Die Akteure sind gut hineingeflochten in die Historie, die die Grundlage bildet. Historie als Geschichte Material liefernd für diese Geschichte.
Wie bei einer Kamerafahrt zoomt die Autorin in die Geschehnisse. Es gilt, eine Übermacht aufzuhalten. Man verteidigt sich, hofft auf ein Entsatzheer. Befreiung - und jede Seite setzt auf ihren Gott - als ob es um ein Rennen ginge, als ob jeder Gott beweisen müsse, was er so drauf... Show more
Die Akteure sind gut hineingeflochten in die Historie, die die Grundlage bildet. Historie als Geschichte Material liefernd für diese Geschichte.
Wie bei einer Kamerafahrt zoomt die Autorin in die Geschehnisse. Es gilt, eine Übermacht aufzuhalten. Man verteidigt sich, hofft auf ein Entsatzheer. Befreiung - und jede Seite setzt auf ihren Gott - als ob es um ein Rennen ginge, als ob jeder Gott beweisen müsse, was er so drauf habe.
Zwei Monate dauerte die Zweite Wiener Türkenbelagerung - 1683. Und dann macht Sonnenkönig Ludwig XIV. noch Druck; aber haut sein Konzept hin 'Die Feinde meines Feindes sind meine Freunde'?
Wird Ruben sich für Anna entscheiden? Sein bisheriger Lebenswandel deutet darauf hin, dass er sich seinem Vater gegenüber loyal verhalten möchte - aber ihm sind seine eigenen Interessen ebenfalls wichtig. Sein Vater ist der Schwager des polnischen Königs Johann III. Sobieski.
Daniel würde Helena seine Liebe gestehen - aber seine Tätigkeit als Spion beim Großwesir Kara Mustafa macht es erforderlich, dass er sie als Sklavin behandelt. Verstellung. Keine gute Zeit für Romantik.
Worauf kommt es an - wer hat die besseren Karten: derjenige, der voller Mitgefühl ist, oder der waschechte Held, für den Gefühle Tentakeln sind im Kampf, die ihn am reflexartigen Handeln hindern?
Ruben verleiten seine Gefühle zu Anna zu Unbedachtsamkeit, zu voreiligem Handeln. Mit mehr Rationalität wäre er vielleicht der bessere Krieger und Bote.
Daniel wagt es, enttarnt zu werden: Er ist verdächtig freundlich zu Helena. Doch jedes Mal wenn er es mit Ruppigkeit versucht, schämt er sich dafür. Nicht gut für einen Undercover-Agenten.
Nicht einfach, auf individuellen Blickwinkel zu schalten: Die Historie als Gesamtheit will beschaut werden. Vieles ist zu berücksichtigen. Was beeinflusst die Figuren zu der Zeit, wovon sind sie betroffen, was geht in ihnen vor? Der Autorin gelingt es, sie so in Szene zu setzen, dass man eintaucht, eine Zeitreise geliefert bekommt. Man möchte dem Protagonisten zurufen, ihm Anweisungen geben - aus der höheren Warte des Wissenden - wie bei einer Spielanalyse eines Schachspiels - selbst den Großwesir Kara Mustafa könnte man auf seine Taktik ansprechen - zu seiner Zeit wagte es ja keiner, ihn mit Gegenvorschlägen zu erfreuen.
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