Vatertag

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User: borgi53
Vatertag
Vatertag


Es gibt den Vatertag, den Muttertag und den Tag des Kindes. Gibt es ein größeres Glück auf der Welt als Vater und Mutter zu werden? Ein Kind kann sich seine Eltern nicht aussuchen, plötzlich gehört man zusammen, eine heile Weltfamilie.

Eltern geben ihrem Kind einen Namen, es soll ein schöner Name sein, ein Name der zu diesem kleinen Wesen passt. Liebevoll wird dieser Name ausgesucht, liebevoll werden die Eltern das Kind begleiten und beschützen.

Und so wachsen sie heran, die kleinen Wesen mit ihren Namen, ihren Wünschen und ihren Träumen.

Sechs Jahre lang hieß die kleine Luisa so wie ihre Eltern sie getauft hatten, sechs Jahre lang liebte Luisa ihren Namen.
Dann wollte sie nicht mehr so heißen, und das hatte einen Grund.

Es war ein heißer Sommertag, die Hitze lag über der Stadt, und Luisas Mutter ging mit einer Freundin ins Kino. Papa ist ja da, sagte sie zu ihrer Tochter, also keine Angst meine Kleine. Zur Belohnung bringe ich dir eine Tüte Popcorn aus dem Kino mit.

Zuerst war alles wie immer, Luisa spielte mit ihrem Vater Federball im Garten, sie tranken Limonade und alberten herum. Völlig verschwitzt musste sie dann unter die Dusche, bevor sie ins Bett ging. Papa half abtrocknen und dann streichelte er sie. Anders als sonst, und dann legte er sie aufs Bett, griff zwischen ihre Beine und missbrauchte sie anschließend. Luisa weinte, hatte große Schmerzen, und wusste nicht was da gerade eben geschehen war. Papa sagte, dass es jetzt ein Geheimnis wäre, und Geheimnisse dürfte man nicht verraten, sonst würde was ganz Schlimmes passieren. Mama würde sterben und niemals wieder zurück kommen. Luisa schwieg.


Mama ging jetzt immer öfter mit Freundinnen ins Kino, oder auf einen Kaffee, oder auch auf einen Kegelausflug übers Wochenende. Luia weinte, sie wollte das nicht, fühlte sich verlassen. Aber Mama sagte: Du bist jetzt schon ein großes Mädchen, und Papa ist doch da.

Von nun an häuften sich die Vatertage. Wenn Luisa im Bett lag, zog sie sich die Bettdecke über die Ohren, hörte die Tritte des Vaters auf den Treppenstufen. Wenn die Türe ins Schloss fiel, gab es kein Entrinnen mehr. Sein Atem, sein Geruch, der Geruch der Gier, es war einfach nur ekelhaft und schrecklich.

Luisa wollte keinen Namen mehr, wollte lieber sterben als diese Qual noch länger erleiden zu müssen. Sagen durfte sie niemanden etwas, sonst würde Mama sterben. Wenn sie weiterleben müsste, und erwachsen werden, wollte sie niemals einen Mann haben, keine Kinder und keinen Menschen auf der Welt.

Es war wieder einmal für den Tag geschafft, er würde sie jetzt in Ruhe lassen. Würde er nur die Treppe hinunter fallen und sterben, dann wäre Ruhe. Aber darf sie so etwas denken? Es ist doch der Papa, warum macht er das? Der liebe Gott wird mir helfen, ich muss beten, jeden Abend und jeden Morgen, denkt Luisa.

Und sie betet: Lieber Gott, bitte hilf mir. Eigentlich darf ich es ja niemanden sagen, sonst stirbt meine Mama. Aber du bist ja weit weg, oben im Himmel, und du sprichst ja nicht mit meinem Papa. Ich will diesen Papa nicht mehr, und auch keinen anderen. Bitte mach etwas, egal was, aber hilf mir, und das ganz schnell, bitte.


