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Prolog/ 1981 Landsitzt der Malfoys


Ich habe mein Zeitgefühl verloren. Aber es ist dunkel und ich glaube dass es Nacht ist. Ich weiss überhaupt nichts mehr. Vielleicht war es nun schon einige Wochen her- vielleicht aber auch nur ein paar Tage. Aber wie auch immer ich es drehe, es ist schrecklich. Ich bin Natalie Black, geborene Piasecki, und werde gefangen gehalten. Wo, weiss ich nicht. In einem dunklen, nassen, kalten Raum. Vielleicht einem Keller. Es ist mir egal. Alles ist mir egal. Ich sehe nichts mehr. Als sie mich eingefangen haben, hat mir jemand Säure ins Gesicht geschüttet. Ich bin blind und es ist mir egal. Ich bin eigentlich schon tot – nur mein Körper lebt noch. Mein Herz ist gestorben, es schlägt nur noch mechanisch vor sich hin. Ich habe geweint und geschrien, bis ich heiser war. Aber dann habe ich auf gehört. Es ist mir auch egal. Sie haben mich gefoltert, aber ich habe nichts gespürt. Ich bin fast tot.
Die Tür öffnet sich, jemand kommt herein.
„Komm Missgeburt, der Lord will dich sehen. Los, steh auf!“ Die Person pickt mich mit ihrem Zauberstab. Ich reagiere nicht und sie zieht mich am Haar. Sie stösst mich vor sich hin. Ich falle auf meine Hände, es ist eine Steintreppe. Ich stolpere weiter. Was hat das alles noch für ein Sinn?
„Da ist sie, Lord.“ Ich werde wieder auf die Knie gestossen. Mein Haar fällt mir ins Gesicht.
„So, Natalie Piasecki.“ Die Stimme ist leise, aber deutlich. Ein Zischen. Ich spüre wie etwas Glitschiges über meine Hände fährt.
„Black!“ sage ich. „Ich heisse Natalie Black.“
„Sag es mir, Natalie. Wo ist das Hauptquartier?“ Es ist Voldemort. Ich schüttle den Kopf. „Ich werde dir nichts sagen, Voldemort. Du kannst mich foltern, aber ich werde schweigen. Du hast mir schon alles genommen. Mir bedeutet nichts mehr.“ Sie haben mir gesagt, dass sie Sirius getötet haben. Der dunkle Lord lacht.
„Und wenn Black nicht tot ist, Natalie? Du könntest ihn retten. Verrat es mir, wo ist er?“ Ich lache bitter.
„Nein Voldemort. Du glaubst doch nicht immer noch dass er der Geheimniswächter ist? Wie einfältig von dir!“ Ich werde nach hinten gezogen.
„Du wagst es, du Missgeburt! Du wagst es so mit dem Herrn zu reden!“ Ich erkenne die Stimme, Bellatrix Lestrange.
„Curico!“ kreischt sie. Der Schmerz fühlt sich stumpf an. Es zerreisst mich, aber ich bin still. Nach dem es aufgehört hat, atmet mein Körper schwer aus. „Das nützt nichts. Ich werde nichts sagen! Ihr habt mir mein Herz schon herausgerissen!“
Der dunkle Lord achtet nicht auf mich. „Mach weiter, Bella“
Nach dem die Todesser jeden Fluch auf mich gehetzt haben, zischt Voldemort. „Bring sie wieder hinunter, Regulus. Sie widert mich an!“ Ich spüre wie sich Finger in mein Fleisch bohren. Er führt mich weg.
„Sag mir, Regulus. Ist Sirius Tod?“ Ich höre wie er zögert.
„Nein“, sagt er schliesslich und mein Herz wird ganz warm. „Sie haben dich belogen.“ Eine Träne rollt aus meinen Augen. Doch ich darf nicht hoffen. „Danke. Sirius liebt dich immer noch, Regulus. Er ist dein Bruder. Vergiss das nicht.“ Er erwidert nichts.
Als ich wieder in dem dunklen Raum sitzt, allein war, recke ich meine Hand aus und fühle nach der kleinen Pille, die alle Orden Mitglieder haben, falls sie gefangen genommen werden.
Ich weine. Mein Körper schüttelt sich. Ich strecke die Pille in meinen Mund und schlucke sie. Sie bewirkt schnellen, schmerzlosen Tod.
Ich denke an Sirius. An meinen Mann. Ich liebe ihn. Dann schliesse ich meine Augen und schlafe ein. Ich träume von der Zeit als ich noch eine Hogwartsschülerinnen war. An all die schönen Sachen die ich mir meiner Liebe gemacht habe



