BookRix

Jaja, das gendern ... seit es "Gendern" heißt, geht es mir auch auf die Nerven.

Die geschlechtsspezifische Trennung von Toiletten aufheben? Um Himmels Willen nein! Die sind mit gutem Grund nach realem Geschlecht getrennt (und nicht nach grammatikalischem, gefühltem, oder sonst irgendeinem Pseudogeschlecht - sonst hätte "das Mädchen" ja schon immer eine neutrale Toilette gebraucht ...)

In Drittweltländern kämpfen Hilfsorganisationen verzweifelt darum, Mädchen mittels geschlechtergetrennter Toiletten einen sicheren Schulbesuch zu ermöglichen!

(Und von Sicherheitserwägungen mal abgesehen ... es wäre den allerwenigsten Leuten angenehm, wenn Frauen auf ihrem Weg zu den Kabinen an urinierenden Männern vorbeigehen müssten. Und denjenigen, die es gut fänden, will ich in so einer Situation am allerwenigsten begegnen. Voyeurismus und Exhibitionismus sind beides unangenehme Charaktereigenschaften.)

Ich habe Sprache studiert und bin mir der Auswirkung von Sprache auf Denken wohl bewusst, weswegen ich auch immer für das Binnen-I gewesen bin, sofern der Text nicht wichtig genug ist um eine separate Nennung der weiblichen und männlichen Bezeichnung zu rechtfertigen. (Letzteres immer noch die eleganteste Lösung.)

Seit der Einführung des Gendersternchens und der Postulierung eines "dritten Geschlechts", welches nicht existiert (es gibt Spermien und Eizellen, da ist nichts Drittes, grammatikalisch hatten wir schon immer das Sächliche, da braucht man nichts erfinden) und dem ganzen damit zusammenhängenden Wahn, wäre ich allerdings froh, wenn allgemein wieder Vernunft einkehren würde. Notfalls wäre ich sogar zu einer Rückkehr zum generischen Maskulinum bereit, wenn der Irrsinn dann aufhört.

Für Frauen dürfte der Nachteil des nicht Mitgedachtwerdens beim Reden über Wissenschaftler und Professoren weniger schwer wiegen als die von Genderisten geforderte de facto Abschaffung des Frauensports indem Athletinnen durch Männer ersetzt werden, die sich "als Frau fühlen", und das Aushebeln sämtlicher Frauenquoten in Politik und Wirtschaft durch ähnliche Mechanismen.

Immerhin hat eine Frau in einer Gesellschaft, in der es im allgemeinen Sprachgebrauch immer nur "der Professor" heißt, trotzdem die Chance, diesen Titel samt dazugehörigen Vorteilen zu erlangen, während die Wahrscheinlichkeit, Weltmeisterin im Gewichtheben der Frauen zu werden auf nahe null sinkt, wenn auch nur ein mittelmäßig erfolgreicher männlicher Gewichtheber beschließt, dass er sich jetzt als Frau fühlt.
Der heißt dann vielleicht Weltmeisterin, der Gleichberechtigung der realen Frauen ist damit aber nicht gedient.

Und was bringt der Studentin, dass es statt Studentenwerk jetzt Studierendenwerk heißt, wenn es dafür statt Feminismus in entsprechenden Vorlesungen nur noch um "Gender Studies" geht, und in vorgeblich feministischen Studierendenorganisationen die Nabelschau von Personen mit XY-Chromosomen, als welches Geschlecht sie sich denn nun fühlen, priorisiert wird, während man über Dinge wie Menstruation oder Abtreibungen gar nicht mehr sprechen darf, weil sich ja eine "Studentin", "die" statt Gebärmutter eine Prostata hat, davon diskriminiert fühlen könnte?

Selbst als vehementer Verfechter der Wichtigkeit von Sprache muss ich da zugeben, dass es eben doch Dinge gibt, die wichtiger sind als sprachliche Feinheiten.

