Am Wegrand sah ich einen alten, ungewöhnlich großen Baum stehen, der schon etwas morsch war und nicht so wirklich zum Wald zu gehören schien. Er sah so aus, als hätte ihn dort jemand hingestellt, weil er mit seiner imposanten Erscheinung keineswegs in die Szenerie hinein passte. Doch seine dicken Wurzeln reichten tief ins Erdreich hinein und er stand hier vermutlich schon sehr viel länger als alle übrigen Pflanzen des Waldes.
Einem inneren Impuls folgend ging ich um den Baum herum. Auf seiner Rückseite befand sich so etwas wie eine Höhle, in die ich eintrat. Und einen Schritt weiter sah ich Stufen aus Baumwurzeln, die ins Erdreich hinab führten. Es mag verwunderlich anmuten, doch in diesem Moment wirkte das Ganze auf mich vollkommen natürlich. Dass ich in einem Baum stand und seine Wurzeln wie Stufen immer weiter hinab schritt, löste in mir nichts Befremdliches aus. Bei jedem Tritt knarrten die Wurzeln unter meinen Füßen.
Traumwelt und Realität laufen ineinander über; Mischung zweier Welten. Wie findet man den Wunschort wieder? Sind da Seelenbegleiter? Ein tauglicher Psychopomp, der einsatzwillig ist? Verhindern, dass etwas in einem abstirbt - man will sich ja schließlich zur Gänze lebendig fühlen. Der Jenseitsraum so etwas wie eine Umkleide - wie gelingt die Verwandlung? Ein Baum als Portal - besser als ein Kaninchenbau, wie bei Alice.... Show more
Hab lieben Dank für dein Herzchen, Maria. Es freut mich, dass die Geschichte über das geheime Portal am Waldrand Anklang bei dir gefunden hat. Sei lieb gegrüßt von der Träumerin.