Kapitel 1/ 1978 Hogwarts


Ich knurrte.
Das konnte doch unmöglich sein Ernst sein?! Fassungslos sah ich mit an wie der Junge – `falsch, das Monster` (Kreischte meine innere Stimme)- langsam auf mein Pult zusteuerte. Während ich noch ganz geschockt war und es immer noch nicht fassen konnte, wer denn da jetzt mein neuer Projektmitarbeiter war, hatte der Lehrer schon weiter gemacht.
„Neiiiiiiiiiiiin!“ kreischte ich. „Nein. Nein. Nein. Neiiiiiiin! Professor Slughorn, ich verspreche, ich mache ab jetzt alles, alles, aber auch wirklich alles richtig – nur bitte, stecken Sie mich nicht mit Black in ein Team!“ Hätte ich keinen Rock getragen, so wäre ich auch vor meinem Lehrer in die Knie gegangen. Manche Mädchen (eigentlich fast alle Schülerinnen von Hogwarts) würden dafür sterben, wenn sie mit Mr. Ich-bin-so-cool-und-kriege-jede-rum-Sirius Black eine Partnerarbeit machen müssten. Aber ich nicht. Ehrlich, ich verabscheue diesen Jungen – `Monster` (innere Stimme meldete sich wieder)- ! Richtig hassen tat ich ihn.
„Nein, nein Misses Piasecki, so leid“ –Jaaa so siehst du auch aus- „es mir auch tut. Dass wäre denn anderen Schüler gegenüber nicht fair.“ Der Professor, der mich nicht ausstehen konnte, schüttelte bedauerlich den Kopf.
„Aber bitte, Sir, ich arbeite auch liebend gern mit Schnifelus – äh ich meine mit Snape zusammen. Biiiitte! Ich flehe Sie an! Tun Sie mir das nicht an, Sir. Ich weiss, ich war nicht gerade die Beste Schülerin, aber womit habe ich diese Strafe denn verdient!?“ Ich schniefte gespielt. Mein einzigartiges Talent, unechte Tränen zu erschaffen, wurde hier wieder gebraucht. Doch mein Lehrer für Zaubertränke beachtete mich gar nicht weiter. Und so kam es dass ich am Ende der Lektion Todunglücklich und wütend war.
„Ich versteh das nicht, wie kann er mir das nur antun?“ Ich kickte mit meinem Fuss gegen eine der steinernen Treppenstufen, was definitiv nicht zu empfehlen war. Denn nun humpelte ich.
„Hättest du lieber mit McDonald zusammen gearbeitet?“ Fragte Lily grimmig. Ich nickte. „Mit allen, auch mit Alice. Aber nur nicht mit Black!“ Lily und Alice waren meine beiden besten –und einzigen- Freundinnen. Alice grinste. Das tat sie in letzter Zeit oft und langsam ging es auf die Nerven. Aber zu ihrer Verteidigung; Alice ist Verliebt und hatte, im Gegensatz zu mir, regelmässig Sex.
Nicht, dass es auf Hogwarts keine Jungs gäbe, die gerne mit mir Sex haben würden – aber ich war noch Jungfrau und ausserdem war ich gläubig. Also so nach: Kein Sex vor der Ehe. Aber dass ich überhaupt noch Jungfrau war, wussten nur Alice und Lily, die anderen hielten mich nämlich für die Schulschlampe. An diesem Vorurteil bin ich selber schuld, ich ging oft mit Jungs aus und konnte gut küssen, aber weiter ging ich nie.
„Ach komm schon Nate, so schlimm ist das nun auch wieder nicht. Mir tut ja der Sirius leid, immerhin hat er dich als seine Partnerin.“, Alice grinste immer noch und blieb an einer Tricktreppenstufe hängen. „Ah, Mist! Ich wusste doch das hier noch eine ist!“, knurrte sie und liess sich von mir wieder hochziehen. Ich hob eine Augenbraue. „Ja, langsam solltest du wissen, wo dies sich versteckt haben.“

