte die Freunde: „Hallo. Ich habe euch schon erwartet. Ihr wollt doch bestimmt in die Bank. Ich muss euch aber leider sagen, dass die Polizei nichts gefunden hat. Vielleicht habt ihr ja mehr Glück. Die vier Instructors gingen mit Friedrich in das Bankgebäude. „Elisa, kannst du mir sagen, an welchem Schalter der Täter die Bank überfallen?“, fragte Alphina. „Das war am Schalter 3. Dort.“ Die Freunde gingen zu dem Schalter. Sie fanden wirklich keine Spuren. „Wie viele Angestellte waren eigentlich hier?“, fragte Martin Elisa. „Nur diese eine. Und ich war die einzige Kundin hier.“ Nachdenklich schlenderte Martin zu seinem Vater. „Vati, hat die Kassiererin den Alarmknopf gedrückt?“ „Ja, allerdings erst nach dem Überfall. Dann war die Polizei allerdings in einer Minute hier.“
Martin hastete zu seinen Freunden zurück. „Leute, der Fall ist wirklich verzwickt.“
Während die Detektive zurück zum Baumhaus fuhren, erklärte Martin ihnen seine Theorie: „Der Täter hatte eine Komplizin: Die Bankangestellte. Die beiden hatten Plan A und B. Wenn kein Kunde da ist, holt sie einfach das Geld aus dem Schalter und drückte dann den Alarmknopf. Wenn ein Kunde da war, bedroht er die Angestellte und es läuft alles wie ein richtiger Raub. Und damit ihr nicht fragt wie ich darauf komme, erkläre ich es euch. Die Bankangestellte hat den Alarmknopf nach dem Überfall gedrückt. Jede normale Angestellte hätte den Alarmknopf unmerklich während des Überfalls gedrückt. Aber diese tat es danach und machte es somit nicht möglich den Täter schon nach dem Raub zu fassen.“ „Klingt logisch und würde viel erklären. Aber dann müsste man über diese Komplizin herausfinden, wer der Verbrecher ist.“ „Aber dafür müssen wir wissen wo die Frau wohnt“, warf Corona ein. „Alles schon erledigt. Sie heißt Mrs. Gournval, wohnhaft in der Georgstreet.“ „Und wo ist das?“ „Ungefähr 5 Kilometer von hier.“ „Warum fahren wir denn nicht jetzt dahin?“ „Ich wollte erst noch eure Meinung hören. Wenn wir Gas geben können wir in einer viertel Stunde da sein.“ „Also los.“
Die Detektive radelten so schnell sie konnten zu der Bankangestellten. Als sie in der Georgstreet 15 ankamen, blockierten die Räder jedes der vier Fahrräder, so scharf bremsten die Freunde. Sie lehnten ihre Räder an den nächsten Laternenpfahl. Zuerst spähte Martin durch das Fenster, denn er wollte sich vergewissern, dass der Dieb nicht bei der Bankangestellten war. Und das war ein Glück. In dem Wohnzimmer saß die Komplizin des Täters und rauchte eine Zigarette und neben ihr saß ein Mann in teurem Anzug. Man konnte sein Gesicht nicht erkennen. Vor sich hatte er eine verdächtig große Menge Geld liegen. Plötzlich wandte er sein Gesicht zum Fenster und Martin erstarrte: Es war der Mann, den er auf dem Phantombild gesehen hatte und er blickte gerade Martin ins Gesicht. „Auf die Räder!“, rief Martin „Der Kerl hat mich gesehen.“ Alphina nahm Friedrich auf den Arm, der inzwischen größer und schwerer geworden war. Sobald sie auf ihren Fahrrädern saßen, fuhren sie davon, als wäre der leibhaftige Teufel hinter ihnen her. Sie stoppten erst, als sie merkten, dass Corona fehlte.
„Wahrscheinlich liegt sie jetzt unter ihrem Bett“, vermutete Martin. „Dann fahren wir zu ihr und bereden, wie wir weiter vorgehen.“
Also drehten die Freunde um und machten sich auf den Weg zu Coronas Haus. Dabei fuhren sie in einem großen Bogen um das Haus der Bankangestellten.
Doch zu Hause war Corona nicht. Keiner hatte eine Ahnung wo sie sonst sein konnte. Schließlich fuhren sie durch die Kleinstadt und zu allen Orten, wo Corona möglicherweise sein konnte. Der Vorfall am Haus der Bankangestellten war kaum eine Halbe Stunde her, da läutete Elisas Handy.
Kurz darauf hielten die drei Fahrräder vor Corona. Sie stand vor einer Telefonzelle und war sichtlich froh die anderen zu sehen.
Nachdem sie ihre Geschichte erzählt hatte, wussten die anderen warum sie die anderen nicht gefunden hatten: Corona war bei dem Haus geblieben und hatte sich hinter einem Busch versteckt. Doch der Bankräuber hatte sie erwischt. Er zerrte sie in den Keller des Hauses. Dort wurde sie eingesperrt. Doch durch einen Lüftungsschacht war sie entkommen und kam direkt über dem Wohnzimmer an. Die beiden Verbrecher beredeten etwas. Sie hatte alles genau verstanden: Die beiden würden sich ins Ausland absetzten und das noch heute Abend. Sie wollten nach Europa fliehen. Schon während der Geschichte hatte Martin sein Handy aus der Tasche gekramt und tippte nun die Nummer seines Vaters ein. Kurz erklärte er was geschehen war. „Es ist zwar toll, dass ihr die Täter gefunden habt, aber ihr sollt euch nicht immer in solche Gefahr begeben. Trotzdem danke. Ich werde sofort die Straßen und Flughäfen im Umkreis von 50 Meilen überwachen lassen.“
Kaum 5 Minuten danach kamen aus allen Polizeiwachen im Umkreis von 50 Meilen Streifenwagen und riegelten alle Straßen und Flughäfen ab.
Schon anderthalb Stunden später waren die Diebe gefasst und unverzüglich ins Gefängnis gesteckt. Das Geld wurde der INB zurückgegeben.
Wieder hatten ‚The Instructors’ einen Fall gelöst.
Publication Date: 06-26-2011
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