„Du liest nicht gerne Gedichte? Dann solltest du diese Gedichte lesen.“
Das soeben genannt Zitat stammt aus dem Klappentext eines Gedichtbandes, der den Titel „Tod“ trägt und diesen in lyrischer Form behandelt. Er stammt aus der Feder einer Autorin, die heute hier im Blog für ein Novum sorgt: Patricia Radda – Nutzername trisha.books – ist nämlich die erste Autorin, von der zwei Werke im Rahmen dieser Rezensionsreihe... Show more
„Du liest nicht gerne Gedichte? Dann solltest du diese Gedichte lesen.“
Das soeben genannt Zitat stammt aus dem Klappentext eines Gedichtbandes, der den Titel „Tod“ trägt und diesen in lyrischer Form behandelt. Er stammt aus der Feder einer Autorin, die heute hier im Blog für ein Novum sorgt: Patricia Radda – Nutzername trisha.books – ist nämlich die erste Autorin, von der zwei Werke im Rahmen dieser Rezensionsreihe vorgestellt worden sind. Diesen erfreulichen Umstand verdankt sie natürlich ihrer dichterischen Kreativität.
Aber fangen wir vorne an. „Tod“ ist ein kaufbare e-Book, das für 1,99 ¤ herunterladbar ist. Es enthält insgesamt 13 Gedichte, wobei ich annehme, dass die Anzahl beabsichtigt sein dürfte. Die einzelnen Texte unterscheiden sich jeweils in Aufbau, Metrum und Inhalt; manche wirken recht bedrückend, andere hingegen weisen ein gewisses Maß an Humor oder Ironie auf. Alle sind ausdrucksstark und innovativ. Sie wirken eigenständig und eigenwillig, lösen sich ganz deutlich von vorhandenen Mustern und lassen einen offenen Geist erkennen, der für ihre Entstehung verantwortlich zeichnet. Gelegentlich haben sich allerdings ein paar Flüchtigkeitsfehler eingeschlichen, die aber den Gesamteindruck nicht trüben.
Besonders gefallen hat mir „Der Kalender begeht Selbstmord“, eine Satire über unsere alltägliche Hektik, die das Verwalten unzähliger Termine verlangt. In diesem Gedicht spricht ein Kalender, der mit seiner Aufgabe allerdings ein wenig überfordert ist und daher schließlich den Freitod wählt. Sehr einfallsreich und humorvoll! Kurz und bündig gibt sich im Gegensatz dazu „Fragen“, das seinem Titel alle Ehre macht.
Das letzte Gedicht heißt „Leben“, womit also dem Gegenpart des Todes das Schlusswort gehört. Das drückt eine Hoffnung aus, bejaht die Existenz und rundet das Thema dadurch ab, denn ohne das Leben würde es auch den Tod nicht geben.
Ich finde diesen Gedichtband sehr erstaunlich, da die Art, wie die einzelnen Texte das Thema beleuchten, ehrlich, aufgeschlossen und unverbraucht erscheint. Man muss sich beim Lesen nicht ständig an irgendwelche Klassiker erinnert fühlen, sondern kann getrost gewohnte Pfade verlassen und sich für ganz neue Eindrücke öffnen. Daher ist auch der Kaufpreis mehr als gerechtfertigt.