Es vergingen Tage, Nächte, Wochen, Monate und Jahre, und der liebe Gott half nicht. Die Vatertage waren der Horror, und Luisa verzweifelte daran. Inzwischen war Luisa acht Jahre alt, und ein völlig verstörtes Kind. Mama ging immer öfter weg, vielleicht konnte sie Papa auch nicht mehr ertragen, ob sie etwas ahnte, und nur wegsah? Luisa wusste es nicht, und sich ihr anvertrauen konnte sie sich ja auch nicht. Die Sehnsucht nach dem Tod wurde immer größer.

Kurz vor Weihnachten klingelte es an der Haustüre, es war noch sehr früh, noch dunkel, wer konnte das sein? Vor der Türe standen einige Polizisten und nahmen Papa fest. Mama war völlig aufgelöst, und konnte nicht glauben was sie da hörte. Papa hatte Fotos ins Internet gestellt. Kinderpornos, so hörte Luisa die Beamten sagen. Eine Ärztin kam die Treppe hinauf, sie beruhigte Luisa, und versprach alles wird gut. Dann durfte sie ihre Lieblingssachen packen, und mit ins Krankenhaus fahren. Mama hat nur geweint. Papa stirbt nun doch nicht, der liebe Gott hat eine andere Lösung gefunden. Luisa flüstert ihrem Vater noch schnell was zu: „Ich habe nichts verraten, Mama muss jetzt doch nicht sterben, oder“? Luisas Vater schüttelt nur mit dem Kopf, dann stieg er ins Polizeiauto ein, und sah sich nicht mehr um.

Am Abend betet Luisa wieder.

Lieber Gott, danke das du dich um mich gekümmert hast.
Amen









Diese Geschichte ist frei erfunden, aber wenn es sich in Ihrer Nähe so abspielt,und
wenn der liebe Gott nicht hilft, bitte liebe Nachbarn, seht nicht weg. DANKE!




Text Irmgard Borgmann
Foto Pixelio Gerd Altmann

Posts and Comments
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klausblochwitz

Furchtbar, entsetzlich und das schlimme daran ist, dass es keine Einzelfälle sind! Meint Klaus

3 Comments
borgi53

Ja es ist wirklich schlimm. Danke das Du es gelesen hast. LG

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Rebekka Weber

lese ich nie die Kommentare, somit war ich natürlich auch sehr überrascht.
Du hast die Geschichte sehr einfühlsam geschrieben und man hat mit dem Kind gelitten.
Seltsam finde ich, dass die Mutter nie etwas gemerkt hat...
Leider passieren diese Fälle immer noch oft, deshalb sollten wir alle wachsam sein und den Mut haben, einzugreifen.
LG an dich von Rebekka

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M. Werth

Die Geschichte reißt einem den Boden unter den Füßen weg, einfach weil es immer wieder passiert und nichts unternommen wird.
Sie ist wirklich gut und sehr offen geschrieben.
Manchmal kommt die Sicht des Kindes nicht ganz so klar rüber, allerdings macht das Thema das wieder wett.
Gute Geschichte, hat mein Herz verdient.

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dieses Thema ist einfach nur schrecklich und ich finde es gut, dass auch darüber geschrieben wird und damit versucht wird, den Leuten die Augen zu öffnen. Auch ich habe den Titel ganz anders interpretiert.
LG xxdeadangelxx

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gittarina

natürlich habe ich den Titel zunächst völlig anders interpretiert... das ich dann auf diese Geschichte stoße, hätte ich also nie erwartet - umso größer meine Hochachtung für dieses mehr als wichtige Werk. Ich will hier gar nicht mehr viel verraten, dem Thema sollen sich alle unbeeinflusst nähern - umso besser.

Ich kann Dir nur herzlich danken für dieses Buch - denn für die Bewußtbarmachung dieses Themas kämpfe ich seit vielen,... Show more

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klausblochwitz

Leider passieren solche Geschichten immer wieder und zu viel wird vertuscht.

Meint Klaus

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