BookRix

Daumen hoch, sehr gut geschrieben!☀️

Eine herrliche Satire über eine unserer heutigen völlig überzogenen Korrektheitsideen.

Guter erster Satz, der direkt den Kontext umreißt und Spannung schafft.
Die danach folgende Satire um eine neue Fernsehshow ist trocken und nüchtern erzählt. Durch diesen Kunstgriff erhält sie ihren Realismus: langweilige Kandidaten bewältigen öde Aufgaben in einem umstrittenen Thema, welches damit Konfliktpotenzial bietet. Dieses Rezept ist tauglich für viele derartige Shows, von denen es ohnehin zuviele gibt.

Der Programmdirektor ist damit nur konsequent. Humor kommt bei der beiläufigen Nennung der anderen Shows auf, die noch absurder klingen, aber die Praxis hat ja schon gezeigt, was alles möglich ist.
Am Schluß hat mir allerdings eine Pointe, Moral oder wenigstens ein deutlicher Abschluß gefehlt. Vielleicht ist aber auch das wieder ein Kniff, um die Stimmung der unnötigen Unterhaltungssendung bis in die Erzählung auszudehnen.

Die Charaktere sind so flach wie ihre Namen und Heimatorte, die allesamt unter dem Diktat eines gemeinsamen Buchstabens stehen. So wird die Austauschbarkeit und fehlende Individualität des Einzelnen innerhalb der Show-Maschinerie betont. Figuren tauchen auf und wenn sie nicht genug Leistung bringen, treten sie rasch wieder ab, bis nur noch einer übrig bleibt.

Der Autor ist natürlich ein Schlitzohr: obwohl eine Sendung über das Gendern als nerviges, pedantisches Erlebnis dargestellt wird, gendert er selbst in Form der Figur des Gewinners korrekt und gibt damit ein Vorbild ab. Explizit nimmt er nicht Stellung zum Gendern, nur zu dessen Auswüchsen.
Natürlich könnte man folgern, daß eine solche Story als Kritik an der "Herumgenderei" der Sprache als solches aufgefasst werden kann... aber das bleibt tatsächlich offen. Mehr noch, die unter Literaten oft unbeliebte Thematik wird noch einmal in den Mittelpunkt gestellt. Das hätte auch weniger neutral vermittelt werden können. So scheint es mehr eine Kritik an schlechten Shows als an sprachlichen Änderungen zu sein. Zumindest für den Protagonisten haben sich seine guten Kenntnisse der Neuheiten bezahlt gemacht.

Kann man davon ausgehen, daß man auch noch von den anderen, offenbar actionreicheren Sendungen wie dem beliebten "Fang den Frosch" etwas erfahren wird? Wohl eher nicht. Es stößt nicht in gleichem Maße die Diskussion an. Die Balance zwischen "Frauen sollen in der Gesellschaft sichtbarer werden" und "Wir wollen keinen sprachlichen Krampf" ist nicht leicht zu finden. Der Frosch würde dazu nichts beitragen. Und "Quak" läßt sich nun mal nicht gendern. Da freut sich der Frosch, und der Rest macht mit dem Tauziehen weiter.

Lieber Matthias,
ich frage mich gerade, hätte es das gendern schon bei Dalli, Dalli gegeben, hätten das alte und das neue Wort jeweils einen Punkt erbracht, oder hätte man eines abziehen müssen?
Und hätte Hans Rosenthal das Spitze gefunden, oder halt nicht?
Ich denke ja, dass gendern war eine Erfindung der AFD. Sie wollen damit erreichen das alle, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind, an ihr verzweifeln und deshalb nichts eiligeres zu tun haben, als unser Land zu verlassen.
Ausserdem frage ich mich, warum, wenn man schon gendert, dieses nicht konsequent umsetzt. Wo bleiben die Diversen?
Eine Gemeinheit ist das!
Ich finde ja, wir sollten an jedes umgewandelte Wort noch ein "Hurz" anhängen, um auch wirklich allen gerecht zu werden.
Ich werde das mal in die Hand, beziehungsweise in den Mund nehmen und mich mal kümmern.
Deshalb verabschiede ich mich mal schnell und verbleibe mit lieben Grüßen
Ralf

Gendern, eine von Grünen ausgedachte Modeerscheinung die die intelligente Menschheit zum Lachen bringt.
Schauen sie fern und ihnen wird geholfen.