Baum unterm Sternenzelt

By:
Baum unterm Sternenzelt

Als ich erwache, steht bereits der Vollmond am Himmel. Die Blätter des Baumes funkeln wie Diamanten in seinem Licht. In der Sommerluft liegt ein himmlischer Duft nach Blumen und Früchten, der mich mit seinem exotischen Aroma betört und in mein tiefstes Innerstes dringt. Aus welchen paradiesischen Gefilden dieser wohl in die irdische Sphäre hinüber geweht sein mag? Einen tiefen Atemzug nehmend, lasse ich ihn in mich hineinströmen, genieße ihn mit jeder Zelle meines Seins. Die Geräusche der Autobahn sind inzwischen verstummt. Anstatt ihrer ist eine eigentümliche Stille eingekehrt, die mich und alles um mich herum in einen schützenden Schleier einhüllt.

 

Das Fenster auf der anderen Seite des Hofes steht weit offen. Ich kann den weißen Vorhang sacht im Wind flattern sehen. Doch die Frau, mit der ich vor kurzem noch zusammen den Sonnenuntergang genossen habe, ist verschwunden. Womöglich hat sie sich in der nächtlichen Dunkelheit aufgelöst, um Eins mit ihr zu werden, um ein Teil dieses magischen Moments zu sein.


Posts and Comments
To ensure optimal functioning, our website uses cookies. By using the website you agree to the use of cookies. More info
OK
Top of page
No Thumbnail Remove Please choose a reason Please enter the place in the book. en en_US