Abgekämpft und furchtbar dreckig
Fülle ich die Wanne neckisch
Verheißen doch die Badewannen
Dass man kann sich dort entspannen
Heißes Nass füllt runde Wände
Bis zur Breite meiner Hände
Unterm Rand und nicht darüber
Sonst läuft’s Wasser nämlich über
Der Wanne fehlt der Überlauf
Beansprucht also Geist zuhauf
Aufmerksam und auf der Hut
Muss ich sein und das ist gut
Badewasser schäumt in Hügeln
Bläschen sich zusammenkügeln
Regen an die Phantasie
Beim Betrachten wie noch nie
Badeduft würzt Luftaroma
Badegast fällt fast ins Koma
Von der Blume vom Bukett
Verlockung wirkt so neblig nett
Gewänder fallen dann zur Erde
Angezogen - ich nicht werde
Steigen unter dem Aspekt
Denn dann fehlt der Nasseffekt
Blanke Haut ist besser hier
Kleidung würde stören mir
Genauso wie auch in der Sonne
Mit Gewand wär's keine Wonne
Fertig voll lädt Wanne ein
Liebesvoll, umhüllt wie Wein
Gleite ich in diese Wogen
Wasser hat mich nicht betrogen
Kann mich selig voll entspannen
Kann Empfindung nicht verbannen
Dieser Wirkung, diesem Sinn
Wenn ich lieg im Wasser drin
Oh, wie schleicht die nasse Wärme
Wohlig leicht in die Gedärme
Liege richtig schön bequem
Schlafen… wär jetzt angenehm
Kurz bevor ich hier einnicke
Besorge ich mich meiner Tricke
Greife rasch die Seifentasche
Bevor ich Traumes Reich erhasche
Seife reibt hier ohne Hast
Es entweicht die Alltaglast
Mitsamt allem Schmutz und Dreck
Wäscht den Unrat einfach weg
Sauber war das Badenass
Vorm Besteigen des Gelass
Nun bin ich gereinigt hier
Wasser schäumt wie trübes Bier
Sanfte Töne zieren Raum
Aus dem Radio klangvoll kaum
Aber dennoch kraftvoll weise
Geben Liebreiz tröpfchenleise
Und ich schmore weiterhin
In dem Badewasser drin
Möchte gar nicht mehr heraus
Fehlen würde Saus und Braus
Selig schimmert mir die Luft
Überbrückt die Alltagskluft
Die mich trennt, wenn ich entsage
Meiner momentanen Lage
Und schon wachsen mir Schwimmhäute
Trennen mich von Alltagsmeute
Möchte sein kein langer Fisch
Drum… ich mache reinen Tisch
Stehe schläfrig auf, ganz sacht
Kaltes Spülen wach dann macht
Aber nur für kurze Zeit
Dann zum Schlaf ich bin bereit
*
Ich entsage diesem Raum
Diesem Badewannentraum
Aber nur für kurze Zeit
Bis ich wieder bin bereit
Mich zu stürzen in die Wanne
In das Wasser volle Kanne
Darf nur nicht zu arg auftischen
Denn… sonst darf ich wieder wischen…
Andy sitzt in Badewanne
Entchen dümpelt volle Kanne
Durch den Badeschaum dahin
Wasserspiele haben Sinn
Entchen droht das Untergeh’n
Ist dabei sich toll zu dreh’n
Nun, dann taucht es eben ab
Hält den Spieltrieb schön Trab
„Tuut, tuut, tuut“
Hört man es brausen
Andy lässt das Entchen sausen
Pflügend über seinen Bauch
Und darunter manchmal auch
Zwiegespräch fehlt zwar Substanz
Doch dem Andy reicht der Glanz
Wenn er prustend Narretei
Treiben kann als Nackedei
Entchen hält für vieles her
Meistens hier im Wannenmeer
Würde Entchen nicht mehr sein
Wäre Andy ganz allein
Gut, auch Finger können locken
Auch wenn sie am Leib andocken
Aber Entchen ist das Maß
In dem Badewannenspaß
Andy brummt mit Lust-Gebaren
Lässt das Entchen Kurven fahren
Entchen flitzt in Andys Hand
Wie ein Auto, um den Rand
Und so hört man Töne springen
Andy lässt das Entchen singen
Summt auch mal im Chorgesang
Ulkig tönt der Wannenklang
*
Oh, wie schön ist Phantasie
Andy will sie missen nie
Ist man ihrer niemals blind
Kann man(n) ewig sein: ein Kind
Text: Andyhank
Images: Andyhank
Publication Date: 02-10-2012
All Rights Reserved