….und bekomme dabei die Krise!
Die letzten Tage vor meinem großen Abenteuer sind angebrochen.
Und man wird es kaum glauben, aber die größte Angst habe ich vor der Waage! Nein nein, ich mache mir nicht um mein Gewicht Gedanken, sondern über das von meinem Gepäck. 20 kg Koffer und 8 kg Handgepäck. Diese Zahlen kreisen mir immer wieder im Kopf umher. Und das schon seit Tagen.
Meine Vorgehensweise: Ich packe zunächst alle mir... Show more
….und bekomme dabei die Krise!
Die letzten Tage vor meinem großen Abenteuer sind angebrochen.
Und man wird es kaum glauben, aber die größte Angst habe ich vor der Waage! Nein nein, ich mache mir nicht um mein Gewicht Gedanken, sondern über das von meinem Gepäck. 20 kg Koffer und 8 kg Handgepäck. Diese Zahlen kreisen mir immer wieder im Kopf umher. Und das schon seit Tagen.
Meine Vorgehensweise: Ich packe zunächst alle mir wichtig erscheinenden, unverzichtbaren Dinge in den Koffer. Groß genug ist er ja. Hierbei stelle ich schon einmal fest, dass die schwerste ‘Arbeitskleidung’ von uns Models leider die Schuhe sind. High heels, Sandalen, Boots, bequeme Schuhe, weiße Sneakers…
Wie soll hier für drei Monate vernünftig gepackt werden?
Also entweder hat man dann zwar genug Schuhe mit und muss auf die Oberbekleidung verzichten. Oder aber man verliert sich in hoch komplizierten mathematischen Gewichtsberechnungen und der Frage: ‘Was ist da so schwer in meinem Koffer?’
Aber meine Taktik sieht ja anders aus. Ich packe meinen Koffer mit allen notwendigen Dingen. Auspacken kann ich dann ja immer noch. Dann kommt der spannende Moment. Schnell besorge ich mir noch eine Waage bei meinen Nachbarn. Ja ich gebe es zu, dass ich mich selber nicht wiege. Also brauche ich auch keine Waage. Jetzt sieht die Sache allerdings anders aus. Die ersten Schweißperlen stehen auf meiner Stirn, als ich den Koffer auf die Waage hebe. Nein, nicht weil er so schwer ist. Es ist eher die Angst vor der Zahl, die ich gleich zu sehen bekomme.
21 kg. Hm. Eigentlich gar nicht so schlecht. Aber es fehlen noch 3 Paar Schuhe, Föhn und ein paar Kleidungsstücke die gerade noch trocknen müssen. Und mein Handgepäck wiegt 9 kg. Eines steht fest: Mein Gepäck muss ABSPECKEN!
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Ich sortiere zwei Tops und eine Leggins aus. Mein Gefühl ist wahrscheinlich mit dem eines Messies vergleichbar, der es soeben geschafft hat einen leeren Joghurtbecher in den Müll zu werfen. Doch hierfür gibt es wenigstens Selbsthilfegruppen. Mir hingegen kann gerade keiner helfen. Doch ich gebe nicht auf. Daher rufe ich bei der Lufthansa an und stelle mich blöd. Vielleicht gibt es ja doch noch eine Möglichkeit. Der freundliche Mann am anderen Ende der Leitung antwortet auf meine Frage: ‘Ich schaue gerne für Sie im Internet nach, wieviel Gepäck Sie mitnehmen dürfen.’
Aus diesem Satz höre ich eher raus: ‘Sie können das nächste Mal selber im Internet nachsehen.’ Aber egal. Leider habe ich mich nicht getäuscht und die recherchierten Gewichtsangaben stimmen. Ich erfahre noch, dass ich pro Kilo zuviel 30 Euro nachzahlen muss. Unverschämt. Leider lege ich zu schnell auf. Denn ich wollte doch noch vorschlagen, extra Tarife für reisende Models anzubieten. Denn wir sind meistens selbst sehr leicht und könnten dies dann doch durch extra Reisegewicht kompensieren?! Modeltraveling. Damit könnten ganze Flugzeuge gefüllt werden.
Ich muss schmunzeln. Eine Geschäftsidee, die ich mir patentieren lassen sollte.
So, jetzt aber genug geunkt. Dieses Hin und Her bringt mich auch nicht weiter. Ich werde meinen Koffer noch eine Nacht stehen lassen und hoffen, dass er vielleicht von selber ein wenig leichter wird. Ansonsten sollte ich mir überlegen, welche der darin enthaltenden Kilos keine 30 Euro wert sind. Vielleicht werde ich am Flughafen auch einfach eine große Diskussion von Gewicht-Reisegast und Gewicht-Reisegepäck und deren Abstimmung starten müssen.
Noch eine Möglichkeit wäre gewesen ‘First Class’ zu reisen. Dann hätte ich 40kg Gepäck mitnehmen können. Aber dann wäre ich wahrscheinlich daran erstickt, weil ich die 40 kg dann auch hätte auskosten wollen. Also vielleicht ist es gar nicht so schlecht, wenn einem manchmal gewisse Grenzen vorgegeben werden
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