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"Deine körperliche Substanz in Form von biochemischen Verbindungen, die wieder in den ewigen Kreislauf eingehen," sagt unter anderem Cecilia...
Natürlich schließe ich mich dem an. Der Energieerhaltungssatz für geschlossene Systeme ist unbestritten, denke ich.

Ich hoffte mit meinen Gedanken eine kleine Diskussion loszutreten. Meinen absolut negativ formulierten Text habe ich als Provokation aufgebaut. Selbstverständlich denke ich positiv und hoffe, dass eben mehr als NICHTS bleibt. Man lebt ja auch in seinen Kindern weiter.
Die Bücher, die Bilder, das Gesagte, das Lächeln werden vermutlich nur ein bis zwei Generationen in Erinnerung bleiben, dann gerät man in Vergessenheit.
Ich wende mich also mit ganzer Kraft dem Jetzt zu und orientiere mich nicht ausschließlich auf das, was evtl. bleibt. Damit bin ich allerdings ziemlich glücklich. Ich träume nicht von Dingen, die nicht von mir zu leisten sind... dennoch gestatte ich mir Träume. Sie bewegen sich immer im Realisierbaren, Illusionen mache ich mir keine mehr. Ich kann mein Leben zum großen Glück jetzt genießen und Lebensfreude empfinden, die Sorgen um das, was bleibt, halten sich in Grenzen, auch wenn ich darüber nachgedacht habe.

Danke Cecilia für Deine weiterführenden Gedanken zum Thema. Darüber habe ich mich natürlich gefreut.

Liebe Grüße
Helga

Deine Gene, Deine Energie (die nicht zerstört werden kann, vielmehr nur die Form ändert), Deine körperliche Substanz in Form von biochemischen Verbindungen, die wieder in den ewigen Kreislauf eingehen, Dein Lächeln, Erinnerungen an Dich (solange die leben, die Dich erlebt haben), Deine Bücher, Deine Bilder und das Gute, das sie bewirkt haben. Wir meinen immer: Es sind so wenige, die sich dafür interessieren; Deine Werke haben aber trotzdem das Gute in der Welt vermehrt, und das ist der wahre Reichtum. Cecilia

Deine Texte und Bilder bleiben und somit bleibt ein Teil von dir. Quasi als Architektur deiner Gedankengebäude.

...
schön wie du deine Gedanken aufschreibst und zum nachdenken anregst!
LG
Birgit

der letzte Satz ist so bestimmend endgültig..mich stimmt er traurig..vielleicht weil ich darum kämpfe, jeden Tag..das etwas bleibt von meiner Schwester..und wenn es nur die Erinnerung an ihr Lachen ist..aber..und das ist glaube ich der Punkt..das Lachen wird nur bleiben..in mir..solange ich lebe..mir reicht das...
Ein sehr nachdenkenswerter Text...
Lg Perdita

und ob es irgendwen interessiert, dass wir gelebt haben, beschäftigt früher oder später jede/n. Was bleibt von mir? Sicher haben reiche Menschen die Tendenz, dieser bangen Frage mit großartigen Werken entgegen zu treten, um sich selbst die Angst vor der eigenen Bedeutungslosikeit zu nehmen. Auch ich habe mich des öfteren gefragt, was von mir bleibt, ob etwas bleibt und ob es mir wichtig sei, dass etwas bliebe.
Heute ist es mir nicht mehr wichtig (früher war das anders), ob ich etwas hinterlasse oder nicht. Für mich zählt nur die Gegenwart. Mir ist wichtig, wer ich heute bin und was ich heute bewirken kann. Wenn ich gehen muss, habe ich meine Aufgaben so gut erfüllt wie ich konnte. Mehr will ich nicht. Aber dann drängt sich eine neue Frage auf: ist mein Tod das Ende von allem? Oder beginnt etwas Neues? Warten dann neue Aufgaben auf mich? Darauf habe ich noch keine Antwort gefunden.
Das war jetzt ein zu langer Kommentar, entschuldige. Du hast einen sehr anregenden Text geschrieben. Er bietet Stoff für viele Diskussionen. Dafür danke ich dir von Herzen.
Liebe Grüße
Wani

Weder Seifenblase, noch Pyramide. Es ist alles nur eine Frage der Zeit - ein Wimpernschlag der Ewigkeit.
Danke für die Anregung, wieder einmal darüber nachzudenken.

habe ich gerade einen Bericht im Fernsehen gesehen über Kaliningrad. Nun weiß ich was bleibt: Die Kirchen! Und wenn sie nicht geblieben sind, werden sie für unvorstellbar viel Geld wieder aufgebaut. Egal ob Menschen im Land Hunger leiden.
Vorher gab es Dörfer zu sehen, da sieht es noch auch wie 1945 und keiner fühlt sich zuständig.

Man braucht aber nicht ins Ausland zu gucken, um solche Geldverschwendung zu sehen. Kulturgut hin oder her, davon kann nur niemand leben!

Ach ich weiß noch etwas was bleibt ... Unser unvorstellbar lange strahlender Atommüll.

Bevor ich jetzt ganz das Thema wechsel, gut geschrieben, liebe Helga. Sehr positiv viel mir sofort ins Auge, dass Du an die Arbeiter gedacht hast!
Was mich vor Jahren bei meinem Besuch in Leningrad (hieß damals noch so) doch sehr erstaunt hat, es wurde der Pracht in der Eremitage ohne kritischen Kommentar gehuldigt ohne Ende. Ein westlicher Reiseleiter hätte es nicht besser gekonnt. Mit keinen Wort wurden die Arbeiter erwähnt, aber der Zar war der Beste.

Liebe Grüße

Stefan

fast alles gesagt ... was bleibt?
Als G. Pausewang damals in den 80gern ihr Buch "Die Wolke" schrieb, ging mir genau diese Frage das erste Mal durch den Kopf. Was bleibt nach einem Supergau? die Menschen sterben, die Monumente wachsen zu und verfallen, einzig die Kakerlake vermehrt sich rasend schnell und bevölkert die Erde. Gruselig, dachte ich damals, aber der Mensch kriegt alles kaputt.
Die Reichen werden reicher, die Armen ärmer.
Egal, wen wir wählen, wir wählen die Falschen. Das Sparpaket zu Lasten derer, die eh wenig haben, wer hat eigentlich etwas anderes erwartet von unserer Regierung? Ich nicht.
Ich schweife ab.
Was bleibt?
Ein wenig Hoffnung, dass es die Kinder der Kinder der Kinder mal besser machen.

Wieder ein bemerkenswerter Denkanstoß von Helga, und erstmals muss ich Jürgen zustimmen. Gerade die jüngste Vergangenheit zeigt, dass vermittels imposanter Architektur nicht nur einem allgemeinen Renommiergehabe entsprochen wird, sondern dies auch durchaus politische Interessen tangieren kann, nämlich dann, wenn der Sinn einer Architektur nicht in das allgemeine politische Konzept passt. Selbst auf die Gefahr eines finanziellen Ruins werden dann Entscheidungen getroffen, die äußerst fragwürdig erscheinen. Doch das scheint sonderbarerweise niemand zu interessieren, viel wichtiger ist statt dessen die ‚Klarheit‘ des politischen Willens. Vielleicht muss man selbst Politiker sein, um das zu verstehen.