Stirb.
Stirb grausam.
Stirb qualvoll.
Stirb jetzt!
Leider reichten meine Gedanken nicht aus und Sirius Black sass weiterhin am Gryffindortisch und unterhielt sich prächtig mit Frank Longbottom, der, seit dem er mit Alice zusammen war, auch Stammgast an meinem Haustisch war. Seufzten wendete ich mich wieder meiner Kartoffel zu und zermatschte sie. Ich stellte mir vor, dass es Black war und das er – wenigstens in meiner Fantasie- starb – qualvoll.
„Hei Piasecki, willst du diese arme, unschuldige Kartoffel noch weiter zerquetschen?“, James Potter, männlicher Busenfreund von Black und Liebeshündchen von meiner Freundin Lily, grinste mich an. Leider, leider, sassen die ehrenwerten – `Hust, Hust`, (innere Stimme meldet sich wieder)- Rumtreiber jetzt wieder neben uns, beim Mittagessen. Aber nein, das war nicht genug, selbst beim Frühstück und beim Abendessen beehren sie uns mit ihrer Gesellschaft. Arme Lily, ich konnte sie voll und ganz verstehen.
„Wie kann eine Kartoffel unschuldig sein?“, fragte Alice und starrte Potter an. Dieser zuckte mit den Schulter. „Weshalb denn nicht? Sie hat doch nichts gemacht, dass Piasecki sie so zerhacken müsste. Oder hat sie dir etwa in die Leber gebissen?“ Ich hob eine Augenbraue.
„Du meinst, ob sie Nate etwa über die Leber gelaufen war? Ausserdem heisst es, welche Laus. Das was du gesagt hast, gibt überhaupt keinen Sinn, Potter. So wie alles, was du von dir gibst.“ Lily mischte sich in unser Gespräch über unschuldige Kartoffeln ein und quetschte sich neben mich auf die Bank.
„Wo warst du denn, Lily?“ Fragte ich und reichte ihr Schüssel mit Kartoffeln.
„Bei McGonagall.“ Das war, seit den Winterferien nichts aussergewöhnliches, denn Lily und James waren für dieses halbe Jahr Schulsprecher. Ich nickte und stand dann auf. „Sorry“, sagte ich. „Hab keinen Hunger.“
Alice stand ebenfalls auf. „Ja, lass uns auch gehen Frank. Ach Nate, vergiss nicht, wir haben um halb zwei Wahrsagen.“ Ich verdrehte die Augen. Wahrsagen war nun absolut das dämlichste Fach. Letzte Woche hat mir Enid Pettigrew, die Lehrerin, schon zum dritten Mal in diesem Schuljahr, den Tod vorausgesehen. Das ich nicht lache.
Da Alice noch Zeit mit ihrem Freund verbringen möchte, liess ich die beiden stehen und ging nach draussen. Ob wohl jetzt erst Ende Januar war, gab es schon die ersten Mai Glocken, die am Ufer des Sees wuchsen. Ich ging zum Bootshaus und setzte mich auf den Steg um, dank Alice‘ Erinnerung, noch schnell die Hausaufgaben von Wahrsagen zu machen. Dank eines unaufspürbaren Ausdehnungszaubers, hatte all das Schulmatrial in meiner breiten Handtasche Platz. Die Hausaufgaben, die übrigens immer dieselben sind, waren weiterhin im Traumtagebuch zu schreiben – nicht, dass jemand das Ernsthaft ausfüllen würde, wir schrieben alle einfach nur irgendwelchen Quatsch rein.
„Hei Piasecki, Natalie“, ich drehte mich um.
Black.

