Instinktiv wich ich zurück, während mir der Aufschrei in der Kehle stecken blieb. Mein Herz raste, Panik stand mir ins Gesicht geschrieben und auch meine Augen waren vor Schreck geweitet. Wie gelähmt starrte ich auf die Kreatur und auch erst da erkannte ich ihn. Ausgerechnet ihn. Eigentlich hatte ich gehofft, dass der Abend einmalig bleiben würde.
„Du bist wunderschön wenn du schläfst, Engel“, knurrte er mit kehliger, rauer... Show more
Instinktiv wich ich zurück, während mir der Aufschrei in der Kehle stecken blieb. Mein Herz raste, Panik stand mir ins Gesicht geschrieben und auch meine Augen waren vor Schreck geweitet. Wie gelähmt starrte ich auf die Kreatur und auch erst da erkannte ich ihn. Ausgerechnet ihn. Eigentlich hatte ich gehofft, dass der Abend einmalig bleiben würde.
„Du bist wunderschön wenn du schläfst, Engel“, knurrte er mit kehliger, rauer Stimme. Verlangen schwang in ihr mit. Genüsslich strich er mit der Zunge über seine Lippen und musterte mich aufmerksam. Ein kaum merkliches Lächeln schlich sich auf seine Gesichtszüge.
„Dein Duft ist berauschend, nach frischen Lilien und dem Morgentau. Ich wusste schon immer, dass du deinem Namen alle Ehre machen würdest. Deine Mutter hatte sich richtig entschieden dich Sayuri zu nennen. Einfach passend.“
Ein leises lüsternes Knurren kam tief aus seiner Kehle und erfüllte den Raum. Ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken, doch ich rührte mich nicht. Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich ihn schweigend an.
„Du riechst einfach unglaublich. Alles in mir schreit nach dir. Dein Blut ist eine sündige Versuchung. Ich will von dir kosten, meine Fänge in deiner zarten Haut versenken und doch tu ich es nicht. Du bringst mich um den Verstand, Yuri. Wie soll ich mich von dir fern halten, wenn mein Instinkt mich dazu zwingt bei dir zu bleiben? Ich konnte mich noch nie von dir fern halten. Seitdem Tag deiner Geburt. Es ist ein Zwang dich zu beschützen. Deine Eltern wussten es auch.“
Anstatt auf sein Süßholzraspeln einzugehen und seine Worte in meine Seele eindringen zu lassen, war ich viel mehr damit beschäftigt, heraus zu finden, wie dieser idiotische Blutsauger in mein Schlafzimmer gelangen konnte.
„Was machst du… wie bist du hier rein gekommen?“, stammelte ich weniger geistreich vor mich hin und zog dabei automatisch die Bettdecke bis zu meinem Kinn hoch, da ich mich plötzlich so unglaublich nackt fühlte. Es war aber auch kein Wunder, wenn er mich regelrecht mit seinem Blick auszuziehen schien. Vielleicht hätte es mich schmeicheln sollen, doch der Umstand dass er ein gottverdammter Vampir war, ließ mich auf dem Boden der Tatsachen. Ich konnte Vampir nicht leiden. Und ausgerechnet jetzt war einer in meinem Schlafzimmer, auf meinem Bett und starrte mich aus dunklen Augen an, als hätte er nie etwas anderes getan. Aber das Schlimmer an allem war, ich wusste weder wie er hier herein gekommen war, noch was er von mir wollte oder gar wie lange er eigentlich schon auf der Bettkante saß.
Hatten wir etwa…? Kam mir die Frage in den Sinn.
Ein rascher Blick nach unten ließ mich dann doch erleichtert aufatmen. Ich war noch angezogen. Ein langes T-Shirt und eine kurze Short verdeckten meinen Körper. Aber dann fragte ich mich, wie ich eigentlich in die Sachen rein kam. Ich wusste, dass ich gestern Abend noch mein Abendkleid getragen hatte. Erneut kam ein seltsames Gefühl in mir hoch. So etwas wie leichte Panik überfiel mich. Hektisch atmete ich ein und aus. Es fühlte sich an, als würde ich gleich ersticken. Da war er wieder. Der Gedanke. Nur weil ich meine Kleidung am Leibe trug, hieß es nicht, dass da nichts gewesen ist. Diesem Vampir traute ich mittlerweile alles zu. So etwas wie Privatsphäre oder eigenen Willen kannte er wohl nicht. Wegen diesem Idioten war doch alles so kompliziert. Ich zerbrach mir den Kopf darüber wie er es geschafft hatte mich gegen jede Vernunft an sich zu binden. Ich kann mich nämlich nicht daran erinnern, dass ich dem zugestimmt hatte....
<3