BookRix

aus einer gescheiterten Ehe mit dem Bild einer Geburt verglichen, angesichts dieses Scheiterns ausgiebig über den Tod und das Sterben philosophiert: Dem kann ich mich aus eigener Erfahrung vollkommen anschließen. Ich fühlte dieses Ereignis wie eine Amputation, die mich eine Zeitlang am Agieren hinderte, dann aber eine Narbe bildete. Inzwischen hatte ich das Gehen auf einem Bein gelernt.
Liebe Helga: Ich denke, Du kannst jetzt aus dem zeitlichen (und geschehnisvollen) Abstand sehr menschlich darüber erzählen. Es ist ein 'kleiner' Tod, der uns nicht am Weiterleben hindern sollte.
Cecilia

waren 7 Jahre eine sehr lange Zeit, die Du ausgehalten hast. Und wenn Du in diesr Zeit nicht zerbrochen bist, wärst Du es später. Es war der richtige Schritt, diese Ehe aufzulösen, und ich fühlte mit Dir Deine Erleichterung.
Deine Träume ... Ich habe diese Szene, wo Du Dich selbst als tot beobachtest, so verstanden, dass es die "alte" Helga ist, von der sich die "neue" verabschiedet. Die schlimme Zeit ist vorbei, gestorben, und jetzt fängt eine freie an, die es gilt, anders, besser zu gestalten.
Deine Gedanken über den Tod finde ich sehr interessant, obwohl ich darüber ja meine ganz eigene Vorstellung habe. Mit diesem Thema setze ich mich schon seit ich Kind bin auseinander. Als ich noch klein war, war ich überzeugt, dass ich unsterblich bin. Das war ein sehr eigenartiges Gefühl - ich sterbe nicht, ich kann gar nicht sterben, es ist unmöglich. Ganz, ganz selten überkommt mich dieses Gefühl auch heute noch. Dann weiß ich wieder - ich werde niemals sterben. Aber natürlich werde ich das ... irgendwann.
Liebe Grüße
Rosa

fleißig schreibst (oder ich nur sporadisch zum Lesen komme) habe ich diesen Text eben erst entdeckt. Wenn man selbst nicht beteiligt ist, wirkt die Eingangspassage tragisch-komisch. Die Vorstellung, wie die Schwiegermutter 'klar Schiff' macht, ist einfach köstlich. Die nachfolgenden Gedanken zum Sterben, zum Tod an sich sind sehr tiefschürfend und regen zum Nachdenken an. Ich persönlich würde es im Falle eines Suizidgedankens mit den Bremer Stadtmusikanten halten: 'Etwas Besseres als den Tod finden wir allemal.'

der Gedanke daran streift jeden, immer mal wieder, eine wirkliche Auseinandersetzung findet ja oft nur dann statt, wenn wir mit dem Tod konfrontiert werden - auf die eine oder andere Art. Deine Gedankengänge kann ich gut nachvollziehen. Ich meine, wir haben heutzutage den Tod ziemlich ausgeklammert aus dem Leben und wenn man bedenkt, dass er doch das Ende unseres irdischen Lebens darstellt (ob es eine Art Weiterleben danach gibt, wird uns niemand sagen können), ist das schon seltsam.

Tja, die Ehe...das kann schief gehen, wie jedes "Projekt". Auch wenn man denkt, den menschen gefunden zu haben, mit dem man sein Leben bis zum Ende teilen möchte, kann man irren. Umstände, eine konträre Weiterentwicklung oder einfach vorher verborgene Züge des anderen können es unmöglich machen, irgendwelche Sicherheiten zu schaffen.
Auch wenn es bitter ist, gut, dass du da heraus gekommen bist.
Du bist sicher eine Frau, die ihr Leben lebt, sehr bewusst, die an ihren Anforderungen gewachsen ist und noch wächst, sozusagen aus den "Träumen einer Ahnungslosen" heraus geglitten ist.

lg Enya

zum Ko.... gell? 7 Jahre - ja, solange habe ich auch ausgehalten, in den Jahren der propagierten "offenen Ehe" (Die offene Ehe. Konzept für einen neuen Typus der Monogamie
Nena ONeill und George ONeill) - dann war Feierabend.
Thema Tod. Ich spreche sehr oft und viel darüber, hatte manchmal das Gefühl, dass meine Kinder nicht so gerne darüber reden wollten. Obwohl: inzwischen geht es besser und das ist gut so. Kein Angstthema, sondern Realität. Es gehört halt zum Leben dazu. gitta

dass es nur ein Auszug ist. Ich hätte gerne mehr über diese sieben Jahre erfahren, die Dich vermutlich sehr geprägt haben.
Deine Gedanken über den Tod kann ich nachvollziehen. Man muss jeden Tag genießen, weil es der letzte sein könnte.

Ob es ein Leben danach gibt, werden wir wohl nie erfahren.
Zum Hauptthema: In Deiner Ehe hast Du nichts falsch gemacht
Das Verhalten Deines Ehemannes konnte keiner voraussehen.
Liebe Grüße!
anton.

für mich gehört der tod zum leben. kein schöner gedanke, aber mittlerweile ein normaler ... vertrauter. ich habe menschen kennengelernt, denen man sagte, wie lange sie in etwa noch zu leben haben. anfangs war ich schockiert, konnte mir nicht einmal ansatzweise vorstellen, was für ein grauen in ihnen war. und dann lernte ich verstehen, dass sie zwar alle leben wollten, aber irgendwann die zeit kam, in welcher sich jeder einzelne mit diesem urgedanken vertraut machte. es war ein "werdegang", ein prozess. ich möchte sehr alt werden, aber ganz gleich, wann meine stunde schlägt ... auch ich werde mich mit dem gevatter arrangieren. aber bis dahin werde ich das leben lieben und genießen, so gut es eben geht.
herzliche grüße und danke für dieses wundervolle buch, fabiana

fand ich nun ein Thema, über das es sicher nicht leicht ist, zu reden. Ich habe mich sehr früh mit dem Tod auseinadergesetzt und keine Schwierigkeiten, das Thema anzusprechen, wenn es den gewünscht wird. Das Leben wegwerfen bedeutet immer Hoffnungslosigkeit in tiefster Depression und niemanden haben zum Reden. Wir haben nur ein Leben und nicht immer stehen wir auf der Sonnenseite. Wir werden gehen als ein Häufchen Asche und lassen alles zurück, also können wir doch eigentlich mit ganz wenig auskommen in diesem einen Leben. Ein Koffer voller Sehnsucht - und eine Hand die mich hält.
Das Leben ist schön, man muss nur mal wieder genauer hin sehen, so ab und an. Lieben Gruss sissi