"Was uns Rose heißt, wie es auch hieße, würde lieblich duften", um es mit Shakespeare zu sagen.

(Wobei ich dem Genderismus auch vom sprachlichen Standpunkt aus sehr skeptisch gegenüberstehe. Wer fordert, dass statt von Mädchen und Frauen die Rede von Menstruatoren sein soll, der reduziert Frauen auf ihre Körperfunktionen ... und man braucht wohl kein Linguist zu sein um sich denken können, welcher Status Frauen in dieser schönen neuen Welt dann zugedacht ist - nämlich einer als Zuchtvieh. Die Begeisterung mit der man in Genderistenkreisen davon redet, dass die Teenager, deren Kastration aus Genderidentitätsgründen geplant ist, dann ja Spermien oder Eizellen einfrieren lassen könnten, damit man eine Frau, pardon, "menstruierende Person" in der dritten Welt ausbeuten kann um ihren Kinderwunsch zu erfüllen, spricht für sich.)

Ich empfinde die Genderschreibweise sogar eher so, dass sie das Weibliche übermäßig betont... Meine persönliche Empfindung.
Finde ich interessant, dass du dir keine Namen merken kannst. Mir geht's auch so... ;-)

Sehr schön, gefällt mir. Außerdem zu was brauchen wir Rechtschreibung, denn unser Gehirn kann auch Buchstabensalat richtig übersetzen. Hierzu diesen Link:
https://www.roger-hofmann.de/index.php/blog-reader-270/wortverdreher-warum-wir-schreibfehler-uebersehen.html

Genderwahn wie Rinderwahn - oder auch Rinderinnenwahn. Die Milch der geronnenen Denkungsart. Stimme Dir zu.

Ich möchte allen danken, die hier einen Kommentar hintelassen haben.
Diese Streitschrift war mir von Anfang an ein Bedürfnis.

Eine (in unserer Zeit leider: mutige) Stellungnahme. Ich stehe voll dahinter! Und ich denke, das tun die meisten Menschen in unserem Land.

Sternchen und Unterstriche verschandeln nicht nur das geschriebene Wort, sondern lassen sich auch schlecht lesen und sagen nicht mehr aus, als das generische Maskulinum.

Danke für den Beitrag.

Du schreibst mir aus dem Herzen! Ergänzen möchte ich noch, dass entgegen mancher Behauptungen das biologische Geschlecht (Sexus) und das grammatikalische (Genus) völlig unterschiedliche Dinge sind und nur sehr wenig und höchstens indirekt miteinander zu tun haben.
Noch eine weitere Bemerkung: Wer etwa Berufsbezeichnungen (wie Lehrer oder Bäcker) an das Geschlecht der/des Ausübenden koppeln will, muss sich fragen lassen, ob die Lehrerin einen anderen Studiengang belegt hat als der Lehrer oder wo sie in die Bäckerinnenlehre gegangen ist.
Freundliche Grüße

Dieses Thema ist mittlerweile so präsent, dass ein Vermeiden unmöglich scheint. Du hast es schön verpackt. Mich ärgern die viele Energie und Zeit, die in den Genderwahn fließen, nur um "politisch Korrekt" zu sein.

Vor allem kommen viele Ideen aus den Ecken vermeintlich geltungssüchtiger nach Aufmerksamkeit heischender Politiker auf der verzweifelten Suche nach Profil!

In meiner alten Heimat wurden tatsächlich, auf Antrag "Ampelfrauen" angebracht um die männliche Dominanz auf den beleuchteten Signalzeichen zu brechen.....

Kurz und gut, ein Punkt über den man trefflich diskutieren kann, es aber nicht wirklich muss :-) denn leider wertet jedes Gespräch das Thema auf.

p.s. wenn ich wüsste wie das funktioniert, hättest du ein Herz mehr

Dazu von mir nur ein Wort: Bravo!

L.G. (Mar)Tina

Ganz deiner Meinung. :-)