An sich eine schöne und durchdachte Geschichte, die aber noch einige verbesserungswürdige Stellen aufweist.
Zum einen halte ich es für unwahrscheinlich, das Helga am gleichen Tag noch einmal Ninas Wohnung betreten kann: Eine solche Wohnung wird von der Polizei versiegelt und nicht wieder freigegeben, bevor alle nötigen Ermittlungen darin abgeschlossen sind.
Zudem müssten die Polizisten in ihrem Beruf schon gehörige Anfänger... Show more
An sich eine schöne und durchdachte Geschichte, die aber noch einige verbesserungswürdige Stellen aufweist.
Zum einen halte ich es für unwahrscheinlich, das Helga am gleichen Tag noch einmal Ninas Wohnung betreten kann: Eine solche Wohnung wird von der Polizei versiegelt und nicht wieder freigegeben, bevor alle nötigen Ermittlungen darin abgeschlossen sind.
Zudem müssten die Polizisten in ihrem Beruf schon gehörige Anfänger sein, wenn sie mit Schlamm besudelten Schuhen einen Tatort betreten - dabei könnten entscheidende Beweise verfälscht und vernichtet werden!
Der nächste Punkt sind die Gläser, die so eindeutig dort auf dem Tisch standen. Jede Spurensicherung hätte diese Gläser ohnehin längst untersucht. Das Argument des Kommisars am Ende von wegen 'Spuren würden sich noch darin befinden' ist daher unglaubwürdig. Logischer wäre, wenn er einfach klipp und klar sagen würde, das die Spuren bereits längst gesichert worden. Da könnte sich Sebastian dann auf den Kopf stellen, so viel er will, was bereits gesichert wurde, ist schon in sicheren Händen.
Das der Schraubenzieher vielleicht keine Beachtung gefunden hat, kaufe ich dir schon eher ab. Das ist ein Werkzeug, das sich leichter in einem Werkzeugkasten übersieht und solange nicht genau klar ist, ob es sich überhaupt um Mord handelt auch nicht unbedingt akribisch untersucht wird.
Die nächsten Punkte, die sich mir nicht ganz erschließen ist der Rückschluss das Nina wegen Timo umgebracht wurde, weil es um Geld ging. Vielleicht ist das einfach nur der Fehlschluss deiner Protagonisten, aber wie Timo davon profitieren sollte, erschließt sich mir nicht wirklich ^^' Ebenso wenig wie die Tatsache, warum es ein Zeichen für ihr Vermögen sein soll, das Nina in diesem Haus leben kann ohne zu arbeiten. Bei den heutigen Möglichkeiten (Bafög) halte ich das nicht unbedingt für unwahrscheinlich. Wenn sich eine Renterin die Wohnung so leisten kann, warum nicht auch eine Studentin? Wobei natürlich auch einfach sein kann, das Helga keinerlei Ahnung von den heutigen Regelungen hat und dieser Schluss eben deshalb so ausgefallen ist (Dann vergiss diesen Punkt ganz einfach.)
Der letzte, große Punkt darin ist Sebastians Mordmotiv: Bei heutiger Scheidung gilt das Scheidungsjahr. Selbst wenn seine Frau jetzt vorgehabt hätte, sich von ihm scheiden zu lassen, hätten sie dieses Trennungsjahr vermutlich einhalten müssen (egal ob ihr Mann sie betrogen hat oder nicht, das ist kein ausreichender Grund für eine 'Härtefallscheidung', die dieses Jahr überspringt.) und bei Krebs im Endstadium halte ich es für ausgeschlossen, das sie dieses Jahr und die folgende Scheidung übersteht. (Wohl aber, das sie Zeit hätte, ihr Testament zu ändern) Natürlich hätte es auch einen gewissen Hauch von Ironie, wenn Sebastian als Laie keinerlei Ahnung von diesem Scheidungsjahr hat und damit den Mord praktisch sinnlos begangen hat. Oder das wahre Motiv war, das er fürchtete, sie könnte ihr Testament ändern.
Insofern: Eine schöne Idee mit einer netten Wendung, die aber noch einige Ecken und Kanten aufweist, die ausgebessert werden sollten ;)
Viel Erfolg beim Wettbewerb und ich hoffe, dass du mit diesen Kritikpunkten etwas anfangen kannst,
Gruß Jastra
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