Der vor mir schleicht, ja welch ein Grauen
Und ich? Kann meinem Fahrstil trauen!
Auch in der Kurve, ohne Sicht
Auf freier Strecke, dies entspricht!
So sehe ich mich überholen
Und Seitenblicke, recht verstohlen
Dem Fahrer hinterrücks zu werfen
Ob auch so stark sind, seine Nerven
Dann sehe ich mich überschlagen
Und arg verklemmt in meinem Wagen
Und klebe schon am nächsten Baum
Das schafft der Straße neuen Raum
Mein Blut, das tropft, die Schmerzen brennen
So wie’s die Sinne noch nicht kennen
Und ehe schwarz wird, mir im Blick
Da fährt er hin, der Wahnsinns Kick
Eltern, Bruder, Freunden, allen
Würde ich, durch dieses Knallen
Futschicato, weg, hinfort
Wehen – das wär’ Seelenmord!
Also schleich’ ich brav dahin
Überhole in dem Sinn
Lieber nicht und bleib deswegen
Allen Menschen länger leben
Überhol’ ich? Überhol’ ich nicht?
Es herrscht ja nicht grad freie Sicht…
Hm…, ich könnt’ es trotzdem wagen
Und würd’ die Konsequenzen tragen
Wobei, ich sehe mich schon fliegen
Loopings dreh’n, im Graben liegen
Blut läuft aus der Nase und
Anderswo, auch aus dem Mund
Schrottwert wird mein Wagen haben
Über mir, da krächzen Raben
Hey, das könnt ihr wohl vergessen
Nein, ich bin nicht euer Essen!
Nebelhaft und doch sehr klar
Seh’ ich alles - um ein Haar
Hätte ich nun doch verfehlt
Doch letztlich hab ich gut gewählt
Lieber fahr’ ich angepasst
Jetzt, denn diese arge Last
Tät’ dem Wagen und mir leid
Und ehrlich mal – ich hab ja Zeit…
Text: Andyhank
Images: Illustration von Andyhank
Publication Date: 02-05-2012
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