BookRix

Liebe Nibiru,

Danke - es ist doch sehr ermutigend, daß mein Schreibstil gefällt!
Tja. Die Sache mit den Seelenfreunden … Da muss ich gestehen, daß ich solchen Dingen etwas skeptisch gegenüber stehe. Ich glaube schon, daß es Menschen gibt, mit denen man sich besonders versteht. Aber letztendlich ist jeder Mensch ein ganz eigenes Universum in sich, mit einem ganz eigenen Blick auf die Welt und in steter Veränderung begriffen. Ich meine, daß Begegnungen immer begrenzt sind, es gibt Moment großer Nähe, Abstand, Nähe, Veränderung. Einerseits brauchen wir ein Gegenüber für die Erfahrung der Liebe, andererseits kann uns niemand mehr lieben als wir uns selbst – von der eigenen Warte aus betrachtet, von dem aus gesehen, wofür man sich öffnen kann. Auch dies „sich Öffnen“ ist ein Balanceakt, ein Zulassen ohne ich zu verlieren. In dem Moment, indem unsere Liebe vom anderen abhängig wird, zerbricht die Balance. Das ist fast nicht zu vermeiden – wir sind Menschen. Verletzlich. Liebe lebt nur in Freiheit und der Tanz von Liebe und Freiheit ist eine bisweilen sehr heikle Schrittfolge. Deshalb meine Skepsis, ob die Sehnsucht nach einem Seelenfreund nicht so etwas ist, wie die Sehnsucht nach dem Seelenpartner – der Wunsch diesem heiklen Tänzchen und seinen schmerzvollen Stolpersteinen zu entkommen, in Sicherheit zu sein. Aber Du hast schon recht, wenn man jemandem begegnet, der in wichtigen Dingen gleich schwingt, können wunderbare Dinge geschehen, die über das Sein der beiden Beteiligten hinausreichen.

Das ist auch alles sehr eingehend, was du dazu schreibst.
Lieben ist Teilen und ein großes Stück von sich lassen. Die
Sehnsucht nach einem Du, und was man dabei alles erlebt,
kann großartig und auch schmerzlich sein. Der Mensch
möchte sich normalerweise darauf einlassen, wenn er
der LIEBE begegnet. Sonst träfe das große Wort nicht zu.

Auch begleitet uns eine Form von Angst, wenn die Balance
verloren wird. Irgendwie bleibt das bei der menschlichen Liebe
wohl nicht aus. Göttlich zu lieben ist uns fast unmöglich, obzwar
das Schicksal uns dazu vielmals herausfordern mag... (Ich meine
damit, das EGO aus Liebe zu überwinden, das sich doch immer
wieder breit machen möchte.)

Ich habe jedenfalls eine Sehnsucht aus deinem Geschriebenen
herausgelesen, die sich für mich ehrlich und äußerst menschlich
anhörte - etwas, was still wurzelte und warten wollte. Das gefiel
mit sehr.

Liebe Grüße von Nibiru

Ja, das hast Du richtig herausgelesen! Ich merke, wie ich durch die Reaktionen immer neu meine Worte und das, was sie beschreiben, betrachte. Und wie durch die Reaktionen anderer neue Aspekte zum Vorschein kommen - auch meiner stillen Ängste. Das ist spannend.
Ich danke Dir, nibiru!
Ach, da fällt mir ein - da gibts diese Anfragen ...

Ich danke dir ebenfalls für den schönen, belebenden Austausch.

Ich auch ...

Liebe Gitta, da bleibt mir glatt die Spucke weg.
Will meinen: da bleibt mir nur noch, Dir für Deine treffenden Worte zu danken!

Siehste, dann weißte jetzt, wie es mir beim Lesen erging. Der kleine Prinz hat für mich nahezu biblischen Charakter und hier ein solches Buch lesen zu können - einfach schön!