BookRix

T︀h︀a︀t︀'︀s ︀h︀e︀r︀? ｗｗｗ．ｄａｔｅ４ｆｕｑ．ｃｏｍ?_ebook-helga-siebecke-das-ende-der-ersten-ehe

Liebe Helga,
es ist ganz typisch für uns Frauen, dass wir uns immer schuldig fühlen. Du bist geflüchtet, auch das finde ich schrecklich. Du bist geflüchtet, alles entsetzlich, aber du hast das einzig richtige getan.
Ich habe diese Geschichte mit Schaudern gelesen und sehe erst wieviel Glück ich doch hatte. Was hast du durchgemacht, wenigstens hattest du Arbeit damals, eine gewisse Sicherheit.
Scheidungen waren damals nicht an der Tagesordnung, man hat ausgehalten und still gelitten.
Du bist eine starke Frau, das ist mir schon oft aufgefallen und jetzt geht es dir gut. Du schreibst immer so spannend egal, welches Thema du aufgreifst.
Geli

Jetzt weiß ich, warum Du so komische Kommentare abgibst.
Ich verkneife mir einen doofen Kommentar.

Manchmal muß man Kinder vor Vätern retten.
Normalerweise schaut man sich den Mann vorher an, bevor man ein Kind produziert.
Man merkt schon, wenn der Mann gewaltätig ist.
LG
Dahlia437

Entscheidung, wenn man sie praktisch allein treffen muss. Ohne Mutter-Kind-Häuser, ohne staatliche Unterstützung, ja sogar mit den Behörden als Feind. Ein Alptraum. Nachvollziehbar, dass es solange gedauert hat. Und typisch für die meisten Frauen: Sie schämen sich, ja suchen sogar Schuld bei sich. Männer, die sich so verhalten, haben das Recht auf die Tochter verwirkt, auch wenn sie gegen sie selbst nicht gewalttätig waren. Die seelischen Wunden, die die Kinder durch solche Männer erleiden, sind grausam genug.
Respekt für Deine offene Schilderung, Helga!

ein Telefonat und ich vergaß, es zu kommentieren. Ich kenne deine Geschichte, erinnere mich daran.
Eine ganz persönliche Hölle, jetzt, da ich dein neues Buch gelesen habe.
Ich kann nur schweigen zu deiner Ehe.... Opfer und Täter, da rührt sich persönlich einiges und somit umarme ich dich virtuell ... eine kluge Entscheidung, mit dem Kind zu fliehen....
Eine offenes, ein persönliches Buch, wie ich es von dir kenne.

der Trennungen und Neufindungen und und und - während ich immer relativ schnell die Kurve gekratzt habe - auch ohne Angst vor Gewalt - hast Du es offensichtlich immer zu lange ausgehalten.
Ich finde es gut, dass Du das hier noch mal so zusammengefasst hast - ist halt nochmal ein ganz deutlicher Abschluss.
Gitta

wie Du in diesen Scherbenhaufen verständliche Ordnung bringst und ihn uns erzählst. Ohne Larmoyanz. Selbstkritisch. Bedauernd. Einiges, was Du in anderen Beiträgen von später beschreibst, wird verständlicher. Ob es heute Männer gibt, die Dir diese Flucht nach Norddeutschland zum Vorwurf ummünzen, weiß ich nicht. Hoffe ich nicht. Eine Mittagslektüre, die in den Bauch geht. Essen wird auf später verschoben.
LG
Lothar

kein Verdrängen mehr, die Erkenntnis, dass es nichts bringt. Eingeleitet hast du deinen Text mit vielen Fragen und die Antwort dir und dem Leser auch gegeben. Das Vergangene kann nicht rückgängig gemacht werden.Nein, aber man trägt es mit sich, ein Stück Gepäck in unserem Rucksack der gelebten Erfahrung. Die Frage ist, wie viel Gewicht wir den einzelnen Gepäckstücken verleihen, wie schwer wir an ihnen zu tragen haben und ob sie im Laufe der Zeit einfach leichter werden.Du schilderst etliches recht sachlich, das kennt man von dir. Hältst Rückschau mit einer inzwischen gewachsenen Distanz. Dazwischen jedoch immer wieder die doch stärkeren Selbstzweifel mit dem Warum. "...ich hätte sehen....müssen", die "Blindheit".
Sie tauchen immer wieder auf, an zahlreichen Eckpunkten. Ich glaube, eine schlüssige Antwort wird nicht möglich sein. Da kam so viel zusammen, Charakter, private wie gesellschaftliche Umstände, Erziehung. Letztlich gefangen im eigenen Pflichtbewusstsein, dem Dickkopf (?), ja und in der Illusion (wer mag es verübeln), all das mag dazu beigetragen haben,die Realität nicht zu sehen.
Wie sehr hast du aus dieser einen Erfahrung gelernt? Durch wie viele kleine Höllen muss man gehen, um sich endlich befreien zu können? Das ist eher eine Frage, die ich mir immer selber stelle.
Wie du selber schreibst,warst du in der Opferrolle. Jeder Täter braucht ein Opfer,sonst kann er nicht Täter sein. Was fehlte, war der "Retter", eine meist undankbare Rolle in dem Täter-Opfer-Retter-Dreieck. Es gab keine vertraute Person, keine Freundin,der du dich hättest anvertrauen können. Das sind Tatsachen,die mir im Nachhinein irgendwie weh tun, über das Maß an Empathie hinaus, die ich empfinde. Deine Arbeitskollegin hat zumindest einen Teil dieser helfenden Rolle übernehmen können.Den schwierigen Weg,den du im folgenden beschreibst, wie gut kann ich es nachvollziehen, obwohl in der Form nie erlebt. Es ist schlimm. Wieder sehe und erlebe ich, wie sich die gesellschaftlichen und privaten Verhältnisse verknüpfen, wechselseitig bedingen. Allein die Vorstellung, dass ich eine politisch unzuverlässige Person sein solle und dass dies mein Privatleben beeinflussen könne, macht mir regelrecht Bauchschmerzen. Hier werden Abhängigkeiten sichtbar, die das Leben der Menschen bestimmt haben in einem Maß, das für uns heute kaum vorstellbar ist. Wie furchtbar muss du dich gefühlt haben, in deinem Bestreben,einer privaten Hölle zu entkommen, und dann auch noch auf derartige Schwierigkeiten zu stoßen. Was wäre gewesen, wenn du nicht diese Arbeitskollegin gehabt hättest? Unvorstellbar. Du sagtest einmal, du hättest auch viel Glück gehabt, das war sicher so ein Moment.
Dieses sich nicht öffnen Können, allein zu bleiben mit den schrecklichen Erfahrungen, das muss schlimm gewesen sein, sicher deutlich spürbar erst viel später. in dem Moment hattest du vieles verbannt aus deinem Bewusstsein. Über all das nachzudenken, hätte dich auch der Energie beraubt, jetzt zu handeln.
Dass du am Ende das Gefühl hattest, versagt zu haben - das ist arg. Immer noch sich selbst anklagen....
Ich bin betroffen, ja. Aber daneben ist - wie immer bei deiner Lebensgeschichte eine große Anerkennung. Es ist wohl gut, vermute ich, dass du heute darüber schreiben kannst, dich mitteilst. Grundsätzlich meine ich, dass derartige Erlebnisse über Jahre Schlimmes bewirken können, wenn sie verschlossen bleiben.
Hut ab,für deine Offenheit!
Lieben Gruß
Enya