Immer wieder spielen sich die gleichen Bilder in seinem Kopf ab.
So oft stach er auf den Mann ein.
Doch warum hat er das getan.
Er kennt sein Opfer nicht.
Auch er war nur ein normaler Gast im Lokal, bis er im Toilettenraum zu Bewusstsein kam und ein Messer in der Hand hielt.
Vom Moment des Speisens, bis zur Erkenntnis
seiner Tat, kann er sich an nichts erinnern.
In seinen Gedanken herrscht Leere seit diesem Moment.
Nachdem er aus der Tür rannte, nahm er ein Taxi und fuhr schnell nach Hause.
Doch er war den ganzen Abend steif und blass.
Auch am nächsten Morgen, liegt er angespannt auf dem Bett.
Mit einem lauten Schrei war er heute morgen aus dem Schlaf gewacht.
Seine Tat verfolgt ihn und geht im nicht aus dem Sinn.
Er muss schnell antworten finden, sonst würden ihn seine Schuldgefühle übermannen.
Doch wo soll er anfangen?
So viele Fragen stehen offen.
Er steht auf und versucht sich einzureden, er hat nur geträumt.
Doch seine schwerverletzten Unterarme und sein blutiges Bettlacken sind Beweise genug, dass es kein Traum war.
An diesem Tag fällt ihm alles schwer.
Egal was er tut, immer wieder hat er den Gedanken an das unschuldige Opfer, welches er am gestrigen Abend richtete.
Doch auch andere Visionen hat er.
Visionen die ihm etwas zeigen wollen.
Immer wieder sieht er seine Wohnung und andere Menschen, die er noch nie zuvor gesehen hat.
Dann kommt immer dieser stechende Schmerz hinzu, der ihm das denken schwer macht.
Er beschließt, sich noch einmal hinzulegen und wohlmöglich heute nicht zur Arbeit zu fahren.
Er zieht die Decke zurück, da erschreckt ihn ein höllischer Schmerz.
Wieder eine dieser Erscheinungen.
Er sieht sein Opfer wie es auf ihn zu kommt.
Um ihn herum sind viele Kerzen wie bei einer Art Ritus.
Doch dann erkennt er ein Mädchen.
Es reicht ihm die Hand.
Es versucht zu sprechen, aber etwas hält sie zurück.
Der Mann hat schreckliche Schmerzen.
Diese Halluzinationen müssen aufhören.
...
Im nächsten Moment erscheint ihm ein anderes Trugbild.
Es war ein Polizist vor seiner Apartmenttür.
Er sieht, wie der Mann an seiner Tür klopft, doch in Wirklichkeit, ist niemand vor der Tür.
Das bemerkt auch Lukas als er die Tür öffnet und niemand da ist.
Doch dann kommt ihm der Gedanke:
Was ist mit dem Bettlacken,seinen Vorderarmen und seiner blutigen Kleidung.
Alles muss schnell versteckt werden, falls die Vision zur Realität übergeht.
Sein Bettlacken zieht er ab, seine Arme werden mit Bandagen umbunden und seine Kleidung wird ausgewechselt, da klopft es plötzlich an der Tür.
Und tatsächlich, ein Officer steht vor seiner Tür und ruft:
,, Wohnt hier ein Lukas Kane?
Bitte machen sie auf. Ihre Bewohner haben Schreie aus dem Apartment gehört!"
Lukas öffnet die Tür und entgegnet ungläubig:
,,Schreie? Oh das muss ein Irrtum sein.
Ich war gerade.... in der Küche, da hörte ich sie klopfen und kam an die Tür."
Officer: ,, Ich würde mich dennoch gerne ein wenig umsehen."
,,Oh, ist das wirklich nötig, ich meine...,"
der Officer unterbricht ihn, ,,ich würde mich nun recht ein wenig umsehen. Sie haben doch nichts zu befürchten,oder?"
Der Beamte bahnt sich seinen Weg und steuert auf das Schlafzimmer zu.
Er öffnet misstrauisch die Tür, entdeckt dabei jedoch ein normales Zimmer, dass nichts ungewöhnliches aufweist.
