Zuersteinmal fand ich das Interview weitgehend gelungen, dafür mein Kompliment.
Trotz allem ergeben sich für mich einige Fragen, nun bin ich mir allerdings nicht sicher, ob sie hier beantwortet werden. Um die Frage stellen zu können, muss ich vorweg einiges zitieren:
Auf Seite 6 steht unter der Frage: „Wie entstehen Deine Geschichten“:
=> Ich krieche regelrecht in ihn (den Menschen/Protagonisten) hinein und verschmelze mit... Show more
Zuersteinmal fand ich das Interview weitgehend gelungen, dafür mein Kompliment.
Trotz allem ergeben sich für mich einige Fragen, nun bin ich mir allerdings nicht sicher, ob sie hier beantwortet werden. Um die Frage stellen zu können, muss ich vorweg einiges zitieren:
Auf Seite 6 steht unter der Frage: „Wie entstehen Deine Geschichten“:
=> Ich krieche regelrecht in ihn (den Menschen/Protagonisten) hinein und verschmelze mit ihm, bis ich die Welt durch seine Augen wahr nehme. Aus seiner Perspektive erlebe ich dann sozusagen die Umwelt, usw...
Auf der Seite 8 steht unter der Frage: „Wie autobiographisch sind deine Bücher“?
Die Antwort:
=> Fast garnicht...
Auf der selben Seite steht unter der Frage: „Recherchierst du viel vor dem Schreiben?“
Darauf antwortet Tanya:
=> Für meinen ersten Roman „Memory Error“ musste ich ungeheuer viel recherchieren, weil es darin um eine recht seltene psychische Krankheit geht. Da ich selbst nicht darunter leide, und (bis dahin) auch keinen Betroffenen persönlich kannte, aber natürlich so glaubwürdig und authentisch wie möglich darüber schreiben wollte, musste ich erst mal viele, viele Informationen einholen.
Aus diesen Auszügen ergibt sich nun meine Frage an Tanya Wegberg:
Wie kann man sich in einen Menschen mit einer dissoziativen Störung hinein versetzen, mit diesem Menschen sogar verschmelzen, die Umwelt aus seiner Perspektive wahr nehmen, wenn man diese Störung garnicht kennt, wenn man bis Dato niemals mit einem Betroffenen real und wirklich zu tun gehabt hat, wenn man alle Informationen nur aus dritter Hand kennt, -
... wenn man nicht einmal weiß, was im Gehirn bei dieser Störung abläuft, und wie sich das auf die subjektive und individuelle Wahrnehmung (inklusive begleitende Ängste, Bedenken, Fragen, Gedanken, Emotionen) auswirkt?
Es wäre für mich noch erklärbar, wenn die Autorin eine psychologische Ausbildung hätte, vor allem aber Betroffene kennen würde, - so jedoch stellt sich mir wirklich und wahrhaftig die Frage, wie die Autorin es geschafft hat, mit dem Protagonisten, der an einer schweren Form der dissoziativen Störung leidet, zu "verschmelzen".
Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen, gerne auch per PN.