Schreiben ist eine intensive Tätigkeit, auch für einen Hobbyautor.
Ich lebe nicht allein und schreibe gerne in der Nacht. Das hat nicht zu unterschätzende Auswirkungen auf mein Berufs- und Familienleben – aber wem sage ich das? Du wirst es wahrscheinlich auch kennen.
Fertig, jedenfalls für den Moment, ist mein zweites kleines Werk „Das Wiedersehen“ aus der Trilogie „Ken Hope, ein alter Mann“. Geschafft!
Einerseits war ich... Show more
Schreiben ist eine intensive Tätigkeit, auch für einen Hobbyautor.
Ich lebe nicht allein und schreibe gerne in der Nacht. Das hat nicht zu unterschätzende Auswirkungen auf mein Berufs- und Familienleben – aber wem sage ich das? Du wirst es wahrscheinlich auch kennen.
Fertig, jedenfalls für den Moment, ist mein zweites kleines Werk „Das Wiedersehen“ aus der Trilogie „Ken Hope, ein alter Mann“. Geschafft!
Einerseits war ich „stolz wie Bolle“, als ich es gestern bei Bookrix veröffentlicht hatte.
Andererseits, - tja, zwei Dinge muss ich jetzt dringend klären.
Problem 1. Eine Widmung fehlt
Natürlich ist sie kein Muss, erst recht nicht bei einem so kleinen „Werkleinchen“.
Aber in diesem Fall stört mich der freie Platz, denn ich fühle, dass an diese Stelle etwas hineingehört.
Problem 2. unser Kater Toby, 17 Jahre, fit und selbstbewusst, anhänglich und freiheitsliebend
Er hat gelitten unter meiner Schreiberei. Mit eindeutigen Hinweisen zeigt er seine Bedürfnisse, und für einige davon bin ich seit Jahren der auserwählte zweibeinige Kumpel.
Ein paar Tage lang habe ich das leise Rattern, sein Streichen um meine Beine, sein Maunzen und den vorwurfsvoll - enttäuschten Blick ignoriert mit zunehmend schlechtem Gefühl in der Magengrube.
Erwartungsvoll kam Toby mit erhobenem Schwanz auf mich zu, schaute mich lange an, wartete und wartete –- und ich tippte gedankenversunken weiter. Schliesslich zockelte er wieder ab. Dabei konnte ich förmlich hören, wie sein Stimmungsbarometer Schwanz sich mit einem lautlosen „Jmmmmh“ von „erwartungsfroh“ zu „hat wieder nicht geklappt“ senkte.
Nicht erst diese Erfahrung hat mir wieder gezeigt, dass Tiere eine Seele haben und Gefühle, keineswegs nur Instinkte und Bedürfnisse.
Ich bin mir sicher:
Wenn ich eines Tages den Weg des alten Mannes gehen werde, dann werde ich sie alle wiedersehen als kleine Lichtlein oder strahlende Pulsare im Reich des Lichtes, wo auch ihre Seelen beheimatet sind: Zausel und Jackie, Baby und Bubu, Kenny und Marko, Lisa, die Katze und Lisa, den Hund, und vor allem den einzigartigen Kally, mit dem mich eine ganz tiefe Freundschaft verband und verbindet.
Toby aber hat zurückgesteckt, seine Seele vielleicht sogar gelitten, unter meinem Schreiben der letzten Tage.
Ein paar Extrarationen Rindfleisch, ein langer Abend auf meiner Brust und ein ausgiebiges Männergespräch in den noch kühlen Weiten Frieslands haben ihn wieder versöhnlich gestimmt. Erhobenen Hauptes und mit „Beinen bis zum Boden“ schreitet Toby nun wieder zufrieden durch sein Reich. Seine Welt ist in Ordnung!
Für mich noch nicht ganz:
Ihm, unserem Kater Toby, werde ich das kleine Werk gleich widmen. Das bin ich ihm schuldig.
… und es wird mich das hoffentlich erinnern daran, dass seine kleine Seele nicht Schaden nehmen darf unter meinem Schreiben.
Herzliche Grüsse aus Friesland, wo die Katerwelt wieder in Ordnung ist "und sich unbeirrt weiterdreht",
Dein Ken Hope
28.02.2015