Kapitel 2/ 1978 Hogwarts


„Sag mal, verfolgst du mich?“, knurrte ich. Mein Laune, die heute, dank diversen Personen, so wie so nicht die beste war, verschlechterte sich gleich wieder, als ich sah, das Sirius Black mir gefolgt war.
„Dich? Oh Gott, Piasecki, was hast du denn genommen? Nein, nein, ich wollte dich nur was wegen Zaubertrank fragen.“ Fügte der Schönling hinzu. – `Du gibst also zu, dass du ihn schön findest? ` (fragte meine innere Stimme erschrocken)- ´Nein, nein`, erwiderte ich in Gedanken. `Er ist, bestimmt auf eine verdrehte Art, attraktiv und schön, aber für mich ist er einfach nur Black. `
„Hei Piasecki? Ich hab dich was gefragt!“ Besagte Person wedelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht herum.
„Spinnst du?“, wütend schlug ich sie weg.
„Wo warst du denn mit deinen Gedanken?“, er setzte sich neben mich. Na toll, jetzt hatte ich ihn auch noch am Hals!
„Ich hab ein Gespräch geführt! Das ist übrigens äussert unhöflich Leute darin zu unterbrechen.“, belehrte ich Sirius. Seine schwarzen Locken fielen ihm ins Gesicht und er blies sie weg. Da er den Kopf gegen mich gedreht hatte, blies er auch mir ins Gesicht. Angeekelt drehte ich mich weg.
„Du führst also Selbstgespräche – wie interessant.“
„Ach halt einfach deinen Klappe! Weshalb bist du denn jetzt eigentlich hier?“
„Wegen unserer Partnerarbeit.“ Wow, so viel hatte ich also doch mit bekommen! Ich verdrehte meine Augen gegen den Himmel. „Black“, stöhnte ich genervt. „Wenn du denkst, ich mache die Arbeit alleine, dann hast du dich geschnitten. Und wenn du einmal zu spät kommst, reisse ich dir den Kopf ab! Ich brauche diese Note, du hast Slughorn ja selbst gehört, es macht ein Drittel unseres Zeugnis aus!“
„Wow, ich wusste ja gar nicht, dass du so wild sein kannst.“ Er musterte mich. „Sollte mich aber nicht wundern, immerhin, bei deiner Anzahl der Freunde…“
„Was? Du weisst wie viele ich schon hatte?“, fragte ich geschockt. Oh Gott, selbst ich wusste das nicht mehr genau. „Du bist ja ein Stalker!“
„Haha, weisst du, man(n) hört so einiges über dich. Zum Beispiel im Klo im dritten Stock- da gibt es ne ganze Akte, wenn du denn schon gebumst hast und so.“
O.H. M.E.I.N. G.O.T.T.
`Da hast du es wieder, Natalie, siehst du wie verlogen Männer sind? Sie lügen sich sogar gegenseitig an, nur damit sie cool rüber kommen! `(Meckerte meine innere Stimme.)
„Ehrlich?“, japste ich. „Woher weisst du denn das?“
„Na hör mal, ich muss vielleicht auch mal!“ Empörte sah er mich an.
„Nein, ich meine, hast du das gelesen? Wo steht das überhaupt? Ich meine, es gibt doch kein Buch oder so?“
„Nein, aber an der Wand steht deinen Namen und dort runter sind die Initialen jeder Jungs, die was mit dir hatten. Und auch die Schulklasse. Jedes Jahr wird eine neue gemacht. Die alte Liste wird ausgelöscht und nur die Zahl oben hin geschrieben. In deinem fünften Jahr hattest du was mit 21!“
Mein Kinnladen klappte hinunter. „Und… und das kann jeder sehen?“ Sirius nickte.
„Oh Gott. Jesus!“
„Ach komm schon, dass ist doch nicht so schlimm. Sag mir nicht, das es bei euch auf dem Mädcheklo keine Liste von mir hat, das weiss ich nämlich!“
Interessant. „Und wo her weisst du das? Nein, sag´s mir lieber nicht. Ich glaube nicht dass ich es wissen will. Und jetzt verschwinde Black, ich hab noch zu tun!“, ich sprang auf.

Ich bin geschockt.
Für mein ganzes Leben lang.
Diesen Schlag werde ich wohl nie ganz verkraften.
Alice neben mir stiess die Luft aus. „Oh Mann! Dass ist ja…. Ja… echt heftig.“
Auch Lily verzog den Mund. „Ja, da kann ich nur Alice zustimmen. Was willst du jetzt machen?“
Es war ungefähr elf Uhr abends, die Sperrstunde hätte eigentlich schon vor einer Stunde begonnen, aber auf meine Dränge hin, sind Alice und Lily mit mir in den dritten Stock gegangen – nur um diese Tat von…. Von…. Was weiss ich zu sehen.
Sirius Black hatte also recht gehabt. Diese Liste gab es. Und ich sah sie mit eigenen Augen.
„Ich komme mir so beschmutzt vor!“, jammerte ich. Konnte den Blick immer noch nicht von den Namen an der Wand wegnehmen. Zumal ich mit keinen von diesen Jungs jemals Sex gehabt hatte.
„Vielleicht ist es ja eine Kussliste und keine wer-hatte-Sex-mit-Nate- Liste.“ Versuchte Alice mich zu trösten. Lily schüttelte den Kopf.
„Das ist ja peinlich!“
„Ja“, stimmte ich zu. Sie verdrehte die Augen. „Doch nicht für dich, sondern für diese armseligen Jungs – oh seht mal, da ist ja sogar Peter Pettigrew! Mit dem bist du noch nicht mal ausgegangen.“ Mir wurde schlecht. Ich drehte mich weg und übergab mich über einer Kloschüssel. Alice zückte ihren Zauberstab und murmelte etwas, so dass sie einen Pinsel und grelle rote Farbe in der Hand hatte.
„Was willst du denn tun, Alice?“, fragte Lily aufgebracht. „Na was wohl?“, erwiderte sie und schrieb mit gross über die Liste: Männer sind Schweine!
„Danke Alice…“, murmelte ich.


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Publication Date: 04-25-2012

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