Auch die anderen Räume, die er betritt, weisen keine merkwürdigen Dinge auf.
Also verlässt der Beamte die Wohnung wieder und verabschiedet sich : ,, Danke für ihre Geduld. Sie wissen ja, heute kann man nicht vorsichtig genug sein."
Lukas schließt zunickend die Tür. Kurz darauf versinkt er auf den Boden. So viel Stress kann er nicht standhalten.
Er ist nur ein normaler Arbeiter bei einer Bank.
Niemals hat er kriminelle Hintergedanken gehabt und auch nicht haben wollen.
...
Carla betritt das Polizei Departement und fühlt sich direkt besser in der Wärme. Draußen waren es schon
-20°Fahrenheit und so etwas war Carla nicht gewohnt.
Diese Kälte war außergewöhnlich.
So kalt war es noch nie. Außerdem hat sie kein Auge zugetan. Der Fall nimmt sie völlig ein und lässt sie nicht los. Zwar geht es ihr bei vielen Fällen derartig, doch bei diesem war es beispiellos. Auch Carla ist von diesem Gefühl beunruhigt, dass sich auch auf ihren Partner überträgt. Doch dieser liegt noch im Bett. Mal wieder hat er verschlafen. Zwar leistet er gute Arbeit, doch kann man sich nicht wirklich auf ihn verlassen.
Vielleicht war der Bereitschaftsdienst nicht das Richtige für ihn. Für Carla gab es keinen anderen Job als diesen.
Heute stand viel auf dem Plan. Die Bedienung soll heute für ein Phantombild vorbeikommen und Carla hat auch noch ein paar Fragen an sie.
Für den Rest der Arbeit muss jedoch auch Tyler anwesend sein.
Ebenso wie beim Verhör fehlt er und muss die gewonnenen Indizien zum Fall nacharbeiten.
...
Nach dem Verhör sucht sie nach Tyler. Der kommt schon mit neugierigen Blicken auf sie zu. „Und? Was hat sie gesagt?” „Nicht viel Neues.” .Sie streicht sich eine ihrer braunen Locken aus dem Gesicht. Seine braunen Augen sehen verschlafen aus. „Warst du schon bei Markus?” „Nein, ich dachte mir, dass machen wir lieber zusammen.” „Ich wusste es!” Tyler sieht Carla überrascht an. „Was wusstest du?” „Oh..du weißt schon, dass du eine Stunde zu spät bist, oder?” Tyler lächelte.
,,Ja, sorry. Dafür werde ich einfach das Phantombild mit der Bedienung erstellen.
,,Das habe ich bereits vor 15 Minuten erledigt."
Und schon wieder schmunzelt Tyler.
,,Wir gehen einfach zu Martin, der die Ergebnisse der Untersuchungen für uns hat."
Die beiden bahnen sich ihren Weg durch die vielen Beamten, die ihren Fällen nachgehen.
Hinten links, sitzt Martin an einem Tisch.
Carla stellt sich neben ihn und Tyler lehnt sich gegen eine Säule neben ihm.
,,Und, hast du die Ergebnisse?"
,,Ja, ich denke die werden euch gleich genauso überraschen wie mich.
,,Womit fangen wir an? Ach, am besten mit dem Messer, das hat es in sich."
,,Wieso," Tyler wundert sich, ,, ist es nicht die Mordwaffe?"
,,Doch sehr wohl, aber es ist nicht nur Blut des Täters dran. Sondern auch welches vom Mörder.
Und das Blut stimmt auch mit dem vom Boden in der Kabine links überein."
,,Aber warum sitzt der Täter blutend in der Kabine. Er hat sich also selbst verletzt. Warum hat er das getan."
,,Tja, jedes Viertel hat so seine Psychos."
,,Nein, ich glaube das hat etwas zu bedeuten."
Wieder hat Carla dieses Gefühl. Das Gefühl das irgendetwas mit diesem Fall nicht stimmt.
So viele Morde hat sie schon untersucht. Doch dieser übertrifft alles.
Publication Date: 04-16-2009
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Dedication:
"Schuld Ist Ein Beklemmendes Gefühl"